Video- oder Spieleabend? Aber welche Filme, Serien oder Computerspiele sind überhaupt für die ganze Familie geeignet? Was bedeutet eigentlich die Altersangabe auf dem Cover? Altersfreigaben schützen vor bedenklichen Inhalten, sind jedoch keine Altersempfehlungen. Dieser Artikel erklärt die Unterschiede und zeigt, wie Eltern gute Entscheidungen für ihre Kinder treffen können.
In Deutschland gibt es ein System, mit dem eingeschätzt wird, ob Medien für ein junges Publikum problematisch oder schädigend sein könnten: Die Altersfreigabe oder Alterskennzeichnung. Sie wird von verschiedenen Institutionen durchgeführt:
Bei all diesen Prüfungen wird darauf geschaut, ob Medienangebote Gewalt, Sexualität, Drogenkonsum oder Diskriminierung beinhalten oder besonders erschreckend wirken. Je mehr solcher Inhalte, desto höher fällt die Altersfreigabe aus. Nach der Prüfung erhalten die Angebote die bunten Sticker mit den Altersangaben darauf, die weithin bekannt sind. Ist ein Film oder ein Spiel für ein bestimmtes Alter nicht freigegeben, bedeutet das zum Beispiel, dass es von Jugendschutzfiltern abgefangen wird oder im Fernsehen erst ab einer bestimmten Uhrzeit gezeigt werden darf. Im Kino wird das Alter der Besucher*innen geprüft.
Die Medieninhalte werden daraufhin geprüft, ob sie die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen können. Ziel der Alterskennzeichnungen ist es, junge Heranwachsende vor traumatisierenden oder beängstigenden Inhalten zu schützen. Es steckt keine pädagogische Einschätzung dahinter: Die Inhalte werden nicht daraufhin geprüft, ob sie für junge Nutzer*innen interessant oder empfehlenswert sind!
Eine Empfehlung wiederum ist zunächst einmal nichts anderes als ein ‚guter Tipp‘. Empfehlungen bekommen wir von Freund*innen und Nachbar*innen, aus dem Radio – oder eben von Pädagog*innen, die Medienangebote daraufhin prüfen, ob sie für Kinder ansprechend, gut verständlich und inhaltlich wertvoll sind.
Da jede*r eine Empfehlung aussprechen kann, ist es wichtig zu hinterfragen, ob diese auch fundiert und glaubwürdig ist. Bei privaten Empfehlungen hilft da die Einschätzung der Person. Bei Artikeln oder Websites sollte man die Urheber*innen kennen und hinterfragen. Gute Quellen sind etwa:
Die Altersfreigabe schützt vor bedenklichen Inhalten, aber sie ist keine Empfehlung. Empfehlungen hingegen können von jeder Person ausgesprochen werden, die ein Interesse an Medien hat – die Kriterien dafür sind jedoch oft unklar. Deshalb ist eine Kombination aus verschiedenen Informationsquellen wichtig.
Wenn Eltern sich an Alterskennzeichnungen halten, können sie schon einmal erschreckende oder beängstigende Inhalte vermeiden. Zudem erhöhen Empfehlungen aus seriösen Quellen die Trefferquote für ein gutes Medienangebot enorm.
Optimalerweise sollten Eltern sich auch selbst ein Bild machen: Schauen Sie sich den Film vorher an, informieren Sie sich auf YouTube über das Spiel oder probieren Sie es sogar selbst aus. Denn Sie kennen Ihr Kind am besten und wissen, was es mag, was es überfordert oder wovor es Angst hat.
Und vor allem: Bleiben Sie im Gespräch! Sprechen Sie mit Ihrem Kind über dessen Medienerfahrungen. Hören Sie zu und zeigen Sie Interesse an den Filmen oder Spielen, die es liebt – aber auch an denen, die ihm nicht gefallen.
Und falls dann doch der falsche Film gewählt wurde – kein Problem! Es gibt immer noch den spontanen Popcorn-Abend auf dem Sofa.
Zu alt für das Kinderprogramm, aber noch zu jung für die Social-Media-Welt? Es gibt eine Zeit, in der Ihr Kind nicht richtig weiß, wo sein Platz ist. Es steckt irgendwo zwischen Kindheit und Jugend. Das betrifft viele der sogenannten „Pre-Teens“, der ungefähr 9-12-Jährigen. Sie befinden sich in einer Übergangsphase, die sich auch in ihrer Mediennutzung widerspiegelt.
