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Face-Filter – von lustigen Hasenohren bis zu verzerrter Selbstwahrnehmung

Fotos machen und bei Instagram oder WhatsApp teilen, ist nicht nur für Jugendliche kinderleicht und selbstverständlich. Es geht um das Teilen von Erlebnissen und darum, sich selbst im besten Licht darzustellen. Früher konnten nur Profis Fotos bearbeiten, um das Motiv perfekt aussehen zu lassen. Heute bringen Smartphone und Apps solche Möglichkeiten mit.

Was sind Face-Filter?

Besonders häufig werden Fotos von der eigenen Person – meistens Selfies – veröffentlicht. Auf Instagram und Snapchat kann man sie direkt in der App machen und vorher einen Filter auswählen. Dieser wird virtuell über das gemachte Foto oder Video gelegt. So lassen sich schnell und einfach lustige Elemente wie z. B. Elfenohren, Bärte oder Schmetterlinge in das Foto oder das Video integrieren. Neben Spaß-Filtern sind sogenannte Beauty-Filter sehr beliebt. Diese verändern das Gesicht der Person und passen es bestimmten Vorgaben an. So können Merkmale wie Hautbild, Haar-und Augenfarbe oder Gesichtszüge verändert werden.  

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran? 

Die Auswahl an Filtern ist unbegrenzt und sie wird immer größer. Kinder und Jugendliche finden das witzig und unterhaltsam. Außerdem können sie mit Filtern in andere Rollen schlüpfen und sich ausprobieren. Manchmal sorgen Filter sogar für mehr Anonymität, da das Gesicht nicht immer erkennbar ist.

Mit Beauty-Filtern wird das eigene Gesicht schnell “aufgehübscht” und einem bestimmten Schönheitsideal angepasst. Jugendliche finden das faszinierend und einige fühlen sich mit gefilterten Selfies wohler, als ihr wahres Selbst in der Öffentlichkeit zu präsentieren. 

Mit Apps wie “Spark AR Studio” lassen sich eigene Filter gestalten und auf Instagram nutzen. Junge Menschen können so die Filter ihrer Vorbilder nachahmen. Es entwickeln sich sogar kleine Trends und Challenges mit Face-Filtern. So fühlen sich Nutzende einer Gemeinschaft zugehörig und ihren Idolen näher. 

Welche Risiken gibt es? 

Große Augen, schmale Nase, Schmollmund und perfekter Teint. Durch Face-Filter kann ein sehr einseitiges Bild von Schönheit vermittelt werden. Junge Menschen denken, das wäre normal und sie müssten ebenso perfekt aussehen. Die durch Filter entstandenen Fotos verfälschen das eigene Ich. Bei jungen Menschen ist das Selbstbewusstsein noch nicht gefestigt. Deshalb vergleichen sich stark mit anderen Personen und mit verbreiteten Schönheitsidealen. Bilder von sich ohne Filter bzw. wie sie wirklich aussehen, mögen sie möglicherweise nicht. Dabei sind die wenigsten Menschen perfekt. Mehr zu den Gefahren dieser Schönheitsideale können Sie in unserem Beitrag “Selbstwahrnehmung in Zeiten von Instagram & Co.” nachlesen. Eine Gegenbewegung in Social Media heißt Body Positivity oder #nofilter. Bilder, die unter diesen Hashtags veröffentlicht werden, wollen echte Menschen zeigen, ohne dass Filter genutzt werden.

Was können Sie als Eltern tun?

Haben Sie Verständnis für die Begeisterung Ihres Kindes für Face-Filter, wenn es vor allem um Spaß und Kreativität geht. Lassen Sie sich zeigen, welche Filter Ihr Kind benutzt. Sprechen Sie mit ihm über Filter, die vermeintlich schöner machen sollen, und was wirklich dahinter steckt. Machen Sie deutlich, dass gefilterte Bilder wenig mit der Realität zu tun haben. Stöbern Sie gemeinsam nach Fotos im Netz, die mit den Hashtags #nofilter oder #facepositivity versehen sind. Sprechen Sie über das eigene Selbstbild und bestärken Sie Ihr Kind darin, sich selbst zu akzeptieren und als schön zu empfinden.

Lernen mit TikTok – Wie sinnvoll sind die Lernsnacks im Videoformat?

Die Plattform TikTok wird besonders von jungen Menschen viel und gerne genutzt. Die App ist allerdings nicht unumstritten. Aufgrund mangelnder Jugendschutzmaßnahmen und fraglichen Challenges haben vor allem Eltern Bedenken.TikTok möchte das Image der Plattform mit Kampagnen rund um positiven Content verbessern. Beispielsweise werden Experten und Expertinnen aufgefordert, ihr Fachwissen auf TikTok zu teilen. User bekommen unter dem Hashtag #lernenmittiktok kleine Lernsnacks in Form von TikTok-Videos. Von Fakten aus der Medizin und Wissenschaft, Lernhilfen bei Fremdsprachen bis hin zu Kochtipps – die Themen sind breit gefächert und Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen machen mit. 

Lernen ganz nebenbei 

Die Videos mit Aha-Effekt können Kinder und Jugendliche motivieren, sich mit Lerninhalten auseinanderzusetzen. Themen, die sonst in der Schule besprochen werden, werden in kurzweiligen Videos verpackt und von TikTokern und TikTokerinnen unterhaltsam vermittelt. Die Jugendlichen können sich ohne schulischen Druck weiterbilden. Sie werden emotional angesprochen und Inhalte können besser hängenbleiben.

Solche Lerninhalte können ganz gezielt auf TikTok gesucht werden. Neben #lernenauftiktok und #lernen, können auch weitere Begriffe in das Suchfeld eingegeben werden. Wenn Ihr Kind sich z. B. besonders für kreatives Schreiben interessiert oder Hilfe beim Deutschlernen braucht, können Sie gemeinsam nach geeigneten Videos und Profilen stöbern. Durch die Kommentarfunktion unter einzelnen Videos kann Ihr Kind Fragen stellen und sich mit anderen Usern über die Inhalte austauschen.

TikTok ist keine Lernplattform 

Die Plattform ist und bleibt ein Unterhaltungsmedium. Lerninhalte sind nicht getrennt von anderen Inhalten auf TikTok. Wenn Ihr Kind die App nutzt, um Lernsnacks anzuschauen, kann es schnell auf anderen Profilen oder Videos landen, die einfach nur unterhaltsam sind und ablenken. Es ist also eher ein schöner Mehrwert, der mit dieser Kampagne einhergeht, als ein ernstzunehmendes Lernangebot. 

Jede TikTokerin oder jeder TikToker kann ihre bzw. seine Videos mit dem Hashtag #lernenmittiktok versehen. Niemand prüft, ob die Inhalte richtig und hilfreich zum Lernen sind. So können auch falsche und weniger gut recherchierte Informationen verbreitet werden. Kinder und Jugendliche können oftmals nur schwer einschätzen, wie vertrauenswürdig eine Quelle ist. Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Kind über Fake News und sehen Sie sich die Profile und Inhalte genau an. 

Einige Kanäle von Experten und Expertinnen aus verschiedenen Fachbereichen können wir empfehlen: 

  • Auf @dein_sprachcoach, verrät die Deutschlehrerin Maria ihre Tricks und Tipps und hilft allen Usern, die Deutsch lernen möchten. 
  • Der Mathelehrer @daniel.jung hilft Kindern und Jugendlichen mit seinen Videos Mathe besser verstehen zu können. 
  • @Doc.felix gibt Gesundheitstipps und klärt über medizinische Fakten auf.
  • Rechtsfragen werden sehr verständlich und jugendgerecht von @herr.anwalt beantwortet und dabei Tipps im Umgang mit juristischen Sachverhalten gegeben. 
  • @simpleclub und @simpleclub.history machen kurzweilige Lernvideos zu Themen rund um die Welt. 
  • Fragen rund um Menstruation und die weibliche Gesundheit werden auf @thefemalecompany geklärt.
  • @charly_schwarz ist Fotograf und hilft mit seinen Videos allen, die auch professionell fotografieren möchten.
  • Auf @quarks gibt es Lernsnacks zu Wissenschaft und Umwelt.
  • Das Team von @safespace.offiziell spricht über intime Themen zu körperlicher und mentaler Gesundheit.
  • Selbst die @tagesschau ist mit verschiedenen Kanälen auf TikTok aktiv und erklärt in kurzen und verständlichen Happen, was auf der Welt passiert.

