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Verbotene Symbole im Netz

Wer ein Hakenkreuz auf eine Hauswand schmiert, wird dafür bestraft. Doch die Straße ist längst nicht mehr allein Ort der Verbreitung von verbotenen Symbolen. Im Netz genügt ein Klick, um einen Text, ein Bild oder ein Video mit verbotenen Inhalten mit zahlreichen Leser*innen zu teilen. Wie in der physischen Welt gibt es dazu auch in der digitalen Welt Regeln. Wir informieren über verbotene Symbole im Netz.

Was sind verbotene Symbole?

Es ist verboten, Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu verwenden. Das steht in Paragraf 86a des Strafgesetzbuches. Solche Kennzeichen sind Symbole, die eindeutig einer bestimmten Organisation zugeordnet werden können, wie zum Beispiel das Hakenkreuz. Auch Parolen wie „Heil Hitler“ sind verboten, weil diese eindeutig auf den Nationalsozialismus hinweisen. Verfassungswidrige Organisationen sind verbotene Parteien, Vereinigungen oder NS-Organisationen.

Regeln im Netz

Das Teilen verbotener Symbole im Netz ist nicht immer strafbar. Schreibt jemand beispielsweise „Heil Hitler“ in einem privaten Chat, hat das keine rechtlichen Konsequenzen. Teilt dieselbe Person dies jedoch öffentlich auf Plattformen wie FacebookX oder TikTok, ist es strafbar. Die Verbreitung solcher Symbole im öffentlichen Raum ist gesetzlich untersagt. 
Eltern haften nicht für ihre Kinder, wenn diese unter 14 Jahren verbotene Inhalte teilen. Jedoch wird in den meisten Fällen das Jugendamt informiert, das gemeinsam mit Eltern und Kind versucht, die Hintergründe des Teilens aufzuarbeiten. Ab 14 Jahren können Jugendliche nach dem Strafgesetzbuch belangt werden.

Gefahren für Kinder

Kinder können bereits durch einen einfachen Klick im Netz verbotene Symbole wie das Hakenkreuz oder SS-Runen teilen, ohne die potenziellen rechtlichen Konsequenzen zu verstehen. Auf welche Art und Weise verbotene Symbole geteilt werden, ist egal. Ob im Text, auf Fotos oder Videos – das öffentliche Teilen an sich ist strafbar. Das macht es insbesondere für Kinder so tückisch. Denn ein Video oder Meme, das auf den ersten Blick lustig scheint, kann verbotene Symbole beinhalten. Wer sich nicht auskennt, hat es schnell geteilt und damit Verbotenes verbreitet. 
Problematisch ist außerdem, dass einige Symbole  in Deutschland verboten sind, während sie in anderen Teilen der Welt erlaubt sind. Insbesondere Symbole der NS-Zeit dürfen in manchen Ländern legal im Netz geteilt werden. Deshalb können Kinder unwissentlich – trotz Verbots in Deutschland – das Hakenkreuz googeln, herunterladen und teilen. Extremistische Gruppen nutzen häufig soziale Netzwerke, um verbotene Symbole und Inhalte zu teilen, da viele Menschen erreicht werden und die Nachverfolgung oft schwierig ist.

Was sollten Eltern beachten?

Bildung und Begleitung: Informieren Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind, welche Symbole verboten sind und warum, um ein besseres Verständnis für potenziell problematische Inhalte zu entwickeln. Es ist wichtig und erlaubt, solche Symbole zu Bildungszwecken zu zeigen und dabei die Hintergründe und Konsequenzen zu erklären. Einen guten und schnellen Überblick bieten die Zusammenstellung der Website Demokratie und Vielfalt sowie das Projekt NinA NRW. Der Verfassungsschutz hat detaillierte Beschreibungen verschiedener Erkennungszeichen und Symbole von rechtsextremen Bewegungen.

Löschen und Melden: Wenn Sie oder Ihr Kind ein verbotenes Symbol in privaten Chats erhalten, löschen Sie es sofort. Wenn Sie welche im Netz entdecken, ist es wichtig, sie bei der Polizei oder bei Beschwerdestellen im Internet zu melden. 

Offene Kommunikation: Fördern Sie einen offenen Austausch über Online-Aktivitäten. Ermutigen Sie Ihr Kind, von Erfahrungen im Netz zu erzählen, auch von unangenehmen oder beunruhigenden Situationen.

Förderung kritischen Denkens: Stärken Sie das kritische Denken Ihres Kindes im Online-Umfeld. Besprechen Sie, wie man Nachrichten und Inhalte im Internet kritisch hinterfragt.

Gegen Verharmlosung: Setzen Sie sich aktiv gegen die Verharmlosung verbotener Symbole ein. Klären Sie Ihr Kind darüber auf, dass diese Symbole in der heutigen Zeit extremistische Ideologien repräsentieren.

Für Widerstand: Ermutigen Sie Ihr Kind, sich gegen die Verbreitung verbotener Symbole einzusetzen. Fördern Sie eine positive Online-Gemeinschaft, setzen Sie sich für Toleranz und demokratische Werte ein.

Der Streamingdienst Cliq – ein Dienst für alles?

Der Streamingdienst Cliq lockt mit einem breitgefächerten Multimedia-Angebot für Filme, Serien, Sport, Musik, Hörbücher und Games. Eine App, alles drin, sozusagen. Zudem möchte der Dienst der günstigste Anbieter in Deutschland sein. Wir erklären, was hinter steckt.

Kurz gesagt

  • Streamingdienst für Filme und Serien, Sport, Musik, Hörbücher und Games
  • App für iOS und Android, Fire-TV-Stick, Chromecast-TV oder per Webbrowser
  • 6,99 Euro/Monat, jederzeit kündbar
  • Kinderprofil für 0- bis 12-Jährige möglich
  • Rubrik Games: KEIN ausreichender Schutz für Kinder und Jugendliche

Was steckt hinter dem Angebot?

Cliq ist ein Streamingdienst mit einer vielfältigen Auswahl: zahlreiche deutsche und internationale Filme, oft eher älter, aber auch Blockbuster, etwas weniger Serien mit auch Doku- und History-Reihen, Sportübertragungen, Musik mit Video, dafür ohne eigene Playlisten, diverse Cloud-Games und einige Hörbücher, wenn auch ohne Timer-Funktion. Cliq bietet praktische Funktionen wie Download-Möglichkeiten, Kindersicherung und gleichzeitiges Streaming auf mehreren Geräten ohne Werbung bei Spielen und Hörbüchern. Im Gegensatz zur Konkurrenz gibt es nur ein Abomodell, mit dem alle Multimedia-Bereiche zu erreichen sind. Zudem gibt es ein Verleihmodell, im Abo ist ein Verleih-Film im Monat enthalten.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

Cliq spricht die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Lebensphasen an, indem es altersgerechte Inhalte bietet. Unter „Kids“ gibt es einen Bereich für Kinder mit einer überschaubaren Auswahl an eher älteren Unterhaltungsmedien: von Kinderfilmen über Zeichentrickserien, Music Stations zum Toben oder Einschlafen bis hin zu Games. Das Angebot von „Kids“ richtet sich an Kinder unter 12 Jahren, deshalb haben alle Filme, Serien und Games dort eine entsprechende Altersfreigabe. Die meisten Videos sind mit den gesetzlichen Alterseinstufungen der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft), also mit FSK 0 der FSK 6 gekennzeichnet.

Was kann problematisch sein?

Zahlreiche Inhalte des Streamingdienstes sind für Kinder und Jugendliche nicht geeignet, und können verängstigend oder problematisch sein. Eltern sollten Ihr Profil mit einer PIN schützen und ein spezielles Kinderprofil einrichten. Im Kinderprofil sind Filme und Serien mit den entsprechenden offiziellen Altersfreigaben gekennzeichnet. Es lässt sich allerdings nichts filtern, so dass immer alle Inhalte bis 12 Jahre sicht- und damit anklickbar sind für Kinder. Musik, Hörbücher und Games haben bei Cliq gar keine sichtbare Altersfreigabe oder -empfehlung. Anhand der Cover lässt sich teilweise leider nicht erkennen, für welches Alter es geeignet bzw. ungeeignet sein könnte.

Bei vielen Spielen ist absolut nicht nachvollziehbar, warum sie überhaupt im Kinderbereich auffindbar sind. Ohne jegliche Hinweise finden sich dort Spiele, die eine offizielle Altersfreigabe ab 16 oder 18 Jahren haben (wie USK 18 oder PEGI 18). Eltern wird so ein falsches Sicherheitsgefühl vermittelt. Kinder sollten dort keinesfalls unbeobachtet spielen.

Ab 13 Jahre werden Jugendliche bei Cliq dem Erwachsenenbereich zugeordnet. Dort werden sie komplett ungeschützt mit allen vorhandenen Inhalten konfrontiert – auch mit denen, die nicht für ihr Alter geeignet sind. Es gibt keinerlei Altersfreigaben und auch keine entsprechenden Empfehlungen oder Filterfunktionen.
Die Jugendschutzgesetze in Deutschland verlangen, dass alle Inhalte (Spiele/Filme) eine zutreffende Alterskennzeichnung sowie eine entsprechende Schutzvorkehrung haben – beides erfüllt Cliq zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

Der Reiz, bei einem Streamingdienst sehr viel Zeit zu verbringen, ist sehr hoch. Hier ist Eigenverantwortung gefragt, die eigene Sehzeit zu begrenzen. Was manchem Erwachsenen schon schwer fällt, ist für Kinder und auch Jugendliche noch schwieriger zu kontrollieren.

Was meint der Anbieter?

Der Anbieter betont die Bedeutung von Datenschutz und Sicherheit und stellt Eltern Werkzeuge zur Verfügung, um die Nutzung zu überwachen und einzuschränken. Eltern können Ihr Profil mit einer PIN schützen und ein spezielles Kinderprofil einrichten.

Das sollten Eltern beachten

Verwenden Sie das Kinderprofil und schützen Sie es mit einer sicheren PIN (keine Geburtsdaten oder einfache Abfolgen wie 1234), so dass Ihr Kind nicht zwischen den Profilen wechseln kann. Achten Sie dennoch unbedingt selbst auf die Altersfreigaben der Filme, Serien und Games. Begleiten Sie Ihr Kind bei der Mediennutzung. Seien Sie ansprechbar, wenn Fragen oder Ängste aufkommen. Und beobachten Sie Ihr Kind, wenn es Videos anschaut oder Spiele spielt. Behalten Sie im Blick, wie viel Zeit Ihr Kind mit dem Streamingdienst verbringt. Zu Bingewatching kann es beispielsweise auch bei Kindern und Jugendlichen kommen.

Wählen Sie gemeinsam Inhalte aus und legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Medienregeln fest. Und informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Funktionen und Jugendschutzeinstellungen.

