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Melden, Bewerten, Löschen!

Bilder von Ihrem Kind auf YouTube, diskriminierende Äußerungen in Kommentaren, gemeine Sticheleien in der Messenger-Gruppe oder verbotene Symbole: Inhalte im Netz können aus sehr vielen Gründen für Ärger sorgen. Sie tauchen aber nicht irgendwo im Netz auf, sondern konkret auf Plattformen, Apps und Webseiten. Und dort können Sie dies auch melden.

Die Anbieter versuchen, Regeln aufzustellen und diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu überwachen. Dafür gibt es sogar Gesetze wie z. B. das Jugendschutzgesetz. Wenn ein Inhalt gemeldet wird, muss die Plattform innerhalb einer kurzen Zeit prüfen, ob es sich um einen strafbaren Inhalt handelt und diesen löschen. Dafür sind die Plattformen auf das Mitmachen und die Hilfe der Nutzer angewiesen. Ob auf YouTube. WhatsApp, Instagram oder TikTok: Überall können Sie oder Ihr Kind Inhalte melden, die eventuell gegen die Richtlinien der Plattform oder gegen ein Gesetz verstoßen. Beispielsweise hat das Melden von rassistischen Inhalten laut YouTube und Facebook in den letzten Jahren stark zugenommen.

Auch Bewertungen und Kommentare anderer Nutzer oder Eltern können bei Apps oder Spielen hilfreich sein, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob sie geeignet sind. In den App-Stores wird zum Beispiel oft darauf hingewiesen, wenn sehr viel Werbung oder In-App-Käufe erscheinen, oder wenn ein Spiel sehr gewalttätig ist. Wenn Sie oder Ihr Kind eigene Erfahrungen gemacht haben oder Ihnen ein Inhalt verdächtig vorkommt, lassen Sie andere daran teilhaben und nutzen Sie damit diese wertvolle Möglichkeit, sich gegenseitig zu unterstützen.

Gewaltdarstellungen in den Medien

Copyright: Thomas Trutschel/photothek.net

Schon in jungen Jahren kann es passieren, dass Ihr Kind unbeabsichtigt mit Formen von Gewalt über Medien in Berührung kommt. Das kann über einen Werbeclip sein, der gerade im Fernsehen läuft oder indem es auf dem herumliegenden Tablet herumwischt und sich ein Video bei Youtube öffnet. Viele Inhalte aus Filmen, Videos oder Spielen, die für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene leicht zu verarbeiten sind, können junge Kinder verängstigen. Sie lernen erst mit der Zeit, das, was sie auf einem Bildschirm sehen, klar einzuordnen und als Medienerlebnis zu verstehen.

Nicht jede Gewaltdarstellung muss körperlich sein. Auch bedrohliche Stimmen und Aussagen, düsteres Licht oder dramatische Musik können junge Kinder ängstigen. Deshalb ist es in dieser Phase besonders wichtig, dass Sie Ihr Kind bei der Mediennutzung begleiten und beobachten. Suchen Sie währenddessen und danach das Gespräch, gehen Sie auf seine Fragen ein, bieten Sie Schutz und Erklärungen an. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nur auf altersgemäße Medien zugreifen kann.

Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind sicher fühlt!

Am besten ist es natürlich, wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Onlinewelten erkunden. Aber das wird nicht immer möglich oder sinnvoll sein.

Mediennutzung sollte in einem geeigneten Umfeld stattfinden. Wenn der Familien-Computer z. B. an einem festen Platz wie dem Arbeitszimmer oder Wohnzimmer steht, wird Ihr Kind direkt verantwortungsvoller damit umgehen. Außerdem können Sie so ein Auge darauf haben, was Ihr Kind im Netz macht und Sie sind ansprechbar, wenn es Hilfe braucht. Wichtig ist aber, dass Ihr Kind sich nicht kontrolliert und zu stark eingegrenzt fühlt. Dies gilt auch für die Nutzung des Smartphones. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was es im Internet an den verschiedenen Geräten macht. Richten Sie gemeinsam ein geschütztes Benutzerkonto ein. Dabei können Kinder- und Jugendschutzprogramme oder Apps wie Google Family Link für Kinder und Teenager helfen. Nutzen Sie auch gesonderte Einstellungen an Ihrem Router oder dem Smartphone.

