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Welche Spiele sind für mein Kind geeignet? Mit pädagogischen Empfehlungen die richtige Entscheidung treffen

In Spielwelten eintauchen, mit dem eigenen Avatar spannende Abenteuer erleben und sich mit anderen Spieler*innen messen – Games üben auf viele Kinder und Jugendliche eine große Faszination aus. Als Eltern sollten Sie Ihrem Kind Zugang zu altersgerechten Inhalten geben. Gerade Online-Games mit ihren Interaktionsmöglichkeiten und Kaufanreizen stellen junge Spieler*innen vor Herausforderungen. Doch wie behalten Sie den Überblick auf dem Gaming-Markt und finden passende Spiele für Ihr Kind?

Pädagogische Altersempfehlungen, unabhängige Spiele-Rezensionen und Medien-Auszeichnungen können Ihnen dabei helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und gemeinsam mit Ihrem Kind geeignete Inhalte auszuwählen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige Möglichkeiten vor.

Spieleratgeber NRW – das Portal für Computerspiele

Der Spieleratgeber NRW ist ein medienpädagogisches Angebot der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW, das Eltern bei der Medienerziehung unterstützt. Die Plattform bietet umfangreiche Informationen zu über 2000 Games. Die Spiele werden von Jugendlichen getestet und durch Expert*innen mit einer pädagogischen Altersempfehlung versehen. Eltern können mithilfe von Filterfunktionen nach Genre, Plattform und Alter passende Spiele für ihre Kinder finden. Die Spielbeschreibungen und Videoclips geben Einblicke in die Inhalte, Risiken und Chancen der Games und heben durch Zusatzbeschreibungen die Eigenschaften und Fertigkeiten hervor, die dieses Spiel fördert (z. B. Lesefähigkeit, Frustrationstoleranz und Logik).

Mehr Infos: https://www.elternguide.online/spieleratgeber-nrw/

Spielbar – Games-Bewertungen für ältere Kinder

Spielbar.de ist ein Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Plattform bietet Eltern und Kindern und Jugendlichen ab ca. 10 Jahren eine unabhängige, pädagogische Orientierungshilfe zu digitalen Spielen. Auf spielbar.de werden beliebte Spiele erklärt und pädagogisch bewertet. Dabei werden Aspekte wie Lernziele und Risiken wie Gewaltinhalte berücksichtigt. Neben den Spielbewertungen finden Eltern einen Ratgeber mit Antworten auf Fragen zur Spielauswahl, Spielzeiten und problematischem Spielverhalten. Das Angebot richtet sich auch direkt an Jugendliche, die passende Spieleempfehlungen und Informationen suchen.

Mehr Infos: https://www.elternguide.online/spielbar-infos-rund-um-beliebte-videospiele/

Internet-abc.de – Spieletipps für Kinder

Egal ob für Computer, Tablet, Smartphone oder Konsole – internet-abc.de bietet eine Sammlung von über 1000 Spielen für Kinder bis 12 Jahren. Die Internet-ABC-Expert*innen vergeben Punkte für Spielspaß, Bedienung und technische Qualität und treffen eine Alterseinschätzung. Mit der Suchmaske können Kinder und Eltern die Spiele nach Spielart, Spielgerät und Altersgruppe filtern. Jede Empfehlung bietet Fakten und Bilder zum Spiel sowie eine inhaltliche Zusammenfassung. Kinder können die Spiele mit Sternen bewerten und Kommentare hinterlassen.

Mehr Infos: https://www.internet-abc.de/kinder/spiel-spass/spieletipps/

Pädagogischer Medienpreis – pädagogisch wertvolle Apps und Spiele

Wer hochwertige und kindgerechte digitale Angebote sucht, wird beim Pädagogischen Medienpreis des medienpädagogischen Vereins SIN – Studio im Netz fündig. Eine Jury aus Kindern, Jugendlichen und Expert*innen zeichnet jedes Jahr digitale Medienangebote wie Apps, Spiele und Webseiten aus, die besonders empfehlenswert für junge Menschen sind. Die ausgezeichneten digitalen Angebote sind frei von problematischen Inhalten wie übermäßiger Gewalt. Der Schwerpunkt liegt auf Medien, die nicht nur unterhalten, sondern auch pädagogisch wertvolle Inhalte vermitteln.

Mehr Infos: https://www.paedagogischer-medienpreis.de

Pädagogische Spiele – Lernen mit Games

Die Webseite der Stiftung Digitale Spielekultur bietet Eltern eine Sammlung empfehlenswerter Spiele. Die Auswahl umfasst sowohl Serious Games, die gezielt Wissen vermitteln, als auch kommerzielle Unterhaltungsspiele mit pädagogischem Mehrwert. Auch Programme, die Kinder und Jugendliche dazu anregen, selbst kreativ zu werden und eigene Spiele zu entwickeln finden sich in der Sammlung. Die Angebote können nach Altersgruppen, Plattformen und Themen gefiltert werden. Zu jedem Spiel gibt es eine pädagogische Einordnung nach Zeitaufwand, Komplexität, Spielinhalten, Chancen und möglichen Risiken.

Mehr Infos: https://www.stiftung-digitale-spielekultur.de/paedagogische-spiele/

TOMMI – Kindersoftwarepreis

Der TOMMI Kindersoftwarepreis zeichnet jährlich besonders empfehlenswerte digitale Spiele und Bildungsangebote für Kinder aus. Zuerst prüft eine Fachjury die nominierten Medienprodukte. Danach testen und bewerten Kinderjurys die Spiele, Apps und Programme in 50 Büchereien im deutschsprachigen Raum. Herausgeber des TOMMI ist das Büro für Kindermedien FEIBEL.DE in Berlin. Eltern profitieren von den unabhängigen Bewertungen, da der Preis Spiele hervorhebt, die kindgerecht sind und sowohl Spaß als auch pädagogischen Mehrwert bieten. Die Preisverleihung findet jedes Jahr in der Sendung Timster beim KiKa statt.

Mehr Infos: https://tommi.kids/kindersoftwarepreis/

Gaming ohne Grenzen – Empfehlungen für barrierefreie Spiele

Das Projekt Gaming ohne Grenzen überprüft digitale Spiele auf ihre Barrierefreiheit und unterstützt Spieleentwickler*innen bei der Gestaltung inklusiver Spiele. Jugendliche mit und ohne Behinderung testen die Spiele und bewerten sie in den Kategorien Sehen, Hören, Verstehen und Steuern. Das Angebot zeigt auf, wie digitale Spiele für alle zugänglich gemacht werden können. Dahinter steht das ComputerProjekt Köln e.V. als Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW. Eltern finden hier wertvolle Informationen, wie sie barrierefreie Spiele für ihre Kinder auswählen können, um ihnen ein uneingeschränktes Spielerlebnis zu ermöglichen.

Mehr Infos: https://www.gaming-ohne-grenzen.de/

Was Eltern beachten sollten

Achtung Verwechslungsgefahr! Unterscheiden Sie pädagogische Empfehlungen von Alterseinstufungen nach dem Jugendschutzgesetz. Altersfreigaben wie die der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) sollen Kinder und Jugendliche vor entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten und Interaktionsrisiken schützen. Sie sind keine Empfehlung und können wenig darüber aussagen, ob Ihr Kind den Inhalt gut verarbeiten kann.

Pädagogische Empfehlungen beurteilen, ob ein Spiel für eine bestimmte Altersgruppe inhaltlich und emotional verständlich, interessant und entwicklungsfördernd ist. Sie zeigen, wie ein Medium Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung begleiten, unterstützen oder positiv anregen kann.

Jedes Kind entwickelt sich unterschiedlich. Verlassen Sie sich deshalb nicht nur auf Empfehlungen, sondern begleiten Sie Ihr Kind von Anfang an aktiv bei der Mediennutzung. Beobachten Sie Ihr Kind, um zu verstehen, wie es auf verschiedene Inhalte reagiert. Spielen Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Kind oder probieren Sie vorher das Spiel selbst aus. Mehr Informationen zum Thema Games in der Familie, zum Beispiel welche Medienregeln wichtig sind, finden Sie in diesem Elternguide-Artikel: https://www.elternguide.online/games-games-games/

Deep Fakes – täuschend echte Fälschungen

Das Internet ist voll mit Fotos und Videos. Oft gelten Bilder als Beweis für die Wahrheit einer Meldung. Doch auch Fotos und Videos können manipuliert oder sogar gefälscht sein. Mit Deep Fakes sind genau solche Fälschungen gemeint. Sie führen dazu, dass sich Desinformation noch besser verbreiten lässt, weil sie sehr überzeugend wirken.

Worum geht’s?

Dank Künstlicher Intelligenz lassen sich Ton- oder Videoaufnahmen verfälschen oder sogar komplett neu erstellen. Entwickler*innen von Deep Fakes können einer Person zum Beispiel jede beliebige Aussage in den Mund legen oder sie Dinge tun lassen, die sie in echt nicht getan hat. Die Software analysiert dafür Aufnahmen von einer Person und „lernt“ deren Mimik und Gestik. Danach können beliebige Sätze eingesprochen und die Aufnahme so manipuliert werden, dass es aussieht, als hätte die Person es selbst gesagt. 

Die drei häufigsten Formen von Deep Fakes:

  • Face Swapping: Hier wird das Gesicht einer Person auf einen anderen Körper gesetzt.
  • Voice Cloning: Hier werden einer Person Worte in den Mund gelegt.
  • Body Puppetry: Hier werden Körperbewegungen einer Person digital nachgeahmt.

Solche Software kann mittlerweile kostenlos aus dem Netz heruntergeladen werden. Es gibt sogar relativ einfach zu bedienende Apps, sodass fast jeder Deep Fakes erstellen und verbreiten kann. Da sich die Technik stetig verbessert, sind Fälschungen immer schwieriger zu erkennen.

Was fasziniert Jugendliche daran?

Viele Jugendliche begegnen Deep Fakes in Form von humorvollen Clips oder Parodien. Wenn sie auf lustige Deep Fakes hereinfallen, ist das in vielen Fällen harmlos. Wird der Trick im Nachhinein aufgeklärt, wie im Video eines berühmten deutschen YouTubers, kann das sogar eine lehrreiche Erfahrung sein.

Problematisch wird es, wenn sich Jugendliche durch Deep Fakes manipulieren lassen oder selbst ins Visier geraten. Wenn also ein Deep Fakeerstellt wird, der sie bloßstellt. Das kann die Betroffenen schwer belasten und zu ernsthaften Konsequenzen führen.

Was kann problematisch werden?

Fake-Videos sind gefährlich, weil sie so überzeugend wirken. Gerade Kinder und Jugendliche müssen erst lernen, Inhalte kritisch zu hinterfragen.

  • Desinformation: Gefälschte Videos können genutzt werden, um Fake News zu verbreiten und (politische) Meinungen zu beeinflussen. Sie können Hass und Hetze verbreiten.
  • Rufschädigung: Einzelpersonen können durch manipulierte Inhalte in Skandale verwickelt werden. Das kann Personen der Öffentlichkeit aber auch Privatpersonen treffen.
  • Erpressung und Betrug: Echtzeit-Deep-Fakes ermöglichen es Betrüger*innen, in Videokonferenzen oder Anrufen als jemand anderes aufzutreten, um Geld oder sensible Informationen zu erbeuten.

Obwohl die Verwendung fremder Bilder grundsätzlich durch das Recht am eigenen Bild geregelt ist, waren Deep Fakes lange eine rechtliche Grauzone. Seit Juli 2024 beschäftigt sich der Bundesrat mit dem Thema. Das neue Gesetz zur „Verletzung von Persönlichkeitsrechten durch digitale Fälschung“ sieht Strafen von bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe, in schweren Fällen bis zu fünf Jahren vor. Zudem plant die Bundesregierung Programme zur besseren Erkennung und Regulierung von Deep Fakes.

