„In welchem Restaurant sollen wir heute Abend essen? Läuft im Kino gerade ein guter Film? Soll ich mir diese kostenfreie Bildbearbeitungs-App herunterladen?“ – „Erstmal die Bewertungen checken!“. Vielleicht kommt Ihnen das bekannt vor. Was es mit Bewertungen im Internet auf sich hat und was Sie und Ihr Kind dabei beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Ob im Google Play Store, beim Online-Shopping oder bei der Recherche mit der Suchmaschine – wer online unterwegs ist, stößt bei Suchanfragen auf eine riesige Menge an Angeboten. Auf die eigenen Sinne zu vertrauen hilft im digitalen Raum wenig. Neue Apps, Plattformen und Shops schießen wie Pilze aus den Boden, ständig kommt etwas Neues dazu. Wie sollen Nutzende herausfinden, welche Angebote vertrauenswürdig sind?
Kundenbewertungen und Test-Portale sind für viele wichtige Entscheidungshilfen beim Einkaufen im Internet geworden. Gleichzeitig sind Userinnen und User skeptisch, ob sie den Bewertungen trauen können. Und das zurecht!
Auf Test-Webseiten, Bewertungsportalen und Online-Shops finden sich unzählige Online-Bewertungen, die zum Kauf anregen sollen. Doch Bewertungen im Internet sind nicht immer seriös. Manche Firmen schreiben mithilfe falscher Kundenprofile selbst Rezensionen für ihre Produkte oder vergeben ihnen die höchste Anzahl an Sternen. Andere belohnen ihre Kundschaft für das Verfassen einer positiven Bewertung mit Gutscheinen oder bieten sogar Geld. Damit bewegen sich Anbietende rechtlich auf dünnem Eis. Wettbewerbsverzerrung und irreführende Werbung sind nicht erlaubt.
Fake-Bewertungen im Internet zu erkennen ist nicht leicht. Diese Tipps helfen dabei:
Einige Unternehmen gehen klar gegen Fake-Bewertungen vor, prüfen die Kundenrezensionen regelmäßig und stellen Melde-Funktionen zur Verfügung. Unabhängige Test-Seiten wie Stiftung Warentest bieten seriöse Testergebnisse, die teilweise kostenpflichtig sind.
Spätestens mit dem ersten eigenen Smartphone sind auch Kinder und Jugendliche beim Online-Shopping oder im App-Store unterwegs und schauen sich dort nach Neuem um. Dabei orientieren auch sie sich nach den gelben Bewertungs-Sternchen und greifen – je nach Erfahrung – gleich zu oder lesen sich Kundenrezensionen durch.
Zusätzlich zu klassischen Shops und Werbe-Einblendungen werden Kinder und Jugendliche via Social Media regelmäßig mit Empfehlungen durch Influencerinnen und Influencer konfrontiert. Doch Vorsicht: wenn sie ein Produkt in den höchsten Tönen bewerben – meist steckt dahinter eine „Kooperation“ und die Social-Media-Stars verdienen mit den Bewertungen und Produktplatzierungen Geld.
„Wie gefällt dir diese App? Jetzt im Apple App Store bewerten!“ – auch Kinder und Jugendliche werden regelmäßig dazu aufgefordert, Internet-Angebote zu beurteilen. Ein Foto vom Essen im Restaurant zu machen und beispielsweise bei Google Maps hochzuladen, macht Spaß. Wer dafür viele Likes und Aufrufe erhält, erfährt positive Rückmeldung dafür. In der Clique kann es zum Wettbewerb werden, wer unter dem Deckmantel der Anonymität die gemeinsten Kritiken zum neuesten Handy-Game oder der Eisdiele um die Ecke postet.
Ein weiteres Thema ist die Privatsphäre. Für Google-Bewertungen wird beispielsweise ein Konto benötigt und die Rezension steht in Verbindung mit Namen oder Mailadresse und den Orten, an denen sich die Person aufgehalten hat.
Blindes Vertrauen ist bei Online-Bewertungen fehl am Platz. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass nicht alle Erfahrungsberichte echt sind.