Es ist schön, wenn Kinder auch diese Inhalte auf TikTok kennenlernen oder vielleicht sogar eigene Bildungshäppchen für Freundinnen und Freunde erstellen. So kann die Plattform eine motivierende Unterstützung des Lernens sein.
Die negativen Seiten der App verschwinden damit nicht. Da es sich um eine Social-Media-Plattform handelt und User miteinander kommunizieren, besteht auch die Gefahr von ungeeigneten Inhalten und Mobbing in den Kommentarspalten. Klären Sie Ihr Kind über die Risiken der App auf und bieten Sie Ihre Unterstützung an. Versichern Sie Ihrem Kind, dass es sich jederzeit an Sie wenden kann, sollte es mit Cybermobbing oder Beleidigungen im Netz konfrontiert werden.

Deep Fakes – täuschend echte Fälschungen

Das Internet ist voll mit Fotos und Videos. Wenn es Bilder zu einem Text gibt, hält man das oft für einen Beweis, dass es sich um eine wahre Meldung handelt. Leider können aber auch Fotos und Videos täuschen oder sogar gefälscht sein. Mit Deep Fakes sind genau solche Fälschungen gemeint. Sie führen dazu, dass sich Desinformation noch besser verbreiten lässt, weil sie sehr überzeugend wirken.

Wie funktionieren Deep Fakes?

Durch künstliche Intelligenz, also sehr schlaue Computerprogramme, können Ton- oder Videoaufnahmen verfälscht oder komplett neu erstellt werden. Entwickler von Deep Fakes können einer Person zum Beispiel jede beliebige Aussage in den Mund legen oder sie Dinge tun lassen, die sie in echt nicht getan hat. Die Software analysiert dafür Aufnahmen von einer Person und „lernt“ deren Mimik und Gestik. Danach können beliebige Sätze eingesprochen und die Aufnahme so manipuliert werden, dass es aussieht, als hätte die Person es selbst gesagt. 

Mittlerweile kann diese Software kostenlos aus dem Netz heruntergeladen werden. Es gibt sogar relativ einfach zu bedienende Apps, sodass fast jeder Deep Fakes erstellen und verbreiten kann.

Was ist so gefährlich an Deep Fakes?

Fake-Videos sind gefährlich, weil sie so überzeugend wirken. Informationen in Textform werden von Menschen kritischer betrachtet, als Informationen, die mit Fotos oder Videos scheinbar bewiesen werden. Dass sich Fotos fälschen lassen, wissen viele, aber von Videos ist das noch nicht so bekannt. Gerade bei Kindern und jüngeren Jugendlichen ist die Gefahr groß, dass sie auf diese Täuschung hereinfallen, weil ihre Medienkompetenz noch nicht sehr ausgeprägt ist.

Viele Deep Fakes werden zum Spaß erstellt, etwa um bekannte Filmszenen zu verändern und das Publikum zu unterhalten. Es kommt aber auch immer häufiger vor, dass die Fälschungen mit böser Absicht produziert werden: Fake-News, die zur Beeinflussung politischer Meinungen verbreitet werden, werden dadurch glaubwürdiger und auch gefährlicher. Gefälschte Video- und Tonaufnahmen können auch benutzt werden, um Betrug zu begehen, indem mit falscher Identität Geldüberweisungen veranlasst werden. Das Ziel eines Deep Fakes ist meistens, einer einzelnen Person zu schaden. Neben Politikern und Prominenten werden so auch immer wieder Privatpersonen zum Opfer.

Welche Bedeutung haben Deep Fakes für Jugendliche?

Wenn Jugendliche auf Deep Fakes reinfallen, weil sie sie nicht als Fälschung erkennen, ist das in den meisten Fällen harmlos. Wird der Trick im Nachhinein aufgeklärt, wie z. B. in einem Video eines berühmten deutschen YouTubers, kann das sogar eine lehrreiche Erfahrung sein.

Problematisch wird es, wenn sich Jugendliche durch Deep Fakes dazu manipulieren lassen, bestimmte Informationen preiszugeben oder sich in unpassende oder gefährliche Situationen zu begeben.

Es kann auch vorkommen, dass Jugendliche selbst ins Visier geraten und ein Deep Fake erstellt wird, der sie bloßstellt. Das kann für die Betroffenen eine sehr peinliche und traumatische Erfahrung sein.

Neue technische Möglichkeiten sind für Jugendliche auch immer anziehend. Es kann sein, dass Ihr Kind selbst versucht, Deep Fakes zu erstellen. Bisher gibt es keine konkreten Vorschriften zu Deep Fakes, trotzdem können sie juristisch problematisch sein. Es besteht z. B. die Gefahr einer Urheberrechtsverletzung durch die Verwendung geschützter Videoaufnahmen. Videos können auch gegen das Persönlichkeitsrecht verstoßen, wenn sie beleidigend oder verleumderisch sind. 

Was bedeutet das für die Eltern?

Deep Fakes sind ein relativ neues Phänomen, das sich schnell weiterentwickelt. Auch wenn es nicht immer leicht ist, die technischen Details zu verstehen, ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind über diese Themen reden. Hier ein paar Tipps, welche Punkte Sie dabei ansprechen können:

  • Vertrauen: Falls Ihr Kind selbst Opfer eines Deep Fakes wird, ist es wichtig, dass Sie das erfahren. Wenn Sie im Gespräch über seinen Medienumgang sind, können Sie Ihr Kind gegebenenfalls unterstützen.
  •  Respekt vor anderen: Möchte Ihr Kind sich selbst eine Deep Fake-App herunterladen, besprechen Sie gemeinsam, wo die Grenzen liegen, damit Ihr Kind keiner anderen Person Schaden zufügt oder sich strafbar macht.
  • Kritischer Umgang mit Videos: Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es überprüfen kann, ob es sich bei einem Video um einen Deep Fake handelt. Hilfestellung dabei bieten z.B.

“logo!” Die Kindernachrichten des ZDF erklären, wie man Deep Fakes erkennen kann. 

“Reporter” ein YouTube-Kanal der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, schaut sich genauer an, wie Deep Fakes erstellt werden.

“Deutschlandfunk Nova” das junge Informationsprogramm von Deutschlandfunk erklärt jugendgerecht, wie man manipulierte Videos erkennt.

MagentaGaming

Das Cloud Gaming Angebot der Telekom bietet über 100 Spiele verschiedener Genres, die über eine App online gespielt werden. Sie können bis zu fünf Profile anlegen und die Nutzung auf das Alter Ihres Kindes anpassen. 

Kurz gefasst:

  • über 100 Spiele verschiedener Genres
  • bis zu fünf Profile 
  • erster Monat kostenlos, dann mtl. 6,95 € 
  • USK-Altersklassen der einzelnen Profile einstellbar
  • geeignet für Kinder von 6 – 17 Jahren

Was kann MagentaGaming?

Wenn Sie sich dazu entscheiden ein kostenpflichtiges Abonnement bei MagentaGaming abzuschließen, stehen Ihnen über 100 Spiele verschiedener Genres zur Verfügung, z. B. Sport, Action, Abenteuer und Strategie. Mit einem Abonnement lassen sich insgesamt fünf Profile anlegen. Relevant für Eltern ist hierbei die Möglichkeit die einzelnen Profile mit einem PIN zu schützen und sie mit einer Altersbeschränkung zu versehen. Dafür geben Sie im Profil Ihres Kindes  lediglich das Alter an. Ihrem Kind  werden dann nur noch Spiele zur Verfügung gestellt, die für diese Altersklasse freigegeben sind. 

