Ein eigenes Tablet kann für Kinder spannend sein: Spiele spielen, Bücher lesen, kreativ werden oder Lern-Apps nutzen. Viele Eltern fragen sich jedoch: Wann lohnt es sich, ein eigenes Gerät zu geben – und wann reicht das Familien-Tablet?
In den ersten Jahren ist ein gemeinsames Tablet sinnvoll. Ihr Kind kann so Inhalte ausprobieren, während Sie begleiten, erklären und einschränken, was es sieht und macht. Ein Familiengerät ist oft ausreichend, um erste Erfahrungen mit Apps, Videos oder Spielen zu sammeln und die Mediennutzung gemeinsam zu reflektieren.
Ein eigenes Tablet wird sinnvoll, wenn Ihr Kind regelmäßig unabhängig Medien nutzen möchte, eigene Interessen verfolgen will oder Lern-Apps verwendet, die persönliche Konten erfordern. Bei Kindern ab etwa 6 bis 7 Jahren kann ein eigenes Gerät sinnvoll sein, wenn Sie die Nutzung klar regeln und begleiten.
Entscheidend ist nicht das Alter, sondern die Reife Ihres Kindes: Kann es Regeln einhalten? Weiß es, wie man sicher im Netz surft? Kann es Inhalte reflektieren und zwischen Spielen, Lernen und Unterhaltung unterscheiden? Erst wenn diese Kompetenzen vorhanden sind, lohnt sich ein eigenes Gerät.
Ein Tablet für Kinder sollte robust, intuitiv bedienbar und nicht zu teuer sein. Gute Einstiegsmöglichkeiten sind einfache Geräte mit stabiler Hülle und kinderfreundlicher Oberfläche. Prüfen Sie, ob Lern-Apps, Hörbücher oder kreative Tools sinnvoll sind und ob In-App-Käufe und Werbung deaktiviert werden können.
Egal ob Familien- oder eigenes Gerät: Legen Sie gemeinsam Nutzungszeiten, Inhalte und Regeln fest. Kindersicherungen, Familienkonten und Jugendschutz-Apps helfen, die Mediennutzung zu steuern. Reflektieren Sie gemeinsam: Wie lange darf Ihr Kind das Tablet nutzen? Welche Inhalte sind erlaubt?
Ein eigenes Tablet kann die digitale Selbstständigkeit fördern, wenn Sie begleiten: Funktionen erklären, Lern-Apps gemeinsam ausprobieren und kritisch über Werbung, Algorithmen und Inhalte sprechen. So lernt Ihr Kind, Medien bewusst und reflektiert zu nutzen.
Sie finden keine Antwort auf Ihre Frage? Stellen Sie Ihre persönlichen Fragen rund um die Mediennutzung Ihres Kindes direkt und bequem per Messenger-Service über WhatsApp oder Threema. Mehr Infos finden Sie hier.
„Frag doch einfach einen Chatbot!“ – diesen Tipp hören Eltern mittlerweile häufig, wenn es um die schnelle Suche nach Informationen oder Unterstützung bei Aufgaben geht. ChatGPT ist längst nicht mehr nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen im Alltag angekommen. Wir geben einen Einblick, was das Tool kann, wie es funktioniert und worauf Sie achten sollten.
ChatGPT ist ein KI-basierter Chatbot, der Texte analysiert und selbst verfasst. Er kann in natürlicher Sprache und oft erstaunlich präzise Fragen beantworten, Ideen liefern oder längere Texte zusammenfassen. Die KI wurde mit riesigen Datenmengen aus Büchern, Websites und Gesprächen trainiert und ahmt menschliche Kommunikation nach. ChatGPT kann auch in andere Dienste integriert werden, etwa in WhatsApp oder Instagram.
Die kostenlose Version verwendet das GPT-4o-mini-Modell mit Trainingsdaten bis etwa Oktober 2023 und kann in begrenztem Umfang auch auf das Internet zugreifen. Die Plus-Version hat umfassenden Internetzugriff und bietet zusätzliche Funktionen.
Frage: Ich plane den Geburtstag meines Sohns. Kannst du helfen?
ChatGPT: Klar! Wie alt wird dein Sohn und was mag er besonders gerne? Dann können wir Ideen für Spiele, Deko oder Essen sammeln.
Frage: Er wird neun und liebt Dinosaurier.
ChatGPT: Wie wäre es mit einer Dino-Schatzsuche im Garten? Ihr könnt kleine Figuren verstecken und eine Karte zeichnen. Oder Dino-Kekse backen – soll ich dir ein Rezept heraussuchen?
Mit „Family Pairing“ bietet OpenAI die Möglichkeit, Eltern- und Kinder-Accounts zu verknüpfen, um minderjährigen Nutzer*innen mehr Schutz zu bieten. Ziel ist, altersgerechte Inhalte zu zeigen und Kinder bei der sicheren Nutzung zu begleiten, ohne sie zu überwachen. Eltern können gemeinsam mit ihren Kindern Regeln festlegen und reflektieren, wie die KI genutzt wird.
ChatGPT ist leicht zugänglich, schnell und vielseitig. Es kann kreative Texte schreiben, komplexe Fragen beantworten und in mehreren Sprachen kommunizieren. Für viele Kinder fühlt es sich an, als würden sie mit einem echten Menschen sprechen. Das Tool fördert Kreativität, Sprachverständnis und strukturiertes Denken, und unterstützt gleichzeitig die digitale Selbstständigkeit.
Kinder und Jugendliche nutzen ChatGPT zum Beispiel für:
OpenAI betont:
Gemeinsam ausprobieren: Testen Sie ChatGPT zusammen. Besprechen Sie anschließend, welche Antworten sinnvoll oder problematisch sind. So lernt Ihr Kind, kritisch mit KI umzugehen.
Family-Pairing-Funktion nutzen: Prüfen Sie die Einstellungen und aktivieren Sie bei Bedarf Schutzmechanismen.
Kritisches Denken fördern: Erklären Sie, dass ChatGPT keine „Wahrheit“ liefert, sondern Muster erkennt. Antworten können falsch sein oder Vorurteile enthalten.
Datenschutz im Blick behalten: Geben Sie gemeinsam keine persönlichen Daten preis, also keine Namen, Adressen, Telefonnummern oder Fotos. Wenn Ihr Kind ChatGPT über WhatsApp oder andere Apps nutzt, besprechen Sie, dass dort zusätzlich Daten geteilt werden.
Für die Schule: ChatGPT kann beim Lernen unterstützen, beispielsweise um schwierige Begriffe einfach zu erklären oder Texte zusammenzufassen. Hausaufgaben sollte es aber nicht übernehmen. Machen Sie Ihrem Kind deutlich: Die KI ist ein Werkzeug, das das Lernen unterstützen, aber nicht übernehmen kann.
Im Gespräch bleiben: Ermutigen Sie Ihr Kind, sich zu melden, wenn es sich unwohl fühlt oder ungeeignete Inhalte erhält. KI kann spannend sein, sollte aber immer bewusst und kritisch genutzt werden.
Es kann passieren, dass Kinder oder Jugendliche online auf Inhalte mit Gewaltdarstellungen stoßen. Beim Scrollen auf Social Media, auf Video-Plattformen oder wenn solche Videos in Gruppenchats im Messenger geteilt werden. Dabei kann es sich um Prügeleien, Misshandlungen, Unfälle oder drastisches Bildmaterial aus Kriegsgebieten handeln. Solche Inhalte können Kinder oder Jugendliche verängstigen und verstören. Sie verletzten außerdem das Recht am eigenen Bild der Betroffenen und können sogar strafbar sein.
