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Kinderfotos im Netz

Kinderfotos sind toll! Sie zeigen ohne große Worte, wie bunt, lustig, spannend und chaotisch der Alltag mit Kindern sein kann. Dank Smartphone lassen sich schöne Momente einfach und schnell festhalten und an Familie und Freunde weitergeben. In wenigen Sekunden ist der süße Schnappschuss vom Baby mit dem ersten Brei im Gesicht über Facebook, Instagram oder WhatsApp geteilt.

Süße, lustige Fotos – aus kinderrechtlicher Sicht oft bedenklich

Was Eltern süß finden und mit der Welt teilen, kann für Kinder (später) durchaus unangenehme Folgen haben. Auch wenn Ihnen als Eltern alle Fotos Ihres Kindes gefallen, versetzen Sie sich in die Lage Ihres Kindes! Sie selbst mögen sich wahrscheinlich auch nicht auf jedem Foto. Aus kinderrechtlicher Sicht sind Kinderfotos im Netz bedenklich, denn zu oft wird ohne deren Einverständnis gepostet. Genau wie Erwachsene haben auch Kinder ein Recht auf Privatsphäre (Art. 16, UN-Kinderrechtskonvention) und das Recht am eigenen Bild und somit die Freiheit, prinzipiell selbst zu entscheiden, was und wieviel sie von sich preisgeben.

Unterschätzen Sie nicht, dass Informationen und Bilder im Netz schnell verbreitet werden und zeitlich unbegrenzt und einfach zu finden sind. Obwohl ein Foto im Profil oder Blog gelöscht wird, können die Aufnahmen weiter kursieren. Andere können diese kopieren, verfremden und weiterverbreiten. Kinderbilder können für pädophile Zwecke missbraucht werden oder unvorteilhafte Bilder können das Risiko für Cybermobbing erhöhen. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Erwachsene bewusst und rücksichtsvoll mit den Persönlichkeitsrechten Ihres Kindes im Internet umgehen.

Aber heißt das nun, niemand darf mehr ein Kinderfoto posten?

Nein, das muss es nicht heißen! Kinder sind Teil unserer Gesellschaft und deswegen sollten sie sichtbar sein – auch in der digitalen Welt. Entscheidend ist, wie Kinder dargestellt werden: In welchen Situationen sieht man Ihr Kind auf dem Foto? Ist das Gesicht genau zu erkennen? Wer kann Fotos sehen, wenn Sie sie posten? Wenn Sie ein paar Regeln beachten, spricht nichts dagegen, ein Kinderfoto zu teilen und gleichzeitig die Persönlichkeitsrechte Ihres Kindes zu wahren. Nicht zu vergessen ist das Kinderrecht auf Beteiligung (Art. 12, UN-KRK), weshalb es wichtig ist, Kinder altersgerecht einzubinden und ihr Einverständnis einzuholen. Wir haben konkrete Hinweise zur Veröffentlichung von Kinderfotos nach Altersgruppen zusammengefasst. In den nachfolgenden Links finden Sie den passenden Text für das Alter Ihres Kindes.

Tipps für die Verbreitung von Fotos von Babys und Kleinkindern

Tipps für die Verbreitung von Fotos von Kindern im (Grund-)Schulalter

Alles Fake? – Mit Desinformation und Falschmeldungen im Netz umgehen

„Doch Mama, das hab ich im Internet gelesen!“ – „Wenn das so viele liken, muss ja auch was dran sein…“ – „Leon hat mir das bei WhatsApp geschickt – mit einem Foto. Das ist der Beweis!“

Kennen Sie solche Diskussionen um Nachrichten, bei denen die Meinung darüber, ob sie stimmen oder nicht, in der Familie auseinandergehen? Im Internet und in sozialen Netzwerken begegnen uns täglich unzählige Nachrichten, Meldungen und Geschichten. Sie stammen aus den Fernsehnachrichten, der Tageszeitung, von Leuten aus dem Sportverein oder bekannten Personen. Viele werden von eher unbekannten Menschen im Internet und über Messenger verbreitet. Darunter mischen sich Nachrichtenseiten und Absender, die gezielt mit Lügen oder Halbwahrheiten manipulieren möchten. Sie streuen bewusst Desinformationen, Gerüchte oder hasserfüllte Meldungen, die uns verunsichern sollen.

Fake News in unsicheren Zeiten

Nicht nur Kindern und Jugendlichen fällt es schwer, vertrauenswürdige Beiträge von gefälschten Meldungen, sogenannten Fake News, zu unterscheiden. Denn häufig sind sie als seriöse Nachrichten „getarnt“ und wirken sehr echt. Das kann problematisch sein, wenn es sich um politische Beiträge mit extremistischem oder populistischem Hintergrund handelt und Verschwörungstheorien verbreitet werden. Auch Inhalte, die vor allem jüngere Kinder verunsichern oder ängstigen können, sind problematisch

Erfahren Sie mehr zum Unterschied zwischen Desinformationen, Falschmeldungen und Sartire in unserem Artikel dazu.

Desinformation kursiert besonders dann, wenn viele Menschen sowieso unsicher sind und selbst Experten oder Politikerinnen keine Antworten auf alle Fragen haben – so z. B. während der Coronakrise und während des Ukrainekrieges. Fake News geben häufig die gewünschten Antworten und können helfen, mit Unsicherheit umzugehen. Leider sind sie aber nicht wahr! Fragen wie “Sind die Impfstoffe auch sicher?” oder “Woher kommt das Virus?” werden mit unpassenden Zahlen und Fakten falsch beantwortet. Das Problem daran ist: Je häufiger solche Artikel angeklickt werden, desto häufiger werden sie auch angezeigt und für wahr gehalten. Darum ist es wichtig zu wissen, dass Nachrichten, obwohl viele sie lesen, nicht stimmen müssen.

Umgang mit Fake News

Doch wie können Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene erkennen, ob sie einer Meldung oder einem Beitrag vertrauen können? Meistens hilft es, auf das eigene Gefühl zu hören und kurz zu überlegen, ob die Nachricht wirklich stimmen kann. Die folgenden Tipps helfen Ihnen und Ihrem Kind herauszufinden, ob es sich tatsächlich um eine Falschmeldung handelt:

Quellencheck

Wo wurde die Meldung gelesen und wer steckt eigentlich dahinter? Ist der Autor oder die Autorin bekannt und Experte oder Expertin für das Thema? Handelt es sich um eine seriöse Internetseite? 

Faktencheck

Findet sich die Meldung bei verschiedenen Quellen? Wie aktuell ist die Nachricht? Woher kommen die genannten Zahlen und Daten und in welchem Kontext wurden sie erhoben?

Form der Nachricht

Wirken Inhalt und Sprache seriös? Es lohnt ein Blick auf Schreibweise und verwendete Begriffe: Werden emotionale Sprache und viele Großbuchstaben verwendet? Finden sich Schlagworte wie „Lügenpresse“ oder ähnliche provokante Begriffe? Könnte der Artikel satirisch gemeint sein?

Beweise prüfen

Passen Fotos und Videos zum Inhalt der Nachricht? Sind sie aktuell? Gibt es eine Bildunterschrift und lässt sich erkennen, ob sie das Beschriebene darstellen oder aus einem anderen Zusammenhang stammen?

Eine besondere Form von Fake News sind sogenannte Deep-Fake-Videos. Lesen Sie mehr dazu in unseren Beitrag!

Noch mehr Tipps

Falschnachrichten verbreiten sich, wenn viele sie weiterleiten oder weitererzählen. Deshalb sollten Sie immer erst überlegen, ob die Nachricht wirklich stimmen kann. Bestimmte Internetseiten (für Kinder und Erwachsene) gelten als seriös und verbreiten in der Regel nur geprüfte Nachrichten. Außerdem haben wir einige Tipps für Sie, wo Sie Fake News prüfen können und wie sich der Umgang damit spielerisch lernen lässt:

Ihr Kind sollte wissen, dass nicht alles, was im Netz steht oder per WhatsApp verschickt wird, stimmen muss. Wenn Sie gemeinsam Nachrichten prüfen, kann es nach und nach lernen, Falsch von Richtig zu unterscheiden.

WhatsApp – die Nummer 1 der Messenger-Apps

Der beliebteste Messenger, auch unter Kindern und Jugendlichen, ist WhatsApp. Das liegt daran, dass die Kommunikation praktisch und einfach ist und viele andere Menschen ihn nutzen. Leider gibt es aber auch ein paar negative Seiten des beliebten Dienstes.

Kurz gefasst:

  • kostenfreie Messenger-App für Android und iOS (Apple) sowie als Web-App verfügbar
  • Registrierung mit Handynummer
  • Möglichkeiten: Chats, Videoanrufe, Gruppenchats, Versenden von Videos, Fotos und mehr
  • Risiken: Weitergabe personenbezogener Daten, Gefahr von Cybermobbing und anderen Kommunikationsrisiken
  • Altersfreigabe: 16 Jahre

Was ist WhatsApp?

WhatsApp ist ein kostenfreier Messenger. Nach dem Download ist die Registrierung mit einer Handynummer erforderlich. Danach können Profilbild und Profilname vergeben werden.

Die wesentliche Funktion von WhatsApp ist das Versenden von Nachrichten an Personen aus den eigenen Kontakten (Adressbuch), die ebenfalls die App nutzen. Das können Text- und Sprachnachrichten, Bilder, Videos oder der Live-Standort sein. Sie können entweder an einzelne Personen oder eine ganze Gruppe versendet werden. Unter Jugendlichen ist es besonders beliebt, Emojis und GIFs zu verschicken. Sie können auf einzelne Nachrichten mit Emojis reagieren.

