Ein schlimmes Ereignis, wie z. B. der Beginn des Krieges in der Ukraine, bestimmt meist tagelang die Berichterstattung in den Medien oder die Gespräche auf der Straße. Kinder bekommen mit, was Erwachsene beschäftigt und werden so mit erschreckenden, tagesaktuellen Geschehnissen konfrontiert. Es ist kaum möglich und wenig sinnvoll, Kinder und Jugendliche komplett von Nachrichten fernzuhalten. Wie junge Menschen beim Thema Nachrichten begleitet werden können und welche altersgerechten Angebote es gibt, erklären wir in diesem Artikel.
Viele Eltern fragen sich zurecht, wie man Kindern solche Ereignisse erklären kann, ohne sie zu verängstigen. Nachrichten für Erwachsene überfordern Kinder aufgrund ihrer Komplexität und den Darstellungen von z. B. Katastrophen, Terror und Gewalt. Gerade Bilder oder Videos sind für sie oft noch ungeeignet, da sie nur schwer eingeordnet und verarbeitet werden können. In Zeiten von Fake News und vielen schwer einschätzbaren Nachrichtenquellen sollten Kinder und Jugendliche altersgemäß darin gestärkt werden, Nachrichten verstehen, analysieren und bewerten zu können.
Dafür stehen eine Vielzahl sicherer und für Kinder geeigneter Nachrichtenangebote zur Verfügung. Sie bieten ein breites Themenspektrum und decken kindliche Interessen ab. Ihr Kind findet hier Nachrichten altersgerecht vermittelt, in verständlicher Sprache, mit einfachen und klaren Sätzen. Außerdem wird auf dramatische und beängstigende Bilder und Videos verzichtet. Manchmal werden Kinder sogar selbst zu Reporterinnen und Reportern und berichten über Ereignisse aus der eigenen Perspektive.
Beispiele für Nachrichten für Kinder und Jugendliche im Internet sind
Die Kindersuchmaschinen blinde-kuh.de und fragfinn.de helfen dabei, Nachrichten verschiedener Seiten im Schnelldurchlauf zu prüfen. Hier werden Artikel von verschiedenen kindgerechten Angeboten auf einen Blick angezeigt.
Längst im Kinderzimmer angekommen sind auch Podcasts. In kurzen Audiodateien können sich Kinder einen Überblick verschaffen, was gerade auf der Welt passiert. Nachrichten im Audioformat kommen gänzlich ohne erschreckende Bilder aus und schaffen so eine inklusive Möglichkeit für alle Kinder, die nicht lesen oder sehen können.
Interessante Beispiele für Podcasts sind:
Jugendliche informieren sich weniger über lineares Fernsehen als vielmehr über Social-Media-Plattformen wie YouTube, Instagram und TikTok. In sozialen Netzwerken und Messengern tummeln sich nicht nur seriöse Nachrichtenangebote, sondern gerade dort werden Jugendliche mit Desinformationen und Meinungsmache konfrontiert, zum Beispiel zu extremistischen Positionen. Folgende Formate aus öffentlich-rechtlichem Rundfunk sowie anderen Anbieterinnen und Anbieter sind zu empfehlen:
Auch bei kindgerechten Nachrichten gilt: Je nach individuellem Entwicklungsstand des Kindes sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Nachrichten speziell für die jeweilige Altersgruppe ansehen oder anhören. Insbesondere jüngere Kinder nehmen Nachrichten ungefiltert auf und können nur schwer einschätzen, inwieweit die Inhalte sie selbst betreffen und ihr Leben beeinflussen. Gerade bei schlimmen Ereignissen ist es wichtig, sie gut einzuordnen. Nehmen Sie die Ängste Ihres Kindes ernst, reden Sie mit ihm darüber und trösten Sie es. So helfen Sie Ihrem Kind, die Nachricht zu verstehen und gut zu verarbeiten.
Bei Jugendlichen gilt es, ihre Informationskompetenz kontinuierlich zu stärken. Geben Sie Ihrem Kind Zugang zu jugendgerechten Nachrichtenportalen. Bleiben Sie im Austausch über das tagesaktuelle Geschehen und sprechen Sie auch kritisch über Quellen. Klären Sie Ihr Kind über Phänomene wie Fake News, Verschwörungsmythen und Propaganda auf und gehen Sie mit gutem Beispiel voran, indem Sie Nachrichten nur aus seriösen Quellen beziehen.