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13.02.2024

Threads – die neue textbasierte App von Instagram

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3 Minuten Lesezeit
11-17 Jahre
Information
Social Media
Artikel
Toolbeschreibung
Foto: Azamat E // unsplash

Instagram hat kürzlich Threads eingeführt, eine neue textbasierte App, die die private Kommunikation unter engen Freund*innen erleichtern soll. Mit dieser App können Nutzer*innen Fotos, Videos, Nachrichten und Stories mit einer ausgewählten Gruppe von Personen teilen. Wir erklären, was hinter der neuen textbasierten App von Instagram steckt.

Kurz gesagt

  • Kostenfreie Messaging-App für iOS und Android
  • Verbindung mit dem eigenen Instagram-Konto
  • Fotos, Stories und Direktnachrichten werden nur mit ausgewählten Personen geteilt
  • Mindestalter laut AGB 13 Jahre, in den App-Stores ab 12 Jahre
  • Seit Dezember 2023 in Deutschland verfügbar

Was steckt hinter dem Angebot?

Threads wurde entwickelt, um das Bedürfnis nach privater und personalisierter Kommunikation mit engen Freund*innen zu erfüllen. Die Funktionen von Threads weisen Ähnlichkeiten mit der Plattform X auf.Nutzer*innen können unter anderem Fotos, Videos und Nachrichten nahtlos mit ausgewählten Kontakten teilen sowie Echtzeit-Updates, die die eigene Aktivität oder Stimmung anzeigen. Die kostenfreie Messaging-App von Meta zielt darauf ab, das Gefühl der Verbundenheit unter Freund*innen zu verstärken und die sozialen Bedürfnisse und Vorlieben junger Menschen im heutigen digitalen Zeitalter zu erfüllen.

Was fasziniert Jugendliche daran?

Die Funktionen von Threads entsprechen dem Bedürfnis von Jugendlichen nach Selbstdarstellung und sozialen Kontakten. Sie ermöglicht es Nutzer*innen zu kontrollieren, wer ihre Inhalte sehen kann, und bietet einen intimeren Raum für Interaktion. So ist es beispielsweise möglich, mal kurz die Nachrichten zu checken, ohne von den neuesten Bildern und Stories aller abonnierten Instagram-Profile abgelenkt zu werden. Außerdem wird Instagram auch von vielen Erwachsenen und allen möglichen Stars und Unternehmen genutzt. Dadurch sind Jugendliche nicht wirklich ‚unter sich‘ – mit Threads schon.

Was kann problematisch sein?

Ähnlich wie bei anderen sozialen Netzwerken gibt es auch bei Threads potenzielle Risiken. Da dort alle Nutzer*innen Inhalte veröffentlichen können, können Jugendliche auf Inhalte stoßen, die nicht altersgerecht oder sogar problematisch sein können wie gefährdende Inhalte, Hate Speech, Desinformation und manipulative Inhalte zur politischen Meinungsmache, Kriegs-Videos und Propaganda oder Verschwörungsmythen und Fake-Videos. Auch wenn die Inhalte gegen die Richtlinien von Threads verstoßen, können sie auf der Plattform sichtbar sein, bis sie entdeckt und gelöscht werden. Auch Kommunikationsrisiken von Cybermobbing bis zu Cybergrooming können Thema werden.

Was meint der Anbieter?

Instagram bietet verschiedene Tools und Einstellungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, die Threads nutzen. Dazu gehören Datenschutzkontrollen, Meldefunktionen und Hinweise zu sicherem Online-Verhalten. Zusätzlich aktualisiert die Plattform regelmäßig ihre Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen, um neuen Bedenken Rechnung zu tragen.

Das sollten Eltern beachten

Um Threads vollständig nutzen zu können, ist ein Instagram-Account erforderlich. Es ist nicht möglich, ausschließlich einen Threads-Account anzulegen. Ihr Kind wird daher wahrscheinlich beide Plattformen nutzen. Gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Einstellungen durch und bestimmen Sie, auf welche Daten die App zugreifen darf.

Bei der Erstanmeldung wird das Profil auf Threads für Personen unter 18 Jahre automatisch auf „privat“ eingestellt. Diese Voreinstellung ist allerdings mit einem Klick auf „öffentlich“ kinderleicht zu umgehen. Dann können alle Threads-Nutzer*innen Ihrem Kind folgen, dessen Inhalte reposten, private Nachrichten senden etc. Das erhöht das Risiko auf unerwünschte Kontakte enorm.

Als Eltern können Sie Ihren Instagram-Account mit dem Account Ihres Kindes verknüpfen. Die Elternaufsicht erstreckt sich über die Aktivitäten Ihres Kindes sowohl auf Instagram als auch auf Threads. So können Sie sich beispielsweise Follower*innen, Accounts, denen gefolgt wird, oder Einstellungen zur Privatsphäre sehen.

Versuchen Sie zu verstehen, warum es für Ihr Kind wichtig ist, einen Status oder bestimmte persönliche Informationen zu teilen. Sprechen Sie über Privatsphäre und Kommunikationsrisiken im Netz. Begleiten Sie ihr Kind altersgerecht und erkundigen Sie sich immer wieder nach den Online-Erfahrungen Ihres Kindes. Ein offenes Gespräch darüber ist wichtig, damit Ihr Kind weiß, dass es sich Ihnen anvertrauen kann, sollte es zu Belästigung, verstörenden Inhalten, Cybermobbing oder Cybergrooming kommen.

Nutzen Sie die Möglichkeit, Inhalte zu löschen oder zu melden. Accounts, mit denen man nicht mehr interagieren möchte, können außerdem blockiert werden.

Die App bietet nur dann einen Mehrwert, wenn sie wirklich nur für die Kommunikation mit guten Freund*innen genutzt wird. Ihr Kind sollte nur Menschen in die Liste der „engen Freunde“ aufnehmen, die es tatsächlich kennt. Setzen Sie gemeinsam Regeln fest, welche Inhalte Ihr Kind teilen sollte und welche nicht. Orientieren Sie sich dabei gerne an unseren Rechtlichen Hinweisen für die Social-Media-Nutzung.

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