Auch Videoanrufe mit einzelnen Personen oder in Gruppen sind in WhatsApp möglich. Es lassen sich selbstlöschende Nachrichten versenden, welche nach sieben Tagen automatisch vom Gerät verschwinden. Und gibt es die Möglichkeit, Fotos und Videos zu versenden, die nur einmal angeschaut werden dürfen und danach verschwinden. Chats können zudem archiviert werden.

Was fasziniert Jugendliche besonders daran?

Jugendliche nutzen die App gerne, weil sie damit schnell mit Bekannten und Familienmitgliedern in Kontakt treten können, da fast jeder WhatsApp installiert hat. Lehrerinnen und Lehrer und Klassenkameraden in Klassenchats, Großeltern wie auch Freundinnen und Freunde in anderen Ländern sind nur einen Klick entfernt. Nutzende wissen, wann ihre Kontakte das letzte Mal online waren. Über das Profilbild und den sogenannten Status können sie Eindrücke aus ihrem Leben teilen (ähnlich wie bei Instagram). Die schnelle Kommunikation über Sprachnachrichten ist bei Jugendlichen besonders beliebt.

Was kann problematisch sein an dem Angebot?

Über Messenger wie WhatsApp sind wir quasi ständig erreichbar. Besonders die Funktion der Lesebestätigung (zwei blaue Häkchen an einer Nachricht) kann Jugendliche jedoch unter Druck setzen, immer direkt antworten zu müssen. Auch wenn in einem Klassenchat manchmal hunderte Nachrichten täglich ausgetauscht werden, kann das Kinder und Jugendliche überfordern und stressen. Hinzu kommt, dass darüber häufig Fake News verbreitet werden.

Bilder und Nachrichten sind schnell verschickt. Es besteht die Gefahr, dass persönliche Daten, Bilder und Videos unbedacht geteilt, weiterverbreitet und dann schlimmstenfalls für Mobbing genutzt werden. Auch Kettenbriefe, Sexting, dubiose Gewinnspiele oder missverständliche Benachrichtigungen können problematisch sein.

WhatsApp greift auf zahlreiche Informationen des Nutzenden zu, z. B. auf die gesamte Kontaktliste im Handy. So gelangen Kontaktdaten von anderen an WhatsApp und andere Personen, ohne dass diese vorher gefragt wurden.

Was meint der Anbieter?

WhatsApp gehört genau wie Instagram zum Konzern Meta (früher Facebook). In den seit 2021 geltenden AGB wird informiert, dass Nutzerdaten zu Werbezwecken auch an Unternehmen weitergegeben werden. Außerdem gibt es seit längerem Gerüchte und Pläne, dass Werbung über WhatsApp geschaltet werden soll. Bisher wurden diese aber nicht umgesetzt.

Bestimmte Sicherheitseinstellungen sollen die Nutzung verbessern: Personen bzw. Telefonnummern können blockiert werden; Standortbestimmung und Lesebestätigung lassen sich deaktivieren. Nutzerinnen und Nutzer können auch die Sichtbarkeit des eigenen Profils einschränken. Nachrichten werden verschlüsselt ausgetauscht, so dass sie nicht so leicht von Fremden „gehackt“ werden können. Das funktioniert allerdings nur in Einzelnachrichten und wenn das Backup – also die Datensicherung – deaktiviert ist.

Anfang 2022 hat WhatsApp angekündigt, dass Gruppenadministratoren in Zukunft Nachrichten von anderen löschen können. Diese Funktion ist bisher noch nicht umgesetzt.

Was sollten Eltern beachten?

Wenn Ihr Kind jünger ist als 16 Jahre, müssen Sie der Nutzung von WhatsApp zustimmen. Achten Sie darauf, dass Ihre Tochter oder Ihr Sohn den Messenger verantwortungsbewusst nutzt. Das heißt, klären Sie Ihr Kind darüber auf, dass es keine persönlichen Daten an unbekannte Personen weitergibt und zu private Fotos mit Bekannten teilt. Gemeinsam können Sie Einstellungen für die Sicherheit vornehmen. Das geht in der App selbst, aber auch in der Verwaltung der Zugriffsrechte im Android- oder iOS-Betriebssystem (jeweils unter Einstellungen). In der App kann unter der Kategorie “Datenschutz” eingestellt werden, wer was sieht und ob man von Fremden in Gruppen eingeladen werden möchte oder nicht. Es kann passieren, dass bestimmte Funktionen nicht mehr benutzt werden können, wenn bestimmte Zugriffe verweigert werden.

Auf Medien kindersicher gibt es Videoanleitungen, wie Sie WhatsApp auf dem Android-Smartphone oder iPhone Ihres Kindes sicher einstellen können.

Neben den Sicherheitseinstellungen sollten Sie Ihr Kind auch auf mögliche Gefahren wie z. B. Cybermobbing hinweisen. Nachrichten können auch mal ein paar Minuten ungelesen bleiben und eine Antwort darf ruhig später kommen. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, dass auch im Internet ein freundlicher Umgangston herrschen sollte.

Wenn Sie einen Messenger nutzen möchten, der mehr Datensicherheit bietet, lesen Sie unsere Toolbeschreibungen zu Signal und Threema.

Das Internetphänomen Challenges: Von unterhaltsam und für den guten Zweck bis leichtsinnig und gefährlich

Sie zählen zu den beliebtesten Online-Formaten bei Kindern und Jugendlichen: Pranks und Challenges – Streiche und Herausforderungen. Leute filmen sich z. B. dabei, wie sie die Tänze der Charaktere aus dem Spiel Fortnite nachahmen. Oder bei der #CelebLookAlike-Challenge werden Freunde gefragt, wer welcher bekannten Person ähnlich sieht. 

Challenges gibt es auf fast allen sozialen Netzwerken. Besonders beliebt sind sie bei TikTok. Challenges können lustig sein und Aufmerksamkeit für eine bestimmte Sache erregen. Es kann aber auch mal gefährlich werden, wenn vor allem Jüngere versuchen, bestimmte Challenges nachzuahmen. 

Was steckt hinter dem Internetphänomen Challenge?

Bekannt geworden ist dieses Internetphänomen wahrscheinlich durch die Ice-Bucket-Challenge, bei der Teilnehmende sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf geschüttet haben, um auf die Krankheit ALS aufmerksam zu machen. Die Ice-Bucket-Challenge diente einem guten Zweck. Challenges können aber auch andere Funktionen und Hintergründe haben. Menschen stellen sich verschiedenen Herausforderungen, nehmen das Ganze per Video auf und laden es dann in den Sozialen Netzwerken hoch.  

Von TikTok sind Challenges nicht mehr wegzudenken. Während anfänglich vor allem Tänze oder bestimmte Lieder nachgeahmt wurden, gibt es heute keine Grenzen mehr. Die Idee hinter sogenannten Hashtag-Challenges ist es, die eigene Interpretation der Challenge zu posten und das Video ebenfalls mit dem Hashtag zu versehen. Diese Videos gehen innerhalb von Stunden viral und werden von Usern und Userinnen auf der ganzen Welt geteilt und nachgemacht. Das nutzen auch Unternehmen, die Hashtag-Challenges anstoßen, um mehr Bekanntheit bei jungen Menschen zu bekommen.  

Einige Challenges dienen der reinen Unterhaltung. Bei der #LevelUpChallenge werden Haustiere dabei gefilmt, wie sie gewissen Hürden überwinden müssen. Andere Challenges verfolgen einen guten Zweck, wie die Challenge #cleansnap. Hier sollte ein durch Müll verschmutzter Ort vor und nach dem Aufräumen gefilmt werden. TikTok spendete für jedes hochgeladene Video an den Umweltschutzverein Wings of the ocean. 

Was Jugendliche an Challenges reizt

Heranwachsende finden es spannend, sich mit anderen zu messen und Dinge nachzuahmen. Das muss nicht gleich in einem Video passieren, sondern kann auch im Alltag, zu Hause oder in der Schule sein. Auf dem Schulhof wird getanzt oder versucht, den Wasserflaschen-Flip nachzumachen. 

Bestimmte Challenges können jungen Nutzerinnen und Nutzern ein starkes Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit vermitteln. Durch Likes und Kommentare geben sie sich gegenseitig Feedback und nehmen Kontakt zueinander auf. Auch Anerkennung und Nervenkitzel sind für junge Menschen Gründe, Challenges mitzumachen. 

Challenges gehören zum festen Bestandteil vieler Social-Media-Communities und werden auch von Influencerinnen und Influencern mitgemacht. Das animiert ihre jungen Follower, sich anzuschließen und dem Trend zu folgen.  

Wenn Challenges gefährlich werden

Nicht jede Challenge ist harmlos. Es gibt auch gefährliche und riskante Challenges. Das wird zum Problem, wenn Jugendliche zum Nachahmen aufgefordert werden, die sich der Gefahr nicht bewusst sind. Challenges, die dazu auffordern abzunehmen oder Dinge zu essen, die nicht dazu gedacht sind, sind nur zwei Beispiele. 

Gleichgesinnte “treffen” und das Ziel, sich selbst etwas zu beweisen oder Aufmerksamkeit bekommen, sind Gründe, warum Jugendliche sich auch auf gefährliche Challenges einlassen. Hinter diesen gefährlichen Challenges stecken häufig sogenannte Hoaxes. Das sind ausgedachte Geschichten, die als Challenge verbreitet werden. Kinder und Jugendliche werden zu riskanten Aktivitäten animiert, weil sonst angeblich etwas Schlimmes passieren würde. Gefährlich sind am Ende die Hoax-Challenges selbst. Lesen Sie mehr dazu in unserem Beitrag zu Kettenbriefen.  

