Auf der ganzen Welt gibt es Millionen von Geocaches und viele Menschen, die danach suchen. Einige Leute suchen nicht nur, sondern verstecken selbst Caches. Wenn Sie mit der Familie selbst kreativ werden wollen, erklären wir Ihnen hier, wie es geht.
Nicht nur die Suche nach einem Cache ist ein großer Spaß. Sie können auch selbst Caches verstecken und sich dazu Rätsel und Hinweise ausdenken. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt und Sie brauchen nicht viel dafür. Die Entwicklung einer eigenen Schnitzeljagd ist für Kinder ab ca. acht Jahren geeignet. Je nach Alter und Interesse des Kindes lässt sich Geocaching mit Bildungs- und Lerninhalten verknüpfen – auch Educaching genannt. So wird Wissen mit Spaß und Spiel verbunden. Der eigene muss nicht offiziell auf einer Geocaching-Plattform gelistet sein, sondern kann auch nur für Freunde und Familie erstellt werden. Er kann zu einem Schatz, einer Überraschung und/oder einem Rätsel führen. Es kann ein einzelner Cache oder ein mehrteiliger Cache (Multi-Cache) sein, bei dem verschiedene Stationen abgelaufen werden.
Der erste Schritt ist die Suche nach einem Thema. Inhalte mit lokalem Bezug – z. B. spannende Orte in der eigenen Stadt – bieten sich an. Es können aber auch Themen wie Umwelt und Wald oder historische Ereignisse behandelt werden. Wichtig ist, dass es den Interessen und dem Alter Ihres Kindes entspricht. Vielleicht hat Ihr Kind auch eigene Ideen, die es umsetzen möchte.
Wenn das Thema gefunden ist, wird recherchiert und nach interessanten Dingen geforscht. Mit der Smartphone-Kamera können mögliche Verstecke festgehalten werden. Dann geht es daran, sich Rätsel und Aufgaben auszudenken. Bei einem Multi-Cache müssen die Stationen in eine Reihenfolge gebracht und an den Standorten versteckt werden. Notieren Sie sich die GPS-Koordinaten der Verstecke. Wer die Schnitzeljagd spielen möchte, erhält zum Start nur die Koordinaten der ersten Station. Bei der Suche enthält dann jeder neu entdeckte Cache die Koordinaten für die nächste Spur.
Für einen eigenen Geocache wird Folgendes benötigt:
Geo- und Educaches können mit Hilfe der App Actionbound auch multimedial gestaltet werden. Mehr zum Thema Educaching gibt es hier.
An dieser Schnitzeljagd, die mit einem Smartphone oder GPS-Gerät funktioniert, haben auch ältere Kinder und Jugendliche Spaß. Probieren Sie es aus und gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind auf diese besondere Schatzsuche.
Beim Geocaching werden mithilfe eines GPS-Empfängers kleine Schätze gesucht, die andere Spielende an unterschiedlichen Orten versteckt haben. Diese Caches befinden sich in Dosen oder Gefäßen unterschiedlicher Größe. Der jeweilige GPS-Standort wird auf einer Plattform registriert, z. B. bei geocaching.com oder opencaching.de und lässt sich per App speichern und abrufen. Wer einen Cache findet, trägt sich in ein sogenanntes Logbuch ein, das dem Cache beigelegt ist. Danach wird die Dose wieder verschlossen und an der gleichen Stelle versteckt, so dass die nächste Person ebenfalls danach suchen muss.
Geocaching ist ein beliebtes Hobby bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen. Die Schätze sind auf der ganzen Welt versteckt, so dass Sie auch im Urlaub auf die Suche gehen und spannende Orte entdecken können. Für einige Geocacher geht es darum, möglichst viele Caches zu finden und sich in Logbücher auf der ganzen Welt einzutragen.
Es gibt Caches in unterschiedlichen Kategorien und Größen. Alle wichtigen Informationen dazu stecken in der Cache-Beschreibung. Bei manchen Caches wird eine besondere Ausrüstung für die Suche benötigt. Bei Rätselcaches müssen vorher Aufgaben gelöst werden, um die GPS-Koordinaten zu bekommen. Je nach Cache können schon Kinder ab 4 Jahren bei der Schatzsuche dabei sein. Ältere Kinder können schon selbst die Beschreibungen lesen und selbständiger bei der Suche sein.
Manche Caches sind nicht leicht zu finden. Das kann Kinder schnell frustrieren. Lesen Sie deshalb vorher genau die Cache-Beschreibung durch. Häufig finden sich in den Kommentaren des digitalen Logbuchs (unter jeder Cache-Beschreibung) noch wichtige Hinweise. Gelegentlich kommt es vor, dass ein Cache nicht mehr im Versteck ist, weil jemand ihn zerstört oder weggenommen hat.
In manchen Caches befinden sich Tauschgegenstände, wie eine Spielzeugfigur, eine Münze o. ä. Manche Gegenstände haben eine Mission. Beispielsweise sollen sie durch Tausch in ein anderes Land oder einen anderen Ort gelangen. Alle Informationen dazu gibt es jeweils auf der Geocaching-Plattform. Eine wichtige Regel ist, dass Geocacher unauffällig suchen, um nicht sogenannte Muggel auf den Cache aufmerksam zu machen. Das Wegschmeißen von Müll oder das Zerstören der Landschaft wird in der Geocaching-Community nicht gern gesehen und ist gegen die Regeln des Geocachings.
Haben Sie schon mal diese schönen Fotos gesehen, auf denen mit Licht gemalt oder geschrieben wurde? Die Bilder sehen spektakulär aus und lassen sich sogar mit dem Smartphone umsetzen.
Lightpainting heißt übersetzt Malen mit Licht. Dabei werden Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen bzw. bei Dunkelheit aufgenommen. Taschenlampen, LED-Lichter oder Wunderkerzen können als zusätzliche Lichtquellen dienen. Mit ihnen lassen sich Bilder oder Buchstaben in die Luft malen und auf einem Foto festhalten. Dabei entstehen wunderschöne Lichtmalereien. Die Technik, um selbst Lightpainting zu machen, habe viele Familien zu Hause. Denn mit vielen Smartphones ist Lightpainting möglich.
Lightpainting kann ein schönes Medienprojekt mit der ganzen Familie sein. Schon kleine Kinder (ab ca. 3 Jahren) können mitmachen, indem sie Lichtquellen bewegen. Ältere Kinder können lernen, wie Lichtmalerei mit dem Smartphone oder der Kamera funktioniert. Alle können dabei gemeinsam ihre Kreativität ausleben.