Durch das cloudbasierte System können die Spiele über eine App von verschiedenen Geräten aus genutzt werden. Die Spielstände werden in der Cloud gespeichert und sind so unabhängig von dem jeweiligen Gerät. Sie benötigen keine Konsole oder einen leistungsstarken Gaming-PC, sondern können über das Smartphone, den PC oder das Tablet spielen. Es kann immer nur eine Person auf einmal innerhalb der App spielen, eine gleichzeitige Nutzung ist nicht möglich.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

In den letzten Jahren sind digitale Spiele immer präsenter in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen geworden. Mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets erleichtern den Zugriff darauf erheblich, da man um online zu spielen oftmals nicht von einer Konsole abhängig ist. Digitale Spiele bieten Kindern und Jugendlichen unzählige Möglichkeiten: Sie können gegen Freunde Autorennen fahren, ihre eigene Stadt bauen oder Rätsel lösen. In einem bestimmten Maße ist dagegen nichts einzuwenden. Ihr Kind wächst mit Medien auf und digitale Spiele sind ein Teil davon. Sie bieten Raum für Kreativität, fördern bestimmte Fähigkeiten und können auch zur Wertevermittlung beitragen  – nicht zuletzt machen sie Spaß. 

Was sollten Eltern beachten?

Es gibt digitale Spiele, die nicht für Kinder geeignet sind. Es ist deshalb ratsam Ihrem Kind ein eigenes Profil anzulegen und dieses entsprechend einzustellen. MagentaGaming orientiert sich bei den Altersbeschränkungen an den USK – Alterskennzeichen entsprechend der gesetzlichen Regeln des deutschen Jugendschutzes. Sie sollten sich mit diesen Altersklassen auseinandersetzen und für sich entscheiden, ob diese Ihren Vorstellungen als Elternteil entsprechen. Hilfreiche Informationen dazu finden Sie auch in unserem Beitrag zu Altersbeschränkungen bei Games.

Selbstwahrnehmung in Zeiten von Instagram & Co.

Perfekte Haut, glänzende Haare, Modelfigur – das ist ein für viele Jugendliche vertrautes Bild aus der schillernden Instagram-Welt. Vor allem junge Mädchen nehmen den dort vorgelebten Lifestyle oder das Aussehen als Vorbild und empfinden es als Ideal. Was das für ihre Selbstwahrnehmung bedeutet und wie Sie Ihr Kind darin unterstützen können, sich wohl im eigenen Körper zu fühlen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die Scheinwelt Instagram

Viele der bei Instagram geposteten Fotos oder Videos entsprechen nicht der Realität. Ob Mitschülerin oder Beauty-Bloggerin – jeder möchte den eigenen Followern möglichst beneidenswerte Fotos präsentieren. Dafür werden die von Instagram bereitgestellten Filter genutzt, mit denen die Haut glatter, die Sonne strahlender und die Haare glänzender wirken. Mit speziellen Apps können sogar die Nase kleiner oder die Taille schmaler gemacht werden.

Vor allem Influencer präsentieren sich und ihr Leben in sozialen Netzwerken als nahezu makellos und perfekt. Ihre Follower nehmen diese Darstellung als authentisch wahr und eifern ihnen nach. Das kann sich durch den Wunsch nach den neuesten Sneakern äußern oder durch Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper. Denn die Instagram-Welt hat nur wenig mit der Realität zu tun, da „normale“ Körper kaum präsent und daher für Jugendliche nicht erstrebenswert sind. Teenager werden dem Druck ausgesetzt, dieser schiefen Wirklichkeit nahezukommen.

Um Teil der Community zu sein, entsteht zudem der Druck, eigene Fotos auf Instagram zu posten. Dabei wird manchmal schon das Fotografieren oder Filmen als frustrierend empfunden, weil es lange dauert und die fertigen Medienprodukte nicht immer den Erwartungen entsprechen. Die Anzahl an Likes und Kommentaren gilt für viele junge Menschen dann auch als Bestätigung ihrer Person. Die Selbstzweifel steigen, wenn das gepostete Foto  oder Video nur wenige oder gar keine Likes erhält.

Einfluss auf Jugendliche und ihr Selbstbewusstsein

Verschiedene Studien haben ergeben, dass sich Jugendliche, die Instagram nutzen, in ihrem Körper besonders häufig unwohl fühlen. Auch Snapchat wird deshalb kritisiert. Jugendliche werden nicht nur in sozialen Netzwerken mit perfekten Fremdbildern konfrontiert, sondern auch durch Fernsehformate wie “Germany’s Next Topmodel” oder durch Werbung. Zu ihren Vorbildern in sozialen Netzwerken fühlen sich Jugendliche allerdings besonders stark persönlich verbunden.

Die verzerrten Körperbilder in den sozialen Netzwerken werden viel kritisiert. Es gibt starke Bemühungen, Körper in den Medien in all ihren Formen zu präsentieren, z. B. indem sich Menschen auf Instagram und Co. unter Hashtags wie #fürmehrrealitätaufinstagram oder #teambodylove ungeschminkt und natürlich zeigen. Die Bilder sind nicht bearbeitet. So wird versucht, vor allem jungen Menschen ein realistisches Körperbild zu vermitteln und ihnen Mut zu machen, den eigenen Körper zu akzeptieren.

Darüber hinaus gibt es Forderungen, bearbeitete Bilder in Zukunft als solche markieren zu müssen, um deutlich zu machen, dass diese eben nicht der Realität entsprechen.

Wie Sie als Eltern Ihr Kind unterstützen können

Bleiben Sie mit Ihrem Kind über seine Vorbilder im Gespräch. Schauen Sie sich gemeinsam Bilder auf Instagram an und fragen Sie nach, was genau es an den Bildern toll findet. Machen Sie Ihre Tochter oder Ihren Sohn auf bearbeitete Bilder aufmerksam und hinterfragen Sie, inwiefern diese realistisch sein können. Dazu hilft es auch sich ins Bewusstsein zu rufen, dass nur sehr wenige Menschen das Aussehen von Influencern und Models haben und dass selbst diese mit Fotobearbeitung nachhelfen müssen.

Zeigen Sie vielleicht auch Kanäle, die gezielt versuchen, realistische Fotos hochzuladen. Suchen Sie gemeinsam nach Kanälen oder Hastags, die weniger Stereotypen entsprechen, sondern die Vielfalt der Gesellschaft abbilden. Das gibt Ihrem Kind unterschiedliche Anreize für die eigene Persönlichkeitsentwicklung.

Nutzen Sie gemeinsam aus Spaß eine Fotobearbeitungsapp und verändern Sie ein Foto von sich oder Ihrem Kind mit Hilfe von Filtern. So realisiert Ihr Kind auch, wie einfach es ist, ein Bild zu verändern oder gar zu manipulieren. Ganz unabhängig von Medien können Sie Ihr Kind täglich darin unterstützen, den eigenen Körper zu akzeptieren und zu lieben und so das Selbstwertgefühl stärken.

Wer mit TikTok Geld verdient

Die Kurzvideo-App TikTok erreicht Millionen von Menschen und hat besonders viele junge Nutzerinnen und Nutzer. Bei TikTok geht es um Spaß, Austausch und Kreativität. Für einige TikToker geht es vor allem darum, mit der App Geld zu verdienen.

Wie lässt sich mit TikTok Geld verdienen?

TikToker möchten mit ihren Videos auf die „Für Dich“-Seite (For You Page) kommen, damit möglichst viele Personen ihre Clips sehen. Dadurch können sie jede Menge neue Follower, also eine größere Reichweite bekommen. Viele TikTok-Stars sind so über Nacht berühmt geworden. Das macht sie für Unternehmen attraktiv, die sie als Influencerinnen oder Influencer für Werbung einsetzen.

Bezahlte Werbung

Unternehmen bezahlen TikToker mit hoher Reichweite dafür, dass sie eine Marke oder ein Produkt bewerben. Diese Kooperationen müssen deutlich als Werbung gekennzeichnet werden. Dabei setzen Unternehmen immer mehr auf sogenannte Mikro-Influencer und so kann es passieren, dass auch Nutzer mit lediglich ein paar Hundert Followern Kooperationsanfragen bekommen.