Tipps zum Umgang mit Challenges 

Social-Media-Anbieter löschen gelegentlich gefährliche Inhalte, aber das verhindert nicht, dass andere riskante Challenges zum Trend werden. Auf YouTube und TikTok ist es verboten, solche Pranks und Challenges einzustellen. Bei TikTok erhalten User direkt eine Warnung, wenn vermeintliche riskante Challenge-Videos im Feed auftauchen. Außerdem gibt es Aufklärungsvideos dazu. 

Die wichtigsten Tipps im Überblick: 

  • Wenn sich Ihr Kind gern solche Videos im Netz anschaut, lassen Sie sich diese zeigen und erzählen, was es daran begeistert.  
  • Deutlich machen, dass einige Challenges nicht zum Nachahmen geeignet und viele Inhalte inszeniert sind; erklären, warum manche Challenges gefährlich sind (Verletzungen aber auch psychische Beeinträchtigungen) 
  • Über Arten von Challenges sprechen (unbekannte Dinge essen, von denen man nicht weiß, wie sie sich auswirken, riskante sportliche Stunts, Experimente mit Feuer bspw.), aber keine konkreten Challenges nennen 
  • Vorsicht und Bedacht beim Warnen von anderen Eltern vor Challenges; diese dabei nicht weiterbreiten, alarmistische Warnungen können Angst auslösen, anstatt zu helfen 

Bleiben Sie offen für lustige, harmlose oder sogar hilfreiche Challenges. Vielleicht möchten Sie sich auch gemeinsam mit der ganzen Familie an solche Herausforderungen wagen

Beliebte Spiele: Grand Theft Auto (GTA)

Grand Theft Auto (kurz GTA) ist eine unter Jugendlichen sehr beliebte Computerspiel-Serie. Der Ego-Shooter ist erst ab 18 Jahren freigegeben – also nicht für Kinder und Jugendliche geeignet. 

Kurz gefasst:

  • Actionspiel aus der Ich-Perspektive in einer fiktiven Welt
  • zahlreiche für Kinder und Jugendliche nicht geeignete Inhalte (Gewalt, Prostitution etc.)
  • Multi-Player-Modus mit der Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen
  • Spiel für PC, Playstation, Sony PSP und Xbox oder als ergänzende Spiele-App

Was ist Grand Theft Auto?

GTA V (5) ist die neueste Version der populären Spielereihe. Im Herbst 2021 wurden drei ältere Teile der GTA-Serie (GTA 3, GTA Vice City, GTA San Andreas) für PC und neuere Konsolen (SwitchXbox X/S und PS5) neu veröffentlicht.
Der Spieler oder die Spielerin schlüpft in allen Teilen der Serie in die Rolle eines Kriminellen und muss in einer fiktiven Stadt Missionen und Aufgaben erfüllen. Die Figur bewegt sich durch eine weitläufige, offene 3D-Welt und muss z. B. einen Banküberfall begehen oder ein Auto stehlen. Durch die Ich-Perspektive und die realistische Grafik tauchen die Spielerinnen und Spieler besonders tief in die Welt ein und können das Spiel als sehr echt empfinden. 

Das Spiel gibt es auch als Online-Multiplayer (GTA Online), bei dem sich die Spieler gemeinsam in der Welt bewegen und miteinander kommunizieren können. 

Was fasziniert Jugendliche an dem Computerspiel?

Unter den 14- bis 17-Jährigen gehört GTA zu den beliebtesten Spielen. Das Spiel ist sehr spannend, weil die Gamer im Spiel fast alles tun können und immer neue, sehr unterschiedliche Aufgaben erledigen müssen. Der Wettbewerbscharakter und das gemeinsame Spiel mit anderen „Gleichgesinnten“ im Online-Multiplayer-Modus lässt Gamerinnen dabei bleiben. Für GTA Online gibt es regelmäßig neue Spielinhalte, die heruntergeladen werden können, z. B. neue Missionen oder Fahrzeuge. 

Jugendliche können in Computerspielen neue Dinge erfahren. Dazu zählt auch, dass sie hier Grenzen austesten und überschreiten können – in einer fiktiven Welt ohne Konsequenzen. Mit einem solchen Spiel fühlen sich einige Jugendliche schon älter als sie eigentlich sind. Sie beweisen sich selbst und gegenseitig, dass sie so ein Spiel schon spielen und die Inhalte ertragen können, auch wenn sie eigentlich noch zu jung sind. 

Was ist problematisch an dem Angebot?

Das Spiel stellt teilweise sehr drastisch Gewalt dar, auch ohne dass es für den Spielverlauf notwendig ist. Besonders problematisch sind Gewalt- und Folterszenen und die fragwürdigen Darstellungen von Frauen. Aus diesem Grund kommt die USK zu einer Alterseinstufung von 18 Jahren. Minderjährigen darf das Spiel also nicht verkauft oder zugänglich gemacht werden. Trotz oder wegen dieser klaren Regelung versuchen Jugendliche das Spiel zu spielen und können mit Inhalten und Darstellung in Berührung kommen, die nicht für ihr Alter geeignet sind. Die Folge können Verängstigung, aber z. B. auch ein dauerhaft verzerrtes Frauenbild sein. 

Was meint der Anbieter?

Grand Theft Auto ist eines der erfolgreichsten Spiele weltweit und gilt in der Gaming-Szene als Kultspiel. Da der Online-Modus von GTA V nur verfügbar ist, wenn man das Spiel erworben und dementsprechend  sein Alter nachgewiesen hat, ist der Anbieter nicht zu weiteren Schutzmaßnahmen verpflichtet. Hier sind also in der Folge der Handel, Online-Game-Stores und in der letzten Konsequenz Sie als Eltern in der Pflicht. 

Was sollten Eltern beachten?

Auch wenn nicht jedes Kind gleich und unterschiedlich weit entwickelt ist, sollten Eltern die Alterseinstufungen ernstnehmen. Diese werden von erfahrenen Prüfern in kontrollierten Prüfverfahren festgelegt. Nutzen Sie bei Online-Zugängen zu Spielen die technischen Einstellungsmöglichkeiten z. B. bei der Spielekonsole. 

Natürlich lässt sich nicht ganz vermeiden, dass Ihr Kind durch Freunde oder auf anderen Wegen in Kontakt mit dem Spiel kommen kann. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Ego-Shooter und Computerspiele, wenn Sie wissen, dass diese genutzt werden. Dabei sollten auch Inhalte und deren Wirkung zur Sprache kommen und deutlich gemacht werden, dass nicht alles der gesellschaftlichen Realität entspricht. 

Auch Gruppendruck kann dazu führen, dass Ihr Kind das Spiel unbedingt ausprobieren möchte. Besprechen Sie sich mit anderen Eltern und überlegen Sie sich mit ihnen ein gemeinsames Vorgehen. 

Twitch – die Streamingplattform für Gamer

Kennen Sie Let’s Plays? Das sind Videos, in denen sich Menschen beim Spielen von Games z. B. auf YouTube zeigen. Die bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebte Plattform Twitch.tv funktioniert im Prinzip genauso, nur dass man hier live dabei zusehen kann, wie andere spielen. Für junge Gamer ist das Portal ein Muss.

Kurz gefasst:

  • Streaming-Plattform, hauptsächlich zur Liveübertragung von Videospielen
  • Altersfreigabe laut AGB: ab 18 Jahre – oder ab 13 Jahre unter Aufsicht eines Elternteils
  • Anmeldung nur für eigene Streams erforderlich
  • kostenlos als App verfügbar sowie als Browser-Version und Anwendung für Spielekonsolen
  • enthält Werbung und verschiedene kostenpflichtige Funktionen

Was ist Twitch?

Twitch ist das größte Livestreaming-Portal, über das Games gestreamt und angeschaut werden können. Die Seite ähnelt vom Prinzip anderen Videportalen. Nutzende können Kanäle oder den Stream eines bestimmten digitalen Spiels besuchen. Dabei müssen sie sich nicht anmelden.

Nur registrierte User können das Spiel, das sie gerade spielen, live für ein Publikum übertragen. Dabei nutzen sie in der Regel Webcam und Mikrofon, um das eigene Spiel gleichzeitig zu kommentieren. Über die Chatfunktion können Spielende und Zuschauende in Echtzeit miteinander kommunizieren. Ein Spiel wird oft von mehr als 10.000 Personen verfolgt. Wer genügend Zuschauer*innen hat, kann Werbung schalten. Der Erlös daraus wird unter Twitch und dem streamenden Spielenden aufgeteilt. Einzelne Kanäle lassen sich auch kostenpflichtig abonnieren und es gibt die Möglichkeit, einem Gamer während des Livestreams Geld zu spenden.

Die am häufigsten auf Twitch gezeigten Spiele sind auch sonst sehr beliebt, z. B. Fortnite, Leagues of Legend, Counterstrike und Minecraft. Auch eSport-Ereignisse werden bei Twitch übertragen. Die meisten Inhalte auf Twitch sind von Nutzer*innen, aber es gibt auch professionell produziertes Material. Neben dem Hauptthema Games werden auch andere Inhalte auf Twitch gezeigt. Es gibt Streams zum Programmieren, Zeichnen, Basteln und vielen anderen Dingen aus dem Alltag.

Warum ist Twitch für Jugendliche so spannend?

Bei Twitch können Jugendliche ihr Hobby Computerspiele mit anderen teilen und aus einer anderen Perspektive live miterleben. Sie können sich direkt mit ihren Gaming-Idolen austauschen und ihre Fähigkeiten in einem bestimmten Spiel verbessern. Für die Gamer ist es interessant, da sie ihre Fähigkeiten zeigen und auch Geld verdienen können.