Für ein solches Projekt reichen ein Smartphone, ein abgedunkelter Innenraum (mit ein bisschen Erfahrung geht es auch draußen) und ein paar farbenfrohe Lichtquellen. Wenn Sie eine Digitalkamera und ein Stativ haben, gelingen noch bessere Lichtmalereien. So geht’s:
Die Bilder, die bei einer Lightpainting-Aktion entstehen, können – ausgedruckt oder via Smartphone – an Freunde und Familie verschickt werden.
Auf einer Seite der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen finden Sie eine Bildanleitung, die auch für Kinder leicht verständlich ist.
Und schon kann es losgehen! Beachten Sie, dass es ein bisschen Übung braucht, bis tolle Bilder entstehen. Mit etwas Geduld kann man jedoch ein Neujahrsfoto mit Wunderkerzen und den Jahreszahlen oder Foto von vorbeifahrenden Autos auf der Autobahn aufnehmen. Eine nächtliche Aktion in den Sommerferien oder im Winter drinnen. Gemeinsam mit Ihrem Kind fallen Ihnen bestimmt viele kreative Motive ein!
Mehr zum Thema Lightpainting und Fotografie mit Kindern gibt es auch bei den Kamerakindern.
„Schau mal Papa, ein riesiger Käfer!“, „Mama, darf ich diese Beere essen?“, „Welcher Vogel singt denn da?“. Wenn es um Natur und Umwelt geht, machen Kinder viele spannende Entdeckungen. Apps können helfen, Tiere und Pflanzen um uns herum zu erkunden und genauer zu bestimmen.
Kinder sind von Natur aus neugierig und möchten genau verstehen, was sie in der Welt alles entdecken. Neben Büchern und Lexika zur Tier- und Pflanzenbestimmung können Sie auch Ihr Smartphone nutzen, um zusammen die Natur um Sie herum zu entdecken! Ob Blumen oder Schmetterlinge, Tierspuren oder Sternbilder – mit den richtigen Apps können Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Neues über Tiere und Pflanzen lernen. Nutzen Sie die Entdeckungsfreude Ihres Kindes und verbinden Sie Naturerfahrung an der frischen Luft mit. Wir stellen Ihnen vier ausgewählte Apps vor.
Was blüht denn da am Wegesrand? Beim Spaziergang eine Blüte, einen Halm oder ein Blatt abfotografieren und in Sekundenschnelle die Antwort erfahren – das ermöglicht die App Flora Incognita (lateinisch für „unbekannte Pflanzenwelt“). Sie ist leicht zu bedienen und mit ihr werden Kinder zu Naturforscherinnen und Naturforschern. Dank eines speziellen Algorithmus erkennt die App eine Vielzahl an Blumen, Sträuchern, Bäumen und Gräsern und bietet Informationen dazu. Die Entdeckungen können in der App gespeichert werden und geben so der Wissenschaft Hinweise auf die Verbreitung von Pflanzen. „Flora Incognita“ ist das Produkt eines Forschungsprojektes des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie Jena & TU Ilmenau. Die App ist kostenlos und werbefrei für iOS- und Android-Geräte verfügbar.
Mehr Infos: Flora Incognita | DE – Die Flora Incognita App – Interaktive Pflanzenbestimmung
„Kuckuck, kuckuck, ruft’s aus dem Wald!“. Vögel sitzen oft gut versteckt in Sträuchern oder auf hohen Bäumen. Wir sehen sie nicht immer, aber können ihr Zwitschern und Rufen gut hören. Die verschiedenen Vogelstimmen auseinander zu halten ist nicht so einfach. Hilfestellung bietet die App BirdNET (englisch für „Vogelnetz“). Mit ihr lassen sich Vogelstimmen aufnehmen und direkt bestimmen. Steckbriefe geben nähere Informationen zu den Federtieren, die Aufzeichnungen werden wissenschaftlich verwendet. BirdNET ist ein Forschungsprojekt der TU Chemnitz & Cornell Lab of Ornithology. Die kostenlose, werbefreie App ist sowohl für iOS als auch für Android erhältlich.
Mehr Infos: BirdNET Sound ID – The easiest way to identify birds by sound. (cornell.edu)
Die App iNaturalist ist eine soziale Plattform, die Naturfreundinnen und -freunde weltweit in einer Community verbindet. Über ein Profil können Sie Fotos aller möglichen Arten von Tieren, Pflanzen und Pilzen hochladen und bestimmen. Die Beobachtungen werden mit dem Standort versehen und gespeichert. So können andere Nutzende nachsehen, welche Tiere und Pflanzen in der Umgebung gesichtet wurden und die Funde diskutieren. In der kostenfreien App gibt es eine beeindruckende Anzahl an Entdeckungen. Trotzdem ist sie übersichtlich gestaltet und für ältere Kinder leicht zu bedienen. iNaturalist ist kostenfrei und für Android und für iOS erhältlich.
Mehr Infos: Eine Community für Naturfreunde · iNaturalist
Großer Wagen, Milchstraße, Polarstern: soweit kennen sich die meisten mit unserem Nachthimmel aus. Darüber hinaus wird es oft schon schwierig. Die App Star Walk 2 bietet die Möglichkeit, mit dem Standort der Kamerafunktion die Sterne und Planeten um uns herum zu entdecken. Mit einem Klick auf einen Himmelskörper erfahren Nutzende mehr dazu. Per Augmented Reality verbindet die App einzelne Sterne zu wunderschönen, dreidimensionalen Sternbildern und untermalt das Erlebnis mit stimmungsvoller Musik. In-App-Käufe bieten Zugang zu mehr Kategorien wie Satelliten und Kometen. Die App ist in der Basisversion kosten- und werbefrei und für Android und iOS verfügbar.
Mehr Infos: Sterne bei Nacht leicht identifizieren | Mobile Sternenbeobachtung | Aktueller Sternenhimmel | Star Walk
Kinder und Jugendliche können über die Suche im Internet schnell an Inhalte geraten, die nicht für ihr jeweiliges Alter geeignet sind, weil sie stark sexualisiert sind oder Gewaltdarstellungen enthalten. Mit einer bestimmten Filterfunktion in Suchmaschinen – der SafeSearch oder „Sicheren Suche“ – soll das verhindert und das Surfen für Jugendliche und Kinder sicherer werden.Diese Filtertechnik lässt sich bei den meisten Online-Suchmaschinen aktivieren: Dann werden automatisch unangemessene und nicht jugendfreie Inhalte aus den Suchergebnissen gefiltert und nicht angezeigt.