In unserer Videoreihe „Sie fragen – wir antworten“ erklärt unsere Medienpädagogin Melanie Endler, warum man Kinder beim Serienschauen nicht allein lassen sollte:

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https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=kLyG6-nQXAk_%_

Instagram sicher nutzen

Das Soziale Netzwerk Instagram ist bei Kindern und Jugendlichen weiter sehr beliebt, jedoch immer wieder in der Kritik, weil es diese nicht ausreichend schützt. Instagram arbeitet daran, die Sicherheit auf der Plattform zu verbessern. Die aktuellen Neuerungen: 

  • Standardmäßig können Kinder und Jugendliche keine Direktnachrichten von Personen empfangen, denen sie nicht folgen oder mit denen sie nicht vernetzt sind – das gilt auch für andere Minderjährige.
  • Eltern müssen Änderungen an den Instagram-Einstellungen in der Elternaufsicht genehmigen oder ablehnen, einschließlich Sicherheits- und Privatsphäre-Einstellungen.
  • Geplant ist die Einführung eines neuen Features, um Kinder und Jugendliche vor unangemessenen Bildern in Nachrichten zu schützen. Auch soll es Minderjährige künftig davon abhalten, selbst solche Bilder zu versenden. 

Warum waren Neuerungen notwendig? 

Minderjährige waren auf der Plattform oft ungeschützt, bekamen unangemessene Werbung, wurden zum ausgiebigen Nutzen verleitet und konnten von Fremden uneingeschränkt kontaktiert werden.

Die Rechtslage in Deutschland hat sich mit der Anpassung des Jugendschutzgesetzes geändert. Anbieter von Social-Media-Plattformen sind jetzt verpflichtet, Schutzmaßnahmen für Minderjährige einzurichten. Beispielsweise muss es Voreinstellungen geben, so dass Fremde nicht einfach Minderjährige kontaktieren können. Außerdem müssen Begleitungs- sowie Steuerungsmöglichkeiten für Eltern vorhanden sein. 

Was wurde bereits angepasst? 

Mittlerweile ist es schwieriger, die Altersgrenze (Nutzung ab 13 Jahre) zu umgehen. Jede Person, die Instagram nutzen möchte, muss zwingend das eigene Alter angeben, sonst kann der Account gesperrt werden. Zusätzlich ist geplant, dass Konten Minderjähriger automatisch „privat“ sind. Das bedeutet, dass Jugendliche selbst entscheiden, wer ihr Profil sehen darf. Bisher ist das eine freiwillige Option.

Schutz vor Fremden: Minderjährige können nur noch von Personen kontaktiert oder in Beiträgen markiert werden, wenn sie diesen selbst folgen. Möchte eine fremde Person Minderjährigen folgen, bekommt diese eine Warnung. Beiträge „verdächtiger” Personen unter den öffentlichen Beiträgen Minderjähriger sind ab sofort automatisch unsichtbar. Außerdem ist es leichter, eigene Beiträge, Kommentare und weitere Fußspuren zu löschen.

Seit Juni 2022 gibt es die sogenannte Elternaufsicht für Instagram. Konten eines Erwachsenen können mit Konten von Nutzenden unter 18 Jahren verknüpft werden. Beide Seiten müssen zustimmen und können die Elternaufsicht per Klick wieder beenden. Das ermöglicht:

  • Nutzungszeiten der letzten Woche einsehen, Zeitlimits festlegen oder gemeinsam mit Ihrem Kind Pausen einstellen, beispielsweise während der Schul- oder der Schlafenszeit
  • Geplant ist ein Feature, das Jugendliche nachts daran erinnert, dass es spät ist und sie ermutigt, die App zu schließen, nachdem sie mehr als 10 Minuten mit Reels oder Direktnachrichten verbracht haben.
  • Wöchentlicher Bericht: Wem folgt Ihr Kind, welche neuen Follower*innen sind dazugekommen
  • Kinder können Eltern informieren, wenn sie im Dienst einen Inhalt an den Support melden. Eltern können in dem Bereich mehr über das Melden erfahren oder sich Expert*innenrat einholen.
  • Nicht möglich: Eltern können keine private Nachrichten der Kinder lesen oder deren Konto löschen.

Zusätzlich gibt es einen Leitfaden für Eltern mit Umgangstipps rund um die Instagram-Nutzung, eine Liste mit Anregungen für ein Gespräch über die Nutzung und ein Glossar mit wichtigen Begriffen.

Was sollten Sie über die neuen Einstellungen wissen? 

  • Das wahre Alter von Nutzer*innen kann nicht sicher ermittelt werden. Heißt: Ein Kind kann sich älter machen und die Sicherheitseinstellungen greifen nicht. Dieses Problem gibt es auch auf anderen Social-Media-Plattformen. In Zukunft soll hierbei Künstliche Intelligenz helfen, aber dies wird noch getestet.
  • Es gibt keine öffentlichen Richtlinien, ab wann das Verhalten Erwachsener auf der Plattform als „verdächtig” gilt und Kommentare entsprechend nicht mehr sichtbar sind. Die Entscheidung liegt also in den Händen der Plattform. 

Was müssen Eltern weiterhin beachten? 

  • Vertrauen und Dialog: Wenn Sie als Eltern Einblick in die Instagram-Nutzung Ihres Kindes bekommen, achten Sie darauf, die Privatsphäre Ihres Kindes nicht zu verletzen – denn auch Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf. Kontrolle fühlt sich auch für Kinder und Jugendliche nicht gut an. Besser ist es, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was es bei Instagram macht. Seien Sie offen und interessiert!
  • Aufklärung über Risiken: Gleichzeitig sollten Sie Ihr Kind auch auf mögliche Gefahren hinweisen wie gefährdende Inhalte, Hate Speech, Desinformation und manipulative Inhalte zur politischen Meinungsmache, Kriegs-Videos oder Fake-Videos. Auch Kommunikationsrisiken von Cybermobbing bis zu Cybergrooming können Thema werden. Zeigen Sie Ihrem Kind, welche Einstellungen die Nutzung der Plattform sicherer machen.
  • Begleitung: Die Elternaufsicht kann eine gute Möglichkeit sein, Ihr Kind in der ersten Zeit mit der App zu begleiten. Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, indem Sie das Konto gemeinsam einrichten und regelmäßig besprechen, wer abonniert ist bzw. wird. Das sollte aber im ständigen Austausch miteinander passieren. Wenn Ihr Kind das eigene Konto auf privat stellt, können Sie die Postings nicht mehr sehen.
  • Achten Sie auch auf eine angemessene Nutzungsdauer.

Instagram hat nachgerüstet – ein verantwortungsvoller Umgang ist trotzdem weiter wichtig. Im Familienbereich gibt es weitere Tipps für Sie als Eltern, wie Sie mit Ihrem Kind über Sicherheit, Wohlbefinden und psychische Gesundheit in den sozialen Medien zu sprechen.

Zocken mit der Spielekonsole? Aber sicher! 

„Wie viel Zocken ist zu viel?“ und „Was hilft meinem Kind, einen gesunden Umgang mit der Spielekonsole zu finden?“ – Haben Sie sich solche Fragen auch schon gestellt? Technische Maßnahmen zum Jugendmedienschutz sind ein Baustein, um Ihr Kind bei einem sicheren und ausgewogenen Spielen auf der Konsole zu unterstützen. Je nach Alter des Kindes, der Art der Spiele und des Geräts können Sie als Eltern verschiedene Einstellungen treffen.  

Nintendo Switch 

Das Jugendschutz-System der Nintendo Switch ist von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) geprüft und als Jugendschutzprogramm im Sinne des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) als geeignet beurteilt worden. Mit der kostenlosen App „Nintendo Switch Altersbeschränkungen“ können Sie festlegen, wie viel Zeit Ihr Kind täglich mit dem Spielen verbringen darf. Sie können die Zugriffsrechte auf bestimmte Spiele und Funktionen beschränken und Benachrichtigungen erhalten, wenn festgelegte Grenzen überschritten werden. Zudem lässt sich unter „Systemeinstellungen > Altersbeschränkungen“ einstellen, welche USK-Altersfreigabe für die Spielauswahl gelten soll. Die App ist auf Apple- und Android-Geräten kostenfrei verfügbar. Aktuelle Informationen zur App und die Download-Links finden Sie auf den Jugendschutzseiten von Nintendo. Wichtig zu beachten ist, dass die App nur funktioniert, wenn die Nintendo Switch auf der neuesten Softwareversion läuft. Eine Anleitung zum Update finden sie hier auf der Website von Nintendo. 

Xbox 

Auch das Jugendschutz-System der Xbox ist als Jugendschutzprogramm im Sinne des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags von der USK geprüft worden und erfüllt die hohen deutschen Standards des Jugendmedienschutzes. Auf der Xbox können Sie die Spielzeit Ihres Kindes begrenzen, den Zugriff auf bestimmte Spiele und Funktionen kontrollieren und monatliche Ausgabenlimits für digitale Käufe festlegen. Der Zugriff auf den Internet-Browser lässt sich einschränken, um den Besuch ungeeigneter Websites und sozialer Medien zu verhindern. Die Xbox ermöglicht auch die Kontrolle über die Online-Kommunikation. Sie können festlegen, mit wem Ihr Kind chatten oder spielen darf. Die Einstellungen können Sie auf Ihrem Mobiltelefon mit der App „Xbox Family Settings-App“ festlegen, indem Sie für Ihr Kind ein Kinderkonto anlegen und es zur Familiengruppe hinzufügen. Die App ist auf Apple- und Android-Geräten kostenlos in den Appstores zu finden. Aktuelle Informationen zur App finden Sie auf der Website von Microsoft

Playstation 

Für die Jugendschutzeinstellungen bei der Playstation braucht Ihr Kind ein eigenes Konto. Dafür geben Sie einen Namen an (das kann auch ein Spitzname sein) und nennen das Geburtsdatum Ihres Kindes für Alterskontrollen bei Spielen. Zusätzlich müssen Sie sich ein Konto für PlayStation Network kostenfrei auf der Webseite von Playstation erstellen. Das Kinderkonto können Sie dann Ihrem Konto hinzufügen und verwalten. Auf PS5-Konsolen finden Sie die Einstellungen unter „Einstellungen > Familie und Kindersicherung > Familienverwaltung“. PS4-Konsolen enthalten die Einstellungen zum Jugendschutz unter: „Einstellungen > Kindersicherung/Familienverwaltung > Familienverwaltung“. 

Auf der Playstation können Sie die tägliche Spielzeit Ihres Kindes festlegen. Außerdem lassen sich Altersbeschränkungen für online gekaufte Inhalte und für eingelegte Blu-Ray Discs bzw. DVDs einstellen. Weitere Maßnahmen sind beispielsweise die Beschränkung von Chatmöglichkeiten und die Einstellung, welche Inhalte mit anderen geteilt werden können. Mehr Informationen zum Einrichten der Kindersicherung finden Sie hier auf der Webseite von Sony

Was Eltern beachten sollten 

Viele aktuelle Spielekonsolen bieten nutzungsfreundliche Schutzmöglichkeiten an, sind sehr sicher und erfüllen hohe deutsche Jugendschutzstandards, wenn sie entsprechend eingestellt wurden. Jedoch bieten sie allein keinen hundertprozentigen Schutz. Es besteht immer die Möglichkeit, dass Ihr Kind bei Freund*innen und auf ungesicherten Geräten auf unangemessene Inhalte stößt oder mit Fremden in Kontakt tritt. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Nutzung von Geräten und Diensten und seien Sie als offene Ansprechperson für Probleme da. Nehmen Sie die Anliegen Ihres Kindes dabei ernst und machen Sie ihm klar, dass ihm keine Konsequenzen drohen, sollte es sich vertrauensvoll an Sie wenden. 

Überprüfen und aktualisieren Sie die eingestellten Jugendschutzmaßnahmen regelmäßig, um sicherzustellen, dass sie immer noch angemessen sind und den Bedürfnissen Ihres Kindes entsprechen. 

Besprechen Sie Grenzen gemeinsam mit Ihrem Kind und beziehen Sie es aktiv in die Festlegung der Jugendschutzeinstellungen mit ein. Auch wenn Sie das letzte Wort haben: vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Sie die Einschränkungen als ein einsetzen möchten, um einen guten Umgang mit dem Zocken an Spielekonsolen lernen zu können. Stellen Sie gemeinsam Regeln für die Mediennutzung in der Familie auf, an die sich alle halten. Ein Vertrag zur Mediennutzung kann dabei helfen, dass Ihr Kind das Gefühl bekommt, mit in den Prozess integriert zu sein.  

Mehr aktuelle Informationen zu technischen Maßnahmen verschiedener Spielplattformen und Konsolen finden Sie auf der Webseite der USK
 

Threads – die neue textbasierte App von Instagram

Instagram hat kürzlich Threads eingeführt, eine neue textbasierte App, die die private Kommunikation unter engen Freund*innen erleichtern soll. Mit dieser App können Nutzer*innen Fotos, Videos, Nachrichten und Stories mit einer ausgewählten Gruppe von Personen teilen. Wir erklären, was hinter der neuen textbasierten App von Instagram steckt.

Kurz gesagt

  • Kostenfreie Messaging-App für iOS und Android
  • Verbindung mit dem eigenen Instagram-Konto
  • Fotos, Stories und Direktnachrichten werden nur mit ausgewählten Personen geteilt
  • Mindestalter laut AGB 13 Jahre, in den App-Stores ab 12 Jahre
  • Seit Dezember 2023 in Deutschland verfügbar

Was steckt hinter dem Angebot?

Threads wurde entwickelt, um das Bedürfnis nach privater und personalisierter Kommunikation mit engen Freund*innen zu erfüllen. Die Funktionen von Threads weisen Ähnlichkeiten mit der Plattform X auf.Nutzer*innen können unter anderem Fotos, Videos und Nachrichten nahtlos mit ausgewählten Kontakten teilen sowie Echtzeit-Updates, die die eigene Aktivität oder Stimmung anzeigen. Die kostenfreie Messaging-App von Meta zielt darauf ab, das Gefühl der Verbundenheit unter Freund*innen zu verstärken und die sozialen Bedürfnisse und Vorlieben junger Menschen im heutigen digitalen Zeitalter zu erfüllen.

Was fasziniert Jugendliche daran?

Die Funktionen von Threads entsprechen dem Bedürfnis von Jugendlichen nach Selbstdarstellung und sozialen Kontakten. Sie ermöglicht es Nutzer*innen zu kontrollieren, wer ihre Inhalte sehen kann, und bietet einen intimeren Raum für Interaktion. So ist es beispielsweise möglich, mal kurz die Nachrichten zu checken, ohne von den neuesten Bildern und Stories aller abonnierten Instagram-Profile abgelenkt zu werden. Außerdem wird Instagram auch von vielen Erwachsenen und allen möglichen Stars und Unternehmen genutzt. Dadurch sind Jugendliche nicht wirklich ‚unter sich‘ – mit Threads schon.

Was kann problematisch sein?

Ähnlich wie bei anderen sozialen Netzwerken gibt es auch bei Threads potenzielle Risiken. Da dort alle Nutzer*innen Inhalte veröffentlichen können, können Jugendliche auf Inhalte stoßen, die nicht altersgerecht oder sogar problematisch sein können wie gefährdende Inhalte, Hate Speech, Desinformation und manipulative Inhalte zur politischen Meinungsmache, Kriegs-Videos und Propaganda oder Verschwörungsmythen und Fake-Videos. Auch wenn die Inhalte gegen die Richtlinien von Threads verstoßen, können sie auf der Plattform sichtbar sein, bis sie entdeckt und gelöscht werden. Auch Kommunikationsrisiken von Cybermobbing bis zu Cybergrooming können Thema werden.

Was meint der Anbieter?

Instagram bietet verschiedene Tools und Einstellungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, die Threads nutzen. Dazu gehören Datenschutzkontrollen, Meldefunktionen und Hinweise zu sicherem Online-Verhalten. Zusätzlich aktualisiert die Plattform regelmäßig ihre Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen, um neuen Bedenken Rechnung zu tragen.

Das sollten Eltern beachten

Um Threads vollständig nutzen zu können, ist ein Instagram-Account erforderlich. Es ist nicht möglich, ausschließlich einen Threads-Account anzulegen. Ihr Kind wird daher wahrscheinlich beide Plattformen nutzen. Gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Einstellungen durch und bestimmen Sie, auf welche Daten die App zugreifen darf.

Bei der Erstanmeldung wird das Profil auf Threads für Personen unter 18 Jahre automatisch auf „privat“ eingestellt. Diese Voreinstellung ist allerdings mit einem Klick auf „öffentlich“ kinderleicht zu umgehen. Dann können alle Threads-Nutzer*innen Ihrem Kind folgen, dessen Inhalte reposten, private Nachrichten senden etc. Das erhöht das Risiko auf unerwünschte Kontakte enorm.

Als Eltern können Sie Ihren Instagram-Account mit dem Account Ihres Kindes verknüpfen. Die Elternaufsicht erstreckt sich über die Aktivitäten Ihres Kindes sowohl auf Instagram als auch auf Threads. So können Sie sich beispielsweise Follower*innen, Accounts, denen gefolgt wird, oder Einstellungen zur Privatsphäre sehen.

Versuchen Sie zu verstehen, warum es für Ihr Kind wichtig ist, einen Status oder bestimmte persönliche Informationen zu teilen. Sprechen Sie über Privatsphäre und Kommunikationsrisiken im Netz. Begleiten Sie ihr Kind altersgerecht und erkundigen Sie sich immer wieder nach den Online-Erfahrungen Ihres Kindes. Ein offenes Gespräch darüber ist wichtig, damit Ihr Kind weiß, dass es sich Ihnen anvertrauen kann, sollte es zu Belästigung, verstörenden Inhalten, Cybermobbing oder Cybergrooming kommen.

Nutzen Sie die Möglichkeit, Inhalte zu löschen oder zu melden. Accounts, mit denen man nicht mehr interagieren möchte, können außerdem blockiert werden.

Die App bietet nur dann einen Mehrwert, wenn sie wirklich nur für die Kommunikation mit guten Freund*innen genutzt wird. Ihr Kind sollte nur Menschen in die Liste der „engen Freunde“ aufnehmen, die es tatsächlich kennt. Setzen Sie gemeinsam Regeln fest, welche Inhalte Ihr Kind teilen sollte und welche nicht. Orientieren Sie sich dabei gerne an unseren Rechtlichen Hinweisen für die Social-Media-Nutzung.

Mein Kind per Bluetooth-Tracking überwachen?

Ein Knöpfchen an die Jacke, eine App auf’s Handy – und alle elterlichen Sorgen über verlorengegangene Kinder gehören ein für alle Mal der Vergangenheit an, weil das Kind im Notfall einfach per getrackt werden kann. Klingt super? Bluetooth-Tracking hat aber seine Tücken …

Bluetooth-Tracking – was ist das eigentlich?

Die Zeiten, in denen Kinder wie bei Hänsel und Gretel ihre Wege noch mit Brotkrumen markieren mussten sind vorbei. Heute leben wir in modernen Medienwelten und können Kinder tracken, statt sie zu suchen. Das funktioniert zum Beispiel über Geräte wie Smartwatches, die sich per GPS orten und die kindlichen Standorte sogleich an die Eltern weitergeben.

Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit und das sind Bluetooth-Tracker. Am bekanntesten sind wohl die Apple Airtags oder Samsung SmartTags, es gibt aber auch viele weitere Tracker von anderen Anbieter*innen. Diese kleinen Apparate in Größe und Optik von Schlüsselanhängern waren ursprünglich dafür gedacht, Gegenstände auffindbar zu machen. Wer sie am Schlüsselbund, am Geldbeutel, am Bobbycar – oder eben am Kind – befestigt, kann sie bei Bedarf per Bluetooth orten. Die Verbindung zwischen Tracker und Smartphone(-App) funktioniert dabei nicht über Satelliten wie beim GPS, sondern direkt per Funkwellen. Der Tracker verbindet sich mit einem erreichbaren Smartphone mit Tracker-App und kann so einen ungefähren Standort ermitteln und senden. Im Vergleich zu GPS-Trackern sind Bluetooth-Tracker oft kleiner und leichter, die Batterie hält lange und es fallen keine monatlichen Gebühren an. Gerade in der Natur, wenn nur wenige Smartphones in der Nähe sind, arbeiten sie aber auch etwas ungenauer.

Was am Bluetooth-Tracking problematisch sein kann

Das Zaubermittel für entspannte Kinderbetreuung sind Bluetooth-Tracker nicht.

Zum einen ist Bluetooth technisch nicht das Nonplusultra bei der Suche: Die Tracker funktionieren nur wirklich, wenn viele passende Geräte in der Nähe sind. Deshalb ist es auch sinnvoll, eine populäre Tracking-App zu nutzen, die auch auf vielen anderen Smartphones installiert ist und bei der Standort-Ermittlung hilft. Im Wald etwa ergeben sie keinerlei Sinn. Zudem können sie nur einen ungefähren Standort übermitteln. Deshalb muss in großen Menschenmengen trotzdem noch ein bestimmtes Gebiet abgesucht werden.

Zum anderen ist die rechtliche Lage noch ein bisschen unklar. Auch Kinder haben schließlich Persönlichkeitsrechte – und die schließen ein, dass Personen nicht ohne ihr Einverständnis überwacht werden dürfen. Es ist also zumindest ein Gespräch und das Einverständnis des Kindes nötig, um es mit einem Tracker auszustatten. Auch zu bedenken ist der Aspekt der Datensparsamkeit: wenn Kinder permanent Bluetooth-Daten senden und empfangen, können auch Fremde an Standort-Informationen kommen, die sie nichts angehen.

Und dann bleibt da noch der Beziehungsaspekt: Ein Kind heimlich zu überwachen, ist nicht förderlich für die Vertrauensbasis der Beziehung.

Tracken oder nicht tracken – das sollten Eltern beachten

Was also tun, wenn die Frage nach einem Tracker im Raum steht?

Führen Sie mit Ihrem Kind ein offenes Gespräch und besprechen Sie die Argumente und Szenarien altersgerecht miteinander. Bestimmt gibt es Situationen – etwa in Freizeitparks, auf Veranstaltungen o.ä. – bei denen ein Tracker sowohl Ihnen als Eltern als auch Ihrem Kind eine gewisse (Bewegungs-)Freiheit und Sicherheit gibt. Gerade ängstliche Kinder trauen sich mit einem Tracker in der Tasche vielleicht auch eigenständigere Schritte zu. In anderen, weniger gefährlichen Momenten darf Ihr Kind auch Ihr Vertrauen genießen, und so eigene Strategien lernen, sich zurechtzufinden.

Wichtig ist bei alldem, dass Ihr Kind nicht das Gefühl bekommt, es würde überwacht oder Sie würden ihm nichts zutrauen. Sprechen Sie deshalb unbedingt über die Ideen und Argumente, Möglichkeiten und Grenzen von Trackern – und entscheiden Sie gemeinsam, in welchen Situationen diese allen Familienmitgliedern sinnvoll und hilfreich erscheinen und wann nicht. Im Alter von etwa 6 bis 7 Jahren können Sie Ihrem Kind die Tracking-maßnahme schon gut kindgerecht erklären.

Hilfe, mein Kind schaut Pornos!

Ob über Suchmaschinen, Messenger oder Social Media – viele Kinder und Jugendliche kommen im Netz schon früh in Kontakt mit pornografischen Inhalten, zufällig und ohne Absicht genauso wie aus Neugierde und Interesse. Für Eltern kann das erschreckend sein, wenn sie irgendwann mitbekommen, dass ihr Kind Pornos schaut. Warum das nichts Unnormales ist, welche pornografischen Inhalte problematisch sein können und wie Sie damit umgehen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Zugang zu Pornos

Während Pornos früher vor allem in speziellen Geschäften oder Videotheken zu finden und nur Erwachsenen zugänglich waren, kommt man heute im Internet ganz leicht dran. Außerdem wird man nicht gesehen und es kostet nicht unbedingt etwas. Das gilt nicht nur für Erwachsene. Kinder und Jugendliche entwickeln spätestens in der Pubertät eine eigene Sexualität. Dafür suchen sie Orientierung und Vorbilder. Da Sex häufig immer noch ein Tabuthema ist, wird gern die Anonymität des Netzes gesucht. Hier können sie sich unbeobachtet schlau machen, bevor die Sexualität mit anderen ausgelebt wird. Doch können auch ganz unabsichtlich plötzlich aufreizende Nacktbilder von Männern und Frauen auf dem Handydisplay aufploppen, wenn Ihr Kind eigentlich nur eine Serie gucken möchte, für die Schule im Netz recherchiert oder im Klassenchat schreibt.

Auch auf beliebten Plattformen wie YouTube und Instagram finden sich Fotos und Videos, auf denen Menschen mit wenig Kleidung und in erotischen Posen dargestellt sind. Solche Inhalte sind keine Pornografie und deshalb für alle einsehbar. Sie können aber für manche – vor allem jüngere – Kinder trotzdem unangenehm oder sogar verstörend sein.

Schutz vor Pornografie

In Deutschland sorgt der Jugendmedienschutz dafür, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren vor Inhalten im Internet zu schützen, die sie gefährden oder in ihrer Entwicklung beeinträchtigen können. Manche Inhalte, z.B. gewalthaltige Pornografie oder Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen sind grundsätzlich für alle verboten!

Pornografische Inhalte, bei denen der Sex detailliert dargestellt wird, sind in Deutschland erlaubt, aber nur für Erwachsene ab 18 Jahren. Das bedeutet, dass der Zugang nur nach einer sicheren Prüfung des Alters möglich sein darf. Bei Porno-Seiten aus Deutschland wird das streng überprüft.

Anders sieht es bei Seiten aus anderen Ländern aus, deren Porno-Inhalte teilweise frei zugänglich sind. Viele Plattformen mit pornografischen Inhalten wie zum Beispiel OnlyFans sind zwar nicht für Minderjährige freigegeben. Eine Nutzung ist jedoch oft mit einem Klick auf den Button „Ich bin 18 Jahre oder älter“ möglich. Große Porno-Webseiten müssen allerdings nun das Digitale-Dienste-Gesetz der Europäischen Union erfüllen und jetzt wesentlich strengere Regeln umsetzen.

Warum Pornos problematisch sein können

Gerade für Jugendliche in der Pubertät sind Pornos reizvoll – auch weil sie verboten sind. Sie sind für solche Reize besonders anfällig und begeben sich auf die Suche nach pornografischen Inhalten oder klicken neugierig auf die Seiten, die ihnen zufällig begegnen. Besonders wenn das Thema Sexualität zu Hause ein Tabu ist und sie nicht mit ihren Eltern darüber sprechen möchten, greifen sie auf das zurück, was sie im Netz finden. Und das ist nicht unbedingt altersgerecht.

Die schnelle Verfügbarkeit solcher Inhalte kann besonders anziehend wirken, wenn man z. B. gerade Ablenkung sucht oder vor seinen Alltagsproblemen fliehen möchte. Aus einer Gewohnheit kann bei manchen Jugendlichen Abhängigkeit werden. Außerdem können sich beim regelmäßigen Anschauen von Pornos Vorstellungen von Sex entwickeln, die nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun haben. Sex und Pornografie werden mit Liebe und Beziehung gleichgesetzt. Einige Jugendliche erwarten dann, dass ihr eigenes Liebesleben genauso aussehen muss. Dazu gehört auch die Entwicklung des eigenen Körpers. Das kann Jugendliche stressen, wenn sie selbst sexuell aktiv werden wollen. Oder die Freundin oder der Freund wird unter Druck gesetzt, sich ebenso darzustellen, dabei zu filmen und das Video zu verschicken. Freiwilliges und einvernehmliches Sexting ist okay, die Bilder dürfen aber nicht erpresst oder missbraucht werden. Mehr zum Thema Sexting erfahren Sie in unserem Beitrag dazu.

Was Sie als Eltern beachten sollten

Sex gehört zu unserem Leben dazu. Tabuisieren Sie das Thema nicht und seien Sie immer offen und gesprächsbereit. Sorgen Sie für eine altersgerechte Aufklärung, wenn Ihr Kind Fragen rund um Liebe und Sexualität stellt. Wenn Sie unsicher sind, holen Sie sich Hilfe, zum Beispiel beim Elterntelefon der Nummer gegen Kummer. Weitere digitale Beratungsangebote für Jugendliche und Eltern stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.

Begleiten Sie Ihr Kind bei den ersten Schritten im Internet und erklären Sie ihm, dass man auf Inhalte stoßen kann, die unangenehm sind. Sollten bestimmte Seiten unabsichtlich erscheinen, sollte Ihr Kind mit Ihnen darüber reden können. Vor allem jüngere Kinder dürfen mit solchen Erfahrungen nicht allein gelassen werden. Sie können das Gesehene nicht richtig einordnen, weil es nichts mit ihrem eigenen Erfahrungsspektrum zu tun hat.

Beachten Sie folgende Punkte:

  • Ist Ihr Kind noch jünger, geben Sie ihm Zugang zu altersgerechten Inhalten und lassen Sie es über Kindersuchmaschinen im Internet surfen. Damit reduzieren Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kind auf für sein Alter unangemessene Inhalte stößt.
  • Nutzen Sie Jugendschutzprogramme und Filtermöglichkeiten Ihres Browsers, Smartphones oder Tablets, so dass jugendgefährdende Inhalte erst gar nicht angezeigt werden.
  • Solche technischen Einstellungen können aber immer nur unterstützen, da sie keinen hundertprozentigen Schutz vor solchen Inhalten bieten. Viel wichtiger ist, dass Ihr Kind weiß, dass es im Netz auch solche Inhalte gibt und es Wege kennt, damit umzugehen.
  • Wenn Kinder älter werden und in die Pubertät kommen, brauchen sie aber auch ihren Freiraum und möchten nicht unbedingt mit den Eltern über die Veränderung ihres Körpers sprechen. Ältere Geschwister können gute Gesprächspartner sein. Außerdem gibt es jugendgerechte Aufklärungsseiten im Netz, wie z. B. Loveline oder Liebesleben.
  • Wenn Sie mitbekommen, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter Pornos schaut, sprechen Sie ihn oder sie darauf an, aber verurteilen Sie Ihr Kind nicht. Machen Sie ihm klar, dass Pornografie nicht realistisch ist, sondern sich jemand die “Geschichten” ausgedacht hat, die Körper professionell dargestellt sind und die Lust inszeniert ist. Sprechen Sie mit Ihrem Kind auch über Schönheitsideale und Rollenbilder.
  • Reine Verbote und Filtermaßnahmen werden vor allem bei Jugendlichen nicht helfen. Sie suchen sich ihre Wege, Pornos zu schauen. Verbote wirken eher noch reizvoller. Deshalb ist ein offener Umgang mit dem Thema Sex wirksamer.
  • Klären Sie Ihr Kind auf, was in Sachen Pornografie erlaubt ist und was nicht. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es verbotene Inhalte im Netz melden kann, zum Beispiel über eine Beschwerdestelle.

Ausführliche Informationen zum Thema bietet Klicksafe im Rahmen des Safer Internet Day 2024. Hier geht es zum Infoblatt für Eltern: https://www.klicksafe.de/materialien/voll-porno-wie-spreche-ich-mit-meinem-kind-ueber-pornografische-inhalte-im-netz

Das Internetphänomen Pranks: Von witzig und harmlos bis übermütig und riskant

Jemandem einen Streich spielen, zum Beispiel an der Haustür klingeln und dann einfach weglaufen, das hat wahrscheinlich jeder als Kind gemacht und Spaß daran gehabt. Ähnlich wie das Phänomen Challenges, in dem es darum geht, sich dabei zu filmen, wie man eine Herausforderung meistert und den Clip ins Netz zu stellen, sind Pranks die moderne Variante des Kinderstreichs: Videos von Streichen, die anderen gespielt werden, kann man in großer Anzahl bei YouTube & Co. anschauen. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Text.