Das Wichtigste ist, dass Sie mit Ihrem Kind über Sicherheit im Netz reden. Sprechen Sie über Sicherheitsrisiken und problematische Inhalte. Wenn Ihnen Inhalte problematisch vorkommen, können Sie diese melden.

Datenschutz

Copyright: photothek.net

Datenschutz bezieht sich auf den Schutz personenbezogener Daten (z. B. Name, Geburtsdatum oder Telefonnummer) und ist ein Grundrecht in der Europäischen Union. Jede Person hat das Recht zu entscheiden, was mit den eigenen Daten passiert. Alle Unternehmen, die solche Daten nutzen und verarbeiten, müssen für Datenschutz sorgen. Man sollte aber auch selbst darauf achten, denn wenn Informationen über sich einmal im Netz verbreitet wurden, können sie missbraucht werden.

  1. Gehen Sie mit Ihren und den persönlichen Daten Ihres Kindes sensibel um – egal wie alt es ist! Adresse, Alter, Telefonnummer und Fotos verraten viel über Sie und Ihre Familie und lassen sich gut zu Geld machen.
  2. Informieren Sie sich und tauschen Sie sich mit Ihrem Kind, sobald es alt genug ist, über die Freigabe persönlicher Daten, Datenschutz und Onlinewerbung aus.
  3. Überprüfen Sie regelmäßig die Datenschutzeinstellungen in Apps und auf Websites, bei denen Sie oder Ihr Kind registriert sind.
  4. Überlegen Sie stets, was andere über Sie oder Ihr Kind wissen sollten und was nicht. Und denken Sie daran: Das Netz vergisst nie!
  5. Verbreiten Sie keine Fotos Ihres Kindes öffentlich bzw. lassen Sie Ihr Kind mitentscheiden, sobald es solche Sachen versteht. Wahren Sie die Privatsphäre Ihres Kindes!
  6. Achten Sie darauf, dass Sie und Ihr Kind keine Bilder von Dritten machen oder private Informationen Dritter ohne deren Erlaubnis teilen.
  7. Überprüfen Sie die Zugriffs- und Nutzungsrechte installierter Apps auf Ihrem Smartphone oder Tablet bzw. dem Ihres Kindes.
  8. Benutzen Sie möglichst immer einen Nickname, wenn Sie sich im Netz bewegen und sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind das ebenfalls tut.
  9. Lesen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) eines Angebots, das Sie bzw. Ihr Kind wahrnehmen.

Beschwerdestelle und Verbraucherschutz

Wir alle sind Verbraucher, d. h. wir kaufen Lebensmittel und andere Dinge, nutzen Dienstleistungen wie z. B. den Friseur. Der Verbraucherschutz soll unter anderem dafür sorgen, dass Produkte und Dienstleistungen sicher sind und angemessen viel kosten. Bezogen auf das Internet geht es beim Verbraucherschutz auch um Inhalte. Wir sollen beispielsweise vor volksverhetzenden Äußerungen in einem Forum, jugendgefährdenden Darstellungen auf einer Webseite oder unerwünschten E-Mails (Spam) geschützt sein. Wenn Sie trotz rechtlicher Regelungen auf solche Inhalte stoßen, sollten Sie diese melden. Dafür zuständig sind unter anderem diese Einrichtungen:

Einrichtungen des Kinder- und Jugendmedienschutzes

Jugendmedienschutz ist der Oberbegriff für den Schutz von minderjährigen Kindern und Jugendlichen vor schädlichen Einflüssen durch Medien. Es gibt verschiedene Einrichtungen, die sich mit dem Jugendmedienschutz befassen. Dort bekommen Sie nähere Informationen zu Themen, die den Jugendmedienschutz betreffen und können gefährdende Inhalte melden:

