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Trash TV – Unterhaltung ohne Limit?

Diese Formate kennen Sie bestimmt: „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“, “Der Bachelor” oder “Germanys next Topmodel”. Sogenannte Trash TV-Sendungen sind nach wie vor beliebt und feiern jedes Jahr den Beginn einer neuen Staffel. Ob im Fernsehen oder über Online-Plattformen – die Angebote sind zahlreich und werden immer skurriler, um den gewünschten Unterhaltungsfaktor zu liefern. Offene Begeisterung, heimliches Vergnügen oder niveaulose Zeitverschwendung? Beim Thema Trash TV sind die Meinungen gespalten.

Was ist Trash TV? 

Das Wort Trash TV kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt so viel wie “geschmackloses Fernsehen”. Trash TV in Deutschland hat seinen Ursprung mit dem Aufkommen privater Fernsehsender wie SAT.1 oder RTL in den 1980er-Jahren. In einer Zeit immer größerer Medienkonkurrenz sorgten leichte Unterhaltungssendungen dafür, das Publikum für sich zu gewinnen und die Einschaltquoten zu erhöhen. Die Produktion von Trash-TV-Formaten bedient sich bewährten Mustern und ist günstig.

Vor allem das Format Scripted Reality (zu Deutsch: “als Drehbuch geschriebene Realität”) boomt. Die inszenierten Geschichten und Figuren wirken wie aus dem Leben gegriffen und sollen den Zuschauenden das Gefühl vermitteln, dass die Geschehnisse echt sind. Streit, Liebeskummer, Betrug und Verrat sind nur einige Beispiele für beliebte Themen. In Wirklichkeit wird die Handlung vorher festgelegt und von Schauspielerinnen und Schauspielern umgesetzt. 

Hier ein paar Beispiele für Trash-TV-Formate:

  • Doku Soaps (Berlin – Tag & Nacht, Goodbye Deutschland! Die Auswanderer)
  • Castingshows (Germanys Next Topmodel, Deutschland sucht den Superstar)
  • Spielshows (Ich bin ein Star – holt mich hier raus, Das Sommerhaus der Stars)
  • Kennenlernshows (Der Bachelor & Die Bachelorette, Love Island)
  • Gerichtsverfahren (Richterin Barbara Salesch, Das Jugendgericht)
  • Fiktive Reportagen (Auf Streife, Die Trovatos – Detektive decken auf)

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an Trash TV?

Die 16. Staffel von Germany’s Next Topmodel im Jahr 2021 wurde durchschnittlich von rund 2,46 Millionen Menschen angeschaut, wobei die meisten von ihnen zwischen 3 und 14 Jahre alt sind. Was macht Trash-TV für junge Menschen so attraktiv? 

Als Abwechslung zum gewöhnlichen Alltag bieten Trash-TV-Serien eine Welt voller aufregender Gefühle, Dramen und Zumutungen. Viele Jugendliche finden diese Art von Unterhaltung faszinierend und spannend – also perfekt gegen Langeweile.

Ein weiteres Phänomen bezeichnet die Wissenschaft als Eskapismus. Der Begriff kommt vom englischen Wort escape und heißt übersetzt “flüchten”. Beim Eskapismus nutzen Menschen Medienkonsum als Flucht vor der Realität. Einschalten um abzuschalten lautet hier das Motto, denn beim Konsumieren muss nicht viel nachgedacht werden. Nach einem anstrengenden Schul- oder Arbeitstag bietet Trash TV dem rauchenden Kopf eine wohlverdiente Pause, Sorgen und Probleme geraten in den Hintergrund.

Trash TV bietet immer ein aktuelles Gesprächsthema, ob auf dem Schulhof oder über Messenger. Auch in den sozialen Medien wie Instagram sind Trash-TV-Formate mit ihren Kanälen präsent. In den Kommentaren ist ordentlich was los und Fans haben hier die Möglichkeit ihren Gedanken, Theorien oder dem Unmut zur Sendung freien Lauf zu lassen. Der Austausch und das Gemeinschaftsgefühl machen den Konsum von Trash-Sendungen für Kinder und Jugendliche interessant.  

Was ist problematisch an diesem Angebot?

Trash-TV-Formate überschreiten häufig Grenzen zum Zwecke der Unterhaltung. Die Sendungen zeigen mitunter problematische Verhaltensweisen wie Mobbing, Gewalt oder Homophobie. Auch Menschen- und Tierrechte werden in einigen Shows ignoriert oder bewusst verletzt. Die Figuren gehen mitunter ruppig miteinander um und steigern sich zuweilen übertrieben in Gefühle und Konflikte hinein. 

Viele Shows und Sendungen vermitteln Kindern und Jugendlichen ein einseitiges Weltbild, stereotype Rollenbilder oder überhöhte Körperideale. Besonders wenn Kinder und Jugendliche sich mit den Hauptfiguren identifizieren und mit ihnen mitfiebern, können falsche Vorbilder entstehen. 

Trash-TV-Formaten fehlt es meist an eindeutigen Kennzeichnungen, dass die Personen frei erfunden sind. Jungen Zuschauenden kann es dadurch schwerfallen, Fiktion und Realität auseinanderzuhalten. Auch wenn die Studie schon etwas zurückliegt, so gaben im Jahr 2011 nur 22% der Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahren an, sich der Fiktion in Trash-TV-Sendungen bewusst zu sein. 

Was sollten Eltern beachten?

Besonders Kinder können Trash-TV-Formate noch nicht richtig einschätzen. Sie brauchen die Unterstützung der Eltern, um ein Bewusstsein zu entwickeln, welche Inhalte der Wahrheit entsprechen und welche nicht. Das Anschauen von Trash-TV-Sendungen zu verbieten macht nur wenig Sinn, denn damit werden Neugier und Interesse erst recht geweckt. Wichtiger ist es, mit Ihrem Kind im Gespräch zu bleiben. Fragen Sie nach, was es an den gesehenen Sendungen spannend findet. Klären Sie Ihr Kind darüber auf, dass es sich dabei um ein vorgeschriebenes Drehbuch mit absichtlich hergestellten Konflikten handelt. Auch Behind the scenes-Videos über die Hintergründe von Sendungen helfen dabei, die Machart der Formate zu verstehen. Ein gemeinsamer Fernsehabend mit den Lieblingsformaten Ihres Kindes kann helfen, um sowohl über die Faszination Trash TV als auch über Problematiken zu sprechen und sie zu reflektieren. 

YouTube

Fernsehen ist tot – zumindest, wenn man die junge Generation fragt. Kinder und Jugendliche schauen heute YouTube auf dem Handy oder Tablet. Aber was genau ist das eigentlich?

Kurz gefasst:

  • weltweit größtes kostenfreies Videoportal
  • Videos von professionellen Kanälen, YouTubern, Medien und privaten Nutzern
  • Mindestalter laut Anbieter ab 16 Jahren (13 mit Erlaubnis der Eltern), jüngere Kinder: YouTube Kids
  • Vorsicht: Vielzahl an Inhalten und damit auch das Risiko nicht altersgerechter Videos oder Kommentare

Was ist YouTube?

YouTube ist aktuell das größte und beliebteste Videoportal der Welt. Kinder und Jugendliche können unzählige Videos zu vielfältigen Themen und von verschiedenen Produzenten anschauen. Sie können aber auch eigene Videos hochladen, die Videos anderer bewerten und kommentieren sowie sich mit anderen Nutzern in der Community austauschen.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche besonders an dem Angebot?

YouTube bietet für jeden Geschmack etwas: Kinder und Jugendliche finden unzählige Videos, Themen und Kanäle für alle Altersgruppen und Interessen. Die Inhalte stammen aus der ganzen Welt, es gibt Videos von professionellen Kanälen (Musikvideos, Shows, Kinderserien, Prominente, erfolgreiche YouTuber). Aber auch private Nutzer laden Videos rund um Computerspiele (z. B. Let’s Play Videos), Tutorials zum Nachmachen, witzige Challenges und Einblicke in ihren Alltag hoch.

Viele Kinder und Jugendliche identifizieren sich mit YouTube-Stars und abonnieren Kanäle, die ihnen gefallen. Dort schauen sie 60-sekündige Smartphone-Videos bei YouTube Shorts, die gängigen 10-Minuten-Videos oder ganze Filme und Serien mit einem YouTube-Premium-Abo. Über die Funktion YouTube Live finden professionelle Livestreams von Veranstaltungen statt, aber auch Privatpersonen können schon mit einfacher Technik live streamen.

“YouTuber” sehen manche Kinder und Jugendliche als einen Berufswunsch an und möchten gerne einen eigenen Videokanal starten. Grundsätzlich ist das eine tolle Möglichkeit, sich kreativ auszuleben. Jedoch gibt es auch einige Dinge, die beachtet werden müssen. Deshalb haben wir für Sie in diesem Beitrag das Wichtigste dazu zusammengefasst:Mein Kind will YouTuber werden

Was ist problematisch an dem Angebot?

Es handelt sich um eine weltweite Nutzercommunity, mit einer riesigen Bandbreite an Inhalten, sekündlich neu hochgeladenen Videos und unzählige Kommentare. Daher besteht das potenzielle Risiko, dass Jugendliche Inhalten begegnen, die nicht für sie geeignet oder sogar entwicklungsbeeinträchtigend sein können. Videos können bspw. gewalthaltige, anstößige, verstörende Inhalte zeigen, zu riskantem Verhalten anregen, versteckte Werbung enthalten oder einfach nicht altersentsprechend für junge Nutzerinnen und Nutzer sein. Auch die Kommentare unter den Videos können Gewalt, Hass, Beleidigungen oder Belästigungen enthalten.

Wenn Heranwachsende ihre eigenen Videos produzieren, besteht das Risiko, dass sie persönliche Informationen von sich oder auch von Freunden und Familienmitgliedern preisgeben. Wenn andere ungefragt im Video zu sehen sind, kann eine Verletzung des Rechts am eigenen Bild vorliegen. Kinder und Jugendliche können bei der Verwendung von Musik oder anderen Videoausschnitten gegen das Urheberrecht verstoßen.

Das Portal ist kostenfrei und enthält Werbung und kommerzielle Inhalte, bspw. vor oder zwischen Videos geschaltete Werbespots. Gesponserte Inhalte oder Produktplatzierungen können für Heranwachsende unter Umständen schwer zu erkennen und durchschauen sein. Auch bei Gewinnspielen auf YouTube ist Vorsicht geboten.

Was meint der Anbieter?

YouTube ist eine Tochterfirma des Google-Konzerns. Wer Videos hochladen, abonnieren oder kommentieren möchte, benötigt einen Google-Account. Das Mindestalter für die Nutzung liegt in Deutschland bei 16 Jahren. Eine Ausnahmeregelung gilt, wenn ein Elternteil seinem mindestens 13-jährigen Kind die Nutzung des Dienstes über Family Link erlaubt hat. Grundsätzlich benötigen alle Minderjährigen die Erlaubnis der Eltern.

YouTube klärt die Nutzer mit den Community-Richtlinien über angemessene Inhalte und ein respektvolles Miteinander auf. Der Anbieter ist grundsätzlich nicht verantwortlich für die Inhalte der hochgeladenen Videos, löscht jedoch Videos, die den Richtlinien widersprechen. Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen ist Pornografie auf YouTube verboten. Dasselbe gilt für Inhalte, die selbstverletzendes Verhalten fördern oder die das emotionale und körperliche Wohlbefinden Minderjähriger gefährden. Bestimmte Videos sind daher nur für angemeldete Nutzer sichtbar, die 18 Jahre oder älter sind. Auch wenn YouTube selbst verschiedene Tools verwendet, um unangemessene Inhalte herauszufiltern, ist auch das Feedback der Nutzenden wichtig. Sie haben die Möglichkeit, Inhalte zu melden, sodass diese möglicherweise gelöscht oder sogar strafrechtlich verfolgt werden können.

YouTube setzt Upload-Filter ein, die beim Hochladen prüfen, ob Bilder, Musik oder Videos darin urheberrechtlich geschützt sind. Damit handelt YouTube nach der EU-Urheberrechtsreform von 2019. Die Videoplattform informiert: Nur wer die Genehmigung des Rechteinhabers hat, darf urheberrechtlich geschütztes Material nutzen.

Was sollten Eltern beachten?

Da YouTube eine unübersichtliche Vielfalt an Videos bietet, sollten Sie Ihr Kind nicht alleine damit lassen. Begleiten Sie es bei den ersten Schritten und besprechen Sie die Möglichkeit, Inhalte zu melden. Lassen Sie Ihr Kind erste Erfahrungen auf YouTube Kids sammeln, wo es einen sicheren Rahmen gibt.

Wenn Sie sich dafür entscheiden, dass Ihr Kind reif genug für das “richtige” YouTube ist, machen Sie zunächst Gebrauch vom eingeschränkten Modus, der bestimmte Inhalte ausblendet, z. B. Gewalt oder Nacktheit. Eltern können den eingeschränkten Modus aktivieren, damit ihre Kinder derartige Inhalte möglichst nicht sehen können.

Seien Sie offen, wenn Ihr Kind selbst Videos produzieren möchte. Es ist zunächst eine tolle Möglichkeit, kreativ zu werden. Besprechen Sie dennoch, welche Themen und Inhalte in den Videos vorkommen werden. Das betrifft auch, ob und wie viele persönliche Informationen andere Nutzer dadurch von ihnen erfahren könnten. Diskutieren Sie unbedingt die Möglichkeit, Videos auf privat oder nicht gelistet zu stellen. Damit können andere diese Videos entweder gar nicht sehen (“privat”), oder die Videos kann nur sehen, wer den Link zu ihnen hat (“nicht gelistet”) – sie werden dann in der Suche nicht angezeigt.

Gaming 2022 – Was ist los bei Fortnite?

Fortnite gehört seit seiner Veröffentlichung 2017 zu den beliebtesten Onlinespielen unter Kindern und Jugendlichen. Das Spiel ist ab 12 Jahren freigegeben, wird aber häufig schon von weitaus jüngeren Spielerinnen und Spielern genutzt.

Kurz gefasst:

  • Videospiel von EPIC Games
  • Mindestalter laut Anbieter und nach USK: 12 Jahre
  • kostenlose App für Android, für iOS seit 2022 über GeForce Now
  • kostenpflichtige Spielversion für Computer und Konsolen
  • enthält In-App-Käufe

Was ist Fortnite?

Fortnite ist ein sogenanntes Battle-Royale-Spiel, in dem gegeneinander gekämpft wird. Es gibt aktuell drei Spielvarianten: Im kostenpflichtigen Modus „Save The World“ muss man mit anderen Spielern eine Festung aufbauen, um die letzten menschlichen Überlebenden vor Zombies zu schützen. Weitaus bekannter und beliebter ist die kostenlose Variante „Fortnite Battle Royale“, in der es darum geht, alle Mitspieler zu töten, um selbst zu überleben. Es gibt auch einen Kreativmodus, der in unserem Beitrag Kreativ mit Fortnite und Minecraft vorgestellt wird.

Was ist neu?

Das Spiel gab es bis zum Sommer 2020 kostenlos als App für alle mobilen Geräte. Apple hatte in diesem Jahr aufgrund eines Rechtsstreits den Spiele-Hit aus seinem App Store verbannt. Über den Streamingdienst GeForce Now kann Fortnite seit Januar 2022 wieder auf Apple-Geräte heruntergeladen werden. Dort gibt es aktuell zwei kostenlose Abos, bei denen entweder eine oder sechs Stunden am Stück gespielt werden kann. Wer länger zocken möchte, muss zu einem Premium-Abo wechseln. Kostenpunkt: 49,99 € für 6 Monate.

Seit Ende März 2022 wurde zur Veröffentlichung der zweiten Season der No Build Modus (zu Deutsch: Null-Bau-Modus) eingeführt. Weil der neue Modus den Bau von Schutzmauern verhindert, müssen Spielende neue Taktiken ausknobeln. Die Änderung gefällt den meisten Fans, da das lästige Bauen entfällt. Deswegen sind viele bekannte Twitch-Streamer wieder zum Spiel zurückgekehrt. Trotzdem verändert der neue Modus nicht den Original-Charakter des Games, sondern bietet lediglich einen zusätzlichen Spielspaß.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an diesem Angebot?

Selten hat ein Spiel einen so großen Hype ausgelöst. Sicherlich auch, weil Teile des Spiels kostenlos und über verschiedene Plattformen spielbar sind. Zudem ist es leicht, ohne Vorkenntnisse in das Spiel einzusteigen.

Der Spielverlauf ist sehr spannend und sorgt für reichlich Adrenalin. So müssen Spielende ständig auf der Hut sein, sich schnell vor Angreifenden verstecken und gute Strategien entwickeln, um zu überleben. Das Rundenprinzip bietet den Anreiz, es in der nächsten Runde besser zu machen als in der vorherigen. Witzige Details wie die weltweit bekannten Freuden- und Siegestänze der Spielfiguren erweitern den Spielspaß.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Wegen der Altersfreigabe ab 12 Jahren ist Fortnite stark in der Kritik. Waffengewalt ist die einzige, aber notwendige Handlungsoption, um das Spiel zu gewinnen. Fortnite enthält zwar keine detaillierten Gewaltdarstellungen, es fließt kein Blut, es gibt keine Leichen zu sehen und auch die Cartoon-Optik verharmlost das gewaltsame Spielgeschehen. Das Ziel ist es dennoch, sich gegenseitig umzubringen. Besonders Kinder könnten das Bewusstsein dafür sehr schnell verlieren.

Fortnite ist sehr nervenaufreibend, da man seine Umgebung ständig nach Bedrohungen abscannen muss. Dieser Druck kann bei Kindern Stress und Überforderung auslösen. Bei den Spielrunden werden viele Spielfiguren schnell eliminiert. Dadurch kann schon in kurzer Zeit Frust entstehen, wenn es den eigenen Avatar trifft.

Um Fortnite spielen zu können, muss man einen Account bei EPIC Games anlegen. Dafür ist die Angabe einer E-Mail-Adresse oder die eines bereits existierenden Kontos, wie zum Beispiel Apple, Google, Facebook, Nintendo, Playstation oder Xbox notwendig.

Das Spiel ermöglicht den Kauf von virtueller Währung, sogenannten V-Bucks. Damit können virtuelle Gegenstände wie Outfits, Siegestänze oder auch ein Zugang zu wöchentlichen Herausforderungen mit echtem Geld gekauft werden. Diese Gegenstände und Funktionen sind für das Spiel zwar nicht notwendig, aber gerade für Kinder und Jugendliche spannend. In den letzten Jahren ist die Zusammenarbeit mit bekannten Franchisefirmen wie Marvel oder Star Wars enorm ausgebaut worden, was die freiwilligen In-App-Käufe ankurbeln soll. Derzeit sind allein 46 Marvel-Skins verfügbar und das kann bei einem Preis zwischen 10 und 20 € pro Spielfigur richtig teuer werden.

Was sollten Eltern beachten?

Kinder unter 12 Jahren sollten das Spiel auf keinen Fall spielen. Wenn Ihr Kind älter ist und den Wunsch hat Fortnite zu spielen, sehen Sie sich das Spiel selbst vorher an und sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, warum es Fortnite interessant findet. Spielen Sie gemeinsam und lassen Sie sich von Ihrem Kind erklären, worum es geht und vereinbaren Sie gemeinsame Regeln.

Versuchen Sie auch Ihrem Kind bewusst zu machen, dass es in Fortnite um Gewalt geht und diese nicht unterschätzt werden darf. Das heißt aber nicht, dass Computerspiele unbedingt gewalttätig machen.

Seien Sie als Ansprechperson da, wenn Ihr Kind auf unangemessene Inhalte oder unangenehme Mitspielendestößt. Spielende, die sich unangebracht verhalten, können über das Spielmenü gemeldet werden. Zudem verfügt Fortnite über eine Kindersicherung, die Sie für oder gemeinsam mit Ihrem Kind einrichten können.

Es gibt was auf die Ohren – Podcasts für Kinder

Während früher das Radio eingeschaltet wurde, um die Lieblingssendung oder ein Hörspiel zu hören, ist es heute das Mobilgerät, über das auf eine riesige Auswahl an Podcasts im Netz zurückgegriffen werden kann. Auch Kinder und Jugendlichen gehören zu den Hörenden. Ob spannende und lustige Geschichten, kindgerechte Nachrichten oder Musiksendungen – für alle ist etwas dabei.

Was ist ein Podcast?

Podcasts sind Audios oder Videos, die man im Internet abrufen, abonnieren und teilweise auch speichern kann, um sie sich immer wieder anzuhören oder anzuschauen. Meistens ist damit aber Audios gemeint. Regelmäßig werden neue Folgen veröffentlicht. Viele Podcastformate haben ein großes Oberthema, wie z. B. Sport, Kultur oder Nachrichten. Typisch ist, dass es sich nicht um abgeschlossene Geschichten handelt, sondern es neue Fortsetzungen geben kann. Es gibt zum Beispiel auch True Crime Podcasts, in dem echte Kriminalfälle nacherzählt werden, mehr dazu können Sie in unserem Artikel nachlesen.

Wo finde ich den passenden Podcast für mein Kind?

Kinder lieben Geschichten. Und wenn Eltern keine Zeit zum Vorlesen haben, sind Hörspiele und Hörbücher eine gute Alternative. Je älter Kinder werden, desto interessanter werden auch andere Podcastformate. Das Angebot im Netz ist riesig und richtet sich an verschiedene Altersgruppen (ab ca. drei Jahren). Podcasts gibt es auf verschiedenen Internetseiten und über Apps, z. B. von Musikstreamingdiensten oder Podcastportalen. Podcast für Kinder können Geschichten von bekannten Medienfiguren wie der “Sendung mit der Maus” und aus Kinderradiosendungen oder Märchen sein.

Wenn Sie sich auf den Seiten der öffentlich-rechtlichen Radiosender umschauen, werden Sie auf eine Menge kindgerechte Podcasts stoßen. Aber auch andere Portale bieten eine gute Auswahl an kostenfreien Podcasts für Kinder. Unsere Empfehlungen:

  • Der Kinderradiokanal KiRaKa bietet verschiedene Formate (Hörspiele, Nachrichten, Ratgebersendung, Geschichten für kleine Kinder).
  • Auch bei den Kinderradiosendungen von Deutschlandfunk Kultur und des Bayerischen Rundfunks finden Sie eine große Auswahl.
  • Auf podcast.de gibt es eine Liste mit geeigneten Podcasts für verschiedene Altersgruppen. Man erhält neben einer Beschreibung Bewertungen zu den verschiedenen Sendungen und kann die einzelnen Folgen herunterladen.
  • Das Portal kidspods des Kölner Geschichtenerzählers Klaus Adam bietet neben einer übersichtlichen Auswahl von kindgerechten Audio- und Videopodcasts auch von Schülerinnen und Schülern selbst produzierte Podcasts.
  • Auch auf webhelm.de werden Podcasts veröffentlicht, die von Kindern und Jugendlichen selbst gemacht wurden – z. B. zum Thema Freundschaft. Sie sind besonders geeignet für Hörerinnen und Hörer ab 10 Jahren, da sie sich mit Themen befassen, die Kinder und Jugendliche beschäftigen.
  • Die Reporter von fragFINN haben einen eigenen Podcast, in dem sie über verschiedene Themen sprechen und auch darüber, wie Podcasts funktionieren. Auf fragfinn.de finden sich außerdem verschiedene Hörbeiträge und Audioformate für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren.

Sehen Sie sich auch bei Streamingportalen Spotify, Soundcloud, Amazon Prime Music und iTunes um. Sie können sich Podcasts nach Kategorien gefiltert anzeigen lassen.

Was sollten Eltern beachten?

Achten Sie bei der Auswahl auf die Altersempfehlung. Bisher gibt es keine verpflichtende Alterskennzeichnung wie bei Videos oder Games. Podcasts können quasi von allen veröffentlicht werden. Deshalb sollten Sie bei der Auswahl sehr sorgfältig sein. Lesen Sie sich die Beschreibung gut durch, um zu entscheiden, ob der Podcast für Ihr Kind geeignet ist. Um sicher zu gehen, hören Sie sich eine Folge an, bevor Ihr Kind mithört. Prinzipiell sollten Sie die ersten Folgen einer neuen Podcastreihe immer gemeinsam anhören, um einschätzen zu können, ob sie für Ihr Kind geeignet ist. Sprechen Sie danach darüber, was sie gehört haben: Hat es Spaß gemacht, den Podcast zu hören? Hat Ihr Kind alles verstanden? Konnte Ihr Kind etwas Neues lernen? Gibt es etwas, das Ihr Kind verängstigt hat?

Auch für Eltern gibt es übrigens jede Menge Podcasts, die sich rund um Familienthemen drehen. Man kann sie sich aufs Handy spielen oder streamen und z. B. während der Fahrt zur Arbeit anhören.

Warum immer nur Medien anhören oder anschauen? Einen Podcast selber machen, ist einfacher als gedacht. Hier gibt es unsere Anleitung für ein schönes Medienfamilienprojekt.

Steam – Die Spieleplattform

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https://www.youtube.com/watch?v=eRObmWWsGq8_%_

Kurz gefasst:

  • internationale Plattform und soziales Netzwerk für Onlinespiele, Softwareprodukte und Filme
  • über den PC oder als App nutzbar
  • freigegeben ab 13 Jahren
  • Zugang zu nicht-kindgerechten Inhalten möglich und Kommunikationsrisiken

Was ist Steam?

Steam ist das größte internationale Portal für Onlinespiele, Softwareprodukte und Filme. Auf der Plattform kann man Spiele spielen und kaufen. Gamer können mit anderen weltweit in Kontakt treten und gemeinsam spielen. Dafür muss man Steam installieren und sich kostenlos anmelden. Das geht mit PC, Mac und Linux. Steam ist außerdem als App erhältlich. Die Webseite dient als Forum zum Austausch über Gaming und zum Teilen von Fan-Inhalten wie Bildern und Videos. Spieler können zudem direkt innerhalb der Spiele miteinander chatten. Im Shop kann man Spiele kaufen, aber auch innerhalb der Spiele gibt es Kaufmöglichkeiten.

Was fasziniert Jugendliche besonders an dem Angebot?

Sie finden hier unzählige Spiele, die kostenfrei oder kostenpflichtig sein können. Die Plattform bietet eine große Vielfalt an Spielen und Genres. Jugendlichen macht es besonders Spaß, mit anderen Spielern gemeinsam im Team zu spielen. Außerdem gefällt es ihnen, sich mit anderen über ihre Lieblingsspiele auszutauschen.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Durch die große Vielfalt auf der Plattform gibt es auch Spiele, die nicht für Kinder geeignet sind oder sogar problematisch sein können. Bei manchen Spielen wird das Alter vorab abgefragt, es wird jedoch nicht überprüft. In der Community finden sich Spieler und Inhalte aus der ganzen Welt, Jugendliche können also leicht mit Fremden in Kontakt kommen. Dabei können vor allem sogenannte Trolle ein Risiko sein, weil sie andere gezielt provozieren, beleidigen und Falschmeldungen verbreiten. Auch die Beiträge, Bilder oder Videos im Forum oder Chat können unter Umständen nicht für Kinder geeignet sein.

Was meint der Anbieter?

Laut Anbieter können Kinder die Plattform ab 13 Jahren nutzen. Es findet jedoch keine Überprüfung des Alters statt. Spam, Werbung und problematische Inhalte können gemeldet werden. Für Familien wird eine Familienansicht angeboten, in der Eltern genaue Einstellungen und Einschränkungen vornehmen können. Kürzlich gab es eine Änderung zugunsten der Privatsphäre der Nutzenden: Standardmäßig sehen nur die Online-Freunde, welche Spiele man besitzt, wie lange man spielt und welche Spiele auf der Kaufwunschliste stehen. Vorher waren die Daten vieler Nutzenden öffentlich abrufbar, weil nur wenige ihr Profil selbst auf privat gestellt hatten.

Was sollten Eltern beachten?

Aufgrund der Vielzahl an Spielen und Social-Media-Inhalten ist die Nutzung erst für ältere Jugendliche zu empfehlen. Wenn schon Jüngere Steam nutzen möchten, sollte das gut begleitet und gemeinsame Regeln vereinbart werden. Eltern empfehlen wir die Nutzung der Familienansicht. Diese wird mit einer PIN gesichert. In einer Bibliothek lassen sich einzelne Spiele für die Kinder festlegen und freigeben. Auch weitere Features wie die Community oder der Shop müssen bewusst von den Eltern erlaubt werden. Der Spieleratgeber erklärt in diesem Tutorial, wie Sie dabei vorgehen sollten.

Faszination Social Media 

Nach dem Wachwerden greifen viele Jugendliche morgens erst einmal zum Handy. Wer hat mein letztes Bild geliked? Welche lustigen Videos haben meine Freunde geschickt? Wo findet die nächste coole Party statt? Warum Social Media gerade für Jugendliche so wichtig ist, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Was sind soziale Medien?  

Soziale Medien (englisch: Social Media) oder soziale Netzwerke sind Plattformen, die dazu dienen, sich über das Internet mit anderen zu vernetzen und auszutauschen. Aktuell sind Instagram, TikTok, Snapchat und YouTube bei Jugendlichen besonders angesagt.  
Über diese Kanäle können sie Bilder und Videos hochladen, die von ihren Followern und Followerinnen geliked, geteilt und kommentiert werden. Nutzerinnen und Nutzer informieren sich über die neuesten Informationen zu diversen Themen, um auf dem aktuellen Stand zu sein. Trends werden via Social Media gemacht oder verbreitet. Die Plattformen können in der Regel kostenlos via Browser und/oder App genutzt werden.  

Inspiration und Kommunikation über Social Media 

Dazu gehören, mitreden können, auf dem neuesten Stand sein, sich ausprobieren und präsentieren, Menschen mit gleichen Interessen kennenlernen, neue Dinge ausprobieren – das alles sind Gründe für Jugendliche Social Media zu nutzen. Sie nutzen die Plattformen, um Einblicke aus ihrem privaten Leben mit Freunden oder teils sogar fremden Menschen zu teilen. 

Junge Menschen in der Pubertät sind gerade dabei, eine Persönlichkeit auszubilden. Über Rückmeldungen zu Beiträgen in sozialen Netzwerken erhalten sie Anerkennung, fühlen sich zugehörig und steigern ihr Selbstwertgefühl. Auch Influencerinnen und Influencer helfen bei der Identitätsfindung, indem sie Inspiration bieten und Vorbilder sind.  
Social-Media-Kanäle sind Orte, an denen Jugendliche sich treffen und austauschen und in die Eltern nicht unbedingt einen Einblick haben.  

Social Media kann Jugendliche unter Druck setzen 

Auf Social Media unterwegs zu sein, heißt, online für andere sichtbar zu sein. Das ist nicht allen Jugendlichen bewusst. Sie geben auf Instagram und Co. Dinge von sich preis, die andere – auch fremde – Personen mitverfolgen können. Außerdem stehen Jugendliche häufig unter Druck, permanent online zu sein, um nichts zu verpassen. Lesen Sie mehr dazu im Beitrag „Das Phänomen FOMO – Fear of missing out“. Dabei spielt auch die mediale Selbstdarstellung eine große Rolle. Wer bekommt die meisten Likes, Kommentare oder Klicks und ist besonders beliebt? Jugendliche vergleichen sich untereinander und wollen so sein wie andere, um nicht negativ aufzufallen. Das gehört in der Pubertät dazu. 
Neben dem Austausch mit Gleichaltrigen können Jugendliche über Social Media mit Fremden in Kontakt kommen. Ihre Fotos werden kommentiert oder sie erhalten Aboanfragen von unbekannten Personen mit unklaren Absichten. Mehr darüber erfahren Sie im Beitrag „Kommunikationsrisiken im Netz“. 

Was sollten Eltern beachten? 

Da Social Media ein wichtiger Ort für Jugendliche ist, um sich auszutauschen und auszuprobieren, kann es schwierig für sie sein, davon ausgeschlossen zu sein. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, wenn Sie Bedenken haben, dass es sich bei einer Plattform anmeldet. Gehen Sie gemeinsam die Privatsphäre-Einstellungen durch, sodass eine sichere Nutzung möglich ist. Auch Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Privatsphäre, deshalb sollten Sie nicht heimlich das Smartphone Ihres Kindes checken. Wichtig ist, dass Sie im Austausch bleiben und nachfragen, was es auf Social Media macht. Erklären Sie Ihrem Kind, welche Risiken es gibt und wie ein bewusster Umgang mit privaten Fotos, Videos oder anderen Informationen in der Onlinewelt aussehen sollte. Wenn Sie offen Ihre Sorgen teilen und interessiert bleiben, wendet sich Ihr Kind bei Ängsten oder Problemen eher an Sie, als wenn Sie nur Verbote oder unbegründete Vermutungen aussprechen.  

Musikvideos im Netz

Durch Internetplattformen, wie Youtube und TikTok, wird Kindern und Jugendlichen eine große Bandbreite an verschiedenen Musikvideos geboten. Das bietet Wahlmöglichkeiten und Teilhabe an Musik aus der ganzen Welt. Musikvideos können jedoch falsche Vorstellungen von Rollenbildern bei Kindern und Jugendlichen auslösen. Was gilt es also zu beachten?

Musikvideos – damals und heute

In den 1970er Jahren wurden Musikvideos hauptsächlich zu Werbezwecken genutzt und produziert, um die Sängerinnen und Sänger, die den Song performen vorzustellen. Eines der ersten Musikvideos war das Promotionvideo zu Bohemian Rhapsody von Queen aus dem Jahr 1975. Die heutigen Musikvideos zeigen nicht nur Bilder, die zu der Musik passen. In den Clips werden viele verschiedene Geschichten erzählt. Dabei kann es um Mode, Liebe, Trends, kulturelle oder gesellschaftspolitische Themen gehen. Von Rap, Pop, Funk, klassischer Musik oder Techno ist alles dabei. Durch Musikvideos werden auf verschiedenste Art und Weise Geschichten vermittelt. Manche Musikvideos werden mit Menschen gedreht, die in den Clips vorkommen. Andere Videos werden mit Computertechnik produziert und die Personen werden animiert. Es gibt auch abstrakte Clips, in welchen gar keine Menschen gezeigt werden.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an Musikvideos?

Musik hören gehört bei Kindern und Jugendlichen zu den drei wichtigsten und am häufigsten genutzten Medienaktivitäten. Youtube bietet dafür eine große Auswahl an Musik und Videos. In der 2019 veröffentlichten JIM-Studie geben 63 Prozent der Kinder und Jugendlich im Alter zwischen 12 bis 19 Jahren an, dass Youtube das beliebteste Internetangebot ist. Außerdem wurde in der Studie deutlich, dass Kinder und Jugendliche auf der Plattform vor allem Musikvideos streamen. Musikvideos können das Tor in eine andere Welt sein, in der Kinder und Jugendliche eine große Auswahl an Geschichten und Darstellungen ihrer Lieblingslieder haben.

Vermittlung falscher Rollenbilder

Oft fällt Kindern und Jugendlichen nicht auf, wie unterschiedlich Männer und Frauen in verschieden Musikvideos dargestellt werden. Es ist häufig der Fall, das Frauen auf ihren Körper reduziert werden –ihre Körper werden gezeigt und in vielen Einstellungen sieht man nicht mal das Gesicht. Männer werden gerade im Rap und HipHop in starken Machtpositionen gezeigt und cool oder aggressiv dargestellt. Kinder und Jugendliche nehmen diese klischeehafte Darstellung von Männern und Frauen in Musikvideos nicht bewusst war. Dadurch kann es passieren, dass es als Normalität wahrgenommen wird und Jugendliche danach streben, wie ihre Vorbilder in den Musikvideos zu werden und diese Klischees verinnerlichen.

Was sollten Eltern beachten?

Schauen Sie auch mal genauer hin. Achten Sie auf den Songtext und hinterfragen Sie, was das Musikvideo ausdrückt. Sprechen Sie mit ihren Kindern über Musikvideos und fragen, was es an den Clips gut findet. Lassen Sie sich von Ihrem Kind erklären, welche Musik es gerne hört und warum. Sprechen Sie darüber, dass Musikvideos eine Form des Geschichten Erzählens ist und sprechen Sie mit Ihren Kindern über die möglichen Klischees in Musikvideos. Bleiben Sie offen für die Musikinteressen Ihres Kindes. Tauschen Sie sich mit ihrem Kind aus und verbieten Sie keine Musikvideos, denn das bringt oftmals keine Erfolge und ist auch aus pädagogischer Sicht kritisch zu betrachten. Gleichzeitig können Sie gerade bei jüngeren Kindern, sofern Musikvideos Thema sind, die Jugendschutzeinstellung bei den Streamingportalen überprüfen und ggf. anpassen.

Satire im Netz – Können Kinder damit umgehen? 

Etwa 2 Millionen Menschen folgen der heute-show auf Instagram, beim Postillon sind es 1,3 Millionen Follower. Beide Formate machen Satire und erreichen damit eine riesige Zielgruppe – auch Kinder. Aber verstehen Kinder diese Satire überhaupt? Können sie die scherzhaften Nachrichten von „echten“ unterscheiden? 

Was ist eigentlich Satire? 

Satirische Darstellungen zeigen Personen, Zustände, Situationen und Missstände in überspitzter Form. Mittel der Satire sind: Übertreibung, Verzerrung, Verfremdung und Ironie (eine offensichtlich falsche Aussage, die eine tatsächliche Aussage ins Lächerliche ziehen soll). Durch die Verwendung von satirischen Mitteln soll zum Beispiel Fehlverhalten verspottet und kritisiert werden. So ist es häufig das Verhalten von mächtigen und berühmten Personen, – zum Beispiel aus der Politik – das in satirischen Formen dargestellt wird. Eben weil Satire oft genutzt wird, um Kritik auszuüben, ist sie von unserer Verfassung, dem Grundgesetz, geschützt. Satire fällt unter die Kunst- und Meinungsfreiheit.  Aber Vorsicht: Andere Menschen dürfen auch im Rahmen von Satire nicht beleidigt werden.  

Wo begegnet uns Satire? 

Satire begegnet uns hauptsächlich in den Medien. Satirische Darstellungen werden in Gedichten, Romanen, Cartoons, Karikaturen und Filmen verbreitet. Auch künstlerische Aufführungen oder Sendungen im Fernsehen können Satire zeigen. Diese Inhalte werden auch in Online-Medien und in sozialen Plattformen geteilt. Immer berühmter wird die Darstellung als Hoax:  Das sind falsche Nachrichten, also ausgedachte Meldungen. Der Postillon ist hierfür in Deutschland bekannt. Die „Nachrichten“ aus Politik und Gesellschaft, die hier gemeldet werden, sind alle ausgedacht.  

Können Kinder Satire überhaupt verstehen? 

Nimmt man die Meldungen (besonders Hoax) für wahr an, kann das problematisch sein. Immerhin handelt es sich um Falschmeldungen oder Übertreibungen. Kinder entwickeln zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr Humor. Ironie, Übertreibungen oder Verfremdungen sind schwieriger zu verstehen – hier brauchen Kinder häufig noch Hinweise, dass es sich nicht um die Wahrheit handelt. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Kinder Ironie verstehen und darüber lachen, wenn sie Informationen über den Kontext haben, verstehen, was die Aussage eigentlich meint und erkennen, dass Ironie nicht der Wahrheit entspricht. Um Satire zu erkennen, müssen Kinder also schon ziemlich viel Vorwissen haben.  

Ab wann ein Kind mit Satire umgehen kann, hängt daher von den sozialen, kognitiven und sprachlichen Kenntnissen ab. Jedes Kind ist anders und bringt andere Fähigkeiten sowie Vorwissen mit. Einige Studien haben ergeben, dass Kinder ab einem Alter von sechs Jahren einfache ironische Bemerkungen verstehen. Ab neun bis zehn Jahren kann auch schon erkannt werden, dass derartige Aussagen lustig sein sollen. 

Was sollten Eltern beachten? 

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Ironie-Verständnis von Kindern sind noch sehr ungenau, daher lässt es sich nicht richtig sagen, ab welchem Alter Kinder Satire verstehen. Eltern müssen also ein Auge darauf haben, ob ihr Kind im Fernsehen oder Internet Satire begegnet und wie es diese versteht. Schauen Sie die Serien oder Cartoons mit Ihrem Kind gemeinsam und besprechen das Gesehene. Machen Sie Ihr Kind darauf aufmerksam, was die eigentliche Aussage ist und was diese bedeutet – die satirische Darstellung sollte nicht ohne Kontext stehen bleiben.  

Besondere Vorsicht gilt bei bewussten Falschmeldungen (Hoax). Hier gilt es Kinder darüber aufzuklären, dass die Meldung nicht der Wahrheit entspricht und lustig sein soll bzw. auf Missstände aufmerksam macht. Gerade älteren Kindern können Sie außerdem erklären, wie sie Falschmeldungen erkennen und Fakten checken können.  

Satire soll Missstände in unserer Gesellschaft aufdecken und uns zum Lachen bringen – lassen Sie Ihr Kind damit nicht alleine und lachen Sie gemeinsam.  

Leseförderung mit Antolin

Antolin ist ein Onlineportal zur Leseförderung von Klasse 1 bis 10. antolin.de (antolin.westmann.de) verbindet das Lernen in der Schule mit dem Lesen am Nachmittag. Antolin wendet sich in erster Linie an Schulen, pädagogische Einrichtungen und an Büchereien. 

Kurz gefasst: 

  • antolin.de ist per Browser oder als App, zum einmaligen Kauf für 2,99 € 
  • Quizfragen zu Klassikern der Kinder- und Jugendliteratur und wichtigen Neuerscheinungen 
  • Bücherquiz unter anderem auf Englisch, Französisch, Polnisch, Slowenisch, Spanisch und Türkisch 
  • Antolin Spezial: Artikel über berühmte Persönlichkeiten 

Was ist Antolin? 

Antolin stellt Quizfragen zu mehr als 116.000 Kinder- und Jugendbüchern. Es ist eine Art Bibliothek für Quizfragen. Kinder und Jugendliche melden sich über ihre Schule an, wählen auf Antolin einen Buchtitel und lösen nach dem Lesen dazu ein Quiz und verdienen sich Punkte. Antolin liefert auch Tipps und Tricks für ein besseres und schnelleres Lesen. Zudem bietet das Portal Aktionen wie eine Lesenacht, Sponsorenlesen und Lesewettbewerbe an. Nur Lehrkräfte, Schulen und Büchereien können Antolin-Lizenzen erwerben und Anmeldedaten für Kinder und Jugendliche weitergeben. 

Es gibt zwei Apps von Antolin, die die Lesefähigkeit von Kindern durch Lese-, Rate- und Suchspiele fördern sollen. Die Quiz zu Büchern sind in den Apps jedoch nicht enthalten. Die Antolin-App für die 1. und 2. Klasse und für die 3. und 4. Klasse gibt es im Google Play Store und im Apple Store. Die Apps kosten jeweils 2,99 €. 

Wie funktioniert Antolin?

Kinder und Jugendliche bekommen einen Benutzernamen und ein Kennwort gestellt. Danach besorgen sie sich Bücher aus der Bücherei, aus einer Lesekiste oder aus dem Regal zu Hause. Lesen können sie überall. Zu Hause, in der Bahn oder in der Schule. Nach dem Beenden des Buches oder eines Kapitels können Kinder und Jugendliche auf einem Tablet, Smartphone oder PC zu Antolin gehen, ihren Buchtitel eingeben und ein Quiz dazu starten. Antolin fragt verschiedene Fragen: Wie kam es zu …? Wem folgten sie …? Warum ist … passiert? Die Kinder und Jugendlichen tippen eine Antwort an und am Ende bekommen sie Punkte für das Beenden eines Quiz.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an Antolin?

Antolin zeigt, Kindern und Jugendlichen was sie gelesen haben, wie viele Bücher sie gelesen haben und ob sie sie gut verstanden haben. Das sind willkommene Anlässe, sich mit den Kindern zu freuen. Dafür, dass sie sich angestrengt und etwas geleistet haben, dass sie in dem allgemeinen Schul- und Tagesstress ein Buch zu Ende gelesen haben. Immer wieder kommt es vor, dass Kinder plötzlich viel mehr lesen, als man ihnen zugetraut hätte. Ein Kind, was sonst nicht viel liest, hat über die Ferien eine ganze Bücherreihe verschlungen. 

