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08.02.2022

Wie erkenne ich ein gutes Computerspiel?

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2 Minuten Lesezeit
3-17 Jahre
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Kommunikation
Sicherheit
Unterhaltung
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Spiele
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Copyright: Thomas Imo/ photothek.net

Vor über 50 Jahren wurde das erste Computerspiel entwickelt. Heute ist „Zocken“ für viele Kinder und Jugendliche ein wichtiger Teil ihrer Freizeitbeschäftigung. Jedes Jahr erscheinen neue Computerspiele – da ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Wir haben Tipps, wie Sie ein gutes und für Ihr Kind geeignetes Computerspiel erkennen können.

Altersbeschränkungen

In Deutschland gibt es gesetzliche Vorgaben zur Freigabe von Computerspielen. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) prüft, welche Spiele für welches Alter geeignet sind und achtet dabei zum Beispiel auf gewalthaltige Inhalte. Diese Altersangaben – im App-Store, auf Spieleplattformen wie Steam oder auf DVDs – sind eine gute Orientierung. Eltern sollten aber noch weitere Kriterien zur Auswahl eines guten Computerspiels berücksichtigen, da die Alterseinordnungen der USK keine pädagogische Empfehlung sind.

Positive Effekte

Ein gutes Computerspiel kann die Entwicklung bestimmter Fähigkeiten von Kindern fördern. Geeignete Spiele fördern durch Rätsel oder andere Aufgaben strategisches Denken, die Merkfähigkeit und ähnliche Gedächtnisleistungen. Viele Spiele werden mit anderen zusammen gespielt. Dabei sind soziale Kompetenzen wie Toleranz, Empathie und Teamfähigkeit gefordert. Actionspiele unterstützen die Entwicklung von Geschicklichkeit, Orientierung und Wahrnehmung. Außerdem kann Ihr Kind beim Computerspielen lernen, mit Erfolg und Niederlagen umzugehen und seiner Fantasie Raum geben. Durch das gemeinsame Spielen können Kinder Freundschaften pflegen oder sogar neue aufbauen.  Kindern und Jugendlichen können außerdem verschiedene Rollen ausprobieren. Allein vom Titel des Spiels wissen Sie nicht, ob ein Spiel solche Fähigkeiten fördert. Sprechen Sie deswegen mit Ihrem Kind über das Spiel. Die Beschreibungen und pädagogische Einschätzungen von spielbar.de, dem Spieleratgeber NRW oder in der App-Datenbank vom Deutschen Jugendinstitut können außerdem hilfreich sein..

Datenschutz und Kosten

Prüfen Sie, wie das Computerspiel mit persönlichen Daten umgeht. Wenn die Angabe von persönlichen Daten nicht gefordert wird oder diese nicht gespeichert, nicht an Dritte weitergeben und nicht für Werbezwecke genutzt werden, wird Datenschutz ernst genommen. Außerdem sollten immer AGBs oder Informationen zum Datenschutz zur Verfügung stehen.

Kostenfreie oder kostenpflichtige Spiele, die online erhältlich sind, können In-Game- bzw. In-App-Käufe beinhalten. Spielende werden beispielsweise verleitet, neue Spielfunktionen freizuschalten oder bessere Kostüme für ihre Avatare zu bekommen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind vorab über solche möglichen Kostenund vereinbaren Sie Regeln, ob und wie viel Geld ausgegeben werden darf. Vermeiden Sie, die eigenen Kreditkarten- oder PayPal-Daten auf dem gemeinsam benutzten Gerät zu hinterlegen. Auf Smartphones und Tablets können Sie außerdem Passwortsperren für In-App-Käufe einstellen.

Überforderung im Spiel

Viele Eltern haben Sorge, dass ihre Kinder mit zu viel Gewaltdarstellungen in Computerspielen in Kontakt kommen. Dabei ist die Wirkung stark vom Alter und individuellen Faktoren eines Kindes abhängig. Hier helfen Ihnen auch die Einordnungen der USK. Gewalt oder andere nicht altersgemäße Inhalte können für Kinder reizvoll sein, weil sie die eigenen Grenzen austesten möchten. Neben Gewalt kann auch der Austausch mit anderen während des Spiels überfordern, wenn etwa zu viel gleichzeitig abläuft. Über den Spielechat kann Ihr Kind zudem in Kontakt mit unbekannten Mitspielenden kommen.

Um einzuschätzen, was Ihr Kind spielt, wie es damit umgeht und ob es Kontakt zu Fremden hat, sollten Sie regelmäßig und ohne Wertung über seine Spielerlebnisse sprechen. Lassen Sie sich von Ihrem Kind seine Computerspielewelt zeigen und erklären. Vereinbaren Sie gemeinsame Regeln und seien Sie konsequent in der Einhaltung. Informieren Sie sich über Altersempfehlungen und bleiben Sie aufmerksam gegenüber Veränderungen im Verhalten Ihres Kindes, um mögliche negative Effekte abschätzen zu können.

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