Das Angebot an Videospielen ist mittlerweile riesig, man kann daher schnell den Überblick verlieren zwischen beispielsweise Abenteuer- oder Actionspielen, Lern- und Strategiespielen, Simulationen oder Rollenspielen. Als Eltern haben Sie vielleicht ein ungutes Gefühl, Ihrem Kind Videospiele zu erlauben. Schließlich hört man immer wieder, dass sie süchtig machen können oder andere negative Auswirkungen haben. Digitale Spiele können aber auch wichtige Funktionen erfüllen. Wie meist bei der Mediennutzung gilt auch hier: Das Maß und die Auswahl der Inhalte sind entscheidend für einen verantwortungsvollen Umgang. Altersfreigaben bieten eine erste Hilfe.
Weltweit gibt es in Deutschland die verbindlichsten gesetzlichen Regeln für die Prüfung und den Verkauf von Videospielen. Der Jugendschutz spielt hierbei eine große Rolle. Denn wie bei den meisten Unterhaltungsangeboten sollten Eltern auch bei Videospielen darauf achten, dass das Produkt für das jeweilige Alter des Kindes unbedenklich ist. Orientierung geben die Alterskennzeichnungen der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle, kurz USK.
Für Sie als Eltern ist es wichtig zu wissen, dass die USK-Angaben nicht darüber informieren, ob ein Spiel für Kinder schon beherrschbar oder verständlich ist. Sie stellen auch keine pädagogischen Empfehlungen dar. Die USK-Alterskennzeichen geben Auskunft darüber, ob das Spiel aus Sicht des Jugendschutzes unbedenklich ist, also keine beeinträchtigenden Inhalte für das jeweilige Alter aufweist.
Diese USK-Kennzeichen finden sich auf jeder Spieleverpackung, jedem Datenträger und in der Regel bei jedem seriösen Online-Shop. Folgende Alterseinstufungen gibt es:
Seit Januar 2023 werden neben den Altersfreigaben zusätzliche Hinweise angegeben. Diese finden Sie auf der Rückseite der Spieleverpackungen und in der USK-Titeldatenbank. Die Hinweise informieren über die Gründe, die zur Alterseinstufung geführt haben (wie „Gewalt“, „Handlungsdruck“ oder „Drogen“). Und sie geben an, welche möglichen Aspekte der Nutzung Sie beachten sollten (wie „In-Game-Käufe“ oder Chats“). Hier werden die einzelnen Hinweise genauer erklärt.
Für Europa gibt es noch die Alterskennzeichnung von PEGI (Pan European Games Information) mit den Altersstufen 3, 7, 12, 16 und 18 Jahre. Zusätzliche Symbole geben Hinweise darauf, ob bestimmte Spiele angsteinflößende, gewalthaltige oder sexuelle Inhalte thematisieren und ähnliches. Mehr dazu finden Sie beim Spieleratgeber NRW.
IARC steht für „International Age Rating Coalition“ und ist ein weltweites System zur Alterskennzeichnung von Online-Spielen und Apps. Da die immer mehr Bedeutung haben und das Internet keine Ländergrenzen kennt, haben sich die für Alterskennzeichnungen zuständigen Einrichtungen aus verschiedenen Ländern zusammengeschlossen und dieses System zur Alterskennzeichnung entwickelt. Dieser umfasst einen Fragebogen, mit dessen Hilfe Spieleentwickler von Online-Games und Spiele-Apps die Inhalte ihrer Produkte selbstständig einstufen können. Diese Angaben führen in jedem Land zu einem Kennzeichen, das den dort geltenden Jugendschutz-Regeln entspricht. In Deutschland macht das die USK. Daher finden Sie die Hinweise der USK auf vielen Online-Plattformen, die dieses System nutzen, wie Google Play Store, Nintendo eShop, Microsoft Store, PlayStation Store, Xbox Store und Meta Quest Store. Sie sollten sich aber nicht allein darauf verlassen, da die USK die Selbsteinschätzungen der Spieleentwickler nur stichprobenartig oder auf Beschwerde hin überprüft. Nutzen Sie zusätzlich Spielebeurteilungen von pädagogischen Plattformen, wie www.spielbar.de oder den Spielerratgeber NRW.
Beobachten Sie Ihr Kind, wie es mit den Inhalten umgeht. Es gibt Kinder, die Inhalte noch nicht gut verstehen, obwohl sie laut Altersempfehlung schon geeignet sind. Das ist nicht schlimm, jedes Kind ist anders und entwickelt sich unterschiedlich. Schauen Sie einfach, ob andere Angebote geeigneter sind.
Sie kommen ins Wohnzimmer, Ihr Kind sitzt vor der Spielkonsole. Aufgeregt ruft es ins Headset: „Ah Mist, ich bin knocked, einer ist Heaven, einer Zig-Zag hinter der Drywall und looted die Chest, pass auf, der oben hat ‘ne Purple Shotty und camped mich!“1. Sie haben gehört, was Ihr Kind gesagt hat – doch was es bedeutet, ist Ihnen schleierhaft?
Nicht nur verschiedene Landessprachen, Dialekte und Akzente prägen die Sprache von Kindern und Jugendlichen. Auch die Kreise, in denen sie sich bewegen, haben Auswirkungen auf ihre Ausdrucksweise. Wer viel zockt, verwendet oft einen bestimmten Gaming-Wortschatz.
Die meisten Videospiele werden online gespielt und die Gaming-Sprache nimmt eine wichtige Rolle bei der Kommunikation zwischen den Spielenden ein. Oftmals ist es notwendig, schnell und effizient Informationen mit anderen zu teilen, um die Zusammenarbeit zu verbessern und das Spiel zu gewinnen. Die Gaming-Sprache bietet hier eine gute Möglichkeit, sich mit anderen effizient zu verständigen und eine erfolgreiche Strategie zu entwickeln.
Gaming-Sprache trägt zur Schaffung von Identität und Gemeinschaft bei. Mit ihrem Gaming-Slang zeigen Gamerinnen und Gamer, dass sie Teil einer bestimmten Gruppe sind. Die gemeinsame Sprache dient auch dazu, soziale Normen und Erwartungen innerhalb der Gaming-Community zu etablieren und zu verstärken. Gängige Begriffe hat die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) in ihrem Lexikon aufgeführt.
Die Gaming-Sprache wird von Jugend- und Netzkulturen beeinflusst und ist ein sehr facettenreiches Phänomen. Mit „Smash“ und „Sus“ waren 2022 wieder zwei Begriffe aus dem Gaming unter den Top 10 der Jugendwörter des Jahres. Die Gaming-Sprache verändert sich stetig: neue Wörter und Ausdrücke werden eingeführt, während andere langsam verschwinden oder an Bedeutung verlieren. Dies liegt zum einen daran, dass sich die Art der Spiele im Laufe der Zeit ändert. Zum anderen zeichnet sich jedes Game-Genre durch eigene Wörter aus. In Fifa heißt es: „GKs die ja mal Trash sind“ (d. h. der Torwart/die Torwärtin, der/die nicht gut spielt) und „Boah der Bronze banked wieder“ (d. h. er oder sie manipuliert die Wertung seines Teams absichtlich, indem er Spielerinnen und Spieler mit schlechter Wertung auf die Ersatzbank schickt und damit vom System gegen tendenziell schwächere Spielerinnen und Spieler gepaart wird).In Fall Guys geht es um „Proxy Strats“ (d. h. der Versuch das Spiel durch absichtliches Zurückfallen zu Beginn der Runde zu gewinnen) oder um „Jump-Dives“ (d. h. Kombination aus Springen und „nach vorne werfen“).
Gaming-Sprache hat Einfluss auf andere Bereiche der Popkultur und wird gleichzeitig von der Popkultur mitgeprägt. Immer häufiger werden Ausdrücke und Begriffe aus der Gaming-Sprache in Musik, Film und Werbung übernommen. Zum Beispiel verwenden Rapper wie Travis Scott und Drake in ihren Texten Ausdrücke wie „loot“ (engl. für „Beute“) und „pogchamp“ (ein Emote auf der Livestreaming-Plattform „Twitch“). Unternehmen wie Coca-Cola und KFC greifen in ihren Werbekampagnen Gaming-Begriffe und -Themen auf und richten sich damit an eine bestimmte Zielgruppe.
Bedenken Sie, dass die Sprache Ihres Kindes durch den Gebrauch von Gaming-Sprache nicht nachhaltig verändert oder verschlechtert wird. Ihr Kind spricht eventuell mit seinen Freundinnen und Freunden für Außenstehende völlig unverständlich. Das heißt aber nicht, dass es nicht eine angemessene Ausdrucksweise in Schul- und später auch in Arbeitskontexten finden wird.