Was Eltern beachten sollten

Deep Fakes sind ein rasant wachsendes Phänomen. Auch wenn es nicht immer leicht ist, die technischen Details zu verstehen, ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind über diese Themen sprechen. Hier ein paar Tipps:

  • Offenes Gespräch: Zeigen Sie Interesse am Medienkonsum Ihres Kindes und schaffen Sie eine vertrauensvolle Atmosphäre, damit es sich bei Problemen an Sie wenden kann.
  • Verantwortungsvoller Umgang: Falls Ihr Kind Deep-Fake-Apps ausprobieren möchte, klären Sie es über ethische Grenzen auf und besprechen Sie rechtliche Konsequenzen.
  • Kritischer Umgang: Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es überprüfen kann, ob es sich um einen Deep Fake handelt. Hilfestellung dabei bieten:

Verschwörungsmythen im Netz

Ihr Kind hat in einem TikTok-Video von geheimen Weltverschwörungen gehört oder von Freund*innen einen Kettenbrief mit seltsamen Behauptungen bekommen? Solche Situationen sind keine Seltenheit. Besonders in sozialen Netzwerken verbreiten sich Verschwörungsmythen rasant und können das Weltbild von Jugendlichen nachhaltig prägen.

Worum geht’s

Verschwörungserzählungen und Falschnachrichten sind sich ähnlich, weil sie Informationen enthalten, die nicht der Wahrheit entsprechen. Verschwörungsmythos sind aber komplexer. Sie gehen davon aus, dass alles – positive wie negative Ereignisse – geplant ist, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Dabei wird behauptet, eine kleine Gruppe böswilliger Akteur*innen halte die Wahrheit absichtlich geheim, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen.

Verschwörungsmythen gab es schon immer. Besonders bei bedeutenden oder erschütternden Ereignissen bieten sie scheinbar einfache Erklärungen für komplizierte Zusammenhänge. Häufig wird dabei behauptet, dass eine geheime Gruppe die Geschicke der Welt lenkt oder falsche Tatsachen verbreitet, um sich Vorteile zu verschaffen. Gerade in unsicheren und verwirrenden Zeiten greifen viele Menschen auf solche scheinbar einfachen Erklärungen zurück.

Wie verbreiten sich Mythen im Netz?

Im Internet und über soziale Netzwerke verbreiten sich solche Erzählungen besonders schnell und weit. Wenn Ihr Kind anfängt, sich für das Weltgeschehen zu interessieren – meist im Jugendalter – und sich zunehmend selbstständig im Internet bewegt, wird es früher oder später auf Verschwörungsmythen stoßen. Das kann über Videos von Influencer*innen, Beiträge auf Social-Media-Plattformen oder Kettenbriefe bei WhatsApp geschehen.

TikTok lebt von kurzen, fesselnden Videos. Der Algorithmus zeigt vor allem Inhalte, die den Vorlieben der Nutzer*innen entsprechen. Hier entsteht deshalb schnell eine Spirale: Wer einmal ein Video mit Verschwörungsmythen ansieht oder likt, bekommt mehr solcher Inhalte präsentiert. Dadurch werden die Mythen für die Jugendlichen präsenter und glaubwürdiger als sie tatsächlich sind.

Telegram bietet durch seine fehlende Inhaltskontrolle einen Nährboden für extreme Meinungen und Mythen. Da es keine Moderation oder Faktenchecks gibt, können solche Inhalte ungehindert verbreitet werden.

Auch Plattformen wie X (ehemals Twitter) spielen eine Rolle. Obwohl sie bei Jugendlichen weniger beliebt ist, ermöglicht die fehlende Moderation dort die schnelle Verbreitung von Verschwörungsmythen und radikalen Ansichten. Inhalte von X können über andere Netzwerke weiterverbreitet werden, beispielsweise als Memes, und so auch Jugendliche erreichen.

Was fasziniert Jugendliche daran?

Kriege, Attentate oder der Ausbruch einer weltweiten Pandemie sind schwer zu begreifen – für Kinder und Jugendliche genauso wie für Erwachsene. Jugendliche beginnen gerade damit, ihre eigene Identität und ihren Platz in der Welt zu finden. Sie wissen noch nicht genau, wer sie eigentlich sein wollen und suchen Orientierung. Verschwörungsmythen können in dieser Phase wichtige Bedürfnisse erfüllen:

  • Einfache Antworten: Komplexe Themen wie Pandemien oder Kriege werden verständlich gemacht.
  • Gefühl von Kontrolle: Zu wissen, „wer schuld ist“, gibt ein Gefühl von Sicherheit.
  • Bedeutung und Zugehörigkeit: Teil einer „wissenden“ Gruppe zu sein, gibt Jugendlichen das Gefühl, besonders zu sein und dazuzugehören.
  • Identifikation und Zusammenhalt: Verschwörungserzählungen funktionieren meistens nach dem Prinzip „Gut gegen Böse“. Die Abgrenzung nach außen sorgt für ein Gefühl von Verbundenheit innerhalb der Gruppe.

Was kann problematisch sein?

Verschwörungserzählungen können unterhaltsam sein und werden deshalb auch immer wieder in verschiedenen Medien aufgegriffen: das Geheimnis des Bermudadreiecks, Aliens, die unter uns leben, die Vorstellung von der Erde als Scheibe – solche Gedankenexperimente können interessant für Kinder und Jugendliche sein und ihre Kreativität wecken. 

Doch auch wenn manche Mythen harmlos scheinen, bergen sie Risiken:

  • Radikalisierung: Sie können Jugendliche anfälliger für extremistische Ideen machen.
  • Isolation: Die Abgrenzung von anderen Meinungen kann zu Konflikten im sozialen Umfeld führen.
  • Fehlende Faktenprüfung: Jugendliche könnten Informationen leichtgläubig übernehmen, ohne sie zu hinterfragen.
  • Emotionale Belastung: Bedrohliche Szenarien können Ängste schüren und das Vertrauen in Institutionen untergraben.

Was Eltern beachten sollten

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Mythen und helfen Sie ihm, diese einzuordnen und zu hinterfragen. Nehmen Sie Ihr Kind ernst, auch wenn es beginnt, sich intensiv mit Verschwörungsmythen auseinanderzusetzen, Teile davon als Wahrheit akzeptiert oder sich in Communitys mit Anhänger*innen austauscht. Wenn Sie sein Interesse mit Aussagen wie „Das sind doch alles nur verrückte Verschwörungsmythen“ abtun, könnte es passieren, dass Ihr Kind sich von Ihnen abgrenzt – und dann im Netz verstärkt nach Gleichgesinnten sucht. Anstatt Ihr Kind mit Gegenargumenten zu konfrontieren, sollten sie gemeinsam kritisch hinterfragen: Wer sagt das? Welche Motive könnten die Erzähler*innen haben, diese Geschichte zu verbreiten? Gibt es Dinge, die sich widersprechen? Sind die Quellen vertrauenswürdig? Gibt es ähnliche Muster bei anderen Verschwörungsmythen?

Ein kritischer Umgang mit Informationen ist das wichtigste Werkzeug gegen Verschwörungsmythen. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es den Wahrheitsgehalt einer Quelle überprüfen kann und bieten Sie einen Zugang zu seriösen und altersgerechten Nachrichtenquellen. Sie können auch gemeinsam recherchieren, nach den Hintergründen und Quellen der Erzählung sowie nach Argumenten der ‚Gegenseite‘.

Dabei helfen können:

Nachrichten und Informationen, die für Kinder gemacht sind

Verschwörungsmythen erklärt

  • Für Kinder: SRF Kids
  • Für Jugendliche: funk
  • Materialtipp: Verschwörungsmythen mit Wimmelbildern aufspüren (klicksafe)

Websites, auf denen man den Wahrheitsgehalt von Nachrichten prüfen kann

Zu alt für Kinderseiten – zu jung für Erwachsenenangebote

Zu alt für das Kinderprogramm, aber noch zu jung für die Social-Media-Welt? Es gibt eine Zeit, in der Ihr Kind nicht richtig weiß, wo sein Platz ist. Es steckt irgendwo zwischen Kindheit und Jugend. Das betrifft viele der sogenannten „Pre-Teens“, der ungefähr 9-12-Jährigen. Sie befinden sich in einer Übergangsphase, die sich auch in ihrer Mediennutzung widerspiegelt.

Für jüngere Kinder gibt es viele altersgerechte Angebote wie Kinder-Apps, Hörspiele und Kindersendungen. Werden die Kinder älter, interessieren sie sich dafür oft nicht mehr so sehr – und wenden sich direkt der Erwachsenenwelt der Medien zu. Der Sprung ist ziemlich groß und das Angebot kann Ihr Kind teilweise noch überfordern.

Eine wichtige Entwicklungsphase für Ihr Kind

Zu Beginn der Pubertät befindet sich Ihr Kind an der Schwelle zum Jugendlichen. In einigen Dingen verhält es sich noch kindlich, in anderen möchte es sich bereits von Ihnen abgrenzen. Es orientiert sich immer mehr an Älteren und an Personen, Trends und Ideen außerhalb der Familie. Das führt dazu, dass es sich immer weniger für Kindermedien interessiert.

In dieser Phase bekommen viele Kinder ihr erstes Smartphone und tauchen immer eigenständiger in die Welt der Online-Medien ein. Sie machen erste Erfahrungen in Online-Games und auf Social-Media-Plattformen. Dabei orientieren sie sich an Stars wie Influencer*innen und Streamer*innen, kommen mit anderen User*innen in den Austausch und entwickeln ihre eigene Identität weiter. Dabei fehlt Pre-Teens oft noch das Verständnis für den Umgang mit den eigenen Daten oder Herausforderungen wie Kommunikationsrisiken im Netz.

Worauf Sie als Eltern achten sollten

Ob Ihr Kind noch Kindersendungen schauen möchte, oder ob es sich schon für Computerspiele, Social Media oder Fernsehshows für Ältere interessiert – unterstützen Sie Ihr Kind gemäß seinem Entwicklungsstand und lassen Sie ihm die Zeit, die es braucht.

Nach und nach sollten Sie die Kontrolle abgeben und Ihr Kind dabei unterstützen, Medien eigenständig, sicher und verantwortungsvoll nutzen zu können. Ihr Kind hat zwar schon einige Erfahrungen gesammelt, geht aber an viele Dinge noch unbedarft heran, so dass es über das Netz leicht mit jugendgefährdenden Inhalten in Kontakt kommen kann. Seine Neugier und der Wunsch, sich zunehmend von Erwachsenen abzugrenzen, lässt Ihr Kind außerdem nach provokanten Inhalten suchen. Trotzdem haben Sie als Eltern in der Übergangsphase noch eine wichtige Orientierungsfunktion. Suchen Sie immer wieder das Gespräch mit Ihrem Kind und fragen Sie nach seinen Medienerlebnissen.

Angebote für die Übergangsphase

Angebote für Pre-Teens zu finden ist gar nicht so leicht und nicht jedes Kind wird daran interessiert sein. Bei Computerspielen und Filmen gibt es die Alterseinstufungen der Freiwilligen Selbstkontrollen. Sie geben an, ob die Inhalte ab einem gewissen Alter unproblematisch für die Entwicklung sind.