Was begeistert Jugendliche an Pranks?

Wenn Kinder älter werden und sie anfangen vorausschauend zu denken, das heißt, sich vorstellen können, was als nächstes geschieht, begeistern sie sich für Streiche und Filme, in denen Menschen Missgeschicke passieren.

“Prank” ist der englische Begriff für Streich. Viele Influencer*innen filmen ihre Streiche, die sie Freund*innen, anderen Influencer*innen aus sozialen Netzwerken oder auch unbeteiligten Passanten spielen. Personen, die anderen auf diese Weise Streiche spielen, nennt man “Prankster”. Viele davon sind meist harmlos und witzig, wie zum Beispiel Telefonstreiche oder das Erschrecken der Freundin oder des Freundes im Schlaf. Wenn einer Person ein Streich gespielt wurde, spricht man davon, dass diese “geprankt” wurde.

Besonders die bei Kindern und Jugendlichen beliebten sozialen Netzwerke wie YouTube und TikTok sind beliebte Plattformen für Pranks aller Art.

Was kann an Pranks problematisch sein?

Um eine hohe Aufmerksamkeit bei der Community zu erzielen und möglichst viele Klicks zu bekommen, werden manche Pranks aber immer problematischer. Der YouTuber ApoRed ließ bei seinem „Bomben Prank“ eine Tasche in einer Sparkasse fallen und hat gerufen „30 Sekunden habt ihr alle Zeit, lauft lieber, wenn euch euer Leben etwas wert ist!“. Einige Passant*innen hatten große Angst und nachträglich noch Schlafstörungen. ApoRed wurde zu einer Bewährungsstrafe und zu 200 Sozialstunden verurteilt. Der Prozess sollte deutlich machen, dass auch Straftaten in sozialen Netzwerken vom Staat zur Kenntnis genommen und nicht geduldet werden.

Bei diesem Beispiel handelt es sich natürlich um einen extremen Einzelfall, der nicht die Regel darstellt. YouTube hat mittlerweile seine Nutzungsbedingungen verschärft, da immer mehr solcher Videos schwerwiegende Folgen hatten. Es ist nun verboten, Pranks und Challenges, die „das Risiko echter Gefahren oder des Todes“ beinhalten, bei YouTube einzustellen.

Fragwürdige Familien-Pranks

Egal ob auf TikTok, YouTube oder Instagram – problematische Pranks betreffen jede Altersgruppe. Hier geht es oft darum, den „Geprankten“ mit vermeintlich gefährlichen Situationen zu erschrecken, manchmal auch Ekel oder Verzweiflung hervorzurufen. Teilweise werden sogar schon Kleinkinder von Bezugspersonen wie älteren Geschwistern oder Eltern auf diese Weise vorgeführt, die aufgrund ihres unbeholfenen Verhaltens oft besonders gut bei der Community ankommen. Ein Bespiel dafür ist der “Egg Cracking Prank”, bei dem Eltern so tun, als würden sie ein Back-Video aufnehmen und dann plötzlich ein Ei auf der Stirn des Kindes aufschlagen. Andere Pranks nutzen auch Gesichts-Filter oder ähnliches, um Kinder zu erschrecken. Dass solche Pranks bei den betroffenen Kindern jedoch zu emotionalen Schäden und einem Vertrauensverlust in wichtige Bezugspersonen führen können, muss Konsument*innen solcher Videos bewusst sein.

Mehr zu fragwürdigen Familien-Pranks erfahren Sie hier bei Webhelm.

Worauf Eltern achten sollten

Tatsächlich ist es so, dass sich Jugendliche eher Prank-Videos anschauen, als sie selbst zu drehen. Influencer*innen animieren aber gerne dazu, die Inhalte nachzumachen, ob mit Kamera oder nicht, ob harmlos oder nicht. Jugendliche sind sich der Konsequenzen oft gar nicht bewusst. Andere können zu Schaden kommen oder finden es vielleicht gar nicht lustig, dass sie in einem Video vorgeführt werden. Das Recht am eigenen Bild ist Teil des Persönlichkeitsrechts, das jedem zusteht – auch minderjährigen Kindern. Erklären Sie Ihrem Kind, dass das Hochladen von Fotos oder Videos ohne Einwilligung der aufgenommenen Personen verboten ist. Eine Missachtung von Persönlichkeitsrechten kann in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden.

Wenn Ihr Kind sich gern solche Videos im Netz anschaut, lassen Sie sich zeigen und erzählen, was sie oder ihn daran begeistert. Machen Sie aber auch deutlich, dass vor allem gefährliche Pranks nicht zum Nachahmen geeignet sind und viele Inhalte in sozialen Netzwerken inszeniert sind, auch wenn sie authentisch wirken. Bleiben Sie offen für lustige und ganz harmlose Challenges oder Pranks der Influencer*innen Ihres Kindes.

Mehr zum Phänomen Challenges erfahren Sie in diesem Artikel.

YouTuber, Let’s Player, Romanautor – wer ist Paluten?

Paluten – klingt wie eine Frühstücksbeilage oder ein Accessoire aus einem schwedischen Möbelhaus? Weit gefehlt. Tatsächlich tummelt sich Paluten überall da, wo Kinder und Jugendliche Medien nutzen – und das schon ziemlich lange und ziemlich erfolgreich. Höchste Zeit also, mal genauer hinzuschauen!

Wer ist Paluten eigentlich?

Paluten ist das mediale Alter Ego von Patrick Mayer. Der Hamburger (*1988) gründete unter diesem Kunstnamen 2012 seinen ersten YouTube-Kanal und begann, dort hauptsächlich Let’s Play-Videos zu verschiedenen Spielen zu veröffentlichen.

Das Publikum war begeistert, wuchs schnell und Paluten wurde so zügig zu einem der wichtigsten deutschen Let’s Player. In seinen Videos spezialisierte er sich zunehmend auf das Spiel Minecraft – und errichtete dort nach und nach eine ganze Paluten-Welt, deren Figuren, Geschichten und Inhalte er über alle Medien hinweg erzählt und verkauft.

Mittlerweile kann man von Paluten nicht nur rund 8.000 YouTube-Videos, sondern auch Profile bei Twitch, TikTok und Instagram finden, er ist in zwei verschiedenen Podcasts zu hören und hat die Buchreihe „Freedom“ veröffentlicht, die an seine Videoreihe „Minecraft FREEDOM“ anknüpft und in ebendieser Minecraft-Welt spielt. Die verkauft er, gemeinsam mit Kleidung, Plüschtieren, Trinkflaschen und allerlei anderen Produkten in seinem Shop und lebt damit den Traum vieler YouTuber*innen: Er macht seine Klicks zu Geld und das höchst erfolgreich. Das Computermagazin Chip schätzte das Vermögen des findigen Gamers 2023 auf ca. 3 Mio. €.

Welche Rolle spielt Paluten für Kinder und Jugendliche?

Für Kinder und Jugendliche schlüpft Paluten in die Rolle eines etwas älteren, aber coolen Freundes, der sie mit seinen Videos genau bei ihren Interessen abholt. Er baut seine Minecraft-Welt und lädt seine Follower*innen ein, mitzumachen und dabei zu sein. Er greift die Themen Jugendlicher auf und verarbeitet sie in kurzen, lustigen Videos auf Augenhöhe – und gibt sich dabei in Kleidung, Aussehen und Sprache immer betont jung, obwohl er selbst längst seiner Zielgruppe entwachsen ist. Gerade Jugendliche, die ihre Freizeit selbst gern mit Games verbringen, finden in ihm deshalb so etwas wie ein Vorbild, das ihre eigene Lebenswelt kennt und versteht.

Sein erfolgreicher Werdegang als YouTube– und Medien-Macher macht ihn für junge Menschen zu einem Idol, das geschafft hat, was sich viele wünschen: Reich werden als Influencer.

Was sollten Eltern beachten?

Auch wenn Themen, Optik und Sprache der Videos vielleicht nicht ganz Ihrem Geschmack entsprechen: Nehmen Sie die Begeisterung Ihrer Kinder für Paluten und seine Themen ernst. Interessieren Sie sich dafür und schauen Sie auch mal ein Video mit – oder stapeln sogar selbst ein paar Steine in Minecraft. So haben Sie die Chance, etwas über die Themen und Interessen Ihres Kindes zu erfahren und sich darüber auszutauschen. Und über eine offene, wertschätzende Kommunikation bleiben Sie auch Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner, wenn Ihr Kind unangenehme Erfahrungen (im Netz oder anderswo) macht.

Dennoch ist es wichtig, auch über die Hintergründe von Medienpersonen wie Paluten miteinander zu sprechen: So lustig Patrick Mayer auf dem Bildschirm daherkommt, bleibt Paluten doch auch ein kleines Unternehmen, mit dem vor allem Geld verdient werden soll. Viele der Videos sind reine Werbung und auch die Produkte im Shop generieren vor allem viel Geld. Natürlich spricht nichts dagegen, die eigenen Stars auch finanziell zu unterstützen – ein Bewusstsein für die Hintergründe und reflektiertes Konsumieren sind aber immer gut und wichtig.

Und gerade wenn Kinder in die Fußstapfen ihrer Idole steigen und eigene Profile erstellen und befüllen wollen, ist es wichtig, gemeinsam zu überlegen, wie und was gepostet wird, um die Privatsphäre im Netz zu wahren und späteren Ärger zu vermeiden.

Der YouTube-Kanale von Paluten enthält auch Ausschnitte von Filmen und Videos, die erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben sind. Ihr Kind kann auf ungeeignete Inhalte wie Gewalt oder drastische Sprache treffen. Beobachten Sie Ihr Kind, wie es mit diesen Inhalten umgeht und begleiten Sie es beim Umgang damit. Bieten Sie Ihrem Kind Zugang zu alternativen, altersgerechten Inhalten. Weitere Let’s Play-Kanäle stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.

Medienerziehung in Leichter Sprache

Beim Aufwachsen mit Smartphones, Konsolen und Co. ist die Medienerziehung in der Familie von entscheidender Bedeutung. Angebote in Leichter Sprache unterstützen Eltern in dieser wichtigen Aufgabe, und zwar in einer klaren und leicht verständlichen Sprache. Wir stellen einige Webseiten vor.

Was ist Leichte Sprache?

Leichte Sprache ist eine vereinfachte Form der deutschen Sprache, die Informationen für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder anderen Beeinträchtigungen verständlich macht. Kennzeichen sind einfache Wörter, eine klare Struktur, ein begrenzter Wortschatz, unterstützende Elemente wie Bilder und Grafiken und der Verzicht auf Fachbegriffe. Sie wurde entwickelt, um Barrieren in der Kommunikation abzubauen und sicherzustellen, dass Informationen für eine breitere Bevölkerung leicht zugänglich sind.

