Bestimmt kennen Sie WhatsApp, den Facebook Messenger oder Signal. Aber haben Sie schon von TeamSpeak und Discord gehört? Wenn Ihr Kind (oder Sie selbst) gern Computerspiele spielt, sind Ihnen die Begriffe vielleicht schon begegnet. Es handelt sich um Programme, mit denen sich Gamer während des Spielens austauschen – per Chat oder Headset.
Der englische Name TeamSpeak bedeutet „in der Gruppe sprechen“. Auch Mumble und Discord werden dazu genutzt. Um miteinander zu kommunizieren, verbindet sich jeder Nutzer oder jede Nutzerin mit einem Server oder erstellt selbst einen. Andere können diesen Servern beitreten und sich in Channels/Kanälen organisieren. Über diese können die Spielenden dann miteinander sprechen (via Internet-Telefonie bzw. VoIP) und schreiben (via Chat). Die Software darf gemäß europäischer Datenschutzverordnung (DSGVO) ab 16 Jahren, mit Zustimmung der Eltern ab 13 Jahren verwendet werden. Die USK-Einordnung der Tools weicht teilweise von den AGB der einzelnen Tools ab.
Das Spielen von Online-Games ist für Kinder und Jugendliche besonders reizvoll, wenn es gemeinsam mit Freunden oder anderen Mitspielenden stattfindet. Es macht ihnen Spaß, sich mit anderen zu messen. Obwohl wenn das Spielen häufig alleine vor einem Bildschirm stattfindet, gehört es für viele Gamer dazu, sich währenddessen auszutauschen. Dafür sind TeamSpeak, Mumble und Discord gute Optionen. Diese Kommunikationstools funktionieren auch dann, wenn nebenbei ein Spiel gespielt wird. Da TeamSpeak und Discord sehr verbreitet sind, können junge Spielende dort ihre Freunde treffen und neue Bekanntschaften schließen. Durch die Möglichkeit, Kanäle öffentlich oder privat anzulegen, ist Kommunikation auf unterschiedliche Ebenen möglich – zum privaten Austausch ebenso wie zur Information.
Wenn Ihr Kind Gamer oder Gamerin ist und eines der Programme nutzen möchte, sollten Sie gemeinsam entscheiden, welches geeignet ist. Recherchieren Sie zu den Angeboten und ihren Sicherheitseinstellungen. Probieren Sie das Tool, wenn möglich, vorher aus. Da einige Programme persönliche Daten erheben, sollten Sie sich über die aktuellen Datenschutzregelungen und Privatsphäre-Einstellungen schlau machen.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die verantwortungsvolle Nutzung solcher Programme und welche Gefahren damit verbunden sind. Persönliche Daten sollten im Chat nicht an fremde Personen weitergegeben werden. Es ist zudem möglich, mit unbekannten Personen in Kontakt zu kommen. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, dass es sich jederzeit an Sie wenden kann, wenn es mit unangenehmen oder beängstigenden Inhalten in Kontakt kommt. Über solche Plattformen tauschen sich u. a. auch Menschen mit rechtsextremer Gesinnung aus. Diese Gefahr sollten Sie im Blick haben, falls Ihr Sohn oder Ihre Tochter die Tools nutzen möchte.