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Mit „Fake News“, Desinformation und Falschmeldungen im Internet umgehen

Ob in Social-Media-Feeds, Messengern oder Podcasts – täglich überfluten uns unzählige Nachrichten, Meldungen und Geschichten im Netz. Dabei ist es manchmal gar nicht so leicht, zwischen Wahrheit und Täuschung zu unterscheiden. Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie sie falsche Informationen im Internet erkennen können, ist eine echte Herausforderung. Dieser Artikel bietet praktische Ratschläge dazu und erklärt, wie Sie mit Ihrem Kind darüber ins Gespräch kommen können.

Fake News, Desinformation und Falschmeldungen – der Unterschied

  • Falschmeldungen sind Fehler in Nachrichten, die unabsichtlich passieren. Auch Internetnutzer*innen können versehentlich Fehlinformationen veröffentlichen. Oft werden sie später korrigiert.
  • Desinformation bedeutet, dass falsche Informationen bewusst verbreitet werden, um Menschen zu manipulieren und in die Irre zu führen.
  • „Fake News“ ist ein umgangssprachlicher Begriff für Desinformation und bezeichnet absichtlich gefälschte Nachrichten. Er wird auch politisch genutzt, um unliebsame Meinungen oder klassische Medien zu abzuwerten und Zweifel zu säen.

Warum sind „Fake News“ gefährlich?

In unsicheren Zeiten verbreiten sich „Fake News“ besonders schnell. Wir Menschen sind dann ohnehin verunsichert und selbst Expert*innen oder Politiker*innen haben keine Antworten auf alle Fragen – wie z. B. während der Coronakrise oder bei Kriegen. „Fake News“ verbreiten bewusst Gerüchte oder sogar hasserfüllte Meldungen, die Ängste schüren und uns vorsätzlich täuschen sollen. Sie bieten oft einfache Erklärungen und können das Gefühl vermitteln, Sicherheit zu geben. Sie sind aber nicht wahr.

Häufig sind diese gefälschten Nachrichten so geschickt gemacht, dass sie auf den ersten Blick wie seriöse Nachrichten wirken. Menschen, die „Fake News“ glauben, teilen sie weiter, sodass immer mehr Leute darauf hereinfallen. Das Problem daran ist: Je häufiger solche Inhalte angeklickt werden, desto häufiger werden sie angezeigt – und von Menschen für wahr gehalten. Das kann problematisch sein, insbesondere wenn es sich um politische Beiträge mit extremistischem oder populistischem Hintergrund handelt oder Verschwörungsmythen verbreitet werden.

Auch Inhalte, die vor allem jüngere Kinder verunsichern oder ängstigen können, sind problematisch. Besonders Deep-Fake-Videos wirken täuschend echt. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, dass nicht jede Information im Internet wahr ist sowie die Unterschiede zwischen Desinformationen, Falschmeldungen und Satire zu kennen.

Wie Sie Nachrichten überprüfen können

Zu erkennen, ob es sich tatsächlich um Desinformation oder Falschmeldungen handelt, kann eine knifflige Aufgabe sein. Daher ist es hilfreich, klare Schritte zu befolgen, um die Verbreitung von Desinformation einzudämmen:

Quellenüberprüfung

Überprüfen Sie, woher die Nachricht stammt und wer sie verfasst hat. Sind die Autor*innen bekannt und Expert*innen für das Thema? Handelt es sich um eine seriöse Internetseite?

Faktencheck

Versuchen Sie, die Nachricht bei verschiedenen Quellen zu überprüfen. Fragen Sie sich, wie aktuell die Informationen sind, und prüfen Sie, woher die genannten Zahlen und Daten stammen sowie in welchem Kontext sie erhoben wurden.

Prüfen der Nachrichtenform

Achten Sie auf die Art und Weise, wie die Nachricht präsentiert wird. Ist die Sprache seriös und sachlich, oder wird emotionale Sprache und übermäßige Großschreibung verwendet? Enthält der Artikel Schlagworte wie „Lügenpresse“ oder ähnliche provokante Begriffe? Könnte der Artikel satirisch gemeint sein?

Beweise überprüfen

Stellen Sie sicher, dass Fotos und Videos zur Nachricht passen und aktuell sind. Achten Sie auf Bildunterschriften und darauf, ob sie das Beschriebene tatsächlich darstellen oder aus einem anderen Zusammenhang stammen.

Gemeinsamer Fakten-Check

Diskutieren Sie Nachrichten und Meldungen als Familie gemeinsam. Ihr Kind sollte verstehen, dass nicht alles, was im Internet steht, per WhatsApp verschickt wird oder von einem KI-Chatbot stammt der Wahrheit entsprechen muss. Wenn Sie gemeinsam Nachrichten überprüfen, kann es nach und nach lernen, wahr und falsch zu unterscheiden. Fragen Sie nach der Meinung Ihres Kindes und teilen Sie Ihre eigenen Gedanken. So können Sie und Ihr Kind sicherer und besser vorbereitet sein, um falsche Informationen im Internet zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.

Weitere Tipps

Hier sind einige Tipps, wo Sie Nachrichten überprüfen können und wie Sie und Ihr Kind den Umgang damit spielerisch lernen können:

Jugendschutz im Netz – Die Rolle der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM)

Kinder und Jugendliche wachsen in einer digitalen Welt auf, in der sie täglich mit Online-Medien in Berührung kommen. Um ihnen einen sicheren Umgang mit dem Internet zu ermöglichen, sind klare Regeln und effektive Schutzmaßnahmen unerlässlich. Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) spielt hierbei eine zentrale Rolle. Wir erklären, wie die FSM den Jugendmedienschutz gestaltet und warum sie für Eltern so wichtig ist.

Wer ist die FSM?

Die FSM ist eine von der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) anerkannte Selbstkontrolleinrichtung im Bereich Jugendmedienschutz. Sie setzt sich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor jugendgefährdenden Online-Inhalten ein und unterstützt Anbieter digitaler Medien bei der Umsetzung von Jugendschutzmaßnahmen. Dabei arbeitet sie eng mit vielen anderen Institutionen aus dem Bereich zusammen – in Deutschland und international.

Aufgaben der FSM

Die FSM verfolgt das Ziel, einen wirksamen Jugendmedienschutz in digitalen Angeboten zu gewährleisten. Ihre Hauptaufgaben:

  • Beschwerdestelle für problematische Inhalte: Nutzer*innen können über die FSM-Beschwerdestelle gesetzlich verbotene oder jugendgefährdende Online-Inhalte melden. Dazu gehören beispielsweise gewalthaltige, pornografische oder extremistische Inhalte. Die FSM prüft jede Beschwerde einzeln und leitet bei Verstößen Maßnahmen ein – entweder durch Zusammenarbeit mit den betroffenen Anbietern oder durch Weiterleitung an Behörden. Die Meldung kann über ein Online-Beschwerdeformular auf der FSM-Website eingereicht werden.
  • Selbstkontrolle und Altersklassifizierung: Als anerkannte Selbstkontrolle nach dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) unterstützt die FSM Unternehmen, ihre Angebote jugendgerecht zu gestalten. Dazu gehören beispielsweise die Altersbewertung von Inhalten, die Entwicklung technischer Jugendschutzlösungen (z. B. Jugendschutzprogramme wie JusProg) sowie die Beratung zu gesetzlichen Vorgaben. Digitale Plattformen und Medienanbieter, die sich der FSM anschließen, profitieren von der Möglichkeit, ihre eigenen Schutzmaßnahmen durch die FSM prüfen und zertifizieren zu lassen.
  • Medienbildung und Aufklärung: Die FSM engagiert sich in der Medienbildung, um Eltern, Lehrkräfte und Kinder über Risiken im Netz aufzuklären. Sie stellt praxisnahe Materialien bereit, organisiert Veranstaltungen und kooperiert mit Initiativen wie klicksafe oder fragFINN. Ein Beispiel ist unser Projekt Elternguide.online, das spezielle Leitfäden und Tools für Eltern bietet.

Die FSM im System des Jugendmedienschutzes

Die FSM ist Teil des Systems der regulierten Selbstregulierung in Deutschland. Sie arbeitet eng mit anderen Selbstkontrolleinrichtungen wie der USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle), der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) und der FSF (Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen) zusammen. So fördern die Selbstkontrollen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Behörden und Politik für einen effektiven Jugendmedienschutz.

Herausforderungen im digitalen Jugendschutz

Der digitale Jugendschutz ist ein dynamisches Feld, das ständig neue Herausforderungen mit sich bringt:

  • Neue Technologien: Die FSM muss sich mit Entwicklungen wie Künstlicher Intelligenz (z. B. Deep Fakes) oder neuen Online-Plattformen auseinandersetzen. Neue Medienphänomene erfordern neue Ansätze im Jugendschutz.
  • Grenzen der Selbstkontrolle: Die FSM stößt an ihre Grenzen, wenn es um Inhalte auf ausländischen Servern geht. Bei der Bekämpfung von Missbrauchsdarstellungen im Netz arbeitet sie eng mit internationalen Partner*innen zusammen.

Warum ist die FSM für Eltern wichtig?

Für Eltern ist es oft schwierig einzuschätzen, welche Inhalte im Internet für ihre Kinder geeignet sind. Die FSM bietet Unterstützung dabei, dass Jugendmedienschutz in den Familien ankommt:

  • Jugendschutzprogramme: Diese helfen Eltern, den Zugang zu ungeeigneten Inhalten zu beschränken.
  • Informationsangebote: Projekte wie Elternguide.online bieten praktische und wertvolle Tipps zur sicheren Mediennutzung.
  • Beschwerdemöglichkeiten: Eltern können problematische Inhalte direkt melden.

Mehr Informationen gibt es direkt auf der Website der FSM: www.fsm.de

Coding für Kinder – Programmieren lernen macht Spaß!

Apps, ferngesteuerte Autos, Automaten – in unserer zunehmend digitalen Welt sind Programmierkenntnisse eine wertvolle Fähigkeit. Altersgerechte Apps und Programme führen Kinder spielerisch ans Coding (engl. für Programmieren) heran und fördern dabei Kreativität, logisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten.

Warum ist Coding für Kinder sinnvoll?

  • Kreativität und Problemlösung: Kinder lernen, Ideen in digitale Projekte umzusetzen.
  • Logisches Denken: Sie verstehen, wie Abläufe strukturiert werden müssen.
  • Sicherer Umgang: Programmierkenntnisse helfen, digitale Technologien besser zu verstehen und verantwortungsbewusst zu nutzen.

Unsere Empfehlungen

Scratch: Scratch ist eine bildorientierte, visuelle Programmiersprache und eine Online-Plattform, die vom MIT Media Lab speziell für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren entwickelt wurde. Kinder können damit schrittweise spielerisch das Programmieren erlernen. Mit einer einfachen Drag-and-Drop-Oberfläche können sie eigene Animationen, Spiele und interaktive Geschichten erstellen. Die Software ist äußerst ansprechend und gibt Ihrem Kind die Möglichkeit, eigene Welten zu gestalten. Zudem gibt es einegroße Online-Community, in dem Ihr Kind Coding-Projekte teilen und sich von anderen inspirieren lassen kann. Es gibt auch eine App-Version, die offline genutzt werden kann.