Kinder- und Jugendschutzprogramme

Als Eltern haben Sie einerseits ein Interesse daran, je nach Alter und Entwicklungsstand, im Blick zu haben, was Ihr Kind mit Medien macht und auch, was Medien mit Ihrem Kind machen. Andererseits ist es sogar Ihre Pflicht (als Erziehungsberechtigte oder Erziehungsberechtigter), Ihr Kind vor ungeeigneten Inhalten zu schützen. Dennoch möchten Sie Ihr Kind wahrscheinlich auch eigenständig das Netz erkunden lassen, ihm Freiraum geben und es nicht ständig kontrollieren.

© photothek.net

Kinder- und Jugendschutzprogramme sind dafür eine mögliche Unterstützung. Diese gibt es für alle Geräte und mit mehr oder weniger großem Funktionsumfang. Einige Einstellungen lassen sich auch ohne zusätzliches Programm tätigen. Grundsätzlich können Sie verschiedene Nutzungsprofile anlegen. Eine zentrale Funktion ist oft, Webseiten und Suchmaschinen automatisch zu sperren, um den Zugang zu bestimmten Inhalten wie Pornografie oder illegalen Datentausch und Ähnliches zu verhindern. Ebenso können Sie alle Aktivitäten des Nutzenden aufzeichnen, Sperrzeiten festlegen, In-App-Käufe, Kamerazugang oder einzelne Apps deaktivieren und vieles mehr. Die Unterschiede der Programme liegen im Detail.

Für Smartphones und Tablets gibt es viele kostenfreie Anwendungen, wie z. B. die fragFINN-App, Google Family Link oder JusProg. Weitere Hinweise finden Sie in unserem Beitrag zu Parental Control Apps und hier. Für PC und Laptop gibt es ebenso kostenfreie wie zahlungspflichtige Software, welche dann dementsprechend umfangreicher sind. Die Betriebssysteme von Microsoft und Apple haben auch eigene Einstellungsmöglichkeiten. Hier schneiden in den Tests vor allem die Anwendungen von etablierten Internet-Sicherheitsfirmen gut ab, z. B. Kaspersky oder Symantec.

Grundsätzlich können Programme und spezielle Einstellungen im Betriebssystem einige Arbeit abnehmen. Sie ersetzen jedoch nicht Ihre erzieherische Aufgabe, also eine gemeinsame reflektierende Medienzeit und das Gespräch mit Ihrem Kind.

Beratung und Informationen für Eltern

Allgemein

  • Klicksafe bietet einen allgemeinen Medienratgeber für Eltern mit Informationen zu verschiedenen Medien und aktuellen Themen.
  • Die unabhängige Plattform Internet-ABC bietet Informationen über den sicheren Umgang mit dem Internet für Eltern, Pädagogen und Kinder.
  • Jugend und Medien ist ein Beratungsangebot aus der Schweiz für Eltern, Lehrkräfte und Pädagogen mit Artikeln rund um verschiedene Medien und aktuelle Themen.
  • Die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung führt viele Tipps und Hinweise zur Erziehung auf – auch in Bezug auf Medien.
  • Schau-hin ist ein allgemeiner Ratgeber und bietet Antworten auf viele medienbezogene Fragen.
  • Scoyo, das Online-Magazin für Eltern, bietet neben Themen wie Lernen, Schule und Familienleben auch die Kategorie Medienkompetenz.
  • Handysektor richtet sich eigentlich direkt an Jugendliche, kann aber auch für Eltern gute Informationsquelle rund um angesagte Apps und Co. sein.
  • Unter www.mediennutzungsvertrag.de findet man ein Tool zur gemeinsamen Erstellung eines Mediennutzungsvertrags in der Familie.