Medienangebote, die für Kinder in der Übergangsphase zugeschnitten sind, gibt es beim genauen Hinsehen sowohl in klassischen Medien als auch im Netz. Hier ein paar Empfehlungen:

  • Filme, Serien und Videoclips: Unser Artikel zu pädagogischen Film-Empfehlungen stellt verschiedene Filmportale vor. Eines ist zum Beispiel Flimmo, die Programmberatung für Eltern. Hier finden Sie auch pädagogische Einschätzungen zu beliebten Kanälen auf YouTube, TikTok und Instagram.
  • Games: Der Spieleratgeber NRW hat viele Computerspiele und Spiele-Apps unter die Lupe genommen und pädagogisch bewertet. Hier können Sie nach geeigneten Games für Ihr Kind suchen.
  • Podcasts: Ob Hörgeschichten oder Kultur-Talk – Podcasts liegen hoch im Trend. In zwei Artikeln stellen wir empfehlenswerte Podcast-Angebote für Kinder und Jugendliche vor.
  • Suchmaschinen: Im Artikel Suchmaschinen für Kinder und Jugendliche stellen wir Kindersuchmaschinen wie zum Beispiel fragFINN vor. Wir erklären, wie Kinder Suchmaschinen für Erwachsene mithilfe von Jugendschutzfiltern sicher nutzen können.
  • Info-Plattformen: Hanisauland führt Kinder und Jugendliche aktiv und spielerisch in die Politik ein. Handysektor befasst sich mit den Medienthemen Jugendlicher und spricht sie in Clips und Artikeln direkt an. Juuuport klärt junge Nutzer*innen über Online-Risiken auf und bietet kostenfreie, digitale Beratung.
  • Online-Communitys: Knipsclub bietet als Foto-Community einen sicheren Einstieg in die Social-Media-Welt. Auf kindersache können sich registrierte Nutzer*innen mit eigenen Videos, Witzen und Geschichten beteiligen.

Sie sollten Ihrem Kind auch zugestehen, Angebote, die nicht speziell für Kinder gedacht sind, zu nutzen. Informieren Sie sich vorab über Sendungen und Inhalte. Wenn Sie gemeinsam mit der Familie einen Film anschauen, ein Spiel spielen oder im Internet surfen, hat Ihr Kind die Möglichkeit, nachzufragen und Sie erkennen, wie es mit bestimmten Inhalten klarkommt.

GOG.com – alte und neue Spiele zum Download

„Spiele für die Ewigkeit“ – das ist das Motto von GOG.com. Die mehrsprachige Spieleplattform bietet eine riesige Auswahl an alten und neueren Spielen an. GOG.com ist besonders beliebt bei Spieler*innen, die Games selbst herunterladen und besitzen möchten.

Kurz gefasst

  • digitale Vertriebsplattform von ausgewählten Spielen
  • „GOG Galaxy“ als Desktop-App für PCs (Mac und Windows) aktuell in der offenen Beta-Version downloadbar
  • User*innen-Account kostenfrei, Spiele kostenpflichtig
  • Spiele kaufen, spielen und mit Freund*innen verbinden
  • Laut AGB benötigen unter 18-Jährige die Zustimmung der Erziehungsberechtigten; Spieler*innen unter 16 Jahren können kein Konto erstellen

Was bietet GOG.com?

GOG.com (ehemals „Good Old Games“) ist die digitale Vertriebsplattform des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt. Zu den bekanntesten Titeln des Spieleentwicklers gehören Cyberpunk2077 und The Witcher. Auf der Plattform werden seit 2008 Spiele des eigenen Studios vertrieben und eine Sammlung handverlesener Spiele angeboten. Die Plattform widmet sich der Erhaltung alter Computerspiele, die mangels zuständiger Rechteinhaber*innen nicht mehr zu modernen Systemen kompatibel sind. User*innen finden hier sowohl große Spieletitel als auch kleinere Games und Retro-Klassiker. Im Gegensatz zu anderen Stores sind die Spiele bei GOG.com nicht an einen Account gebunden oder kopiergeschützt. Nutzer*innen können die erworbenen Spiele herunterladen und auf dem eigenen Gerät abspeichern. Mit dem Kauf der Spiele werden die Entwickler*innen direkt unterstützt.

Was ist GOG Galaxy?

Über GOG Galaxy können User*innen nicht nur Spiele kaufen und spielen – sondern sich auch online mit Freund*innen verbinden. Die Plattform erinnert an vergleichbare Vertriebsplattformen wie Steam und Epic Games, also eine digitale Spielebibliothek und eine Chatplattform für Spieler*innen. Spieler*innen legen einen Account an und sammeln die gekauften Spiele in der eigenen, digitalen Bibliothek. Die Plattform bietet einen zuverlässigen Kund*innensupport, sichere Käufe und eine lebendige Community.

Was macht GOG.com und GOG Galaxy bei Kindern und Jugendlichen so beliebt?

GOG.com bietet Spieler*innen nicht nur brandneue Games, sondern auch Retro-Klassiker an. So ist es auch jüngeren Gamer*innen möglich, erste Versionen von bestimmten Spielen zu spielen. Außerdem sind hier Spiele verfügbar, die es sonst nur sehr schwer oder gar nicht mehr zu kaufen gibt. Die Plattform bietet DRM-freie Spiele an. DRM steht für „Digital Rights Management“ und schützt Games vor der Weitergabe und Vervielfältigung an Dritte. DRM-freie Spiele lassen sich ohne Kopierschutz herunterladen und auf verschiedenen Computern gleichzeitig installieren und spielen.

Was kann problematisch sein bei GOG.com oder GOG Galaxy?

Ein GOG-Account lässt sich ganz einfach mit einer E-Mailadresse erstellen. In den Nutzungsbedingungen von GOG.com ist festgelegt, dass für die Erstellung eines Accounts ein Mindestalter von 16 Jahren gilt und unter 18-Jährige die Zustimmung ihrer Erziehungsberichtigten benötigen. Das Alter wird jedoch nicht näher kontrolliert: bei der Anmeldung muss dafür lediglich ein Häkchen aktiviert werden.

Obwohl GOG Galaxy eine beeindruckende Sammlung von Spielen anbietet, ist ihre Auswahl im Vergleich zu größeren Plattformen wie Steam begrenzt. Dies liegt mitunter daran, dass nicht alle Entwickler*innen und Publisher bereit sind, ihre Spiele ohne DRM anzubieten.

Was meint der Anbieter?

GOG.com und GOG Galaxy bietet Spieleentwickler*innen eine kostenlose Plattform, um ihre Games an den Markt zu bringen. Für jedes Spiel gilt ein Rückgaberecht von 30 Tagen, wenn das Spiel nicht funktioniert. GOG.com gibt an, keine Daten von User*innen-Geräten zu speichern und keine personenbezogenen Daten mit Dritten zu teilen. Außerdem können User*innen mit einem einzigen Klick alle importierten Daten von den GOG-Servern löschen.

Im GOG– Verhaltenskodex stellt GOG einen Leitfaden für den Umgang untereinander auf. So verbietet der Anbieter Fehlverhalten wie Mobbing oder Belästigung und droht mit Konsequenzen wie Sperrung des Nutzer*innen-Kontos. Über das Melden bei GOG-Mitarbeiter*innen oder GOG-Community-Moderator*innen können User*innen Fehlverhalten anderer User*innen anzeigen.

Was sollten Eltern beachten?

Altersüberprüfungen werden bei GOG.com und GOG Galaxy nicht wahrgenommen, sodass auch Kinder unter 16 Jahren problemlos einen Account auf GOG.com erstellen können. Besprechen Sie mit ihrem Kind Regeln zum Erstellen von eigenen (Spiele-)Accounts und sensibilisieren Sie ihr Kind auch für Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre im Netz.

Beachten Sie bei der Auswahl der Games die Alterskennzeichen der USK und ermöglichen Sie Ihrem Kind nur Zugang zu altersgerechten Spielen. GOG.com gibt Hinweise über Altersfreigaben einzelner Spiele. Dennoch werden auch Spiele vertrieben, die (noch) keine Altersfreigabe der USK haben.

Da die Spielzeit über die Spieleplattform nicht eingeschränkt werden kann, nutzen Sie bei Bedarf die Einstellungsmöglichkeiten am PC zur Bildschirmzeit. Technischer Jugendmedienschutz ist kein Ersatz für die Medienerziehung, sondern kann sie nur unterstützen. Bleiben Sie interessiert und tauschen Sie sich mit Ihrem Kind zu seinen Lieblingsspielen und zu seinen Spiel- und Interaktionserlebnissen aus. Klären Sie es über Risiken wie zum Beispiel den Umgang mit dem Kontakt zu Fremden auf. Handeln Sie gemeinsam Regeln zum Umgang mit Games in der Familie aus, an die sich alle Familienmitglieder halten.

Medienkompetenz – was heißt das eigentlich?

Digitale Medien bereichern unseren Alltag in vielfältiger Weise: Musikprogramme am Frühstückstisch, Navigationsapps unterwegs oder Chats zur Freizeitorganisation. (Bildschirm-)Geräte helfen uns zu lernen, zu arbeiten und machen oft Freude. Kein Wunder, dass sie fester Bestandteil unseres Alltags geworden sind, sei es zu Hause oder im öffentlichen Raum.

Mit der wachsenden Bedeutung von Medien wird jedoch auch die Fähigkeit immer wichtiger, sie verantwortungsvoll und kompetent zu nutzen. Medienkompetenz ist heute genauso essenziell wie Lesen, Schreiben oder Rechnen, um sich in der modernen Welt sicher und erfolgreich bewegen zu können. Wer nicht weiß, wie man Medien gezielt und reflektiert einsetzt, kann schnell auf Schwierigkeiten stoßen. Aber was genau bedeutet Medienkompetenz?

Was beinhaltet Medienkompetenz?

Medienkompetent zu sein bedeutet mehr, als nur ein Gerät bedienen zu können. Das gehört zwar dazu, doch im Kern geht es um den bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit den Inhalten. Dazu zählen folgende Aspekte:

  • Bewusste Nutzung von Medieninhalten: Medienkompetenz bedeutet, gezielt auszuwählen, welche Inhalte genutzt werden. Das heißt zum Beispiel, Informationen gezielt zu suchen und zwischen glaubwürdigen Quellen und Fake News unterscheiden zu können. Es bedeutet auch, Inhalte zu meiden, die schaden könnten. Oder bewusst zu entscheiden, wie viel Zeit man mit Medien verbringen möchten, um Stress zu vermeiden.
  • Sicher navigieren und kommunizieren: Für einen sicheren Umgang mit Medien ist es wichtig, Regeln, Verbote und Gefahren zu kennen. Wer in sozialen Netzwerken aktiv ist, muss wissen, wie man dort rücksichtsvoll mit anderen umgeht, muss eigene und fremde Daten und Privatsphäre schützen und respektieren – und sollte Betrugsmaschen wie Phishing oder Datenklau, aber auch Verhalten wie Cybermobbing einschätzen und vermeiden können.
  • Aktive und kreative Mediennutzung: Kompetente Mediennutzung bedeutet auch, aktiv und kreativ mit Medien umzugehen, statt nur passiv Inhalte zu konsumieren. Das heißt etwa, zu recherchieren, Neues zu lernen und der Einsatz von Medien in der Schule, im Beruf oder privat. Es heißt, neue Technologien wie KI-basierte Angebote einzusetzen, wo sie helfen – aber auch, deren Grenzen kennen. Und es bedeutet, Medien für bereichernde Erlebnisse zu nutzen.

Wer medienkompetent ist, weiß, warum und wie sie*er Medien nutzt, kann negative Auswirkungen erkennen und ihnen entgegenwirken, während positive Aspekte gezielt gefördert werden.

Warum ist Medienkompetenz wichtig?

Der Ruf nach „mehr Medienkompetenz“ richtet sich oft an Kinder und Jugendliche. Verständlich, da sie die Welt von morgen gestalten. Diese Welt kennen wir zwar noch nicht, aber sie wird stark von Medien geprägt sein, insbesondere vom Internet.

Man kann sich das Internet wie eine Stadt vorstellen: Es gibt Spielplätze und schöne Geschäfte, aber auch Verkehr und fremde Menschen. Eltern schicken ihre kleinen Kinder nicht einfach allein los, sondern begleiten sie, erklären Regeln und zeigen, worauf zu achten ist. Genau so sollte es im Internet sein. Begleiten Sie Ihr Kind bei der Erkundung der digitalen Welt.

Medienkompetenz zu entwickeln ist von Anfang an eine gemeinsame Aufgabe – in der Familie, im Kindergarten und in der Schule. Je jünger das Kind, desto mehr Verantwortung tragen die Eltern und dienen als Vorbild. Mit zunehmendem Alter können und sollten Kinder und Jugendliche eigene Erfahrungen machen dürfen – auch mit eigenen Geräten. Gemeinsame Regeln und ein offenes Gespräch sind dabei hilfreich.