ScratchJr: Für jüngere Kinder (ab 5 Jahren) gibt es ScratchJr, das eine einfache visuelle Programmierung für erste Coding-Erfahrungen bietet. Die App ermöglicht es, eigene interaktive Geschichten und Spiele zu gestalten, indem Ihr Kind grafische Programmblöcke aneinanderfügt, um Figuren zu bewegen und Aktionen wie Hüpfen, Tanzen und Singen zu erzeugen. Die Figuren lassen sich anpassen und eigene Stimmen und Geräusche hinzufügen. ScratchJrüberzeugt durch seine einfache Bedienbarkeit und das kindgerechte Design.

OctoStudio: Mit einer intuitiven, blockbasierten Programmiersprache können Nutzer*innen interaktive Animationen und Spiele direkt auf ihrem Smartphone oder Tablet erstellen. Die App wurde von der Lifelong Kindergarten Group des MIT Media Lab entwickelt und ermöglicht es, Fotos und Klänge aufzunehmen und diese mit Programmierblöcken lebendig zu machen. Besonders hervorzuheben ist die Nutzung der Gerätesensoren: Durch Schütteln, Kippen oder Springen können Projekte interaktiv gesteuert werden. OctoStudio ist werbefrei, enthält keine In-App-Käufe und sammelt keine Nutzer*innendaten. Die App ist in mehr als 20 Sprachen verfügbar, darunter Deutsch, und kann kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store heruntergeladen werden.

Programmieren mit der Maus: Diese Website richtet sich an Kinder ab 8 Jahren und vermittelt spielerisch Programmiergrundlagen, inspiriert von „Die Sendung mit der Maus“. Die beliebte TV-Figur aus der Sendung weckt das Interesse am Coding und begleitet Ihr Kind durch das Programm. Die Webanwendung nutzt Scratch als Basis, erlaubt jedoch nicht, eigene Projekte zu veröffentlichen. „Programmieren mit der Maus“ setzt auf unterhaltsame Spiele und Aktivitäten zur ansprechenden Wissensvermittlung. Die Plattform bietet strukturierte Anleitungen, die Kinder Schritt für Schritt durch die Programmierwelt führen. Das erfolgreiche Lösen von Aufgaben stärkt das Selbstvertrauen der Kinder und macht Spaß. Die Website fördert kreatives Lernen und macht Programmieren für Kinder zugänglich.

Ronjas Roboter: Ronjas Roboter ist eine App für iOS und Android, entwickelt von der Stiftung Kinder Forschen. Sie führt Kinder von 6 bis 12 Jahren spielerisch an Programmierung und Robotik heran. Die App besteht aus zwei pfiffigen Spielen: „Roberta rast“, bei dem Ihr Kind Programmierkonzepte erlernt, und „Sprich wie Roberta“, das die Computersprache Binärcode (aus 1 und 0) vermittelt. Für fortgeschrittene Kinder gibt es mit der grafischen Programmiersprache OPEN Roberta die Möglichkeit, tiefer in die Welt des Programmierens einzutauchen. Hierbei wird kreatives Denken gefördert und Ihr Kind kann eigene Lösungen für knifflige Herausforderungen ausbrüten. Ihr Kind kann sich im Spiel Abzeichen und Belohnungen verdienen und Coding-Projekte mit anderen Kindern zusammen im Team gestalten.

Programmieren bis es dunkel wird – was sollten Eltern beachten?

Beim Programmieren kann Ihr Kind die Zeit vergessen. Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Regeln für die Bildschirmzeit auf. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind soziale Kontakte pflegt und Zeit im Freien verbringt. Auch kann es gelegentlich zu Frustration kommen, wenn Herausforderungen auftreten. Unterstützen Sie Ihr Kind, ermutigen Sie es – und lernen Sie dabei selbst noch etwas dazu. Es gibt auch Schul- und Freizeitangebote, bei denen Kinder die Programme erlernen können. Mit der Suchmaschine für Kinder fragFINN finden Sie Angebote in Ihrer Nähe.

Virtueller Elternabend am 03.04.2025 von 17 bis 18 Uhr

Demokratie digital: Mit Kindern sicher und altersgerecht politische Themen im Netz entdecken 

In den letzten Monaten standen politische Themen immer wieder im Fokus – sei es durch Wahlen in den USA und Deutschland oder durch Konflikte und Kriege. Online-Wahlkampf, zugespitzte Aussagen in Sozialen Netzwerken und hitzige Diskussionen prägen das Netz. Doch wie finden Kinder im Grundschulalter altersgerechte und vertrauenswürdige Informationen zu Politik und aktuellem Weltgeschehen? Wie können Sie als Eltern sie dabei unterstützen, sich im digitalen Nachrichtendschungel zurechtzufinden? 

In diesem virtuellen Elternabend geben wir Ihnen praktische Tipps, wie Sie Ihre Kinder im Umgang mit politischen Themen im Netz begleiten können. Wir zeigen, wie Kindersuchmaschinen Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren helfen, sicher zu surfen und geeignete, für sie verständliche Nachrichten zu finden. Zudem erfahren Sie, wie Sie gemeinsam Desinformation und manipulierte Inhalte wie Deep Fakes erkennen können.

Nutzen Sie die Gelegenheit, live dabei zu sein und Ihre Fragen an unsere Expert*innen zu stellen – wir stehen für den Austausch bereit und liefern wertvolle Impulse für den Familienalltag! 

Informationen und Anmeldung

Datum: 03.04.2025 | Zeit: 17 bis 18 Uhr

Referent*innen: Maria Wiesner und Udo Lihs (fragFINN e.V.)

Plattform: Der virtuelle Elternabend wird über das Tool „Zoom“ realisiert.

Datenschutzhinweis: Zoom ist ein Service der Zoom Video Communications Inc., die ihren Sitz in den USA hat. Wir nutzen Zoom über den deutschen Betreiber easymeet24. Serverstandort von easymeet24 ist Europa. Weiterhin haben wir innerhalb des Dienstes Zoom die Konfigurationen mit dem höchsten Daten- und Sicherheitsschutz gewählt.
Bitte nehmen Sie auch von unserer Datenschutzerklärung Kenntnis.

Anmeldung:

    Hiermit melde ich mich zum virtuellen Elternabend von Elternguide.online am 03.04.2025 um 17.00 Uhr verbindlich an.

    * = Pflichtangabe
    Die erhobenen Daten dienen ausschließlich der Verarbeitung Ihrer Anfrage und werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Daten werden nach Abschluss der Bearbeitung und Durchführung des Webinars gelöscht. Mit dem Absenden der Nachricht willigen Sie in die diesbezügliche Datenverarbeitung ein.
    Bitte nehmen Sie auch von unserer Datenschutzerklärung Kenntnis.

    Seitenstark – auf der Suche nach Inspiration

    Sind Sie oder Ihr Kind auf der Suche nach hochwertigen und kindgerechten Online-Angeboten? Dann ist Seitenstark genau das Richtige! Die Plattform ist ein Netzwerk von geprüften Kinderseiten, die pädagogisch wertvolle Inhalte bereitstellen. Hier kann Ihr Kind sicher surfen, entdecken und lernen. 

    Kurz gefasst: 

    • Netzwerk von über 60 Kinderseiten 
    • Kinder und Eltern bzw. Lehrkräfte können sich informieren und inspirieren lassen 
    • hoher Anspruch an Qualität und Kinder- und Jugendmedienschutz 

    Was ist Seitenstark? 

    Seitenstark.de ist eine Kinderwebseite, die eine Vielzahl an kindgerechten Internetseiten auflistet und vorstellt. Die Seiten bieten Inhalte zu verschiedenen Themen. Ob Natur und Technik, Musik und Film, Kunst und Kultur oder Politik und Religion – hier finden Kinder viele spannende Inhalte und können spielerisch Neues lernen.  

    Viele der vorgestellten Seiten sind mit dem Seitenstark-Gütesiegel gekennzeichnet. Das Siegel steht für qualitativ hochwertige, werbefreie und sichere Internetangebote, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt sind. Seiten mit diesem Siegel bieten vertrauenswürdige, geprüfte Inhalte und schützen die Privatsphäre der jungen Nutzer*innen. 

    Was fasziniert Kinder besonders daran? 

    Auf Seitenstark digital unterwegs zu sein ist kinderleicht und macht Spaß. In den Link-Clips stellt Seitenstark verschiedene Themenseiten in Videoclips zusammen, sodass Ihr Kind sich gezielt über seine Interessen informieren kann und Anregungen zum Surfen erhält. Das Maskottchen Starky begleitet die Kinder beim Surfen und stellt neben den Kinderseiten auch andere Themen vor, wie zum Beispiel Kinderrechte. In der Kategorie Mach Mit! bekommen Kinder spannende Anregungen und Tipps, Medien selbst zu gestalten. Wer auf Spiele klickt, erhält Zugang zu kindgerechten Spielesammlungen und unterhaltsamen analogen und digitalen Spieletipps. Unter dem Reiter Fit im Internet gibt die Figur Charlie wichtige Informationen zum Thema Sicherheit im Internet. Ihr Kind erfährt hier mehr über das Internet im Allgemeinen, zu Fake News und Datenschutz und bekommt Antworten auf häufige Fragen erklärt. 

    Was sagt der Anbieter? 

    Der Verein Seitenstark e. V. bildet die organisatorische Grundlage des offenen Seitenstark-Netzwerks. Als gemeinnützige Einrichtung und anerkannter Träger der freien Jugendhilfe engagiert sich der Verein für hochwertige und sichere Kindermedien. Seine Mitglieder stammen aus den Bereichen Kindermedien, Medienpädagogik und Bildungsarbeit. Alle Informationen zum Verein, zum Gütesiegel und Tipps zur Medienbildung finden Sie im Bereich für Eltern und Lehrkräfte. 

    Was sollten Eltern beachten? 

    Wenn Sie Ihr Kind nach und nach eigenständiger in die Welt des Internets entlassen, sollte es bereits einige Regeln gelernt haben und sichere Anlaufstellen haben, um auf kindgerechte Angebote zu stoßen. Dafür ist Seitenstark eine tolle Möglichkeit. 

    Die Webseite ist in einen Kinderbereich und einen Bereich für Eltern und Lehrkräfte geteilt. Sie können Ihr Kind mit gutem Gewissen alleine im Kinderbereich surfen lassen, was ihm Selbstvertrauen gibt und seine Medienkompetenz fördert. Grundsätzlich sollten Sie dabei jedoch beachten, dass die besprochenen Mediennutzungszeiten eingehalten werden und Sie im Austausch mit Ihrem Kind bleiben.  