Für jüngere Kinder gibt es viele altersgerechte Angebote wie Kinder-Apps, Hörspiele und Kindersendungen. Werden die Kinder älter, interessieren sie sich dafür oft nicht mehr so sehr – und wenden sich direkt der Erwachsenenwelt der Medien zu. Der Sprung ist ziemlich groß und das Angebot kann Ihr Kind teilweise noch überfordern.
Zu Beginn der Pubertät befindet sich Ihr Kind an der Schwelle zum Jugendlichen. In einigen Dingen verhält es sich noch kindlich, in anderen möchte es sich bereits von Ihnen abgrenzen. Es orientiert sich immer mehr an Älteren und an Personen, Trends und Ideen außerhalb der Familie. Das führt dazu, dass es sich immer weniger für Kindermedien interessiert.
In dieser Phase bekommen viele Kinder ihr erstes Smartphone und tauchen immer eigenständiger in die Welt der Online-Medien ein. Sie machen erste Erfahrungen in Online-Games und auf Social-Media-Plattformen. Dabei orientieren sie sich an Stars wie Influencer*innen und Streamer*innen, kommen mit anderen User*innen in den Austausch und entwickeln ihre eigene Identität weiter. Dabei fehlt Pre-Teens oft noch das Verständnis für den Umgang mit den eigenen Daten oder Herausforderungen wie Kommunikationsrisiken im Netz.
Ob Ihr Kind noch Kindersendungen schauen möchte, oder ob es sich schon für Computerspiele, Social Media oder Fernsehshows für Ältere interessiert – unterstützen Sie Ihr Kind gemäß seinem Entwicklungsstand und lassen Sie ihm die Zeit, die es braucht.
Nach und nach sollten Sie die Kontrolle abgeben und Ihr Kind dabei unterstützen, Medien eigenständig, sicher und verantwortungsvoll nutzen zu können. Ihr Kind hat zwar schon einige Erfahrungen gesammelt, geht aber an viele Dinge noch unbedarft heran, so dass es über das Netz leicht mit jugendgefährdenden Inhalten in Kontakt kommen kann. Seine Neugier und der Wunsch, sich zunehmend von Erwachsenen abzugrenzen, lässt Ihr Kind außerdem nach provokanten Inhalten suchen. Trotzdem haben Sie als Eltern in der Übergangsphase noch eine wichtige Orientierungsfunktion. Suchen Sie immer wieder das Gespräch mit Ihrem Kind und fragen Sie nach seinen Medienerlebnissen.
Angebote für Pre-Teens zu finden ist gar nicht so leicht und nicht jedes Kind wird daran interessiert sein. Bei Computerspielen und Filmen gibt es die Alterseinstufungen der Freiwilligen Selbstkontrollen. Sie geben an, ob die Inhalte ab einem gewissen Alter unproblematisch für die Entwicklung sind.
Medienangebote, die für Kinder in der Übergangsphase zugeschnitten sind, gibt es beim genauen Hinsehen sowohl in klassischen Medien als auch im Netz. Hier ein paar Empfehlungen:
Sie sollten Ihrem Kind auch zugestehen, Angebote, die nicht speziell für Kinder gedacht sind, zu nutzen. Informieren Sie sich vorab über Sendungen und Inhalte. Wenn Sie gemeinsam mit der Familie einen Film anschauen, ein Spiel spielen oder im Internet surfen, hat Ihr Kind die Möglichkeit, nachzufragen und Sie erkennen, wie es mit bestimmten Inhalten klarkommt.
Viele Jugendliche sind von Cybermobbing betroffen. Was steckt hinter diesem Phänomen und wie konkret erleben junge Menschen Mobbing in der digitalen Welt? Welche Warnzeichen gibt es, welchen Einfluss haben KI und neue technische Entwicklungen oder wann sollten Sie die Polizei einschalten?
Im virtuellen Elternabend blicken wir aus rechtlicher und medienpädagogischer Sicht auf Cybermobbing. Ziel ist es, Ihnen als Eltern Möglichkeiten für Aufklärung und Begleitung sowie auch Unterstützung beim Umgang mit akuten Problemlagen aufzuzeigen. Neben Tipps für die Medienerziehung lernen Sie Anlaufstellen für Beratung und Hilfe kennen.
Seien Sie live dabei und stellen Sie Ihre Fragen an unsere Expertinnen – wir geben Antworten und stehen für den Austausch zur Verfügung!
Der virtuelle Elternabend ist eine Veranstaltung im Rahmen des Safer Internet Day 2025 – mehr über den Aktionstag erfahren Sie bei klicksafe.
Datum: 13.02.2025 | Zeit: 17 bis 18 Uhr
Referentinnen: Ulrike Bastians und Lidia de Reese (FSM)
Plattform: Der virtuelle Elternabend wird über das Tool „Zoom“ realisiert.