Was kann problematisch sein an dem Angebot?

Wer Zugang zum Internet hat, kann auch Twitch nutzen, da zum Zuschauen keine Registrierung erforderlich ist. Deshalb können Kinder und Jugendliche Streamings von Spielen sehen, die laut Altersbeschränkung noch nicht für sie geeignet sind. Laut AGB ist das Angebot erst ab 13 Jahren und dann auch nur mit Aufsicht der Eltern zu nutzen. Das wird aber höchstens bei der Registrierung für eigene Streams oder die Interaktion mit Gamern relevant. Eine Überprüfung, ob das bei der Anmeldung angegebene Alter stimmt, findet nicht statt.

Ihr Kind kann auf gewaltvolle, angstmachende und sexualisierte Inhalte stoßen. Aus diesem Grund hat der Jugendschutz die Plattform als nicht geeignet für Kinder und Jugendliche eingestuft.

Werbung bei Twitch ist nur schwer erkennbar. Das hängt auch damit zusammen, dass immer mehr Gamer zu Influencern werden. Persönliche Spiele-Empfehlungen erkennen die jungen User oft nicht als Werbung.

Die integrierte Spendenfunktion ist ebenfalls kritisch zu sehen. Wenn Zuschauende ihren Lieblingsspielern während des Livestreams Geld überweisen, wird das vom Gamer gleichzeitig kommentiert. Diese Art der persönlichen Rückmeldung kann vor allem jüngere Nutzende dazu verleiten, mit den elterlichen PayPal-Kontodaten Geld zu spenden.

Da sich User, die nur Livestreams verfolgen, nicht registrieren müssen, besteht vor allem bei jungen Streamern die Gefahr, dass (fremde) Erwachsene Kontakt aufnehmen und es zu Cybergrooming kommt.

Was sagt der Anbieter?

Twitch Interactive, Inc. existiert seit Juni 2011 (damals noch unter dem Namen Justin.tv) und gehört seit 2014 zu Amazon. Es gibt also ein Interesse Nutzerdaten zu sammeln, um personenbezogene Werbung zu machen. Die Datenschutzbestimmungen liegen auf Deutsch vor und geben genau wieder, wie und wofür der Dienst personenbezogene Daten erhebt. Auch die Sicherheitshinweise gibt es auf Deutsch. Twitch bietet eine Meldefunktion, so dass Personen, die im Stream oder Chat gegen die Community-Richtlinien verstoßen, von anderen Usern gemeldet werden können. Nach Überprüfung durch ein Moderationsteam werden unangemessene Inhalte gelöscht.

Sobald ein Video angeklickt wird, in dem ein Spiel mit Altersbeschränkung gespielt wird, gibt es einen Hinweis. Dieser lässt sich jedoch einfach wegklicken.

Was sollten Eltern beachten?

Aufgrund der angesprochenen Risiken sollten Sie Ihr Kind begleiten, wenn es den Dienst nutzt, oder sich zumindest regelmäßig mit ihm darüber austauschen. Sprechen Sie mit ihm über die Plattform und schauen Sie sich diese gemeinsam an. Recherchieren Sie die Altersfreigaben für die einzelnen Spiele und halten Sie sich daran. Machen Sie Ihr Kind außerdem darauf aufmerksam, dass es als Streamer keine persönlichen Informationen veröffentlichen sollte, da Twitch diese weitergeben kann. Nutzen Sie in den Einstellungen die Möglichkeit, die Kommunikation mit Fremden zu deaktivieren.

Vorbild sein von Anfang an – wie Babies und Kleinkinder den Umgang mit Medien lernen

Sie lesen Ihrem Kind gerade eine Geschichte vor und plötzlich piepst das Handy, um eine neue WhatsApp-Nachricht anzukündigen. Was machen Sie? Greifen Sie automatisch zu Ihrem Smartphone oder lesen Sie die Nachricht erst später, wenn das Kind schläft?

Solche Situationen gibt es wahrscheinlich in jeder Familie. Wenn der kleine Sohn dann nach dem Smartphone greift, heißt es: “Das ist noch nichts für dich!”.

Durch Beobachtung lernen

Seien Sie sich bewusst, dass Eltern und auch andere Erwachsene für Kinder eine wichtige Vorbildfunktion haben. Kinder erleben, wie Sie als ihre engsten Bezugspersonen mit digitalen Medien umgehen und orientieren sich daran. So lernen Kinder, wie die Welt funktioniert und wie man sich in bestimmten Situationen verhält. Ihr Verhalten hat deshalb einen großen Einfluss darauf, wie Ihr Kind selbst Medien nutzt. Indem Sie aktiv vorleben, wie ein guter Umgang mit Medien aussehen kann, unterstützen Sie Ihr Kind dabei zu lernen, Smartphone und Co. selbstständig, sinnvoll und bewusst zu nutzen.

Gerade für jüngere Kinder sind Eltern die Nummer Eins. Für Babies und Kleinkinder ist es besonders wichtig, dass sie über den direkten Blickkontakt Ihre Aufmerksamkeit erkennen und eine gute Bindung aufbauen. Wenn Papa ständig auf sein Smartphone schaut, ist das nicht möglich. Kinder, auch schon in jungen Jahren, merken das. Je älter Kinder werden, desto mehr eifern sie Ihnen nach. Im Kleinkindalter greifen sie nach dem Smartphone von Papa oder sprechen in einen Baustein, der eine ähnliche Form hat. Sie erkennen schon früh, wie wichtig dieses Gerät für Erwachsene oder ältere Geschwister ist.

Ein gutes Vorbild sein

Schaffen Sie von Anfang an eine gute Basis für einen reflektierten Umgang mit Medien. Lassen Sie das Smartphone auf lautlos gestellt in der Tasche, wenn Sie mit Ihrem Kind spielen, so dass es nicht den Eindruck hat, dass das Smartphone immer wichtiger ist. Später wird sich Ihr Kind dann vielleicht genauso verhalten. Wenn es doch mal herausgeholt wird, erklären Sie Ihrem Kind, warum.

Es gibt sicherlich auch Momente, in denen das Smartphone gebraucht wird, um ein schönes Foto von Ihrem Nachwuchs zu schießen. Halten Sie schöne Momente mit der Kamera fest! Überlegen Sie aber, wie oft das sein muss. Schließlich möchte Ihr Kind Ihnen lieber in die Augen sehen, als ständig auf das Smartphone vor Ihrem Gesicht.

Auch gemeinsame Zeiten mit Medien gehören in der Familie dazu. Führen Sie Ihr Kind langsam daran und wählen Sie altersgerechte Inhalte aus. Solche Medienerlebnisse sollten sich aber immer mit medienfreien Zeiten abwechseln.

Bei allem gilt: Seien Sie sich Ihrer Rolle als Vorbild bewusst!

YouTube in der Familie

Auch Ihr Kind bewundert einen oder mehrere YouTube-Stars und würde am liebsten die ganze Zeit Videos schauen? Dann haben wir ein paar Tipps, wie Sie die YouTube-Nutzung in Ihrer Familie regeln können. Beachten Sie, dass nicht jeder Tipp für jedes Kindesalter geeignet ist.

Unsere Tipps für alle Altersgruppen

  • Medienzeit: Vereinbaren Sie je nach Alter Ihres Kindes feste YouTube-Zeiten, in denen es Videos schauen darf. Besprechen Sie mögliche Konsequenzen, sollten die Zeiten einmal nicht eingehalten werden. Nutzen Sie dafür z. B. einen sogenannten Mediennutzungsvertrag.
  • Werbeunterbrechungen: YouTuber verdienen mit ihren Videos meist Geld in Form von eingebundener Werbung. Die Währung auf YouTube ist Aufmerksamkeit: Je mehr Abonnenten ein YouTuber oder eine YouTuberin und je mehr Klicks ein Video hat, desto mehr Werbeeinnahmen werden erzielt. Erklären Sie Ihrem Kind, wie durch sein Verhalten auf YouTube Geld gemacht wird.
  • YouTube-Stars sind oft sogenannte Influencer. Gesponserte Inhalte oder Produktplatzierungen können für Heranwachsende unter Umständen schwer zu erkennen und zu durchschauen sein.

Unsere Tipps für Kleinkinder und Kinder im Grundschulalter

  • Sicherheitseinstellungen: YouTube ist keine Plattform für Kinder, auch wenn dort viele Inhalte spannend für sie sind. Um zu vermeiden, dass Ihr Kind unangemessene, anstößige oder grausame Videos angezeigt bekommt, aktivieren Sie die YouTube-Kindersicherung mit der Option „eingeschränkter Modus“. Hier finden Sie eine genaue Anleitung.
  • Videowiedergabe: Wenn Ihr Kind mehr als ein Video anschauen darf, fügen Sie die ausgewählten Videos zur Wiedergabeliste hinzu, so dass Sie entscheiden und wissen, welches Video als nächstes abgespielt wird. 
  • Kindgerechtes Angebot: Für jüngere Kinder – bis ins Grundschulalter – empfehlen wir die App YouTube Kids.