Was sollten Eltern beachten?

Antolin bietet Lehrkräften und Eltern aussagekräftige Informationen zum Textverständnis und zur Leseleistung ihrer Kinder. Sie können Fortschritte sehen, wie viel die Kinder gelesen haben, und ihnen über eine Postbox individuelles Lob senden. Auch können Eltern und Lehrkräfte Urkunden und Orden verleihen.  

Das Internetphänomen Challenges: Von unterhaltsam und für den guten Zweck bis leichtsinnig und gefährlich

Sie zählen zu den beliebtesten Online-Formaten bei Kindern und Jugendlichen: Pranks und Challenges – Streiche und Herausforderungen. Leute filmen sich z. B. dabei, wie sie die Tänze der Charaktere aus dem Spiel Fortnite nachahmen. Oder bei der #CelebLookAlike-Challenge werden Freunde gefragt, wer welcher bekannten Person ähnlich sieht. 

Challenges gibt es auf fast allen sozialen Netzwerken. Besonders beliebt sind sie bei TikTok. Challenges können lustig sein und Aufmerksamkeit für eine bestimmte Sache erregen. Es kann aber auch mal gefährlich werden, wenn vor allem Jüngere versuchen, bestimmte Challenges nachzuahmen. 

Was steckt hinter dem Internetphänomen Challenge?

Bekannt geworden ist dieses Internetphänomen wahrscheinlich durch die Ice-Bucket-Challenge, bei der Teilnehmende sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf geschüttet haben, um auf die Krankheit ALS aufmerksam zu machen. Die Ice-Bucket-Challenge diente einem guten Zweck. Challenges können aber auch andere Funktionen und Hintergründe haben. Menschen stellen sich verschiedenen Herausforderungen, nehmen das Ganze per Video auf und laden es dann in den Sozialen Netzwerken hoch.  

Von TikTok sind Challenges nicht mehr wegzudenken. Während anfänglich vor allem Tänze oder bestimmte Lieder nachgeahmt wurden, gibt es heute keine Grenzen mehr. Die Idee hinter sogenannten Hashtag-Challenges ist es, die eigene Interpretation der Challenge zu posten und das Video ebenfalls mit dem Hashtag zu versehen. Diese Videos gehen innerhalb von Stunden viral und werden von Usern und Userinnen auf der ganzen Welt geteilt und nachgemacht. Das nutzen auch Unternehmen, die Hashtag-Challenges anstoßen, um mehr Bekanntheit bei jungen Menschen zu bekommen.  

Einige Challenges dienen der reinen Unterhaltung. Bei der #LevelUpChallenge werden Haustiere dabei gefilmt, wie sie gewissen Hürden überwinden müssen. Andere Challenges verfolgen einen guten Zweck, wie die Challenge #cleansnap. Hier sollte ein durch Müll verschmutzter Ort vor und nach dem Aufräumen gefilmt werden. TikTok spendete für jedes hochgeladene Video an den Umweltschutzverein Wings of the ocean. 

Was Jugendliche an Challenges reizt

Heranwachsende finden es spannend, sich mit anderen zu messen und Dinge nachzuahmen. Das muss nicht gleich in einem Video passieren, sondern kann auch im Alltag, zu Hause oder in der Schule sein. Auf dem Schulhof wird getanzt oder versucht, den Wasserflaschen-Flip nachzumachen. 

Bestimmte Challenges können jungen Nutzerinnen und Nutzern ein starkes Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit vermitteln. Durch Likes und Kommentare geben sie sich gegenseitig Feedback und nehmen Kontakt zueinander auf. Auch Anerkennung und Nervenkitzel sind für junge Menschen Gründe, Challenges mitzumachen. 

Challenges gehören zum festen Bestandteil vieler Social-Media-Communities und werden auch von Influencerinnen und Influencern mitgemacht. Das animiert ihre jungen Follower, sich anzuschließen und dem Trend zu folgen.  

Wenn Challenges gefährlich werden

Nicht jede Challenge ist harmlos. Es gibt auch gefährliche und riskante Challenges. Das wird zum Problem, wenn Jugendliche zum Nachahmen aufgefordert werden, die sich der Gefahr nicht bewusst sind. Challenges, die dazu auffordern abzunehmen oder Dinge zu essen, die nicht dazu gedacht sind, sind nur zwei Beispiele. 

Gleichgesinnte “treffen” und das Ziel, sich selbst etwas zu beweisen oder Aufmerksamkeit bekommen, sind Gründe, warum Jugendliche sich auch auf gefährliche Challenges einlassen. Hinter diesen gefährlichen Challenges stecken häufig sogenannte Hoaxes. Das sind ausgedachte Geschichten, die als Challenge verbreitet werden. Kinder und Jugendliche werden zu riskanten Aktivitäten animiert, weil sonst angeblich etwas Schlimmes passieren würde. Gefährlich sind am Ende die Hoax-Challenges selbst. Lesen Sie mehr dazu in unserem Beitrag zu Kettenbriefen.  

Tipps zum Umgang mit Challenges 

Social-Media-Anbieter löschen gelegentlich gefährliche Inhalte, aber das verhindert nicht, dass andere riskante Challenges zum Trend werden. Auf YouTube und TikTok ist es verboten, solche Pranks und Challenges einzustellen. Bei TikTok erhalten User direkt eine Warnung, wenn vermeintliche riskante Challenge-Videos im Feed auftauchen. Außerdem gibt es Aufklärungsvideos dazu. 

Die wichtigsten Tipps im Überblick: 

  • Wenn sich Ihr Kind gern solche Videos im Netz anschaut, lassen Sie sich diese zeigen und erzählen, was es daran begeistert.  
  • Deutlich machen, dass einige Challenges nicht zum Nachahmen geeignet und viele Inhalte inszeniert sind; erklären, warum manche Challenges gefährlich sind (Verletzungen aber auch psychische Beeinträchtigungen) 
  • Über Arten von Challenges sprechen (unbekannte Dinge essen, von denen man nicht weiß, wie sie sich auswirken, riskante sportliche Stunts, Experimente mit Feuer bspw.), aber keine konkreten Challenges nennen 
  • Vorsicht und Bedacht beim Warnen von anderen Eltern vor Challenges; diese dabei nicht weiterbreiten, alarmistische Warnungen können Angst auslösen, anstatt zu helfen 

Bleiben Sie offen für lustige, harmlose oder sogar hilfreiche Challenges. Vielleicht möchten Sie sich auch gemeinsam mit der ganzen Familie an solche Herausforderungen wagen

Skins – individuelle Spielfiguren in Games

Neue Klamotten, Tanzbewegungen oder ein neuer Avatar? All das gehört zur virtuellen Ausstattung in einem Computerspiel. Um die eigene Spielfigur besonders zu machen, können Spielende verschiedene Dinge in In-Game-Shops erwerben.

Was sind Skins?

Mit Skin, dem englischen Wort für Haut, wird in Videospielen das benutzerdefinierte Aussehen von Spielcharakteren durch bestimmte Gegenstände verstanden. Skins führen nicht dazu, dass Spielfiguren stärker oder besser werden. Wie im echten Leben bedeuten neue Klamotten nur eine optische Veränderung. Skins werden durch das Weiterkommen im Spiel freigeschaltet oder können mit Spiel- oder Echtgeld gekauft werden. Sie funktionieren also wie In-App-Käufe bei anderen Apps. Skins gibt es häufig in Free-to-play-Spielen. Die Anbieter locken mit kostenlosen Spielen, aber möchten über In-App-Käufe Geld verdienen.

Was Kinder und Jugendliche daran fasziniert

Bei beliebten Spielen, wie z. B. Minecraft, Roblox oder Fortnite, haben viele Spielende besondere Skins und es wird leicht gemacht, diese zu erwerben. Wenn Ihr Kind ein Spiel schon länger spielt, möchte vielleicht seinen Spielcharakter besser aussehen lassen, um sich von anderen Avataren zu unterscheiden. Das ist hauptsächlich in Games, die gemeinsam mit anderen gespielt werden, attraktiv für Jugendliche. So wie sie auf dem Schulhof gern die neuen Sneakers oder das neue T-Shirt präsentieren, können sie es auch im Computerspiel tun. So bekommen sie Aufmerksamkeit und Anerkennung. Ihr Kind möchte sich mit seiner Spielfigur von anderen unterscheiden.

Es gibt Spielende, die Skins sammeln. Sie sehen schön aus, manche Skins sind nur für eine bestimmte Zeit zu haben und werden so zu begehrten Sammlerstücken. In verschiedenen Spielen können Skins gekauft werden, die anderen beliebten Medienhelden ähneln. Sobald ein neuer Kinofilm startet, gibt es neue Skins der Figuren.