Online-Spiele

  • Die Spielbar ist ein Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung mit pädagogischen Beurteilungen, aktuellen Themen und Fachartikeln für Eltern und Pädagog*innen zu Computer- und Online Spielen.
  • Der Spieleratgeber-NRW ist ein Angebot der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW mit einer großen Anzahl an vorgestellten und beurteilten Spielen, sowie einem allgemeineren Ratgeber rund um Themen wie rechtliche Aspekte oder Medienwirkung.
  • Der Spielraum ist ein Projekt der TH Köln mit allgemeinem Informationen zu Spielen und aktuellen Spieletrends als Informationsseite für Erwachsene.

Sicherheit

Medieneinflüsse können unterschiedlich sein

Copyright: Ute Grabowsky/photothek.net

Grenzen auszutesten ist wichtig für die Entwicklung Ihres Kindes. Dazu gehört möglicherweise auch, sich Inhalten auszusetzen, die nicht altersgemäß sind. Besonders das Internet macht ihnen das leicht. Die Darstellung von Gewalt, Pornografie, auch Propaganda und rassistische Inhalte oder die Darstellung von selbstverletzendem Verhalten sollen Kindern aber eigentlich nicht zugemutet werden. Sie können auf Kinder und Jugendliche verängstigend wirken und die Entwicklung beeinträchtigen. Die Wirkung ist jedoch höchst unterschiedlich. Daher ist es unbedingt notwendig, sich diese Inhalte genau anzuschauen. Beobachten Sie wie Ihr Sohn oder Ihre Tochter auf verschiedene Medieninhalte reagiert und sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Medienerlebnisse. Schützen Sie es vor besonders kritischen Inhalten und Internetseiten. Dabei helfen Ihnen auch die Altersfreigaben der Jugendmedienschutzeinrichtungen, pädagogische Beurteilungen und kindgerechte Internetangebote. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Herausforderungen im Umgang mit Medien

Das Internet ist voll mit hilfreichen und unterhaltenden Angeboten. Über Apps, die mit dem Internet verbunden sind, Videoplattformen und andere Online-Angebote gelangt man aber auch schnell auf Inhalte, die potentielle Gefahren bergen. Altersunangemessene Angebote können Ihrem Kind Angst machen. Einen umfassenden Schutz können auch die besten Maßnahmen des Kinder- und Jugendschutzes nicht bieten. Sie können Ihrem Kind dennoch einen möglichst sicheren Umgang ermöglichen.

Neun jaehriges Maedchen spielt am Laptop

Copyright: photothek.de

Seien Sie sich als Eltern bewusst, welchen Herausforderungen Ihr Kind im Umgang mit Medien begegnen kann. So können Sie im Ernstfall auf Ihr Kind eingehen und Hilfestellungen anbieten. Sie sollten dabei keine unnötige Angst bei Ihrem Kind schüren. Unterstützen Sie die Entwicklung einer gesunden Skepsis, ebenso wie die Lust an der Mediennutzung!

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind auf altersgerechte Inhalte zugreifen kann. Dabei helfen auch Einstellungsmöglichkeiten am Gerät oder in Apps. Außerdem ist eine Begleitung bei der Mediennutzung gerade bei kleinen Kindern unverzichtbar.

Wie Medien Wertvorstellungen beeinflussen können

Das Internet ermöglicht es quasi jedem, seine Meinung öffentlich kundzutun. Damit verbunden ist allerdings das Problem, dass im Netz auch Inhalte oder Verhalten präsentiert werden, die allgemein nicht als akzeptabel gelten. Besonders schwierig wird es, wenn Kinder und Jugendliche solche Inhalte annehmen, ohne groß darüber nachzudenken oder weil sie gut begründet erscheinen. Das betrifft zum Beispiel Angebote radikaler, extremistischer Vereinigungen. Diese präsentieren ihre Vorstellungen, Meinungen und Werte als einzig richtige. Jugendliche und vor allem Kinder können die Bedeutung und die Folgen solcher Inhalte aber nicht richtig einschätzen. Sie wissen dann nicht mehr, was richtig oder falsch ist und werden manipulierbar. Auch die Kommunikation von solchen Gruppen bietet kein gutes Vorbild für das Sozialverhalten von Kindern und Jugendlichen. Hassrede und das Runtermachen von Minderheiten sind Beispiele dafür.