Unsere Tipps für Teenager

  • Beliebte Angebote: Zeigen Sie Interesse und bleiben Sie im Gespräch! Unterhalten Sie sich mit Ihrem Kind darüber, was es an YouTube und seinen Stars begeistert. Lassen Sie sich Videos zeigen und die Faszination daran erklären, ohne dass Sie den Eindruck erwecken, Sie wollten Ihren Sohn oder Ihre Tochter kontrollieren.
  • YouTube-Account: Besprechen Sie mit Ihrem Kind, was es bedeutet, sich bei YouTube zu registrieren, um Kommentare zu hinterlassen oder eigene YouTube-Videos hochzuladen. Nach den AGB müssen die Nutzerinnen und Nutzer der Plattform in Deutschland mindestens 16 Jahre alt sein. Mit Ihrem Einverständnis ist auch eine Nutzung von Kindern ab 13 Jahren möglich. Sie können mit Family Link ein Google-Konto für Ihr minderjähriges Kind erstellen und verwalten bis es alt genug ist. Die Steuerung der YouTube-Nutzung eines Kindes mit dem Google-Konto eines Elternteils – die sogenannte Elternaufsicht – ist möglich, aber noch in der Testphase. Lesen Sie mehr direkt auf den Seiten von YouTube. Es gibt zudem bestimmte Richtlinien und Gesetze, die eingehalten werden müssen – wie etwa das Urheberrecht und das Recht am eigenen Bild. Mehr Hinweise, die Sie im Blick behalten sollten, wenn Ihr Kind YouTube aktiv mitgestalten möchte, finden Sie in unserem Beitrag Mein Kind will YouTuber werden – was nun?

In allen verlinkten Beiträgen finden Sie mehr Informationen. Diese können hilfreich sein, wenn Sie sich in der Familie zu YouTube austauschen möchten.

Telegram

Telegram ist ein Messenger-Dienst wie WhatsApp, Signal und Co. Obwohl der Messenger im Vergleich zu anderen als relativ datenschutzsicher gilt, ist Telegram wegen der Verbreitung von Fake News und Verschwörungserzählungen in die Kritik geraten.

Kurz gefasst:

  • kostenloser Messenger für Smartphone, Tablet oder PC
  • geheime Chats mit “Selbstzerstörungstimer” möglich
  • Handynummer für Fremde versteckt, durch Nutzernamen auffindbar
  • Erstellung von Gruppen, Kanäle und Bots
  • Mindestalter laut AGB: 16 Jahre (Altersangabe in den App-Stores: ab 17 bzw. 18 Jahre)

Was ist Telegram?

Telegram ist ein kostenfreier Messenger-Dienst, der mit einer besonders hohen Sicherheit und Schnelligkeit wirbt. Wer die App nutzen möchte, muss sich mit einer Handynummer einmalig durch einen Anruf oder per SMS registrieren. Anschließend lässt sich ein Account über unbegrenzt viele Geräte verwenden. Außerdem ist es möglich, sich einen Benutzernamen anzulegen.

Telegram bietet Funktionen wie andere Messenger-Dienste auch: Das Versenden (und Bearbeiten) von Bildern, Videos, Audiodateien und Emojis. Außerdem lassen sich darüber Umfragen durchführen. Eine weitere Besonderheit von Telegram ist die Erstellung öffentlicher Gruppen bzw. das Abonnieren von (thematischen) Kanälen: Über diese können Nachrichten an unbegrenzt viele Nutzende versendet werden, schreiben darf aber nur der Kanalersteller und die Administratoren. 

In sogenannten „Geheimen Chats“ werden Nachrichten nicht auf den Servern des Anbieters gespeichert. Damit soll verhindert werden, dass Nachrichten in irgendeiner Form abgefangen und mitgelesen werden können. Auch die „Selbstzerstörungsfunktion“, mit der nach einer festgelegten Zeit eine Nachricht automatisch bei Sender und Empfänger verschwindet, trägt dazu bei. 

Was macht Telegram für Jugendliche interessant?

Wie auch bei WhatsApp kann über Telegram schnell und kostenlos mit anderen in Kontakt getreten werden. Besonders der Austausch in Gruppen macht Telegram interessant. Für ältere Jugendliche könnte zudem der Kontakt mit Gleichgesinnten in Telegram-Gruppen spannend und zugleich problematisch sein.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Trotz Verschlüsselungen und geheimen Nachrichten hat die App einige Tücken: Die Ende-zu-Ende Verschlüsselung sorgt dafür, dass Nachrichten nur von den Chatteilnehmenden gelesen werden können, muss aber  erst aktiviert werden. Außerdem sind  sämtliche Kommunikationsinhalte, mit Ausnahme der geheimen Chats, dauerhaft für den Betreiber einsehbar und werden auf dessen Servern gespeichert. 

Wegen der abonnierbaren Kanäle und Gruppen ist Telegram beliebt und gleichermaßen in der Kritik. Einrichtungen wie z. B. Zeitungen können darüber regelmäßig aktuelle Informationen versenden. Aber es finden sich in diesen Gruppen auch Personen zusammen, die rechtes Gedankengut oder andere extreme Meinungen untereinander austauschen und verbreiten. Hören Sie dazu auch eine Folge des Jugendpodcasts „Was geht…?“.

Wie bei ähnlichen Apps können Kontaktrisiken wie Sexting, Cybermobbing und das Verbreiten sogenannter Fake News nicht ausgeschlossen werden. Die Registrierung mit einem Nutzernamen stellt ein besonderes Risiko dar: Dieser ist öffentlich, so dass auch Personen, die die Handynummer nicht haben, Kontakt aufnehmen können. Der Messenger benötigt außerdem Zugriff auf das Adressbuch und Kontakte werden auf Telegram-Servern dauerhaft gespeichert. 

Was meint der Anbieter?

Der russische Anbieter wirbt mit Datenschutz und Privatsphäre. Neben den Verschlüsselungen gibt es z. B. die Möglichkeit, die App mit Code oder Fingerabdruck zu sichern. Telegram ist außerdem Open Source, das heißt dass jeder einsehen kann, wie die App programmiert ist und wie die Sicherheitsmaßnahmen funktionieren. Die App soll außerdem immer kosten- und werbefrei bleiben. 

Bevor Sie sich registrieren, müssen Sie außerdem den Nutzungsbedingungen zustimmen. Diese verlangen ein Mindestalter von 16 Jahren. Außerdem verpflichten sich die Nutzenden, den Dienst nicht für den Versand von Spam oder Betrügerei zu benutzen, Gewalt nicht zu fördern und keine illegalen pornografischen Inhalte zu veröffentlichen. Es ist jedoch unklar, ob und wie die Einhaltung dieser Bedingungen geprüft wird.

Was sollten Eltern beachten?

Bevor Ihr Kind einen Messenger wie Telegram nutzt, sollten Sie mit ihm über Kommunikationsregeln und mögliche Gefahren sprechen. Überlegen Sie vorher, was für Telegram spricht oder ob ein anderer Dienst besser wäre. Wenn es Telegram sein soll, verzichten Sie auf eine Registrierung mit einem öffentlichen Nutzernamen.

TikTok – die angesagte Kurzvideo-App

TikTok gehört zu den beliebtesten Apps unter Jugendlichen. Sie ist eine Plattform für kreative Kurzvideos aller Art.

Kurz gefasst

  • kostenlose Social-Media-App
  • unter Teenagern eine der beliebtesten Apps weltweit
  • Mindestalter: 13 Jahre (mit Einverständnis der Eltern)
  • in der Kritik wegen unzureichendem Jugend- und Datenschutz sowie Einschränkung der Meinungsfreiheit

Was ist TikTok?

TikTok ist Social-Media-Plattform und Video-App in einem: User können bei TikTok aus einer bunten Sammlung von bekannten Popsongs, beliebten Audios und Zitaten, z. B. aus Filmen, wählen. Dazu „singen“ oder „sprechen“ sie Playback und filmen ihre Choreographie innerhalb der App mit dem Smartphone. Aber auch komplett selbst kreierte Kurzvideos werden umgesetzt. Die meisten Videos sind nur 15 oder 60 Sekunden lang. Bestimmte Videos lösen einen richtigen Hype aus, werden nachgeahmt oder im Sinne eines Trends oder einer Challenge weitergeführt. 

Die Videos der TikToker, deren Account öffentlich ist, lassen sich über einen Browser anschauen und kommentieren, ohne dass man bei der App angemeldet sein muss. Um selbst Videos zu erstellen, wird allerdings ein Account benötigt.

TikTok bringt immer mehr Funktionen heraus, z. B. sich im Duett mit anderen Usern filmen, die Clips anderer weiterführen (Stitch) oder Livestreams. Mit TikTok Now können einmal am Tag spontan Videos – ähnlich wie bei BeReal – veröffentlicht werden. Auch Unternehmen nutzen die Plattform, um darüber zu werben.

Was begeistert Kinder und Jugendliche an dem Angebot?

Jugendliche nutzen TikTok gern für den Austausch untereinander. Am wichtigsten ist ihnen aber, dass die damit Spaß haben und sich mit anderen über die coolsten Videos austauschen können. ÜberTikTok lassen sich die jungen Nutzenden unterhalten, suchen nach Vorbildern, an denen sie sich orientieren können, stellen sich selbst dar und erhoffen sich positive Rückmeldung von anderen. 

TikTok ist außerdem eine tolle Plattform, um seine Kreativität auszuleben. Die Hürde, ein eigenes Video zu erstellen und zu teilen, ist niedrig: In der App gibt es viele Videoeffekte und eine Musikbibliothek mit beliebten Songs, die sofort verwendet werden können. 

Kinder und Jugendliche schätzen an TikTok, dass es darin weniger um Perfektion und Professionalität gehe, wie auf Instagram oder YouTube, sondern Kreativität und Spaß im Vordergrund stehen. Die Videos sind näher am Alltag und die TikToker werden als nahbarer empfunden. Vor allem Mädchen ab 10 oder 11 Jahren begeistern sich für TikTok. Wenn die Jugendlichen älter werden (ab 14 oder 15 Jahre), scheint die App nicht mehr so spannend zu sein. 