    Nutzen Sie Seitenstark als Anlaufstelle, um gemeinsam neue Themen zu entdecken und Wissen spielerisch zu vermitteln. Mit Seitenstark können Kinder sicher und sinnvoll im Internet unterwegs sein – eine großartige Möglichkeit für Sie als Eltern, Ihr Kind beim digitalen Lernen zu begleiten. Und auch Sie selbst können sich auf der Seite informieren.  

    Regeln für die Mediennutzung in der Familie

    „Nur noch eine Runde!“ oder „Leon darf viel länger fernsehen!“ – solche Sätze kennen viele Eltern. Doch wie viel Medienzeit ist eigentlich in Ordnung? Welche Medien sind für mein Kind geeignet? Und ab welchem Alter ist ein eigenes Smartphone sinnvoll? Feste Regeln können helfen, Antworten auf diese Fragen zu finden. Sie können jedoch auch zu Konflikten führen. Wir haben ein paar Tipps und Hintergrundinformationen zur Gestaltung von Medienregeln in der Familie.

    Warum sind Regeln wichtig?

    Regeln sind nicht dazu da, um den Willen der Eltern durchzusetzen, sondern um Struktur und Orientierung zu bieten. Sie helfen, die Medienkompetenz Ihres Kindes zu fördern und das Risiko von Problemen durch unsachgemäßen Umgang mit Medien zu verringern. Als Eltern haben Sie die Verantwortung, den Spaß an den Medien mit einem bewussten Umgang zu verbinden. Dabei können Sie Gefahren oft besser einschätzen als Ihr Kind.

    Wichtig ist, dass Ihr Kind die Regeln versteht und sie nachvollziehen kann. Am besten entwickeln Sie die Regeln gemeinsam mit Ihrem Kind. Dadurch merkt Ihr Kind, dass seine Meinung zählt, und es fällt ihm leichter, die Regeln zu akzeptieren. Erklären Sie ihm, warum bestimmte Regeln wichtig sind und warum sie eingehalten werden sollten. Wenn Regeln unklar formuliert sind oder unterschiedlich ausgelegt werden, wird es Ihrem Kind schwerfallen, sie zu befolgen. Ein weiterer entscheidender Punkt ist, dass Sie als Eltern Vorbilder sind – das bedeutet, dass Sie selbst die gleichen Regeln befolgen sollten.

    Wie sollten Regeln gestaltet werden?

    Welche Regeln sinnvoll sind, hängt vom Alter Ihres Kindes ab und davon, wie Sie und Ihr Kind grundsätzlich mit Medien umgehen. Das ist nicht in jeder Familie gleich.

    Je jünger Ihr Kind ist, desto mehr sollten Sie seine Mediennutzung im Blick behalten. Kleinkinder brauchen eine enge Begleitung und sollten nicht zu viel Zeit mit Medien verbringen. Wählen Sie altersgerechte Inhalte, begrenzen Sie die Nutzungsdauer und entscheiden Sie über geeignete Geräte. Auch, wenn ihr Kind noch klein ist, können Sie ihm erklären, warum bestimmte Inhalte oder Zeiten gewählt werden. Je nach Entwicklungsstand können auch Kinder im Kindergartenalter schon in einfache Entscheidungen einbezogen werden. Ab dem Grundschulalter bekommt Ihr Kind viele neue Eindrücke und Einflüsse. Es braucht dabei noch viel Orientierung, deshalb sind klare, gemeinsam entwickelte Regeln sehr wichtig. Sie können mit Ihrem Kind nun besser über Inhalte sprechen und es mitbestimmen lassen. So fühlt sich Ihr Kind ernst genommen und lernt, Verantwortung zu übernehmen. Ab der weiterführenden Schule und im Jugendalter sollten Sie Ihrem Kind dann mehr Selbstständigkeit zutrauen und es unterstützen, zunehmen selbstbestimmt und selbstreguliert Medien zu nutzen. Jugendliche gehen meist offen auf digitale Medien zu, aber sie können oft Risiken noch nicht richtig einschätzen. Deshalb sind Sie zur Orientierung und als Ansprechperson nach wie vor wichtig!

    In allen Altersgruppen gilt: Mediennutzungsregeln müssen sinnvoll und flexibel sein.

    Gemeinsam Regeln aufstellen

    Um Ihrem Kind die Mediennutzung verständlich zu machen, ist es sinnvoll, die Regeln gemeinsam zu erstellen – zum Beispiel in Form eines Mediennutzungsvertrags. Ein solcher Vertrag macht Regeln für alle transparent und nachvollziehbar. Auch Ausnahmen können formuliert werden. Wenn Ihr Kind die Regeln selbst mitgestalten kann, fällt es ihm leichter, sich daran zu halten. Überprüfen Sie regelmäßig, ob die Regeln noch sinnvoll sind oder gegebenenfalls angepasst werden müssen.

    Genauso wichtig wie medienbezogene Regeln sind auch „medienfreie“ Regeln – etwa, dass bei einem Familienessen oder einem Gespräch keine Smartphones genutzt werden. Solche Regeln fördern die zwischenmenschliche Kommunikation und stärken die Familienbindung.

    Medienzeit und medienfreie Zeit

    Ein häufiges Thema sind die Fragen: Wie viel Medienzeit ist gesund? Wann ist es zu viel? Die Antwort hängt stark vom Alter und den individuellen Bedürfnissen Ihres Kindes ab. Es gilt die Faustregel: Je jünger, desto weniger!

    Ein Ansatz, um Medienzeiten im Alltag zu regulieren, ist der Einsatz von Mediengutscheinen. Diese können Kindern ab dem Grundschulalter helfen, sich ein Wochenbudget an Medienzeit selbstständig einzuteilen. So bekommt Ihr Kind Verantwortung für seine Mediennutzung, ohne dass Sie ständig eingreifen müssen.

    Wichtig ist, dass Ihr Kind einen abwechslungsreichen Alltag hat, Medien auf unterschiedliche Weise nutzt, es aber auch medienfreie Erlebnisse hat.

    Medieninhalte und Geräteauswahl

    Nicht nur der Umgang mit Medien, sondern auch die Auswahl der Inhalte sollte Teil der Familienregeln sein. Achten Sie darauf, dass Medieninhalte altersgerecht sind und den Interessen Ihres Kindes entsprechen. Neben Fernsehen und Apps zählen auch Hörspiele, Bücher oder Musik zum Medienkonsum. Es ist sinnvoll, diese ebenfalls in die Regeln einzubeziehen.

    Berücksichtigen Sie, dass die Inhalte der Mediennutzung sehr unterschiedlich sind, genauso wie die Motive und Bedürfnisse der Nutzung. Ein Spiel zur bloßen  Unterhaltung ist eventuell anders zu gewichten als das Lernen mit Medien. Besprechen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind qualitative Unterschiede. Achten Sie auch auf altersgerechte Inhalte.

    Die Frage nach dem richtigen Alter für das erste Smartphone beschäftigt viele Eltern. Sprechen Sie sich eventuell mit den Eltern von Freund*innen Ihres Kindes ab und überlegen Sie, ob bestimmte Regeln für alle gelten können.

    Sicherheitseinstellungen und technische Unterstützung

    Ein weiteres wichtiges Thema sind die Sicherheitseinstellungen bei Geräten und Apps. Viele Smartphones und Tablets bieten inzwischen die Möglichkeit, den Zugriff auf bestimmte Inhalte zu steuern und die Nutzung zu begrenzen. Diese sollten immer auch mit Ihrem Kind gemeinsam besprochen werden. Einstellungen wie Bildschirmzeitbegrenzungen, Altersfreigaben und App-Filter können dabei helfen, die Mediennutzung zu steuern.

    Allerdings ersetzen diese technischen Hilfsmittel nicht die Begleitung durch Sie als Eltern. Sie sollten auch nicht zur reinen Kontrolle genutzt werden. Ihr Kind braucht Vertrauen und die Chance, schrittweise selbst Verantwortung für seine Mediennutzung zu übernehmen. Erklärungen von Ihnen und Gespräche über Medien tragen wesentlich dazu bei, dass Ihr Kind einen kompetenten Umgang mit Medien erlernt.

    Regeln dürfen je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes variieren. Bleiben Sie einerseits konsequent, denn sonst erfüllen sie nicht ihren Zweck. Gleichzeitig sollten Sie die Regeln möglichst nicht als Strafe oder Belohnung einsetzen.

    Cybermobbing

    Streit gehört zur kindlichen Entwicklung dazu. Kinder und Jugendliche lernen dabei, mit Konflikten umzugehen und Lösungen zu finden. Digitale Medien können jedoch dazu führen, dass Auseinandersetzungen sich verschlimmern. Cybermobbing betrifft immer mehr Kinder und Jugendliche. Umso wichtiger ist es, Ihr Kind für einen respektvollen Umgang im Netz zu sensibilisieren und es beim Umgang mit Online-Konflikten zu begleiten. In diesem Artikel erklären wir, was Sie als Eltern tun können.

    Was ist Cybermobbing?

    Cybermobbing bedeutet, dass Menschen über das Internet beleidigt, bloßgestellt oder bedroht werden, zum Beispiel über Apps wie TikTok, Snapchat, WhatsApp oder Instagram.

    Dabei gibt es verschiedene Rollen: die Betroffenen, die aktiven Mobber*innen, aber auch die stillen Zuschauer*innen und Assistent*innen, die mitmachen. Viele Kinder und Jugendliche bewegen sich in mehreren dieser Rollen, manchmal ohne sich dessen bewusst zu sein. Cybermobbing kann viele Formen annehmen:

    • Beleidigungen oder Drohungen in Nachrichten oder Kommentaren
    • Ausgrenzung aus Gruppen oder Chats
    • Verbreitung von Gerüchten oder privaten Informationen
    • Peinliche Fotos oder Videos, die ohne Zustimmung geteilt werden
    • Identitätsdiebstahl und gefälschte Profile
    • Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), um Fake-Bilder oder Videos, sogenannte Deepfakes, zu erstellen

    Da digitale Inhalte gespeichert und weiterverbreitet werden können, kann ein einzelner Beitrag langfristige Auswirkungen haben. Angreifende können sich dabei oft hinter ihrer Anonymität verstecken.

    Warum kommt es zu Cybermobbing?

    Es gibt viele Gründe, warum Kinder und Jugendliche andere mobben:

    • Langeweile oder der Wunsch, sich zu profilieren
    • Gruppenzwang und das Bedürfnis, dazuzugehören
    • Rache oder das Gefühl, sich wehren zu müssen
    • Fehlendes Bewusstsein für die Konsequenzen
    • Das Gefühl, online mutiger zu sein als im echten Leben

    Neue Technologien wie Deepfake-Software haben Cybermobbing noch verschärft. Jugendliche nutzen diese manchmal aus Neugier oder um andere gezielt bloßzustellen.