Auf keinen Fall sollten solche Inhalte weiterverbreitet werden. So lässt sich verhindern, dass noch mehr Menschen den Inhalt sehen. Wenn es sich um illegale Aufnahmen handelt, kann die Veröffentlichung und Weiterverbreitung sogar strafrechtliche Folgen haben.
Jugendliche können wir auch ermutigen, noch mehr zu tun, indem sie solche Inhalte nicht ignorieren, sondern aktiv melden. Schauen Sie gemeinsam, wo auf den genutzten Plattformen wie Instagram, Snapchat, TikTok oder YouTube die Meldefunktion zu finden ist. Denn laut Nutzungsbedingungen sind gewalthaltige und grausame Inhalte nicht erlaubt und sollten gelöscht werden. Auch auf WhatsApp können Nachrichten oder Personen gemeldet werden.
Die Online-Beratungsplattform für junge Menschen Juuuport bietet sogar eine eigene Meldemöglichkeit für Jugendliche, z. B. für Gewaltvideos, Extremismus oder Hate Speech. Die Internet-Beschwerdestellen FSM, eco und jugendschutz.net kümmern sich dann um diese Beschwerden.
Gewalt spielt auch eine Rolle bei fiktionalen Medieninhalten, wie Filmen, Serien oder Spielen. Inhalte, die für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene leicht zu verarbeiten sind, können junge Kinder verängstigen. Deshalb gibt es für Gewaltdarstellungen in den Medien Altersbeschränkungen, die durch den Jugendmedienschutz geregelt sind. Die Alterskennzeichen von Filmen oder Computerspielen zeigen Ihnen als Eltern, ab welchem Alter die dargestellten Inhalte geeignet sind.
Online können Kinder und Jugendliche aber auch auf reale Gewaltdarstellungen stoßen. Ein Erfahrungsbericht von Juuuport zeigt anschaulich, wie unterschiedlich Jugendliche mit Gewaltvideos online umgehen, und kann Ihnen den Gesprächseinstieg erleichtern.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche negative Erfahrungen online-. Zeigen Sie die Melde- und Blockierfunktionen auf den relevanten Plattformen und besprechen Sie, wie Algorithmen Inhalte auswählen. Erklären Sie auch, wie man diese Inhalte „pflegen“ oder zurücksetzen kann, damit das Online-Erlebnis Ihres Kindes sicherer und gesünder bleibt. Sprechen Sie darüber, was es bedeutet, wenn Fotos oder Videos mit einer „Warnung vor sensiblen Inhalten“ versehen wurden und was Ihr Kind dann tun soll. Informieren Sie sich auch über die rechtlichen Regelungen des Jugendmedienschutzes sowie über technische Schutzmöglichkeiten über Apps und Einstellungen für Ihr Kind auf Geräten oder in einzelnen Diensten.
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Sie tragen Goldketten, bunte Gelnägel und auffällige Kleidung, sie sind laut und präsent – und sie bezeichnen sich selbst als „Fotze“ oder „Bitch“. Für viele junge Frauen, häufig Medienstars oder Musikerinnen, ist das eine bewusste Strategie, solche Schimpfwörter demonstrativ neu zu definieren und so Stärke zu zeigen. Für viele ist das nicht sofort nachvollziehbar oder wirkt wie eine Grenzüberschreitung.
Lena Meyer-Landrut singt über sich selbst als „Skinny Bitch“, Rapperin Ikkimel nennt ihr ganzes Album „FOTZE“ und in Sozialen Netzwerken greifen Mädchen und junge Frauen dieses Muster auf: Sie bezeichnen sich als „fotzig“, tragen die Wörter auf Kleidung oder Schmuck oder schreiben sie in ihre Profile.
Neu ist das Phänomen nicht: Schon in den 1990er-Jahren sorgte Rapperin „Lady Bitch Ray“ für Aufsehen, weil sie Schimpfwörter offensiv zur Selbstbezeichnung nutzte. Das Ziel: Wörter zurückerobern, die lange vor allem abwertend und von Männern verwendet wurden. Je selbstbewusster Frauen sie einsetzen, desto weniger wirken sie abwertend. Die Begriffe werden zur Provokation, verlieren aber nicht automatisch ihre Wut und Beleidigungswirkung.
Für Heranwachsende sind Musiker*innen und Stars Vorbilder. Sie beobachten, wie man auftreten kann, und lernen Rollen, Grenzen und eigene Handlungsmöglichkeiten kennen. Solche Frauen, die Raum beanspruchen und Worte neu definieren, können wichtige Vorbilder sein.
Gleichzeitig ist die ständige Nutzung drastischer Schimpfwörter medial wirksam, im persönlichen Umgang aber nicht immer angemessen. Kinder und Jugendliche müssen lernen, ihre Vorbilder kritisch einzuordnen und eigene Grenzen zu ziehen, wie sie sich beispielsweise kleiden, verhalten oder ausdrücken möchten.
Die Rückeroberung von Schimpfwörtern ist eine feministische Strategie, sie funktioniert aber nicht für alle. Manche Jugendliche fühlen sich unter Druck gesetzt, ebenfalls provokant zu sprechen oder sich so zu inszenieren. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Wörter weiterhin verletzend eingesetzt werden, vor allem außerhalb des feministischen Kontexts.
Viele Stars bedienen trotz starker Worte klassische Schönheitsideale, etwa durch sexualisierte Auftritte oder Schönheitsoperationen. Hier verschwimmen Selbstermächtigung und Anpassung, was für Jugendliche schwer zu durchschauen ist. Kinder sollten auch verstehen, dass Provokation und Inszenierung oft ein Geschäftsmodell sind. Stars verdienen damit Geld.
Für Eltern ist die Verwendung starker Schimpfwörter oft erst einmal schockierend. Begriffe wie „Fotze“ waren zu ihrer eigenen Jugend tabu. Doch Sie sollten sich bewusst machen: Jede Generation provoziert mit neuen Begriffen. Während früher schon ein „Scheiße“ Eltern überraschen konnte, ist es heute eben „Bitch“. Das signalisiert keinen Werteverfall.
Bleiben Sie im Gespräch mit Ihrem Kind und bringen Sie dabei Ihre eigene Perspektive ein: Besprechen Sie, was Ihr Kind an den Medienfiguren oder an dieser Sprache fasziniert. Lassen Sie sich den feministischen Ansatz dahinter erklären. Besprechen Sie auch, dass Wörter verletzend sein können und respektvoller Umgang ein wichtiger Wert bleibt.
Kleidung und Selbstpräsentation können Sie begleiten: Helfen Sie Ihrem Kind, einen eigenen Stil zu entwickeln, denn nicht alles, was auf der Bühne wirkt, passt in den Alltag.
Für Kinder ist es wichtig, ihre Vorbilder medienkompetent und kritisch zu betrachten. Sie dürfen und sollen aus dem Input von Stars, Medien, Freund*innen und Eltern ihre eigenen Positionen, Werte und Entscheidungen ableiten.