Was kann problematisch sein an TikTok?

Es gibt eine Reihe von Dingen, die Sie und Ihr Kind vor der Nutzung der App berücksichtigen sollten:

  • Kinder (ab 13 Jahren) brauchen für die Anmeldung das Einverständnis der Eltern. Das Alter wird bei der Registrierung aber nicht überprüft. Auch viele jüngere Kinder nutzen deshalb TikTok.
  • Eltern-TikToker zeigen ihre Kinder in den Videos und gefährden somit deren Privatsphäre.
  • Angezeigte Videos werden nicht gefiltert, wodurch Jugendliche mit Inhalten in Berührung kommen, die für sie ungeeignet sein können. 
  • Wenn Ihr Kind eigene Videos bei TikTok einstellt, muss es mit negativen Reaktionen rechnen. Sogenannter Hate ist unter Jugendlichen auf Social-Media-Plattformen weit verbreitet. 
  • Wenn die Kommentare nicht beschränkt werden, können kritische Inhalte auftreten und es gibt ein hohes Risiko für Cybermobbing.
  • Die Nutzenden haben keine Rechte an den Song- oder Filmausschnitten. Die erstellten Videos sollten deshalb nicht außerhalb der App geteilt werden, da sie sonst gegen die Bild- und Urheberrechte verstoßen. Sind andere Personen im Video zu sehen, müssen sie immer um Erlaubnis gefragt werden. TikTok erhält außerdem die Rechte an den veröffentlichten Videos.
  • Der Anbieter ByteDance finanziert sich über Werbung. Die Anzeigen im Videoformat sind von den Kurzclips der User kaum zu unterscheiden. Mit einem virtuellen Münzsystem können TikToker zudem ihr Guthaben aufladen. Davon lassen sich z. B. Emojis für die eigenen oder fremde Videos kaufen.
  • Manche Challenges, die in sozialen Netzwerken kursieren, können gefährlich werden oder befördern problematische Verhaltensweisen wie etwa Essstörungen. TikTok blockiert solche Inhalte nicht.
  • Die Löschung eines Accounts ist derzeit nur über eine Anfrage beim Kundensupport möglich.

Was sagt der Anbieter?

Der chinesische Betreiber ByteDance ist sich der Gefahr von verstörenden und unerwünschten Inhalten bewusst und passt seine Sicherheitseinstellungen nach und nach an. So wurde zum Beispiel ein Mindestalter (16 Jahre) für das Versenden von Direktnachrichten eingeführt.

  • Konten von 13- bis 15-Jährigen werden automatisch auf “privat” gestellt. Die Videos dieser Nutzergruppe dürfen gar nicht oder höchstens von Freundinnen und Freunden kommentiert werden. Ihre Videos dürfen außerdem nicht heruntergeladen werden.
  • Duette und Stitches sind mit den Videos von unter 16-Jährigen nicht möglich, ebenso wie Livestreams. Die Downloadfunktion ihrer Videos ist ausgeschaltet, kann aber aktiviert werden.

Personen, die selbst TikToks erstellen und veröffentlichen, können seit einiger Zeit „Alle Kommentare filtern“ und einzeln freigeben. Wer die TikToks anderer kommentieren möchten, wird vorher gefragt, ob dieser Kommentar auch wirklich veröffentlicht werden soll. Außerdem gibt es einen Hinweis auf die Community-Richtlinien, die unangemessene Sprache und Hate Speech verbieten.

In der App wird nach der Registrierung durch einen roten Punkt auf die Einstellungen verwiesen. Im Sicherheitszentrum der TikTok-Website können Eltern Tipps nachlesen.

Der Begleitete Modus ermöglicht es Eltern, bestimmte Einstellungen für ein Familienmitglied vorzunehmen. Beispielsweise können Sie angeben, wer Ihrem Kind Nachrichten schicken und wie lange es Videos schauen darf. Generell lassen sich Userkonten melden und/oder blockieren und es gibt einen Filter für beleidigende Kommentare. Allerdings ist fraglich, ob der tatsächlich funktioniert. Algorithmen können den Kontext nicht richtig einordnen und filtern eventuell mehr heraus als nötig oder “übersehen” Kommentare.

TikTok steht wegen seiner Moderationsregeln in der Kritik, denn offenbar wird stark kontrolliert, welche Videos die Nutzenden sehen können.

Was sollten Eltern beachten?

Wenn Ihr Kind sich bei TikTok anmelden möchte, fragen Sie nach seiner Motivation. Sehen Sie sich vor dem Download gemeinsam die Nutzungsbedingungen an. Bei Handysektor finden Sie diese in einem kurzen Überblick. Um TikTok zu erkunden, ist es nicht notwendig, einen Account zu erstellen. Vielleicht ist das für den Anfang eine gute Option für Ihr Kind, um herauszufinden, ob ihm TikTok überhaupt gefällt.

Wenn es irgendwann einen Account geben soll, richten Sie diesen gemeinsam ein und probieren Sie zusammen die ersten Schritte aus. Geben Sie das richtige Geburtsjahr an, damit automatisch die Jugendschutzeinstellungen von TikTok greifen können.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die möglichen Gefahren. Besonders wichtig ist, auf die Privatsphäre zu achten und in den Videos nicht zu viel von sich preiszugeben. Im privaten Modus ist mehr Kontrolle möglich. So ist die Kommunikation nur mit Freundinnen und Freunden möglich und Ihr Kind behält den Überblick darüber, wer die Videos sehen kann. Versichern Sie Ihrem Kind, dass es sich jederzeit an Sie wenden kann, sollte es Beleidigungen erhalten oder belästigt werden. Zeigen Sie ihm außerdem, wie man unangemessene Inhalte blockieren und melden kann. Um die eigene Privatsphäre und die von anderen besser zu schützen, muss bei einem Video nicht unbedingt immer das Gesicht zu sehen sein. Mit Hilfe von Emoji-Stickern oder anderen kreativen Lösungen ist das möglich.

Wann ist viel zu viel? Zwischen Sucht und extremer Mediennutzung

Nicht selten führt die Nutzung von Handy, Tablet und Co. zum Streit in der Familie. Bestimmt kennen auch Sie die Diskussionen darüber, wie lange das Kind noch am Tablet spielen darf. Viele Eltern machen sich Sorgen, dass es ungesund ist, wenn ihr Kind zu viel Zeit mit digitalen Medien verbringt. Doch ab wann ist viel zu viel und ständige Mediennutzung schon Sucht?

Warum verbringen Kinder und Jugendliche oft so viel Zeit im Internet?

Abgesehen vom Spaßfaktor gibt es einige psychologische Aspekte, die es uns schwer machen, das Tablet oder die Spielekonsole wieder beiseite zu legen. Ein Beispiel: Viele Computerspiele, ob über das Smartphone oder an der Konsole, haben kein festgelegtes Ende. Die Dinge, die wir im Alltag machen, haben meist ein Anfang und Ende und wir wenden uns danach etwas anderem zu. Bei Games ist das meistens nicht so. Ihr Kind könnte theoretisch endlos von Level zu Level weiterspielen. Jedes Level wird anspruchsvoller und Ihr Kind bekommt den Ehrgeiz, auch das nächste Level zu schaffen.

Ähnlich ist es bei Messenger-Diensten und sozialen Netzwerken. Über WhatsApp, Instagram usw. sind wir immer erreichbar und können jederzeit schnell und einfach mit anderen kommunizieren. Soziale Netzwerke sind extra darauf angelegt, uns lange auf der Plattform zu halten, indem durch das Scrollen immer wieder (neue) Informationen angezeigt werden. Dadurch kann auch die Stimmung der Nutzenden, beeinflusst werden. Und wenn Ihr Sohn oder Ihre Tochter ein Bild auf Instagram postet und darauf Likes und positive Kommentare erhält, wirkt dies wie eine soziale Belohnung. Es aktiviert die gleichen Areale im Gehirn wie das Essen von Süßigkeiten oder Drogenkonsum.

Worauf sollten Eltern achten?

Gleich vorweg gesagt: Eine “Internetsucht” gibt es nicht! Doch bestimmte Dinge und Aktivitäten im Internet können abhängig machen. Von Sucht zu sprechen ist aber oft gar nicht richtig, weil dazu mehr gehört als viel Zeit mit einer Sache zu verbringen. Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, lesen Sie diesen Beitrag von Quarks.

Sie als Elternteil sollten sich bewusst sein, dass bei Kindern und Jugendlichen phasenweise eine exzessive Nutzung von bestimmten Medien nicht ungewöhnlich ist – z. B. in Zeiten einer Pandemie oder während der Pubertät. Wenn Ihnen das Verhalten von Ihrem Kind im Umgang mit bestimmten Medien jedoch über einen längeren Zeitraum auffällig vorkommt und Ihnen Sorgen bereitet, sollten Sie Ihr Kind gut beobachten und gegebenenfalls handeln.

Der wichtigste Tipp zum Umgang mit Medien ist: Reden Sie mit Ihrem Kind darüber, welche Medien es nutzt und warum. Zeigen Sie Interesse und bleiben Sie im Gespräch, welches Lieblingsspiel Ihr Kind aktuell hat, welche Videos es gerne guckt, auf welchen Plattformen es unterwegs ist und was daran so toll ist. Der gemeinsame Austausch kann problematischem Verhalten vorbeugen. Erklären Sie Ihrem Kind, mit welchen Mitteln Plattformen wie Instagram arbeiten, um Nutzerinnen und Nutzer so lange wie möglich bei sich zu halten.