Spenden während Livestreams

In Livestreams können die Zuschauenden Influencern Geschenke machen. Diese virtuellen Gegenstände, wie z. B. ein Panda-Emoji, müssen vorher gekauft werden: Nutzer kaufen mit realem Geld Coins, die gegen Geschenke eingetauscht werden können. Die Influencer wiederum können die erhaltenen Geschenke zurück in Geld tauschen und sich auszahlen lassen. Ein Teil bleibt immer auch bei TikTok hängen und sie verdienen mit. 

Warum die Unterstützung des Lieblingsinfluencers für die Fans richtig teuer werden kann und wie Sie Ihr Kind davor schützen, lesen Sie in unserem Artikel Social-Media-Influencer und das liebe Geld.

Affiliate-Marketing

Das ist eine Vereinbarung zwischen einem TikToker oder einer TikTokerin und einem Unternehmen. Er oder sie verlinkt einen Online-Shop auf dem eigenen Profil und bekommt eine Provision für jeden Artikel, der über den Link verkauft wird. Das muss als Werbung erkennbar gemacht werden.

Eigene Produkte verkaufen

Viele Influencer verkaufen Artikel, die mit eigenem Design oder kreativen Sprüchen verziert sind. Dafür arbeiten sie mit Dienstleistern zusammen, die sich um Druck und Verkauf kümmern. Die Influencerin oder der Influencer bekommt einen vereinbarten Betrag pro verkauftem Artikel.

Möglichkeiten auf TikTok Geld zu verdienen, gibt es viele und der Einstieg ist oft unkompliziert. Gerade Kinder und Jugendliche sehen in den TikTok-Stars Vorbilder und wollen so sein wie sie. 

Worauf muss ich achten, wenn mein Kind mit TikTok Geld verdienen will?

Um für das Publikum und Unternehmen relevant zu bleiben, müssen TikTokerinnen und TikToker regelmäßig – möglichst mehrmals am Tag – interessante Bilder und Videos posten. Die Konkurrenz ist groß und die Trends auf TikTok sind schnelllebig. Das kann Leistungsdruck und Stress erzeugen, mit dem gerade Kinder und Jugendliche noch nicht gut umgehen können. Auch das Familienleben und die schulischen Leistungen können darunter leiden.

Besonders viel Aufmerksamkeit möchten TikToker mit Videos von gefährlichen Challenges erreichen oder indem sie sich auf provokante oder sexualisierte Weise darstellen. Um während eines Livestreams mehr Geschenke zu erhalten, die sich in Geld umwandeln lassen, werden oft Gegenleistungen angeboten. Das können namentliche Grüße aber auch die Handynummer oder ein privates Bild an Personen sein, die fremd sind. Hier ist es besonders wichtig, dass Sie Ihr Kind vor Cybergrooming schützen. Besprechen Sie diese Risiken in Ruhe mit Ihrem Kind. Wenn es gern eigene Videos einstellen möchte und den Wunsch äußert, als TikToker Geld zu verdienen, überlegen Sie gemeinsam, ob und wie sich das mit Schule und anderen Hobbies verträgt und unter welchen Bedingungen es Ihre Erlaubnis bekommt. Außerdem ist Ihr Kind bis zur Volljährigkeit nur eingeschränkt geschäftsfähig und braucht auch für einen Account auf TikTok Ihr Einverständnis.

In unserem Beitrag Kinder-Influencer und Familien-Kanäle können Sie weitere Tipps dazu nachlesen.

Medienregeln für Schulkinder

Mit Medien können Kinder lernen, kreativ sein, sich entspannen und Spaß haben. Als Eltern sind Sie dafür verantwortlich, dass der Medienkonsum nicht ausufert. Hilfreich sind gemeinsame Regeln für eine Mediennutzung in der Familie.  

Feste Bildschirmzeiten 

Eine konkrete Empfehlung, wie viel Zeit ein Kind in einem bestimmten Alter mit Medien verbringen darf, ist schwierig. Erstens, weil jedes Kind anders ist und mit Medien unterschiedlich gut umgehen kann. Zweitens, weil Medien für ganz verschiedene Zwecke genutzt werden – zum Lernen, um gemeinsam Zeit mit der Familie zu verbringen, zur Ablenkung usw. 

Trotzdem kann es helfen, festzulegen, wie viel Zeit Ihr Kind pro Tag oder Woche mit bestimmten Medien verbringen darf. Dabei sollten Sie vorher gemeinsam überlegen, welche Mediennutzung darunter fällt. Geht es nur um Bildschirmmedien und die Mediennutzung allein zur Unterhaltung und Entspannung? Gibt es eigene Zeitbudgets für das Lernen mit Medien?

Für Kinder im Grundschulalter sind klare Regeln sehr wichtig, da sie noch viel Orientierung benötigen. Sie schaffen Stabilität im Alltag und verhindern eine unkontrollierte Mediennutzung. Bei Kindern in den ersten Grundschuljahren funktioniert eine bestimmte Dauer am Tag besser, z. B. eine Stunde Medienzeit. Ab etwa 10 Jahren sind Kinder schon recht selbständig und können sich Wochenkontingente selber einteilen.

Eine bewusste Mediennutzung begleiten

Bei jüngeren Kindern kann ein fester Zeitpunkt für die Nutzung von Medien festgelegt werden – beispielsweise nach den Hausaufgaben und vor dem Abendessen. Das strukturiert den Alltag. 

Einstellungen in Apps oder Geräten können Kindern helfen, die vereinbarte Zeit nicht zu überschreiten. Allerdings sollte Ihr Kind nach und nach lernen, das Smartphone oder Tablet nach Ablauf der Bildschirmzeit von sich aus zur Seite zu legen. So übt und verinnerlicht es einen bewussten Umgang mit Medien.

Kinder sind noch in der Entwicklung. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass sie nur altersgemäße Medien nutzen. Der Wunsch, Filme zu schauen oder Spiele zu spielen, die erst für Jugendliche ab 12 oder 16 Jahren geeignet sind, führt häufig zu Konflikten in der Familie. Gerade wenn Ihr Kind beginnt, Medien zunehmend eigenständig zu konsumieren, sollten Sie deshalb gemeinsam diese notwendige Regel besprechen. 

Eine weitere wichtige Regel sollte mindestens bis zum 13. Lebensjahr sein, dass neue Apps nur mit Ihrer Zustimmung und gemeinsam mit Ihnen herunterladen und ausprobiert werden dürfen. Übertragen Sie Ihrem Kind mit zunehmendem Alter mehr Verantwortung und lassen Sie ihm Freiräume, Medien eigenständig zu nutzen. Ab dem Jugendalter können feste Bildschirmzeiten langsam abgeschafft werden. Dennoch sollte es Regeln geben, welche Apps genutzt werden und wie mit den eigenen Daten, z. B. bei der Registrierung bei Sozialen Netzwerken, umgegangen werden soll.

Eine Begleitung durch die Eltern ist auch im Jugendalter noch wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Mediennutzung. Fragen Sie nach, wie und warum es was nutzt und wie es klar kommt. Seien Sie auch bei Problemen immer ansprechbar!

Mediennutzungsregeln für die ganze Familie 

Vereinbaren Sie Regeln nur gemeinsam mit Ihrem Kind, damit es diese nachvollziehen kann. Überlegen Sie auch, was im Falle eines Regelverstoßes passiert. Sie können alle diese Dinge in einem Mediennutzungsvertrag festhalten. Achten Sie darauf, Medienverbote nicht als Druckmittel einzusetzen.

Als Eltern sind Sie eine wichtige Orientierung für Ihr Kind. Nehmen Sie Ihre Vorbildfunktion deshalb bewusst wahr – auch bezogen auf den Umgang mit Medien. Bestimmte Regeln sollten für alle gelten. Sie können beispielsweise vereinbaren, dass Smartphones nichts beim Essen zu suchen haben oder smartphonefreie Familientage einrichten.  Ihr Kind wird im Schulalter zunehmend durch Freunde beeinflusst. Deshalb kann es helfen, sich mit anderen Eltern zu verständigen, welche Regeln bei ihnen gelten. Eventuell kann es Regeln geben, die bei allen gleich sind.

