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12.11.2021

Wie kann ich mein Kind vor (problematischen) Medieneinflüssen schützen?

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2 Minuten Lesezeit
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In Medien und besonders im Internet stoßen Kinder und Jugendliche schnell auf problematische Inhalte, die für ihr Alter nicht geeignet sind. Sie verbringen auch manchmal so viel Zeit mit Medien, dass sie kaum mehr etwas anderes machen. 
Manche meinen deswegen, dass man die Mediennutzung von Kindern sehr stark begrenzen oder teilweise sogar ganz zu verbieten soll. Doch ist das sinnvoll, um Kinder vor schädigenden Einflüssen von Medien zu schützen?   

Was sind Medieneinflüsse? 

Medien sind ebenso vielfältig, wie das was in dort zu sehen, zu lesen und zu hören ist. Auch welche Wirkungen Medien(inhalte) auf Menschen haben, unterscheidet sich sehr. Dadurch, dass auch Kinder und Jugendliche sehr verschieden sind, kann man nicht von einem allgemeinen Einfluss sprechen, den Medien auf junge Menschen haben. Manche Kinder kommen zum Beispiel mit Gewalt in Videospielen und Filmen besser zurecht als andere. 
Auf Kinder und Jugendliche wird dabei nicht einfach nur von außen eingewirkt. Sie beschäftigen sich aktiv mit Medien bzw. ihren Lieblingsinhalten und sprechen mit Freunden und Freundinnen darüber. Junge Menschen werden dabei auch selbst zu Produzentinnen von Medieninhalten und ordnen das, was sie im Umgang mit Medien erleben, sogar oft selbst kritisch ein. Trotzdem brauchen sie Begleitung bei ihrer Mediennutzung. 

Sollte die Mediennutzung verboten werden?

Im Internet erleben junge Menschen immer wieder Situationen, die sie überfordern und sie nicht allein bewältigen können. Manche verbringen auch sehr viel Zeit mit digitalen Medien, was dann negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben kann. Einige vermeintliche Experten fordern deswegen schon seit Längerem den Medienumgang für Kinder zu verbieten oder zumindest sehr stark einzuschränken. 
Es ist aber so, dass junge Menschen trotz Verboten in Kontakt mit unangenehmen Inhalten kommen. Zum Beispiel auf den mobilen Endgeräten ihrer Freundinnen und Freunde. Sie sind häufig auch sehr geschickt dabei, Jugendschutzeinstellungen zu umgehen, indem sie zum Beispiel ein falsches Geburtsjahr angeben. 
Statt den Umgang mit Medien zu verbieten, ist es sinnvoller Kindern und Jugendlichen beizubringen, wie sie mit ihnen umgehen. Denn nur durch den Umgang mit Medien können Kinder und Jugendliche wichtige Fähigkeiten entwickeln, die sie auch später für ihr alltägliches Leben benötigen.  Sie als Eltern können Ihre Kinder gemeinsam mit anderen an der Medienerziehung beteiligten Personen dabei unterstützen. 

Begleitung der Mediennutzung

Viele Medieninhalte sind für Kinder ungeeignet und sollten für sie nicht zugänglich sein. Es ist wichtig, dass Ihr Kind altersgerechte Medien nutzt und sich erst ab einem bestimmten Alter selbstständig im Internet bewegen darf, auch wenn jedes Kind anders mit Medieneinflüssen umgeht. Bestimmte Einschränkungen und feste Regeln in der Familie sind also notwendig. Genauso wichtig es aber, diese Einschränkungen und Regeln zu erklären und miteinander auszuhandeln. Komplette Medienverbote ohne Begründungen sind wenig sinnvoll und können sogar den Reiz erhöhen, sich mit diesen verbotenen Medien(inhalten) auseinanderzusetzen. Versuchen Sie stattdessen, Ihrem Kind zu vertrauen und ihm Freiräume zu geben. Zu Medienkompetenz verhelfen Sie Ihrem Kind nicht, wenn Sie alle Medien verbieten, sondern indem Sie die Mediennutzung Ihres Kindes begleiten. Bleiben Sie dafür immer im Austausch mit Ihrem Kind und mit anderen Eltern.

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