Per Messenger chatten, gemeinsam Games zocken oder Social-Media-Trends mitmachen – Medien ermöglichen uns, mit anderen in Kontakt zu sein. Kinder und Jugendliche sind bei der Online-Kommunikation mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Auf Elternguide.online erklären wir, wie Sie und Ihre Familie sicher und kompetent mit Kommunikationsrisiken im Netz umgehen können.
Wenn wir Nachrichten per Messenger schreiben, verwenden wir nicht nur Buchstaben, sondern sehr gern auch sogenannte Emojis. Man sollte allerdings darauf achten, dass es dabei nicht zu Missverständnissen kommt. Chatten, posten und zocken macht Spaß. Doch ständig erreichbar zu sein, kann Kinder und Jugendliche überfordern, zu digitalem Stress und der Angst, etwas zu verpassen (FOMO) führen. Seien Sie sich Ihrer Vorbildfunktion bewusst und treffen Sie ggf. gemeinsam technische Einstellungen, um die Mediennutzung zu regulieren.
Ob beim Online-Gaming, in Video-Chats oder über Social Media – im Internet lassen sich schnell neue Leute kennenlernen. Der Kontakt mit Fremden kann riskant sein, weil man die Absichten der Person nicht kennt und nicht weiß, wer da eigentlich mit uns kommuniziert. Ist es wirklich der gleichaltrige Spielerfreund? Wenn Pädokriminelle Kinder oder Jugendliche anschreiben, um sexuelle Kontakte anzubahnen, spricht man von Cybergrooming. Werden vermeintlich private Aufnahmen wie Nacktbilder verwendet, um jemanden zu erpressen, nennt sich das Sextortion.
Manchmal kann auch die Kommunikation mit Freund*innen und Bekannten problematisch werden. Unter Jugendlichen besteht z. B. über Chatgruppen die Gefahr von Cybermobbing. In Beziehungen kann Sexting, das Versenden von freizügigen Nachrichten und Bildmaterial, problematisch werden. Hilfreich ist es, wenn Regeln zum Umgang in Messenger-Chats vereinbart werden. Tauschen Sie sich dazu mit anderen Eltern und den Lehrkräften Ihres Kindes aus. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, vorsichtig mit den eigenen Daten wie Nacktbildern umzugehen. Erklären Sie ihm, wie es mit Beleidigungen und fiesen Kommentaren umgehen sollte und machen Sie es auf Meldestellen aufmerksam.
KI-Anwendungen sind längst im Alltag von Kindern und Jugendlichen angekommen und begleiten sie automatisch bei der Nutzung von Suchmaschinen, Messengern und auf Social Media. So unterhalten sie sich mit Chatbots wie MyAI auf Snapchat, gehen intime Beziehungen mit KI-Kontakten ein oder nutzen Programme wie ChatGPT oder MetaAI zum Ideensammeln oder Lösungen finden. Dabei begegnen sie Herausforderungen wie Fehlinformationen, problematischen Inhalten und Datenmissbrauch sowie der Schwierigkeit, zwischen menschlicher und maschineller Kommunikation zu unterscheiden. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Chancen und Risiken von KI-Tools und treffen Sie gemeinsam Sicherheitseinstellungen in den Apps. Fördern Sie das kritische Denken Ihres Kindes und ermutigen Sie es, Antworten von Chatbots zu hinterfragen, Informationen zu überprüfen und KI als Hilfsmittel – nicht als Ersatz für eigene Leistungen oder echte Freundschaften – zu verstehen.
Im Internet geht es nicht immer freundlich zu. Trolle und Hater starten unter dem Schutzmantel der Anonymität Angriffe und provozieren absichtlich in Kommentarspalten. Hetze im Netz kann den Spaß verderben, Videos und Fotos online zu stellen. Sich genau zu überlegen, was man postet oder teilt, ist der erste Schritt zu einem sicheren Surfvergnügen.
Sich eine eigene Meinung zu bilden, gehört zu den Entwicklungsaufgaben von Kindern und Jugendlichen. In der Orientierungsphase können sie empfänglich sein für einfache Antworten und radikale Positionen von Extremist*innen. Ob auf Social Media, in Foren, Chats oder in Online-Games – überall im Netz können Kinder und Jugendliche auf extreme Meinungsmache und Verschwörungsmythen stoßen. Machen Sie Ihrem Kind klar, warum es nicht allen Inhalten im Netz trauen darf. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es Informationen überprüfen kann und machen Sie sich mit den verschiedenen Meldestellen im Internet vertraut.
Viele Gamer*innen zocken gemeinsam, auch wenn sie dabei an unterschiedlichen Orten sitzen. Kommuniziert wird beim Gaming über ein Headset oder die Chatfunktion innerhalb eines Spiels. Nicht immer ist klar, wer da am anderen Ende mit einem spricht. Wenn möglich, sollten Spieler*innen fremde Kontakte blockieren. Gamer*innen verwenden mitunter eine raue Sprache, den Trashtalk. Spitzen sich Beleidigungen und Konflikte zu, kann es zu Hass unter Gamer*innen kommen. Bleiben Sie mit Ihrem Kind über seine Lieblingsgames im Gespräch und nutzen Sie Lösungen des technischen Jugendmedienschutzes.
Noch mehr zu Kommunikationsrisiken und wie Sie damit umgehen können, erfahren Sie in diesen Beiträgen:
Viele Apps kosten auf den ersten Blick nichts. Erst beim genaueren Hinsehen zeigt sich oft, dass man bezahlen muss, um sie richtig und mit Spaß nutzen zu können. Gerade Kinder und Jugendliche geraten hier leicht in Kostenfallen, besonders bei Spiele-Apps. Wir erklären, worauf Eltern achten sollten, welche Risiken bestehen und wie sich In-App-Käufe mit Blick auf Schutz und Teilhabe von Kindern kontrollieren lassen.
Nicht nur beim Herunterladen einer App können Kosten entstehen. Viele Apps erscheinen zunächst kostenlos, doch bestimmte Funktionen, Levels, virtuelle Gegenstände oder besondere Vorteile sind nur gegen Bezahlung freischaltbar, beispielsweise Accessoires für Avatare. Oft wird auch eine virtuelle Währung angeboten, die erst über Kreditkarte, PayPal oder Guthabenkarten gekauft werden muss, um im Spiel voranzukommen oder Extras freizuschalten. Wer nicht aufpasst, sieht erst auf der nächsten Abrechnung des Mobilfunkvertrags oder der Kreditkarte, wie teuer das Spiel wirklich geworden ist.
Oft werben Anbieter innerhalb der kostenlosen App für eine sogenannte Premium-Version. Diese bietet zusätzliche Funktionen oder Spielinhalte und kann als kostenpflichtige Vollversion verstanden werden. Für Kinder wirkt die kostenfreie App wie ein Test – und die Hemmschwelle, Geld auszugeben, ist niedrig.
Kinder und Jugendliche reagieren sensibel auf Belohnungen und Fortschritte im Spiel. Apps wie Roblox, Minecraft, Fortnite oder Brawl Stars nutzen das gezielt: Mit wenigen Klicks lassen sich Spielfiguren verschönern, Levels schneller freischalten oder virtuelle Münzen sammeln. Virtuelle Währungen wirken dabei abstrakt und sind schwer mit echtem Geld zu verknüpfen, sodass Kinder oft gar nicht merken, dass sie echtes Geld ausgeben – für Dinge, die keinen realen Gegenwert haben.