    Die Folgen von Cybermobbing

    Mobbing gibt es nicht erst seit der Erfindung des Internets. Doch während früher ein Kind nach der Schule nach Hause kommen und abschalten konnte, sind Kinder und Jugendliche heute ständig miteinander vernetzt. Konflikte aus der Schule setzen sich im Klassenchat oder auf Social-Media-Plattformen fort. Deshalb kann Cybermobbing schwerwiegende Folgen haben. Kinder, die online gemobbt werden, fühlen sich oft hilflos und alleingelassen. Langfristig kann es zu Angstzuständen, Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen oder sogar Suizidgedanken führen. Statistiken zeigen, dass fast die Hälfte der Jugendlichen bereits Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht hat. Laut der JIM-Studie 2024 haben 11 Prozent der Jugendlichen im letzten Monat direkt Cybermobbing erlebt.

    Was können Eltern tun?

    Wenn Kinder und Jugendliche miteinander kommunizieren, kommt es immer auch mal zu Beleidigungen. Das muss nicht gleich Mobbing sein, sondern ist oft nur ein Spaß. Sie testen damit aus, wie weit sie gehen können. Allerdings ist diese Grenze bei jedem Kind woanders.

    Eltern können viel dazu beitragen, dass ihr Kind respektvoll kommuniziert und sicherer im Netz unterwegs ist:

    • Offene Gespräche führen: Fragen Sie regelmäßig nach, was Ihr Kind im Internet macht, mit wem es in Kontakt ist und welche Erfahrungen es dort macht.
    • Empathie fördern: Erklären Sie Ihrem Kind, dass Beleidigungen auch im Internet verletzend sind und es Grenzen gibt.
    • Sicherheitsfunktionen nutzen: Nutzen Sie die Jugendschutzeinstellungen in Geräten und Apps und erklären Sie Ihrem Kind, wie es Personen blockieren oder melden kann.
    • Grenzen setzen: Gerade jüngere Kinder sollten nur mit einem begrenzten Kreis an Personen online kommunizieren dürfen. Richten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind das Smartphone sicherer ein und passen Sie die Einstellungen an den Entwicklungsstand Ihres Kindes an.
    • Verhaltensveränderungen ernst nehmen: Wenn sich Ihr Kind zurückzieht, traurig oder angespannt wirkt, kann das ein Hinweis auf Cybermobbing sein.

    Eine gute Vorbeugung beginnt früh. Eltern sollten mit ihren Kindern über den kompetenten Umgang mit dem Internet sprechen, bevor sie auf Social Media aktiv werden. Für Grundschulkinder gibt es Programme wie das Lernangebot Genial digital des Deutschen Kinderhilfswerks, die spielerisch Medienkompetenz vermitteln. Die Cybermobbing-Erste-Hilfe-App von klicksafe hilft Jugendlichen beim Umgang mit Konflikten im Netz.

    Zudem können Schulen helfen, indem sie klare Regeln gegen (Online-)Mobbing festlegen und Aufklärungsarbeit leisten. Eltern können zum Beispiel anregen, dass Lehrkräfte digitale Lernmodule oder Videos aus der Wake Up Initiative unter anderem mit der FSM in den Unterricht integrieren.

    Was tun, wenn mein Kind betroffen ist?

    Falls Ihr Kind von Cybermobbing betroffen ist, sollten Sie ruhig bleiben und ihm klarmachen, dass es nicht schuld daran ist. Dann können Sie gemeinsam folgende Schritte unternehmen:

    1. Beweise sichern: Machen Sie Screenshots der beleidigenden Inhalte (außer bei illegalen Inhalten wie harter Pornografie).
    2. Mobbing auf der Plattform melden: Social-Media-Apps haben Meldefunktionen, um beleidigende Inhalte zu entfernen. Auch Beschwerdestellen können kontaktiert werden.
    3. Gespräch mit der Schule suchen: Wenn das Mobbing von Mitschüler*innen ausgeht, kann die Schule helfen.
    4. Externe Hilfe in Anspruch nehmen: Viele Beratungsplattformen wie die Nummer gegen Kummer oder Juuuport bieten anonyme Beratung für Kinder, Jugendliche und Eltern an.
    5. Im Ernstfall rechtliche Schritte einleiten: Bedrohungen, Verleumdung oder Identitätsdiebstahl können strafbar sein. Falls erforderlich, kann eine Anzeige bei der Polizei gestellt werden. Hilfe finden Sie online zum Beispiel bei den Online-Wachen der Polizei und Hate Aid.

    Cybermobbing ist eine ernsthafte Herausforderung für Kinder und Jugendliche. Doch Eltern können viel tun, um ihre Kinder zu stärken, sie aufzuklären und ihnen bei Problemen zur Seite zu stehen. Nutzen Sie die Unterstützungsangebote, bleiben Sie mit Ihrem Kind im Gespräch und setzen Sie sich für eine sichere und respektvolle Online-Welt ein.

    Welche Spiele sind für mein Kind geeignet? Mit pädagogischen Empfehlungen die richtige Entscheidung treffen

    In Spielwelten eintauchen, mit dem eigenen Avatar spannende Abenteuer erleben und sich mit anderen Spieler*innen messen – Games üben auf viele Kinder und Jugendliche eine große Faszination aus. Als Eltern sollten Sie Ihrem Kind Zugang zu altersgerechten Inhalten geben. Gerade Online-Games mit ihren Interaktionsmöglichkeiten und Kaufanreizen stellen junge Spieler*innen vor Herausforderungen. Doch wie behalten Sie den Überblick auf dem Gaming-Markt und finden passende Spiele für Ihr Kind?

    Pädagogische Altersempfehlungen, unabhängige Spiele-Rezensionen und Medien-Auszeichnungen können Ihnen dabei helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und gemeinsam mit Ihrem Kind geeignete Inhalte auszuwählen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige Möglichkeiten vor.

    Spieleratgeber NRW – das Portal für Computerspiele

    Der Spieleratgeber NRW ist ein medienpädagogisches Angebot der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW, das Eltern bei der Medienerziehung unterstützt. Die Plattform bietet umfangreiche Informationen zu über 2000 Games. Die Spiele werden von Jugendlichen getestet und durch Expert*innen mit einer pädagogischen Altersempfehlung versehen. Eltern können mithilfe von Filterfunktionen nach Genre, Plattform und Alter passende Spiele für ihre Kinder finden. Die Spielbeschreibungen und Videoclips geben Einblicke in die Inhalte, Risiken und Chancen der Games und heben durch Zusatzbeschreibungen die Eigenschaften und Fertigkeiten hervor, die dieses Spiel fördert (z. B. Lesefähigkeit, Frustrationstoleranz und Logik).

    Mehr Infos: https://www.elternguide.online/spieleratgeber-nrw/

    Internet-abc.de – Spieletipps für Kinder

    Egal ob für Computer, Tablet, Smartphone oder Konsole – internet-abc.de bietet eine Sammlung von über 1000 Spielen für Kinder bis 12 Jahren. Die Internet-ABC-Expert*innen vergeben Punkte für Spielspaß, Bedienung und technische Qualität und treffen eine Alterseinschätzung. Mit der Suchmaske können Kinder und Eltern die Spiele nach Spielart, Spielgerät und Altersgruppe filtern. Jede Empfehlung bietet Fakten und Bilder zum Spiel sowie eine inhaltliche Zusammenfassung. Kinder können die Spiele mit Sternen bewerten und Kommentare hinterlassen.

    Mehr Infos: https://www.internet-abc.de/kinder/spiel-spass/spieletipps/

    Pädagogischer Medienpreis – pädagogisch wertvolle Apps und Spiele

    Wer hochwertige und kindgerechte digitale Angebote sucht, wird beim Pädagogischen Medienpreis des medienpädagogischen Vereins SIN – Studio im Netz fündig. Eine Jury aus Kindern, Jugendlichen und Expert*innen zeichnet jedes Jahr digitale Medienangebote wie Apps, Spiele und Webseiten aus, die besonders empfehlenswert für junge Menschen sind. Die ausgezeichneten digitalen Angebote sind frei von problematischen Inhalten wie übermäßiger Gewalt. Der Schwerpunkt liegt auf Medien, die nicht nur unterhalten, sondern auch pädagogisch wertvolle Inhalte vermitteln.

    Mehr Infos: https://www.paedagogischer-medienpreis.de

    Pädagogische Spiele – Lernen mit Games

    Die Webseite der Stiftung Digitale Spielekultur bietet Eltern eine Sammlung empfehlenswerter Spiele. Die Auswahl umfasst sowohl Serious Games, die gezielt Wissen vermitteln, als auch kommerzielle Unterhaltungsspiele mit pädagogischem Mehrwert. Auch Programme, die Kinder und Jugendliche dazu anregen, selbst kreativ zu werden und eigene Spiele zu entwickeln finden sich in der Sammlung. Die Angebote können nach Altersgruppen, Plattformen und Themen gefiltert werden. Zu jedem Spiel gibt es eine pädagogische Einordnung nach Zeitaufwand, Komplexität, Spielinhalten, Chancen und möglichen Risiken.

    Mehr Infos: https://www.stiftung-digitale-spielekultur.de/paedagogische-spiele/

    TOMMI – Kindersoftwarepreis

    Der TOMMI Kindersoftwarepreis zeichnet jährlich besonders empfehlenswerte digitale Spiele und Bildungsangebote für Kinder aus. Zuerst prüft eine Fachjury die nominierten Medienprodukte. Danach testen und bewerten Kinderjurys die Spiele, Apps und Programme in 50 Büchereien im deutschsprachigen Raum. Herausgeber des TOMMI ist das Büro für Kindermedien FEIBEL.DE in Berlin. Eltern profitieren von den unabhängigen Bewertungen, da der Preis Spiele hervorhebt, die kindgerecht sind und sowohl Spaß als auch pädagogischen Mehrwert bieten. Die Preisverleihung findet jedes Jahr in der Sendung Timster beim KiKa statt.

    Mehr Infos: https://tommi.kids/kindersoftwarepreis/

    Gaming ohne Grenzen – Empfehlungen für barrierefreie Spiele

    Das Projekt Gaming ohne Grenzen überprüft digitale Spiele auf ihre Barrierefreiheit und unterstützt Spieleentwickler*innen bei der Gestaltung inklusiver Spiele. Jugendliche mit und ohne Behinderung testen die Spiele und bewerten sie in den Kategorien Sehen, Hören, Verstehen und Steuern. Das Angebot zeigt auf, wie digitale Spiele für alle zugänglich gemacht werden können. Dahinter steht das ComputerProjekt Köln e.V. als Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW. Eltern finden hier wertvolle Informationen, wie sie barrierefreie Spiele für ihre Kinder auswählen können, um ihnen ein uneingeschränktes Spielerlebnis zu ermöglichen.

    Mehr Infos: https://www.gaming-ohne-grenzen.de/

    Was Eltern beachten sollten

    Achtung Verwechslungsgefahr! Unterscheiden Sie pädagogische Empfehlungen von Alterseinstufungen nach dem Jugendschutzgesetz. Altersfreigaben wie die der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) sollen Kinder und Jugendliche vor entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten und Interaktionsrisiken schützen. Sie sind keine Empfehlung und können wenig darüber aussagen, ob Ihr Kind den Inhalt gut verarbeiten kann.

    Pädagogische Empfehlungen beurteilen, ob ein Spiel für eine bestimmte Altersgruppe inhaltlich und emotional verständlich, interessant und entwicklungsfördernd ist. Sie zeigen, wie ein Medium Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung begleiten, unterstützen oder positiv anregen kann.

    Jedes Kind entwickelt sich unterschiedlich. Verlassen Sie sich deshalb nicht nur auf Empfehlungen, sondern begleiten Sie Ihr Kind von Anfang an aktiv bei der Mediennutzung. Beobachten Sie Ihr Kind, um zu verstehen, wie es auf verschiedene Inhalte reagiert. Spielen Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Kind oder probieren Sie vorher das Spiel selbst aus. Mehr Informationen zum Thema Games in der Familie, zum Beispiel welche Medienregeln wichtig sind, finden Sie in diesem Elternguide-Artikel: https://www.elternguide.online/games-games-games/

    Extremismus, Populismus und Desinformation im Netz

    Am 11. Februar 2025 findet der jährliche Safer Internet Day statt, der in Deutschland von der EU-Initiative klicksafe koordiniert wird. Unter dem Motto „Keine Likes für Lügen! Erkenne Extremismus, Populismus und Deepfakes im Netz“ sollen Kinder und Jugendliche für den kritischen Umgang mit Online-Inhalten stark gemacht werden. Auf Elternguide.online beantworten wir die wichtigsten Fragen zu diesem Thema.

    Was ist Desinformation?

    Desinformation bezeichnet die bewusste Verbreitung falscher oder irreführender Informationen mit dem Ziel, Menschen zu täuschen oder zu manipulieren. Dadurch soll gezielt eine bestimmte Meinung oder Stimmung erzeugt werden, zum Beispiel gegen bestimmte Personengruppen oder politische Entscheidungen. Alles zu dem Thema erklären wir im Artikel Fake News, Verschwörungen und Desinformationen – was heißt das eigentlich?.  Der Text Falsche Informationen im Internet erklärt die Hintergründe in leichter Sprache.

    Was bewirken „Fake News“?

    „Fake News“ sind erfundene oder verzerrte Nachrichten, die auf starke Emotionen setzen, um Aufmerksamkeit zu erregen und sich schnell zu verbreiten. Sie können das öffentliche Meinungsbild verzerren und falsche Überzeugungen fördern. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Elternguide-Artikel Fake News – mit Desinformation und Falschmeldungen im Internet umgehen.

    Wie funktionieren Deepfakes?

    Deepfakes sind Videos oder Audios, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz gefälscht wurden. Sie sehen echt aus, obwohl sie es nicht sind. Dabei werden Personen so gezeigt, als würden sie Dinge sagen oder tun, die in Wirklichkeit nie passiert sind. Deepfakes können benutzt werden, um falsche Informationen zu verbreiten oder jemanden schlecht dastehen zu lassen. Was Sie als Eltern beachten können, lesen Sie im Artikel Deep Fakes – täuschend echte Fälschungen.

    Was verbirgt sich hinter Verschwörungsmythen?

    Einfache Antworten auf schwierige Fragen – dahinter stecken oft Verschwörungserzählungen. Diese komplexen Erzählungen erklären Ereignisse oder Situationen mit geheimen Plänen oder Mächten. Solche Mythen können sich schnell im Netz verbreiten, Misstrauen gegenüber offiziellen Stellen schüren und zu unvernünftigem Verhalten führen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel Verschwörungsmythen im Netz.

    Wie verbreitet sich Extremismus im Netz?

    Ob in Social Media, Messengern oder in Online-Games – überall im Netz können Kinder und Jugendliche auf extreme Meinungsmache stoßen. Extremistische Gruppen nutzen das Internet, um ihre Ideologien zu verbreiten und neue Anhänger*innen zu rekrutieren. Sie greifen dabei oft auf manipulative Inhalte und irreführende Desinformation zurück, um ihre Ziele zu erreichen. Mehr zu den Hintergründen und wie Sie Ihr Kind schützen können erklärt unser Artikel Extremismus im Netz.

    Wie erkenne ich verbotene Symbole im Netz?

    Einige Symbole wie zum Beispiel das Hakenkreuz sind aufgrund ihrer Verbindung zu verfassungswidrigen Organisationen oder Ideologien verboten. Die Verbreitung solcher Symbole kann zur Verbreitung extremistischer Gesinnungen beitragen und strafrechtliche Konsequenzen haben. Welche Gefahren für Kinder bestehen und wo sich Eltern informieren können, beleuchtet unser Artikel Verbotene Symbole im Netz.

    Was bedeutet Dark Social?

    Der Begriff Dark Social bezieht sich auf die Weitergabe von Inhalten über private Kanäle wie Messenger-Dienste oder E-Mails, die nicht öffentlich einsehbar sind. Solche Verbreitungswege erschweren die Nachverfolgung von Desinformation und können deren Reichweite erhöhen. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, lesen Sie den Artikel Dark Social – die dunkle Seite des Internets.

    Welche Kommunikationsrisiken gibt es im Netz?

    Chatten, posten, liken – Online-Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen. Sie ist jedoch mit einigen Herausforderungen verknüpft. Kontakte mit Fremden bergen Risiken wie Hassrede, Cybergrooming oder Sextortion. Auch im Freundeskreis sind Konflikte möglich, etwa durch Cybermobbing. Beim Gaming können Probleme durch anonyme Kommunikation und Trashtalk entstehen. In unserem Artikel erläutern wir, wie Ihre Familie sicher und souverän mit Kommunikationsrisiken umgehen kann.

    Was Eltern beachten sollten

    Die Fähigkeit, sich online mit anderen zu vernetzen und eine eigene Meinung zu entwickeln, ist ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Während der Orientierungsphase können sie jedoch anfällig für einfache Lösungen und radikale Ansichten von Extremist*innen sein. Bleiben Sie mit Ihrem Kind über seine Mediennutzung im Gespräch, bleiben Sie dabei offen und hören Sie zu. Erklären Sie Ihrem Kind, warum es nicht allen Inhalten im Internet vertrauen sollte. Zeigen Sie ihm, wie es Informationen kritisch hinterfragen und überprüfen kann und geben Sie Ihrem Kind Zugang zu altersgerechten Nachrichtenformaten. Es gibt zahlreiche Online-Ressourcen und Tools, die dabei helfen können, Desinformation zu erkennen und mit Kommunikationsrisiken umzugehen. klicksafe bietet beispielsweise Materialien und Erklärvideos an, die speziell für Jugendliche konzipiert sind.

    Deep Fakes – täuschend echte Fälschungen

    Das Internet ist voll mit Fotos und Videos. Oft gelten Bilder als Beweis für die Wahrheit einer Meldung. Doch auch Fotos und Videos können manipuliert oder sogar gefälscht sein. Mit Deep Fakes sind genau solche Fälschungen gemeint. Sie führen dazu, dass sich Desinformation noch besser verbreiten lässt, weil sie sehr überzeugend wirken.

    Worum geht’s?

    Dank Künstlicher Intelligenz lassen sich Ton- oder Videoaufnahmen verfälschen oder sogar komplett neu erstellen. Entwickler*innen von Deep Fakes können einer Person zum Beispiel jede beliebige Aussage in den Mund legen oder sie Dinge tun lassen, die sie in echt nicht getan hat. Die Software analysiert dafür Aufnahmen von einer Person und „lernt“ deren Mimik und Gestik. Danach können beliebige Sätze eingesprochen und die Aufnahme so manipuliert werden, dass es aussieht, als hätte die Person es selbst gesagt. 

    Die drei häufigsten Formen von Deep Fakes:

    • Face Swapping: Hier wird das Gesicht einer Person auf einen anderen Körper gesetzt.
    • Voice Cloning: Hier werden einer Person Worte in den Mund gelegt.
    • Body Puppetry: Hier werden Körperbewegungen einer Person digital nachgeahmt.

    Solche Software kann mittlerweile kostenlos aus dem Netz heruntergeladen werden. Es gibt sogar relativ einfach zu bedienende Apps, sodass fast jeder Deep Fakes erstellen und verbreiten kann. Da sich die Technik stetig verbessert, sind Fälschungen immer schwieriger zu erkennen.

    Was fasziniert Jugendliche daran?

    Viele Jugendliche begegnen Deep Fakes in Form von humorvollen Clips oder Parodien. Wenn sie auf lustige Deep Fakes hereinfallen, ist das in vielen Fällen harmlos. Wird der Trick im Nachhinein aufgeklärt, wie im Video eines berühmten deutschen YouTubers, kann das sogar eine lehrreiche Erfahrung sein.

    Problematisch wird es, wenn sich Jugendliche durch Deep Fakes manipulieren lassen oder selbst ins Visier geraten. Wenn also ein Deep Fakeerstellt wird, der sie bloßstellt. Das kann die Betroffenen schwer belasten und zu ernsthaften Konsequenzen führen.

    Was kann problematisch werden?

    Fake-Videos sind gefährlich, weil sie so überzeugend wirken. Gerade Kinder und Jugendliche müssen erst lernen, Inhalte kritisch zu hinterfragen.

    • Desinformation: Gefälschte Videos können genutzt werden, um Fake News zu verbreiten und (politische) Meinungen zu beeinflussen. Sie können Hass und Hetze verbreiten.
    • Rufschädigung: Einzelpersonen können durch manipulierte Inhalte in Skandale verwickelt werden. Das kann Personen der Öffentlichkeit aber auch Privatpersonen treffen.
    • Erpressung und Betrug: Echtzeit-Deep-Fakes ermöglichen es Betrüger*innen, in Videokonferenzen oder Anrufen als jemand anderes aufzutreten, um Geld oder sensible Informationen zu erbeuten.

    Obwohl die Verwendung fremder Bilder grundsätzlich durch das Recht am eigenen Bild geregelt ist, waren Deep Fakes lange eine rechtliche Grauzone. Seit Juli 2024 beschäftigt sich der Bundesrat mit dem Thema. Das neue Gesetz zur „Verletzung von Persönlichkeitsrechten durch digitale Fälschung“ sieht Strafen von bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe, in schweren Fällen bis zu fünf Jahren vor. Zudem plant die Bundesregierung Programme zur besseren Erkennung und Regulierung von Deep Fakes.

    Was Eltern beachten sollten

    Deep Fakes sind ein rasant wachsendes Phänomen. Auch wenn es nicht immer leicht ist, die technischen Details zu verstehen, ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind über diese Themen sprechen. Hier ein paar Tipps:

    • Offenes Gespräch: Zeigen Sie Interesse am Medienkonsum Ihres Kindes und schaffen Sie eine vertrauensvolle Atmosphäre, damit es sich bei Problemen an Sie wenden kann.
    • Verantwortungsvoller Umgang: Falls Ihr Kind Deep-Fake-Apps ausprobieren möchte, klären Sie es über ethische Grenzen auf und besprechen Sie rechtliche Konsequenzen.
    • Kritischer Umgang: Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es überprüfen kann, ob es sich um einen Deep Fake handelt. Hilfestellung dabei bieten:

    Verschwörungsmythen im Netz

    Ihr Kind hat in einem TikTok-Video von geheimen Weltverschwörungen gehört oder von Freund*innen einen Kettenbrief mit seltsamen Behauptungen bekommen? Solche Situationen sind keine Seltenheit. Besonders in sozialen Netzwerken verbreiten sich Verschwörungsmythen rasant und können das Weltbild von Jugendlichen nachhaltig prägen.