Trotzdem ist es wichtig, die Wörter gemeinsam mit Ihrem Kind einmal unter die Lupe zu nehmen, da sich in der Gaming-Sprache häufig diffamierende oder beleidigende Ausdrücke finden. So werden Begriffe wie etwa „Huan“ als Kurzform für „Hurensohn“ oder „Fag“ als Kurzform für „Faggot“, das englische Pendant zu „Schwuchtel“, verwendet. Kinder und Jugendliche greifen derartige Ausdrücke oft unüberlegt auf und verwenden sie selbst, ohne darüber nachzudenken. Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen darüber, warum der Gebrauch dieser Wörter problematisch ist. Erklären Sie ihm, was die Wörter überhaupt bedeuten und machen Sie deutlich, dass Sie solche Begriffe nicht tolerieren.
Zu unterscheiden sind solche Beleidigungen von dem Phänomen Trashtalk, welcher sich in der Gaming-Sprache als Umgangsform in bestimmten Gaming-Gruppen etabliert hat. Zeigen Sie Interesse für das Hobby Ihres Kindes, beobachten Sie es beim Spielen und zocken Sie gemeinsam eine Runde. So können Sie sich selbst ein Bild von der Gaming-Kultur machen und sich mit Ihrem Kind auf Augenhöhe über Games austauschen.
knocked: Auf dem Boden liegend, aber noch nicht ausgeschieden.
Heaven: Eine Ortsangabe, die sich auf einen höher gelegenen Punkt bezieht.
Zig-Zag: Eine Ortsangabe, die sich auf eine Z-förmige Wand bezieht.
Drywall: Eine Wand, welche von Projektilen durchschlagen werden kann.
looted: Engl. für plündern, hier auch: durchsuchen.
Purple Shotty: Eine seltene Schrotflinte im Spiel Fortnite.
camped: Jemand sitzt in der Nähe und wartet darauf, dass Teammitglieder zu Hilfe kommen.
Es ist ein neues Computerspiel auf dem Markt! Aber lohnt es sich, das zu kaufen? Macht es Spaß? Wie genau sieht es aus und welche Tricks gibt es für das Spiel? Solche Fragen stellt sich vielleicht auch Ihr Kind, wenn es von einem neuen Game hört. Auf der Suche nach Antworten schaut es sich erstmal ein „Let’sPlay“ bei YouTube oder Twitch an. Aber was ist das überhaupt?
Übersetzt heißt Let’s Play „Lasst uns spielen!“. In diesen Videos zeigen Spielerinnen und Spieler, wie sie ein Videospiel an- oder sogar komplett durchzocken. Dabei filmen sie gleichzeitig sich selbst und ihren Bildschirm. Zuschauende bekommen einen Einblick ins Spiel und hören die Kommentare der Spielenden. Let’s Plays werden entweder vorher aufgezeichnet und auf eine Videoplattform hochgeladen oder als Livestream gesendet.
Zum einen finden Kinder und Jugendliche es spannend, sich ein Spiel mal aus einer anderen Perspektive anzusehen und möchten mehr darüber lernen.
Wie auch bei anderen YouTube-Stars geht es zum anderen um die Nähe zu den Let’s Playerinnen und Let’s Playern. Zuschauerinnen und Zuschauer können mitfiebern und die persönlichen Reaktionen der Spielenden erleben. Durch die Kommentarfunktion bei YouTube können Fans mitdiskutieren und fühlen sich dadurch noch mehr involviert. Viele aktive Let’sPlayerinnen und Let’s Player veröffentlichen regelmäßig ihre Videos, was einer Daily Soap ähnelt, die die jungen Zuschauenden besonders in den Bann zieht. Viele der sogenannten Streamerinnen und Streamer gehen auf die Kommentare ihres Publikums ein und erzählen oft mehr von sich selbst als nur über das Spiel. Erfolgreiche YouTuberinnen oder YouTuber, die Let’sPlays streamen, sind meist sehr individuell. Eine humorvolle Moderation und comedyhafte Inhalte machen ihre Videos besonders unterhaltsam.
Nicht nur auf der weltweit größten Let’s Play-Plattform YouTube können diese Gamingvideos angesehen werden. Auch Twitch wird dafür genutzt. Hier können Fans sogar direkt in einem Chat schreiben und so noch persönlicher kommunizieren.
Besonders beliebt sind diese Videos bei Jugendlichen ab 13 Jahren, aber schon Kinder ab ca. 10 Jahren fangen an, sich für solche Videos zu begeistern. In Let’sPlays werden Spiele aus jedem Genre und mit jeder Altersfreigabe (USK) gespielt. So können auch Jüngere verleitet werden, Spielinhalte zu sehen, die eigentlich erst für Jugendliche ab 16 oder sogar ab 18 Jahren freigegeben sind. Viele Let’s Playerinnen und Let’s Player zeigen in ihren Videos auch die von ihnen selbst als besonders spannend empfundenen Momente, die mitunter sehr gewaltvoll, grausam oder sexistisch sein können.
Professionelle Let’sPlayerinnen und Let’s Player investieren sehr viel Zeit in die Games. Sie arbeiten manchmal mit den Spieleherstellern direkt zusammen und es kann zu gezieltem Product-Placement kommen – auch wenn nicht gesondert auf eine gesponserte Verbindung hingedeutet wird. Durch Abonnements auf Twitch oder Spendenaufrufe auf YouTube werden Zuschauende dazu gebracht, Geld für Ihre Lieblingsstars auszugeben. So kommentieren manche Streamerinnen und Streamer live, wenn eine Person etwas gespendet hat.
Der erste und sicherste Tipp ist hier, dass Sie sich die Let’sPlays zusammen mit Ihrem Kind anschauen. Sprechen Sie darüber, was Ihren Sohn oder Ihre Tochter daran fasziniert, aber auch was es bei Let‘s Plays zu beachten gibt und was problematisch sein kann. Machen Sie Ihr Kind auf Kommunikationsrisiken im Netz aufmerksam, klären Sie es über die Geschäftsmodelle von Influencerinnen und Influencern auf und informieren Sie sich über die Alterseinstufungen der Lieblingsspiele Ihres Kindes. Let’s Plays können Jugendliche animieren, selbst zum YouTuber oder zur YouTuberin zu werden und das eigene Hobby Gaming in Let’s Plays-Videos zu zeigen. Was Sie tun können, wenn Ihr Kind professionell auf YouTube agieren möchte, erklären wir in diesem Artikel.
Let’sPlays sind sehr beliebt und das hat auch seinen Grund! Es kann unglaublich viel Spaß machen, seinen Idolen zuzuschauen, wie sie ein neues Spiel anspielen und Aufgaben humorvoll meistern – oder eben auch nicht! Denn die Spielerinnen und Spieler sind eben auch nur junge Menschen, eventuell sogar im gleichen Alter wie die Zuschauenden selbst und das macht es eben gerade so faszinierend.
Die Leidenschaft für Videospiele ist für viele Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, unverkennbar. Ob auf einer Konsole, einem PC oder einem Smartphone – Videospiele bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, um sich zu unterhalten, neue Erfahrungen zu sammeln und Fähigkeiten zu verbessern. Aber was genau macht den Reiz des Zockens aus?
Einer der wichtigsten Ressourcen von Videospielen ist die Möglichkeit, in andere Welten einzutauchen und sich in verschiedene Charaktere zu versetzen. Die Spielerinnen und Spieler regen ihre Kreativität und Vorstellungskraft an. Sie erleben Abenteuer, treffen Entscheidungen und lösen Probleme außerhalb der begrenzten Möglichkeiten unserer realen Welt.
Für Nicht-Spielende ist es mitunter gar nicht so leicht, sich da hineinzufühlen. Sprechen Sie offen mit ihrem Kind über seine gemachten Erfahrungen und versuchen Sie diese nachvollziehen zu können. Setzen Sie sich neben Ihr Kind, wenn es spielt und beobachten, was es spielt und wie es spielt. Lassen Sie sich das Spiel erklären und spielen Sie gemeinsam. Wenn Ihr Kind das Gefühl bekommt, Sie als Elternteil interessieren sich wirklich für das, was es dort tut, spricht Ihr Kind offener darüber.
Viele Games sind auf Wettbewerb ausgelegt, was viele Spielende reizt. Ob gegen andere Spielerinnen und Spieler oder gegen die KI (Künstliche Intelligenz) des Spiels – Kinder und Jugendliche können ihre Fähigkeiten mit anderen messen und sich so beweisen. Das gibt ein gutes Gefühl von Zufriedenheit und Stolz, besonders wenn sie dabei erfolgreich sind.
Ihr Kind erzählt stolz von einem virtuellen Sieg? Reden Sie die Errungenschaften nicht klein. Für Kinder und Jugendliche sind sie genauso wichtig und relevant wie das Gewinnen eines Fußballspiels oder das Erstellen eines Kunstwerks. Zeigen Sie Ihrem Kind Anerkennung. Beachten Sie: Games sind so gemacht, dass Spielende immer weiterspielen wollen und das nächste Level oder den nächsten Sieg schaffen möchten. Vereinbaren Sie Regeln, wann mit dem Zocken Schluss ist.