Informationen zur Medienerziehung verschiedener Altersgruppen auf Elternguide.online

Angebote zum Thema Medienerziehung in Leichter Sprache ermöglicht es allen Eltern, die notwendigen Informationen zu erhalten, um ihre Kinder sicher und verantwortungsbewusst in der digitalen Welt zu begleiten. Elternguide.online bietet klare und leicht verständliche Erklärungen zu wichtigen Aspekten der Medienerziehung aller Altersgruppen von 0 bis 17 Jahren. Die Themen reichen vom Umgang mit Bildschirmzeit über der Auswahl von altersgerechten Inhalten bis zur Sicherheit im Internet. Das Angebot von Elternguide.onlne in Leichter Sprache finden Sie hier: https://elternguide.online/leichte-sprache

Umgang mit Social Media und Co auf Webhelm

Webhelm ist ein Projekt des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis e. V. und bietet Artikel und Informationsmaterial für pädagogische Fachkräfte und Eltern, damit sie Kinder und Jugendliche beim kompetenten Umgang mit Online-Medien unterstützen können. Auf der Webseite finden sich Texte zum Thema Medien und Medienerziehung zum Download. Die Themen reichen von Datenschutz über Online-Mobbing bis Social Media. Außerdem bietet Webhelm Beschreibungen von verschiedenen Plattformen wie Instagram, Twitch oder TikTok. Zum Angebot von Webhelm in Leichter Sprache geht es hier: https://webhelm.de/leichte-sprache/

Hilfsangebote für Kinder und Eltern

Problematische oder rechtswidrige Inhalte im Internet wie Kinderpornographie, Hate Speech oder extremistische Posts verstoßen oft gegen Gesetze des Jugendmedienschutzes. Deshalb ist es wichtig, dass Nutzer*innen solche Inhalte melden. Entweder über die Plattform selbst oder bei Beschwerdestellen wie zum Beispiel bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter. Zur FSM-Beschwerdestelle in Leichter Sprache geht es hier: https://www.fsm.de/leichte-sprache/beschwerdestelle/

Ob Online-Mobbing, exzessives Gaming oder ständiger Streit um die Bildschirmzeit – die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen kann für alle Familienmitglieder große Herausforderungen mit sich bringen. Manchmal ist es gut, sich dabei professionelle Hilfe zu suchen. Im Internet stehen dafür eine Vielzahl an Beratungsstellen zur Verfügung. Das Beratungsangebot der Nummer gegen Kummer für Kinder, Jugendliche und Eltern in Leichter Sprache finden Sie hier: https://www.nummergegenkummer.de/leichte-sprache/

Sicherheitseinstellungen

Die Webseite medien-kindersicher.de bietet Informationen zum technischen Jugendmedienschutz und gibt Eltern Anleitungen, wie sie Geräte, Dienste und Apps kindersicher einstellen können. Die Anleitungen in Leichter Sprache finden Sie hier: https://www.medien-kindersicher.de/leichte-sprache/startseite-medien-kindersicherde

Kinderrechte in der digitalen Welt

Kinder haben Rechte, die bereits seit 1989 in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben sind. Hierzu zählen unter anderem das Recht auf Gesundheit und das Recht auf Spiel und Freizeit. Doch seitdem hat sich viel verändert. Die rapide Entwicklung digitaler Medien und Technologien hat die Art und Weise, wie Kinder aufwachsen, maßgeblich verändert. Schon im frühesten Lebensalter spielen digitale Medien eine bedeutende Rolle. Wir erklären die wesentlichen Aspekte der Kinderrechte in der digitalen Welt.

Die digitale Welt und die Rechte der Kinder verstehen

Die digitale Welt umfasst verschiedene digitale Technologien, vom Internet und mobilen Geräten bis hin zu Online-Spielen und sozialen Medien. Überall dort gelten auch alle Kinderrechte. Einige Rechte spielen eine besondere Rolle:

Recht auf Zugang zu Medien

Jedes Kind hat das Recht auf einen uneingeschränkten und gleichberechtigten Zugang zur digitalen Welt. Das bedeutet allerdings nicht, dass Kinder Medien uneingeschränkt nutzen sollten. Abhängig vom Alter und Entwicklungsstand Ihres Kindes können Sie als Eltern gemeinsam mit Ihrem Kind Regeln vereinbaren, wie lange und welche Medien genutzt werden dürfen.

Recht auf Meinungs- und Informationsfreiheit

Wie Erwachsene haben auch Kinder das Recht, ihre Meinung frei zu äußern und sich zu informieren. Das Internet bietet Kindern die Chance, auf vielfältige Weise altersgerechte Informationen zu erhalten und ihre eigene Meinung auszudrücken und zu verbreiten. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind nur auf Internetseiten gelangt, die unbedenklich und für Kinder geeignet sind.

Recht auf Privatsphäre und Datenschutz

Jedes Kind hat das Recht auf Privatsphäre. Als Eltern sollten Sie daher bewusst und rücksichtsvoll mit den Persönlichkeitsrechten Ihres Kindes im Internet umgehen. Vermeiden Sie die Preisgabe personenbezogener Daten wie Name oder Adresse Ihres Kindes. Fragen Sie Ihr Kind um Einverständnis, bevor Sie Fotos von ihm online posten oder per Messenger versenden. Die Privatsphäre Ihres Kindes zu respektieren heißt auch, nicht aus Neugier das Smartphone Ihres Kindes zu kontrollieren. Sollten Sie sich Sorgen um Ihr Kind machen, suchen Sie ein vertrauensvolles Gespräch mit ihm.

Recht auf Freizeit und Spiel

Digitale Medien bieten Kindern vielfältige Möglichkeiten, sich kreativ auszudrücken, zu lernen und sich mit Gleichaltrigen zu vernetzen. Ermutigen Sie Ihr Kind, altersgerechte Plattformen wie die Foto-Community Knipsclub und digitale Spielwelten zu erkunden. Achten Sie dabei auf ein ausgewogenes Verhältnis zu anderen Aktivitäten. Die Förderung von kreativem Spiel in der digitalen Welt ermöglicht es Ihrem Kind, seine Vorstellungskraft zu entfalten.

Recht auf Bildung und Medienkompetenz

Jedes Kind hat Anspruch auf gleichberechtigten Zugang zu Bildung. Bezogen auf die digitalisierte Lebenswelt ist eine Begleitung durch Familie, Kita und Schule wichtig, damit Kinder sicher und verantwortungsbewusst mit den Chancen und Risiken in der Medienwelt umgehen lernen. Das Recht auf Medienzugang ist heute auch immer ein Recht auf Zugang zu medialen Bildungsangeboten wie spielerische Lernseiten.

Recht auf Schutz und Sicherheit

Die Kinderrechte stellen das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt. Kinder müssen in allen Lebensbereichen, also auch im digitalen Raum, vor jeder Form von Gewalt, Missbrauch und schlechter Behandlung (wie Cybermobbing, Cybergrooming, Hate Speech) geschützt werden. Spezielle Jugendschutzprogramme können dabei helfen, Risiken zu minimieren. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Sicherheitsrisiken und problematische Inhalte im Netz, um es zum Selbstschutz zu befähigen.

Recht auf Vereinigung und Versammlung

Kinder haben das Recht, sich online mit Gleichaltrigen zu vernetzen, gemeinsame Interessen zu teilen und digitale Gemeinschaften zu bilden. Eltern sollten ihre Kinder dazu ermutigen, Online-Plattformen wie die Hilfeseite helpando oder Beteiligungsplattformen zu nutzen, die altersgerecht und sicherheitsbewusst gestaltet sind und positive Interaktionen fördern. So können Kinder digitale Freundschaften pflegen und wichtige soziale Kompetenzen für das Leben in einer zunehmend vernetzten Welt entwickeln – stets im Bewusstsein der Herausforderungen und Chancen, die die digitale Umgebung bietet.

Das sollten Eltern beachten

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Rechte. Die Familie spielt für die Kinderrechte im digitalen Raum eine wichtige Rolle. Sie als Eltern haben die Aufgabe, Ihrem Kind ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen. Dazu gehört auch, ihm grundlegende Kompetenzen im Umgang mit Medien sowie Werte zu vermitteln. Informieren Sie sich daher über die Mediennutzung Ihres Kindes, bleiben Sie im Gespräch und treffen Sie (gemeinsame) Entscheidungen, die dem Alter Ihres Kindes und seiner Entwicklung entsprechen. Ein kooperatives Miteinander sowie ein respekt- und vertrauensvolles Verhältnis sind Grundvoraussetzung, dass sich ihr Kind im Falle von Problemen an Sie als Ansprechperson wendet. Kinder müssen ihre Rechte kennen. Erst dann können sie diese für sich in Anspruch nehmen und sich für diese einsetzen. Ihre Bedeutung als Eltern für die Entwicklung und das Wohl Ihres Kindes wird übrigens auch in der UN-Kinderrechtskonvention ausdrücklich betont.

Weitere Informationen rund um die Kinderrechtegibt es unter anderem kindgerecht aufbereitet auf Kindersache und beim Deutschen Kinderhilfswerk.

Coding für Kinder – programmieren lernen macht Spaß!

Apps, ferngesteuerte Autos, Automaten – unsere Welt wird zunehmend von digitalen Technologien geprägt, vieles davon ist programmiert. Um souverän mit Medien und IT-Systemen umzugehen, bildet Coding (engl. für programmieren) einen immer wichtigeren Baustein innerhalb der Medienkompetenz. Altersgerechte Apps und Programme führen Kinder mit interaktiven Spielen, Animationen und kleinen Coding-Projekten spielerisch an das Programmieren heran. Lassen Sie ihr Kind loslegen und die Welt der Einsen und Nullen im eigenen Lerntempo erobern!

Scratch  

Scratch ist eine bildorientierte, visuelle Programmiersprache und eine Online-Plattform. Es gibt auch eine App-Version, die offline genutzt werden kann. Das Programm wurde vom MIT Media Lab speziell für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren entwickelt und wird von der Scratch Foundation designt und moderiert. Scratch ermöglicht das schrittweise, spielerische Erlernen des Programmierens. Mit Bausteinen können junge Programmierer*innen Bewegungsabläufe, interaktive Geschichten, kleine Spiele und Animationen gestalten. Scratch wird zunehmend auch an Schulen als Lernmedium genutzt.

Das Schöne an Scratch: Ihr Kind kann seine Fantasie in Charakteren, Soundeffekten und Hintergründen ausleben. Die Möglichkeit, Animationen und Spiele zu erstellen, ist äußerst ansprechend und gibt Ihrem Kind die Möglichkeit, seine eigenen Welten zu gestalten. Scratch bietet zudem eine Online-Community, in dem Ihr Kind Coding-Projekte teilen und sich von anderen inspirieren lassen kann.