Medienkompetenz – eine Aufgabe für alle Generationen

Medienkompetenz ist kein „Kinderspiel“, sie ist für Erwachsene genauso wichtig! Eltern, die ihre Kinder beim verantwortungsvollen Umgang mit Medien begleiten möchten, müssen selbst medienkompetent sein. Nur wer digitale Technologien und Plattformen versteht, kann Orientierung bieten und als Vorbild agieren. Setzen Sie sich daher aktiv mit digitalen Themen auseinanderzusetzen – durch gemeinsame Projekte mit ihren Kindern, den Austausch mit anderen Eltern oder durch Weiterbildungsangebote in Schulen und Bildungszentren. Auch Lehrkräfte sind gefragt, ihre eigene Medienkompetenz zu stärken, um dieses Wissen weiterzugeben. Hilfreiche Informationen finden Sie beispielsweise in den ARD-Angeboten wie „Gemeinsam Medienkompetenz stärken“.

Darüber hinaus profitieren auch Berufstätige und ältere Menschen von einer besseren Medienkompetenz. Berufliche Weiterbildung und digitale Arbeitsprozesse erfordern oft neue Fähigkeiten. Für Senioren bieten Medien zahlreiche Möglichkeiten, etwa den Kontakt zu Enkelkindern über Videochats. Wer seine eigene Medienkompetenz testen möchte, kann dies mit einem Selbsttest herausfinden.

Medienrituale in der Familie

Haben Sie und Ihr Kind feste Medienrituale, wie das tägliche Vorlesen vor dem Schlafengehen oder das gemeinsame Schauen der Lieblingsserie am Wochenende? Solche Rituale entwickeln sich oft ganz von allein und werden zu festen Bestandteilen des Familienlebens. Sie sind eine wunderbare Möglichkeit, Struktur und Nähe zu schaffen.

Was sind Medienrituale?

Medienrituale sind wiederkehrende Aktivitäten, bei denen Medien wie Bücher, Fernseher, Tablets oder Musik eine Rolle spielen. Sie können von Familie zu Familie unterschiedlich aussehen: gemeinsame Filmabende am Wochenende mit Popcorn und Kuscheldecken, Videotelefonate mit den Großeltern oder Musikhören mit den Eltern. Manche Rituale haben feste Zeiten, andere entstehen spontan, wie das Hören eines Hörbuchs während des Frühstücks.

Warum sind Medienrituale wichtig?

Gemeinschaft erleben: Medienrituale bieten Familien die Gelegenheit, gemeinsam Zeit zu verbringen. Dabei steht oft nicht das Medium selbst im Mittelpunkt, sondern das gemeinsame Erleben. Ein Filmabend wird besonders schön, wenn man danach über die Geschichte spricht und zusammen lacht oder mitfühlt.

Sicherheit und Struktur geben: Rituale helfen Kindern, sich im Alltag zurechtzufinden. Wenn beispielsweise jeden Abend ein Kapitel aus dem Lieblingsbuch vorgelesen wird, wissen Kinder: Jetzt ist es Zeit, sich auf die Nacht vorzubereiten. Das gibt ihnen Orientierung und stärkt das Gefühl von Sicherheit.

Anreize schaffen: Medienrituale können auch motivieren. Wenn Ihr Kind nach dem Zähneputzen und Anziehen des Schlafanzugs noch Zeit für eine Folge der Lieblingsserie hat, wird es die Abendroutine vielleicht mit mehr Freude erledigen.

Medienrituale und medienfreie Zeit

Gemeinsame Familienzeit ist immer wertvoll. Es spricht nichts dagegen, wenn Sie gemeinsame Momente mit Medien wie Fernseher, Tablet oder Spielekonsole schaffen. Oft spielt das Medium sowieso nur eine Nebenrolle. Wichtig ist, sich füreinander Zeit zu nehmen und gemeinsam Dinge zu erleben. Medienrituale schaffen Ihnen als Eltern auch Freiräume: Sie arbeiten Nachrichten ab oder entspannen nach einem anstrengenden Arbeitstag, während Ihr Kind eine Runde zockt, eine Folge schaut oder eine Geschichte hört oder liest.

Achten Sie aber darauf, dass Tablet und Co. nicht den Babysitter bzw. Sie als Elternteil ersetzen. Gemeinsame Familienzeiten, in denen Medien keine Rolle spielen, sind mindestens genauso wichtig wie Zeiten mit Medien. Gemeinsame Erlebnisse wie ein Ausflug ins Schwimmbad oder den Zoo tut Ihnen bestimmt genauso gut wie Ihrem Kind!

Beliebte Spiele: Minecraft

Minecraft ist eine Art Lego für Computer, Spielekonsole oder Mobilgerät, bei dem sich Spieler*innen aus virtuellen Klötzen mit viel Kreativität und Geschick eine eigene Welt erschaffen.

Kurz gefasst:

  • Open-World-Spiel, in dem Rohstoffe gesammelt werden müssen, um daraus eine eigene Welt zu erbauen
  • Altersangaben: freigegeben ab 6 Jahren (USK), empfohlen ab 6 Jahren (Spieleratgeber NRW)
  • online oder offline verfügbar
  • Minecraft gibt es für den Computer (ab 29,99€), für die Konsolen Playstation, Xbox und Switch (ab 19,99€), als App für iOS und Android (ab 6,99€)

Was ist Minecraft?

Die Welt in Minecraft besteht aus Würfeln und Blöcken, die immer gleich groß sind. Sie wird nach dem Prinzip des Sandbox-Spiels jedes Mal neu erstellt und sieht deshalb immer anders aus. Die Würfel können aus verschiedenen Materialien wie Holz oder Erde bestehen. Je nach Spielmodus werden die Würfel unterschiedlich genutzt:

Im Kreativ-Modus kombinieren die Spieler*innen die Würfel und bauen Häuser, Modelle oder sogar funktionierende Computer. Die verwendeten Materialien müssen dabei nicht gesammelt werden, sie stehen den Spielenden direkt zur Verfügung und können unendlich oft gebraucht werden. Damit erschaffen sie sich eine ganz eigene Welt, die sie kreativ gestalten und stetig verändern können. Diese Funktion wird inzwischen sogar von Schulen zum Lernen verwendet, weil Minecraft das räumliche Denken und die Kreativität von Kindern fördert. Auch im Informatik-Unterricht kommt der Kreativmodus zum Einsatz, er eignet sich zum Beispiel als Einstieg ins Programmieren.

Im Überlebensmodus müssen die Spieler*innen mithilfe der Materialien und Werkzeuge gegen Monster kämpfen und sich in der Nacht in der selbstgebauten Hütte verstecken. Der große Unterschied zum Kreativmodus ist hierbei, dass die Materialien selbst gesammelt werden und zusätzlich noch ein Hungerbalken und Lebensbalken verwaltet werden müssen. Alle nicht sammelbaren Objekte und Gegenstände, wie Truhen, Schwerter, Türen, Öfen etc. müssen an einem sogenannten „Crafting Table“ erst einmal hergestellt werden. Der Schwierigkeitsgrad kann je nach Altersgruppe zwischen „friedlich“, „leicht“, „normal“ und „schwer“ angepasst werden.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an Minecraft?

Trotz der einfachen Grafik, die nur aus großen Pixeln besteht, ist Minecraft bei Kindern sehr beliebt. Minecraft setzt der Kreativität keine Grenzen. Die Spieler*innen können sich ihre ganz eigene virtuelle Welt schaffen und sind davon begeistert, Landschaften und Gebäude zu konstruieren und die dafür benötigten Rohstoffe anzuschaffen. Beim Spielen mit anderen Spieler*innen wird die Konkurrenz und Strategie besonders herausgefordert, aber auch das gemeinsame Erstellen von Welten kann viel Spaß bedeuten und erfordert, dass man sich miteinander abstimmt.

Auf Online-Servern kommen Minecraft-Spieler*innen aus der ganzen Welt zusammen, um verschiedene Spiele und Abenteuer gemeinsam zu erleben. Zu den angesagtesten Modi gehören Bedwars, Oneblock, Skywars, Build Battle, Murder Mystery und Parkour. Je nach Spiel-Modi gelten besondere Einstellungen und Regeln für das Zusammenspiel, was für Kinder und Jugendliche abwechslungsreich und spannend ist.

Minecraft bringt eine große Community zusammen und bietet viele Möglichkeiten für Let’s Play-Videos auf YouTube und Live-Streams auf Twitch. Kinder und Jugendliche schauen ihren Lieblings-Streamer*innen zu, lernen dabei Tipps und Tricks, tauschen sich mit anderen aus oder stellen selbst Inhalte online. So können sie Minecraft auch anders erleben, ohne selbst zu spielen.

Was kann problematisch sein an Minecraft?

Minecraft ist von der USK ab einem Alter von sechs Jahren freigegeben. Wie gut Kinder mit dem Spiel zurechtkommen, hängt unter anderem vom gewählten Spiel-Modus ab: Während der Kreativ- und Abenteuermodus einfach zu handhaben sind, sind Überlebens- und Hardcoremodus mehr auf Verteidigung und Überleben ausgerichtet. Hier gilt es Hindernisse zu überwinden, wie zum Beispiel die Begegnung mit Monstern, was eine gewisse Spannung mit sich bringt.

Da das Spiel keine eigenen Grenzen setzt, z. B. durch verschiedene Level, verleitet es dazu, endlos zu spielen und sich ganz in der virtuellen Welt zu verlieren. Auch kann die Steuerung des Spiels für ungeübte Spieler*innen schwierig sein.

Minecraft bietet In-App-Käufe, z. B. über den „Minecraft Marketplace“ (engl. für „Marktplatz“) an. Das ist eine Plattform, auf der Spieler*innen Skins, Mini-Spiele und andere Inhalte wie z.B. Maps oder Ressourcenpakete wie Möbel etc. gekauft werden können. Die In-Game-Währung von Minecraft nennt sich „Minecoins“. Ein beliebtes Angebot sind PvP-Karten, bei der nach dem Prinzip „Player vs. Player“ Spieler*innen in verschiedenen Spielwelten gegeneinander antreten. Solche kostenpflichtigen Elemente sind für Kinder und Jugendliche reizvoll, weil sie das Spielerlebnis erweitern.

Einige Bezahl-Angebote sind für jüngere Kinder ungeeignet, zum Beispiel die „Scary Mods“, mit der die Spielumgebung durch gruselige Kreaturen, düstere Umgebungen, unheimliche Geräusche und Ereignisse spannender gemacht werden soll.

Was sagt der Anbieter?

Minecraft gehört seit 2014 zu Microsoft. Auf der Webseite gibt es die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen auf Deutsch. Daten werden verarbeitet und zur Produktverbesserung genutzt und unter Umständen auch weitergegeben.

Was sollten Eltern beachten?

Das Spiel soll die Kreativität und Problemlösefähigkeit fördern. In Schweden (dem Herkunftsland des Minecraft-Entwicklers Markus Persson), steht es sogar auf dem Lehrplan. Jedoch gibt es ein paar Dinge, die Sie als Eltern beachten sollten:

Jüngere Kinder sollten beim Spielen anfangs begleitet werden und sich eher im Kreativmodus oder auf leichteren Schwierigkeitsgraden des Überlebensmodus bewegen. Für ältere Kinder kommt später vielleicht auch der Hardcore-Modus in Frage.

Wie immer bei der Mediennutzung sollten Sie ein Auge darauf haben, wie viel Zeit Ihr Kind mit dem Spiel verbringt. Achten Sie auf die Einhaltung festgelegter Mediennutzungszeiten und besprechen Sie gemeinsam in der Familie, welche Modi Ihr Kind spielen darf. Achten Sie auf altersgerechte Inhalte und kontrollieren Sie, welche Inhalte Ihr Kind kaufen und verwenden darf. Einige Angebote auf dem „Marketplace“ sind für jüngere Kinder nicht geeignet.

Spieler*innen können sich in Minecraft über die Chat-Funktion miteinander austauschen. Dabei sind Kinder Kommunikationsrisiken wie Konflikten, Cybermobbing aber auch Cybergrooming ausgesetzt. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über einen respektvollen Umgang miteinander im Chat, ermutigen Sie es, unangemessene Nachrichten zu blockieren und zu melden. So kann sich Ihr Kind vor Belästigungen schützen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es persönliche Informationen wie Namen und Adresse im Chat nicht preisgeben darf.

Über die Parental Control Funktion eines Microsoft Accounts können Sie Kommunikationsfunktionen nur auf Freunde beschränken oder vollständig deaktivieren. Auch der Zugriff auf In-Game-Käufe lässt sich über die Kontrollfunktion regeln.

Das Spiel wurde im Rahmen des Projekts „Gaming ohne Grenzen“ auf Barrierefreiheit geprüft. In den Bereichen Verstehen, Steuern und Hören macht Minecraft laut Testergebnis in Sachen Barrierefreiheit schon vieles richtig. Das Spiel ist für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen durchaus geeignet. Im Bereich „Sehen“ wurden allerdings einige Hürden festgestellt, was die Nutzung für Menschen mit Sehbeeinträchtigung erschwert. Mojang ist als Entwicklerstudio aber auch daran interessiert und arbeitet daran, die Barrierefreiheit weiter auszubauen.

Welche Filme, Serien und Videoclips passen zu meinem Kind? Mit pädagogischen Empfehlungen die richtige Wahl treffen

Die Filmwelt ist spannend und vielseitig – und gerade Kinder und Jugendliche lieben es, in Geschichten einzutauchen und sich mit Medienheld*innen zu identifizieren. Doch nicht jedes Angebot, das verlockend aussieht, ist für junge Zuschauer*innen geeignet. Als Eltern ist es Ihre Aufgabe, Ihrem Kind Zugang zu altersgerechten Inhalten zu geben. Doch wie gelingt der Überblick im Dschungel der Streamingdienste, TV-Programme, Kinofilme, Social-Media-Kanäle und Mediatheken?

Pädagogische Altersempfehlungen und unabhängige Film-Rezensionen können Ihnen dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und gemeinsam mit Ihrem Kind passende Inhalte auszuwählen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen vier Plattformen vor.

KinderFilmWelt – das Filmportal für Kinder

Ihr Kind möchte selbst im Netz nach spannenden Filmen suchen? KinderFilmWelt ist ein kostenfreies und sicheres Filmportal, das sich direkt an Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren richtet. Hier finden junge Filmfans kindgerechte Kritiken zu aktuellen Kinofilmen, TV-Ausstrahlungen, Streaming-Angeboten und DVD/Blu-ray-Veröffentlichungen. Die Filme werden von der Redaktion bewertet und mit pädagogischen Altersempfehlungen versehen. Sie zeigen, ab welchem Alter die Filme besonders empfehlenswert und leicht verständlich sind. User*innen können Filme mit bis zu fünf Herzen selbst bewerten. Die Seite bietet ein Filmlexikon, das Begriffe aus der Filmwelt erklärt und bietet die Möglichkeit, über Lernfilme hinter die Kulissen des Filmemachens zu schauen. Herausgegeben wird KinderFilmWelt vom Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF), das vom Bundesfamilienministerium gefördert wird. Das Portal trägt das Seitenstark-Gütesiegel für digitale Kindermedien.

Mehr Infos: https://www.kinderfilmwelt.de/

FLIMMO – der Elternratgeber für kindgerechte Bewegtbildinhalte

Sie benötigen Unterstützung, aus der Vielzahl an Bewegtbildangeboten etwas Passendes für Ihr Kind herauszusuchen? FLIMMO ist ein kosten- und werbefreier Ratgeber, der Familien bei der Auswahl von TV-Sendungen, Streaming-Inhalten und Social-Media-Kanälen unterstützt. Mit einem Ampelsystem zeigt FLIMMO, ob ein Film, eine Serie oder ein Online-Kanal für Kinder geeignet ist. Altersempfehlungen helfen bei der Auswahl altersgerechter Inhalte. Pädagogische Einschätzungen erläutern, was Kindern an den Inhalten gefällt, welche Aspekte problematisch sein könnten und worauf Eltern besonders achten sollten. Zusätzlich bietet FLIMMO praktische Tipps zur Medienerziehung in der Familie, wie etwa Empfehlungen zum ersten Kinobesuch oder Tipps zum Ausschalten. Herausgegeben wird FLIMMO von der Programmberatung für Eltern e.V.

Mehr Infos: Elternguide-Artikel FLIMMO

filmdienst.de – das Portal für Kino und Filmkultur

Sie möchten eintauchen in die Welt des Films und sich inspirieren lassen? filmdienst.de ist ein Online-Portal für Kino, Filmkultur und Filmkritik, das von der Katholischen Filmkommission für Deutschland herausgegeben wird. Es bietet umfassende Bewertungen und Kritiken, Interviews und Portraits von Filmemacher*innen und Aktuelles aus der Filmkultur wie zum Beispiel Festivalberichte. Die Plattform bietet für Sie als Eltern pädagogisch empfohlene Kinder- und Jugendfilme und thematische Filmempfehlungen, wie etwa zu Freundschaft oder Schule. Pädagogische Altersempfehlungen geben einen Hinweis, ab wann sich das (gemeinsame) Anschauen lohnt. Das erleichtert Ihnen die Suche nach passenden Filmen für verschiedene Anlässe oder Interessen Ihres Kindes.

Mehr Infos: https://www.filmdienst.de/suche/filme

Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) – ausgezeichnete Filme

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) ist eine unabhängige Institution, die Filme nach ihrer Qualität begutachtet und herausragende Werke mit den Prädikaten „wertvoll“ oder „besonders wertvoll“ auszeichnet. Die Prädikate weisen auf eine besondere inhaltliche und künstlerische Qualität hin. Auf der Webseite finden Eltern in der Kategorie „Kinder- und Jugendfilme“ hochwertige Filme zu vielfältigen, spannenden Themen – auch abseits der bekannten Blockbuster. In der „Kurzfilm-Edition“ gibt die FBW empfehlenswerte Kurzfilme für Kinder ab 4 Jahren samt medienpädagogischem Begleitmaterial als DVD heraus. Ein weiteres Angebot ist die FBW-Jugend Filmjury, in der Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren Filme bewerten und ihre Empfehlungen auf der Jugendjury-Webseite veröffentlichen. Diese Kritiken geben Kindern und Eltern zusätzliche Einblicke in altersgerechte Filmangebote.

Mehr Infos: https://www.fbw-filmbewertung.com/kinderfilme

Was Eltern beachten sollten

Pädagogische Empfehlungen sind nicht zu verwechseln mit Alterseinstufungen nach dem Jugendschutzgesetz. Altersfreigaben wie etwa die der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) verfolgen das Ziel, Kinder und Jugendliche vor entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten zu schützen. Sie sind keine Empfehlung und können nichts darüber aussagen, ob Ihr Kind den Inhalt gut verarbeiten kann.

Pädagogische Empfehlungen bewerten, ob ein Film oder eine Serie inhaltlich und emotional für eine bestimmte Altersgruppe verständlich, ansprechend und förderlich ist. Pädagogische Einschätzungen zeigen auf, wie ein Medium Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung unterstützen oder anregen kann. So werden zum Beispiel Filme und Serien empfohlen, die Themen wie Freundschaft, Mut oder Zusammenhalt aufgreifen und für bestimmte Werte stehen.

Verlassen Sie sich jedoch nicht ausschließlich auf Empfehlungen, da jedes Kind sich unterschiedlich entwickelt. Begleiten Sie Ihr Kind von Beginn an aktiv bei der Mediennutzung und beobachten sie es, um zu verstehen, wie es auf bestimmte Inhalte reagiert.

Medien-Tipps rund um Weihnachten 

Plätzchenduft, Shopping-Stress, leuchtende Kinderaugen: Die Feiertage rücken näher und bei vielen Kindern und Jugendlichen stehen digitale Geräte und Spiele auf der Wunschliste. Was sollten Sie als Eltern vor und nach dem Schenken beachten? Zwischen den Jahren und in den Ferien bleibt auch Zeit für gemeinsame Medienerlebnisse in der Familie. Wie kann diese sicher, altersgerecht und sogar kreativ gestaltet werden? Wir geben Ihnen in diesem Artikel einen Überblick über Angebote aus dem Elternguide.online-Partnernetzwerk.  

Mit Medien gegen Langeweile 

Die Weihnachtsferien können lang sein, besonders wenn das Wetter draußen nicht so recht zum Spielen einlädt. Sicher haben Sie zuhause Geräte wie Smartphones, Tablets, Kameras oder einen Laptop herumliegen. Wie wäre es, wenn Sie und Ihr Kind einfach mal loslegen, selbst fotografieren oder filmen, neue kreative Apps ausprobieren und Medienzeit aktiv gestalten? Das macht riesig Spaß und Ihr Kind lernt nebenbei auch noch was in Sachen Medienkompetenz.   

Auf der Website kinder.jff.de gibt es Vorschläge für einfache Medienprojekte, die Kinder ab 6 Jahren allein oder ab 3 Jahren mit Unterstützung von Ihnen als Eltern zuhause durchführen können. Dabei helfen kindgerechte Videoanleitungen, in denen die Umsetzung der Medienprojekte Schritt für Schritt gezeigt wird. Wie wäre es mit einem Foto-Memory mit Christbaumschmuck oder einer Hörgeschichte zum Thema Weihnachtstraditionen?  

Für kleine Fotofans zwischen 8 und 12 Jahren bietet knipsclub einen sicheren Rahmen, sich in einer geschlossenen und pädagogisch betreuten Fotocommunity auszuprobieren und miteinander über Fotos auszutauschen. Auf der Website finden Sie kreative Foto-Tipps, zum Beispiel zum Malen mit Licht. Besonders in der Silvesternacht ein richtiger Hingucker! 

(Medien-)Challenges in der Familie 

Challenges kennen Sie bestimmt aus Social Media, z. B. Tanz-Challenges auf TikTok. Kinder und Jugendliche lieben es, sich Herausforderungen zu stellen. Challenges müssen aber nicht unbedingt nur im Internet stattfinden, Sie können sie auch zuhause in der Familie spielen! Probieren Sie doch mal die Top-Foto-Challenge, die Clip-Challenge oder die Nachstellen-Challenge aus. In unserem Elternguide-Artikel haben wir ein paar Vorschläge dazu gemacht. Weitere Advents-Challenges finden Sie auf der Website des JFF-Projekts webhelm.de.  

Kindgerechte Antworten auf Fragen rund um Weihnachten finden 

Kinder haben viele Fragen und lernen früh, dass sie ihre Fragen im Internet beantwortet werden. Wie wird Weihnachten in anderen Ländern gefeiert? Welche Basteltipps und welche Backrezepte gibt es rund um Weihnachten? Die Kindersuchmaschine fragFINN bietet Kindern Zugang zu 3.500 geprüfte Websites, darunter rund 400 Kinderseiten. Grundschulkinder können hier in einem geschützten Surfraum ihre ersten Interneterfahrungen machen und lernen, mit Suchmaschinen und Suchergebnissen umzugehen. Beim fragFINN-Adventskalender können Kinder jeden Tag ein Türchen öffnen, dahinter verbergen sich Links zu anderen Kinderseiten mit vielfältigen Infos und Angeboten passend zur Winterzeit.  

Weitere spielerische Lernseiten finden Sie in diesem Elternguide-Artikel. 

Weihnachtliche Film-Tipps von FLIMMO 

Bestimmt schaut Ihr Kind auch gerne Videos. Wenn Sie noch passende Filme, Serien oder YouTube-Clips suchen, schauen Sie doch mal bei FLIMMO vorbei.   