Bei den bekanntesten Suchmaschinen – wie Google, Bing und Ecosia – können Sie die Filterfunktion sehr einfach über die jeweilige Startseite und dann über „Einstellungen“ einschalten. Dabei gibt es häufig zwei Filterstufen: Streng und Mittel/Moderat.
SafeSearch bei Google lässt sich aktivieren für:
Wenn Google erkennt, dass der Nutzer oder die Nutzerin jünger als 18 Jahre ist, ist SafeSearch automatisch eingeschaltet und kann bei einem Familienkonto von den Eltern deaktiviert werden. Mit einem Google-Account funktioniert die Filtertechnik auf dem Computer sowie auf mobilen Geräten (Android und iOS).
Bei Bing finden Sie SafeSearch ebenfalls unter Einstellungen. Bing entfernt unangemessene Suchergebnisse in zwei Stufen:
Bei Ecosia gelangen Sie über das Menü auf der Startseite in die Einstellungen und könnten dort die Sichere Suche aktivieren (Streng/Mittel).
Wenn Sie eine andere Suchmaschine als die genannten verwenden, schauen Sie in den Einstellungen, ob sich „Sichere Suche“ einstellen lässt.
Bedenken Sie, dass keine Filterfunktion zu 100% treffsicher ist. Es kann immer passieren, dass Bilder oder Suchergebnisse von dem Programm nicht erkannt werden. Wenn das passiert, können Sie diese Inhalte melden. SafeSearch (bei Google, Bing und Yahoo) filtert nach amerikanischen Maßstäben. Das bedeutet, es werden auch Ergebnisse herausgefiltert, die nach deutschem Recht nicht jugendgefährdend sind (z. B. Nacktheit). Ergebnisse, die nach deutschem Recht nicht jugendfrei (z. B. Gewalt) oder sogar strafbar (z. B. Holocaustleugnung) sind, werden teilweise trotzdem angezeigt.
Wenn Ihr Kind noch jünger ist (im Grundschulalter) empfehlen wir, Kindersuchmaschinen zu verwenden. Mit Hilfe dieser können sie lernen, sich online auf sicheren Webseiten zu bewegen, bevor sie „Erwachsenenangebote“ kennenlernen. Kindersuchmaschinen arbeiten mit sogenannten Whitelists – es werden in den Suchergebnissen nur solche Seiten angezeigt, die vorher auf kindgerechte Inhalte geprüft wurden. Begleiten Sie Ihr Kind bei den ersten Schritten im Internet. Wenn Ihr Kind schon älter ist und sich allein online bewegt, fragen Sie regelmäßig nach seinen Erfahrungen und seien Sie ansprechbar.
Eine Stunde im Internet fühlt sich manchmal wie wenige Minuten an. Dieses Gefühl kennen Erwachsene genauso wie Kinder. Eine neue Benachrichtigung, ein neuer Post, jetzt noch kurz das Level beenden und ganz kurz bei TikTok reinschauen – aber dann ist wirklich Schluss! Viele Apps sind so konzipiert, dass sie uns mit ständig neuen Reizen am Bildschirm halten. Es wird dadurch immer schwieriger, das Gerät einfach aus der Hand zu legen. Spezielle Apps zur Regulierung der Medienzeit oder Einstellungsmöglichkeiten wie die Bildschirmzeit wollen helfen, Medien bewusster zu nutzen.
Bildschirmzeit gibt es auf dem iPhone, iPad und MacBook. Damit kann man sich anzeigen lassen, wie viel Zeit man täglich mit welchen Apps verbringt. Bestimmte Apps können für einen gewissen Zeitraum oder nach Ablauf einer vorher festgelegten Zeit gesperrt werden. Außerdem ist es möglich, bestimmte Inhalte (z. B. altersbeschränkte Filme oder Spiele) zu blockieren. Mit Hilfe der Familienfreigabe – einer weiteren Funktion bei Apple – lassen sich die entsprechenden Einstellungen auch auf anderen Geräten vornehmen.
Sie richten die Bildschirmzeit entweder direkt auf Ihrem eigenen Gerät oder dem ihres Kindes ein. Alternativ können Sie über Ihr Gerät in der Familienfreigabe die Bildschirmzeit für jedes Familienmitglied individuell einstellen. Sie können die Bildschirmzeit auch für mehrere Geräte Ihres Haushalts einstellen, indem Sie auf “Geräteübergreifend teilen” tippen. Damit können Sie Ihre festgelegten Einstellungen auch auf das iPad und andere Apple-Geräten übertragen.
Auf den Support-Seiten von Apple gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einrichtung der Bildschirmzeit.
Bei Android-Geräten ist ab Android 9 Digital Wellbeing als Funktion in den Einstellungen integriert. Hier sehen Sie auf einen Blick, wie häufig das Smartphone und die einzelnen Apps verwendet wurden. Android bietet gleich drei Möglichkeiten zur Regulierung der Medienzeit:
Android bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einstellung Digital Wellbeing.
Bildschirmzeit bietet darüber hinaus die Möglichkeit einer sogenannten Kindersicherung auf Apple-Geräten. Damit können Sie die Handynutzung Ihres Kindes regulieren und bspw. Einkäufe im App Store oder Inhalte mit bestimmten Altersfreigaben verhindern. Eine genaue Anleitung zur Kindersicherung bietet der Apple-Support.
Die Funktionen zum Kinderschutz sind bei Android-Geräten nicht direkt im Betriebssystem integriert. Über die kostenfreie Google-App Family Link, können Sie die Mediennutzung ihrer Kinder dennoch im Auge behalten. Genauere Informationen finden Sie auf dieser Hilfeseite von Google.
Sie sollten grundsätzlich bedenken, dass Ihr Kind sich durch die Regulierung seiner Mediennutzung von Ihnen kontrolliert fühlen könnte. Sprechen Sie deshalb offen mit Ihrem Kind über die Einstellungsmöglichkeiten und überlegen Sie gemeinsam, welche sinnvoll sind. Da Ihr Kind mit der Zeit immer selbstständiger wird, sollten die Einstellungen regelmäßig überdacht werden. Je älter Ihr Kind ist, desto mehr weiß es natürlich auch, wie bestimmte Einstellungen zu umgehen sind. Wenn Sie Ihrem Kind Vertrauen entgegenbringen, gibt es dazu in der Regel aber keinen Grund. Überlegen Sie auch gemeinsam, wie sie die Medienzeit und medienfreie Zeit in der Familie gestalten wollen.