Copyright: Ute Grabowsky/photothek.net

Ihr Kind sollte daher lernen, solche Angebote einzuschätzen und sich davon zu distanzieren. Hilfreich ist, wenn Sie von Anfang an mit Ihrem Kind über seine Mediennutzung sprechen, ihm ein angemessenes Kommunikationsverhalten vorleben und zeigen, wie man auch kritisch mit Medien umgeht. Es hilft nicht, soziale Netzwerke oder ähnliche Dienste technisch zu sperren. Denn das verhindert auch deren positive Aspekte, wie Unterhaltung und die kreative Nutzung. Verschiedene Studien haben sogar gezeigt, dass Kinder und Jugendliche, die mit Angeboten im Netz aktiv umgehen, besser auf Gefahren vorbereitet sind. Sie können Risiken besser einschätzen und entwickeln eigene Abwehrstrategien.

Kinder- und Jugendschutz in der Medienwelt

Nicht alles, was es in den digitalen Medien zu sehen und zu erleben gibt, ist für Kinder und Jugendliche geeignet. Viele Inhalte im Internet richten sich an Erwachsene. Als Eltern stehen Sie deshalb vor der Herausforderung, Ihr Kind vor ungeeigneten Inhalten zu schützen. Kinder und Jugendliche davor zu bewahren ist kaum möglich oder sinnvoll. Anstatt den Zugang zu digitalen Medien zu beschränken, sollten mögliche Risiken verringert werden. Schließlich gibt es auch viele positive Seiten der digitalen Medien. Darstellungen von Gewalt, Pornografie und selbstverletzendem Verhalten sind eine besondere Herausforderung. Solche Inhalte können auf Kinder verängstigend wirken oder problematisches Verhalten befördern. Wenn Ihr Kind damit in Berührung kommt, sollte es seine Verunsicherung mit Ihnen teilen können.

Deshalb gibt es den Jugendmedienschutz, der Medieninhalte auf ihr Gefährdungspotenzial hin beurteilt und deren öffentliche Verbreitung regelt. So sollen Einflüsse der Erwachsenenwelt, die dem Entwicklungsstand von Kindern und Jugendlichen noch nicht entsprechen, möglichst gering gehalten und ihre Persönlichkeitsentwicklung  unterstützt werden. Kinder- und Jugendmedienschutzmaßnahmen schaffen sichere Rahmenbedingungen. Risiken können so aber nur minimiert, nicht ausgeschlossen werden. Die Sicherheit Ihrer Kinder im Netz wird letztlich durch Ihre Medienkompetenz als ideale Basis für einen effektiven Schutz bestimmt.

Der Jugendmedienschutz hilft dabei, Kinder und Jugendliche vor unangemessenen Medieninhalten zu schützen. Dieser Film erklärt, wie das funktioniert.

Herausforderungen im Umgang mit dem Netz ansprechen

Die Bedeutung von Urheberrecht, Privatsphäre, Datenschutz und Jugendmedienschutz sind selbst für uns Erwachsene oft schwer verständlich. Daher sollten sie immer wieder zum Thema gemacht werden. Und auch für ganz konkrete Herausforderungen können Sie als Eltern zumindest sensibilisieren und einen kritischen Blick schärfen. Was sind die Folgen einer allzu offenen Selbstdarstellung und dem Versenden von freizügigen Bildern? Warum sollte man nichts illegal herunterladen? Wie lassen sich sensible Daten schützen? Welche Vorschriften gelten im Netz und warum?

Vater mit Sohn und Tochter mit Smartphone

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Auch die vielfältigen Möglichkeiten der Medien sollten Sie als Anlass zum Gespräch oder zum gemeinsamen Ausprobieren und Gestalten nutzen. Dabei werden Sie nicht immer einer Meinung sein. Aber darum geht es auch nicht. Es geht darum, Ihrem Kind die Kompetenz mit auf den Weg zu geben, eigenständig und verantwortungsbewusst handeln zu können, ob in, mit oder ohne Medien!