Neben Altersangaben und pädagogischen Empfehlungen für alle Formate aus TV, Streaming, YouTube, TikTok und Instagram finden Sie unter dem Special „Highlights im Advent“ winterliche Filmtipps vom Grüffelokind über den Grinch bis zum Polarexpress. So ein gemeinsamer Fernsehabend kann, besonders wenn es draußen so kalt und dunkel ist wie in den Winterferien, ein richtig schönes Familienerlebnis sein. Was es zu beachten gibt, wenn Medien auf dem Wunschzettel stehen, erklärt FLIMMO in diesem Artikel

Ein Smartphone unterm Weihnachtsbaum – eine gute Idee? 

Wann das eigene Kind reif für das erste Smartphone ist, müssen Eltern je nach Entwicklungs- und Erfahrungsstand individuell entscheiden. Schließlich steht Ihrem Kind mit einem Smartphone theoretisch die ganze Welt des Internets mit all seinen Chancen, aber auch Risiken offen. klicksafe bietet umfangreiche Informationen für Eltern. Überprüfen Sie über die Checkliste zur Smartphone-Reife, ob ein Smartphone schon unter den Weihnachtsbaum gehört. Ist die Entscheidung positiv ausgefallen? Dann informieren Sie sich über technische Einstellungsmöglichkeiten für Android und iOS und schauen Sie sich die Anleitungen in Form von Erklärvideos an. Alle Informationsmaterialien von klicksafe finden Sie in diesem Themenspecial.   

Sie möchten Ihr Kind auf das erste Smartphone unter dem Weihnachtsbaum vorbereiten? Kindgerechte Informationen zum ersten Smartphone gibt es im Kindermagazin Genial Digital vom Deutschen Kinderhilfswerk. Die fragFINN-App ermöglicht Ihrem Kind einen geschützten Surfraum auf seinem ersten Smartphone und gibt ihm Zugang zu den qualitätsvollen, positiven Angeboten.   

Überlegen Sie, alternativ eine Smartwatch anzuschaffen? Dann sehen Sie sich diesen Themenbereich von klicksafe an. Beachten Sie: technische Schutzmaßnahmen ersetzen nicht das Gespräch und die Medienregeln in der Familie. Bleiben Sie mit Ihrem Kind in Kontakt und begleiten Sie es bei den ersten Schritten mit Smartwatch oder Smartphone.  

Medien sicher nutzen – mithilfe von technischem Jugendmedienschutz 

Neben Gesprächen und Medienregeln ist der technische Jugendmedienschutz ein wichtiger Baustein der Medienerziehung. Nutzen Sie die Einstellungen zur Bildschirmzeit und Digital Wellbeing auf Smartphones, um Zeitlimits für das gesamte Gerät oder für verschiedene Apps einzustellen und Inhalte zu filtern. Das Jugendschutzprogramm JusProg bietet für mobile Geräte und Laptops eine präzise Filtermöglichkeit für Websites und sichere Voreinstellungen. Google Family Links und YouTube Kids bieten in der Welt des Internetgiganten Google die Möglichkeit, Medienerlebnisse für Ihr Kind sicherer zu machen. Auch Social-Media-Apps wie Instagram und TikTok bieten Sicherheitsfeatures und Möglichkeiten der Begleitung durch Eltern. Streaming in der Familie kann eine schöne Beschäftigung in den Ferien sein. Fast alle Streaming-Angebote haben zertifizierte Angebote zum Jugendschutz. Nutzen Sie eigene Kinderprofile und die Jugendschutzfunktion mit der PIN. Viele der Jugendschutzprogramme wurden von der Gutachterkommission der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) freigegeben. Mehr zu technischen Lösungen im Jugendmedienschutz finden Sie auf der Webseite der FSM.

Detaillierte Anleitungen zu allen Geräten gibt es auf der Website medien-kindersicher.de.   

Smart schenken – Tipps zu Games unter dem Weihnachtsbaum 

Welche Spiele soll ich meinem Kind zu Weihnachten schenken? Sind Games für Kinder im Vorschulalter in Ordnung? Im Familienbereich der USK-Website und über die USK-Broschüren erhalten Sie alle Informationen zu den Alterskennzeichen der USK, den Zusatzhinweisen und zum Umgang mit dem Thema Games in der Familie.  

Die USK-Kennzeichen geben an, ab welchem Alter ein Spiel keine Entwicklungsbeeinträchtigungen hervorruft. Die Zusatzhinweise wie „Fantasy-Gewalt“ oder „Handlungsdruck“ geben Eltern gute Hinweise, ob ein Spiel für das eigene Kind geeignet ist. Pädagogische Einschätzungen zu Spielen finden Sie beim Spieleratgeber NRW. Beschreibungen beliebter Spiele wie Fortnite, Minecraft oder Roblox sind auf Elternguide.online verfügbar. Im USK-Lexikon werden die wichtigsten Begriffe, Geräte und Genres erklärt. 

Sie möchten Ihrem Kind zu Weihnachten mit einem Game eine Freude machen? Informieren Sie sich über die Vertriebswege von Games und über technische Vorsorgemaßnahmen. Sowohl an Konsolen als auch in Game-Stores und den Spielen selbst lassen sich verschiedenste Einstellungen zum Jugendschutz vornehmen. Spielen Sie zusammen mit Ihrem Kind und stellen Sie ihm interessierte Fragen zu seinen Lieblingsspielen.   

Das Team von Elternguide.online wünscht Ihnen und Ihrer Familie eine schöne Weihnachtszeit und viel Freude im sicheren und kreativen Umgang mit Medien!  

Beliebte Spiele: Call of Duty

Call of Duty ist eine der weltweit erfolgreichsten Ego-Shooter-Spiel-Reihen. In rasanter Geschwindigkeit kämpfen Spieler*innen als Soldat*in gegen andere oder in einem futuristischen Krieg gegen Aliens und Zombies. Ziel ist es, die Feind*innen durch Waffengewalt zu erschießen (engl. = shoot).

Kurz gefasst:

  • kostenlose Spiele-App für Android und iOS (Call of Duty: Mobile)
  • kostenpflichtiges Spiel und kostenloser Battle Royale Modus für Computer und Konsolen – in verschiedenen Versionen verfügbar
  • Altersangaben: freigegeben ab 18 Jahren/keine Jugendfreigabe (USK), empfohlen ab 18 Jahren (Spieleratgeber NRW)
  • Einzel- oder Mehrspieler*innenmodus möglich
  • für Minderjährige problematisch ist die starke Darstellung von Krieg und Gewalt

Worum geht es in Call of Duty?

Die Spieler*innen schlüpfen in die Rolle von Soldat*innen und befinden sich an unterschiedlichen, historischen oder ausgedachten Kriegsschauplätzen. Dort liefern sie sich ständige Schusswechsel mit Feind*innen, von denen möglichst viele getötet werden müssen. Im Mehrspieler-Modus wird online im Netzwerk gegen und mit anderen Spieler*innen gespielt.

Seit 2003 erscheint fast jedes Jahr ein neuer Teil der Spielereihe. Es gibt dabei immer mehr Funktionen oder andere Welten, die die Community an Call of Duty binden soll. Die verschiedenen Spiele bauen nicht aufeinander auf. Zu den beliebtesten Games der Story-Reihe zählen “Black Ops” und “Modern Warfare”.

Im Online-Battle-Royal-Modus „Warzone“ kämpfen Spieler*innen gegeneinander auf einer Map (= Spielwelt) mit dem Ziel, möglichst lange zu überleben. Dieser neue Modus begeistert viele Spieler*innen besonders stark, da er einen neuen Reiz in die über 27 verschiedenen Call of Duty-Titel bringt.

Was fasziniert Jugendliche daran?

Die Entwickler der Call of Duty-Reihe bieten mit dem Game ein authentisches und ästhetisches Spielerlebnis im Militärbereich, das Jugendliche wie Erwachsene begeistert. Die Faszination ist vergleichbar mit dem Anschauen eines Actionfilms, nur dass die Spieler*innen selbst in die Rolle von Soldat*innen schlüpfen. Dabei wirkt das Spiel sehr realitätsnah und gleichzeitig ist es eine Simulation. Diese Art zu kämpfen ist für die meisten Gamer*innen in Wirklichkeit nicht vorstellbar und damit klar von der Realität zu trennen.

Besonders spannend sind die Herausforderungen im Kampf gegen andere Spieler*innen.

Auf Jugendliche üben Spiele, die noch nicht für ihr Alter gedacht sind, einen besonderen Reiz aus, weshalb Call of Duty auch von unter 18-Jährigen gespielt wird. Sie wollen sich austesten und ausprobieren oder sich gegenüber Gleichaltrigen beweisen, indem sie solche Spiele spielen oder vorgeben, das zu tun.

Was ist problematisch an dem Spiel?

Waffengewalt, Giftgas- und Drohnenangriffe, deutlich sichtbares Töten und Blutbäder sind Teil des Spiels. Aufgrund seiner gewalthaltigen Handlung und Atmosphäre ist das Spiel nicht für Kinder und Jugendliche geeignet. Für das Verständnis der Spielgeschichte und für die moralischen Entscheidungen im Spiel bedarf es der Fähigkeit zur Reflexion und eine gewisse Reife. Immer wieder werden die Auswirkungen von Computerspielen wie Call of Duty diskutiert. Problematisch ist die Ego-Shooter-Perspektive, wodurch die Ereignisse aus der Sicht der Spielfigur gezeigt werden. Ob dies zu einem höheren Maß an Aggressionen aufgrund einer stärkeren Identifikation mit der Figur auslöst, konnte wissenschaftlich bisher nicht bestätigt werden. Es handelt sich dabei um keine realistische Kriegssimulation.

Activision der Publisher von Call of Duty hat mittlerweile auch in den Online-Titeln wie „Warzone“ oder „Modern Warfare“ In-Game-Käufe  hinzugefügt. Mit den Call of Duty Points (CP) können Spieler*innen Geld für Skins und Waffen und andere Spielinhalte ausgeben. Auch ein Battle Pass, ein häufiges Belohnungssystem in Videospielen, ist in Call of Duty mittlerweile vorhanden. Solche Nutzungsrisiken stellen jedoch in der Regel eher für jüngere Spieler*innen mögliche Probleme dar.

Was meint der Anbieter?

Das Spiel richtet sich an Erwachsene ab 18 Jahren. Herausgeber ist Activision, einer der weltweit größten Spielehersteller mit Hauptsitz in den USA. Laut seinen Nutzungsbedingungen können Erziehungsberechtigte einem Activision-Konto zustimmen, wenn ihr Kind über 13 Jahre und unter 18 Jahre alt ist. Der Anbieter gibt an, keine personenbezogenen Daten von Minderjährigen zu speichern.

Was sollten Eltern beachten?

Als Eltern können Sie zwar entscheiden, ob Sie Ihr Kind Spiele spielen lassen, die für ihr Alter laut USK nicht angemessen sind. Sie können am ehesten einschätzen, ob es virtuelle Gewalt von realer Gewalt unterscheiden kann und ob die Kriegsdarstellungen beängstigend auf Ihr Kind wirken können. Dennoch sollten Sie bedenken, dass die Alterseinschränkungen nicht ohne Grund erfolgen. Auf Seiten wie spielbar.de oder Spieleratgeber NRW finden Sie pädagogische Beurteilungen zu unterschiedlichen Spielen.

Bleiben Sie immer im Gespräch mit Ihrem Kind, so dass Sie wissen, was es spielt und wie es mit Spielen umgeht. Fragen Sie auch nach, was sich Ihr Kind auf YouTube anschaut. Möglicherweise sind auch Videos über Computerspiele – sogenannte Let’s Plays – dabei.

Nicht immer stimmt es, wenn Kinder von Freund*innen erzählen, denen es angeblich erlaubt ist, Ego-Shooter wie Call of Duty zu spielen. Tauschen Sie sich dazu mit anderen Eltern aus. Sie müssen für sich und Ihre Familie entscheiden, was das Beste für Ihr Kind ist.