Gerade wenn Kinder in die Pubertät kommen, haben sie immer weniger Lust, Sachen mit der Familie zu unternehmen. Einige Kinder sitzen lieber vor dem Smartphone oder Rechner, spielen und kommunizieren virtuell mit ihren Freundinnen und Freunden. Es gibt Eltern, die besorgt sind, dass sich ihr Kind zu wenig bewegt. Dabei ist ein Ausgleich zur Bildschirmzeit wichtig – vor allem, wenn damit keine Bewegung verbunden ist. Allerdings lässt sich auch beides zusammenbringen! Bestimmte Konsolenspiele funktionieren sogar nur mit Bewegung. Und es gibt Spiele, die gemeinsam draußen mit der Familie erlebt werden können.
Wer eine Spielekonsole wie Playstation, Xbox oder Nintendo Switch zu Hause hat, kennt wahrscheinlich auch Sport- und Tanzspiele. Die Auswahl ist riesig. Viele der Spiele machen nicht nur Kindern und Jugendlichen Spaß, sondern können gut bei einem gemeinsamen Spieleabend in der Familie gezockt werden. Es kann getanzt, in einem digitalen Brettspiel können sportliche Minispiele absolviert werden oder vieles mehr. Zubehör, wie z. B Nintendo Ring Fit, soll den Fitnesseffekt mit den Spielen noch steigern. Diese müssen jedoch zusätzlich gekauft werden. Einen Überblick finden Sie z. B. auf der Seite von GamePro. Auch mit VR-Brillen lassen sich Spiel und Bewegung verbinden. Schauen Sie doch mal bei der Bibliothek in Ihrem Ort oder dem Jugendzentrum vorbei. Diese Einrichtungen bieten manchmal Workshops zum Thema an oder verleihen Geräte – übrigens auch Spielekonsolen und die passenden Spiele.
Wenn Sie Sorge haben, dass sich Ihr Kind zu wenig bewegt, machen Sie doch eine Challenge daraus. Bei einigen Sportspielen können Sie Ihren Trainingserfolg festhalten. Wenn Sie unterschiedliche Nutzer anlegen und regelmäßig gegeneinander spielen, können Sie sich gegenseitig motivieren.
Spazierengehen am Wochenende ist für viele Kinder langweilig. Aber wenn daraus ein spielerisches Abenteuer wird, sieht das anders aus. Formate wie Geocaching und digitale Schnitzeljagden verbinden Bewegung an der frischen Luft mit digitalen Geräten. Wie die Schatzsuche beim sogenannten Geocaching funktioniert, können Sie in unserem Beitrag dazu nachlesen. Eine Alternative sind digitale Schnitzeljagden mit Actionbound, die sie entweder selbst erstellen können oder eine aus vorhandenen Rallyes aussuchen können.
Wenn Ihre ganze Familie gerne spielt, ob mit dem Brettspiel oder digital, können Sie auch selbst kreativ werden. Welche Spiele lassen sich auch draußen umsetzen? Versuchen Sie es doch mal mit dem alten Handyklassiker Snake. Viele Jugendliche lieben Fortnite. Elemente daraus, wie Springen, Ausweichen und Deckungsuchen, lassen sich in die analoge Welt, z. B. mit dem Aufbauen eines Hindernisparcours, übertragen. So animieren Sie Ihr Kind nicht nur dazu, sich zu bewegen, sondern haben auch ein gemeinsames Erlebnis und einen Anlass, sich mit Ihrem Kind über seine Begeisterung für Games zu unterhalten. Es gibt auch viele Jugendprojekte, die Games und Bewegung zusammenführen, z. B. mit einem FIFA-Hallenfußball-Turnier – vielleicht ist das etwas für den nächsten Geburtstag oder das nächste Klassenfest.
Mediennutzung muss nicht bedeuten, nur still vor dem Fernseher zu sitzen oder gebannt auf dem Tablet herumzuwischen. Medien können so viel mehr! Mit ihnen können Kinder und auch Erwachsene kreativ werden, Neues lernen und gemeinsam etwas erleben. Kleine Medienprojekte lassen sich mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter ohne viel Zeit- und Technikaufwand umsetzen.
Ein bewusster und gesunder Medienumgang ist wichtig, um in unserer digitalisierten Welt gut leben zu können. Medienprojekte tragen dazu bei, indem sie die Medienkompetenz fördern – nicht nur bei Ihrem Kind, sondern auch bei Ihnen. Ihr Kind lernt, Medien auf verschiedene Arten zu nutzen. Mit ihnen können Kinder kreativ sein und sich ausdrücken. Sie lernen, sie als Werkzeug einzusetzen. In Medienprojekten, die nicht rein digital sein müssen, erfahren Kinder ganz praktisch, wie Medien funktionieren. Manchmal verstehen Kinder besser als Erwachsene, wie etwas funktioniert und können so auch Ihnen etwas beibringen. Medienprojekte sind Teamarbeit, weshalb sie auch das soziale Lernen fördern. Und nicht zuletzt können alle gemeinsam Spaß haben und am Ende stolz auf ein kleines Medienprodukt sein.
Jedes Smartphone hat eine Digitalkamera, weshalb die meisten Eltern sie immer dabei haben. Es ist also gar nicht aufwändig, zwischendurch ein kleines Fotoprojekt zu machen. Ihr Kind lernt so genau hinzuschauen und kann Details in seiner Umgebung entdecken. Wenn es selbst durchs Display schaut, nimmt es die Welt anders wahr, als wenn es vor der Kamera steht. Beim Fotografieren lernt Ihr Kind den ersten eigenständigen Umgang mit Medientechnik: Wo ist der Auslöser? Wie muss die Kamera bzw. das Smartphone gehalten werden? usw. Bei Fotoprojekten können Sie auch gemeinsam kreativ werden, indem sie ganz besondere Fotoausschnitte oder -motive finden oder Collagen aus Fotos basteln. Auch Geschichten lassen sich mit Fotos erzählen.
Zwei Fotoprojekte beschreiben wir genau – in unserem Beitrag Medien selber machen – Mit der Fotokamera unterwegs. Beim knipsclub können Kinder ihre Fotos hochladen und mit anderen teilen.