Ein weiterer Faktor, der den Reiz des Spielens ausmacht, ist die Fähigkeit, Stress abzubauen und zu entspannen. Viele Menschen nutzen Videospiele als Ausgleich zu ihrem hektischen Alltag. Sich auf etwas anderes zu konzentrieren kann helfen, um eine Pause von den Herausforderungen des täglichen Lebens zu machen.
Beim Gaming kommen viele Spielende in einen „Flow“ (Englisch für „fließen“). Mit „Flow“ meint die Psychologie einen Zustand, der Leichtigkeit beschreibt, bei dem Menschen in ihrem Tun voll aufgehen und alles um sich herum vergessen. Die Belohnungssysteme in Videospielen sind darauf ausgelegt, gerade dieses „Flow-Erlebnis“ aktiv zu fördern und auszubauen.
Seien Sie sich bewusst, dass Ihr Kind manchmal im „Flow“ ist und es nicht zwangsläufig böse Absicht ist, wenn es auch nach mehrfacher Aufforderung nicht zum Essen kommt. Bei allem Verständnis ist es trotzdem wichtig, Grenzen zu setzen.
Online-Spiele sind zu einem Medium geworden, das Kinder und Jugendliche nutzen, um ihre Freundinnen und Freunde zu treffen und sich über ihre Interessen auszutauschen. Dabei ist die Art des Kontakts zwar rein virtuell, die wichtigen Sozialisierungsprozesse für Ihr Kind entstehen aber trotzdem. Besonders Kinder und Jugendliche aus ländlichen Regionen haben in Games die Chance, ihren Freundeskreis „zu treffen“ auch wenn sie weit weg wohnen.
Ihr Kind kommuniziert in Gaming-Chats und nutzt digitale Tools wie Discord, um sich auszutauschen? Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Plattform-Regeln. Machen Sie Ihrem Kind Kommunikationsrisiken wie Cybergrooming bewusst und schaffen Sie eine vertrauensvolle Gesprächsbasis, damit Ihr Kind bei Problemen jederzeit auf Sie zukommen kann.
Videospiele können auch ein wertvolles Lerninstrument sein. Viele Spiele wie Minecraft erfordern das Anwenden von mathematischen und logischen Fähigkeiten. Auch das Lernen neuer Sprachen und Kulturen kann durch Spiele erleichtert werden, wie beim englischsprachigen Among Us. Manche Spiele fördern auch die Entwicklung kritischen Denkens und Entscheidungsfindung.
Diese Lernerfahrungen sind ein wichtiger Bestandteil der heutigen Zeit. Unser Alltag ist geprägt von Sozialen Netzwerken, Computertechnik, Smartphones, Kryptowährungen und vielem mehr. Um da mithalten zu können, ist es wichtig, eine schnelle Auffassungsgabe zu trainieren, das grundsätzliche technische Verständnis zu schulen und vor allem logische Problemlösungsfähigkeiten auszubauen. Das alles macht Ihr Kind automatisch und begeistert durch das Spielen von Computerspielen.
Bleiben Sie über das Hobby Ihres Kindes informiert, wählen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam Games nach Interesse und Entwicklungsstand aus und achten Sie auf die Altersbeschränkungen von Videospielen. Das Wichtigste für Kinder und Jugendliche beim Spielen ist, neben allen genannten Punkten, dass es Spaß macht. Nicht alles im Leben von Kindern und Jugendlichen muss ein Ziel verfolgen, oder wie schon der Duden dazu schreibt: „[Spielen ist] sich zum Vergnügen, Zeitvertreib und allein aus Freude an der Sache selbst auf irgendeine Weise betätigen, mit etwas beschäftigen“.
Kinder und Jugendliche sollen sich sicher im Internet bewegen können. Gesetzlich regelt das der Jugendmedienschutz, unter anderem mit dem Jugendschutzgesetz. Gleichzeitig gehört das Thema Online-Sicherheit zur Aufgabe von Eltern in der Medienerziehung. Lösungen zum technischen Jugendmedienschutz sind ein Baustein, Kinder zwischen Schutz, Befähigung und Teilhabe beim Umgang mit dem Internet zu begleiten. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die wichtigsten Einstellungen, Apps und Programme.
Sie möchten zuhause technischen Jugendmedienschutz einführen? Dann tun Sie das nicht heimlich. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, erklären Sie die App oder das Programm und nehmen Sie Einstellungen gemeinsam vor. Überlegen Sie genau, welches Schutzbedürfnis Sie und Ihr Kind haben. Erkennen Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes an und finden Sie altersgerechte Lösungen. Passen Sie die Maßnahmen an den aktuellen Entwicklungsstand und das Mediennutzungsverhalten Ihres Kindes an. Der wichtigste Punkt aber ist: Technischer Schutz kann Medienerziehung unterstützen, aber nicht ersetzen! Bleiben Sie mit Ihrem Kind im offenen Dialog, klären Sie es über Risiken auf und gestalten Sie gemeinsam Medienregeln in der Familie.
Always on – immer am Smartphone oder Tablet zu sein kann anstrengend sein und von dem ablenken, was es sonst noch zu tun gibt. Mithilfe der Bildschirmzeit können Sie und Ihr Kind überprüfen, wie lange Sie in welchen Apps verweilen. Verschiedene Einstellungsmöglichkeiten wie der App-Timer, der Konzentrationsmodus oder die Ruhezeit können helfen, das Gerät auch wieder weg zu legen oder sich nicht von bestimmten digitalen Verlockungen ablenken zu lassen.
Die Kindersuchmaschine fragfinn.de betreibt die Browser-App fragFINN. Die Kinderschutz-App bietet einen sicheren Surfraum mit Zugang zu geprüften, kindgerechten Internetseiten für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Auch beim Umgang mit anderen Suchmaschinen wie bing, ecosia oder google können Sie Einstellungen treffen, um eine sichere Suche im Netz zu unterstützen und unangemessene Inhalte herauszufiltern.
Der Vorteil an Kinderkonten ist, dass Sie für jedes Ihrer Kinder ein eigenes Konto anlegen und mit individuellen, altersgemäßen Einstellungen ausstatten können. Mit einem Kinderkonto bei Microsoft Family Safety lassen sich für Android-Geräte, Laptops mit Windows 10 und 11 und für die Xbox Einstellungen zur Bildschirmzeit, Inhaltsfilter, Aktivitätsberichte, Kostenkontrollen und mehr einstellen. Achten Sie darauf, dass Sie die richtige Balance zwischen Schutz und Kontrolle finden und besprechen Sie die Einstellungen mit Ihrem Kind. Wer viele Google-Angebote nutzt, kann ein Kinderkonto über den Google Family Link anlegen und so die Smartphonenutzung des eigenen Kindes kontrollieren. Inwieweit das auch für Ihren Teenager sinnvoll ist, sollten Sie sorgfältig abwägen.
Wenn Sie lieber unabhängig von Anbietern und Betriebssystemen sein möchten, können Sie verschiedene Programme zum technischen Jugendmedienschutz installieren. JusProg ist ein staatlich anerkanntes Jugendschutzprogramm, das kostenfrei, datensparsam und werbefrei ist. Die Salfeld Kindersicherung ist kostenpflichtig und setzt den Fokus auf Zeitlimits und Filter sowie die Verbindung von Eltern- und Kind-Geräten.
Wussten Sie schon, dass Sie Ihren Router wie zum Beispiel die Fritz!BOX kindersicher einstellen können? Sie können Zugangsprofile erstellen, Onlinezeiten einstellen und Internetseiten sperren. Auch Spielekonsolen wie Xbox und Switch sind mit Jugendschutzeinstellungen ausgestattet, die Sie individuell einrichten können. Hier geht es vor allem um Altersbegrenzungen und bei Videospielen und die Begrenzung der Spieldauer.
Wenn Ihr Kind gerne auf Social-Media-Plattformen unterwegs ist, sollten Sie gemeinsam in den Apps Einstellungen z. B. zur Kommunikation, Kontaktaufnahme und Sichtbarkeit des Profils vornehmen. Erklären Sie Ihrem Kind, wie es Kontakte und Inhalte melden und blockieren kann. Ist Ihr Kind noch jung, kann es TikTok im begleiteten Modus nutzen. Sie als Eltern haben dabei die Möglichkeit, verschiedene Funktionen einzuschränken. Bei Instagram können Sie über die Elternaufsicht Einblick über die Kontakte und Follower erhalten und Zeitlimits festlegen. Der Family Center von Snapchat erlaubt eine Übersicht über die Nutzung des eigenen Kindes, ohne auf die Inhalte von Nachrichten und Posts zugreifen zu können. Bei YouTube können Sie entweder einen eingeschränkten Zugang einrichten oder die kindgerechte Alternative YouTube Kids verwenden.
Bei Streaming-Diensten wie Netflix geht es vor allem darum, dass Ihr Kind ausschließlich Zugriff auf altersgerechte Filme und Serien erhält. Viele, aber nicht alle Inhalte sind FSK-geprüft und sind mit Alterseinstufungen gekennzeichnet. Richten Sie für jedes Ihrer Kinder ein eigenes Profil ein und schützen Sie Ihr Profil mit einem sicheren PIN.
Sie kennen Ihr Kind am besten. Sie wissen, was es gerne mit Medien macht und wo Ihr Kind besonders geschützt werden sollte. Halten Sie Ihr Wissen über Jugendschutzeinstellungen und -programme aktuell. Nutzen Sie Hilfsangebote wie medien-kindersicher.de. Dort finden Sie für jedes Gerät und Betriebssystem, für jede App, jedes angesagte Game und Social-Media-Angebot passende Einstellungen nach Altersstufen. Nutzen Sie technischen Jugendmedienschutz als Unterstützung Ihrer Medienerziehung. Begleiten Sie Ihr Kind bei der Mediennutzung, gehen Sie mit gutem Vorbild voran und fördern Sie die Medienkompetenz Ihres Kindes.
Wann ist mein Kind eigentlich alt genug für ein eigenes Smartphone? Es ist nicht einfach, eine für jedes Kind gültige Antwort auf die Frage zu geben. Denn bei der Entscheidung spielt neben dem Nutzen des Smartphones auch der Entwicklungsstand Ihres Kindes eine Rolle. Sie kennen es am besten und können seine Medienerfahrung und sein allgemeines Verantwortungsbewusstsein einschätzen.
Wann der richtige Zeitpunkt sein kann, wie Sie mit Herausforderungen umgehen, welche Sicherheitseinstellungen Sie vorab vornehmen sollten und wie Sie Ihr Kind bei einer möglichst sicheren Nutzung begleiten können, erfahren Sie beim virtuellen Elternabend von Elternguide.online.
Seien Sie live dabei und stellen Sie Ihre Fragen an unsere Expertinnen – wir geben Antworten und stehen für den Austausch zur Verfügung!
Datum: 20.04.2023 | Zeit: 17 bis 18 Uhr
Ablauf: Medienpädagogischer Input mit Möglichkeiten zum offenen Austausch
Referentinnen: Sophia Mellitzer (JFF) und Sophie Pohle (Deutsches Kinderhilfswerk)
Moderation: Lidia de Reese (FSM e.V.)
Plattform: Der virtuelle Elternabend wird über das Tool „Zoom“ realisiert.
Datenschutzhinweis: Zoom ist ein Service der Zoom Video Communications Inc., die ihren Sitz in den USA hat. Wir nutzen Zoom über den deutschen Betreiber easymeet24. Serverstandort von easymeet24 ist Europa. Weiterhin haben wir innerhalb des Dienstes Zoom die Konfigurationen mit dem höchsten Daten- und Sicherheitsschutz gewählt.
Bitte nehmen Sie auch von unserer Datenschutzerklärung Kenntnis.
Anmeldung:
Nach dem viel beachteten Start der Spiele-App Pokémon GO im Jahr 2016 gibt es weiterhin weltweit begeisterte Spielerinnen und Spieler und immer neue dieser kleinen Monster, genannt Pokémon. Vielleicht kennen Sie Pikachu, Glumanda und Shiggi aus Ihrer eigenen Kindheit – von Sammelkarten oder dem Videospiel.
Bei Pokémon GO wird der Spieler zum Trainer. Er oder sie sammelt Pokémon überall in der Umgebung. Diese werden weiterentwickelt, trainiert und können im Kampf gegeneinander antreten.
Pokemon GO ist eine sogenannte ortsbasierte Spiele-App, die nur mit einer Internetverbindung, eingeschaltetem GPS und Kamerazugriff funktioniert. Auf dem Handydisplay wird die Umgebung als virtuelle Karte angezeigt. Auf dieser erscheinen die kleinen Monster, wenn man sich mit dem Smartphone (im Freien) bewegt. Außerdem gibt es an manchen Orten sogenannte Pokéstopps, wo man die zum Fangen der Pokémons wichtigen Pokébälle und anderes Zubehör einsammeln kann oder Arenen, in denen Pokémons verschiedener Spielerinnen und Spieler gegeneinander antreten.
Um bestimmte Pokémons zu finden, muss der Spieler oder die Spielerin an bestimmte Orte gehen. Denn die zahlreichen und unterschiedlichen Monster sind je nach Stärke und Eigenschaften an verschiedenen Orten anzutreffen.
Die Verschmelzung von Realität und Spiel begeistert sicherlich nicht nur Kinder und Jugendliche. Online spielen ist mit Pokémon GO ganz einfach per Smartphone auch draußen und gemeinsam möglich. Man kann das Smartphone jederzeit aus der Tasche holen und nach neuen Monstern in der unmittelbaren Umgebung suchen. Es ist wie eine spannende Schatzsuche oder vertreibt die Langeweile z. B. beim Warten auf den Bus.
Auch die verschiedenen Ebenen des Spiels machen es kurzweilig und für junge Menschen attraktiv: das Sammeln und Weiterentwickeln von Monstern, das Gegeneinander-Kämpfen, das Miteinander-Messen durch Levelaufstieg und die ständige Weiterentwicklung des Spiels mit neuen Gadgets und neuen Pokémons. In den letzten Jahren werden immer mehr Events und Aktionen angeboten, für die sich Spielende Tickets kaufen und online oder offline in Echtzeit vernetzen können.
Da unterwegs theoretisch überall Pokémon auftauchen könnten, neigen Nutzerinnen und Nutzer der App dazu, den Blick immer auf das Handydisplay gerichtet zu haben, sodass Vorsicht im Straßenverkehr geboten ist. Als Erweiterung bietet der Hersteller den Pokéball Plus an: ein Plastikball, der über Bluetooth mit dem Smartphone verbunden ist und beim Auftauchen eines Pokémons vibriert.
Die App kann auch dazu verleiten, unbekannte Orte allein aufzusuchen, an unerreichbare Stellen wie Baustellen zu betreten oder bei Nacht loszulaufen, um bestimmte Pokémon zu fangen. Machen Sie hier feste Spielregeln aus. Ihr Kind sollte immer in Begleitung eines befreundeten Spielers oder Spielerin auf die Suche gehen und ein Erziehungsberechtigter sollte stets über die besuchten Orte Bescheid wissen.
Da es immer neue Pokémon gibt, endet das Spiel quasi nie. Je mehr und stärkere Pokémon man hat, desto höher ist das eigene Spiel-Level. Viele Kinder und Jugendliche vergleichen sich gerne miteinander und wollen besser sein als die anderen. Deshalb verleitet die App, immer weiterspielen zu wollen. In den Regeln zur Game-Nutzung sollten Sie deshalb gemeinsam mit Ihrem Kind festlegen, wie lange und wie oft es die App aufrufen darf.
In Bezug auf den Datenschutz ist Pokémon GO einiger Kritik ausgesetzt. Damit Ihr Kind die App nutzen und auf Pokémon-Suche gehen kann, muss der GPS-Empfang auf dem Smartphone ständig aktiviert sein. Man muss der App viele weitere Berechtigungen erteilen, u. a. den Zugriff auf die SD-Karte und die Kamera. Es ist nicht klar, inwiefern der Hersteller Niantic all diese Daten nutzt oder in Zukunft nutzen könnte.
Das Spiel finanziert sich über In-App-Käufe. Man erwirbt virtuelle Poké-Münzen durch den Spielfortschritt oder gegen echtes Geld und kann dafür mehr oder weniger wichtige Gegenstände erhalten. Zubehör wird auch in Wunderboxen angeboten, zum Beispiel Eier, aus denen Pokémon schlüpfen. Diese Boxen werden auch Lootboxen genannt, weil der tatsächliche Wert des Inhalts Glückssache ist. Um Ihr Kind nicht in Versuchung zu bringen, lassen sich In-App-Käufe durch Sie als Erziehungsberechtigte bei iOS deaktivieren oder bei Android per Passwort schützen. Denn auch ohne diese In-App-Käufe macht das Spiel Spaß!
Das Spiel wurde 2019 von Stiftung Warentest unter die Lupe genommen und als einziges der getesteten Spiele mit der zweitbesten Kategorie „Bedenklich“ bewertet, wohingegen alle anderen ein „Inakzeptabel“ erhielten. Das einzige Problem ist der Datenschutz: Der Name des Mobilfunkanbieters sowie Nutzungsstatistiken werden an Dritte weitergegeben und die Datenschutzerklärung ist für Kinder nicht verständlich.
Auf der offiziellen Webseite des U.S.-amerikanischen Spiele-Herstellers Niantic und beim Starten der App wird u. a. auf die oben genannten Problematiken hingewiesen und es werden Tipps zur Sicherheit gegeben. Außerdem wird Erziehungsberechtigten empfohlen, die Kindersicherung in den Einstellungen von Handys zu nutzen. Hiermit lassen sich Spielzeit und In-App-Käufe einschränken. Über das Niantic-Kids-Elternportal können Eltern vor dem ersten Spielen die Spiele-Accounts ihres Kindes einrichten, es verwalten und anpassen. Mehr Informationen bietet das In-App-Käufe
Ihr Kind möchte unbedingt auf die Jagd nach Pokémon gehen? Hier stehen Sie vor der Aufgabe, einzuschätzen, ob Ihr Kind sich der angesprochenen Risiken bewusst ist. Neben Datenschutzfragen (insbesondere die ständige Standortbestimmung) gehört dazu, ob Ihr Kind das Prinzip der “Erweiterten Realität” (Augmented Reality) – also die Verschmelzung von Realität und Spiel – bereits versteht.
Laden Sie immer nur die Original-App (von Niantic) herunter. Apps von Drittanbietern sind oft mit Schadsoftware infiziert.
Sie als Erziehungsberechtigte müssen für Kinder unter 13 Jahren ein eigenes Kinder-Konto einrichten. Es ist empfehlenswert, einen neuen Account anzulegen und kein vorhandenes Google-Konto zu nutzen. Nutzen Sie das Niantic-Kids-Elternportal, um den Spiele-Account Ihres Kindes zu verwalten.
Entdecken Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Kind das Spiel und vereinbaren Sie Regeln für die Spieldauer, den erlaubten Spielradius und In-App-Käufe. Tun Sie sich mit befreundeten Familien zusammen und lassen Sie Ihr Kind nicht allein losziehen. Vielleicht ist das Spiel eine gute Gelegenheit für einen gemeinsamen Pokémon-Spaziergang an der frischen Luftt!
In vielen Familien wird nicht mehr auf lineares Fernsehen gesetzt, d. h. anschauen, was gerade läuft. Stattdessen wird über den Smart-TV oder das Tablet das Angebot von Streamingdiensten genutzt – immer dann, wenn gerade Zeit und Lust zum Fernsehen ist.
Das Angebot für Kinder und Jugendliche ist bei Streamingdiensten und Mediatheken quasi unbegrenzt und jederzeit verfügbar. Kinder schauen zum Teil selbstständig Filme und Serien. Umso wichtiger ist es, die Dienste so einzustellen, dass sie nur auf kindgerechte und altersgemäße Inhalte zugreifen können.
Behalten Sie im Blick, wie viel Ihr Kind schaut. Zu Bingewatching kann es auch bei Kindern und Jugendlichen kommen, wenn sie in ihrer Mediennutzung nicht begleitet werden.
Jugendschutzmaßnahmen sollen Kinder und Jugendliche davor bewahren, altersunangemessene Erfahrungen zu machen. Das sind beispielsweise Inhalte, die sie ängstigen oder verstören können, oder die ungewollte Kontaktaufnahme durch Fremde. Streamingdienste müssen über bestimmte Einstellungsmöglichkeiten dafür sorgen, dass eine sichere Nutzung ihres Angebots für Kinder und Jugendliche möglich ist.
Jeder Streamingdienst hat eigene Jugendschutzeinstellungen, die immer mal wieder angepasst werden. Deshalb können wir nur jeweils einen aktuellen Stand (Dezember 2022) der beliebtesten Dienste wiedergeben.
Informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Funktionen und Jugendschutzeinstellungen „Ihres“ Streaminganbieters. Viele verfügen über eigene Informationsportale für Eltern.
Die Kindersicherung in Prime Video finden Sie entweder in Ihrem Amazon-Konto über den Browser (Zahnrad: Einstellungen) oder in der App bei „Mein Bereich“. Hier können Sie eine PIN einrichten, nach deren Eingabe sich gesicherte Inhalte trotzdem anschauen lassen. Zudem lassen sich mit der Kindersicherung Kaufbeschränkungen und Wiedergabebeschränkungen aktivieren. Über das kostenpflichtige Zusatzabo Amazon Kids+ können Eltern einen eigenen Kinderbereich bei Amazon anlegen. Lesen Sie hier genauer nach, wie die Einrichtung der Amazon-Kindersicherung funktioniert.
Auch bei Disney+ können Kinderprofile mit einer kindgerechten Bedienoberfläche angelegt werden. In diesen werden ausschließlich Inhalte mit Altersfreigaben von FSK 0 bis einschließlich FSK 6 angezeigt. Die Angabe von Vorlieben für bestimmte Altersfreigaben von Inhalten ist allerdings nicht möglich. Mit einer PIN kann das Anlegen neuer Profile verhindert werden. Lesen Sie mehr auf der Hilfeseite von Disney+.
Bei ARD und ZDF ist der Jugendschutz auf zwei Wegen umgesetzt: Filme, Serien und Sendungen, die für Kinder und Jugendliche unter 16 bzw. 18 Jahren nicht geeignet sind, können ohne Anmeldung erst ab 22 bzw. 23 Uhr (bis 6 Uhr) angeschaut werden. Außerdem gibt es einen Kinderbereich, der nur kindgerechte Inhalte anzeigt. Sobald dieser verlassen wird, gibt es einen Hinweis. Wer ein Konto für die Nutzung der Mediatheken einrichtet, kann zusätzlich individuelle Einstellungen vornehmen, z. B. zusätzliche Altersfreigaben, Festlegung eines Codes und das Anlegen einer personalisierten Mediathek. Mehr dazu auf den Hilfeseiten von ARD und ZDF.
Mit der Netflix Kids-Umgebung können Sie eines oder mehrere Kinderprofile für Netflix anlegen. Diese Kindersicherung erlaubt es, Altersfreigaben für ein Profil festzulegen, einzelne Titel zu blockieren, eine PIN einzurichten und die automatische Wiedergabe zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Mit einem Kinderprofil können keine Änderungen am eigenen oder einem
anderen Profil vorgenommen werden. Die Netflix Kids-Umgebung bezieht sich nicht nur auf Filme und Serien, auch der Zugriff Netflix-Spiele kann damit eingeschränkt werden. Auf der entsprechenden Hilfe-Seite von Netflix erhalten Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Einrichtung der Kindersicherung.
Technische Jugendschutz-Einstellungen bringen vor allem etwas, wenn Kinder darüber Bescheid wissen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren und das Ziel der Einstellungen. Sie sollten regelmäßig überdenken, ob Einstellungen angepasst werden können – gemeinsam mit Ihrem Kind.
Trotz einer Kindersicherung braucht Ihr Kind Begleitung bei seiner Mediennutzung. Seien Sie ansprechbar, wenn Fragen oder Ängste aufkommen. Und beobachten Sie Ihr Kind, wenn es Videos anschaut. Wählen Sie vorab gemeinsam Inhalte aus – dann können Sie Ihr Kind auch mal allein eine Folge anschauen lassen. Wenn Sie zusammen Medienregeln festlegen, unterstützen Sie die Förderung von Medienkompetenz.
Mehr zu den Einstellungsmöglichkeiten und genaue Anleitungen können Sie im Leitfaden von klicksafe nachlesen.
„Lieber Weihnachtsmann, dieses Jahr wünsche ich mir ein neues Smartphone. Aber eines mit einer guten Kamera, bitte!“
Mediengeräte stehen auf vielen Wunschzetteln ganz oben. Bei den Eltern aber lösen sie oft vor allem Fragen aus. Sind Medien gute Geschenke? Welche Medien sind für welches Alter geeignet? Und was sollte beim Kauf beachtet werden?
Vom Buch oder Hörspiel bis hin zu Spielekonsole fällt so einiges unter den Begriff Medien. Und fast alle davon tauchen irgendwann als Geschenkewünsche auf. Bei kleineren Kindern finden sich häufig Bilderbücher, Hörspiele oder Musikboxen in den Geschenken. Später gehen die Wünsche eher in Richtung Smartwatches oder Kinder-Tablets. Und wenn die Kinder älter werden, landen zunehmend Laptops und Tablets, Spielekonsolen und vor allem Smartphones auf den Wunschzetteln.
Meist fühlen sich Eltern in den ersten Jahren noch relativ sicher in der Auswahl und werden später zunehmend unsicher. Einige Dinge, die das Schenken leichter machen, lassen sich aber immer beachten!
Die Frage steht im Raum, ob überhaupt Medien geschenkt werden und welche die richtigen sind? Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Entscheidung zu treffen. Die folgenden Fragen können dabei helfen:
Kinder orientieren sich oft an älteren Freundinnen und Freunden oder Geschwistern. Deshalb interessieren sie sich für Angebote, die ihrem Alter nicht angemessen sind. Als Eltern sollten Sie allerdings darauf achten, für welches Alter ein Angebot gedacht ist. Alles Wichtige dazu können Sie in unseren Beitrag „Altersgerechte Medien für mein Kind“ nachlesen.
Bevor Medien eingekauft werden, sollten Sie sich außerdem überlegen, ob Ihr Kind bereits in der Lage ist, damit umzugehen. Da geht es einmal um die Nutzung selbst. Hilfreich kann es sein, für sich zu beantworten, ob Ihr Kind motorisch und kognitiv schon in der Lage ist, das gewünschte Gerät zu nutzen. Es geht auch um die Frage, ob Ihr Kind, schon begründet Inhalte alleine auswählen, ob es den finanziellen Wert eines Gerätes richtig einschätzen und entsprechend vorsichtig damit umgehen kann und vieles mehr.