Besonders kritisch sind sogenannte Lootboxen: Sie enthalten zufällige Belohnungen, die Kinder wie kleine Überraschungsgeschenke empfinden. Der Zufallseffekt kann dazu führen, dass sie wiederholt Geld investieren, um die „richtige“ Belohnung zu erhalten. In Spielen wie EA Sports FC (früher FIFA) können Kinder in sogenannten Packs Fußballstars ziehen, ob ein*e Lieblingsspieler*in dabei ist, entscheidet allein der Zufall. Auch in Brawl Stars öffnen Kinder Boxen, die zufällige Power-Ups oder neue Spielfiguren enthalten. Solche Mechanismen ähneln Glücksspiel und sind für junge Spieler*innen besonders problematisch und verlockend.
Hinzu kommt sozialer Druck: Wer schneller vorankommt oder seltener scheitert, hat im Spiel einen Vorteil und kann sich vor Freund*innen besser behaupten. Diese psychologischen Mechanismen machen In-App-Käufe besonders reizvoll.
Eltern können viel tun, um ihr Kind vor Kostenfallen zu schützen. Wichtig ist, dass Sie gemeinsam mit ihrem Kind über das Thema sprechen und klare Absprachen treffen. Neben technischen Einstellungen sollten Sie Ihr Kind für Kostenfallen sensibilisieren und ihm Schritt für Schritt Verantwortung im Umgang mit Geld im digitalen Raum zu geben.
Seit 2023 enthalten die USK-Alterskennzeichen zusätzliche Hinweise zu Online-Risiken wie In-App-Käufen, Lootboxen oder Chats. Diese Angaben finden sich auf Spieleverpackungen, in App-Stores und in der USK-Titeldatenbank zu finden. So können Eltern leichter erkennen, welche Spiele altersgerecht sind und wo besondere Vorsicht geboten ist.
Wenn Ihr Kind bereits In-App-Käufe getätigt hat, sollten Sie zunächst prüfen, ob Rückerstattungen im App-Store möglich sind. Auch lohnt es sich, unklare Abbuchungen sorgfältig zu dokumentieren und Screenshots anzufertigen. Anschließend empfiehlt es sich, den Anbieter direkt zu kontaktieren – insbesondere dann, wenn Abos oder Käufe nicht eindeutig gekennzeichnet waren. Sollten die Probleme bestehen bleiben oder wiederholt auftreten, bieten Verbraucherzentralen zusätzliche Unterstützung und rechtliche Beratung, um Familien vor weiteren Kostenfallen zu schützen.
Beim Einstieg in die Medienwelt stellen sich Eltern viele Fragen: “Brauchen das die Kleinen überhaupt? Schon so früh? Und muss man Kinder jetzt schon zum Medienkonsum animieren?” Weil die Welt nicht stillsteht und auch Kinder der Digitalisierung im Alltag nicht entkommen können, ist Begleitung von Anfang an wichtig. Eltern sollten Kinder verantwortungsvoll und einfühlsam bei ihren ersten Erfahrungen mit Medien unterstützen.
Dieser Elternabend möchte praktische Ratschläge und leicht umsetzbare Tipps vermitteln. Vorgestellt werden dabei pädagogische Medienempfehlungen – von kindgerechten Apps über altersgerechte, spaßige und lernförderliche Angebote wie Hörspiele, Games oder Videos – bis hin zu Ideen und Anleitungen, wie Kinder selbst Medien gestalten und produzieren können.
Wir möchten Sie dabei unterstützen gut informiert und gelassen auf die Medienwelt zu blicken: durchaus kritisch und gleichzeitig selbstbestimmt und handlungsfähig.
Nutzen Sie die Gelegenheit, live dabei zu sein und Ihre Fragen an unsere Expert*innen zu stellen – wir stehen für den Austausch bereit und liefern wertvolle Impulse für den Familienalltag!
Datum: 13.11.2025 | Zeit: 17 bis 18 Uhr
Ablauf: (Medienpädagogischer) Input (ca. 30/40 Minuten) und anschließender offener Austausch
Referent*innen: Sophia Mellitzer und Frank Findeiß (JFF)
Moderation: FSM e.V.
Plattform: Der virtuelle Elternabend wird über das Tool „Zoom“ realisiert.
Datenschutzhinweis: Zoom ist ein Service der Zoom Video Communications Inc., die ihren Sitz in den USA hat. Wir nutzen Zoom über den deutschen Betreiber WTG . Serverstandort der WTG ist Europa. Weiterhin haben wir innerhalb des Dienstes Zoom die Konfigurationen mit dem höchsten Daten- und Sicherheitsschutz gewählt.
Bitte nehmen Sie auch von unserer Datenschutzerklärung Kenntnis.
Anmeldung:
Ob Mode, Fitness, Gaming, Wissen oder Lifestyle – Kinder und Jugendliche verbringen viel Zeit auf Social Media und treffen dort auf digitale Vorbilder. Influencer*innen präsentieren Inhalte, die unterhalten, inspirieren oder informieren. Dieser Überblick zeigt Eltern, welche Arten von Influencer*innen es gibt, welche Themen sie bedienen, worauf Jugendliche besonders achten und welche Chancen und Risiken sich daraus ergeben.
Sie wissen, was auf den Laufstegen und in den Modeläden gerade los ist: Fashion-Influencer*innen zeigen aktuelle Trends, geben Stylingtipps und kombinieren Kleidung oft mit Beauty-, Sport- oder Lifestyle-Themen. Besonders jüngere Zuschauer*innen nutzen diese Profile, um sich Inspiration für eigenen Stil, Outfits und Selbstdarstellung zu holen.
Problematisch: unrealistische Schönheits- und Körperideale, hoher Konsumdruck, Werbung für Produkte.
Morgens ein Workout, danach das perfekte Frühstück – Fitness-Influencer*innen leben für Sport und Gesundheit und nehmen ihre Follower*innen mit in Trainingspläne, Ernährungstipps und Motivation. Sie sprechen sowohl sportlich ambitionierte Jugendliche als auch Einsteiger*innen an.
Problematisch: übertriebene Körperideale, unrealistische Trainingsziele, Werbung für Produkte oder Nahrungsergänzung.
Vom Sparbuch zum Krypto-Depot: Finfluencer*innen erklären Sparen, Geldanlage, Trading und Kryptowährungen. Sie verbinden Tipps oft mit persönlichen Erfolgsgeschichten und glamourösen Lifestyle-Darstellungen. Ältere Jugendliche stoßen auf diese Kanäle, wenn Taschengeld, Nebenjobs oder erste größere Anschaffungen relevant werden.
Problematisch: fehlende Qualifikation, unrealistische Gewinnversprechen, Monetarisierung, mögliche finanzielle Verluste.
Politik, Naturwissenschaft, Psychologie oder Geschichte – Wissens-Influencer*innen vermitteln komplexe Themen anschaulich und verständlich. Beispiele sind Mai Thi Nguyen-Kim, Mirko Drotschmann oder Leon Windscheid. Sie erklären Inhalte kurzweilig, nahbar und oft mit einem Augenzwinkern. Viele Jugendliche nehmen sie nicht nur als Informationsquelle wahr, sondern auch als Vorbilder, die Sprache, Argumentationsweisen oder schulische Interessen beeinflussen.
Problematisch: begrenzte Tiefe, Fehleranfälligkeit, Monetarisierung, vereinfachte Darstellungen.
Chips und Popcorn raus – Let’s Player*innen spielen Videospiele und kommentieren Strategien, Tipps und Geschichten. Die Gaming-Szene ist männlich geprägt, doch weibliche und queere Let’s Player*innen gewinnen zunehmend an Bedeutung und dienen Kindern und Jugendlichen als Vorbilder.
Problematisch: Suchtpotenzial, übermäßige Bildschirmzeit, Monetarisierung, Interaktion mit Fremden.
Ob Basteln, Backen oder Möbel restaurieren – DIY-Influencer*innen zeigen Schritt-für-Schritt-Anleitungen für kreative Projekte. Kinder und Jugendliche können ihre eigenen Fähigkeiten ausprobieren und Ideen nachmachen.
Problematisch: Nachahmungsrisiko bei gefährlichen Arbeiten, Werbung für Produkte, Monetarisierung.
Sie lassen ihre Follower*innen am scheinbaren Alltag teilhaben: Frühstück zubereiten, shoppen, dekorieren oder Sport treiben – Lifestyle-Influencer*innen zeigen Alltagsinhalte und Unterhaltung. Jugendliche nehmen hier Vorbilder wahr, orientieren sich an Vorlieben und Alltagsritualen.
Problematisch: unrealistische Alltagserwartungen, Konsumdruck, Werbung, Privatsphäre.
Tanzen, Comedy, Pranks – Unterhaltungs-Influencer*innen bieten kurze, witzige Inhalte. Sie sind Stars auf Peer-Group-Ebene und liefern Unterhaltung, selten aber tiefere Informationen.
Problematisch: Gewalt- oder Scherzinhalte, Monetarisierung, unkontrollierte Kommentare.
Sie setzen sich für Umwelt, soziale Gerechtigkeit, Toleranz oder psychische Gesundheit ein. Sinnfluencer*innen motivieren Kinder und Jugendliche, sich gesellschaftlich zu engagieren.
Problematisch: einseitige Darstellungen, Ideologisierung, mögliche Werbung oder Sponsoring.
Fragen wie „Was ist Glyphosat?“, „Was geht in People Pleasern vor?“, „Welche Regeln gibt es zu Atomwaffen?“ oder „Wie heißt eigentlich Max Mustermann in anderen Ländern?“ müssen heute nicht mehr stundenlang in der Bibliothek recherchiert werden. Wissens-Influencer*innen erklären uns diese Themen auf YouTube oder Instagram schnell, verständlich und oft unterhaltsam.
Wissens-Influencer*innen sind das kleine Hosentaschen-Lexikon des 21. Jahrhunderts. Meist sind es Expert*innen auf einem Gebiet – Menschen also, die sich in Politik, Geschichte, Psychologie, Mathe, Chemie oder anderen Bereichen sehr gut auskennen. In kurzen, anschaulichen Videos vermitteln sie Wissen, das sonst komplex oder schwer verständlich wäre. Im Idealfall bleibt die Darstellung sachlich und informativ, ohne die Zuschauer*innen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen oder zu sehr zu werten.
Mathe, Deutsch, Politik, Psychologie – die Welt ist voll mit spannenden Themen und das Internet ist voll mit Menschen, die sie uns erklären.
Politik, Klima oder Max Mustermann – klingt langweilig, wird aber auf Instagram und YouTube plötzlich spannend! Wissens-Influencer*innen schaffen den Spagat, komplexes Wissen kurzweilig und verständlich zu vermitteln. Sie sind oft jung, nah an der Lebenswelt ihrer Zielgruppe und treten humorvoll, locker und nahbar auf.
Kinder und Jugendliche sind von Natur aus neugierig, wollen verstehen, sich eigene Meinungen bilden und mitreden. Wer ihnen das Wissen interessant und anschaulich präsentiert, wird schnell zum Vorbild. Manche Wissens-Influencer*innen werden sogar zu Stars auf dem Schulhof. Besonders spannend: Sie greifen tagesaktuelle Themen oder sogar Schulstoff auf. So finden Jugendliche Antworten auf Fragen, die sie ohnehin beschäftigen. Dabei orientieren sie sich nicht nur inhaltlich, sondern übernehmen auch Sprache, Argumentationsweisen oder entwickeln neues Interesse an bestimmten Schulfächern und möglichen Studienrichtungen.
Ein Sparbuch anlegen oder lieber ein Aktien-Depot eröffnen? Wie kann ich Geld am besten nutzen und vermehren? Und was hat es eigentlich mit Krypto oder Trading auf sich? Wenn es ums liebe Geld geht, sind viele Menschen ratlos – und dankbar für Tipps, die auf Social Media schnell und verständlich daherkommen. Genau hier setzen sogenannte Finfluencer*innen an.
Sie heißen „Finanztipp“, „Professor Finanzen“ oder „Immo Tommy“. Auf ihren Profilen posieren sie mit teuren Uhren, schicken Autos oder luxuriösen Reisen – und erzählen, wie sie all das durch kluge Geldanlagen geschafft haben wollen. Der Mix aus Glamour und Ratgeber macht sie für viele attraktiv.
Finfluencer*innen – auch Finanzfluencer*innen genannt – erklären, wie man investiert, spart oder tradet, und geben Einblicke in Kryptowährungen oder Aktienmärkte. Oft ist die Erzählung persönlich gefärbt – vom „Tellerwäscher zum Millionär“. Die Geschichten wecken Vertrauen und wirken nahbar.
Finanzberatung im Netz boomt – und nicht alle Angebote sind gleich. Ein Blick auf einige seriöse deutsche Finfluencer*innen zeigt die Vielfalt der Ansätze:
Ältere Kinder und Jugendliche haben meist noch wenig Erfahrung mit eigenem Geld. Mit zunehmendem Alter wächst aber die Bedeutung von Taschengeld, Nebenjobs oder den ersten größeren Anschaffungen.
Jugendliche, die auf der Suche nach Tipps und Strategien sind, stoßen häufig online auf Finfluencer*innen. Diese sind mit einem Klick erreichbar, präsentieren sich häufig sehr nahbar und ansprechend und scheinen direkt aus ihrem eigenen Leben zu sprechen. Das macht sie für Jugendliche oft greifbarer und ansprechender als etwa Bankberater*innen, die schwieriger zu erreichen und oft auch förmlicher sind.
Die Tipps der Influencer*innen klingen einfach und das Ergebnis scheint leicht zu erreichen. Die versprochenen Ergebnisse – eigene Millionen, Urlaube, Luxus – wirken besonders verlockend. Gleichzeitig dienen Finfluencer*innen oft auch als Vorbilder: Jugendliche orientieren sich an ihren finanziellen Entscheidungen, Strategien und Erfolgen und lernen dadurch, wie man mit Geld umgehen könnte – bewusst oder unbewusst.
Doch auch hier ist – im wahrsten Sinne – nicht alles Gold, was glänzt.
Jugendliche stoßen im Netz leicht auf Finfluencer*innen. Damit sie Angebote besser einordnen können, hilft es, gemeinsam hinzuschauen:
Jamie ist 13 Jahre alt, ein unauffälliger Junge, der ein durchschnittliches Leben führt. Bis er eines Nachts eine Mitschülerin tötet. Die ermittelnden Polizisten finden sich in Jamies Schule schnell in einer Atmosphäre wieder, die geprägt ist von überzogenen Männlichkeitsbildern, Mobbing, Feindseligkeit und zahlreichen Anspielungen auf die Incel-Szene.