Für Kinder ab vier Jahren, die gerne Geschichten erzählen, empfehlen wir die App Puppet Pals (kostenlos, nur für iOS). Denken Sie sich gemeinsam eine kleine Geschichte inkl. Texten aus und spielen sie auf dem Tablet, auf einer virtuellen Bühne, nach. In der App gibt es dafür verschiedene Hintergründe und Figuren. Die Figuren werden einfach mit dem Finger auf dem Screen bewegt. Wenn Ihr Kind dazu spricht, kann die Figur auch etwas sagen. Wird zu Beginn des Spiels der Aufnahmeknopf gedrückt, wird die Szene und Ihr Spiel abgefilmt. Am Ende können Sie sich zusammen das Werk anschauen. Mehr zu der App erfahren Sie in unserer Toolbeschreibung.
Waren Sie mit Ihrem Kind schon auf Safari? Dazu müssen Sie nicht nach Afrika reisen. Schon ein Spaziergang im Wald oder im Park um die Ecke lassen sich spannende Dinge erkunden – und das nur mit den Ohren! Wenn Sie oder Ihr Kind ein besonderes Geräusch hören, versuchen Sie mal, das mit Ihrem Smartphone mit der Diktier-App aufzunehmen. Zu Hause können Sie sich alle aufgenommenen Geräusche anhören. Wissen Sie noch, was was war? So ein Hörspaziergang schult das genaue Zuhören und sich auf etwas Konzentrieren. Wenn Ihr Kind die Geräusche selbst mit einem Smartphone, Hörstift oder ähnlichem aufnimmt, lernt es außerdem den Umgang mit Medientechnik. Das Projekt eignet sich für Kinder ab 2 bis 3 Jahren.
In unserem Beitrag Hörprojekte mit Kindern finden Sie noch mehr Anregungen zu Medienprojekten rund ums Hören. Übrigens, wenn Ihr Kind gern Hörspiele hört, können Sie für Ihr Smartphone aus wenigen Dingen gemeinsam eine eigene Hörspielbox basteln. Unsere Anleitung erklärt Ihnen, wie das funktioniert.
Ein wenig aufwändiger ist die Produktion eines eigenen Trickfilms. Aber auch das ist dank Apps wie z. B. Stop Motion Studio und iStopMotion kinderleicht. Sie brauchen nur ein Smartphone oder Tablet und ein paar Spielfiguren. Lesen Sie mehr in unserer Anleitung Medien selber machen – Trickfilme und Stop Motion.
Bei einem solchen Filmprojekt ist gute Teamarbeit besonders wichtig. Ihr Kind kann kreativ werden, indem es Geschichten erfindet oder die Filmausstattung bastelt. Außerdem lernt es, mit welchen Tricks in Film und Fernsehen gearbeitet wird und dass nicht alles so ist, wie es auf dem Bildschirm erscheint. Wenn Ihr Kind Lust hat, kann es den Film sogar veröffentlichen, z. B. bei der sicheren Kinderplattform JUKI.
Medienprojekte können ein schönes Gemeinschaftserlebnis für die gesamte Familie sein. Trauen Sie sich – denn so aufwändig ist es meistens gar nicht. Wenn Sie schon mehr Übung haben, können Sie auch zusammen größere Projekte angehen. Viel Spaß und Erfolg!
Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind bis ins Grundschulalter bei der Mediennutzung, egal ob kreativ und produktiv oder zur Entspannung, begleiten. Nur so kann es von Ihnen lernen und sich mit Fragen an Sie wenden.
Tablets sind im Alltag von Kindern und Jugendlichen an den verschiedensten Orten präsent: Die mobilen Geräte begegnen ihnen in der Hand von Eltern und anderen Familienmitgliedern, in der Schule oder Kita oder auch mal im Museum. Kein Wunder, dass bei vielen früher oder später der Wunsch nach einem eigenen Tablet aufkommt.
Viele Eltern fragen sich dann als erstes: Ist mein Kind schon alt genug für ein eigenes Tablet? Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort – Sie kennen Ihr Kind und seinen Entwicklungsstand am besten und können daher auch am besten einschätzen, welche digitalen Medien es schon sinnvoll nutzen kann. Überlegen Sie auch, aus welchem Grund Sie Ihrem Kind ein Tablet anschaffen wollen: zum Spielen, Kreativsein oder Lernen? Es gibt viele Möglichkeiten!
Bei der Entscheidung für ein bestimmtes Tablet ist es auch hilfreich, darüber nachzudenken, wofür es hauptsächlich genutzt werden wird. Ebenso ist das Alter des Kindes zu berücksichtigen.
Es gibt Tablets speziell für Kinder – mit vielen Voreinstellungen, die das Gerät kindersicher machen sollen. Außerdem haben sie meist eine bunte, stoßsichere Hülle, die Kinder gut greifen können. Solche Tablets sind vor allem zum Spielen gedacht und eignen sich für jüngere Kinder. Wenn Sie sich für so ein Gerät interessieren, sollten Sie sich vorab mit den Voreinstellungen auseinandersetzen, denn viele sind nicht veränderbar. Ein Nachteil dieser Kinder-Tablets kann sein, dass das Kind schnell aus ihm „herauswächst“. Das Design ist auf jüngere Kinder ausgerichtet, was bald als uncool empfunden werden kann. Außerdem werden die begrenzten Nutzungsmöglichkeiten irgendwann nicht mehr passen bzw. langweilig.
Auch ein „normales“ Tablet, das nicht speziell für Kinder entwickelt wurde, lässt sich mit verschiedenen Einstellungen und Apps ohne allzu großen Aufwand kindersicher gestalten. Die Einstellungen lassen sich immer wieder anpassen. Eine gute Unterstützung dabei sind Angebote wie das Jugendschutzprogramm JusProg oder die App Kids Place, mit denen Sie zum Beispiel ungeeignete Websites sperren oder Nutzungszeiten limitieren können. Als sinnvolles analoges Zubehör können Sie das Tablet mit einer stoßfesten Hülle und einer Panzerglasfolie für den Bildschirm ausstatten.
Auch die Anschaffung eines gebrauchten Geräts kann eine gute Option sein. Gerade für Kinder muss es nicht das neueste Modell mit der besten technischen Ausstattung sein. Nur zu alt sollte das Tablet nicht sein, denn dann kann es passieren, dass wichtige Sicherheitsupdates nicht mehr unterstützt werden. Vielleicht hat jemand aus der Familie ein ausgedientes Gerät abzugeben? Auch im Internet gibt es viele günstige Gebrauchtmodelle zu kaufen. Eine weitere Möglichkeit wäre ein „Familien-Tablet“, also ein Gerät, dass Sie gemeinsam nutzen. Dann bietet es sich an, mehrere Benutzerkonten anzulegen, um die Einstellungen individuell anpassen zu können.