Datenschutzhinweis: Zoom ist ein Service der Zoom Video Communications Inc., die ihren Sitz in den USA hat. Wir nutzen Zoom über den deutschen Betreiber easymeet24. Serverstandort von easymeet24 ist Europa. Weiterhin haben wir innerhalb des Dienstes Zoom die Konfigurationen mit dem höchsten Daten- und Sicherheitsschutz gewählt.
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Anmeldung:
Digitale Medien bereichern unseren Alltag in vielfältiger Weise: Musikprogramme am Frühstückstisch, Navigationsapps unterwegs oder Chats zur Freizeitorganisation. (Bildschirm-)Geräte helfen uns zu lernen, zu arbeiten und machen oft Freude. Kein Wunder, dass sie fester Bestandteil unseres Alltags geworden sind, sei es zu Hause oder im öffentlichen Raum.
Mit der wachsenden Bedeutung von Medien wird jedoch auch die Fähigkeit immer wichtiger, sie verantwortungsvoll und kompetent zu nutzen. Medienkompetenz ist heute genauso essenziell wie Lesen, Schreiben oder Rechnen, um sich in der modernen Welt sicher und erfolgreich bewegen zu können. Wer nicht weiß, wie man Medien gezielt und reflektiert einsetzt, kann schnell auf Schwierigkeiten stoßen. Aber was genau bedeutet Medienkompetenz?
Medienkompetent zu sein bedeutet mehr, als nur ein Gerät bedienen zu können. Das gehört zwar dazu, doch im Kern geht es um den bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit den Inhalten. Dazu zählen folgende Aspekte:
Wer medienkompetent ist, weiß, warum und wie sie*er Medien nutzt, kann negative Auswirkungen erkennen und ihnen entgegenwirken, während positive Aspekte gezielt gefördert werden.
Der Ruf nach „mehr Medienkompetenz“ richtet sich oft an Kinder und Jugendliche. Verständlich, da sie die Welt von morgen gestalten. Diese Welt kennen wir zwar noch nicht, aber sie wird stark von Medien geprägt sein, insbesondere vom Internet.
Man kann sich das Internet wie eine Stadt vorstellen: Es gibt Spielplätze und schöne Geschäfte, aber auch Verkehr und fremde Menschen. Eltern schicken ihre kleinen Kinder nicht einfach allein los, sondern begleiten sie, erklären Regeln und zeigen, worauf zu achten ist. Genau so sollte es im Internet sein. Begleiten Sie Ihr Kind bei der Erkundung der digitalen Welt.
Medienkompetenz zu entwickeln ist von Anfang an eine gemeinsame Aufgabe – in der Familie, im Kindergarten und in der Schule. Je jünger das Kind, desto mehr Verantwortung tragen die Eltern und dienen als Vorbild. Mit zunehmendem Alter können und sollten Kinder und Jugendliche eigene Erfahrungen machen dürfen – auch mit eigenen Geräten. Gemeinsame Regeln und ein offenes Gespräch sind dabei hilfreich.
Medienkompetenz ist kein „Kinderspiel“, sie ist für Erwachsene genauso wichtig! Eltern, die ihre Kinder beim verantwortungsvollen Umgang mit Medien begleiten möchten, müssen selbst medienkompetent sein. Nur wer digitale Technologien und Plattformen versteht, kann Orientierung bieten und als Vorbild agieren. Setzen Sie sich daher aktiv mit digitalen Themen auseinanderzusetzen – durch gemeinsame Projekte mit ihren Kindern, den Austausch mit anderen Eltern oder durch Weiterbildungsangebote in Schulen und Bildungszentren. Auch Lehrkräfte sind gefragt, ihre eigene Medienkompetenz zu stärken, um dieses Wissen weiterzugeben. Hilfreiche Informationen finden Sie beispielsweise in den ARD-Angeboten wie „Gemeinsam Medienkompetenz stärken“.
Darüber hinaus profitieren auch Berufstätige und ältere Menschen von einer besseren Medienkompetenz. Berufliche Weiterbildung und digitale Arbeitsprozesse erfordern oft neue Fähigkeiten. Für Senioren bieten Medien zahlreiche Möglichkeiten, etwa den Kontakt zu Enkelkindern über Videochats. Wer seine eigene Medienkompetenz testen möchte, kann dies mit einem Selbsttest herausfinden.