Das ist die Geschichte von Adolescence, einer Serie, die 2025 auf Netflix veröffentlicht wurde und große Wellen schlug. Denn auch Jugendliche und junge Männer können online mit der Incel-Ideologie in Berührung kommen – und das ist äußerst problematisch.
„Incel“ ist eine Mischung aus den englischen Wörtern „involuntary“ („unfreiwillig“) und „celibate“ („sexuell enthaltsam“). So bezeichnen sich Männer, die keine romantischen Beziehungen zu Frauen haben und darunter leiden. Ursprünglich entstand der Begriff in einer Online-Selbsthilfegruppe für schüchterne Menschen. Mittlerweile hat sich daraus jedoch eine Ideologie entwickelt, die zunehmend radikalisiert ist.
Incels kehren ihren Frust in Frauenhass um. Sie wünschen sich eine Gesellschaft, in der Frauen unterworfen sind und Männer das Sagen haben – ein extremes Patriarchat. In Foren und auf Social-Media-Plattformen verbreiten sie Tipps, wie man ein ‚Alpha Mann‘ sein könnte, also ein besonders dominanter „starker Mann“, der Frauen manipuliert und unterwirft. Die Ratschläge reichen von scheinbar harmlosen „Fitness-Tipps“ bis zu klar frauenfeindlichen Strategien.
Häufig gibt es Überschneidungen zur rechtsextremen Szene, die ein ähnlich konservatives Geschlechterbild vertritt. Eine sehr bekannte Figur ist Andrew Tate, der auf X, Instagram, YouTube und TikTok Millionen junger Follower*innen erreicht. Mit provokanten Aussagen und auffälligem Lebensstil – schnelle Autos, teure Uhren, Frauen als „Statussymbol“ – vermittelt er Jugendlichen, Männlichkeit bedeute Dominanz und Macht.
Die radikale Ideologie mündete bereits mehrfach in Straftaten – Belästigung, Missbrauch und sogar Morde an Frauen. In den USA, Kanada und Europa gab es Fälle, in denen Täter sich ausdrücklich auf die Incel-Szene beriefen. Behörden stufen sie daher inzwischen als sicherheitsrelevantes Phänomen ein.
Gerade in der Jugend erleben junge Menschen Unsicherheit und Selbstzweifel und machen sich auf die Suche nach Vorbildern – auch im Netz. Stoßen sie dabei auf Incel-Gruppen, kann dies zunächst faszinierend wirken. Die Männer inszenieren sich als stark, selbstsicher und erfolgreich – und versprechen, dass auch ihre Follower*innen so werden können.
Besonders für schüchterne oder einsame Jungen scheint es hier Verständnis, Gemeinschaft und einfache Lösungen zu geben. „Hier versteht mich endlich jemand“, so beschreiben manche Jugendliche das Gefühl, wenn sie auf entsprechende Videos oder Foren stoßen. Die problematischen und gewaltverherrlichenden Ideen treten oft erst später hervor und sind in eingängigen Clips schwer zu entlarven.
Soziale Netzwerke können diesen Effekt verstärken: Wer einmal mit entsprechenden Inhalten in Berührung kommt, bekommt durch Algorithmen immer mehr davon angezeigt. Der Eindruck entsteht, diese Weltsicht sei „normal‘“ und weit verbreitet. Memes, kurze Clips und sogar geheime Emoji-Codes transportieren Botschaften, die Eltern oft gar nicht erkennen können. So kann die Szene sehr schnell polarisieren und radikalisieren.
Selbstwert, Umgang miteinander, Geschlechterbilder und Werte – all diese Dinge werden in der Jugend hinterfragt und neu ausgehandelt. Jugendliche suchen nach Orientierung und Vorbildern. Wichtig ist, dass sie diese zuerst zu Hause und im nahen Umfeld finden. Prägen Sie daher bewusst einen respektvollen Umgang miteinander. Sprechen Sie über Ihre Werte und stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes. Das ist der beste Schutz davor, dass es sich zweifelhaften Vorbildern zuwendet.
Wenn Ihr Kind bereits mit Inhalten aus der Incel-Szene in Kontakt gekommen ist, bleiben Sie offen, interessiert und sensibel. Fragen Sie nach, was es daran interessiert oder anspricht, sprechen Sie über Themen und Unsicherheiten – und zeigen Sie Verständnis, statt zu verurteilen. Nur so bleiben Sie im Gespräch.
Hilfreich ist es außerdem:
Und: Wenn Sie den Eindruck haben, selbst nicht weiterzukommen, holen Sie sich Hilfe – bei vertrauten Personen, psychologischen Fachkräften oder Angeboten wie der Nummer gegen Kummer. Auch Schulen, Jugendämter oder Beratungsstellen können unterstützen.
Blaue Augen soll er haben, eine sportliche Figur und bitte lustig und einfühlsam sein. Der perfekte Freund ist mittlerweile mit wenigen Klicks ganz schnell hergezaubert, zumindest virtuell. Per KI können platonische oder romantische Beziehungen mit einem scheinbar fehlerlosen Gegenüber geführt werden – also Liebesglück ganz ohne Herzschmerz?
Künstliche Intelligenz (KI) kommt immer mehr in unserem Alltag an. Als Suchmaschine, praktische Unterstützung bei Alltagsproblemen – und mittlerweile auch als Ersatz für persönliche Beziehungen. Beim Chatten per Snapchat und WhatsApp gibt es KI-Kontakte im Adressbuch, mit denen wie mit einem menschlichen Gegenüber gechattet werden kann. Apps wie zum Beispiel Anima, Replika oder Romantic AI gehen noch einen Schritt weiter. Hier können künstliche Freund*innen nach den eigenen Wünschen generiert werden. Per Auswahl-Menü gestalten Nutzer*innen Aussehen und Charakter selbst und stellen sich Freund*innen oder Liebes-Partner*innen nach Wunsch zusammen. Die Chatbots sind jederzeit erreichbar, die Nutzer*innen können mit ihnen schreiben, sprechen und teilweise sogar per Video telefonieren.
Ein*e Freund*in, genau nach den eigenen Vorstellungen – für viele Erwachsene, aber auch für Kinder und Jugendliche, klingt das verlockend. Und so ein selbst generierter Chatbot hat auf den ersten Blick viele vermeintliche Vorteile: Der Chatbot ist schnell und einfach hergestellt und sofort ‚einsatzbereit‘ – viel schneller als eine Freundschaft oder Liebesbeziehung im echten Leben aufgebaut werden kann. Ein KI-Bot ist jederzeit erreichbar, hat immer Zeit, ein offenes Ohr und scheinbar Verständnis für (fast) alles. Im Gegensatz zu echten Freund*innen oder Partner*innen wird der Bot nie genervt, gelangweilt, eifersüchtig oder wütend, sondern ist genau das Gegenüber, das wir uns gerade erträumen.
Gerade wenn Kinder und Jugendliche Phasen der Einsamkeit, Konflikte, Probleme oder auch psychische Tiefs durchleben, können Chatbots unter Umständen sogar tatsächlich hilfreiche Antworten und Unterstützung anbieten – bisweilen wird deshalb bereits daran gearbeitet, KI in der Psychotherapie begleitend einzusetzen. Durch die visuelle Gestaltung und die mündlichen Kontaktmöglichkeiten kann sich der Austausch sehr real und menschlich anfühlen und ein ähnlich gutes Gefühl wie in einer Freundschaft vermitteln.