Mobile Medien in Kinderhand

Mobile Medien sind schon für die Kleinsten spannend, weil sie die Geräte bei Mama, Papa oder den Geschwistern sehen. Doch wie können Sie damit umgehen, wenn Ihr Kind eigentlich noch zu jung ist, um Smartphone und Co. zu benutzen? 

Was macht mobile Medien für kleine Kinder interessant?

Kinder sind von Natur aus neugierig. Das helle Leuchten des Bildschirms, die vielen Geräusche – all das ist spannend. Sie beobachten genau, welche Rolle die kleinen Geräte im Alltag der Erwachsenen spielen: Wenn in Bus oder Bahn alle auf ihr Smartphone schauen, wenn Mama das Tablet zu Hause immer griffbereit hat und der große Bruder und seine Freunde auf der Spielekonsole zocken, scheinen die kleinen Geräte sehr wichtig zu sein und sind umso verlockender.

Mobile Medien und Kleinkinder

In den ersten Lebensmonaten sind Babys noch nicht so weit entwickelt, dass sie mobile Medien zielgerichtet nutzen und die Inhalte verstehen können. Viel wichtiger für die Entwicklung Ihres Kindes ist es, die Welt mit allen Sinnen und ohne Bildschirm kennenzulernen. Erst ab dem zweiten Lebensjahr entwickeln Kinder ein Verständnis für Bildhaftigkeit. Sie beginnen, digitale Inhalte von realen Gegenständen zu unterscheiden. Erste Erfahrungen mit mobilen Medien können Kleinkinder am besten mit Bilderbüchern auf dem Smartphone oder Tablet machen.

WICHTIG: Vermeiden Sie eine Überreizung durch Medien. Diese kann durch grelle Farben, schnelle Bewegungen oder zu viele Geräusche, aber auch durch komplexe Geschichten, die Ihr Kind noch nicht verarbeiten kann, entstehen. Am besten eignen sich Themen, die Ihr Kind aus seinem Alltag kennt: Abbildungen von bekannten Tieren, Fahrzeuge oder andere Kinder. Halten Sie die Zeit der Mediennutzung bei Kleinkindern sehr gering und ermöglichen Sie viele andere Sinneserfahrungen. Dazu gehört das Anfassen von Dingen, Bewegung und der Kontakt zu anderen Menschen.

Ab etwa drei Jahren können Kinder Medien und ihre Inhalte immer besser verstehen, wenn die Geschichten einfach gehalten sind und sie an eigene Erfahrungen anknüpfen. Beim gemeinsamen Anschauen von Videos auf dem Smartphone oder Tablet kann Ihr Kind mehr über seine Umwelt und den Umgang mit verschiedenen Situationen erfahren. Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind bei seiner Mediennutzung begleiten, damit es das Gesehene mit Ihnen besprechen und verarbeiten kann.

Ihr Kind möchte und kann in diesem Alter Medieninhalte zunehmend auch selber machen. Es gibt eine riesige Auswahl an Apps aus, mit denen Ihr Kind kreativ werden kann. Empfehlenswert sind einfache Anwendungen, in denen z. B. gestempelt oder ausgemalt werden muss. Achten Sie aber darauf, dass Ihr Kind auch fernab von digitalen Medien genügend Gelegenheit hat, sich kreativ auszuleben. 

In unserem Beitrag Gute Apps für Kinder erfahren Sie, worauf Sie bei der Auswahl geeigneter Programme am besten achten sollten.

Tipps für den Umgang mit mobilen Medien zu Hause

Wenn Kinder nach Tablet oder Smartphone fragen, sollten Sie überlegen, welches Bedürfnis gerade dahinter steht: Unterhaltung auf einer langen Autofahrt, sozialer Kontakt beim Videochat mit dem Opa und einfach mal abschalten… Verschiedene Gründe für die Mediennutzung haben ihre Berechtigung. Ungünstig ist es, wenn Medien permanent genutzt werden und Bedürfnisse nicht anders befriedigt werden können. Vermitteln Sie als Eltern alternative Strategien zum Umgang mit Langeweile oder Anspannung. Zuerst orientiert sich Ihr Kind an Ihnen. Wenn Sie selbst Medien nur in bestimmten Situationen nutzen, sind Sie ein gutes Vorbild für Ihr Kind. Schon in jungen Jahren kann es helfen, Regeln für die Mediennutzung in der Familie aufzustellen. Neben festen Medienritualen sollte es auch medienfreie Zeiten geben.

Gelangen die Geräte in Kinderhand sollten Sie auf kindgerechte Hüllen für Tablets und Schutzhüllen für Smartphones achten. Besonders Smartphones sind häufig teuer und anfällig für Beschädigungen. Schutzhüllen machen die Nutzung der Geräte einfacher und sicherer.

Gemeinsam Musik erleben

Dass Musik für Kinder wichtig und schön ist, haben wir in unserem Beitrag Kinderlieder begleiten mit Apps erklärt.

Neben Apps gibt es auch einige Internetseiten und YouTube-Kanäle, die dabei unterstützen, gemeinsam in der Familie Musik zu hören, zu machen und zu entdecken. Wenn Sie selbst kein Instrument beherrschen oder meinen, nicht musikalisch zu sein, können Sie auf diese Weise Ihrem Kind Musik näherbringen.

Kinderlieder auf YouTube

Auf dem Kanal Kinderlieder mit Bobby gibt es Musikvideos mit dem Lama Bobby. In den bunten als Trickfilme gestalteten Musikvideos gibt es neu eingespielte Kinderlieder. Es gibt sie auch auf der eigenen Website kinderlieder-mit-bobby.de – nach Kategorien wie Weihnachtslieder, Musikmix oder Schlaflieder sortiert.

Der Kanal Kinderlieder zum Mitsingen und Bewegen liefert genau das: bekannte und neue Kinderlieder, die Kinder und Erwachsene beim Singen und Tanzen zeigen und zum Mitmachen anregen. Die Auswahl auf diesem Kanal ist riesig und es gibt verschiedene Playlists und Kategorien, unter denen die Lieder zu finden sind.

Kinderlieder auf YouTube sind vor allem etwas für jüngere Kinder. Wenn Sie Kinderlieder auf diesem Weg suchen und abspielen, nutzen Sie am besten die App YouTube Kids. Dann bekommen Sie und Ihr Kind vor und während das Video läuft, keine Werbung angezeigt und finden leichter passende Videoangebote für Kinder.

Musikalische Webseiten der besonderen Art

In der Klangkiste des WDR lässt sich die große Welt rund um Musik erkunden. Die Seite ist als Web-App gestaltet, so dass sie auch sehr gut über das Smartphone funktioniert. Es gibt Rhythmus- und Klangspiele, Konzertvideos und vieles mehr. Die Klangkiste ist etwas für größere Kinder, die hier viel über Musik lernen und ausprobieren können. Noch mehr Musik für alle Altersgruppen zu entdecken gibt es beim Kiraka: Hier findet man Videos zu aktueller Chartmusik, Interviews mit interessanten Musikerinnen genauso wie Infoclips zu Beethoven und anderen.

Einblicke in die musikalischen Welten ferner Länder bietet Afrika-Junior. Man kann sich beliebte Kinderlieder aus verschiedenen Regionen Afrikas anhören, Videoclips anschauen und es gibt ein Quiz zu afrikanischer Musik.

Die sehr einfach gestaltete Internetseite Surakinder bietet eine musikalische und bilderreiche Erlebniswelt für Kinder. Wählen Sie ein Feld an und tauchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind ein. Bei schöner Musik gibt es tanzende Blumen, Märchenfiguren und vieles mehr zu entdecken.

