FIFA ist die bekannteste und beliebteste Reihe von Fußball-Videospielen. Seit 1993 erscheint jährlich eine neue Version. Dabei können Teams aus realen Fußball-Ligen genutzt oder eigene zusammengestellt werden.
FIFA gehört zu den bekanntesten Spielen unter Jugendlichen. Dabei wird die Beliebtheit von bekannten Mannschaften und Fußballstars genutzt. Jugendliche können in die Rolle ihres Lieblingsspielers oder ihrer Lieblingsspielerin schlüpfen und allein oder gemeinsam mit anderen im Online-Modus plattformübergreifend gegen andere Teams antreten.
FIFA ist besonders interessant für Jugendliche, die sich ohnehin für Fußball begeistern und so ihren Lieblingssport noch auf eine andere Art und Weise erleben können. Das Spiel stellt eine Verbindung zu den realen Mannschaften und Spielerinnen und Spielern her, die für viele Fußballfans Idole sind. Seit FIFA 23 sind auch einige Frauenfußball-Ligen im Spiel vertreten.
Das gemeinsame Spielen mit anderen und das Wettkampfprinzip bieten einen besonderen Spaß. Spannend sind die klaren Regeln, die vom Fußballplatz übernommen werden und in der Spielumgebung umgesetzt werden müssen: Ein Foul ist auch bei FIFA ein Foul. Verschiedene Spielmodi wie der Manager-Modus bieten die Möglichkeit, über das Spiel auf dem Rasen hinaus die virtuelle Fußballwelt zu gestalten. Hier kann z. B. auf Geburtstagspartys oder über Social-Media-Posts die Karriere gefördert werden.
Der beliebteste Modus im Spiel ist FIFA Ultimate Team (FUT). Der Reiz besteht darin, sich nach dem Sammelkarten-Prinzip sein eigenes Team aus den Lieblingsspielerinnen und Spielern zusammenzustellen und sich mit Gamerinnen und Gamern aus der weltweiten Community zu messen. Über die FIFA WebApp können Jugendliche per Handy oder PC abseits des Spiels an ihrem Lieblingsteam feilen.
Wie beim Fußballspiel auf dem Sportplatz oder im Stadion kann es auch Konflikte im Computerspiel geben – etwa Streit oder Beleidigungen im Mehrspieler- oder Onlinemodus.
Die Kritik, dass es im Profifußball um viel Geld geht und der Sport an Bedeutung verliert, wird bei FIFA ausgeblendet. Die Idole und Lieblingsmannschaften werden durchweg positiv dargestellt und sind Vorbilder. Die Kommerzialisierung des Fußballs zeigt sich auch im Online-Modus: Mit dem nötigen Geld lässt sich im Spiel-Modus FIFA Ultimate Team die Traummannschaft zusammenstellen.
Als Alternative für Spielbelohnungen (bspw. für abgeschlossene Online-Turniere) lässt sich gegen echtes Geld die In-Game-Währung FIFA Points kaufen, welche im Spiel direkt in neue Spieler*innen, virtuelle Güter oder zufallsbasierte Spieler*innen-Pakete (sogenannte Lootboxen) investiert werden kann. Lootboxen sind umstritten, weil ihr Prinzip an Glücksspiele erinnern: Mal sind die darin erhaltenen Spielerinnen und Spieler besser, Mal schlechter. Das kann gerade unerfahrene Gamerinnen und Gamer zu hohen In-Game-Ausgaben verleiten.
Das Spiel enthält inhaltlich gesehen keine jugendschutzrelevanten Aspekte und wurde deshalb bisher ohne Altersbeschränkung von der USK freigegeben. Durch die Änderung des Jugendschutzgesetzes können in Zukunft auch Nutzungsrisiken wie Kauffunktionen in die Bewertung mit einbezogen werden. Diese soll vorrangig durch Zusatzinformationen erfolgen, kann bei fehlenden technischen Vorsorgemaßnahmen des Anbieters aber auch Auswirkungen auf die Altersfreigabe haben.
EA Sports stellt den sportlichen und spielerischen Charakter des Spiels in den Vordergrund. Der Anbieter EA Sports verdient neben dem jährlichen Verkauf seiner FIFA-Lizenzen mit Mikrotransaktionen wie Lootboxen beträchtliche Summen. Der Hersteller bezeichnet sie als „virtuelle Überraschungseier“ und sieht keinen Änderungsbedarf.
Eltern sollten erkennen, dass für Kinder und Jugendliche bei FIFA vor allem der Spaß am gemeinsamen Spiel im Vordergrund steht. Spielen Sie einmal zusammen mit Ihrem Kind und versuchen Sie die Faszination nachzuvollziehen. Dies verbindet und bietet gleichzeitig die Gelegenheit, sich über die kritischen Aspekte des Fußballs auszutauschen.
Seien Sie sensibel für die möglichen Konflikte innerhalb des Spiels. Geben Sie Tipps und vereinbaren Sie Regeln, wie es sich bei der Kommunikation in Online-Spielen am besten verhalten sollte.
Besonders aufmerksam sollten Sie als Eltern bei In-Game-Käufen sein. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, ob diese notwendig sind und legen Sie – falls gewünscht – eine Obergrenze fest. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Gefahren der Glücksspielmechanismen. Die gängigen Spielekonsolen bieten zudem detaillierte Schutzeinstellungen, in denen Käufe innerhalb eines Spiels verboten werden können.