Dennoch ist es keine gute Idee, in Zukunft zwischenmenschliche Beziehungen durch KI-Freundschaften und -Beziehungen zu ersetzen. Denn die scheinbar perfekten Gegenüber haben Grenzen – und auch Haken. So scheint es zunächst verlockend, jemanden zum Zuhören zu haben, der nie widerspricht oder eigene Bedürfnisse äußert. Schnell fehlt dabei aber der echte, empathische Austausch und auch die Persönlichkeit, die andere Menschen ausmachen. Zudem gibt es weitere kritische Punkte:
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über diese problematischen Themen und überlegen Sie gemeinsam, für welche Situationen und Themen ein KI-Bot vielleicht ein guter Ansprechpartner ist – wo aber auch eine Grenze ist, ab der die ‚Beziehung‘ problematisch wird. Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass Sicherheit und Datenschutz wichtig sind und es ein Recht darauf hat. Achten Sie gemeinsam darauf, keine persönlichen Daten preiszugeben. Begleiten Sie Ihr Kind dabei, echte Freundschaften zu entdecken, aufzubauen und zu pflegen. Bestärken Sie Ihr Kind darin, sich bei Unsicherheiten oder Problemen jederzeit an Sie zu wenden.
Es ist aufregend und schön zu verfolgen, wie das eigene Kind wächst und sich entwickelt. Dank Smartphone lässt sich das Großwerden permanent dokumentieren und auch mit anderen teilen. Dabei sollten Sie aber im Sinne Ihres Kindes einiges beachten. Die Beantwortung der folgenden Fragen hilft Ihnen zu entscheiden, wie Sie mit Fotos von Ihrem Kind im Schulalter umgehen.
Ihr Kind ist es wahrscheinlich von klein auf gewohnt, fotografiert zu werden. Vielleicht mag es das, vielleicht nicht immer und nicht in jeder Situation. Achten Sie darauf, wann und wie Sie Ihr Kind fotografieren, vor allem, wenn Sie das Foto mit anderen teilen möchten. Wenn es darum geht, ein Foto weiterzuleiten, sollte auch Ihr Kind damit einverstanden sein. Überlegen Sie, ob Sie gewollt hätten, dass bestimmte Kinderfotos von Ihnen im Netz kursieren.
Kinder sollten auf Fotos immer bekleidet und nicht in einer lächerlichen oder gar peinlichen Situation zu sehen sein. Sind noch andere Kinder auf dem Foto zu erkennen, müssen Sie das Einverständnis der Eltern einholen.
Überlegen Sie, ob es immer nötig ist, dass man das Gesicht Ihres Kindes sieht. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, wie man kreative Kinderfotos machen kann, ohne dass das Kind ganz genau zu erkennen ist.
Auch Kinder haben Rechte. Sie können und sollen mitentscheiden, wenn es um sie selbst und ihr Wohlergehen geht. Fotos im Netz können die Privatsphäre von Kindern verletzen. Schulkinder sind alt genug zu verstehen, was es heißt, wenn Fotos im Internet verbreitet werden. Sprechen Sie gemeinsam darber, und entscheiden Sie nicht eigenmächtig. Ohne das Einverständnis Ihres Kindes sollten Sie kein Foto von ihm veröffentlichen!
Wenn Ihr Kind (später) Fotos über das eigene Smartphone macht und teilt, sollte es Bescheid wissen, welche Konsequenzen das haben kann. Klären Sie Ihr Kind rechtzeitig auf und gehen Sie als Vorbild selbst sensibel mit der Verbreitung von Fotos um.
Es geht einerseits um die Frage des Kanals, über den Kinderfotos geteilt werden können und welche Berechtigungen andere Menschen haben, diese Fotos zu sehen. Es gibt Plattformen, auf denen Kinderfotos z. B. von Facebook-Profilen gesammelt und anderen zur Verfügung gestellt werden. Fremde Menschen können diese Fotos dann für ihre Zwecke nutzen – im schlimmsten Fall handelt es sich um pädokriminelle Täter*innen.
Je mehr Menschen die Fotos Ihres Kindes sehen können, z. B. über die Status-Funktion bei WhatsApp, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie einfach kopiert und weitergeleitet werden – und so in falsche Hände geraten können. Nutzen Sie deshalb die Privatsphäre-Einstellungen auf dem Smartphone und in der jeweiligen App, so dass nur ein eingeschränkter Kreis die Fotos sehen kann.
Achten Sie andererseits unbedingt darauf, dass Kinderfotos nicht in Kombination mit weiteren Informationen wie dem vollen Namen oder dem Wohnort veröffentlicht werden. Mit dem ersten Foto im Netz bekommt Ihr Kind eine digitale Identität, die im Laufe der Jahre immer ausgeprägter wird. Ihr Kind kann das später nicht mehr rückgängig machen.
Wenn Oma und Opa oder andere Angehörige nicht in der Nähe wohnen, ist es schön, wenn sie trotzdem mitbekommen, wie der Nachwuchs groß wird. Das geht per Foto über WhatsApp und Co. ganz einfach und schnell. Trotzdem sollten Sie Regeln mit Familie und Freund*innen vereinbaren, wenn Sie Fotos online teilen. Sie können überlegen, sich auf einen Messenger wie Signal zu einigen, bei dem Fotos nicht automatisch in der Fotogalerie des Empfänger*innen-Handys gespeichert werden. Möglicherweise verständigen Sie sich auch darauf, Fotos, auf denen das Gesicht Ihres Kindes zu sehen ist, gar nicht zu teilen, sondern nur persönlich zu zeigen. Weitere Informationen zur Verbreitung von Kinderfotos im Netz gibt es in der Broschüre „Sharing is not Caring“ des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) ist die freiwillige Selbstkontrolle der Games-Branche. Sie ist zuständig für die Prüfung zur Alterseinstufung von digitalen Spielen in Deutschland.
Die USK ist sowohl nach dem Jugendschutzgesetz des Bundes als auch nach dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag der Länder als zuständige Selbstkontrolle anerkannt. Im Bereich des Jugendschutzgesetzes erteilen staatliche Vertreter*innen auf Empfehlung von unabhängigen Jugendschutzsachverständigen am Ende eines USK-Verfahrens die gesetzlichen Alterskennzeichen. Darüber hinaus vergibt die USK auch Alterskennzeichen für Online-Spiele und Apps.
Die USK unterstützt zudem Unternehmen aus der Games-Branche dabei, den Jugendschutz einzuhalten und weiterzuentwickeln – zum Beispiel durch technische Schutzmaßnahmen. Außerdem setzt sie sich für Medienbildung ein, etwa mit Angeboten wie elternguide.online und weiteren Informationsformaten.
Die zur USK-Prüfung beantragten Spiele werden durch dafür geschulte ehrenamtliche Sichter*innen komplett durchgespielt und danach einem unabhängigen Prüfgremium präsentiert. Das Prüfgremium besteht aus vier Jugendschutzsachverständigen und einer Ständigen Vertretung der Obersten Landesjugendbehörden (OLJB). Die Jugendschutzsachverständigen stammen aus der Wissenschaft, der Medienpädagogik, aus kirchlichen Einrichtungen und Jugendeinrichtungen, die Erfahrungen in der Arbeit mit Medien sowie mit Kindern und Jugendlichen haben. Nach ausführlicher Diskussion empfehlen die Jugendschutzsachverständigen eine Altersfreigabe. Die Ständige Vertretung der OLJB kann diese Altersfreigabe übernehmen oder Berufung einlegen. Anschließend nimmt die USK das Prüfergebnis entgegen und teilt es den Antragstellenden mit. Wenn diese ebenfalls nicht in Berufung gehen und so eine erneute Prüfung auslösen, erhält das Spiel das gesetzliche Alterskennzeichen durch die Ständige Vertretung der OLJB bei der USK.