Klassische Musik für Kinder

Auf der Seite von Junge Klassik erfährt man jede Menge über Instrumente und klassische Musik. Die Seite ist ganz bunt und spielerisch gestaltet. Hier können bestimmt auch Erwachsene noch Neues entdecken! Noch mehr gibt’s bei Trompis Tondschungel, wo sich Kinder auf Musikexpedition begeben können.

Opern sind doch eher was für Erwachsene, oder? Mit der App Opera Maker können Kinder die Welt der Oper entdecken und eigene Geschichten dazu erzählen. Wie das aussehen kann, zeigt die Website.

Ganz viel über Musik gibt es auch beim Kinderfunkkolleg zu erfahren. Ohren auf und los! Das kann sogar im Musikunterricht in der Schule weiterhelfen. Und wenn man keine Lust auf Klicken hat, schauen Sie sich doch gemeinsam eine Folge der hr2-Lauschinsel an.

E-Girls und E-Boys – eine neue Jugendkultur im Internet?

Auf Instagram und vor allem auf der Plattform TikTok verwenden Jugendliche immer wieder den Hashtag #egirl oder #eboy für bestimmte Videoclips. Dort sieht man z. B., wie sich ein Mädchen in ein sogenanntes E-Girl verwandelt. Aber was steckt dahinter und welche Bedeutung hat die Bezeichnung für junge Menschen?

Abgrenzung zu Rollenbildern auf Instagram

Das “E” steht für elektronisch und bezeichnet die Generation junger Menschen, die vor allem in einer digitalen Welt aufgewachsen sind. Sie nutzen Online-Medien und bewegen sich auf Social-Media-Plattformen wie TikTok, Instagram oder YouTube. Mit E-Girl oder E-Boy wird ein bestimmter Stil bezeichnet, sich darzustellen und auszusehen. Oft tragen E-Girls schwarze Kleidung und ein auffälliges Make-Up, wie z. B. gemalte Sommersprossen und Herzchen auf den Wangen. Auch die E-Boys stylen sich teilweise mit leichtem Make-Up oder Nagellack, einige tragen Mittelscheitel und Schmuck. E-Boys grenzen sich vom typischen Männlichkeitsbild ab. Sie lächeln oder zwinkern süß in die Kamera und wollen nicht hart wirken.

Im Gegensatz zu anderen Influencerinnen und Fitness-Bloggern posieren E-Girls und E-Boys nicht an bekannten Orten oder mit der perfekten Strandfigur, sondern meist in ihrem eigenen Zimmer. Dabei nehmen sich selbst nicht so ernst. Einige von ihnen sind nur für den Videoclip auf TikTok, als E-Girl oder E-Boy zurechtgemacht und würden in der Schule nicht so auffällig herumlaufen. Sie nutzen das Internet, um sich auszuprobieren.

Negative Aspekte rund um E-Girls und E-Boys 

Problematisch ist, wenn Mädchen oder Jungen bestimmte Merkmale nachahmen, ohne dass sie verstehen, was damit gemeint ist. Es gibt typische Posen von E-Girls oder E-Boys, die stark sexualisiert wirken, auch wenn sie ironisch gemeint sind. Die Gefahr von Cybergrooming oder Missbrauch der Inhalte von Kriminellen ist durch das Veröffentlichen solcher Videos erhöht. 

Als E-Girl’’ werden manchmal auch abwertend Mädchen oder Frauen in der Gaming-Szene bezeichnet. Sie zeigen sich beim Spielen über einen Stream, wie viele männliche Spieler auch. Aber ihnen wird häufiger vorgeworfen, das nur für Klicks und Aufmerksamkeit zu tun und sich dafür besonders auffällig zu schminken und anzuziehen. Das problematische Verhältnis von Geschlechterrollen im Gaming haben wir in einem anderen Beitrag näher erläutert: Computerspiele und das Thema Geschlecht

Hilfe, mein Kind ist ein E-Boy!

Kinder und Jugendliche sind noch dabei, eine eigene Persönlichkeit auszubilden. Dabei orientieren sie sich an anderen. Vorbilder finden sie in der Familie, dem Freundeskreis, den Medien und anderswo. Gleichzeitig möchten sie sich abgrenzen und individuell sein. Jugendkulturen wie die E-Girl-Szene sind spannend, weil sie wahrscheinlich anders sind als ihr gewohntes Umfeld. 

Lassen Sie Ihrem Kind den Freiraum, sich zu entwickeln, sich zu erfinden und auszuprobieren, aber verlieren Sie nicht den Kontakt. Das ist gerade bei Jugendlichen in der Pubertät ein Drahtseilakt. Stärken Sie Ihr Kind in seinen Interessen und persönlichen Stärken, damit es sich frei entfalten kann. Tauschen Sie sich mit ihm über Jugendkulturen und Trends aus. Haben Sie sich als junger Mensch auch auf eine bestimmte Art und Weise gekleidet, um sich zu einer bestimmten Gruppe dazu zählen? Haben Sie sich darüber mit Stolz identifiziert oder fanden Sie es eher blöd, in eine Kategorie gesteckt zu werden? 

Kinderlieder begleiten mit Apps

Kinder begeistern sich schon früh für Musik, viele der Kleinen tanzen und singen gern. In den meisten Kitas gehört das gemeinsame Singen zum Alltag, denn Musik spielt eine große Rolle bei der Entwicklung eines Kindes. Sie stimuliert das Gehirn, fördert die Wahrnehmung und kann Gefühle beeinflussen. Aber nicht in jeder Familie wird musiziert. Eltern halten sich oft für nicht musikalisch oder es fehlen die Instrumente. Dabei ist es mit Tablet oder Smartphone einfach möglich, dass Sie Ihr Kind beim Singen von Kinderliedern begleiten.

Gemeinsames Singen und Tanzen

Am einfachsten ist es, mit Kinderlieder-Apps gemeinsam mit Ihrem Kind zu singen und sich zur Musik zu bewegen. Dabei können in den Apps auch Figuren, Tiere und anderes gemeinsam entdeckt werden. Bekannte Lieder werden mit bewegten Bildern als Geschichte erzählt und der Text wird zum Mitsingen eingeblendet. In einigen Apps kann der eingespielte Gesang ausgestellt werden, so dass nur Sie und Ihr Kind zur Melodie singen.

Die App Sing mit mir – Kinderlieder (für Android und iOS) bietet in der kostenlosen Version eine kleine Auswahl bekannter deutscher Lieder. Es gibt einen Kindermodus. Erwachsene können eine Auswahl von Liedern treffen und ein Zeitlimit für die Nutzung der App setzen. Über verschiedene Abo-Modelle hat man Zugriff auf alle Lieder (Premiuminhalte) in der App.

Schön gemacht ist die kostenpflichtige App Kleiner Fuchs Kinderlieder (3,- bis 5,- €, für Android und iOS). In dieser App für Kinder von 2 bis 6 Jahren kann man auch eigene Lieder aufnehmen und selbst Musik machen.

Musizieren und Instrumentalbegleitung mit Apps

Es gibt eine Reihe von Apps, die Musikinstrumente ersetzen können. Wenn Sie als Eltern nur ein wenig üben, können Sie Ihr Kind beim Singen begleiten oder Sie machen gemeinsam Musik mit dem Tablet oder Smartphone. Das ist ein besonderes Erlebnis, das die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind noch enger macht. Der Vorteil von solchen Apps ist, dass Sie selbst das Tempo bestimmen können und Ihr Kind erlebt, wie Sie gemeinsam ein Lied gestalten.

Dazu eignen sich Apps wie GarageBand (nur für iOS; auf Apple-Geräten vorinstalliert), mit der Sie einfache Akkorde und Töne auf den virtuellen Musikinstrumenten spielen können. Es lassen sich auch verschiedene Tonspuren parallel aufnehmen. Für Android-Geräte bietet sich alternativ die App Walk Band (kostenlos) an.

Wenn Sie Noten lesen können, können Sie zur Unterstützung z. B. die App Kinderlieder (für Android und iOS) nutzen, in der Sie die Noten vieler bekannter Kinderlieder finden.