Was Eltern beachten sollten

Wie bei Kleidung auf dem Schulhof kann es auch im Computerspiel sein, dass manche Jugendliche unter Druck stehen, Skins zu kaufen. Denn wenn mit einem „No-Skin“, also einer Figur-Grundausstattung, gespielt wird, werden manche Gamer beleidigt, weil sie sich offenbar „keine Skins leisten können“. In der Pubertät sind Jugendliche sehr sensibel und abhängig von der Meinung Gleichaltriger. Umso wichtiger ist es, dass Sie mit Ihrem Kind über alle Aspekte von Computerspielen sprechen. Dazu zählen die Kommunikation mit anderen, Inhalte in den Spielen und auch In-Game-Käufe.

Erklären Sie Ihrem Kind, welche Interessen der Anbieter hat und vereinbaren Sie Regeln zum Umgang damit. Vielleicht können Sie sich auf einen bestimmten Betrag des Taschengelds einigen, der für Skins und ähnliche Dinge ausgegeben werden darf. Ihr Kind sollte sich genau überlegen, wie wichtig eine bestimmte Ausstattung ist, bevor es diese kauft. Achten Sie darauf, dass Ihre Kreditkarte oder Ihr Bankkonto nicht automatisch belastet wird, falls Ihr Kind aus Versehen einen Kauf tätigt.

Manche Skins sind teurer als andere. Das kommt daher, dass manche seltener sind als andere. Die Seltenheit bestimmter Skins kann dazu führen, dass Skins auch von Dritten weiterverkauft werden und Wetten und Glücksspiel mit diesen stattfinden. Das ist in den meisten Fällen illegal und Sie sollten darauf achten, dass ihr Kind nur im In-Game-Shop einkauft.

Kinder und ihre liebsten Medienfiguren 

Sie heißen Lady Bug, Feuerwehrmann Sam, Elsa oder Peppa Wutz – beliebte Medienheldinnen und Medienhelden bei jungen Kindern. Sie tauchen nicht nur auf Bildschirmen und in Büchern auf, sondern auch auf Rucksäcken, Trinkflaschen, Kleidung und anderen Gegenständen. Doch so sehr sie Erwachsene manchmal nerven, haben diese Figuren für Kinder wichtige Funktionen. 

Was Medienfiguren für Kinder bedeuten 

Erinnern Sie sich an Pippi Langstrumpf, Pumuckl oder Peter Lustig? Sicherlich haben Sie vor allem positive Erinnerungen an diese Figuren. Auch wenn die Medienheldinnen und Medienhelden von Kindern heute andere sind, erfüllen sie die gleichen Funktionen wie die Figuren Ihrer Kindheit. Sie bieten Kindern Orientierung in einer komplexen Welt und sie können von ihnen lernen. Kinder identifizieren sich mit einzelnen Figuren. Außerdem sorgen sie für eine Zugehörigkeit zu Gleichaltrigen. Mit Freundinnen und Freunden können sie sich über die neueste Folge von Paw Patrol austauschen und Szenen in Rollenspielen nachspielen. Wenn Kinder traurig sind oder Sorgen haben, kann die Hauptfigur Mut machen oder eine Folge der Lieblingsserie sie entspannen. 

Was typisch für Medienfiguren ist

Typischerweise haben die Medienhelden und Medienheldinnen von Kindern Ähnlichkeiten mit ihnen. Ihre Geschichten knüpfen an die kindlichen Lebenswelt an. Häufig handelt es sich um “gute” Hauptfiguren mit Merkmalen, die Kinder gut erkennen können. Die Figuren müssen Erwachsenen nicht gefallen. Das ist besonders dann der Fall, wenn sie klischeehaft dargestellt sind wie z. B. schöne Prinzessinnen und starke Ritter
Im Laufe der kindlichen Entwicklung ändern sich die liebsten Medienfiguren. Kinder verstehen mehr und ihre Interessen ändern sich.  

Was noch wichtig ist 

Für Erwachsene ist es nicht immer leicht zu verstehen, was Kinder an einer bestimmten Figur toll finden. Diese zu verbieten oder ein Kind davon fernzuhalten, ist aber nicht der richtige Weg. Kinder begegnen manchen Figuren über das Spiel und den Austausch mit Gleichaltrigen. Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Kind darüber, was ihm an einer Figur gefällt. Seien Sie unvoreingenommen und stellen Sie neutrale Fragen. Wenn Ihr Kind schon etwas älter ist, können Sie auch erzählen und erklären, wenn ihnen etwas an einer Figur nicht gefällt.  

Facebook – Die Mutter aller Sozialen Netzwerke

Das bekannteste und erste weltweit bedeutsame Netzwerk hat für Kinder und Jugendliche nicht mehr die gleiche Bedeutung wie wahrscheinlich für Sie als Eltern. Trotzdem sollten Sie die wichtigsten Dinge rund um Facebook kennen. 

Kurz gefasst:

  • größtes Soziales Netzwerk weltweit 
  • gebührenfrei nach Registrierung nutzbar 
  • per Browser oder als App – auch als Lite-Version mit geringerem Datenverbrauch 
  • Altersfreigabe: 13 Jahre  
  • problematisch: umfassende Datenerfassung und verschiedene Kommunikationsrisiken (wie Hate Speech und Cybergrooming

Was ist Facebook? 

Über 2 Milliarden Menschen auf der ganzen Welt nutzen jeden Monat Facebook (Stand 2022). Jeder User ist mit einem eigenen Profil angemeldet und kann sich so mit anderen vernetzen, z. B. durch Facebook-Freundschaften. Es ist möglich, mit anderen Usern über die eigene Timeline oder in Gruppen persönliche Nachrichten, Stories, Fotos, Videos und Live-Videos, Links und Statusmeldungen zu teilen und darauf zu reagieren. Nutzende können sich gegenseitig in Beiträgen verlinken, z. B. auf Fotos oder in Kommentaren. Eine weitere beliebte Funktion ist das „Liken“ von Seiten und Personen, die einem gefallen, z. B. Stars, prominente Persönlichkeiten oder Nachrichtenportale. Über den Newsfeed erhält man dann die neuesten Beiträge von Facebook-Freunden und gelikten Seiten. Eine weitere Funktion ist das Erstellen von Videos, die direkt live gezeigt werden. Über den mit dem eigenen Profil verknüpften Facebook Messenger können persönliche Nachrichten geschrieben oder Gruppenchats eingerichtet werden. 

Was fasziniert Jugendliche an dem Angebot?

Kinder und Jugendliche nutzen Facebook als Plattform kaum noch, da sich hier auch ihre Eltern und andere Erwachsene tummeln. Facebook ist eher für ältere Jugendliche interessant, um sich miteinander zu bestimmten Themen und Interessen zu vernetzen und zu informieren, was “alte” Freunde machen. Die Einrichtung von Gruppen ist dafür besonders hilfreich. Ansonsten werden eher andere Angebote von Meta (dem Konzern hinter Facebook) genutzt, wie  WhatsApp oder Instagram

Was ist problematisch an dem Angebot? 

Gerade weil Facebook sehr viele Möglichkeiten bietet, können auch zahlreiche Probleme auftreten. Nicht nur Jugendliche können mit Gewaltdarstellungen oder “Fake News“ in Kontakt kommen. In der Kommunikation mit Freunden oder Fremden besteht die Gefahr von Cybermobbing, die unerwünschte Kontaktaufnahme durch Fremde, Hate Speech, die Preisgabe zu vieler persönlicher Daten und vieles mehr. 

Was meint der Anbieter? 

Facebook gehört zum Konzern Meta, genauso wie WhatsApp, Instagram und der Facebook Messenger. Über diese beliebten Angebote hat Meta schon über 2,8 Milliarden Menschen auf der Welt an sich gebunden. In den Community-Standards von Facebook werden die Nutzenden über gewünschte Verhaltensweisen, bestehende Regeln und unerwünschte Inhalte informiert. Für viele der oben beschriebenen Herausforderungen gibt es Melde- oder Blockierfunktionen sowie Privatsphäre-Einstellungen. Der umfangreiche Hilfebereich von Facebook unterstützt dabei, das eigene Profil sicherer zu machen. Facebook arbeitet auch an seinen Algorithmen, so dass in Zukunft mehr verschiedene Inhalte mit unterschiedlichen Meinungen angezeigt werden sollen. 

Was sollten Eltern beachten? 

Bei der Registrierung kann das Alter nicht sicher überprüft werden. Umso wichtiger ist es, dass Sie mit Ihrem Kind immer im Austausch sind, was dessen Mediennutzung angeht. Überlegen Sie gemeinsam, ob und ab wann Sie eine Anmeldung bei Facebook erlauben möchten. Fragen Sie nach, was es daran interessiert und schauen Sie sich am besten gemeinsam mit Ihrem Kind die Datenschutzbestimmungen und entsprechenden Einstellungsmöglichkeiten an, bevor Sie die Anmeldung abschließen. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es sich auf einem öffentlichen sozialen Netzwerk bewegt. Das heißt, dass es neben den vielleicht vielen positiven Ereignissen, lustigen Postings und der Möglichkeit, Freunden zu begegnen, auch problematischen Inhalte gibt. Ihr Kind sollte wissen, dass es diese Inhalte und auch andere Nutzer ausblenden, melden und blockieren kann. Mehr Hinweise für Eltern zur Facebook-Nutzung ihrer Kinder gibt es hier

Zocken und Bewegung – Wie passt das zusammen?

