Medien sind allgegenwärtig und spielen eine zentrale Rolle im Alltag von Kindern. Die KIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest bietet regelmäßig Erkenntnisse über die Mediennutzung von Kindern zwischen sechs und 13 Jahren in Deutschland. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Ergebnisse der neuesten Studie von 2022 zusammen und gibt Tipps, wie Eltern ihre Kinder im Umgang mit Medien besser unterstützen können.
- Zunehmende Internetnutzung und Gerätebesitz: Mit dem Alter der Kinder steigt die Nutzung des Internets sowie der Besitz von Smartphones signifikant. Während 38 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen das Internet nutzen, sind es bei den Zwölf- bis 13-Jährigen fast alle. Ab einem Alter von 10 bis 11 Jahren besitzt mehr als die Hälfte der Kinder ein eigenes Smartphone.
- Unbegleitete Mediennutzung: Eine Mehrheit der Kinder nutzt Medien häufig ohne elterliche Begleitung. Dies betrifft das Surfen im Internet, die Nutzung von Tablets und das Fernsehen. Vor allem digitale Spiele und das Internet werden vermehrt allein genutzt, was seit der Corona-Pandemie weiter zugenommen hat.
- Soziale Medien und Apps: Beliebte Plattformen unter Kindern sind WhatsApp, YouTube und TikTok. Trotz Altersbeschränkungen nutzen viele Kinder diese Dienste, was Fragen zur Kontrolle und Begleitung durch die Eltern aufwirft.
- Einstellungen der Eltern: Viele Eltern erkennen die potenziellen Gefahren des Internets, nutzen jedoch selten technische Sicherheitsmaßnahmen wie Filter oder spezielle Einstellungen zum Schutz ihrer Kinder. Dies zeigt eine gewisse Widersprüchlichkeit im Umgang mit der Mediennutzung der Kinder.
- Medienerziehung und Verantwortung: Die meisten Eltern sehen sowohl die Schule als auch sich selbst in der Verantwortung, Kindern einen angemessenen Umgang mit Medien beizubringen. Dennoch gibt es Bedarf an mehr Information und Unterstützung für Eltern, um effektive Strategien für die Medienerziehung zu entwickeln.
Was sollten Eltern beachten?
- Kommunikation fördern: Führen Sie aktiv offene Gespräche über die Inhalte, die Ihr Kind online sieht und mit wem es online kommuniziert.
- Medien als Werkzeug nutzen: Nutzen Sie altersgerechte Apps und Websites, um das Lernen zu fördern und die kreativen Fähigkeiten Ihres Kindes zu unterstützen.
- Festlegen von Bildschirmzeiten: Legen Sie gemeinsam Regeln für die Bildschirmzeit Berücksichtigen Sie dabei das Alter, die Aktivitäten und die Bedürfnisse Ihres Kindes.
- Sicherheitseinstellungen anpassen: Nutzen Sie Kindersicherungen, um den Zugang zu ungeeigneten Inhalten zu beschränken.
- Vorbild sein: Überprüfen Sie Ihre eigene Mediennutzung und passen Sie diese gegebenenfalls an.
- Informiert bleiben: Informieren Sie sich über die Geräte und Plattformen, die Ihr Kind nutzt. Besprechen Sie regelmäßig Medientrends oder die Aktivitäten Ihres Kindes.
Neben diesem Artikel bieten wir auch vertiefende Einblicke in die Mediennutzung jüngerer Kinder mit der miniKIM-Studie sowie in die Mediengewohnheiten von Jugendlichen mit der JIM-Studie.
Die Ergebnisse und weiterführende Informationen zur KIM-Studie 2022 finden Sie detailliert auf der Website des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest.