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Netflix-Spiele

Vom Bingewatching zum Zocken – der beliebte Streamingdienst Netflix bietet seit Ende 2021 neben Filmen und Serien ein weiteres Angebot. Mit Netflix-Spiele erhalten Netflix-Kund*innen Zugang zu eigens entwickelten oder lizenzierten Games für mobile Geräte. Diese können im Apple App Store oder im Google Play Store als eigene Spiele-Apps heruntergeladen werden.

Kurz gefasst:

  • Mobile Games für Android– und iOS-Geräte
  • Aktuell mehr als 50 Spiele verfügbar
  • Sind bei einem Netflix-Abo inklusive
  • Alle Spiele haben eine Altersbeschränkung und sind für Kinderprofile nicht verfügbar
  • Keine Werbung oder In-App-Käufe

Was können die Netflix-Spiele?

Mit Netflix-Spiele versucht der bekannte Streaminganbieter neben Filmen und Serien seinen Kund*innen noch weiteren Inhalt für ihr Abonnement zu bieten. Dazu hat Netflix eigens eine Spielefirma übernommen, um selbst Spiele entwickeln zu können. Bis jetzt hat Netflix schon mehr als 50 Spiele entwickelt und plant, das Angebot über die Zeit weiter zu steigern.

Für Netflix-Kund*innen hat der Dienst den großen Vorteil, dass er im Abonnement inklusive ist. Das bedeutet, dass beim Spielen von Netflix-Spielen keinerlei Zusatzkosten entstehen. Auch Werbung oder In-App-Käufe gibt es bei den Spielen nicht. Das ist auch unabhängig vom gewählten Abo-Modell. Selbst mit dem günstigsten Netflix-Abo sind Netflix-Spiele verfügbar. Es handelt sich bei dem Angebot nicht um eine eigene „Netflix-Spiele-App“, sondern um den Zugriff auf verschiedene Apps via Netflix-Konto. Wer sich eine der Spiele-Apps herunterladen möchte, muss sich zum Spielen dafür mit seinem Netflix-Account anmelden und ein abgeschlossenes Abonnement vorweisen.

Was fasziniert Kinder/Jugendliche daran?

Netflix-Spiele verfügt über eine große Bandbreite verschiedener Genres an Spielen, von Action- und Abenteuer- über Puzzle- bis hin zu Rollen- und Strategiespielen. Momentan gibt es 14 Kategorien von Spielen. Besonders interessant für Kinder und Jugendliche sind sicherlich Games, die auf bekannten Serien wie Stranger Things aufbauen. Netflix arbeitet stetig daran, die Attraktivität des Angebotes zu verbessern. Seit kurzem sind etwa auch die Spieleklassiker GTA III, GTA Vice City und GTA San Andreas im Angebot enthalten. Daneben gibt es viele Spiele, die auch für Kinder und jüngere Jugendliche geeignet sind, wie Puzzles und Fußballspiele.

Was meint der Anbieter?

Da Netflix verschiedene Genres von Spielen anbieten will, von denen nicht alle für Kinder und Jugendliche geeignet sind, sind Netflix-Spiele nicht für Netflix-Kinderprofile verfügbar. Eltern müssen ihren Kindern über ihr Erwachsenen-Konto einzelne Spiele-Apps auf das Smartphone oder Tablet laden. Alle Netflix-Spiele sind durch Altersfreigaben im Google Play Store bzw. App Store gekennzeichnet, damit Eltern eine fundierte Entscheidung treffen können, welche Spiele sie ihrem Kind zugänglich machen.

Was kann problematisch sein an dem Angebot?

Netflix-Spiele verfügt über eine große Bandbeite an verschiedenen Spielen aus verschiedensten Genres. Manche dieser Spiele können daher Gewaltdarstellungen oder sexuelle Inhalte enthalten und sind nicht für Kinder geeignet.

Was sollten Eltern beachten?

Wenn Sie Ihrem Kind Zugang zu Netflix-Spielen gewähren, achten Sie auf die Altersfreigaben und machen Sie nur solche Spiele für Ihr Kind zugänglich, die für das Alter und den Entwicklungsstand Ihres Kindes geeignet sind. Beachten Sie, dass Netflix-Spiele nur mit einem aktiven Netflix-Account und -Abo genutzt werden können. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind nicht über diesen Umweg Zugang zu Ihrem Netflix-Account bekommt, und geben Sie Ihrem Kind für das Spielen von Netflix-Spielen nicht die Zugangsdaten zu Ihrem regulären Netflix-Account. Denn dort könnte es auf nicht altersgerechte Streaming-Inhalte zugreifen.

Im Umgang mit mobilen Games ist es allgemein wichtig, Regeln zur Mediennutzung innerhalb der Familie zu besprechen. Treffen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind verbindliche Absprachen zum Gaming, zur Smartphone-Nutzung und Bildschirmzeit. Nutzen Sie hierfür auch technische Vorsorgemaßnahmen, um Spielzeit und -titel dem Alter entsprechend einzustellen.

MagentaTV

Internet, Telefon, Streamingdienste, Mediatheken, Fernsehen – um uns zu unterhalten und zu kommunizieren greifen wir zuhause auf viele unterschiedliche Angebote zurück. MagentaTV ist eine Plattform der Deutschen Telekom, die alles miteinander in einem Paket vereint. Wir stellen das Angebot vor und erklären, worauf Eltern achten sollten.

Kurz gefasst:

  • TV-Streamingdienst und TV-App
  • Anbieter: Deutsche Telekom
  • Bündelangebot an Fernsehprogrammen, Filmen, Serien in Verbindung mit Internet & Telefonie
  • MagentaTV: 39,95 € bis 75,95€ pro Monat; MagentaTV-App: ab 10€ pro Monat (Stand 3/23)
  • Kinder- und Jugendschutzeinstellungen vorhanden

Was bietet MagentaTV?

MagentaTV ist ein gebündeltes Angebot von Internet, Telefonie und einer Auswahl an Fernsehprogrammen und Videostreaming-Diensten wie Netflix und Disney+, die teilweise extra kosten. Die Plattform kann auf verschiedenen Geräten wie SmartTVs, Smartphones, Tablets und Computern genutzt werden. Wer keinen Internet- oder Telefon-Vertrag mit der Deutschen Telekom hat, kann über die kostenpflichtige MagentaTV-App Zugriff auf Fernsehsender und Videostreaming-Dienste erhalten. Zusätzlich zu den Basis-Angeboten können verschiedene Pakete hinzugebucht werden. Erweiterungen sind zum Beispiel für spezielle Themengebiete wie Sport, Sprachen wie Türkisch oder Polnisch oder Zielgruppen wie Kinder und Familien erhältlich.

Kindersicherung bei MagentaTV

Um MagentaTV sicher zu nutzen, lassen sich Kinder- und Jugendschutzeinstellungen auf allen Geräten vornehmen, auf denen das Angebot genutzt wird: auf Smartphones, Tablets und Computern, am SmartTV, der MagentaTV-Box und dem Media-Receiver. Ein Erwachsenen-PIN verhindert, dass Kinder und Jugendliche auf Inhalte zugreifen können, die nicht für ihr Alter freigegeben sind. Haben Inhalte keine Altersfreigabe der FSK , müssen Streamingdienste die Einschätzung selbst vornehmen. Wie dabei vorgegangen wird, ist nicht immer ersichtlich. Zusätzlich zur PIN kann eine Kauf-Sperre und eine Ausblendung von Erotik-Inhalten eingerichtet werden. Genaue Einstellungen zur Kindersicherung bei MagentaTV finden Sie auf medien-kindersicher.de.

Worauf sollten Sie als Eltern im Umgang mit MagentaTV achten?

Filme, Serien oder Fernsehshows zu schauen übt einen großen Reiz auf Kinder und Jugendliche aus. Egal ob sie sich darüber informieren, unterhalten oder nach Kindergarten und Schule entspannen – Videos zu schauen ist als Medienritual oft fester Bestandteil ihres Alltags. Ein umfassendes Angebot wie MagentaTV kann Ihr Kind dazu verlocken, endlos lange Videos zu schauen. Außerdem kann es passieren, dass Ihr Kind Inhalte angezeigt bekommt, die nicht altersgerecht sind. Beachten Sie daher folgende Punkte:

  • Überlegen Sie, wie viel Bildschirmzeit für Ihr Kind angemessen ist.
  • Legen Sie mit Ihrem Kind angemessene Medienzeiten fest und passen Sie sie je nach dem Entwicklungsstand Ihres Kindes immer wieder an.
  • Nicht alle Videos sind für Kinder geeignet, sondern können sie verstören und ängstigen. Wenn Ihr Kind noch jung ist, lassen Sie es nicht alleine vor dem Gerät.
  • Informieren Sie sich über die Alterseinstufungen der Inhalte und nehmen Sie Jugendschutzeinstellungen wie den Erwachsenen-PIN vor, damit Ihr Kind sicher streamen kann.
  • Integrieren Sie Medien in die Familienzeit und schauen Sie gemeinsam Filme und Serien. Bleiben Sie über die Inhalte im Gespräch und zeige Sie ehrliches Interesse.

Squid Game

Seit ein paar Wochen macht die Netflix-Serie „Squid Game“ Schlagzeilen. Das liegt zum einen daran, dass sie so erfolgreich ist. Zum anderen wird aber auch berichtet, dass viele Kinder die Serie schauen und Szenen daraus mit anderen Kindern nachspielen. Die Serie enthält allerdings sehr brutale Szenen und ist daher mit der Altersstufe 16 gekennzeichnet. Für Kinder problematische und überfordernde Themen sind zum Beispiel der Handel mit Organen und Darstellungen von Sadismus. 

Serie ab 16 – was muss ich tun?

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind die Serie nicht Zuhause schauen kann, wenn es noch nicht 16 Jahre alt ist. Dazu können Sie bei Netflix Jugendschutz-Einstellungen vornehmen. Hat Ihr Kind ein Kinderprofil, dann kann es Inhalte, die nicht altersgerecht sind, nicht anschauen. Sie können ein Konto auch mit einer PIN schützen. Weitere Informationen dazu gibt es hier

Es kann sein, dass Ihr Kind die Serie trotzdem schaut oder mit ihr z. B. in der Schule, über Freundinnen und Freunde oder in Apps und Onlien-Spielen in Kontakt kommt. Auch Jugendliche, die bereits 16 Jahre alt oder älter sind, können die Gewalt in der Serie manchmal nicht selbst verarbeiten. Sollte Ihr Kind unangenehme Erfahrungen mit der Serie gemacht haben, sprechen Sie unbedingt darüber mit Ihrem Kind und vermitteln Sie ihm, dass die Geschichte in der Serie wenig mit der Realität zu tun hat. 

Mehr Unterstützung und Informationen

Weitere Informationen für Eltern und Anregungen zum Umgang mit der Serie gibt es auf den folgenden Webseiten: 

  • Auf klicksafe wird die Faszination der Serie für Kinder und Jugendliche beleuchtet und erklärt wie Eltern Kinder schützen können. 
  • Im Medienpädagogik Praxisblog greifen Björn Friedrich und Felix Höß das Thema in einem längeren Beitrag auf und sprechen Empfehlungen für Eltern aus. 
  • Auf dem Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe ist eine Einschätzung der Landesmedienanstalt Saarland zur Serie zu finden. 
  • Im FLIMMO Elternratgeber für TV, Streaming und YouTube wird die Serie kurz beschrieben und es werden Tipps für Eltern aufgelistet. 
  • Das Kindermedienland Baden-Württemberg thematisiert „Squid Game“ sehr ausführlich und zeigt wie Kinder trotz Verboten an die Serie kommen. 
  • In einem Statement weist die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) NRW auf die problematischen Inhalte hin und gibt Tipps für Eltern und Erziehende. 
  • Mediencoach Dr. Iren Schulz erklärt bei SCHAU HIN was an der Serie faszinierend und was problematisch ist. 

Videostreaming: Das neue Fernsehen?!

Erinnern Sie sich noch an das Gefühl, wenn der Tag näher rückte, an dem eine neue Folge Ihrer Lieblingsserie im Fernsehen lief, und Sie alles so geplant haben, um pünktlich vor dem Familienfernseher im Wohnzimmer zu sitzen? Dieses Szenario gehört dank Mediatheken, Netflix und Co. größtenteils der Vergangenheit an.

Was ist Videostreaming?

Immer mehr Kinder und Jugendliche sehen heute Videos, Filme und Serien online über legale Streaming-Dienste. Dieses nicht-lineare Fernsehen macht es möglich, dann zu schauen, wenn man gerade möchte mit dem Gerät seiner Wahl – ob Smartphone, Computer oder einem internetfähigen Smart-TV.

Das Angebot dafür ist riesengroß: Es gibt kostenpflichtige Online-Videotheken wie Netflix oder Amazon Prime und kostenlose Videostreaming-Plattformen wie YouTube mit von Nutzern selbst produzierten Inhalten. Auch viele Fernsehsender stellen ihre Sendungen kostenlos oder teilweise kostenpflichtig über eigene Mediatheken bereit. Einige Sender bieten außerdem einen Livestream an, über den – wie beim traditionellen analogen Fernsehen – das aktuell laufende Programm online angeschaut werden kann. Inhalte können angesehen werden, ohne diese auf das eigene Gerät herunterladen und abspeichern zu müssen. Teilweise ist es auch möglich, sich einzelne Filme oder Serien herunterzuladen und sie offline abzuspielen.

Diese große Auswahl steht natürlich auch Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Wenn sie ein eigenes Gerät mit Internetanschluss zur Verfügung haben, lässt sich kaum kontrollieren, was und wie viel sie sehen.

Was begeistert Kinder und Jugendliche daran ?

Attraktiv ist die große Vielfalt an aktuellen und ausgewählten Serien, Filmen und Dokumentationen, die theoretisch zu jeder Tages- und Nachtzeit angeschaut werden können. Für Kinder und Jugendliche ist es inzwischen normal, sich die Lieblingssendung nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt ansehen zu müssen, wie es beim „normalen“ Fernsehen der Fall ist. Außerdem kann einfach eine neue Folge der Lieblingsserie angesehen werden, während man z. B. im Bus oder in der Bahn sitzt.

Was gibt es zu beachten?

Wie auch beim Fernsehprogramm gibt es auf Streaming-Portalen Filme und Videos mit Inhalten, die nicht für Kinder geeignet sind und sie verängstigen können. Auch Streaming-Dienste müssen dem gesetzlichen Jugendmedienschutz entsprechen und die Altersfreigaben der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) übernehmen. Gibt es für Filme oder Serienfolgen keine FSK-Bewertung, müssen sie die Altersbewertungen selbst vornehmen und sich dabei an deutsches Recht halten.

Die Kriterien für eigene Altersfreigaben der Streamingdienste sind nicht unbedingt ersichtlich. Machen Sie sich deshalb unbedingt über die Jugendschutzeinstellungen des jeweiligen Streaminganbieters schlau und nutzen Sie die angebotenen Funktionen und Einstellungen wie Passwörter und PINs.

Legen Sie bestimmte Zeitfenster fest, in denen geschaut werden darf. Die Medienzeit sollte immer nur eine von vielen anderen, nicht-medienbezogenen Aktivitäten sein. Wenn Sie nicht sicher sind, wie viel Zeit Ihr Kind vor dem Fernseher oder Laptop verbringen sollte, finden Sie hier auf der Website mehr Informationen.

Fragen Sie Ihr Kind nach seinen Lieblingsserien oder Filmen und schauen Sie sich diese gemeinsam an. Je nach Alter Ihres Kindes sollten Sie Filme und Videos zusammen anschauen, sodass Ihr Kind für den Fall, dass es doch etwas Gruseliges oder Bedenkliches darin gibt, nicht damit allein gelassen ist.

Der Filmabend mit der ganzen Familie kann auch ein schönes gemeinsames Erlebnis und Ritual sein. Hier können Sie gemeinsam Spaß haben und bekommen mit, wie Ihr Kind auf bestimmte Inhalte reagiert.

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