Anonyme suchen den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen

Überall dort, wo Kinder und Jugendliche miteinander kommunizieren, können sie mit Personen in Kontakt kommen, die negative Absichten haben. Dabei kann es sich um die Vermittlung problematischer Inhalte handeln oder sogar um Aufforderungen von Verhalten, das Kindern schadet. Solche Kontakt- und Kommunikationsrisiken sind vielseitig: Beschimpfungen, Bedrohungen und Beleidigungen sind keine Seltenheit. Im Falle eines sich wiederholenden Vorgangs kann dies zum Cybermobbing führen.

Copyright: Thomas Trutschel/photothek.net

Schließlich sind auch sexuell orientierte Kommunikation, sexuelle Belästigung oder die Anbahnung von sexuellem Kontakt und letztlich sexueller Missbrauch (Cybergrooming) nicht auszuschließen. Solche Risiken treten vor allem in Sozialen Netzwerken auf. Vor allem über Ansprachen in Einzelnachrichten aber auch über Posts auf einer Pinnwand, Kommentare oder Gruppennachrichten kann Kontakt aufgenommen werden. Besonders problematisch sind Einzelnachrichten, da diese nicht für andere einsehbar und somit intimer sind. Kinder und Jugendliche sollten die Gefahr solcher Kontakte frühzeitig erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen können. Hierzu gehören zum Beispiel das Blockieren oder Melden des Users oder das Verwenden sicherer Messenger. Versuchen Sie Ihrem Kind klar zu machen, dass es niemals zweifelhaften Aufforderungen folgen sollte. Die Preisgabe von privaten Bildern, Adressen oder Telefonnummern ist ebenfalls tabu. Kommt es trotzdem zu einem gefährdenden Kontakt, sollte Ihr Kind das Gefühl haben, sich Ihnen stets anvertrauen zu können. Mehr zum Thema erfahren Sie in unserem Beitrag „Klein und Groß sollten sicher sein im Netz„.

Was trägt das Netz zu problematischem Verhalten Heranwachsender bei?

Problematisches Verhalten beginnt, wenn sich jemand selbst oder anderen schadet oder damit droht. Dies kann in Phasen des Umbruchs durchaus vorkommen, da sich Jugendliche in starken Wandlungsprozessen bei sich selbst und auch im Umfeld befinden, ist aber nicht die Regel.

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Manche verschließen sich, andere tun sich etwas an, wiederum andere neigen zu Aggressivität. Dies alles kann mit Medieninhalten und Mediennutzung zusammenhängen, hat aber so gut wie nie die Ursachen dort. Die Gründe sind in der psychischen Entwicklung und dem sozialen Umfeld des Kindes zu suchen. Allerdings gibt es dabei auch eine digitale Komponente: Jugendliche kommunizieren online, informieren sich im Netz und suchen Orientierung. Auch problematisches Verhalten wird im Internet gezeigt, diskutiert und dokumentiert. Es gibt spezielle Foren und Social-Media-Kanäle, die Gewalt, Selbstverletzungen, Essstörungen und düstere Gedanken thematisieren. Hier können Jugendliche in Kontakt mit anderen kommen, die ähnlich fühlen und denken wie sie und bekommen Aufmerksamkeit, die sie anderswo nicht erhalten. Besonders labile und unsichere Jugendliche können so animiert werden, es anderen gleichzutun, ohne dass sie Inhalte und Verhalten hinterfragen. Wenn Ihnen bei Ihrem Kind Veränderungen auffallen und Sie Sorge haben, dass es solche Seiten besucht, fragen Sie nach. Lassen Sie sich von Außenstehenden helfen, wenn Sie nicht mehr weiter wissen. Hilfe finden Sie offline, z. B. bei Sozialpädagoginnen oder Psychologen der Schule Ihres Kindes, und bei Online-Beratungsstellen wie die der bke.

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