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21.02.2023

Faszination Gaming – Was macht Spaß am Zocken? 

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3 Minuten Lesezeit
6-17 Jahre
Kommunikation
Unterhaltung
Spiele
Artikel
© photothek.net

Die Leidenschaft für Videospiele ist für viele Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, unverkennbar. Ob auf einer Konsole, einem PC oder einem Smartphone – Videospiele bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, um sich zu unterhalten, neue Erfahrungen zu sammeln und Fähigkeiten zu verbessern. Aber was genau macht den Reiz des Zockens aus? 

In Spielwelten eintauchen 

Einer der wichtigsten Ressourcen von Videospielen ist die Möglichkeit, in andere Welten einzutauchen und sich in verschiedene Charaktere zu versetzen. Die Spielerinnen und Spieler regen ihre Kreativität und Vorstellungskraft an. Sie erleben Abenteuer, treffen Entscheidungen und lösen Probleme außerhalb der begrenzten Möglichkeiten unserer realen Welt. 

Für Nicht-Spielende ist es mitunter gar nicht so leicht, sich da hineinzufühlen. Sprechen Sie offen mit ihrem Kind über seine gemachten Erfahrungen und versuchen Sie diese nachvollziehen zu können. Setzen Sie sich neben Ihr Kind, wenn es spielt und beobachten, was es spielt und wie es spielt. Lassen Sie sich das Spiel erklären und spielen Sie gemeinsam. Wenn Ihr Kind das Gefühl bekommt, Sie als Elternteil interessieren sich wirklich für das, was es dort tut, spricht Ihr Kind offener darüber. 

Sich mit anderen messen 

Viele Games sind auf Wettbewerb ausgelegt, was viele Spielende reizt. Ob gegen andere Spielerinnen und Spieler oder gegen die KI (Künstliche Intelligenz) des Spiels – Kinder und Jugendliche können ihre Fähigkeiten mit anderen messen und sich so beweisen. Das gibt ein gutes Gefühl von Zufriedenheit und Stolz, besonders wenn sie dabei erfolgreich sind. 

Ihr Kind erzählt stolz von einem virtuellen Sieg? Reden Sie die Errungenschaften nicht klein. Für Kinder und Jugendliche sind sie genauso wichtig und relevant wie das Gewinnen eines Fußballspiels oder das Erstellen eines Kunstwerks. Zeigen Sie Ihrem Kind Anerkennung. Beachten Sie: Games sind so gemacht, dass Spielende immer weiterspielen wollen und das nächste Level oder den nächsten Sieg schaffen möchten. Vereinbaren Sie Regeln, wann mit dem Zocken Schluss ist.  

Abschalten und in den Flow kommen 

Ein weiterer Faktor, der den Reiz des Spielens ausmacht, ist die Fähigkeit, Stress abzubauen und zu entspannen. Viele Menschen nutzen Videospiele als Ausgleich zu ihrem hektischen Alltag. Sich auf etwas anderes zu konzentrieren kann helfen, um eine Pause von den Herausforderungen des täglichen Lebens zu machen.  

Beim Gaming kommen viele Spielende in einen „Flow“ (Englisch für „fließen“). Mit „Flow“ meint die Psychologie einen Zustand, der Leichtigkeit beschreibt, bei dem Menschen in ihrem Tun voll aufgehen und alles um sich herum vergessen. Die Belohnungssysteme in Videospielen sind darauf ausgelegt, gerade dieses „Flow-Erlebnis“ aktiv zu fördern und auszubauen. 

Seien Sie sich bewusst, dass Ihr Kind manchmal im „Flow“ ist und es nicht zwangsläufig böse Absicht ist, wenn es auch nach mehrfacher Aufforderung nicht zum Essen kommt. Bei allem Verständnis ist es trotzdem wichtig, Grenzen zu setzen. 

Freundschaften pflegen und sich austauschen 

Online-Spiele sind zu einem Medium geworden, das Kinder und Jugendliche nutzen, um ihre Freundinnen und Freunde zu treffen und sich über ihre Interessen auszutauschen. Dabei ist die Art des Kontakts zwar rein virtuell, die wichtigen Sozialisierungsprozesse für Ihr Kind entstehen aber trotzdem. Besonders Kinder und Jugendliche aus ländlichen Regionen haben in Games die Chance, ihren Freundeskreis „zu treffen“ auch wenn sie weit weg wohnen.  

Ihr Kind kommuniziert in Gaming-Chats und nutzt digitale Tools wie Discord, um sich auszutauschen? Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Plattform-Regeln. Machen Sie Ihrem Kind Kommunikationsrisiken wie Cybergrooming bewusst und schaffen Sie eine vertrauensvolle Gesprächsbasis, damit Ihr Kind bei Problemen jederzeit auf Sie zukommen kann. 

Neues lernen und Kompetenzen erweitern 

Videospiele können auch ein wertvolles Lerninstrument sein. Viele Spiele wie Minecraft erfordern das Anwenden von mathematischen und logischen Fähigkeiten. Auch das Lernen neuer Sprachen und Kulturen kann durch Spiele erleichtert werden, wie beim englischsprachigen Among Us. Manche Spiele fördern auch die Entwicklung kritischen Denkens und Entscheidungsfindung. 

Diese Lernerfahrungen sind ein wichtiger Bestandteil der heutigen Zeit. Unser Alltag ist geprägt von Sozialen Netzwerken, Computertechnik, Smartphones, Kryptowährungen und vielem mehr. Um da mithalten zu können, ist es wichtig, eine schnelle Auffassungsgabe zu trainieren, das grundsätzliche technische Verständnis zu schulen und vor allem logische Problemlösungsfähigkeiten auszubauen. Das alles macht Ihr Kind automatisch und begeistert durch das Spielen von Computerspielen. 

Was Eltern leidenschaftlicher Gamerinnen und Gamer beachten sollten 

Bleiben Sie über das Hobby Ihres Kindes informiert, wählen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam Games nach Interesse und Entwicklungsstand aus und achten Sie auf die Altersbeschränkungen von Videospielen. Das Wichtigste für Kinder und Jugendliche beim Spielen ist, neben allen genannten Punkten, dass es Spaß macht. Nicht alles im Leben von Kindern und Jugendlichen muss ein Ziel verfolgen, oder wie schon der Duden dazu schreibt: „[Spielen ist] sich zum Vergnügen, Zeitvertreib und allein aus Freude an der Sache selbst auf irgendeine Weise betätigen, mit etwas beschäftigen“. 

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