    Worum geht’s

    Verschwörungserzählungen und Falschnachrichten sind sich ähnlich, weil sie Informationen enthalten, die nicht der Wahrheit entsprechen. Verschwörungsmythos sind aber komplexer. Sie gehen davon aus, dass alles – positive wie negative Ereignisse – geplant ist, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Dabei wird behauptet, eine kleine Gruppe böswilliger Akteur*innen halte die Wahrheit absichtlich geheim, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen.

    Verschwörungsmythen gab es schon immer. Besonders bei bedeutenden oder erschütternden Ereignissen bieten sie scheinbar einfache Erklärungen für komplizierte Zusammenhänge. Häufig wird dabei behauptet, dass eine geheime Gruppe die Geschicke der Welt lenkt oder falsche Tatsachen verbreitet, um sich Vorteile zu verschaffen. Gerade in unsicheren und verwirrenden Zeiten greifen viele Menschen auf solche scheinbar einfachen Erklärungen zurück.

    Wie verbreiten sich Mythen im Netz?

    Im Internet und über soziale Netzwerke verbreiten sich solche Erzählungen besonders schnell und weit. Wenn Ihr Kind anfängt, sich für das Weltgeschehen zu interessieren – meist im Jugendalter – und sich zunehmend selbstständig im Internet bewegt, wird es früher oder später auf Verschwörungsmythen stoßen. Das kann über Videos von Influencer*innen, Beiträge auf Social-Media-Plattformen oder Kettenbriefe bei WhatsApp geschehen.

    TikTok lebt von kurzen, fesselnden Videos. Der Algorithmus zeigt vor allem Inhalte, die den Vorlieben der Nutzer*innen entsprechen. Hier entsteht deshalb schnell eine Spirale: Wer einmal ein Video mit Verschwörungsmythen ansieht oder likt, bekommt mehr solcher Inhalte präsentiert. Dadurch werden die Mythen für die Jugendlichen präsenter und glaubwürdiger als sie tatsächlich sind.

    Telegram bietet durch seine fehlende Inhaltskontrolle einen Nährboden für extreme Meinungen und Mythen. Da es keine Moderation oder Faktenchecks gibt, können solche Inhalte ungehindert verbreitet werden.

    Auch Plattformen wie X (ehemals Twitter) spielen eine Rolle. Obwohl sie bei Jugendlichen weniger beliebt ist, ermöglicht die fehlende Moderation dort die schnelle Verbreitung von Verschwörungsmythen und radikalen Ansichten. Inhalte von X können über andere Netzwerke weiterverbreitet werden, beispielsweise als Memes, und so auch Jugendliche erreichen.

    Was fasziniert Jugendliche daran?

    Kriege, Attentate oder der Ausbruch einer weltweiten Pandemie sind schwer zu begreifen – für Kinder und Jugendliche genauso wie für Erwachsene. Jugendliche beginnen gerade damit, ihre eigene Identität und ihren Platz in der Welt zu finden. Sie wissen noch nicht genau, wer sie eigentlich sein wollen und suchen Orientierung. Verschwörungsmythen können in dieser Phase wichtige Bedürfnisse erfüllen:

    • Einfache Antworten: Komplexe Themen wie Pandemien oder Kriege werden verständlich gemacht.
    • Gefühl von Kontrolle: Zu wissen, „wer schuld ist“, gibt ein Gefühl von Sicherheit.
    • Bedeutung und Zugehörigkeit: Teil einer „wissenden“ Gruppe zu sein, gibt Jugendlichen das Gefühl, besonders zu sein und dazuzugehören.
    • Identifikation und Zusammenhalt: Verschwörungserzählungen funktionieren meistens nach dem Prinzip „Gut gegen Böse“. Die Abgrenzung nach außen sorgt für ein Gefühl von Verbundenheit innerhalb der Gruppe.

    Was kann problematisch sein?

    Verschwörungserzählungen können unterhaltsam sein und werden deshalb auch immer wieder in verschiedenen Medien aufgegriffen: das Geheimnis des Bermudadreiecks, Aliens, die unter uns leben, die Vorstellung von der Erde als Scheibe – solche Gedankenexperimente können interessant für Kinder und Jugendliche sein und ihre Kreativität wecken. 

    Doch auch wenn manche Mythen harmlos scheinen, bergen sie Risiken:

    • Radikalisierung: Sie können Jugendliche anfälliger für extremistische Ideen machen.
    • Isolation: Die Abgrenzung von anderen Meinungen kann zu Konflikten im sozialen Umfeld führen.
    • Fehlende Faktenprüfung: Jugendliche könnten Informationen leichtgläubig übernehmen, ohne sie zu hinterfragen.
    • Emotionale Belastung: Bedrohliche Szenarien können Ängste schüren und das Vertrauen in Institutionen untergraben.

    Was Eltern beachten sollten

    Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Mythen und helfen Sie ihm, diese einzuordnen und zu hinterfragen. Nehmen Sie Ihr Kind ernst, auch wenn es beginnt, sich intensiv mit Verschwörungsmythen auseinanderzusetzen, Teile davon als Wahrheit akzeptiert oder sich in Communitys mit Anhänger*innen austauscht. Wenn Sie sein Interesse mit Aussagen wie „Das sind doch alles nur verrückte Verschwörungsmythen“ abtun, könnte es passieren, dass Ihr Kind sich von Ihnen abgrenzt – und dann im Netz verstärkt nach Gleichgesinnten sucht. Anstatt Ihr Kind mit Gegenargumenten zu konfrontieren, sollten sie gemeinsam kritisch hinterfragen: Wer sagt das? Welche Motive könnten die Erzähler*innen haben, diese Geschichte zu verbreiten? Gibt es Dinge, die sich widersprechen? Sind die Quellen vertrauenswürdig? Gibt es ähnliche Muster bei anderen Verschwörungsmythen?

    Ein kritischer Umgang mit Informationen ist das wichtigste Werkzeug gegen Verschwörungsmythen. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es den Wahrheitsgehalt einer Quelle überprüfen kann und bieten Sie einen Zugang zu seriösen und altersgerechten Nachrichtenquellen. Sie können auch gemeinsam recherchieren, nach den Hintergründen und Quellen der Erzählung sowie nach Argumenten der ‚Gegenseite‘.

    Dabei helfen können:

    Nachrichten und Informationen, die für Kinder gemacht sind

    Verschwörungsmythen erklärt

    • Für Kinder: SRF Kids
    • Für Jugendliche: funk
    • Materialtipp: Verschwörungsmythen mit Wimmelbildern aufspüren (klicksafe)

    Websites, auf denen man den Wahrheitsgehalt von Nachrichten prüfen kann

    Informationen zu Wahlen und Politik für Kinder und Jugendliche

    Am 23. Februar 2025 findet die Wahl zum Deutschen Bundestag statt. Das Thema Wahlen wirft bei vielen Jugendlichen Fragen auf. Auch Kinder interessieren sich häufig schon für politische Themen. Doch besonders Wahlsysteme sind ein komplexes Thema, das selbst für viele Erwachsene schwer zu verstehen ist. Wir haben qualitätsvolle Angebote im Internet für Sie zusammengestellt, die Kindern und Jugendlichen altersgerechte Antworten auf ihre Fragen zu Wahlen und Politik geben.

    Informationsseiten für Kinder

    Kuppelkucker – der Bundestag für Kinder erklärt

    Kuppelkucker ist die Kinder-Website des deutschen Bundestages. Hier werden zweimal in der Woche aktuelle Nachrichten aus dem Bundestag für Kinder von 5 bis 12 Jahren veröffentlicht. Erklärungen von Begriffen und Institutionen der deutschen Regierung finden sich im Lexikon. Quizze, wie das Wahl-Quiz, Erklärvideos und Hörstücke wie dieses hier zur Bundestagswahl, bieten ein interaktives Erleben der Seite.

    logo! – Kindernachrichten

    Auch logo!, die Kindernachrichtensendung des ZDF, widmet sich in einigen Beiträgen dem Thema Wahlen und Politik. Eine Übersichtsseite erklärt verschiedene Institutionen in Deutschland, erläutert wichtige Begriffe und stellt einzelne Parteien vor. logo! bietet auch Beiträge über die Bundestagswahl 2025. Das Angebot von logo! richtet sich an Kinder zwischen 8 und 12 Jahren.

    SWR Kindernetz – Wissensportal für Kinder

    Auf dem Portal SWR Kindernetz veröffentlicht der Südwestrundfunk regelmäßig kindgerechte Video- und Audiobeiträge, ergänzt mit kurzen Wissensartikeln. Hier finden sich einige Beiträge zu politischen Themen wie der Bundestagswahl oder dem Grundgesetz. In einem Wahl-Quiz können Kinder ihr Wissen spielerisch testen.

    Sendung mit der Maus – die beliebte Wissenssendung

    Die Sendung mit der Maus hat eine Spezialseite zum Thema Demokratie und Wahlen eingerichtet, auf der Videobeiträge für Kinder ab 5 Jahren zu Themen wie Briefwahl, Reichstag und Gesetzen  verfügbar sind.

    Checker Welt – kindgerechte Reportagen

    Moderator Checker Tobi von der Checker Welt beschäftigt sich in der Reportage Demokratie-Check mit dem Thema Demokratie und der Bedeutung von Wahlen. Das Angebot spricht ein Publikum ab 6 Jahren an.

    Was ist Was – Sachbücher für Kinder

    Die bekannte Was ist Was-Bücherreihe richtet sich an Kinder ab 8 Jahren. Neben dem Sachbuch Demokratie – deine Stimme zählt steht auf der Website eine Broschüre zum Thema Demokratie und Wahlen im typischen Was ist Was-Stil zum kostenlosen Download zur Verfügung.

    Kinderpodcasts

    Geolino Spezial ist ein Wissenspodcast für Kinder, in dem Moderatorin Ivy auf Entdeckungsreise um die Welt geht. In Folge 81 dreht sich alles um das Thema Wahlen. Alle Podcast-Folgen zum Anhören gibt es auf dieser Geolino-Webseite.

    „Wie entsteht ein Gesetz? Welche Aufgaben haben Minister*innen? Wie wichtig sind Kinderrechte?“ – um solche Fragen geht es im Kinder-Podcast Ohrka. Hier interviewen Kinderreporter*innen Politiker*innen und gehen Fragen rund um Demokratie auf den Grund.