Wenn Ihnen die Mediennutzung Ihres Kindes unkontrolliert und zu viel vorkommt, Ihr Sohn lieber vor dem Bildschirm sitzt, als sich mit Freunden zu treffen, sollten Sie gemeinsam feste Medienzeiten vereinbaren. Auch extreme Stimmungsschwankungen vor, während und nach der Nutzung bestimmter Medien oder das Vernachlässigen von Schule und Freunden sind ein Hinweis auf eine problematische Nutzung. Es kann auch bedeuten, dass Ihr Kind noch nicht soweit ist, Medien ganz eigenständig zu verwenden. Was nicht bedeutet, dass Medien tabu sein sollten. Begleiten Sie Ihr Kind bei der Nutzung und vereinbaren Sie Regeln, wann es welche Medien nutzen kann.

Sollten Sie gar nicht mehr weiterwissen und das problematische Verhalten Ihres Kindes anhalten, haben Sie und Ihr Kind auch jederzeit die Möglichkeit, Suchtberatungsstellen aufzusuchen.

Sie sollten außerdem beobachten und nachforschen, ob hinter einer ständigen Mediennutzung möglicherweise andere Gründe stecken. Vielleicht möchte sich Ihr Kind z. B. mit Computerspielen von anderen Problemen ablenken. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kind und lassen Sie sich wenn nötig von außen helfen!

Auch im Kinderreport 2021 des Deutschen Kinderhilfswerks geht es um Mediensucht und wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene exzessive Mediennutzung wahrnehmen.

Hörboxen: Quadratisch, praktisch, gut!?

Ein Leben ohne Benjamin Blümchen, Meine Freundin Connie und den Grüffelo ist gerade für jüngere Kinder undenkbar. Sie erinnern sich bestimmt noch an die eigenen Lieblingskassetten oder Hörspiel-CDs aus Ihrer Kindheit. Als moderne Variante der klassischen Hörmedien gibt es heutzutage sogenannte Hörboxen. Doch was genau können Tonie, Tigerbox und Co. eigentlich?

Was sind Hörboxen?

Hörboxen, auch Musikboxen genannt, gibt es von verschiedenen Anbietern. Je nach Hersteller unterscheiden sich die Preise, liegen aber zumeist unter 100,- €. Beim Kauf einer Box werden oft Geschichten mitgeliefert. Wenn Sie mehr Hörgeschichten oder Lieder für Ihr Kind haben möchten, können allerdings Folgekosten entstehen.

Die Boxen funktionieren alle nach einem ähnlichen Prinzip: Sie sind kindgemäß und meist wie ein Würfel gestaltet. Vor allem sind sie leicht zu bedienen. Durch bunte Stifte oder Figuren in Form von Tieren, die man auf die Hörbox steckt, oder via Bluetooth verbindet, lassen sich allerlei Geschichten abspielen. Sie können auch selbst kreativ werden und (eigene) Geschichten aufnehmen.

Welche Vorteile bietet die Hörbox meinem Kind?

Hörboxen sind speziell auf die Bedürfnisse und motorischen Fähigkeiten jüngerer Kinder ausgerichtet und so konzipiert, dass sie nicht schnell kaputt gehen. Die wenigen Funktionen sind einfach ausführbar, sodass Ihr Kind die Box selbstständig bedienen kann. Geschichten selbst aussuchen und starten, nach Bedarf pausieren, stoppen oder austauschen – all das können die jungen Nutzer und Nutzerinnen alleine. Bereits Kinder ab ca. zwei Jahren können die Geräte intuitiv bedienen. Das kann das Selbstbewusstsein Ihres Kindes stärken.

Manche Boxen bieten die Möglichkeit, eine Zeitbegrenzung einzustellen. Das hilft Ihrem Kind, sich an vereinbarte Hörzeiten zu halten.

Mit Hörboxen lassen sich Hörspiele und Musik abspielen, ob zur Unterhaltung oder um Neues zu lernen. Sind die Geschichten auf Tierfiguren oder Ähnlichem abgespeichert, können diese Figuren auch als Spielzeug benutzt werden.

Was sollten Sie als Eltern beachten?

Informieren Sie sich über die verschieden Hörboxen, um zu entscheiden, welche die geeignete für Ihr Kind ist. Welche Form ist die richtige? Sind die Geschichten auf einer Art USB-Stick gespeichert oder muss die Box immer mit dem Internet verbunden sein? Was kosten neue Geschichten?

Recherchieren Sie, für welches Alter die Geschichten, die man mit der Box anhören möchte, geeignet sind. Da Ihr Kind die Hörbox auch alleine nutzen kann, ist eine altersgerechte Auswahl besonders wichtig. Erkundigen Sie sich auch zum Datenschutz der jeweiligen Box: Welche privaten Daten werden gesammelt? Wie werden die persönlichen Angaben der Nutzer und Nutzerinnen geschützt?

Die beliebtesten Boxen stellen wir Ihnen auf dem Elternguide genauer vor: Tigerbox, Toniebox und Hörbert.

Eine Hörbox ersetzt nicht die Zweisamkeit beim eigenen Vorlesen: Nehmen Sie sich regelmäßig die Zeit, Ihrem Kind aus dem Lieblingsbuch vorzulesen oder lauschen Sie gemeinsam den Hörgeschichten aus der Box.

Cybermobbing

Fast jeder kennt den Begriff. Gemeint ist damit das Beleidigen, Bloßstellen oder Bedrohen von Personen über das Internet und Smartphone, z. B. über Apps wie Snapchat, WhatsApp oder Instagram. Aber nicht jede Nachricht oder jeder Post auf einem Social-Media-Profil mit dem Inhalt „Martin ist doof!“ gefährdet die Entwicklung Ihres Kindes.

Mobbing findet überall statt

Mobbing gibt es nicht erst seit es Social Media gibt. Da heute fast jeder ein Smartphone hat, hört es aber für die Betroffenen nicht auf, wenn sie nachmittags aus der Schule kommen. Kinder und Jugendliche stehen quasi ständig in Kontakt miteinander, z. B. über den Klassenchat bei WhatsApp

Mobbing ist meistens gleichzeitig Cybermobbing, weil sich manche Personen über das Handy eher trauen, gemeine Sache über andere zu verbreiten und sie zu beleidigen. Manchmal fangen Streitigkeiten oder Schikanen im Unterricht oder auf dem Schulhof an und verschlimmern sich über die Kommunikation im Netz. 

Was ist Cybermobbing?

  • Mobbing findet über digitale Medien und Social-Media-Plattformen statt.
  • Meistens soll einer Person bewusst Schaden zugefügt werden. Bei Cybermobbing kann es sein, dass die „Mobber“ gar nicht merken, dass sie zu weit gegangen sind. Was als Spaß gemeint war, kann negative Folgen haben.
  • Da Inhalte unbemerkt gespeichert und geteilt werden können, reicht eine einzige Veröffentlichung aus, um langfristig Schaden anzurichten.
  • Es ist nicht immer klar, wer dahinter steckt, weil man auch anonym Beleidigungen posten kann.
  • Es ist viel einfacher jemanden mit einer Smartphone-Nachricht zu beleidigen, als ihm eine Beleidigung direkt ins Gesicht zu sagen und die Reaktion mitzubekommen.

Was man gegen Mobbing tun kann?

Es gibt Menschen, die sich im Internet weniger sozial verhalten als sonst. Wenn Sie Ihrem Kind vorleben, dass Regeln eines freundlichen Umgangs auch im Netz gelten, verhalten sich hoffentlich auch die anderen so. Sie können mit anderen Eltern darüber sprechen, dass bestimmte Regeln für alle gelten.

Wenn Kinder und Jugendliche miteinander kommunizieren, kommt es immer auch mal zu Beleidigungen. Das muss nicht gleich Mobbing sein, sondern ist oft nur ein Spaß. Sie testen damit aus, wie weit sie gehen können. Allerdings ist diese Grenze bei jeden Kind woanders. 

Fragen Sie regelmäßig nach, was Ihr Kind im Netz macht, sprechen Sie mit ihm über mögliche Risiken. Seien Sie ansprechbar, wenn es auf Probleme stößt. Zeigen Sie ihm Möglichkeiten, in den Apps einzelne Nutzer zu blockieren. Auf Portalen wie juuuport kann Ihr Kind mit Gleichaltrigen Kontakt aufnehmen, wenn es sich nicht traut, Ihnen von Problemen im Netz zu erzählen.

Wenn Sie merken, dass sich Ihr Kind zurückzieht und keine Freunde mehr trifft, sollten Sie vorsichtig nachfragen, was dahinter steckt. Falls Sie Sorge haben, dass es gemobbt wird, können Sie sich an die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer wenden. Falls es wirklich Mobbing ist, sollten Sie die Beweise auf dem Handy Ihres Kindes sichern, z. B. durch Screenshots. Bestimmte Verhaltensweisen in Verbindung mit Mobbing – wie etwa Bedrohung, Verleumdung und die Verbreitung von Fotos anderer – sind sogar strafbar

Bei massiver Bedrohung sollten Sie unbedingt zur Polizei gehen. Außerdem sollten Sie die Mobbingvorfälle auf den Plattformen melden, wo sie stattgefunden haben.

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https://www.youtube.com/watch?v=idDgeMkJqH4_%_

Nein, das ist keine Krankheit! – Wie Influencer Jugendliche beeinflussen

Namen wie Lisa und Lena, Melina Sophie oder Julien Bam fallen öfter bei Ihnen zu Hause und Sie wissen ganz sicher, dass es keine Freunde Ihres Kindes sind? Dann schwärmt Ihr Sohn oder Ihre Tochter vermutlich für einen Internetstar oder Influencer.