Vor der Anschaffung eines Smartphones eignet sich etwa der Fragebogen „Ist mein Kind bereit für ein Smartphone?“, von klicksafe, um dem nachzugehen.
Mediengeschenke können schnell ganz schön teuer werden. Dann stehen Sie als Eltern vor dem Dilemma: Erfüllen wir den Wunsch zum hohen Preis – oder enttäuschen wir das Kind? Oft gibt es aber noch andere Lösungen. Bei teuren Geräten bietet es sich an, zunächst mit älteren, gebrauchten Modellen zu starten. Das spart Geld und gibt die Möglichkeit, erst auszuprobieren, wie gut Ihr Kind damit umgehen kann. Bekommt Ihr Kind bereits Taschengeld, kann es auch an den Kosten beteiligt werden. So lernt es auch, den Wert des Gerätes besser einzuschätzen und geht sorgsamer damit um.
Vor dem Medienkauf sollte außerdem darüber nachgedacht und gesprochen werden, wie mit den Medien später umgegangen wird. Bei jüngeren Kindern bietet sich an, gemeinsam Medienregeln auszuhandeln und in einem Mediennutzungsvertrag festzuhalten. Zusätzlich können Sie auf technische Schutzmaßnahmen zurückgreifen und diese gemeinsam mit Ihrem Kind einrichten. Viele Geräte haben eigene Jugendschutz-Einstellungen. Auch mit älteren Kindern und Jugendlichen muss über Nutzungszeiten, Kosten und verantwortungsvollen Umgang mit Inhalten gesprochen werden.
Alles in allem gilt für Mediengeschenke: Der Kauf allein ist nur der erste Schritt. Wichtig ist, dass Sie sowohl über den Wunsch als auch über die Nutzung mit Ihrem Kind im Gespräch bleiben. So können Sie Ihr Kind gut bei ihrer Mediennutzung begleiten, Schwierigkeiten frühzeitig entdecken und gemeinsam Lösungen finden.
Sprechen Sie sich vorher auch mit anderen Eltern ab, wenn die Geräte dort schon angeschafft wurden. Welche Erfahrungen haben sie gemacht?
Das gemeinsame Ausprobieren der Medien unter dem Weihnachtsbaum macht zusammen noch viel mehr Spaß! So lernen auch Sie das neue Gerät Ihres Kindes gleich kennen.
Das eigene Gerät mit einem anderen zu verbinden ist unheimlich praktisch – ob zum Teilen von Bildern oder zum Nutzen der mobilen Daten einer anderen Person. Doch die entsprechenden Funktionen führen auch zu Problemen, oder sie werden von fremden Menschen missbraucht.
Bluetooth verbindet zwei Geräte über Funk miteinander. So ist es ganz ohne Kabel möglich, Daten untereinander auszutauschen. Häufig wird das genutzt, um Musik über das Smartphone mit sogenannten Bluetooth-Kopfhörern zu hören. Auch mobile Lautsprecher, Smart Speaker oder Smart Toys können via Bluetooth mit Smartphones und Tablets verbunden werden. Bluetooth kann Geräte miteinander verbinden, die bis zu 10 Meter voneinander entfernt sind.
Der Name Bluetooth bedeutet „Blauzahn“ und kommt von einer Geschichte um den dänischen König Harald Blauzahn. Der hatte im Jahr 958 für eine gute Verbindung zwischen Dänemark und Norwegen gesorgt.
Bluetooth wird darüber hinaus für unterschiedliche Anwendungen oder Funktionen zum kabellosen Datenaustausch unter Geräten genutzt. Apple-Geräte bieten dafür den Service AirDrop, der zwei oder mehr Geräte über Bluetooth miteinander verbindet, sobald sie sich nahbeieinander befinden. Bei mehr als 10 Metern Abstand funktioniert die AirDrop-Verbindung nur, wenn beide Geräte im gleichen WLAN sind. Wer ein Foto verschicken will, muss dieses in der Galerie öffnen und auf das Teilen-Symbol (Rechteck mit Pfeil nach oben) unterhalb des Fotos klicken. Wenn ein Gerät in der Nähe erkannt wird, erscheint das AirDrop-Symbol mit einer roten Zahl. Beim Drauftippen werden die entsprechenden Geräte angezeigt und man kann auswählen, an wen das Foto verschickt werden soll. Das Ziel-Gerät muss den Empfang einer Datei bestätigen, bevor der Versand erfolgt.
Bei anderen Betriebssystemen und Gerätetypen lassen sich Dateien entweder allein durch Aktivierung von Bluetooth (in den Einstellungen unter Netzwerke/Drahtlosverbindung) auf beiden Geräten teilen, oder es gibt eigene Anwendungen dafür, beispielsweise Nearby Share für Android.
Eine weitere Funktechnik, die viele Smartphones integriert haben, heißt NFC. Das steht für Near Field Communication (also Kommunikation in der nahen Umgebung). Auch darüber können Daten versendet werden – allerdings durch Berührung der zu verbindenden Geräte bzw. über geringere Abstände als bei Bluetooth. Diese Funktion kommt häufig bei der Verwendung des Smartphones als Zahlungsmittel zum Einsatz. Wenn beispielsweise eine Kreditkarte im Smartphone hinterlegt ist (über ApplePay, Google Pay o. ä.), wird das Smartphone beim Bezahlen an der Kasse einfach an das Kartenlesegerät gehalten und schon erfolgt die Zahlung. Bei geringen Beträgen muss dabei nicht einmal eine PIN eingegeben werden.
Die NFC-Funktion kann auch kreativ genutzt werden, wie unsere Anleitung „Eine eigene Hörspielbox basteln“ zeigt.
Bei Apple-Geräten ist voreingestellt, dass „Nur Kontakte“ Daten über AirDrop teilen können. Dafür muss ein Zugriff auf die eigene Kontaktliste gewährt werden. In den Einstellungen kann aber auch die Freigabe für „Alle“ ausgewählt oder die Sichtbarkeit komplett deaktiviert werden. Über AirDrop können auch Passwörter mit Nutzerinnen und Nutzern von Apple-Geräten geteilt werden. Das geht aber nur, wenn die andere Person als Kontakt im Smartphone hinterlegt ist.
Es kann nie hundertprozentig sichergestellt werden, dass fremde Personen nicht unbemerkt Daten, wie die Telefonnummer oder die E-Mail-Adresse, über Bluetooth, AirDrop und WLAN abgreifen. Bei NFC ist die Wahrscheinlichkeit geringer, da die jeweiligen Geräte sehr nah beieinander sein müssen.
Achten Sie besonders bei Smart Toys darauf, dass die Bluetooth-Funktion nicht permanent aktiv ist, so dass sich Fremde keinen digitalen Zugang zum Kinderzimmer verschaffen können. Lesen Sie mehr dazu in unserem Beitrag Teddy und Puppe hören mit – Smart Toys im Kinderzimmer.
Wer unterwegs ist und in seine Einstellungen schaut, kann erkennen, dass sich andere empfangsbereite Geräte in der Nähe befinden. Das heißt, dass auch das eigene Gerät für andere erkennbar ist. Deshalb sollte – wenn möglich – der Gerätename so abgeändert werden, dass die Privatsphäre nicht verletzt werden kann. Nutzen Sie daher keinen vollständigen Klarnamen, z. B. Kai Müllers iPhone, sondern besser einen Spitznamen o. ä.
Außerdem ist zu beachten, dass einige Informationen erhoben werden, damit der Dienst genutzt werden kann. Diese erhobenen Daten sollen jedoch laut Angaben der Dienstleister bei der Datenübertragung verschlüsselt sein. Neben dem Gerätenamen betrifft das die eigenen Kontakte sowie Nutzungsinformationen und Leistungsdaten für Analysezwecke.
Bestenfalls sollten Bluetooth, AirDrop usw. komplett deaktiviert sein und nur aktiviert werden, wenn die Funktion wirklich gebraucht wird. Hinterlegen Sie auch nicht Ihre Zahlungsdaten im Smartphone Ihres Kindes. Dann können diese bei einem möglichen Verlust des Geräts nicht missbraucht werden.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Risiken dieser Funktionen und gehen Sie gemeinsam die Einstellungen am Smartphone durch.
Bunte Avatare versuchen so schnell wie möglich ins Ziel zu kommen und müssen dabei in einer bunten und verspielt gestalteten Spielwelt zahlreiche kniffelige Hindernisse überwinden. Unfaires Verhalten ist nicht verboten und so werden Gegner schon mal zur Seite geschubst, um selbst schneller voranzukommen. Fall Guys ist beliebt bei Kindern und Jugendlichen, deshalb stellen wir das Game vor.
In Fall Guys geht es darum, einen Charakter durch einen Hindernisparcours zu steuern und dabei schneller zu sein als die Mitspieler und Mitspielerinnen.