Bei Tablets gilt das gleiche wie bei allen (digitalen) Medien. Begleiten Sie Ihr Kind bei der Mediennutzung, legen Sie gemeinsam Regeln fest (z. B. in einem Mediennutzungsvertrag) und seien Sie sich Ihrer Vorbildfunktion bewusst. Nutzen Sie das Tablet auch mal gemeinsam: Lassen Sie sich von Ihrem Kind zeigen, welches Spiel es zurzeit gerne spielt, machen Sie zusammen lustige Fotos oder lesen Sie ihm aus einem interaktiven Bilderbuch vor. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind altersgerechte Anwendungen und Apps verwendet. Gerade bei jüngeren Kindern ist es sinnvoll, die Einstellungsmöglichkeiten am Gerät zu nutzen (siehe oben) und App-Berechtigungen zu prüfen.
Falls Ihr Kind bereits in die Schule geht und dort mit einem Tablet ausgestattet wurde, das es mit nach Hause nehmen darf, sollten Sie sich mit den Regeln der Schule und den Voreinstellungen vertraut machen. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, ob, und wenn ja, in welchem Rahmen, es das Schultablet auch nach erledigten Hausaufgaben nutzen darf.
In Teil 1 wurde erklärt, warum Kinder und Jugendliche den Berufswunsch YouTuber bzw. Social-Media-Star haben: Bei den berühmten Influencerinnen und Influencern wirkt es so einfach, mit dem Produzieren von sogenanntem Content Geld zu verdienen und gleichzeitig Spaß zu haben. Wenn Sie diesen Wunsch unterstützen möchten, sollten Sie einiges beachten.
Nehmen Sie den Wunsch Ihres Kindes ernst und sprechen Sie mit ihm darüber. Kinder können nicht unbedingt alle Risiken, die mit einer Veröffentlichung im Internet verbunden sind, abschätzen. Sie können sich nur schwer vorstellen, wie viele Menschen sich so ein Video ansehen könnten und auf welchen Wegen es weiterverbreitet werden kann. Kinder können auch noch nicht absehen, dass es Stress bedeuten kann, ständig im Mittelpunkt zu stehen. Außerdem muss man sich mit Kritik zu den eigenen Videos auseinandersetzen. Erfolgreiche Influencer stehen unter Druck, immer wieder neue Videos für ihre Fans produzieren zu müssen, um im Gespräch zu bleiben. Die meisten Kinder und Jugendlichen, die auf YouTube aktiv sind, also dort eigene Videos veröffentlichen, sind in der Regel nur im direkten Umfeld bekannt. Ihre Follower sind vor allem Freundinnen und Freude.
Machen Sie Ihrem Kind diese Dinge bewusst und besprechen Sie gemeinsam die Entscheidung, eigenen Content für Social Media zu produzieren. Überlegen Sie, was dafür und dagegen spricht. Fragen Sie nach, was eigentlich hinter dem Wunsch steckt und welches Ziel mit einem eigenen YouTube-Kanal verfolgt wird. Soll es als ein Hobby starten? Worum soll es gehen? Welche Themen und Inhalte sollen vorkommen? Wie sollen die Videos aussehen?
Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass der Erfolg als YouTuber auch vom Glück abhängt. Vielleicht läuft es nicht so, wie zu Beginn erhofft oder die Videos entsprechen nicht den eigenen Erwartungen. Gerade die Möglichkeit, die eigenen Videos nicht jedem öffentlich zugänglich zu machen, ist gut geeignet, um das YouTuber-Dasein auszuprobieren und das filmische Können in einem geschützten Rahmen verbessern. Trotzdem kann Ihr Kind sein neuestes Werk den Freunden auf dem Schulhof oder der Oma vorführen.
„Weißt du schon, was du mal werden willst?“ ist eine beliebte Frage an Kinder. Die Antwort „Ich will YouTuber werden!“ ist nicht ungewöhnlich. Spätestens, wenn Kinder in die weiterführende Schule kommen, wächst bei einigen der Wunsch, einen eigenen YouTube– oder Instagram-Channel mit echten Followerinnen und Followern zu haben und damit viel Geld zu verdienen – so wie ihre Vorbilder bei Social Media auch. Für manche Eltern ist das schwer zu verstehen.
Videos drehen und dafür Geld bekommen ist doch kein “richtiger” Beruf, den man studieren kann oder für den es eine Ausbildung gibt, oder? Kinder und Jugendlichen sehen täglich Influencer bei Social Media, die davon leben können – und dabei viel Spaß haben. Es scheint, als wäre es ganz leicht, zum Social-Media-Star zu werden und mit schnell erstellen Videos und Fotos Geld zu verdienen.
Viele Social-Media-Stars haben das tatsächlich nicht gelernt und können davon leben. Aber es gibt Studiengänge oder Ausbildungen, die hilfreich sein können, wenn das Berufsziel YouTuberin oder Influencer ist. Lesen Sie mehr darüber bei Studycheck oder aubi-plus.
Dank mobiler Medien, die mit dem Internet verbunden sind, ist es nicht schwer, YouTube und andere Social-Media-Kanäle mitzugestalten. Es braucht scheinbar nicht viel mehr als ein Smartphone und einen eigenen Kanal – und schon kann es losgehen. So könnte theoretisch auch Ihr Kind mit den eigenen Videos ein Millionenpublikum erreichen. Ganz so einfach ist es aber nicht.
Das Erstellen von Inhalten für Social Media und Videoplattformen ist ein kreativer Prozess. Er kann das Selbstbewusstsein und die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen stärken, wenn sie dabei begleitet werden. Allerdings ist damit auch viel Arbeit verbunden, die Zeit kostet. Berühmte Influencer sind nicht über Nacht erfolgreich geworden oder konnten sofort von ihrem Content leben. Anfangs waren YouTube-Videos häufig noch einfach gestaltet. Heutzutage sind viele Videos hochwertig und wurden mit viel Aufwand produziert. Außerdem ist ein Influencer oder eine Influencerin meist bei mehreren Kanälen aktiv, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Dazu kommt, dass Social-Media-Stars vor allem über Werbeverträge Geld verdienen. Auch damit müssen sie umgehen können. Viele der erfolgreichen Influencerinnen oder YouTuber haben ein eigenes Management. Um wirklich erfolgreich zu sein, müssen sich YouTuber und Influencerinnen mit ihren Inhalten von anderen abheben und viel Geld und Zeit in gute Inhalte investieren.