Besonders Jugendliche verbringen oft mehrere Stunden am Tag auf Social Media-Plattformen wie YouTube, Instagram oder TikTok. Dabei sehen sie sich Videos und Fotos von Menschen an, die sie zwar nicht persönlich kennen, aber über die sie trotzdem jede Menge wissen und an denen sie sich orientieren. Diese sogenannten Influencer berichten in Bildern oder Videos von ihrem vermeintlichen Alltagsleben und beschäftigen sich mit Themen wie Mode, Beauty oder Gaming. Oft sind Influencer auf mehreren Social-Media-Plattformen vertreten. Auch Sportler, Models oder Popstars sind als Influencer aktiv.

Kontakt zu den Fans

Fans bzw. Follower oder Abonnenten kommunizieren mit ihren Stars: sie beantworten Umfragen, reagieren auf Aufrufe, wie z. B. Challenges, oder liken und kommentieren Postings. So haben sie das Gefühl, irgendwie in Verbindung mit den Influencern zu stehen.

Die bekanntesten Influencer haben eine enorme Reichweite von tausenden Followern bis hin zu einem Millionenpublikum: Die Zwillinge Lisa und Lena haben als mehr als 15 Millionen Abonnenten bei Instagram und über 10 Millionen Follower bei TikTok. YouTuberin Bianca „Bibi“ Heinicke von BibisBeautyPalace hat 5,9 Millionen und Julian Bam 5,7 Millionen Abonnenten.

An Erwachsenen geht dieser Trend häufig vorbei. Für viele Jugendliche sind Influencer Vorbilder und haben einen großen Einfluss auf sie – daher auch der Begriff Influencer (englisch für „Beeinflusser“). Oft sind sie selbst im Alter ihrer Fans oder nur ein paar Jahre älter und geben sich scheinbar ganz natürlich, so dass ihre Follower ihnen vertrauen und sich quasi Rat holen wie bei großen Geschwistern.

Werbung und Marketing durch Influencer

Unternehmen haben den Wert von Influencern erkannt und nutzen sowohl die Plattformen als auch ihre Stars zu Marketingzwecken. In den Fotos und Videos der Instagramer sieht man direkt oder auch nur „nebenbei“ Produkte wie Beauty-Artikel oder Klamotten bestimmter Marken. Oft nutzen Unternehmen Influencer auch, um die Glaubwürdigkeit und Beliebtheit einer Marke zu steigern. Was wie eine persönliche Empfehlung eines berühmten Influencers aussieht, ist häufig Werbung.

Die Grenzen zwischen der eigenen Meinung und Werbung verschmelzen und sind nur noch schwer erkennbar. Das liegt vor allem daran, dass nicht alle Influencer ihre Beiträge mit „Werbung“ oder „Anzeige“ kennzeichnen, auch wenn das eigentlich Pflicht ist. Es ist unklar, ob der Influencer das entsprechende Produkt selbst gekauft hat oder dafür bezahlt wurde, es in die Kamera zu halten.

Kinder und Jugendliche erkennen das nicht unbedingt oder sehen das wenig kritisch, da sie ihren Online-Idolen nacheifern wollen und sich leicht von ihnen beeinflussen lassen. Kleiden sich Influencer beispielsweise auf eine bestimmte Art und Weise, bringen Kinder und Jugendliche diese Marken mit ihren Stars in Verbindung und wollen sich genauso anziehen.

Influencer als Vorbilder

Es scheint so leicht, als Influencer erfolgreich zu sein und Geld zu verdienen. Deshalb möchten viele Kinder und Jugendlichen selbst YouTuber oder Influencer werden. Doch die geposteten Fotos und Videos zeigen nicht die Arbeit, die hinter einem Leben als Influencer steckt.

Nicht nur bei Themen wie Mode und Lifestyle lassen sich die jungen Follower beeinflussen. Influencer stellen sich in bestimmter Art und Weise dar, oft beschönigt durch Filter und Posen. Sie sind meistens hübsch, schlank, sportlich und erfolgreich. Nach Vorbildern, die nicht nicht perfekt und ideal aussehen, muss man in Social Media genau suchen. Jugendliche kommen damit kaum in Berührung. Mehr dazu können Sie in unserem Beitrag Vielfalt und Rollenbilder in sozialen Medien nachlesen. 

Social-Media-Plattformen werden ebenfalls genutzt, um zu informieren und Meinungen zu vertreten. Deshalb tummeln sich dort auch Influencer, die die jungen Follower politisch motivieren oder sogar von ihren extremen Ansichten überzeugen wollen. Wenn Ihr Kind dadurch beginnt, sich für gesellschaftliche Fragen wie den Umweltschutz oder Gleichberechtigung zu interessieren, ist das sicherlich positiv zu sehen. Aber nicht immer stecken dahinter gute Absichten: Ganz unauffällig beeinflussen bestimmte Influencer, z. B. in einem Kochvideo, ihr Publikum, indem abfällige Kommentare über bestimmte Menschengruppen oder Personen eingestreut werden, die eigentlich nichts mit dem Videoinhalt zu tun haben.

Das können Sie tun, wenn Ihr Kind „infiziert“ ist

Verurteilen Sie die Stars Ihres Kindes nicht. Wahrscheinlich haben Sie als Teenie auch für einen Star geschwärmt, den Ihre Eltern blöd fanden. Sie müssen die Influencer Ihres Kindes nicht mögen, aber sollten versuchen zu verstehen, was Ihrem Kind daran gefällt. Zeigen Sie Interesse und fragen Sie nach, welchen Personen Ihr Kind bei Instagram und Co. folgt. Hinterfragen Sie gemeinsam, was die Influencerin oder der Influencer in den Postings zeigt und was dahinter stecken könnte. 

Es ist normal, dass man sich Vorbilder sucht, wenn man dabei ist, eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Regen Sie Ihr Kind an, darüber nachzudenken und stehen Sie als Ansprechperson bereit, wenn es Fragen hat.

Unsere Kollegen von klicksafe habe das Phänomen Influencer in einem Video von #Elterninformiert zusammengefasst.

Spieleseiten im Netz – Zwischen Spaß, Spiel und Werbung

Digitale Spiele sind eine beliebte Freizeitbeschäftigung bei Kindern und Jugendlichen. Dabei wird auch gern über das Internet gespielt. Es gibt verschiedene Spieleseiten im Netz, auf denen Kinder teils kostenlos, teils gegen Bezahlung spielen können. Beim Spiel allein oder im Team werden verschiedene Fähigkeiten gefördert, aber vor allem sogenannte Multiplayer-Spiele bergen auch Gefahren, wie z. B. Mobbing.

Kostenlose Seiten mit viel Werbung und fragwürdigem Datenschutz

Viele bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebte Spieleportale, wie z. B. spielaffe.de, finanzieren sich über Werbung. Nur so können sie die Spiele kostenlos anbieten. Dafür werden Kinder mit vielen Werbeanzeigen und Links zu externen Partnern konfrontiert. Nicht jedes Kind kann Werbung von den eigentlichen Inhalten der Website unterscheiden und gelangt so vielleicht unbeabsichtigt auf andere Seiten. 

Spielaffe ist nicht konkret für Kinder gemacht. Nicht alle Spiele sind für jedes Kindesalter geeignet, aber trotzdem erreichbar. Ein Problem dabei ist, dass Spiele, die online angeboten werden, bisher nicht mit einer Alterskennzeichnung versehen werden müssen.

Vor allem jüngere Kinder dürften mit dem großen Angebot und den vielen bunten Bildern und Schaltflächen auf spielaffe.de überfordert sein. Der Chat mit anderen Nutzern ist erst nach vorheriger Registrierung möglich – spielen kann man aber auch ohne Anmeldung. Der Bereich mit Informationen für Eltern und Kinder zum sicheren Umgang mit der Seite ist schwer zu finden – ganz unten links.

Auch wenn Spielaffe nicht direkt Daten erhebt, werden über die eingebundenen externen Seiten, wie z. B. Facebook, Daten erhoben und weitergegeben. Ähnlich sieht es bei spielzwerg.de und spielkarussell.de aus. Bei der Registrierung wird nicht abgefragt, ob die Eltern damit einverstanden sind, dass ihre noch nicht volljährigen Kinder hier spielen.

Viele der auf solchen Portalen angebotenen Spiele arbeiten auch mit überholten Geschlechterklischees. Es gibt häufig eine Kategorie „Mädchenspiele“, in denen man Spiele zu Haushalt oder Beauty findet. Keine der drei Websites wird bei einer Suche mit der Kindersuchmaschine fragFINN direkt angezeigt. Über fragFINN lassen sich sonst für Kinder unbedenkliche Websites finden.

Worauf Sie als Eltern achten sollten

Trotz aller Risiken nutzen Kinder und Jugendliche diese Seiten gerne – sicherlich auch wegen der großen Auswahl an Spielen. Versuchen Sie die Faszination Ihres Kindes an diesen Seiten zu verstehen und zeigen Sie Interesse, ohne die Gefahren zu ignorieren.  Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, Werbung zu erkennen und vereinbaren Sie Regeln für die Nutzung solcher Seiten. Installieren Sie Werbeblocker und informieren Sie sich über die Angebote und das Urteil von Pädagoginnen und Pädagogen. Online-Angebote wie die Initiative Gutes Aufwachsen mit Medien  oder die Seitenstark-Community bieten hier Hilfe. Pädagogisch wertvolle Angebote finden Sie u. a. über fragFINN und die Blinde Kuh.

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