    Informationsseiten für Jugendliche

    Hanisauland – politische Bildung für junge Menschen

    Das Portal Hanisauland vermittelt politische und gesellschaftliche Themen spielerisch an Kinder zwischen 8 und 14 Jahren. Wissensartikel und ein Lexikon erklären wichtige Begrifflichkeiten und Themenbereiche. Unter den Artikeln können Kinder ihre eigenen Fragen posten. Im Portal werden Spezialthemen wie Wahlen und die kommende Bundestagswahl hervorgehoben. Gelerntes Wissen können Kinder und Jugendliche im Quiz zum Thema Wahlen überprüfen.

    Bundeszentrale für politische Bildung – Politik, Geschichte, Internationales

    Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Demokratie und Wahlen in Form von Artikeln und Heften bietet der Wissensbereich der Bundeszentrale für politische Bildung. Für die Bundestagswahl 2025 wurde speziell eine Übersichtsseite zusammengestellt, unter anderem mit dem Wahl-O-Mat.

    U18.org – Portal für Erstwähler*innen

    Auf U18.org geht es um junge Themen in der Politik, um Jugendwahlen, Veranstaltungen und politische Bildung. Wer noch keine 18 Jahre alt ist und bei der U18-Wahl mitmachen will, kann sich hier auf der Webseite informieren.

    Jugendportal – mitmischen.de – vernetzen und informieren

    Auf dem Portal des Deutschen Bundestages mitmischen.de werden Jugendliche dazu ermutigt, selbst politisch oder journalistisch aktiv zu werden.

    Politische Bildung auf Social Media

    Social-Media-Kanäle zur politischen Bildung machen einfach und unterhaltsam begreiflich, was in Politik und Gesellschaft gerade diskutiert wird. Der Kanal politikverstehen_ vermittelt auf Instagram Wissen zur Innen- und Außenpolitik. nini_erklaert_politik behandelt auf ihrem Instagram-Account und ihrem TikTok-Kanal Aktuelles rund um das politische Geschehen auf humorvolle, einfache und sachliche Art. Auf YouTube begegnen Influencer*innen wie LeFloid oder Netzwerke wie funk gesellschaftlichen Themen mit Faktentreue und Humor. DIE DA OBEN! von funk bietet politische Inhalte rund um das Thema Bundestag auf allen Social-Media-Kanälen.

    Was Eltern beachten sollten

    In Sachen politische Bildung sind Eltern ein wichtiges Vorbild für Kinder. Betonen Sie die Bedeutung von Wahlen und ermutigen Sie Ihr Kind, sich für Werte wie Demokratie und soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Geben Sie Ihrem Kind Zugang zu altersgerechten Nachrichten- und Informationsseiten sowie Suchmaschinen und sprechen Sie mit ihm über politische Themen. Denn durch ein gewisses Basisverständnis von Demokratie und Wahlen lernt Ihr Kind, warum seine eigene Meinung und Stimme von Bedeutung sind. Üben Sie dabei keinen Zwang aus, sondern knüpfen Sie am bereits vorhandenen Interesse Ihres Kindes an.

    Im Zusammenhang mit Wahlen und Demokratie kursieren gerade im Internet und auf Social-Media-Plattformen Desinformationen und Fake News. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Falschnachrichten im Netz und erklären Sie ihm, wie es Nachrichten und Inhalte überprüfen kann. HanisauLand oder Team Timster bieten Angebote für Kinder und Jugendliche zur Aufklärung über Fake News und Co.

    ChatGPT

    „Frag doch einfach einen Chatbot!“ – so könnte es bald heißen, wenn es um das Suchen von Informationen oder das Beantworten von Fragen geht. ChatGPT, ein KI-basierter Chatbot, wird immer bekannter und auch von Kindern und Jugendlichen zunehmend genutzt. Wir geben einen Einblick in das Tool.

    Kurz gefasst:

    • Künstliche Intelligenz (KI): Sprachmodell, das auf großen Textmengen trainiert wurde
    • Funktionen: Gibt Antworten, schreibt Texte, übersetzt Sprachen, hilft bei kreativen Aufgaben, unterstützt bei der Organisation und kann in Messaging-Dienste wie WhatsApp integriert werden.
    • Entwickler: OpenAI
    • Anmeldung: ohne Anmeldung eingeschränkte Nutzung, kostenfreie Basisversion mit E-Mail-Adresse und Mobilfunknummer anmelden, kostenpflichtige Version bietet Zugang zu GPT-4, schnellere Antworten und Internetzugriff.
    • Basisversion kostenfrei
    • Altersfreigabe: Laut AGB ab 13 Jahren, zwischen 13 und 18 Jahren ist die Nutzung nur mit Zustimmung eines Elternteils oder Erziehungsberechtigten erlaubt. Keine offizielle Altersprüfung

    Was ist ChatGPT?

    ChatGPT ist ein Computerprogramm, das mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt wurde, um Fragen zu beantworten und Texte zu erstellen. Es basiert auf riesigen Datenmengen aus verschiedenen Quellen, wie Büchern, Nachrichten und Gesprächen. Nutzer*innen können direkt mit dem Programm chatten – und das in erstaunlich natürlicher Sprache. Es lässt sich zudem in Apps wie WhatsApp integrieren, was die Nutzung noch einfacher und flexibler macht.

    In der kostenpflichtigen Version kann ChatGPT auch aktuelle Informationen aus dem Internet abrufen. Diese Funktion ist besonders praktisch für die Beantwortung von Fragen, die aktuelle Ereignisse oder Trends betreffen. In der Basisversion hingegen hat ChatGPT nur einen Wissensstand bis 2021, was zu veralteten Informationen führen kann.

    Ein Beispielgespräch

    Frage: Hey ChatGPT, ich plane einen Geburtstag für meinen Sohn. Kannst du mir helfen?

    ChatGPT: Klar! Wie alt wird dein Sohn und was mag er besonders gerne? Dann können wir Ideen für Spiele, Deko oder Essen sammeln.

    Frage: Er wird neun und liebt Dinosaurier. Hast du Vorschläge?

    ChatGPT: Wie wäre es mit einer Dino-Schatzsuche im Garten? Ihr könnt kleine Dinosaurier-Figuren verstecken und eine Karte zeichnen. Auch Dino-förmige Kekse oder Muffins wären eine schöne Idee. Soll ich dir ein Rezept heraussuchen?

    Linus: Gute Idee! Kannst du mir noch Tipps für Einladungen geben?

    ChatGPT: Sicher! Du könntest Einladungen in Form von Dinosaurier-Spuren machen. Auf jede Spur schreibst du die Details der Party, und die Kinder können sie als kleines Abenteuer sehen. Soll ich dir eine Vorlage erstellen?

    Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

    ChatGPT ist einfach zugänglich, schnell und vielseitig. Es kann kreative Texte verfassen, komplexe Fragen beantworten und in verschiedenen Sprachen kommunizieren. Für viele fühlt es sich an, als würden sie mit einem echten Menschen schreiben. Die Fähigkeit, Texte kreativ zu verfassen, komplexe Fragen zu beantworten und verschiedene Sprachen zu beherrschen, begeistert viele. Zudem kann ChatGPT die Kreativität und das Sprachverständnis fördern.

    Kinder und Jugendliche nutzen ChatGPT zum Beispiel für:

    • Antworten finden: Sei es für die Schule, ein Hobby oder allgemeine Neugier.
    • Texte schreiben lassen: Von Gedichten bis zu Inhaltsangaben.
    • Unterhaltung: Mit einem virtuellen Gesprächspartner schreiben.
    • Sprachen lernen: Texte übersetzen oder schwierige Begriffe erklären.
    • Kreative Projekte: Ideen für Geschichten oder Spiele entwickeln.
    • Organisation: Planungsaufgaben oder To-Do-Listen erstellen.

    Was kann problematisch sein?

    • Unangemessene Inhalte: Trotz Filterung können Kinder und Jugendliche unangemessene oder problematische Inhalte erhalten.
    • Fehlerhafte Informationen: Chatbots können falsche oder ungenaue Antworten geben.
    • Datenschutz: Persönliche Daten können gefährdet sein, insbesondere bei der Nutzung in Apps wie WhatsApp.
    • Veralteter Wissensstand: In der Basisversion ist der Wissensstand auf 2021 begrenzt, was bei aktuellen Themen zu Problemen führen kann.
    • Kein Ersatz für echte Interaktion: ChatGPT kann keine emotionale Unterstützung bieten.
    • Abhängigkeit: Kinder können sich zu stark auf ChatGPT verlassen und kritisches Denken vernachlässigen.

    Was meint der Anbieter?

    Laut OpenAI sollen Kinder und Jugendliche wie folgt geschützt werden:

    • Filterung: ChatGPT vermeidet unangemessene, vulgäre oder beleidigende Inhalte.
    • Transparenz: Antworten enthalten oft Hinweise, wie Informationen überprüft werden können.
    • Bildung: OpenAI ermutigt zur kritischen Nutzung.

    Der Anbieter weist auch darauf hin, dass Nutzer*innen darauf achten sollen, persönliche Daten nicht zu teilen. Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass Funktionen wie die Integration in Apps mit Bedacht genutzt werden sollten.

    Was sollten Eltern beachten?

    Erklären Sie Ihrem Kind, dass nicht alles, was das Chatprogramm sagt, wahr oder korrekt ist. ChatGPT wurde mit Texten trainiert, und weiß daher nur, was es gesehen hat. Es kann Fehler machen. Fördern Sie das kritische Denken Ihres Kindes, indem Sie es ermutigen, die Antworten von ChatGPT zu hinterfragen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind die erhaltenen Informationen mit anderen Quellen überprüft. Probieren Sie das am besten mal gemeinsam aus und erklären Sie ihm, wie es mit Desinformationen umgehen kann. 

    Der Chatbot kann bei schulischen Aufgaben unterstützen. Er kann zum Beispiel etwas in einfachen Worten beschreiben. ChatGPT sollte keine Hausaufgaben für Ihr Kind erledigen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass ChatGPT ein Werkzeug ist und keine perfekte Quelle. ChatGPT kann nicht denken. 

    Bleiben Sie mit Ihrem Kind im Gespräch und klären Sie es über gefährdende Inhalte im Netz auf. Der Chatbot wurde auch mit Texten trainiert, die für Ihr Kind unangemessen sein können. Erarbeiten Sie gemeinsam Grenzen und Regeln für die Nutzung. 

    Erklären Sie Ihrem Kind, dass es ein Recht auf Sicherheit und Datenschutz hat. Sie und Ihr Kind sollten keine persönlichen Daten übermitteln. Ermutigen Sie Ihr Kind, Sie im Falle eines Problems zu informieren. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind versteht, wie es seine Privatsphäre schützen kann.

    Altersfreigabe versus Altersempfehlung – wo ist der Unterschied?

