Elternguide Logo
28.03.2023

Sticker in WhatsApp und Co. – zwischen Kreativität und Spam 

☕️
3 Minuten Lesezeit
6-17 Jahre
Information
Kreativität
Apps
Social Media
Artikel
Foto: pixabay.com/Alexa

Sticker sind in Messenger-Apps wie WhatsApp, Telegram und Co. längst nicht mehr wegzudenken. Die kleinen, farbenfrohen Bilder sind oft witzig oder süß und bieten eine unterhaltsame und kreative Möglichkeit, Emotionen auszudrücken und Gespräche aufzulockern. Wir erklären, wofür Sticker nützlich sind und wann deren Gebrauch auch anstrengend werden kann. 

Was können Sticker? 

Im Gegensatz zu herkömmlichen Emojis sind Sticker oft handgezeichnete oder digital erstellte Grafiken. Die kleinen Bilder und Animationen bieten eine einfache und schnelle Möglichkeit, eine Botschaft zu vermitteln, die eigene Stimmung auszudrücken oder Spaß in eine Unterhaltung zu bringen. Mit Stickern können auch sprachliche Barrieren überwunden werden. Da Bilder eine universelle Sprache sind, können sie in multikulturellen Kommunikationssituationen nützlich sein. 

Es gibt Sticker für fast jede Situation, von lustigen Memes und süßen Tieren bis hin zu politischen Botschaften und kulturellen Referenzen. Mit verschiedenen Apps wie Sticker Maker oder Sticker Studio können schnell und einfach eigene Sticker erstellt werden, die es in keiner anderen App gibt.  

Was begeistert Kinder und Jugendliche daran? 

Für Kinder und Jugendliche sorgt das Verschicken und Empfangen von den bunten Bildern für Unterhaltung und Spaß. Gerade für Jugendliche ist es typisch, mit Bildern zu kommunizieren. Die Bildkommunikation ersetzt dabei teilweise das geschriebene Wort. Auch machen Kinder gerne Witze, lachen und haben Spaß. In Stickern können sie all das leicht kombinieren. Speziell eigene Sticker zu kreieren sorgt für viel Kreativität und Individualität, die besonders bei Jugendlichen sehr beliebt ist. 

Was kann problematisch sein? 

  • Missverständnisse: Sticker sollten nicht dazu verwendet werden, um ernsthafte oder empfindliche Themen zu behandeln. In solchen Fällen ist es am besten, sich auf Text- oder Sprachnachrichten zu beschränken, um Missverständnisse zu vermeiden 
  • Unmut, Ablenkung und Stress: Der übermäßige Gebrauch von Stickern z. B. in Gruppen- oder Klassenchats kann dazu führen, dass andere sich gestört oder belästigt fühlen – bis hin zu digitalem Stress
  • Unangemessener Inhalt: Es gibt viele Sticker, die unangemessenen, diskriminierenden oder pornografischen Inhalt enthalten. Wenn Kinder und Jugendliche auf solche Sticker stoßen, können sie mit Inhalten konfrontiert werden, die sie noch nicht verstehen oder verarbeiten können. 
  • Belästigung und Mobbing: Sticker können verwendet werden, um andere zu belästigen oder zu mobben. Kinder und Jugendliche können Sticker verschicken, die verletzend oder beleidigend sind, und damit andere emotional schädigen. 
  • Verletzung des Urheberrechts: Wenn Kinder und Jugendliche Sticker verwenden, die urheberrechtlich geschützt sind, können sie das Gesetz verletzen und in rechtliche Schwierigkeiten geraten. 
  • Sicherheitsrisiken: Sticker können ein Sicherheitsrisiko darstellen, da sie von Hackerinnen und Cyberkriminellen verwendet werden können, um Malware und Viren zu verbreiten. Wenn Kinder und Jugendliche Sticker von unbekannten Quellen herunterladen, kann dies ihr Gerät infizieren und persönliche Daten preisgeben. 

Wie können Eltern damit umgehen? 

Informieren Sie sich über die Apps, die Ihr Kind nutzt, und schauen Sie sich an, welche Sticker dort verfügbar sind. Es gibt auch spezielle Kinderschutz-Apps, die den Zugriff auf bestimmte Apps oder Funktionen einschränken können. 

Denken Sie daran, dass für Ihr Kind soziale Kontakte mit der Pubertät immer wichtiger werden und digitale Kommunikation genauso dazugehört wie Gespräche auf dem Pausenhof. Klären Sie Ihr Kind darüber auf, dass es keine Sticker verbreiten sollte, die andere beleidigen oder belästigen können. Besprechen Sie Regeln für den Umgang mit Stickern – vor allem auch in Klassen- und Gruppenchats. Das Einholen der Zustimmung anderer vor dem Teilen von Stickern kann dazu beitragen, dass es weniger Probleme gibt. Klären Sie Ihr Kind auch darüber auf, was es tun kann, wenn es sich unwohl oder belästigt fühlt und seien Sie immer ansprechbar. 

Sprechen Sie mit anderen Eltern und Lehrkräften darüber, wie Sticker in Gruppenchats gehandhabt werden. So können Sie sich gegenseitig unterstützen und austauschen. 

Erstellen Sie mit Ihrem Kind gerne einmal gemeinsam einen lustigen Sticker. Das fördert die Kreativität und Auseinandersetzung mit Bildern und Texten. 

Verknüpfte Themen

Projektpartner
Unterstützer