Mehr zur Begleitung von Kinderliedern können Sie hier nachlesen.

Mit der liebevoll gestalteten App Banddings (ca. 3,50 €; für Android und iOS) erleben Kinder ab 3 Jahren vielfältige Musik-Abenteuer: Sie können selbst eine Band gründen und lernen verschiedene Musikinstrumente kennen, indem sie sich durch verschiedene musikalische und bunte Geschichten klicken.

Die Auswahl an musikalischen Apps für Kinder ist groß. Portale wie ene-mene-mobile.de oder die Datenbank des Deutschen Jugendinstituts helfen bei der Suche nach der passenden App für Ihr Kind. Sie sollten bei der Wahl der App darauf achten, dass sie keine Werbung enthält und Kinder nicht einfach In-App-Käufe tätigen können. Gerade bei Kinder-Apps lohnt es sich, vorab genau auszuwählen und ein paar Euro in gute Apps zu investieren.

Medienkompetenz – was heißt das eigentlich?

Digitale Medien sind nützlich und vielseitig. Mit ihren Funktionen können wir jede Menge organisieren, lernen, gestalten und nicht zuletzt Spaß haben. Kein Wunder, dass sie unseren Alltag erobert haben. Weil Medien unser Leben in vielen Bereichen beeinflussen, gilt der sichere Umgang mit ihnen genauso wie lesen, schreiben und rechnen können als eine zentrale Fähigkeit, um in der Welt zurechtzukommen. Dazu gehört z. B., dass wir Risiken wie Fake News, Stress im Netz oder Datenklau einschätzen und vermeiden können, Chancen wie etwa Lernen mit Tutorials erkennen und nutzen und möglichst schöne Erlebnisse mit Medien haben können. All das ist Teil von Medienkompetenz. Medienkompetenz bedeutet also nicht nur, dass man technische Geräte bedienen kann, sondern auch ein Verständnis zu entwickeln, wie Medien gemacht werden und wer dafür sorgt, dass z. B. bestimmte Nachrichten gesendet werden. Wer medienkompetent ist, weiß wie und warum er oder sie welche Medien nutzt. Man kann negative Auswirkungen einschätzen und abwenden, aber auch positiv auf Medien und ihre Chancen zugehen.

Wer braucht Medienkompetenz?

Oft bezieht sich die Forderung nach „mehr Medienkompetenz“ auf Kinder und Jugendliche, weil sie auf die Welt von morgen vorbereitet werden sollen. Diese Welt kennen wir zwar noch nicht, aber wir können sicher sein, dass Medien – vor allem das Internet – eine große Rolle spielen werden.

Stellen Sie sich vor, das Internet ist wie eine Stadt: Es gibt Spielplätze, schöne Geschäfte, aber auch Verkehr und unbekannte Menschen. Sie schicken Ihr kleines Kind nicht einfach los, sondern gehen die ersten Schritte gemeinsam, zeigen ihm alles, z. B. worauf zu achten ist, wenn man eine Straße überquert, wie man eine Rutsche benutzt, dass beim Bäcker bezahlt werden muss und man nicht einfach mit Fremden mitgeht. Genauso sollte es im Internet sein. Nehmen Sie Ihr Kind an die Hand und begleiten Sie es bei der Erkundung der digitalen Welt.

Medienkompetenz zu entwickeln ist von Anfang eine gemeinsame Familienaufgabe – auch die Geschwister spielen dabei eine Rolle. Je jünger Ihr Kind, desto mehr müssen Sie als Eltern die Verantwortung für die Mediennutzung übernehmen und Vorbild sein. Mit höherem Alter können und sollten Kinder und Jugendliche zunehmend ihre eigenen Erfahrungen und Entdeckungen machen dürfen. Bleiben Sie dabei interessiert und im Gespräch mit Ihrem Kind. Für Sie und Ihre Kinder sind gemeinsame Regeln im Umgang mit Medien hilfreich.

Medienkompetenz – nur wichtig für Kinder?

Damit Sie Ihr Kind begleiten können, müssen auch Sie medienkompetent sein. Als Eltern sollten Sie versuchen, sich Medienkompetenz anzueignen, zusammen mit Ihrem Kind, anderen Eltern oder durch Angebote der Schulen und anderen Bildungsträgern. Für Lehrkräfte gilt das Gleiche, da sie Kinder und Jugendliche unterrichten und ihre Medienkompetenz fördern sollen. Bei der ARD finden Sie viele Informationen, Videoclips usw. online unter „Gemeinsam Medienkompetenz stärken„.

Auch aus anderen Gründen ist es wichtig, dass alle Menschen Medienkompetenz entwickeln. Viele Berufstätige bilden sich weiter, weil Arbeitsprozesse digital organisiert sind. Ältere Menschen haben viele Chancen und Möglichkeiten, Medien im Alltag zu ihren Zwecken zu nutzen, so können Oma und Opa z. B. mit dem Enkel per Videochat in Kontakt bleiben. Wenn Sie herausfinden möchten, wie kompetent Sie im Umgang mit Medien sind, probieren Sie doch mal diesen Selbsttest aus.

Kreative Kinderfotos

Jeden Tag erleben wir unvergessliche Momente mit unseren Kindern: die ersten Schritte, die Kostümparty mit den besten Freunden oder der erste Ausflug in den Zoo. Selbstverständlich wollen wir diese festhalten und mit anderen teilen.

Dabei sollten wir beachten, in welcher Art und Weise Fotos von unseren Kindern im Internet kursieren – egal ob bei WhatsApp, Instagram oder anderso im Netz. Denn auch Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre und sollten altersgemäß mitentscheiden können, was und wie viel von ihnen im Internet zu sehen ist.

Wer gerne Fotos von seinen Lieben posten möchte, sollte darauf achten, dass Gesicht, Umgebung und Namen nicht klar erkennbar sind. Wir haben ein paar kreative Ideen gesammelt, um trotzdem schöne und eindrucksvolle Fotos zu erhalten:

Den Blickwinkel ändern

Copyright: Thomas Trutschel/photothek.net

Seien Sie kreativ, was den Blickwinkel der Kamera angeht. Auch ein Kinderfoto von hinten, oben oder unten kann bezaubernd sein!

Wenn Sie die Perspektive wechseln, kann das die Bildwirkung unterstreichen. Oft reicht es schon aus, sich auf eine Treppenstufe oder einen Küchenstuhl zu stellen. Achten Sie aber darauf, dass das Gesicht Ihres Kindes nicht erkennbar ist.

Wenn man auf Augenhöhe des Kindes begibt, wirkt der Hintergrund viel spannender und der Betrachter bekommt das Gefühl, die Welt aus Sicht des Kindes zu sehen.

Detailaufnahmen oder Ausschnitte

Copyright: Ute Grabowsky/photothek.net

Manchmal sind wir so damit beschäftigt, alles auf einmal auf ein Bild zu bekommen, dass wir die kleinen Dinge ganz übersehen. Dabei können auch Details etwas erzählen und emotional wirken.

Besondere Blickwinkel

Copyright: Ute Grabowsky/photothek.net

Interessante und kreative Fotos können auch entstehen, wenn man durch andere Objekte hindurch fotografiert (z. B. Blätter, Stoffe usw.) oder mit Wasserspiegelung arbeitet, dabei können tolle Pfützenfotos entstehen und die Kleinen haben auch ihren Spaß!

Schattenspiel

Copyright: Thomas Koehler/photothek.net

Wenn man mit Licht und Schatten arbeitet, wirken manche Fotos rätselhaft und spannend und andere sehr kunstvoll. Ihr Vorteil ist, dass nur Silhouetten und keine Gesichter zu erkennen sind.

Gesicht verdecken

Bild: photothek.de

Vielleicht kennen Sie Fotos von Kindern, auf denen die Gesichter im Nachhinein mit Emojis verdeckt wurden. Wenn man schon beim Foto machen daran denkt, dass Kindergesichter nicht zu sehen sein sollen, kann man sie auch auf eine andere Art verdecken. Manchmal sind solche Fotos gar nicht beabsichtigt und wirken natürlich, wenn das Kind z. B. gerade die Hände oder einen Gegenstand vors Gesicht hält – wie in unserem Beispiel.

