Schnell Knöpfe drücken, lange Texte zu Spielregeln lesen und die Spielfigur steuern – all das gehört zum Gaming dazu. Manches davon fällt Gamern mit Behinderungen allerdings nicht leicht oder ist sogar unmöglich. Dabei gibt es viele Möglichkeiten Games und Erfahrungen in Spielen barrierefrei zu gestalten und sie für alle zugänglich zu machen.
Die uneingeschränkte Mediennutzung und die digitale Teilhabe sind wichtige Kinderrechte, die allen zustehen. Das gilt auch für das Gaming. Denn Kinder und Jugendliche spielen gerne, unabhängig davon, ob sie eine Beeinträchtigung haben oder nicht.
Es gibt zwar Games, die mit verschiedenen körperlichen und/oder geistigen Behinderungen gut spielbar sind. Allerdings sind die allermeisten Spiele nicht barrierefrei.
Es gibt viele verschiedene Aspekte, wie Games das Spielen für Menschen mit Beeinträchtigungen erschweren. Das Projekt “Gaming ohne Grenzen” bewertet Spiele nach ihrer Barrierefreiheit auf vier Ebenen:
Steuern: Ein Beispiel hierfür ist das sogenannte “Button Mashing”, bei dem schnell Knöpfe gedrückt werden müssen oder, wenn ein Knopf lange festgehalten werden muss. Dazu braucht es bestimmte motorische Fähigkeiten, die nicht alle haben. Mit einer zusätzlichen alternativen Steuerung wird ein Spiel eher barrierefrei.
Sehen: Manche Games enthalten sehr viel Text. Wenn der Text nur sehr klein zu sehen ist und nicht vergrößert oder vorgelesen werden kann, ist das Spiel nicht barrierefrei. Ein weiteres Beispiel: Gegenstände sehen gleich aus, haben aber verschiedene Farben. Solche Spiele stellen für Menschen mit Sehbehinderungen Barrieren auf.
Verstehen: Wenn Erklärungen und Aufgabenstellungen im Spiel zu kompliziert sind, dann fällt es manchen Menschen nicht leicht sie zu verstehen. Hier hilft es, wenn eine einfache Sprache verwendet wird und bestimmte Spielinhalte ausführlich erklärt werden.
Hören: Für Menschen, die in ihrem Hören eingeschränkt sind, ist es z. B. schlecht, wenn keine Untertitel zu hörbaren Dialogen zu sehen sind. Auch wenn für das Spiel wichtige Geräusche zu hören aber nicht auch visuell beschrieben werden, ist das Spiel nicht barrierefrei.
Wenn keine Spielfiguren mit Behinderungen in den Games zu sehen sind, macht es die Spiele weniger inklusiv. Wie in anderen Medien auch, so sollten Charaktere in Spielen divers sein und die ganze Gesellschaft abbilden. Dabei ist es wichtig, dass der Fokus nicht nur auf der Behinderung einer Spielfigur liegt und sie deswegen vielleicht bemitleidet werden, sondern dass sie ganz selbstverständlich dazu gehören.