    Video- oder Spieleabend? Aber welche Filme, Serien oder Computerspiele sind überhaupt für die ganze Familie geeignet? Was bedeutet eigentlich die Altersangabe auf dem Cover? Altersfreigaben schützen vor bedenklichen Inhalten, sind jedoch keine Altersempfehlungen. Dieser Artikel erklärt die Unterschiede und zeigt, wie Eltern gute Entscheidungen für ihre Kinder treffen können.

    Was ist eine Altersfreigabe?

    In Deutschland gibt es ein System, mit dem eingeschätzt wird, ob Medien für ein junges Publikum problematisch oder schädigend sein könnten: Die Altersfreigabe oder Alterskennzeichnung. Sie wird von verschiedenen Institutionen durchgeführt:

    • Die FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) prüft Filme und kategorisiert sie „ab 0“, „ab 6“, „ab 12“, „ab 16“ oder „ab 18“ Jahren.
    • Die USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) kontrolliert Computer- und Videospiele mit denselben Altersfreigaben. Für Computerspiele gibt es auch das europaweite PEGI-System (Pan-European Game Information), das ähnliche Alterskennzeichen vergibt, aber auf anderen Bewertungen basiert. Wichtig für Eltern: USK-Alterskennzeichnungen sind rechtlich bindend, PEGI-Einstufungen dienen eher als Orientierungshilfe.
    • Die FSF (Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen) prüft TV-Inhalte und fernsehähnliche Inhalte im Internet. Die Alterskennzeichnungen sind auf Streaming-Plattformen sichtbar und mit bestimmten Sendezeiten im Fernsehen verbunden.

    Bei all diesen Prüfungen wird darauf geschaut, ob Medienangebote Gewalt, Sexualität, Drogenkonsum oder Diskriminierung beinhalten oder besonders erschreckend wirken. Je mehr solcher Inhalte, desto höher fällt die Altersfreigabe aus. Nach der Prüfung erhalten die Angebote die bunten Sticker mit den Altersangaben darauf, die weithin bekannt sind. Ist ein Film oder ein Spiel für ein bestimmtes Alter nicht freigegeben, bedeutet das zum Beispiel, dass es von Jugendschutzfiltern abgefangen wird oder im Fernsehen erst ab einer bestimmten Uhrzeit gezeigt werden darf. Im Kino wird das Alter der Besucher*innen geprüft.

    Die Medieninhalte werden daraufhin geprüft, ob sie die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen können. Ziel der Alterskennzeichnungen ist es, junge Heranwachsende vor traumatisierenden oder beängstigenden Inhalten zu schützen. Es steckt keine pädagogische Einschätzung dahinter: Die Inhalte werden nicht daraufhin geprüft, ob sie für junge Nutzer*innen interessant oder empfehlenswert sind!

    Was ist eine Altersempfehlung?

    Eine Empfehlung wiederum ist zunächst einmal nichts anderes als ein ‚guter Tipp‘. Empfehlungen bekommen wir von Freund*innen und Nachbar*innen, aus dem Radio – oder eben von Pädagog*innen, die Medienangebote daraufhin prüfen, ob sie für Kinder ansprechend, gut verständlich und inhaltlich wertvoll sind.

    Da jede*r eine Empfehlung aussprechen kann, ist es wichtig zu hinterfragen, ob diese auch fundiert und glaubwürdig ist. Bei privaten Empfehlungen hilft da die Einschätzung der Person. Bei Artikeln oder Websites sollte man die Urheber*innen kennen und hinterfragen. Gute Quellen sind etwa:

    • FLIMMO: Ein Elternratgeber, bei dem Medienpädagog*innen Filme und TV-Sendungen prüfen und Eltern erklären, warum diese für Kinder geeignet sind.
    • Kinderfilmwelt: Gibt Eltern Orientierung für altersgerechtes Kinderkino.
    • Spieleratgeber NRW: Empfiehlt Computerspiele, die ohne Bedenken genutzt werden können.

    Wie treffen Eltern gute Entscheidungen?

    Die Altersfreigabe schützt vor bedenklichen Inhalten, aber sie ist keine Empfehlung. Empfehlungen hingegen können von jeder Person ausgesprochen werden, die ein Interesse an Medien hat – die Kriterien dafür sind jedoch oft unklar. Deshalb ist eine Kombination aus verschiedenen Informationsquellen wichtig.

    Wenn Eltern sich an Alterskennzeichnungen halten, können sie schon einmal erschreckende oder beängstigende Inhalte vermeiden. Zudem erhöhen Empfehlungen aus seriösen Quellen die Trefferquote für ein gutes Medienangebot enorm.

    Optimalerweise sollten Eltern sich auch selbst ein Bild machen: Schauen Sie sich den Film vorher an, informieren Sie sich auf YouTube über das Spiel oder probieren Sie es sogar selbst aus. Denn Sie kennen Ihr Kind am besten und wissen, was es mag, was es überfordert oder wovor es Angst hat.

    Und vor allem: Bleiben Sie im Gespräch! Sprechen Sie mit Ihrem Kind über dessen Medienerfahrungen. Hören Sie zu und zeigen Sie Interesse an den Filmen oder Spielen, die es liebt – aber auch an denen, die ihm nicht gefallen.

    Und falls dann doch der falsche Film gewählt wurde – kein Problem! Es gibt immer noch den spontanen Popcorn-Abend auf dem Sofa.

    Zu alt für Kinderseiten – zu jung für Erwachsenenangebote

    Zu alt für das Kinderprogramm, aber noch zu jung für die Social-Media-Welt? Es gibt eine Zeit, in der Ihr Kind nicht richtig weiß, wo sein Platz ist. Es steckt irgendwo zwischen Kindheit und Jugend. Das betrifft viele der sogenannten „Pre-Teens“, der ungefähr 9-12-Jährigen. Sie befinden sich in einer Übergangsphase, die sich auch in ihrer Mediennutzung widerspiegelt.

    Für jüngere Kinder gibt es viele altersgerechte Angebote wie Kinder-Apps, Hörspiele und Kindersendungen. Werden die Kinder älter, interessieren sie sich dafür oft nicht mehr so sehr – und wenden sich direkt der Erwachsenenwelt der Medien zu. Der Sprung ist ziemlich groß und das Angebot kann Ihr Kind teilweise noch überfordern.

    Eine wichtige Entwicklungsphase für Ihr Kind

    Zu Beginn der Pubertät befindet sich Ihr Kind an der Schwelle zum Jugendlichen. In einigen Dingen verhält es sich noch kindlich, in anderen möchte es sich bereits von Ihnen abgrenzen. Es orientiert sich immer mehr an Älteren und an Personen, Trends und Ideen außerhalb der Familie. Das führt dazu, dass es sich immer weniger für Kindermedien interessiert.

    In dieser Phase bekommen viele Kinder ihr erstes Smartphone und tauchen immer eigenständiger in die Welt der Online-Medien ein. Sie machen erste Erfahrungen in Online-Games und auf Social-Media-Plattformen. Dabei orientieren sie sich an Stars wie Influencer*innen und Streamer*innen, kommen mit anderen User*innen in den Austausch und entwickeln ihre eigene Identität weiter. Dabei fehlt Pre-Teens oft noch das Verständnis für den Umgang mit den eigenen Daten oder Herausforderungen wie Kommunikationsrisiken im Netz.

    Worauf Sie als Eltern achten sollten

    Ob Ihr Kind noch Kindersendungen schauen möchte, oder ob es sich schon für Computerspiele, Social Media oder Fernsehshows für Ältere interessiert – unterstützen Sie Ihr Kind gemäß seinem Entwicklungsstand und lassen Sie ihm die Zeit, die es braucht.

    Nach und nach sollten Sie die Kontrolle abgeben und Ihr Kind dabei unterstützen, Medien eigenständig, sicher und verantwortungsvoll nutzen zu können. Ihr Kind hat zwar schon einige Erfahrungen gesammelt, geht aber an viele Dinge noch unbedarft heran, so dass es über das Netz leicht mit jugendgefährdenden Inhalten in Kontakt kommen kann. Seine Neugier und der Wunsch, sich zunehmend von Erwachsenen abzugrenzen, lässt Ihr Kind außerdem nach provokanten Inhalten suchen. Trotzdem haben Sie als Eltern in der Übergangsphase noch eine wichtige Orientierungsfunktion. Suchen Sie immer wieder das Gespräch mit Ihrem Kind und fragen Sie nach seinen Medienerlebnissen.

    Angebote für die Übergangsphase

    Angebote für Pre-Teens zu finden ist gar nicht so leicht und nicht jedes Kind wird daran interessiert sein. Bei Computerspielen und Filmen gibt es die Alterseinstufungen der Freiwilligen Selbstkontrollen. Sie geben an, ob die Inhalte ab einem gewissen Alter unproblematisch für die Entwicklung sind.

    Medienangebote, die für Kinder in der Übergangsphase zugeschnitten sind, gibt es beim genauen Hinsehen sowohl in klassischen Medien als auch im Netz. Hier ein paar Empfehlungen:

    • Filme, Serien und Videoclips: Unser Artikel zu pädagogischen Film-Empfehlungen stellt verschiedene Filmportale vor. Eines ist zum Beispiel Flimmo, die Programmberatung für Eltern. Hier finden Sie auch pädagogische Einschätzungen zu beliebten Kanälen auf YouTube, TikTok und Instagram.
    • Games: Der Spieleratgeber NRW hat viele Computerspiele und Spiele-Apps unter die Lupe genommen und pädagogisch bewertet. Hier können Sie nach geeigneten Games für Ihr Kind suchen.
    • Podcasts: Ob Hörgeschichten oder Kultur-Talk – Podcasts liegen hoch im Trend. In zwei Artikeln stellen wir empfehlenswerte Podcast-Angebote für Kinder und Jugendliche vor.
    • Suchmaschinen: Im Artikel Suchmaschinen für Kinder und Jugendliche stellen wir Kindersuchmaschinen wie zum Beispiel fragFINN vor. Wir erklären, wie Kinder Suchmaschinen für Erwachsene mithilfe von Jugendschutzfiltern sicher nutzen können.
    • Info-Plattformen: Hanisauland führt Kinder und Jugendliche aktiv und spielerisch in die Politik ein. Handysektor befasst sich mit den Medienthemen Jugendlicher und spricht sie in Clips und Artikeln direkt an. Juuuport klärt junge Nutzer*innen über Online-Risiken auf und bietet kostenfreie, digitale Beratung.
    • Online-Communitys: Knipsclub bietet als Foto-Community einen sicheren Einstieg in die Social-Media-Welt. Auf kindersache können sich registrierte Nutzer*innen mit eigenen Videos, Witzen und Geschichten beteiligen.

    Sie sollten Ihrem Kind auch zugestehen, Angebote, die nicht speziell für Kinder gedacht sind, zu nutzen. Informieren Sie sich vorab über Sendungen und Inhalte. Wenn Sie gemeinsam mit der Familie einen Film anschauen, ein Spiel spielen oder im Internet surfen, hat Ihr Kind die Möglichkeit, nachzufragen und Sie erkennen, wie es mit bestimmten Inhalten klarkommt.

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