Gegenstände statt Personen

Copyright: Thomas Trutschel/photothek.net

Auch Dinge können Geschichten erzählen, vor allem wenn man erkennt, dass sie einen Bezug zu einem Menschen haben – wie die Schuhe auf unserem Beispielfoto.

Fotobearbeitung

Einige der genannten Effekte lassen sich auch durch eine nachträgliche Fotobearbeitung erreichen. Man kann z. B. mit hohen Kontrasten und starkem Gegenlicht arbeiten oder mit der Tiefenschärfe spielen. Bei der Erstellung einer Fotocollage werden Bilder manchmal so klein dargestellt, dass die Gesichter nicht mehr zu erkennen sind.

Immer Rücksprache mit dem Kind halten

Beziehen Sie Ihr Kind so früh wie möglich ein. Viele Kinder sind es gewohnt, fotografiert zu werden. Und das gemeinsame Fotos anschauen auf dem Smartphone gehört bei vielen zum Familienalltag. Es bietet sich also an, frühzeitig auch kindgerecht über die Veröffentlichung von Fotos im Netz zu sprechen. Bereits ab dem Grundschulalter kann mit Kindern besprechen, was das Internet ist und was es bedeutet, wenn Fotos im Netz veröffentlicht werden.

Ob und wie viel Sie oder Ihr Kind von sich im Internet preisgeben, ist Ihnen überlassen. Wichtig ist vor allem die Auseinandersetzung mit dem Thema. Sowohl Eltern als auch Kinder sollten sich bewusst sein, welche Konsequenzen es haben kann, Bilder von sich und anderen im Internet zu veröffentlichen. Als Anregung für ein gemeinsames Gespräch kann unser Beitrag Kinderfotos im Netz dienen.

Mit Medien kreativ sein in Zeiten von Social Distancing

Gerade verbringen wir viel Zeit nur mit der eigenen Familie. Die Tage unterscheiden sich kaum voneinander und da wird besonders Kindern schnell langweilig. Vielleicht haben Sie die Regeln zur Mediennutzung ausgesetzt, weil Ihr Kind sonst die ganze Zeit quengelt. Mit Freunden treffen, auf den Spielplatz oder zum Fußballtraining gehen, ist nun mal gerade nicht möglich. Aber die ganze Zeit nur auf den Bildschirm starren und die hundertste Folge der Lieblingsserie gucken, ist irgendwann auch nicht mehr interessant. Deshalb hat die Elternguide-Redaktion hat ein paar Tipps und Ideen gegen Langeweile und Trübsal blasen:

Überlegen Sie sich für jeden Tag ein kleines Projekt.

Das muss nicht unbedingt etwas mit Medien zu tun haben. Vielleicht bepflanzen Sie auch gemeinsam mit Ihrem Kind den Balkon oder Garten, basteln und schreiben Karten zu Ostern für Oma und Opa oder die Kita-Erzieherin… Hauptsache, es ist ein kleines Highlight am Tag, das vom täglichen Einerlei und den Nachrichten rund um das eine Thema ablenkt!

Freunde im digitalen Raum treffen

Vielleicht gibt es in Ihrer Familie schon den regelmäßigen Videochat mit den Großeltern. Warum organisieren Sie nicht auch mal einen Videochat zwischen allen Freunden Ihres Kindes, so dass sie miteinander quatschen und sich per Webcam ihre Zimmer zeigen können?

Medien selber machen

Mediennutzung heißt nicht, dass man sich nur Videos anschaut oder Computerspiele zockt. Man kann mit Medien auch kreativ und selbst aktiv werden. Vielleicht hatten Sie bisher nie die Zeit für ein solches Projekt. Auf Elternguide.online gibt es jede Menge Anregungen:

Falls Sie noch weitere Anregungen oder Fragen haben, teilen Sie diese gern mit uns – hier als Kommentar, via Facebook oder Instagram oder kontaktieren Sie uns über WhatsApp oder Threema. Kommen Sie gut durch diese Zeit und lassen Sie sich nicht unterkriegen!

Das Internetphänomen Lisa und Lena

Wenn Sie glauben bei den Namen Lisa und Lena handelt es sich um Mitschülerinnen Ihres Kindes, hören Sie lieber nochmal genauer hin. Denn es kann gut sein, dass eigentlich von Deutschlands bekanntesten Influencerinnen die Rede ist. Die beiden Schwestern Lisa und Lena wurden durch ihre Videos auf der App TikTok – früher musical.ly – berühmt. Millionen junger Menschen folgen ihnen in den sozialen Netzwerken. Doch was genau finden vor allem Teenager so toll an den Zwillingen?

Wer sind Lisa und Lena?

Im Jahr 2016 sind die damals 15-jährigen Zwillinge aus der Nähe von Stuttgart durch ihre Musikvideos auf musical.ly quasi über Nacht bekannt geworden. 2019 verließen Lisa und Lena TikTok und entschieden sich nur noch auf anderen Social-Media-Kanälen aktiv zu sein. Sie begründeten diesen Schritt damit, dass sie neue Wege gehen möchten und langsam aus TikTok herausgewachsen sind. Auch Sicherheitsbedenken und die Kritik rund um TikTok spielten offenbar eine Rolle. Seit Mai 2020 sind sie allerdings zurück auf TikTok.

Auf Plattformen wie Instagram und YouTube setzen sich die Zwillinge auf Bildern im perfekten Licht in Szene und geben in Storys Einblicke in ihren Alltag. Ihre Fans nennen sie auch kurz Leli. Sie haben mittlerweile eine eigene Modemarke und einen Online-Shop für Leli-Fanartikel, für die sie auf ihrem Instagram-Profil werben.

Welche Rolle spielen die TikTok-Stars für Teenager?

Wie sie so schnell so bekannt geworden sind, können sich Lisa und Lena selbst kaum erklären. Innerhalb sehr kurzer Zeit haben sie mit ihren 15-sekündigen Tanzvideos viel Sympathie und Aufmerksamkeit im Internet auf sich gezogen. Vor allem weibliche Teenager sehen in ihnen Vorbilder, weil sie in einem ähnlichen Alter sind. Einige streben ebenfalls danach, Bestätigung durch Likes und Follower zu bekommen. Außerdem sind die Videos unterhaltsam. Sie verbinden Musik und Bewegung. Sich auf diese Weise ausdrücken und einen eigenen Geschmack, ist für Jugendliche attraktiv. Lisa und Lena bieten mit ihren Videos Orientierung und Unterhaltung für Heranwachsende. Dabei erscheinen ihnen die Zwillinge authentisch. Außerdem sind sie schon seit vielen Jahren dabei und bieten verlässliche und vertraute Begleiterinnen – wenn nicht sogar so etwas wie Freundinnen.

Worauf sollten Sie als Eltern achten?

Vielleicht haben Sie das Gefühl gar nicht mehr hinterher zu kommen, wenn Ihr Kind von dem neuen angesagten Influencer auf YouTube oder Instagram spricht. Sie müssen auch nicht alles verstehen. Schauen Sie aber nicht weg, sondern sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Vorbilder. Nur so bleiben Sie auf den Laufenden und können Ansprechpartner für Ihren Sohn oder Ihre Tochter sein, wenn er oder sie z. B. unangenehme Erfahrungen im Netz macht. Sprechen Sie auch darüber, inwiefern das, was in Social Media veröffentlicht wird, tatsächlich authentisch ist. Da Influencing ein Geschäftsmodell ist, geht es bei vielen darum, möglichst viele Menschen zu erreichen und damit Geld zu verdienen. Werbung und inszenierte Inhalte sind keine Seltenheit.

Wenn Ihr Kind durch Vorbilder wie Lisa und Lena selbst einen Social-Media-Kanal hat oder eröffnen möchten, sollten Sie mit ihm auch darüber sprechen, was es postet.

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