Eine Runde startet mit 60 Teilnehmenden und dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Nach jedem Minispiel scheiden Spielende aus, bis eine Gewinnerin oder ein Gewinner feststeht.
Zusätzlich zu den in der Welt vorkommenden Hindernissen können sich Spielende gegenseitig am Gewinnen hindern, etwa durch Schubsen und Festhalten.
Regelmäßig gibt es neue Minispiele in Fall Guys, die als sogenannte Seasons veröffentlicht werden.
Das Spiel ist im Vergleich zu anderen Vertretern des Battle-Royale-Genres sehr farbenfroh gestaltet und kommt ohne vulgäre Sprache und Gewaltdarstellungen aus. Aufgrund des leicht verständlichen Spielprinzips und die einfach zu erlernende Steuerung ist das Spiel für alle Altersklassen (ab 8 Jahren) geeignet.
Das Spielprinzip erinnert an die bei Jugendlichen beliebte Fernsehshow „Ninja Warrior“. Kinder und Jugendliche können Fall Guys mit ihren Freunden spielen, gegeneinander antreten und dabei über den Sprachchat unterhalten. Durch die kurzen Rundenzeiten können Spielende ihre Gaming-Zeit gut einteilen.
Es gibt mittlerweile auch eine Spiele-App, die das Prinzip von Fall Guys aufgreift. Erfahren Sie mehr über Stumble Guys bei Handysektor.
Fall Guys ist zwar kostenlos erhältlich, finanziert sich aber über In-Game-Käufe. Diese bringen keine Vorteile, sondern beziehen sich nur auf die Ausstattung und das Aussehen der Spielfigur. Mehr dazu in unserem Beitrag Vorsicht In-App-Käufe!
In Spielen mit hohem Wettbewerbscharakter kann es immer auch zu Frustmomenten, im Extremfall sogar zu Aggressionen, kommen.
Das Spiel verfügt über keinen Textchat innerhalb des Spiels, allerdings gibt es einen Sprachchat. Dieser ist standardmäßig deaktiviert und muss in den Einstellungen selbst aktiviert werden. Falls er aktiviert ist, kann es über diesen zu Beleidigungen und Ähnlichem kommen.
Für Kinder und Jugendliche steht bei Fall Guys der Spaß am gemeinsamen Wettkampf im Vordergrund. Sich mit Freunden zu messen und in einem Hindernisparcours gegeneinander anzutreten, kann aber auch Konflikte verursachen. Spielen Sie deshalb das Spiel zu Beginn am besten gemeinsam mit Ihrem Kind. Dadurch können Sie die Faszination am Spiel besser nachempfinden. Ihr Kind sollte nicht jünger als sechs Jahre sein, wenn es das Spiel zum ersten Mal spielt, da die grellen Farben und das schnelle Spiel es sonst leicht überfordern kann. Achten Sie auf die Alterseinordnung der USK der jeweiligen Version (Season) und pädagogische Altersempfehlungen.
Besonders aufmerksam sollten Sie als Eltern bei In-App-Käufen sein. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, inwiefern diese notwendig und sinnvoll sind und finden Sie eine Regelung dazu.
Nutzen Sie Einstellungsmöglichkeiten an der Spielekonsole oder im Account des Spieleanbieters, um beispielsweise die Bezahlfunktionen mit einem PIN zu sichern oder die Spielzeit zu limitieren. Der Anbieter von Epic Games hat eine Kindersicherung, mehr dazu finden Sie hier.
Vereinbaren Sie grundsätzlich Regeln für die Mediennutzung und sprechen Sie mit Ihrem Kinder über Risiken in Spielen.
Wo liegt eigentlich Zypern? Wie sieht es in Argentinien aus? Und welche Flagge ist gelb-grün-rot gestreift?* Unsere Erde ist vielfältig und es lohnt sich, sie zu erkunden. Online-Spiele laden dazu ein, virtuell auf Reisen zu gehen und mehr über Länder, Städte, Meere, Vulkane und Co zu lernen. Wir stellen ausgewählte Geografie-Games für verschiedene Altersklassen vor.
Stellen Sie sich vor, Sie werden an einem Ort irgendwo auf der Welt ausgesetzt und müssen anhand von Hinweisen herausfinden, wo Sie sich befinden. Darum geht es beim schwedischen Geografie-Game Geoguessr, das aktuell unter Streamerinnen und Streamern sehr beliebt ist. Spielerinnen und Spieler finden sich zu Beginn per Zufall auf einer Google-Street-View-Aufnahme einer Straße oder eines Weges wieder. Mit Pfeiltasten bewegen sie sich durch Landschaften, Dörfer und Städte. Sie schauen sich um, zoomen an Verkehrsschilder, Kennzeichen oder Pflanzen heran und suchen nach Anhaltspunkten für den virtuellen Aufenthaltsort. Anhand dessen versuchen sie, ihren Pin so genau wie möglich auf die Weltkarte zu setzen. Daraufhin wird der wahre Ort angezeigt und je nach Abstand zum eigenen Tipp eine Punktzahl vergeben. In der kostenfreien Version ist die Spielzeit begrenzt. Der kostenpflichtige Pro-Account macht zeitlich unbegrenztes Spielen und das Zusammenspiel im Battle-Royal-Modus mit bis zu 20 Freundinnen und Freunden möglich. Altersempfehlung: ab 10 Jahren (Spieleratgeber NRW).
Für Kinder ab dem Grundschulalter sind die Lernspiele auf Toporopa gedacht. Hier dreht sich alles um den europäischen Kontinent. Egal ob Flaggen zuordnen, Flüsse bestimmen oder Hauptstädte erraten – dort finden Kinder und Jugendliche Lernanregungen und Spielspaß in einem. Vor jedem Spiel kann in der Bibliothek oder auf der Karte das eigene Wissen erweitert werden. Danach geht es per Quiz an die Lernerfolgskontrolle. Wer seine Kenntnisse weltweit testen möchte, ist auf Welt-Quiz Geografie richtig. Die beiden niederländischen Webseiten können in mehreren Sprachen verwendet werden und kommen mit wenig Werbung aus. Altersempfehlung: ab 8 Jahren (Internet-ABC).
Allein, mit Freundinnen und Freunden oder gegen den Computer antreten – das geht in den Lernspielen auf LearningApps. Kinder ab dem Vorschulalter können hier in Spielen wie dem Deutschland Quiz ihr Wissen unter Beweis stellen. Wer auf LearningApps ein Konto anlegt, kann eigene interaktive Lernspiele, sogenannte Apps, erstellen und mit anderen teilen. Das sind zum Beispiel Zuordnungsübungen, Multiple-Choice-Fragen oder Lückentexte. Hinter LearningApps steht ein Schweizer Verein, die Webseite ist werbefrei. Altersempfehlung: je nach Spiel von der Vorschule bis zum Abitur.
Ob bei Fernweh oder Wissensdurst – Geografie-Spiele bieten gute Unterhaltung, erweitern Kenntnisse und stillen so manche Sehnsucht. Spielen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind verschiedene Erdkunde-Games und bereisen Sie ganz ohne Gepäck virtuell unsere Welt. Beachten Sie dabei:
1. Zypern liegt im südöstlichen Mittelmeer zwischen dem Libanon und der Türkei.
2. Vom Regenwald über die Pampa bis zur Küste Patagoniens ist Argentiniens Landschaft vielfältig und vor allem weitläufig.
3. Litauens Flagge hat drei horizontale Streifen in gelb, grün und rot.
Auf den ersten Blick süß, auf den zweiten Blick gruselig: Das Kuscheltier Huggy Wuggy ist in und vor vielen Geschäften zu finden und ganz bestimmt nichts für Kinder. Denn Huggy Wuggy stammt eigentlich aus brutalen und erschreckenden Videos, die für Kinder schwer zu verdauen sind.
Huggy Wuggy sieht im ersten Moment aus wie ein beliebiges Kuscheltier: Es hat lange Arme und Beine, große Glubschaugen und weiches, blaues Fell. Klar, dass Kinder die Figur toll finden. Und weil Kinder eine beliebte Zielgruppe sind, wird Huggy Wuggy mittlerweile auch stark für Kinder angeboten. Das Kuscheltier gibt es bereits in allen Farben, man kann Rucksäcke, Kleidung oder Faschingskostüme damit kaufen.
Das Problem dabei: Hinter Huggy Wuggys großem, grinsenden Mund versteckt sich eine Reihe scharfer Zähne. Und hinter der putzigen Fassade versteckt sich der reine Grusel. Denn Huggy Wuggy stammt aus dem Computerspiel „Poppy Playtime“. In diesem Horror-Spiel befinden sich die Spielerinnen und Spieler in einer Spielzeugfabrik und müssen gegen lebendige, äußerst bösartige und gruselige Spielzeuge kämpfen und aus der Fabrik entkommen. Huggy Wuggy ist der Anführer der gruseligen Spielzeug-Armee, die die Spielenden verfolgt und ihnen Angst und Schrecken einjagt.