Die Filmwelt ist spannend und vielseitig – und gerade Kinder und Jugendliche lieben es, in Geschichten einzutauchen und sich mit Medienheld*innen zu identifizieren. Doch nicht jedes Angebot, das verlockend aussieht, ist für junge Zuschauer*innen geeignet. Als Eltern ist es Ihre Aufgabe, Ihrem Kind Zugang zu altersgerechten Inhalten zu geben. Doch wie gelingt der Überblick im Dschungel der Streamingdienste, TV-Programme, Kinofilme, Social-Media-Kanäle und Mediatheken?
Pädagogische Altersempfehlungen und unabhängige Film-Rezensionen können Ihnen dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und gemeinsam mit Ihrem Kind passende Inhalte auszuwählen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen vier Plattformen vor.
Ihr Kind möchte selbst im Netz nach spannenden Filmen suchen? KinderFilmWelt ist ein kostenfreies und sicheres Filmportal, das sich direkt an Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren richtet. Hier finden junge Filmfans kindgerechte Kritiken zu aktuellen Kinofilmen, TV-Ausstrahlungen, Streaming-Angeboten und DVD/Blu-ray-Veröffentlichungen. Die Filme werden von der Redaktion bewertet und mit pädagogischen Altersempfehlungen versehen. Sie zeigen, ab welchem Alter die Filme besonders empfehlenswert und leicht verständlich sind. User*innen können Filme mit bis zu fünf Herzen selbst bewerten. Die Seite bietet ein Filmlexikon, das Begriffe aus der Filmwelt erklärt und bietet die Möglichkeit, über Lernfilme hinter die Kulissen des Filmemachens zu schauen. Herausgegeben wird KinderFilmWelt vom Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF), das vom Bundesfamilienministerium gefördert wird. Das Portal trägt das Seitenstark-Gütesiegel für digitale Kindermedien.
Mehr Infos: https://www.kinderfilmwelt.de/
Sie benötigen Unterstützung, aus der Vielzahl an Bewegtbildangeboten etwas Passendes für Ihr Kind herauszusuchen? FLIMMO ist ein kosten- und werbefreier Ratgeber, der Familien bei der Auswahl von TV-Sendungen, Streaming-Inhalten und Social-Media-Kanälen unterstützt. Mit einem Ampelsystem zeigt FLIMMO, ob ein Film, eine Serie oder ein Online-Kanal für Kinder geeignet ist. Altersempfehlungen helfen bei der Auswahl altersgerechter Inhalte. Pädagogische Einschätzungen erläutern, was Kindern an den Inhalten gefällt, welche Aspekte problematisch sein könnten und worauf Eltern besonders achten sollten. Zusätzlich bietet FLIMMO praktische Tipps zur Medienerziehung in der Familie, wie etwa Empfehlungen zum ersten Kinobesuch oder Tipps zum Ausschalten. Herausgegeben wird FLIMMO von der Programmberatung für Eltern e.V.
Mehr Infos: Elternguide-Artikel FLIMMO
Sie möchten eintauchen in die Welt des Films und sich inspirieren lassen? filmdienst.de ist ein Online-Portal für Kino, Filmkultur und Filmkritik, das von der Katholischen Filmkommission für Deutschland herausgegeben wird. Es bietet umfassende Bewertungen und Kritiken, Interviews und Portraits von Filmemacher*innen und Aktuelles aus der Filmkultur wie zum Beispiel Festivalberichte. Die Plattform bietet für Sie als Eltern pädagogisch empfohlene Kinder- und Jugendfilme und thematische Filmempfehlungen, wie etwa zu Freundschaft oder Schule. Pädagogische Altersempfehlungen geben einen Hinweis, ab wann sich das (gemeinsame) Anschauen lohnt. Das erleichtert Ihnen die Suche nach passenden Filmen für verschiedene Anlässe oder Interessen Ihres Kindes.
Mehr Infos: https://www.filmdienst.de/suche/filme
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) ist eine unabhängige Institution, die Filme nach ihrer Qualität begutachtet und herausragende Werke mit den Prädikaten „wertvoll“ oder „besonders wertvoll“ auszeichnet. Die Prädikate weisen auf eine besondere inhaltliche und künstlerische Qualität hin. Auf der Webseite finden Eltern in der Kategorie „Kinder- und Jugendfilme“ hochwertige Filme zu vielfältigen, spannenden Themen – auch abseits der bekannten Blockbuster. In der „Kurzfilm-Edition“ gibt die FBW empfehlenswerte Kurzfilme für Kinder ab 4 Jahren samt medienpädagogischem Begleitmaterial als DVD heraus. Ein weiteres Angebot ist die FBW-Jugend Filmjury, in der Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren Filme bewerten und ihre Empfehlungen auf der Jugendjury-Webseite veröffentlichen. Diese Kritiken geben Kindern und Eltern zusätzliche Einblicke in altersgerechte Filmangebote.