Mehr Infos: https://scratch.mit.edu/

Scratch Junior

ScratchJr ist eine Programmiersprache für jüngere Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren und ermöglicht, eigene interaktive Geschichten und Spiele zu gestalten. In dem Programm fügen Kinder grafische Programmblöcke aneinander, um Figuren zu bewegen und sie hüpfen, tanzen und singen zu lassen. Die Figuren lassen sich im Maleditor anpassen und eigene Stimmen und Geräusche hinzufügen. Wer mag, kann Fotos von sich selbst einfügen und die Programmblöcke verwenden, um damit die eignen Figuren lebendig werden zu lassen. ScratchJr wurde inspiriert durch die populäre Programmiersprache Scratch und überzeugt für jüngere Kinder durch seine einfache Bedienbarkeit und das kindgerechte Design.

Mehr Infos: https://scratchjr.org

Programmieren mit der Maus

Diese Webseite richtet sich an Kinder ab 8 Jahren und vermittelt spielerisch Programmiergrundlagen, inspiriert von „Die Sendung mit der Maus„. Die beliebte TV-Figur aus der Sendung weckt das Interesse am Coding und begleitet die Kinder durch das Programm. Die Webanwendung nutzt Scratch als Basis, erlaubt jedoch nicht, ein eigenes Projekt zu veröffentlichen. Programmieren mit der Maus setzt auf unterhaltsame Spiele und Aktivitäten zur ansprechenden Wissensvermittlung. Die Plattform bietet strukturierte Anleitungen, die Kinder Schritt für Schritt durch die Programmierwelt führen. Das erfolgreiche Lösen von Aufgaben stärkt das Selbstvertrauen der Kinder und macht Spaß. Die Webseite fördert kreatives Lernen und macht Programmieren für Kinder zugänglich.

Mehr Infos: https://programmieren.wdrmaus.de/

Ronjas Roboter

Ronjas Roboter führt Kinder in die aufregende Welt der Programmierung und Robotik ein – und das auf unterhaltsame Weise! Die App für iOS und Android wurde von der Stiftung Kinder Forschen entwickelt und ist für Kinder von 6 bis 12 Jahren geeignet. Die App besteht aus zwei pfiffigen Spielen, in denen Ronjas Roboter namens Roberta die Superheldin des Codes ist!

Im Spiel „Roberta rast“ beschäftigen sich Kinder spielerisch mit Programmierkonzepten und steuern dabei den kleinen Roboter durch den digitalen Garten. In „Sprich wie Roberta“ erlernen Kinder die Computersprache (Binärcode aus 1 und 0) und unterhalten sich so mit Roberta.

Mehr Infos: https://www.meine-forscherwelt.de/spiel/ronjas-roboter

Hat Ihr Kind Spaß an der App? Für größere Kinder gibt es mit der grafischen Programmiersprache OPEN Roberta eine noch tiefergehende Möglichkeit, in die Welt des Programmierens einzusteigen. Hierbei wird kreatives Denken gefördert und Ihr Kind kann eigene Lösungen für knifflige Herausforderungen ausbrüten. Wer hätte gedacht, dass Programmieren so kreativ sein kann? Ihr Kind kann sich im Spiel Abzeichen und Belohnungen verdienen und Coding-Projekte mit anderen Kindern zusammen im Teamwork gestalten.

Mehr Infos: https://www.meine-forscherwelt.de/fuer-erwachsene/tipps-zur-lernbegleitung/ronjas-roboter

Programmieren bis es dunkel wird – was sollten Eltern beachten?

Coding macht Spaß, Ihr Kind kann dabei aber auch schnell die Zeit vergessen. Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Regeln zur Medienzeit auf. Das Programmieren lernen findet komplett am Bildschirm und meist allein statt. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind soziale Kontakte pflegt und zum Ausgleich Zeit im Freien verbringt. Gelegentlich könnte Ihr Kind frustriert sein, wenn es auf Herausforderungen stößt.  Programmieren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, ermutigen und unterstützen Sie es – und lernen Sie dabei selbst noch etwas dazu. Es gibt mittlerweile auch Schul- und Freizeitangebote, bei denen Kinder diese Programme erlernen können. Mit der Suchmaschine für Kinder fragFINN finden Sie Angebote in Ihrer Nähe.

Sicher streamen bei Netflix, Disney+ und Co.

In vielen Familien wird nicht mehr auf lineares Fernsehen gesetzt, d. h. anschauen, was gerade läuft. Stattdessen wird über den Smart-TV oder das Tablet das Angebot von Streamingdiensten genutzt – immer dann, wenn gerade Zeit und Lust zum Fernsehen ist.

Kinder und Jugendliche streamen gern

Das Angebot für Kinder und Jugendliche ist bei Streamingdiensten und Mediatheken quasi unbegrenzt und jederzeit verfügbar. Kinder schauen zum Teil selbstständig Filme und Serien. Umso wichtiger ist es, die Dienste so einzustellen, dass sie nur auf kindgerechte und altersgemäße Inhalte zugreifen können.

Behalten Sie im Blick, wie viel Ihr Kind schaut. Zu Bingewatching kann es auch bei Kindern und Jugendlichen kommen, wenn sie in ihrer Mediennutzung nicht begleitet werden.

Jugendschutzeinstellungen nutzen

Jugendschutzmaßnahmen sollen Kinder und Jugendliche davor bewahren, altersunangemessene Erfahrungen zu machen. Das sind beispielsweise Inhalte, die sie ängstigen oder verstören können, oder die ungewollte Kontaktaufnahme durch Fremde. Streamingdienste müssen über bestimmte Einstellungsmöglichkeiten dafür sorgen, dass eine sichere Nutzung ihres Angebots für Kinder und Jugendliche möglich ist.

Jeder Streamingdienst hat eigene Jugendschutzeinstellungen, die immer mal wieder angepasst werden. Deshalb können wir nur jeweils einen aktuellen Stand (Dezember 2022) der beliebtesten Dienste wiedergeben.

Informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Funktionen und Jugendschutzeinstellungen „Ihres“ Streaminganbieters. Viele verfügen über eigene Informationsportale für Eltern.

Amazon Prime Video

Die Kindersicherung in Prime Video finden Sie entweder in Ihrem Amazon-Konto über den Browser (Zahnrad: Einstellungen) oder in der App bei „Mein Bereich“. Hier können Sie eine PIN einrichten, nach deren Eingabe sich gesicherte Inhalte trotzdem anschauen lassen. Zudem lassen sich mit der Kindersicherung Kaufbeschränkungen und Wiedergabebeschränkungen aktivieren. Über das kostenpflichtige Zusatzabo Amazon Kids+ können Eltern einen eigenen Kinderbereich bei Amazon anlegen. Lesen Sie hier genauer nach, wie die Einrichtung der Amazon-Kindersicherung funktioniert.

Disney+

Auch bei Disney+ können Kinderprofile mit einer kindgerechten Bedienoberfläche angelegt werden. In diesen werden ausschließlich Inhalte mit Altersfreigaben von FSK 0 bis einschließlich FSK 6 angezeigt. Die Angabe von Vorlieben für bestimmte Altersfreigaben von Inhalten ist allerdings nicht möglich. Mit einer PIN kann das Anlegen neuer Profile verhindert werden. Lesen Sie mehr auf der Hilfeseite von Disney+.

Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender

Bei ARD und ZDF ist der Jugendschutz auf zwei Wegen umgesetzt: Filme, Serien und Sendungen, die für Kinder und Jugendliche unter 16 bzw. 18 Jahren nicht geeignet sind, können ohne Anmeldung erst ab 22 bzw. 23 Uhr (bis 6 Uhr) angeschaut werden. Außerdem gibt es einen Kinderbereich, der nur kindgerechte Inhalte anzeigt. Sobald dieser verlassen wird, gibt es einen Hinweis. Wer ein Konto für die Nutzung der Mediatheken einrichtet, kann zusätzlich individuelle Einstellungen vornehmen, z. B. zusätzliche Altersfreigaben, Festlegung eines Codes und das Anlegen einer personalisierten Mediathek. Mehr dazu auf den Hilfeseiten von ARD und ZDF.

Netflix

Mit der Netflix Kids-Umgebung können Sie eines oder mehrere Kinderprofile für Netflix anlegen. Diese Kindersicherung erlaubt es, Altersfreigaben für ein Profil festzulegen, einzelne Titel zu blockieren, eine PIN einzurichten und die automatische Wiedergabe zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Mit einem Kinderprofil können keine Änderungen am eigenen oder einem
anderen Profil vorgenommen werden. Die Netflix Kids-Umgebung bezieht sich nicht nur auf Filme und Serien, auch der Zugriff Netflix-Spiele kann damit eingeschränkt werden. Auf der entsprechenden Hilfe-Seite von Netflix erhalten Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Einrichtung der Kindersicherung.

Technik schützt nur teilweise

Technische Jugendschutz-Einstellungen bringen vor allem etwas, wenn Kinder darüber Bescheid wissen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren und das Ziel der Einstellungen. Sie sollten regelmäßig überdenken, ob Einstellungen angepasst werden können – gemeinsam mit Ihrem Kind.

Trotz einer Kindersicherung braucht Ihr Kind Begleitung bei seiner Mediennutzung. Seien Sie ansprechbar, wenn Fragen oder Ängste aufkommen. Und beobachten Sie Ihr Kind, wenn es Videos anschaut. Wählen Sie vorab gemeinsam Inhalte aus – dann können Sie Ihr Kind auch mal allein eine Folge anschauen lassen. Wenn Sie zusammen Medienregeln festlegen, unterstützen Sie die Förderung von Medienkompetenz.

Mehr zu den Einstellungsmöglichkeiten und genaue Anleitungen können Sie im Leitfaden von klicksafe nachlesen.

Fashion-Kanäle – Influencer*innen im Portrait

Sie wissen, was auf den Laufstegen und in den Modeläden dieser Welt gerade los ist: Fashion-Influencer*innen nehmen uns mit in ihren Kleiderschrank und präsentieren uns, was wir tragen sollten, um cool zu sein. Dieser Artikel gehört zu unserer Reihe „Influencer*innen im Portrait“.