Sie können Call of Duty: Mobile oder andere jugendbeeinträchtigende Spiele oder Apps übrigens auch über die Familienfreigabe-Funktion oder direkt in den Einstellungen auf dem Smartphones Ihres Kindes sperren, z. B. über die Bildschirmzeit.

Beliebte Spiele: Valorant

„Überwinde deine Grenzen“ – im beliebten Ego-Shooter Valorant spielen zwei Teams mit einzigartigen Charakteren gegeneinander. Trotz bunter Cartoon-Optik sind Waffen und Gewalt die zentralen Spielelemente.

Kurz gefasst:

  • kostenfreier Download für Windows PC und Konsole (Playstation 5 und Xbox Series X/S) 
  • Altersangaben: freigegeben ab 16 Jahren (USK), empfohlen ab 16 Jahren (Spieleratgeber NRW)
  • Taktischer Mehrspieler Ego-Shooter 
  • In-Game-Käufe (z.B. Battlepass, Waffenskins, Sprays) 
  • von RIOT Games entwickelt (wie z.B. auch League of Legends

Was kann das? 

Valorant ähnelt beliebten Games wie Fortnite, Overwatch oder Counterstrike

Das Spiel stellt eine Mischung aus Held*innen- und Taktik-Shooter dar. Die Grundidee des Spiels ist einfach: Zwei Fünferteams spielen gegeneinander. Am Anfang jeden Spiels wählt jeder Mitspielende eine Spielfigur (“Agent*in” genannt) mit speziellen Fähigkeiten. Ein Team verteidigt eine zufällig ausgewählte Spielwelt, die sogenannte „Map“. Das andere Team greift deren Gelände an und muss die Bombe, den „Spike“ platzieren. Für das erfolgreiche Verteidigen oder Angreifen gibt es jeweils einen Punkt. Nach 12 Runden wird gewechselt. Das Team, das als erstes 13 Punkte erreicht hat, gewinnt.

Zwischen den Runden kaufen die Teams mit einer temporären In-Game-Währung Versorgungsgüter wie Waffen und Rüstung, sowie Fähigkeiten der Spielfiguren ein. Alle  Agent*innen haben unterschiedliche, besondere Eigenschaften. Die In-Game-Währung wird erspielt und nach Abschluss jeder Runde nach persönlicher Leistung und dem Abschneiden des Teams ausgezahlt. Aufgrund der unterschiedlichen Fähigkeiten der Agent*innen müssen die Spielfiguren strategisch klug aufgestellt werden. Dazu überlegt jedes Team gemeinsam, welcher Zug pro Runde am besten ist. Hier ist Teamfähigkeit und taktisches Geschick gefragt. 

Was fasziniert Jugendliche daran?

Valorant hat eine große Community und wird auf der Streamingplattform Twitch häufig gestreamt. Die
„Agent*innen“ sind optisch so ansprechend gestaltet, dass sich Jugendliche gut mit den Figuren identifizieren können. Valorant hat eine große Fankultur, die sich mit Cosplays und spielbasierten
Zeichnungen um den besten Entwurf streiten. Außerdem ist Valorant zu einem großen eSports-Titel geworden und zieht somit eine große Masse an Fans aus der ganzen Welt in ihren Bann. Ein Pluspunkt für Jugendliche ist, dass das Spiel grundlegend kostenlos zur Verfügung steht und für die Anmeldung bloß eine Mailadresse benötigt wird.

Was kann problematisch sein an dem Angebot?

Valorant hat eine USK-Altersfreigabe ab 16 Jahren. Bei Valorant geht es um einen bewaffneten Konflikt, was mit Gewaltdarstellungen einhergeht. Im Spiel können Einstellungen vorgenommen werden, sodass kein Blut und auch keine toten Figuren im Spiel ersichtlich sind.

Es gibt in Valorant ein Belohnungssystem: werden tägliche und wöchentliche Aufgaben erledigt, können Spieler*innen die In-Game-Währung „Creds“ erspielen und damit neue Agent*innen oder Zubehör erwerben. Neue und seltene Skins bringen Spieler*innen Anerkennung im Spiel und können deshalb zum Vielspielen anregen. Mit echtem Geld können Spieler*innen „Valorant Points“ erwerben und damit zeitlich begrenzte BattlePässe oder Waffenskins kaufen. Der Anbieter bringt regelmäßig neue Pakete heraus, was zu Kaufdruck führen kann.

Was meint der Anbieter?

Zusätzlich zu den Nutzungsbedingung von RIOT Games hat Valorant einen Verhaltenskodex. Die Nichtbeachtung dieser Regeln kann von einer Sperrung der Kommunikationssysteme im Spiel bis zur vorübergehenden oder unbefristeten Sperrung für Valorant oder alle Spiele von RIOT Games führen. Für das Melden von Spieler*innen gibt es in Valorant ein einfaches System. Während des Spiels können einzelne Spieler*innen für Missverhalten gemeldet werden.

Was sollten Eltern beachten? 

Achten Sie als Eltern auf die USK-Altersfreigabe ab 16 Jahren und erklären Sie Ihrem Kind, warum sie wichtig ist. Damit jüngere Spieler das Spiel nicht ohne Weiteres herunterladen können, sollten Sie als Eltern unbedingt die Jugendschutzeinstellungen auf den Geräten Ihres Kindes aktivieren. Sollte Ihr Kind Valorant spielen, weil es bereits 16 Jahre alt ist oder Sie es für reif genug halten, sollten Sie unbedingt mit ihm über seine Spielerfahrung sprechen. Tauschen Sie sich mit anderen Eltern über das Thema aus und informieren Sie sich über Plattformen wie dem Spieleratgeber NRW über das Spiel.

Das Spiel lebt von seiner Taktik und der In-Game-Kommunikation über den Chat und per Headset. Beides lässt sich manuell ein- und ausschalten. Sensibilisieren Sie ihr Kind für die Besonderheiten von Online-Kommunikation. Klären Sie es über Kommunikationsrisiken auf und weisen Sie es darauf hin, wie es mit unangemessen Kontaktaufnahme durch andere Spieler*innen umgehen soll. Fragen Sie Ihr Kind, was es im Spiel und im Chat mit anderen Gamer*innen erlebt. Machen Sie Ihr Kind auf technische Funktionen aufmerksam, zum Beispiel das Stummschalten einzelner Spieler*innen bei einem Missbrauch des Sprachchats. Es kann auch der komplette Chat ausgeschaltet werden.

Obwohl das Spiel kostenfrei zum Download zur Verfügung steht, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten im Spiel via In-Game-Käufe reales Geld auszugeben. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Mechanismen von Spieleentwickler*innen und legen Sie gemeinsam fest, wie viel Geld und Zeit in das Spiel fließen sollte. Technische Einstellungen können Ihr Kind darin unterstützen, die Spielzeit zu begrenzen.

Vorgestellt: Die Website des Kindermedienangebots KiKA – Videos, Spiele und Ideen zum Selbermachen

Auf der Website des öffentlich-rechtlichen Kindermedienangebots KiKA finden Kinder viele Videos der bei ihnen beliebten Serien und Filme. Dazu kommen Spiele, Bastelideen und Experimente zum Selbermachen.

Kurz gefasst:

  • Website des öffentlich-rechtlichen Kindermedienangebots von ARD und ZDF
  • Videos, Spiele und Ideen zum Selbermachen
  • altersgerechte Inhalte ohne Werbung
  • Hilfe finden beim KUMMERKASTEN

Was ist KiKA?

KiKA ist der Kinderkanal von ARD und ZDF. Auf der Website lassen sich Dokumentationen, Reportagen, Nachrichten, Animations- und Realserien, Filme und Shows des Kindermedienangebots anschauen oder auch das Live-Programm verfolgen.
Online gibt es auf KiKA aber mehr als die beliebten Kinderserien- und Formate zu entdecken. Verschiedene Online-Spiele wie Bilderrätsel, Geschicklichkeitsspiele oder Abenteuer- und Quizspiele bieten weitere Unterhaltung. Im Bereich Selbermachen finden Kinder Ausmalbilder, Bastelideen, Rezepte und Experimente, um zu Hause kreativ und aktiv zu werden.

Der KUMMERKASTEN bietet Kindern außerdem die Möglichkeit, sich über Themen wie Gefühle, Freundschaften und Familie, aber auch über Probleme wie Cybermobbing oder Schulstress in kurzen Videos zu informieren. Der KUMMERKASTEN behandelt dabei vor allem Herausforderungen und Problemen im Zeitraum der Pubertät und will hier den Heranwachsenden Unterstützung geben.
Bei Problemen und Sorgen können sich Kinder außerdem an das KUMMERKASTEN-Team der Diakonie wenden: Bei Frag Sabine! erfahren Kinder wie das funktioniert und können über einen Link direkt auf die Beratungsseite für Kinder und Jugendliche des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e. V. gelangen, mit dem KiKA und KUMMERKASTEN kooperieren. Per Chat oder Mail können sich Kinder und Jugendliche hier beraten lassen. Es werden auch weitere Hilfsangebote wie die Nummer gegen Kummer, die z.B. telefonische Beratung anbieten, vorgestellt.

Was sollten Eltern beachten?

KiKA bietet Inhalte für Kinder zwischen 3 und 13 Jahren. Nicht alle Inhalte werden aber bereits für die Jüngsten empfohlen. Einige Inhalte, zum Beispiel die Nachrichtensendung logo! werden erst ab 9 Jahren empfohlen. Aber auch bei passenden Altersempfehlungen gilt: Schauen Sie sich das Angebot gemeinsam mit Ihrem Kind an und beobachten Sie, wie Ihr Kind auf Inhalte reagiert. In einem eigenen Bereich für Eltern erhalten Erziehende Informationen über das Angebot und können sich über Altersempfehlungen zu den jeweiligen Sendungen informieren. Dort finden Sie auch Zusatzmaterial zu den Sendungen wie z.B. Ausmalbilder oder Bastelanleitungen für Kinder. Vereinbaren Sie zudem gemeinsam Zeiten und Dauer der Mediennutzung. Medienrituale in der Familie oder auch ein gemeinsamer Mediennutzungsvertrag  können hierbei hilfreich sein.

Dieser Artikel ist Teil des Projekts „Eltern-Inspos zu Kinder-Partizipationsplattformen“, das im Rahmen des Förderprogramms „Kindgerechte digitale Angebote und Maßnahmen zur Orientierung“ der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) gefördert und in Zusammenarbeit von JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) umgesetzt wird.

Das Internetphänomen Challenges: Von unterhaltsam und für den guten Zweck bis leichtsinnig und gefährlich

Sie zählen zu den beliebtesten Online-Formaten bei Kindern und Jugendlichen: Challenges – Herausforderungen. Leute filmen sich z. B. bei der #FortniteDanceChallenge dabei, wie sie die Tänze der Charaktere aus dem Spiel Fortnite nachahmen. Oder sie singen bei der #PutYourFingerDownChallenge zu Ausschnitten von zehn Songs und senken für jeden Song, den sie kennen, einen Finger.

Challenges gibt es auf fast allen Social-Media-Plattformen. Besonders beliebt sind sie bei TikTok. Challenges können lustig sein und Aufmerksamkeit für eine bestimmte Sache erregen. Es kann aber auch mal gefährlich werden, wenn vor allem Jüngere versuchen, bestimmte Challenges nachzuahmen. 

Was steckt hinter dem Internetphänomen Challenge?

Bekannt geworden ist dieses Internetphänomen wahrscheinlich durch die Ice-Bucket-Challenge, bei der Teilnehmende sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf geschüttet haben, um auf die Krankheit ALS aufmerksam zu machen. Der Trend diente einem wohltätigen Zweck. Auch andere Challenges verfolgen eine positive Absicht. Bei der #ChalkYourWalkChallenge bemalen Menschen Gehwege bunt, um anderen eine freundliche Botschaft zu hinterlassen und fördern damit das Gemeinschaftsgefühl.