Man könnte meinen, das Kuscheltier allein wäre kein Problem, so lange Kinder das Spiel dazu nicht spielen. Leider ist das aber etwas kurz gegriffen. Zum einen ist Huggy Wuggy schon allein aufgrund der vielen, spitzen Zähne dazu geeignet, jüngeren oder sensibleren Kindern einen gehörigen Schrecken einzujagen. Das größere Problem ist aber, dass Kinder schon sehr früh in digitalen Medien unterwegs sind. Auch, wenn die Kinder mit dem eigentlichen Spiel nicht in Kontakt kommen: Was das Internet über Huggy Wuggy bereithält, reicht auch so für Albträume. Online finden sich nämlich gruselige Bilder in großer Zahl. Auf den gängigen Video-Plattformen stehen nicht nur Lets-Play-Videos, sondern auch Videos, in denen Huggy Wuggy unvermittelt auftaucht, um Menschen zu erschrecken und Angst zu verbreiten. Für Kinder ist dieser Vermischung einer süßen, fiktiven Figur mit einer so furchteinflößenden Darstellung schwer zu verstehen und zu verarbeiten.
Eltern befinden sich oft in einer schwierigen Situation, wenn das Thema zu Hause auf Huggy Wuggy kommt. Sie wollen ihre Kinder schützen, ohne aber als Spaßverderber dazustehen. Es ist deshalb wichtig, sich zunächst gut zu informieren: Wenn Sie wissen, was hinter dem Phänomen Huggy Wuggy steht, können Sie sich viel besser selbst eine Meinung bilden und mit Ihren Kindern Ihre Bedenken besprechen.
Haben Sie ein offenes Ohr für die Anliegen und Fragen Ihrer Kinder, lassen Sie sich auf ihre Sichtweise ein und interessieren Sie sich dafür. Fragen Sie nach, woher das Kind die Plüschfigur kennt, was es daran toll findet oder was es darüber schon weiß. So können Sie im Gespräch bleiben und sind Sie auch Ansprechpartner, wenn Ihr Kind vielleicht schon Inhalte gesehen hat, die es ängstigen oder verunsichern.
Vertreten Sie dennoch eine klare und begründete Position und erklären Sie Ihrem Kind, warum Sie das Kuscheltier vielleicht nicht kaufen wollen. Ein offenes und wertschätzendes Gespräch kann hier Verständnis schaffen – während Verbote oft nur dazu führen, dass Kinder nicht mehr über ihre Erlebnisse sprechen.
Weitere Informationen rund um das Phänomen Huggy Wuggy gibt es beim FLIMMO.
Jeden Monat werden automatisch ein paar Euro für den Netflix-Account vom Konto abgebucht. Das Kind bekommt gelegentlich ein neues Computerspiel oder Geld für die In-Game-Käufe in der Spiele-App. Aber wie sieht es mit anderen Inhalten im Netz aus? Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie kreative Menschen im Netz ihr Geld verdienen, außer mit Werbung. Wie reagieren Sie, wenn Ihr Kind nach Ihrem PayPal-Account fragt, weil es gern seiner Lieblingsmusikerin bei Spotify Geld spenden möchte?
Creatorinnen und Creator sind Menschen, die im Netz Inhalte veröffentlichen – also Influencer, Musikerinnen, Autoren usw. Viele von ihnen verdienen ihr Geld über Einnahmen aus Werbeverträgen bzw. geschaltete Werbung und dadurch, dass ihre Inhalte, wie Songs oder Podcasts, über Streamingdienste angehört werden. Allerdings können nicht alle kreativen Menschen allein davon leben. Creatorinnen und Creator können darüber hinaus von ihren Fans über Spendenaktionen und bestimmte Plattformen finanziell unterstützt werden. Damit zeigen ihnen ihre Fans, dass ihnen die Inhalte wichtig und für sie wertvoll sind. Durch die Unterstützung können sich Künstlerinnen und Künstler unabhängiger von kommerziellen Plattformen machen und ihren Fans zusätzlich exklusive Inhalte anbieten.
Bezahlinhalte im Internet werden immer selbstverständlicher. Lesen Sie mehr dazu in unserem Beitrag „Alles kostenlos im Netz?“.
Abgesehen von kostenpflichtigen Abos, Accounts und Apps gibt es Unterstützungsmöglichkeiten über spezielle Plattformen und Streamingdienste.
Wer bestimmten Creatorinnen und Creator auf Spotify folgt, kennt vielleicht den Spendenbutton auf ihrer Personenseite. Darüber können Fans via PayPal Podcasterinnen, Musiker und Bands Geld spenden. Nicht bei allen Künstlerinnen und Künstlern gibt es diesen Button. Da es sich um eine Spende handelt, ist der Betrag nicht festgelegt. Außerdem haben Fans keine Vorteile dadurch, aber sie unterstützen die Person, so dass sie auch zukünftig Content produzieren kann.
Steady ist eine Art Crowdfunding-Plattform aus Deutschland. Crowdfunding bedeutet, dass viele Menschen (Crowd = Menge) die Arbeit weniger Personen finanzieren. Das Besondere an Steady ist, das Interessierte und Fans Medienmachende regelmäßig unterstützen, indem sie monatlich einen bestimmten Betrag für eine Mitgliedschaft zahlen. Als Gegenleistung erhalten sie über die Steady-Seite oder Social-Media-Plattformen der Künstlerin oder des Creators exklusive Inhalte. Das können beispielsweise Instagram-Stories sein, die nur Steady-Nutzende sehen oder Podcastfolgen, die nur für Abonnenten zu hören sind. Steady erfordert eine kostenlose Registrierung. Einige Betreiberinnen und Betreiber von Steady-Projekten bieten auch kostenlose Inhalte, z. B. den Newsletter „Schreibers Naturariums“
Patreon funktioniert ähnlich wie Steady, aber kommt aus den USA. Auch hier können Kreative von ihren Fans regelmäßig einen selbstbestimmten Geldbetrag erhalten. Die Fans heißen „Patrons“, im Deutschen bedeutet das „Förderer“. Interessierte finden hier weltweit tätige Kreative aus den Bereichen Podcast, Musik, Video/Film, Spiele, Bildung usw. Patrons können die Creators unterstützen, indem sie einen monatlichen Beitrag leisten oder die Nutzung einzelner Inhalte bezahlen.
Hat Ihr Kind bereits Interesse für exklusive Inhalte eines Creators oder einer Creatorin geäußert? Überlegen Sie gemeinsam, ob es sinnvoll ist, Taschengeld zu investieren. Die Werbefreiheit ist ein Vorteil auf Seiten wie Steady und Patreon. Dennoch sollten Sie sich informieren, welche Inhalte die Person veröffentlicht, bevor Sie Ihrem Kind erlauben, Geld dafür auszugeben.
Überlegen Sie gemeinsam, wie viele Creatorinnen oder Creators unterstützt werden können und wie lange. Wenn Sie beispielsweise mit Ihrem Kind vereinbaren, dass ein oder zwei Unterstützungen zu einem bestimmten Preis okay sind, muss es bei einem neuen Unterstützungswunsch erst wieder einen anderen canceln. Andernfalls wird möglicherweise mehr Taschengeld dafür ausgegeben als vorhanden.
Für Erwachsene und Jugendliche ist es selbstverständlich, im Internet nach Informationen zu suchen und Suchmaschinen zu verwenden. Jüngere Kinder, die gerade erst lesen und schreiben lernen, müssen erst ans Lernen übers Netz herangeführt werden. Denn es ist nicht leicht, die geeigneten Inhalte aus den großen Mengen an Informationen herauszufiltern. Außerdem sind viele Inhalte nicht für Kinder gemacht, sondern richten sich an Erwachsene. Das kann Kinder schnell überfordern.
Zum Glück gibt es online ein gutes Angebot von deutschsprachigen Kinderseiten. Die machen nicht nur Spaß, sondern helfen auch beim Lernen.
Wie in den ersten Jahren Kinderbücher geeignet sind, um Lesen zu lernen, sollten auch für die ersten Schritte im Netz auf Kinder ausgerichtete Angebote genutzt werden. Solche Kinderseiten sind verständlich und einfach in der Sprache. Sie sind nicht überladen, so dass Internet-Anfänger sich gut orientieren und den Umgang mit digitalen Medien lernen können. Kinder können auf diesen Seiten in einer sicheren Umgebung selbst mitmachen: Sie können mit anderen Kindern in Kontakt treten und ihre eigene Meinung äußern.
Außerdem können Kinderseiten als Lernunterstützung dienen, weil sie kindgerechte Informationen zu vielen verschiedenen Themen bieten und diese häufig spielerisch umgesetzt sind.
Diese Sammlung ist nur eine Auswahl guter Kinderseiten zum Lernen. Wenn Sie weitere gute Seiten kennen, teilen Sie Ihre Erfahrungen gern über unser Kontaktformular oder via Social Media auf unserem Facebook- oder Instagram-Kanal.