Sie haben den Stoff und wissen, wie man ihn stylt: Fashion-Influencer*innen

Noch unschlüssig über das OOTD? Auf der Suche nach jemandem für GRWM? Oder verwirrt von all den Großbuchstaben? Wer auf Instagram und Co. in das Thema Kleidung und Mode einsteigt, trifft schnell auf eine große Zahl an Fashion-Influencer*innen und mindestens genauso viele Abkürzungen und Fachbegriffe. Da wird das Outfit of the Day (OOTD) vor der Kamera ausgewählt, angezogen und ausführlich erklärt, morgens gibt es ein „Get ready with me“ (GRWM), ebenfalls kommentiertes Anziehen. Nachmittags wird der Shopping-Haul präsentiert, also die Ausbeute vom Einkaufstrip. Und jeder Beitrag steckt voller „Inspo“ – als Inspiration zum Nachmachen. Die Influencer*innen hinter den Mode-Profilen wissen genau, was zu welcher Jahreszeit und zu welchem Anlass die passende Garderobe ist, präsentieren uns in ansprechenden Fotos und Videos ihre neuesten und liebsten Stoffe und verbinden das auch gerne noch mit ein bisschen Beauty-, Sport- oder Tagebuch-Content.

Wer sind die Fashion-Influencer*innen?

Sucht man die entsprechenden Schlagworte und Hashtags, finden sich auf Social-Media-Plattformen erstaunlich viele Profile mit großer Leidenschaft für Mode und Outfits.

Zu einiger Bekanntheit hat es etwa Gerda Lewis gebracht: Die Kölnerin Litauischer Herkunft präsentiert ihren 1 Million Follower*innen auf ihrer Instagram-Seite regelmäßig ihre Outfits, Kosmetik-Produkte und Aktivitäten und empfiehlt dazu die entsprechenden Produkte und Shops.

Vor allem für jüngere Zuschauer*innen ansprechend ist Mavie Noelle: Selbst noch ein Teenager nimmt Mavie ihre ca. 1 Million Fans mit in ihr Kinderzimmer, zeigt ihre liebsten Outfits für die Schule oder zum Chillen und teilt ihre Weihnachtsgeschenk-Ideen. Auch hier immer mit Direkt-Link zum jeweiligen Shop.

Madeleine Darya Alizadeh alias Dariadaria begann 2010 als Mode-Bloggerin. Ab 2013 allerdings verschob sie ihren Schwerpunkt, beschäftigte sich stärker mit Themen wie Nachhaltigkeit, Feminismus und soziale Gerechtigkeit und verbindet nun Fashion mit Sinnfluencing. Sie betreibt eine nachhaltige Modemarke und äußert sich häufig auch zu politischen und sozialen Themen.

Ein männlicher Vertreter der Fashion-Szene ist Toni Mahfud. Der Hamburger betreibt einen der größten Fashion-Accounts Deutschland und erreicht ca. 3,5 Millionen Follower*innen. Er ist als Model bei einer großen Agentur unter Vertrag und bewirbt darüber hinaus über Social Media Kleidung und andere Produkte.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an all der Fashion?

Mode war schon immer ein Dauerbrenner für die jeweils heranwachsende Generation. Auf dem Schulhof, in Jugendzeitschriften und nun eben auch auf Social Media: Was gerade in und out ist, wer was trägt und was damit aussagt sind zentrale Themen für Kinder und Jugendliche. Klar, dass die Fashion-Influencer*innen da offene Türen bei ihrer Zielgruppe einrennen.

Kinder und Jugendliche finden hier Orientierung und Vorbilder, sie können sich informieren und ihren eigenen Stil entwickeln, ausprobieren und finden.

Gerade weil die Fashion-Influencer*innen ihre Mode-Tipps häufig mit anderen Themen kombinieren, etwa scheinbar persönliche Einblicke in ihren Alltag geben oder private Themen teilen, wirken sie sehr nahbar und bieten Kindern und Jugendlichen viel Möglichkeit zur Identifikation.

Was sollten Eltern beachten?

Für Eltern ist der Reiz der modebegeisterten Online-Berühmtheiten nicht immer ganz nachzuvollziehen. Nicht nur die Mode selbst – die ja bekanntlich immer nur der je angesprochenen Generation gefällt – auch die Präsentation auf den Profilen kann auf Erwachsene überzogen und schrill wirken. Dennoch: Für Kinder und Jugendliche ist Mode ein wichtiges Thema und Influencer*innen sind oft die Stars ihrer Peer-Group. Als Eltern ist es daher gut, dem gegenüber zunächst einmal aufgeschlossen zu sein. Lassen sie sich die Profile von Ihren Kindern zeigen, schauen Sie die Videos gemeinsam an und tauschen Sie sich offen darüber aus.

Gleichzeitig sollten Kinder und Jugendliche lernen, dass die dargestellten Modewelten dieser Influencer*innen häufig wenig mit einem normalen Alltag gemein haben. Hier werden perfekte Bilder veröffentlicht und ein Hochglanz-Alltag gezeigt, der natürlich für die Profile so inszeniert ist. Kinder und Jugendliche müssen sich bewusst sein, dass weder die dargestellten Körper- und Schönheitsideale realistisch sind, noch das Ausmaß an Shopping und Kleiderverbrauch. Allein schon aus Gründen der Nachhaltigkeit.

Zudem steckt auch hier – wie bei den meisten Influencer*innen – ein Geschäftsmodell hinter den digitalen Präsenzen. Angepriesene Kleider oder Artikel sind häufig Teil eines Werbevertrags und keine persönlichen Lieblingsstücke.

Besprechen Sie diese Themen mit Ihrem Kind und unterstützen Sie es dabei, die Inhalte kritisch zu durchleuchten – damit stärken Sie seine Medienkompetenz. Und ein bisschen „Inspo“ lässt sich trotzdem noch jederzeit mitnehmen.

Fitness-Kanäle – Influencer*innen im Portrait

Morgens erstmal eine kleine Trainingseinheit, um in den Tag zu kommen, dann das perfekte Frühstück für maximale Energie am Tag, bevor es losgeht ins Fitnessstudio. Fitness-Influencer*innen leben für den Sport und nehmen ihre Follower*innen gerne mit rein in ihre Trainingspläne und Essgewohnheiten. Dieser Artikel gehört zu unserer Reihe „Influencer*innen im Portrait“.

Rennen, pumpen, Protein shaken – was tun die da eigentlich?

Sport ist gesund, macht Spaß und beschert uns einen schönen, durchtrainierten Körper. Das ist das Lebensmotto von Fitness-Influencer*innen. Deren Alltag und Social-Media-Profile drehen sich entsprechend auch um kaum etwas anderes als Muskeln, Kondition und Körperformen. Für ihre Fitness-begeisterten Fans haben sie jede Menge im Gepäck: Sie zeigen ihre Trainingsabläufe und ihre liebsten Aktivitäten, erklären, wie man die gewünschten sportlichen oder ästhetischen Ziele erreicht und empfehlen ganz nebenbei gerne auch Trainingsgeräte, Kleidung oder bestimmte Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel. Immer dabei: Die Botschaft, dass der perfekte Trainings- und Ernährungsplan natürlich auch sonst zu jeder Menge Lebensfreude führt.

Und wer sportelt da?

Eine der bekanntesten deutschen Fitness-Influencerinnen ist sicher Sophia Thiel. Seit 2014 lädt sie ihre Follower*innen dazu ein, ihr beim Trainieren zuzusehen. 2019 zog sie sich kurzzeitig aus der Öffentlichkeit zurück, weil der Leistungsdruck der Branche zu psychischen Problemen führte. Seitdem schreibt sie sich die Themen „Mental Health & Fitness“ auf die Fahnen und versucht, Sport und Ernährung auf gesunde Art und ohne absurde Ziele und Ideale darzustellen.

„Super happy to be your online training buddy“ verkündet Pamela Reif auf ihrem YouTube-Kanal. Die deutsche Sportlerin veröffentlich seit 2013 Workout-Pläne und erreicht damit etwa 9 Millionen Menschen, denen sie regelmäßig auch die Produkte ihrer eigenen Beauty-Marken empfiehlt.

Der Österreicher Sascha Huber möchte Menschen seinen Weg aus der Krise zeigen und sie inspirieren. Ganze 1,68 Millionen Menschen sehen regelmäßig seine Training-Sessions. Sowohl Fitness-Profis als auch Bewegungs-Muffel lernen bei ihm Neues. Auch geht es bei ihm viel um gesunde Ernährung.

Aus Miami postet Chris Heria seine Fitness-Tipps für die ganze Welt: Fast 5 Millionen Follower*innen sehen dem jungen Mann auf seinem YouTube-Kanal dabei zu, wie er Gewichte hebt, Fett verbrennt und Kalorien zählt. Daneben betreibt er eine „Fitness Academy“ und verkauft Trainingskleidung und -ausstattung.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an digitalen Sport-Coaches?

Fitness-Influencer*innen finden ihre Anhänger*innen in (fast) allen Altersgruppen. Auch viele sehr junge Menschen eifern ihren sportlichen Idolen nach. Sie holen sich Tipps, wie sie Bewegung in ihren Alltag integrieren können, befolgen Trainingspläne und stellen ihre Ernährung um.

Die Ziele sind dabei unterschiedlich: Manche wollen fit sein und sportlich mit anderen mithalten können. Manche legen Wert auf Gesundheit und wollen ihren Körper optimal pflegen und aktiv halten. Und manche eifern einem bestimmten Körperideal nach.

Da kommen die digitalen Vorbilder natürlich gerade recht: Sie präsentieren nicht nur gerne ihre scheinbar perfekten Körper, sondern scheinen auch insgesamt erfolgreich und rundum zufrieden zu sein – und bieten sich damit als Idole für Kinder und Jugendliche an.

Was sollten Eltern beachten?

Doch auch wenn Sport grundsätzlich ein schönes Hobby ist – gerade bei den Fitness-Influencer*innen ist auch Vorsicht geboten. Und das aus mehreren Gründen.

Wie bei allen Influencer*innen darf man auch hier nicht vergessen, dass die Sportler*innen mit ihren Profilen Geld verdienen. Die Fotos sind nicht zufällig geknipst, sondern werden aufwendig gestaltet. Die digitale Präsenz ist kein Einblick in den Alltag, sondern eher ein Ausstellungsraum zum Thema – und hinter Produktempfehlungen stecken meist teure Werbeverträge.

Daneben stehen gerade Fitness-Promis häufig für übertriebene Körperideale und ein Maß an Training, das in einem normalen Alltag weder wünschenswert noch gesund ist. Und schließlich sind nicht alle digitalen Berühmtheiten wirklich Expert*innen in ihrem Thema – entsprechend sind auch manche Tipps besser als andere.

  • Besprechen Sie mit Ihrem Kind, wie es solche Angebote kritisch beleuchten und sinnvoll nutzen kann. So fördern Sie seine Medienkompetenz.
  • Schauen Sie sich die Profile gemeinsam an und sprechen Sie darüber, wie Fotos und Empfehlungen entstehen.
  • Unterstützen Sie Ihr Kind, sich von unrealistischen Idealen abzugrenzen – und die guten Tipps in einem sinnvollen Maß für sich herauszupicken.

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