Im Online-Bereich vergibt die USK Alterskennzeichen im Rahmen des internationalen Systems IARC (International Age Rating Coalition). Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss der verschiedenen verantwortlichen Organisationen zur weltweiten Altersbewertung wie beispielsweise ESRB (Entertainment Software Rating Board) in den USA, Mexico und Kanada, PEGI (Pan European Game Information) in Europa, ClassInd (Classificação Indicativa) in Brasilien, GRAC (Game Rating and Administration Commitee) in Südkorea, DGSC (Digital Games Self-regulation Committee) in Taiwan, ACB (Australian Classification Board) in Australien und die USK in Deutschland.
Bei IARC durchlaufen die Anbieter von Online-Spielen und Apps einen ausführlichen Fragebogen zu jugendschutzrelevanten Inhalten. Aus den jeweiligen Eingaben wird dann eine Alterseinstufung nach den Vorgaben und Kriterien der jeweiligen nationalen Selbstkontrolle (für Deutschland die USK) ausgegeben. Durch regelmäßige stichprobenartige Qualitätsprüfungen wird sichergestellt, dass diese Alterskennzeichen zuverlässig und korrekt sind. In allen an dieses System angeschlossenen Vertriebsplattformen sind damit Alterskennzeichen der USK verfügbar. Zu den angeschlossenen Systemen gehören unter anderem der Google Playstore, der Nintendo eShop, der Xbox Store, der Sony PlayStation Store und Fortnite.
Für die Alterseinstufung von digitalen Spielen gibt es festgelegte Kriterien. Diese Leitkriterien unterstützen die Prüfgremien bei der Risikoeinschätzung nicht altersgerechter Spiele für Kinder und Jugendliche und helfen bei der Entscheidungsfindung. Sie werden durch den Beirat der USK, der sich aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zusammensetzt, beschlossen und angepasst. Der Beirat setzt sich unter anderem aus Vertreter*innen von Kirchen und Religionsgemeinschaften, der Medienpädagogik, des Bundesjugendministeriums, der Jugendministerien der Länder, der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ), der Jugendorganisationen sowie der Computerspielewirtschaft, und Vertreter*innen der USK-Mitglieder und der Jugendschutzsachverständigen zusammen.
Im Mittelpunkt der Prüfung steht die Wirkungsvermutung, also die Annahme, dass bestimmte Inhalte die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen oder sogar gefährden könnten. Dazu gehören unter anderem Kriterien wie die Atmosphäre im Spiel, Gewalt oder Handlungsdruck. Seit 2023 werden auch sogenannte „Nutzungsrisiken“, beispielsweise Funktionen wie Chats, In-Game-Käufe oder Standortweitergabe bei der jugendschutzrechtlichen Prüfung berücksichtigt und können Einfluss auf die Alterskennzeichen haben. Mehr Informationen zu den Leitkriterien der USK finden sich auf der Webseite der USK.
Bei den vergebenen Alterskennzeichen gibt es die USK 0 (Freigegeben ohne Altersbeschränkung), USK 6, USK 12, USK 16 und die USK 18 (keine Jugendfreigabe).
Seit Januar 2023 enthalten die USK-Alterskennzeichen zusätzliche Hinweise zu den Gründen der Alterskennzeichnung sowie zu vorhandenen Online-Funktionen im Spiel. Somit erkennen Eltern auf einen Blick, welche Gründe zur Kennzeichnung geführt haben (beispielsweise „Comic-Gewalt“ oder „Handlungsdruck“) und welche Risiken bei der Mediennutzung im Auge behalten werden sollten (beispielsweise „Chats“, „In-Game-Käufe“ oder „Standortweitergabe“). Die Hinweise sind auf der Rückseite der Spieleverpackung, auf den entsprechenden Online-Plattformen sowie in der USK-Titeldatenbank zu finden.
In Deutschland dürfen Eltern laut Grundgesetz (Artikel 6) selbst entscheiden, welche Medieninhalte sie ihrem Kind zugänglich machen. Eltern sollten ihren Kindern jedoch nur digitale Spiele geben oder erlauben, die für das Alter des Kindes unbedenklich sind. Die USK-Alterskennzeichen sind dabei eine hilfreiche Orientierung. Wenn Eltern darüber hinaus wissen wollen, ob sich ein Spiel auch pädagogisch eignet, finden sie auf vielen Empfehlungsseiten entsprechende Informationen. Eine pädagogische Beurteilung zu digitalen Spielen bietet zum Beispiel der vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Spieleratgeber NRW.
Wie ändere ich die Einstellungen zum Datenschutz am Smartphone? Worauf muss ich achten, damit mein Referat gut wird? Und wie koche ich leckere Spaghetti Bolognese? In vielen Familien gehört es längst zum Alltag, sich neue Dinge mithilfe von Videos anzueignen. Plattformen wie YouTube oder TikTok sind voll mit Erklärvideos, die anschaulich, kreativ und oft unterhaltsam Wissen vermitteln. Wie solche Videos beim Lernen helfen, erfahren Sie in unserem Beitrag “Wenn Videos im Internet das Lexikon ersetzen”.
Doch warum nur konsumieren? In wenigen Schritten können Sie mithilfe von Smartphone und Co. gemeinsam mit Ihrem Kind selbst ein Erklärvideo erstellen. Das macht Spaß, stärkt die Medienkompetenz und die ganze Familie kann mitmachen.
Zuerst muss das Thema stehen. Vielleicht gibt es gerade etwas Interessantes aus dem Schulunterricht Ihres Kindes, das sich in einem Video darstellen lässt? Auch Alltagsthemen wie das Lieblingsrezept, die Pflege eines Haustiers oder eine kniffelige Reparatur eignen sich hervorragend. Ein Erklärvideo kann unterschiedlich aussehen. Wir stellen vier verschiedene Stile vor, die sich zu Hause leicht umsetzen lassen.
Erklärvideos im Stil von Instagram Reels oder TikToks sind bei Kindern sehr beliebt. Sie sind schnell gemacht und lustig anzuschauen. Smartphone-Clips eignen sich eher für kleine Infohappen ohne viel Tiefe.
Trickfilme sind eine einfache, fantasievolle und kreative Möglichkeit, etwas zu erklären. Videos im Legetrick-Stil vermitteln Inhalte langsam und anschaulich. Durch ihre ruhige und klare Darstellung machen sie auch komplexe Themen leicht verständlich.
Erklärvideos mit Tools, die sich Künstlicher Intelligenz bedienen, sind ideal, wenn es schnell gehen soll. Sie sind sehr einfach zu erstellen und besonders für Familien geeignet, die Spaß am Texte schreiben haben.
Ein Erklärvideo als Bildschirmaufnahme ist besonders gut geeignet, um digitale Abläufe oder Präsentationen zu zeigen. Ein solches Erklärvideo eignet sich vor allem für ältere Kinder und schulische Inhalte.