Gerade wenn Kinder in die Pubertät kommen, haben sie immer weniger Lust, Sachen mit der Familie zu unternehmen. Einige Kinder sitzen lieber vor dem Smartphone oder Rechner, spielen und kommunizieren virtuell mit ihren Freundinnen und Freunden. Es gibt Eltern, die besorgt sind, dass sich ihr Kind zu wenig bewegt. Dabei ist ein Ausgleich zur Bildschirmzeit wichtig – vor allem, wenn damit keine Bewegung verbunden ist. Allerdings lässt sich auch beides zusammenbringen! Bestimmte Konsolenspiele funktionieren sogar nur mit Bewegung. Und es gibt Spiele, die gemeinsam draußen mit der Familie erlebt werden können.

Sportspiele mit der Konsole

Wer eine Spielekonsole wie Playstation, Xbox oder Nintendo Switch zu Hause hat, kennt wahrscheinlich auch Sport- und Tanzspiele. Die Auswahl ist riesig. Viele der Spiele machen nicht nur Kindern und Jugendlichen Spaß, sondern können gut bei einem gemeinsamen Spieleabend in der Familie gezockt werden. Es kann getanzt, in einem digitalen Brettspiel können sportliche Minispiele absolviert werden oder vieles mehr. Zubehör, wie z. B Nintendo Ring Fit, soll den Fitnesseffekt mit den Spielen noch steigern. Diese müssen jedoch zusätzlich gekauft werden. Einen Überblick finden Sie z. B. auf der Seite von GamePro. Auch mit VR-Brillen lassen sich Spiel und Bewegung verbinden. Schauen Sie doch mal bei der Bibliothek in Ihrem Ort oder dem Jugendzentrum vorbei. Diese Einrichtungen bieten manchmal Workshops zum Thema an oder verleihen Geräte – übrigens auch Spielekonsolen und die passenden Spiele.
Wenn Sie Sorge haben, dass sich Ihr Kind zu wenig bewegt, machen Sie doch eine Challenge daraus. Bei einigen Sportspielen können Sie Ihren Trainingserfolg festhalten. Wenn Sie unterschiedliche Nutzer anlegen und regelmäßig gegeneinander spielen, können Sie sich gegenseitig motivieren.

Digitale Schnitzeljagden

Spazierengehen am Wochenende ist für viele Kinder langweilig. Aber wenn daraus ein spielerisches Abenteuer wird, sieht das anders aus. Formate wie Geocaching und digitale Schnitzeljagden verbinden Bewegung an der frischen Luft mit digitalen Geräten. Wie die Schatzsuche beim sogenannten Geocaching funktioniert, können Sie in unserem Beitrag dazu nachlesen. Eine Alternative sind digitale Schnitzeljagden mit Actionbound, die sie entweder selbst erstellen können oder eine aus vorhandenen Rallyes aussuchen können.

Selbst kreativ werden

Wenn Ihre ganze Familie gerne spielt, ob mit dem Brettspiel oder digital, können Sie auch selbst kreativ werden. Welche Spiele lassen sich auch draußen umsetzen? Versuchen Sie es doch mal mit dem alten Handyklassiker Snake. Viele Jugendliche lieben Fortnite. Elemente daraus, wie Springen, Ausweichen und Deckungsuchen, lassen sich in die analoge Welt, z. B. mit dem Aufbauen eines Hindernisparcours, übertragen. So animieren Sie Ihr Kind nicht nur dazu, sich zu bewegen, sondern haben auch ein gemeinsames Erlebnis und einen Anlass, sich mit Ihrem Kind über seine Begeisterung für Games zu unterhalten. Es gibt auch viele Jugendprojekte, die Games und Bewegung zusammenführen, z. B. mit einem FIFA-Hallenfußball-Turnier – vielleicht ist das etwas für den nächsten Geburtstag oder das nächste Klassenfest.

Pinterest – soziales Netzwerk für Kreative

Pinterest ist eine Plattform und ein soziales Netzwerk. Es dient als Suchmaschine für Rezepte, Einrichtungsideen, Bastelanregungen und vieles mehr. Der Name Pinterest setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern pin (= anheften) und interest (= Interesse).

Kurz gefasst:  

  • ab 13 Jahren erlaubt 
  • kostenlos über einen Browser und per Smartphone-App (für Android und iOS) nutzbar 
  • vollständige Nutzung erfordert Anmeldung per E-Mail 
  • Risiken: Werbung, Datenweitergabe, Kontakt mit ungeeigneten Inhalten 

Was ist Pinterest?  

Pinterest funktioniert wie eine Online-Pinnwand mit Suchmaschine, auf der Bilder, Kurzvideos u. ä. zu finden sind. Wer angemeldet ist, kann selbst Pinnwände erstellen. Inhalte auf Pinterest, die als Karte oder Kästchen dargestellt werden, heißen Pins. Pins von anderen lassen sich speichern und auf eine eigene Pinnwand hinterlegen. Jeder Benutzer kann Pins erstellen und Ideen mit anderen Nutzenden auf Pinterest teilen. Im sogenannten Homefeed, also der Startseite, die nach der Anmeldung angezeigt wird, finden sich Pins von anderen Nutzenden und Unternehmen, die der Algorithmus aufgrund der eigenen Aktivität als interessant berechnet hat. Außerdem werden Pins von den Nutzern und Pinnwänden angezeigt, denen man folgt. 

Um alle Funktionen von Pinterest nutzen zu können, ist eine Anmeldung nötig. Wer sich nicht registrieren möchte, muss Inhalte von Pinterest über eine externe Suchmaschine nutzen (z. B. durch die Eingabe des Suchbegriffs und „Pinterest“).  

Was fasziniert Jugendliche daran? 

Wer gern kreativ ist, neue Ideen sucht und sich mit anderen über sein Hobby austauschen möchte, findet bei Pinterest viele Möglichkeiten und Anregungen. Die visuelle Aufmachung der Seite ist ansprechend. Trotzdem tummeln sich hier sicherlich mehr Erwachsene als Kinder und Jugendliche. Eltern können hier Bastelideen u. ä. für ihre Kinder finden. Jugendliche können auf Pinterest mit Freunden und Freundinnen gemeinsam Pinnwände gestalten. Gruppenpinnwände sind eine gute Möglichkeit, Ideen und Pläne zu sammeln und zu teilen.  

Was ist problematisch an dem Angebot? 

Pinterest ist ein Angebot für Erwachsene. Auch wenn es auf den ersten Blick keine problematischen Inhalte gibt, ist die Seite nicht auf die Nutzung durch Kinder und Jugendliche ausgerichtet. Die Inhalte werden durch die Nutzenden bestimmt, d. h. sie können auch ungeeignet für Kinder sein. Unternehmen nutzen Pinterest, um sich darzustellen, so dass junge Nutzende mit Werbung in Kontakt kommen können, die sie eventuell nicht erkennen. Es gab bereits Pinnwände von Pro-Ana-Foren u. ä., die zu ungesunden und teilweise gefährlichen Lebensweisen aufgerufen haben. Mit der Zustimmung zur Datenschutzerklärung von Pinterest lassen Nutzende die Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte zu. Mehr dazu erfahren Sie bei klicksafe

Was meint der Anbieter? 

Pinterest hat seine Nutzungsbedingungen angepasst, um problematische Inhalte zu vermeiden. Es ist verboten, auf der Plattform selbstverletzendes Verhalten anzupreisen, und bei bestimmten Pinnwänden werden Warnhinweise mit Hilfsangeboten angezeigt. Pinterest sagt von sich, dass sie die Rechte Dritter an deren geistigem Eigentum respektieren und erwarten dasselbe von den Pinterest-Nutzenden. Für Fremdinhalte übernimmt Pinterest keine Verantwortung. 

Pinterest verdient primär mit Werbung, sogenannten “Promoted Pins”. Der Vorteil dieser Werbe-Pins sei es, dass sie sich nahtlos einfügen lassen und vom Nutzer nicht als störende Werbung empfunden werden. 

Was sollten Eltern beachten?  

Da Pinterest kein Angebot für Kinder ist, es aber dort auch für junge Nutzende interessante Inhalte gibt, sollten Sie am besten gemeinsam auf der Plattform stöbern. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind (bevor es 13 Jahre alt ist) kein eigenes Konto anlegt, sondern nutzen Sie besser den Umweg über eine externe Suchmaschine. Wenn Ihr Kind sich unbedingt selbst anmelden möchte, um gemeinsam mit Freundinnen und Freunde Pinnwände zu erstellen, nehmen Sie die Anmeldung zusammen vor. Machen Sie mögliche Sicherheitseinstellungen. Sie können die Personalisierung in den Einstellungen deaktivieren, so dass die Plattform Aktivitäten außerhalb von Pinterest nicht sammelt. Außerdem sollten Sie den Account auf privat stellen. Fragen Sie regelmäßig nach und lassen Sie sich zeigen, was Ihr Kind auf Pinterest anschaut. 

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