Fortnite und Minecraft gehören schon seit langem zu den beliebtesten Spielen unter Kindern und Jugendlichen. Vielleicht spielt auch Ihr Kind eines dieser Games mit großer Begeisterung. Neben reiner Unterhaltung kann das Spielen auch einen pädagogischen Mehrwert haben und die Kreativität Ihres Kindes fördern. Was es hierfür zu beachten gilt und welche Herausforderung sich dabei ergeben, erklären wir in diesem Artikel.
Fortnite und Minecraft sind schon seit einigen Jahren auf dem Markt und stoßen dank immer neuen Erweiterungen nach wie vor auf großes Interesse bei Nutzer*innen. Beide Spiele können sowohl auf Spielekonsolen als auch auf Computern oder mobilen Geräten wie Smartphone und Tablet gezockt werden. Beide Spiele verfügen über verschieden Spielmodi. Fortnite war zu Anfangs eher als kooperatives Shooter- bzw. Survival- Game gedacht. Bei Minecraft hingegen ist das Bauen von Häusern, Städten und ganzen Welten schon immer ein zentrales Spielprinzip. In den klassischen Modi der Spiele ist das Erstellen von Werkzeugen und Gestalten der Umwelt allerdings dem Zweck der Verteidigung gewidmet: Bei Fortnite überwiegend gegen andere Spieler*innen, bei Minecraft gegenüber Zombies. Inzwischen haben die jeweiligen Hersteller in beide Spiele einen Kreativmodus integriert.
Im Kreativmodus von Fortnite können Spieler*innen alleine oder gemeinsam mit bis zu 15 Freund*innen eine eigene Insel bebauen. Und das ganz ohne Zeitdruck oder Angriffe. Dafür stehen den Spielenden nicht nur die Materialien und Bauteile, sondern auch fertige Objekte zur Verfügung. Sie können individuell angepasst und beliebig zu ganzen Städten oder Landschaften kombiniert werden. Es gibt zum Beispiel Objekte in den Kategorien Wildwest, Fabrik, Musik und Parkour. Im Kreativmodus können Spieler*innen die Inseln von Freund*innen besuchen und je nach Einstellungen der Mitspielenden weiter bearbeiten. Das Besondere beim Kreativmodus von Fortnite: Spielende können nicht nur eine Insel ganz nach den eigenen Vorstellungen kreieren, sondern auch die Spielregeln anpassen. Es lassen sich Einstellungen zum Spielmodus oder zum Zeitlimit und die Anzahl an Munition und Ressourcen festlegen. Der Spielstand bzw. der Baufortschritt werden gespeichert. Spieler*innen können auf der eigens angelegten Insel mit Freund*innen im Kampfmodus spielen. Viele Spieler*innen trainieren hier für den Battle-Royal-Modus.
Der Kreativmodus ist einer von fünf Spielmodi von Minecraft. Er setzt auf das Erschaffen von umfangreichen und kunstvollen Bauwerken. Anders als bei Fortnite gibt es hier keine vorgefertigten Objekte. Spieler*innen erschaffen Gebäude oder gar komplette Städte aus Bauklötzen, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Die einfachen Klötze bieten Spielenden die Möglichkeit, frei nach ihren Vorstellungen eigene Welten zu erschaffen. Im Kreativmodus sind die Materialien unbegrenzt, der Spielstand wird immer gespeichert und es kommt zu keinen Zombieangriffen. Spielfiguren können nicht zu Schaden kommen und müssen im Spiel auch keine Nahrung zu sich nehmen. Sie können sich ganz auf das Erbauen eigener Werke konzentrieren.
Beide Spiele bieten für Kinder und Jugendliche die Chance, virtuelle Welten selbst kreativ zu gestalten und sich mit ihren Figuren darin zu bewegen. Wenn Kinder gemeinsam mit anderen an einer eigenen Welt bauen, kann dies einen postiven Einfluss auf ihre Kooperationbereitschaft und ihr Sozialverhalten haben. Denn die Spieler*innen handeln die Gestaltung neuer Welten gemeinsam aus und helfen sich gegenseitig bei Problemen beim Bauen. Zusätzlich wird Minecraft beispielsweise auch fächerübergreifend an Schulen eingesetzt, um die Kreativität und Vorstellungskraft von Schüler*innen zu fördern. Generell kann es bei der Auswahl von Spielen immer sinnvoll sein, wenn Kinder vorab Regeln vereinbaren.
Wenn Ihr Kind Fan von Fortnite oder Minecraft ist, fragen Sie nach, was es an den Spielen mag und lassen Sie sich das Spiel zeigen. Sollte Ihr Kind den Kreativmodus noch nicht entdeckt haben, machen Sie es darauf aufmerksam. So kann Ihr Kind das Spiel auf eine ganz andere Weise wahrnehmen und wird selbst tätig.
Beachten Sie bei der Auswahl von Games die Alterskennzeichen der USK und den Entwicklungsstand Ihres Kindes. Ohne Druck und Kämpfe zocken – der Kreativmodus kann für jüngere Kinder ein guter Einstieg in beide Spiele sein. Der Spieleratgeber NRW hat hilfreiche Artikel zu den beiden Spielen, die einen guten Überblick über die jeweiligen Inhalte bieten.