Einige Challenges dienen der reinen Unterhaltung, wie zum Beispieldas Nachahmen von Tänzen und Liedern. Bei der #BoredInTheHouseChallenge filmen Teilnehmende sich selbst oder ihre Haustiere bei (humorvollen) Aktivitäten. Musikalisch unterlegt sind die Clips mit dem entsprechenden Song. Menschen stellen sich verschiedenen Gechicklichkeits- oder Fitness-Herausforderungen, nehmen das Ganze per Video auf und laden es dann in den Sozialen Netzwerken hoch.  Bei der #PlankChallenge geht es darum, die Anzahl von Liegestütze täglich zu steigern.

Häufig werden Challenges dabei mit bestimmten Hashtags versehen. Die Idee dahinter ist es, die eigene Interpretation der Challenge zu posten und das Video ebenfalls unter dem Hashtag zu veröffentlichen. Diese Videos gehen innerhalb von Stunden viral und werden von User*innen auf der ganzen Welt geteilt und nachgemacht. Auch Unternehmen nutzen Hashtags, um mehr Bekanntheit bei jungen Menschen zu bekommen.  

Was Jugendliche an Challenges reizt

Heranwachsende finden es spannend, sich mit anderen zu messen und Dinge nachzuahmen. Das muss nicht gleich in einem Video passieren, sondern kann auch im Alltag, zu Hause oder in der Schule sein. Auf dem Schulhof wird gemeinsam gesungen oder versucht, eine Tanzchallenge nachzumachen. 

Bestimmte Challenges können jungen Nutzer*innen ein starkes Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit vermitteln. Durch Likes und Kommentare geben sie sich gegenseitig Feedback und nehmen Kontakt zueinander auf. Auch Anerkennung und Nervenkitzel sind für junge Menschen Gründe, Challenges mitzumachen. 

Challenges gehören zum festen Bestandteil vieler Social-Media-Communitys und werden auch von Influencer*innen mitgemacht. Das animiert ihre jungen Follower*innen, sich anzuschließen und dem Trend zu folgen. 

Wenn Challenges gefährlich werden

Nicht jede Challenge ist harmlos. Es gibt auch gefährliche und riskante Challenges. Wenn Jugendliche zum Nachahmen aufgefordert werden, sie sich der Gefahr aber nicht bewusst sind, wird das zum Problem. Manche Challenges rufen zu Mutproben auf. Andere fordern dazu auf, Dinge zu essen, die nicht dazu gedacht sind. Oder es geht darum, abzunehmen und möglichst dünn zu sein. 

Hinter manchen gefährlichen Challenges stecken sogenannte Hoaxes. Das sind ausgedachte Geschichten, die als Challenge verbreitet werden. Kinder und Jugendliche werden zu riskanten Aktivitäten animiert, weil sonst angeblich etwas Schlimmes passieren würde. Gefährlich sind am Ende die Hoax-Challenges selbst. Lesen Sie mehr dazu in unserem Beitrag zu Kettenbriefen.  

Sich mit Gleichgesinnten vernetzen, sich selbst etwas beweisen oder Aufmerksamkeit bekommen, sind Gründe, warum Jugendliche sich auch auf gefährliche Challenges einlassen.

Um gefährlichen Challenges entgegenzuwirken, löscht TikTok Clips mit gefährlichen Inhalten oder sperrt bestimmte Suchbegriffe. Häufig werden Videos jedoch mit abgewandelten Begriffen wie Challange statt Challenge versehen oder Unterstriche hinzugefügt und umgehen so der Sperrung.

Tipps zum Umgang mit Challenges 

Manche Inhalte von Challenges sind jugendgefährdend, zum Beispiel wenn es um Schmerz, Ekel oder Grusel geht. Social-Media-Anbieter löschen gelegentlich gefährliche Inhalte, aber das verhindert nicht, dass andere riskante Challenges zum Trend werden. Auf YouTube und TikTok ist es verboten, solche Challenges einzustellen. Bei TikTok erhalten User*innen direkt eine Warnung, wenn vermeintliche riskante Challenge-Videos im Feed auftauchen. Außerdem gibt es Aufklärungsvideos dazu. 

Die wichtigsten Tipps im Überblick: 

  • Wenn sich Ihr Kind gern solche Videos im Netz anschaut, lassen Sie sich diese zeigen und erzählen, was es daran begeistert.  
  • Machen Sie deutlich, dass einige Challenges nicht zum Nachahmen geeignet und viele Inhalte inszeniert sind. Erklären Sie Ihrem Kind, warum manche Challenges gefährlich sind (z. B. Verletzungen, aber auch psychische Beeinträchtigungen).
  • Sprechen Sie dabei über Arten von Challenges, z. B. unbekannte Dinge essen, riskante sportliche Stunts oder Experimente mit Feuer. Sprechen Sie offen mit Ihrem Kind über die konkreten Challenges, die es schon kennt. Nennen Sie aber keine weiteren, gefährlichen Challenges, um es nicht darauf aufmerksam zu machen.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn Sie andere Eltern vor Challenges warnen. Verbreiten Sie diese dabei nicht weiter. Denn alarmistische Warnungen können Angst auslösen, anstatt zu helfen. Melden Sie jugendgefährdende Challenges und tragen Sie dazu bei, solche Inhalte einzudämmen.

Bleiben Sie offen für lustige, harmlose oder sogar hilfreiche Challenges. Vielleicht möchten Sie sich auch gemeinsam mit der ganzen Familie an solche Herausforderungen wagen

Beliebte Spiele-Apps: Brawl Stars

Time to BRAWL! Coole Figuren, spannende Matches, Juwelen und Trophäen – das ist die bunte Spielwelt von Brawl Stars. Wir stellen die beliebte Handy-App vor.

Kurz gefasst:

  • kostenloses Echtzeit-Mehrspieler-Strategiespiel für Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets
  • verfügbar für iOS und Android
  • beinhaltet In-App-Käufe
  • Altersangaben: freigegeben ab 12 Jahren (USK), empfohlen ab ca. 12 Jahren (Spieleratgeber NRW)

Was ist Brawl Stars?

Brawl Stars ist ein mobiles Battle-Arena-Spiel für Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets, entwickelt vom finnischen Spieleanbieter Supercell. Es basiert auf dem „Free-to-play“ Modell und ist grundsätzlich kostenfrei. Im Spiel kämpft man entweder allein oder in Teams von zwei oder drei Personen gegen Freund*innen oder andere Spieler*innen an. Eine Spielrunde dauert nur wenige Minuten.

Die Spieler*innen steuern dabei Charaktere, sogenannte „Brawler“. Jeder Brawler verfügt über eigene Fähigkeiten und Spielstile. Ziel ist es, Gegner*innen und andere Teams zu besiegen, Edelsteine zu sammeln oder bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Im Laufe des Spiels können neue Brawler freigeschaltet,  deren Fähigkeiten verbessert und  ihr Aussehen mit Skins und Accessoires angepasst werden. Diese Extras werden mit den erspielten In-Game-Münzen (Coins) erworben oder durch Belohnungen gezogen. Mit echtem Geld lassen sich In-Game-Münzen kaufen und damit einen schnelleren Spielfortschritt erzielen.

Die farbenfrohe und lebendige Grafik sowie die einfache Steuerung machen das Spiel für Spieler*innen aller Altersgruppen zugänglich und unterhaltsam. Brawl Stars bietet außerdem regelmäßige Updates, Events und eine aktive Community, die das Spiel frisch und fesselnd hält.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

Kostenlos Spiele-Apps sind für viele Kinder und Jugendliche interessant, da sie kostenfreien Spielspaß versprechen. Besonders das gemeinsame Spielen im Team und der Wettkampf gegen andere Spieler*innen ist aufregend und macht Spaß. Die Runden sind kurzweilig und man kann schnell vorankommen. Auch die Optik des Spiels begeistert: In Cartoon-Grafik ist im Spiel alles bunt gestaltet und die Brawler sehen witzig aus. Wer eine Runde gewinnt, erhält Belohnungen.

Im Spiel gibt es Lootboxen (Überraschungsboxen) mit Sternsymbol – auch „Starrdrops“ genannt. Wer die Starrdrops öffnet, erhält zufällige Belohnungen wie neue Skins, Sprays, Accessoires, Coins, Juwelen oder neue Brawler. Der Überraschungseffekt und die Aussicht auf stärkere Charaktere kann Kinder und Jugendliche schnell motivieren, immer weiterzuspielen, um mehr Starrdrops zu erhalten und immer „mächtiger” für Duelle zu werden.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Die kurzen Spielrunden und regelmäßigen Belohnungen machen das Spiel attraktiv und verleiten dazu, ständig weiterspielen zu wollen.

Bei Brawl Stars wird in Teams gespielt. Spieler*innen können Clubs erstellen und beitreten. Ihr Kind kann so in Kontakt mit fremden Personen kommen, die im schlechtesten Fall nicht die Personen sind, für die sie sich ausgeben. Im Anschluss an zufällige Spielerunden kann Ihr Kind Freundschaftsanfragen von Spieler*innen erhalten. Hier besteht die Gefahr von Cybermobbing und Cybergrooming.

Um die Chance auf seltene Brawler oder neue Coins zu bekommen, könnte Ihr Kind dazu verleitet werden, echtes Geld für Spielgegenstände und Lootboxen ausgeben zu wollen. Diese Käufe ermöglichen es, den Lieblingsbrawler mit besseren Fähigkeiten ausstatten. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, sogenannte “Brawl Pässe” zu erwerben, die deutlich mehr Belohnungen und schnelleren Spielfortschritt bieten. Mit solchen Mechanismen verdient der Spieleanbieter viel Geld.

Was meint der Anbieter?

Auf der offiziellen Webseite des Anbieters Supercell gibt es einen Leitfaden für Eltern. Hier wird u. a. auf vorhandene In-App-Käufe im Spiel hingewiesen und erklärt, wie Eltern diese verwalten und ggf. ausschalten können. Supercell gibt an, persönliche Daten nicht für gewerbliche Zwecke oder anderweitig an Dritte weiterzugeben. Zum sicheren Chatten hat der Anbieter eine “schwarze Liste” erstellt. Bestimmte Begriffe werden damit schnell und automatisch aus den Chats entfernt. Chatnachrichten lassen sich stumm schalten und werden dann nicht mehr angezeigt.

Was sollten Eltern beachten?

Am besten entdecken Sie zu Beginn gemeinsam das Spiel. Spielen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam, um die Begeisterung Ihres Kindes für das Spiel zu verstehen.

  • Klären Sie Ihr Kind über In-App-Käufe auf und besprechen Sie, ob Ihr Kind diese tätigen darf und wenn ja, in welcher Höhe.
  • Da das Spiel dazu verleitet oft nebenher eine Runde zu zocken, vereinbaren Sie Regeln: Wie lange darf am Tag oder in der Woche gespielt werden?
  • Treffen Sie gemeinsam Einstellungen am Mobilgerät, um In-App-Käufe einzuschränken oder ein Tageslimit für die Bildschirmzeit
  • Sollten Sie sich unsicher sein, ob das Spielverhalten Ihres Kindes den normalen Rahmen überschreitet, finden Sie dazu hier
  • Nutzen Sie die Einstellungsmöglichkeiten im Spiel, etwa um Kontakt mit Fremden über die Chatfunktion auszuschließen. Machen Sie Ihrem Kind bewusst, keine persönlichen Daten wie Name, Wohnort etc. preiszugeben.
  • Bleiben Sie mit Ihrem Kind über das Spiel im Gespräch und ermutigen Sie es, sich bei Fragen und Problemen an Sie zu wenden.

Seien Sie vorsichtig bei Drittanbietern, die Verbesserungen bei Brawl Stars wie z. B. kostenlose Juwelen anbieten. Hier werden oft persönliche Informationen und/oder Geld gefordert, ohne das versprochene Produkt zu liefern.

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