Im zweiten Teil von „Mein Kind will YouTuber werden – Was nun?“ erfahren Sie, wie Sie Ihr Kind unterstützen können, wenn es diesen Wunsch hat.
Von Handyhüllen, Knöpfen, die als Halterung an das Smartphone geklebt werden, bis zu VR-Brillen, mit denen man via Smartphone in 3D-Welten abtauchen kann… Für die elektronischen Begleiter gibt es jede Menge Gadgets, die man kaufen kann. Günstiger und auch persönlicher ist es, sie selbst zu basteln – und ein schönes gemeinsames Familienprojekt noch dazu! Hier gibt es einige Ideen für DIY-Projekte (Do It Yoursellf/Mach es selbst) rund um das Smartphone.
Es ist nicht immer einfach, das Handy zu halten, während ein längeres Video läuft. Eine selbst gebastelte Handyhalterung schafft Abhilfe.
Noch mehr Ideen für kreative Handyhalter und bebilderte Anleitungen gibt’s hier.
Wer lieber mit einem Stift als den Fingern auf dem Smartphone herumtippt, kann sich einen sogenannten Touchpen ganz einfach selber machen. Dafür wird einfach ein Stück Aluminiumfolie um einen beliebigen Stift gewickelt und festgeklebt. Es sollte aber beachtet werden, dass die kleinen Ecken an der Aluminiumfolie abgerundet werden und der Stift nur auf Geräten mit einer Schutzfolie benutzt werden sollte, um Kratzer auf dem Bildschirm zu vermeiden.
Jedes Smartphone hat einen Lautsprecher, aber der ist manchmal nicht laut genug. Als Verstärkung kann eine leere Chipsdose dienen. Zuerst wird ein Schlitz entsprechend der Dicke des Smartphones hinein geschnitten und mit Knete o. ä. ein paar Standfüße daran befestigt, damit die Dose nicht wegrollt. Das Smartphone wird mit dem Lautsprecher (meistens unten am Gerät) in die Dose gestellt. Fülle Sie sie am besten noch mit etwas Toilettenpapier, damit es nicht zu hallig klingt. Fertig ist der Verstärker! Mehr Tipps dazu gibt’s hier.
Wenn die Ideen nicht ausreichen: Es gibt noch viele weitere Bastelanleitungen für Handygadgets, wie z. B. Handyhüllen, Smartphone-Beamer oder Kopfhörertaschen. Suchen Sie z. B. bei YouTube nach Begriffen wie “Smartphone basteln” gemeinsam mit Ihrem Kind danach.
Vor einigen Jahren gab es noch Kassetten, mit denen Kinder die Geschichten von Benjamin Blümchen, dem kleinen Raben Socke und Kinderlieder aller Art hören konnten. Die Kassette in den Rekorder stecken, auf “Play” drücken und los geht’s! Es war auch kinderleicht, selbst Töne, Musik oder Geschichten auf Kassette aufzunehmen.
Heute sind kleine Hörboxen wie z. B. die tigerbox und Toniebox in die Kinderzimmer eingezogen. Diese spielen Geschichten ab, sobald eine dazugehörende Figur auf die Box gestellt wird. Eine tolle Sache für die Kinder, jedoch auch sehr kostspielig. Dabei lässt sich eine solche Hörspielbox mit ein bisschen Geschick und einem Smartphone nachbauen!
Das klingt nun alles sehr technisch, aber ist es gar nicht. Die Hörspielbox wird durch ein Handy und die Figur durch einen NFC-Chip ersetzt. Den Rest macht die gewählte App fast von alleine.
Zuerst muss sichergestellt werden, dass das Smartphone NFC unterstützt. NFC ist die Kurzform für Nahfeldkommunikation. Also die Kommunikation zwischen zwei Elementen: dem Smartphone und dem Chip, die nur innerhalb weniger Zentimeter miteinander kommunizieren können. Ob Ihr Gerät NFC unterstützt, sehen Sie in den Smartphone-Einstellungen, indem Sie nach NFC suchen und aktivieren. Die Position des NFC-Lesers befindet sich bei den meisten Smartphones in der Mitte der Rückseite des Gerätes. Legen Sie die gekauften NFC-Sticker bereit.
Nun geht es um die App, welche den NFC-Chip programmieren soll. Das ist einfacher, als es sich anhört! Die passende App gibt es im Play Store oder Apple Store. Mit der kostenpflichtigen App NFC Tools PRO können Audiodateien, die sich auf dem Smartphone befinden, direkt auf den Chip programmiert werden. Das funktioniert mit anderen Apps nicht so leicht. Die entsprechende App wird nun geöffnet.
Halten Sie den NFC-Chip an die Rückseite des Smartphones. Nachdem der Chip von der App erkannt wurde, werden in dieser seine Eigenschaften angezeigt (unter LESEN). Um den Chip zu beschreiben, muss ihm eine Aufgabe zugewiesen werden. Dazu gehen Sie zu AUFGABEN > Aufgabe hinzufügen > Ton & Medien > Spiele eine Tondatei > und wählen die gewünschte Audiodatei aus. Um diesen Befehl nun auf den NFC-Chip zu programmieren, muss unter AUFGABEN Schreiben angeklickt werden. Dafür muss der Chip nochmals an die Rückseite des Handys gehalten werden. Danach erhalten Sie eine Bestätigung des Überschreibens.
Nun ist der Chip programmiert und das Audio lässt sich abspielen, wenn er auf die Rückseite des Smartphones gehalten wird.
Mit diesen Grundbausteinen können Sie jetzt gemeinsam mit Ihrem Kind kreativ werden. Der NFC-Chip oder -Sticker lässt sich an Spielfiguren, Kuscheltieren usw. anbringen. Ein Behältnis aus Lego, Pappe oder Holz für das Smartphone kann verbunden und mit einem Lautsprecher zur ganzen persönlichen Hörbox werden. Anregungen für eigene Audioinhalte gibt es in unserem Beitrag “Hörprojekte für Kinder”.
Eine eigene Hörbox basteln, kann ein schönes Familienprojekt sein. Kinder und Eltern lernen gemeinsam etwas über Technik und können kreativ werden.
Noch mehr Ideen für selbstgebaute Hörboxen gibt es auf folgenden Seiten:
Es gibt Kinder und Jugendliche, die viel Zeit auf TikTok verbringen. Sie schauen sich Kurzvideos von anderen an oder produzieren eigene TikToks. Was genau dort angesehen oder veröffentlicht wird, wissen viele Eltern nicht und machen sich Sorgen – auch darum, dass ihr Kind mit Fremden in Kontakt kommen kann.
Nachdem es viel Kritik an der App gab, hat TikTok den “Begleiteten Modus” für die elterliche Kontrolle eingeführt. Damit können Sie als Erziehungsberechtigte steuern, wie lange die Anwendung genutzt werden kann, ob private Nachrichten verschickt und empfangen werden können und welche Inhalte auf der „Für dich“-Seite angezeigt werden. Hier kommen Sie zur ausführlichen Vorstellung der App.
Es ist nachvollziehbar, dass Sie sich als Eltern Sorgen machen, wenn Ihr Kind auf Social Media-Plattformen unterwegs ist. Trotzdem sollten Sie sich genau überlegen, ob es nicht besser ist, vor der Nutzung solcher Apps in Ruhe mit Ihrem Kind darüber zu sprechen, was es daran interessiert. Erklären Sie ihm Ihre Sorgen und machen Sie verständlich, welche Risiken es bei der Nutzung gibt. Wenn es für Sie in Ordnung ist, dass Ihr Kind TikTok nutzt, fragen Sie regelmäßig nach und bleiben Sie interessiert. Lassen Sie sich zeigen, was Ihr Kind dort macht. Sie müssen der Nutzung zustimmen, wenn Ihr Kind noch nicht volljährig ist.
Die App ist für Kinder unter 13 Jahren nicht geeignet – so steht es auch in den Nutzungsbedingungen von TikTok. Trotzdem gibt es schon jüngere Kinder, die die App nutzen. Wenn Sie Ihrem Kind das trotz der Altersbeschränkung erlauben, überlegen Sie, ob es vielleicht auch erst mal ohne eigenen Account TikTok-Videos anschaut. Denn das ist möglich!
Wenn Ihr Kind mit Ihrer Erlaubnis einen TikTok-Account anlegen darf und Sie sich für die Nutzung des Begleiteten Modus‘ entscheiden, richten Sie diesen wie folgt ein:
TikTok muss auf dem Smartphone Ihres Kindes und auf Ihrem eigenen Gerät installiert sein. Sie finden den Begleiteten Modus in den „Digital Wellbeing“-Einstellungen unter „Privatsphäre und Einstellungen“. Auf dem Gerät des Elternteils öffnet sich mit Klick darauf ein QR-Code, der mit dem Smartphone Ihres Kindes gescannt wird. Damit willigt Ihr Kind ein, dass Sie als Eltern die Nutzung steuern dürfen. WICHTIG: Sprechen Sie vorher mit Ihrem Kind über die Funktionen im Begleiteten Modus und überlegen Sie gemeinsam, was in welchem Umfang eingeschaltet werden soll:
Beachten Sie, dass es weitere Einstellungsmöglichkeiten bei TikTok außerhalb des Begleiteten Modus’ gibt, die unbedingt aktiviert werden sollten. Schalten Sie z. B. das Konto auf privat, so dass die Videos Ihres Kindes nicht von Fremden gesehen werden können.
Als Eltern können Sie nicht nachverfolgen, welche Inhalte angesehen werden. Sie können auch keine Nachrichten oder Kommentare lesen, so dass die Privatsphäre Ihres Kindes weitestgehend gewahrt bleibt. Wenn Sie Ihrem Kind vertrauen und es Medien bereits bewusst und sicher nutzen kann, ist es sicherlich schöner, auf diese Kontrollmöglichkeit verzichten zu können.
Konten bei Instagram, TikTok oder Amazon werden mit Passwörtern gesichert. So sollen Fremde keinen Zugriff auf sensible Daten wie Adresse, Kontonummer usw. erhalten oder im Namen anderer etwas posten oder Sachen bestellen. Manche Passwörter sind allerdings so einfach, dass sie mit technischer Hilfe von Kriminellen einfach “geknackt” werden können. Kinder sollten lernen, wie sichere Passwörter aussehen, sobald sie digitale Geräte nutzen oder im Netz unterwegs sind.
Ein sicheres Passwort hat mindestens 12 Zeichen und besteht aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Vermeiden Sie persönliche Passwörter wie die Geburtsdaten Ihrer Kinder, denn sie sind mit etwas Recherche leicht herauszufinden. Zahlenfolgen (zum Beispiel „12345“), alphabetische Buchstabenfolgen (wie „abcdefg“) oder eine Folge benachbarter Tasten auf der Tastatur (wie „qwertz“) sind ebenfalls nicht sicher. Am besten eignen sich Wörter, die in keinem Wörterbuch stehen und nichts mit Ihnen oder dem Dienst, bei dem Sie sich anmelden möchten, zu tun haben.
Ein sicheres Passwort zu erstellen und sich auf Dauer daran zu erinnern, ist gar nicht so einfach. Dabei hilft eine Eselsbrücke. Denken Sie sich einen Satz aus, den Sie sich gut merken können, beispielsweise „Elternguide.online informiert und unterstützt Eltern auch im Jahr 2020!“. Wenn Sie nur die Anfangsbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen des Satzes herausnehmen, entsteht folgendes Passwort: „Eoi+uEaiJ2020!“ Diese Zeichenfolge ist sicher und Sie vergessen sie nicht so schnell. Wenn Ihnen kein eigener Satz einfällt, können Sie auch an ein Sprichwort denken, zum Beispiel: „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte!“. Oder Sie nutzen den Passwort-Generator von Data-Kids, der Ihnen und Ihrem Kind beim Erstellen von solchen sicheren Passwörtern hilft!
Ein Passwort sollte regelmäßig geändert werden. Es wird empfohlen, für verschiedene Plattformen jeweils ein eigenes Passwort zu verwenden, da es immer mal zu Datenlecks und dem Diebstahl von Nutzerdaten kommen kann. Hacker könnten auf alle Accounts zugreifen, wenn immer das gleiche Passwort verwendet wurde.
Wenn Sie sich nicht so viele verschiedene Passwörter merken können oder wollen, nutzen Sie am besten einen Passwortmanager. Damit lassen sich Passwörter verwalten und verschlüsselt speichern. Sie müssen sich dann nur noch ein einziges Passwort für den Manager merken. Mit dem Passwort-Schlüssel-Automat können sich Eltern und Kinder Passwörter-Schlüssel ausdenken, die man nicht so schnell vergessen kann.
Auf der Internetseite des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik können Sie mehr zu sicheren Themen nachlesen und anschauen.