Mehr Infos: https://www.fbw-filmbewertung.com/kinderfilme
Pädagogische Empfehlungen sind nicht zu verwechseln mit Alterseinstufungen nach dem Jugendschutzgesetz. Altersfreigaben wie etwa die der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) verfolgen das Ziel, Kinder und Jugendliche vor entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten zu schützen. Sie sind keine Empfehlung und können nichts darüber aussagen, ob Ihr Kind den Inhalt gut verarbeiten kann.
Pädagogische Empfehlungen bewerten, ob ein Film oder eine Serie inhaltlich und emotional für eine bestimmte Altersgruppe verständlich, ansprechend und förderlich ist. Pädagogische Einschätzungen zeigen auf, wie ein Medium Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung unterstützen oder anregen kann. So werden zum Beispiel Filme und Serien empfohlen, die Themen wie Freundschaft, Mut oder Zusammenhalt aufgreifen und für bestimmte Werte stehen.
Verlassen Sie sich jedoch nicht ausschließlich auf Empfehlungen, da jedes Kind sich unterschiedlich entwickelt. Begleiten Sie Ihr Kind von Beginn an aktiv bei der Mediennutzung und beobachten sie es, um zu verstehen, wie es auf bestimmte Inhalte reagiert.
So wie die Straßenverkehrsordnung Regeln für einen sicheren Verkehr aufstellt, sorgt das Jugendschutzgesetz dafür, dass Kinder und Jugendliche in der Medienwelt geschützt werden. Gerade in einer digitalisierten Gesellschaft ist es wichtiger denn je, jungen Menschen Orientierung und Schutz zu bieten.
Das Jugendschutzgesetz, kurz JuSchG, regelt unter anderem, wie Medien heute gestaltet sein müssen, damit Kinder und Jugendliche bei ihrer Nutzung keinen Gefahren ausgesetzt werden. Die umfassend modernisierte Fassung, die seit Mai 2021 gilt, nimmt digitale Dienste stärker in den Fokus. Während in früheren Versionen vor allem sogenannte Trägermedien wie Videokassetten und DVDs, CR-ROMs oder Tonträger im Vordergrund standen, berücksichtigt das aktualisierte Gesetz auch die Herausforderungen des Internets. Medienanbieter müssen sich daran halten, sonst drohen ihnen Strafen. Das ist aber gar nicht so einfach, weil es ein deutsches Gesetz ist und das Internet keine Ländergrenzen kennt. Wenn die Anbieter bestimmter Angebote ihren Sitz in Deutschland haben, müssen sie diesen Regeln aber folgen. Zusätzlichen Druck bringt der Digital Services Act (DSA) der EU mit sich, der seit Anfang 2024 europaweit einheitliche Regeln für Anbieter digitaler Dienste vorsieht.
Das Jugendschutzgesetz legt fest, in welchem Alter Jugendliche Zugang zu bestimmten Medien haben dürfen – bei Filmen, Sendungen und auch bei Online-Angeboten. Dabei greift es auf die Altersfreigaben der Selbstkontrollinstanzen zurück. Anbieter werden zu Voreinstellungen verpflichtet, die Kinder und Jugendliche insbesondere vor Interaktionsrisiken wie Mobbing, sexualisierter Ansprache (Cybergrooming), Hassrede, Tracking und Kostenfallen schützen.
Viele Online-Angebote und Apps haben deshalb integrierte Jugendschutzeinstellungen, zum Beispiel TikTok und Instagram. Sie führen genaue Kontrollen durch, wie alt Nutzer*innen sind, oder lassen sich sogar über Videoverfahren die Identität beweisen. Trotzdem ist es schwierig, diese Regel umzusetzen: Bei einer einfachen Abfrage des Alters lässt sich kaum sicher herausfinden, ob die Antwort wirklich stimmt.
Das Gesetz sieht auch verlässliche einheitliche Alterskennzeichen für Spiele und Filme vor, die online genutzt werden. Außerdem wird die Einordnung nicht mehr nur an den Inhalten festgemacht, sondern auch bezogen auf mögliche Interaktionsrisiken wie Cybergrooming und Kostenfallen.
Zuvor galten die bekannten Alterskennzeichnungen der USK und FSK nur für Spiele und Filme, die auf sogenannten Trägermedien (wie CD-ROMs oder Videokassetten) erhältlich waren. Online-Anbieter mussten keine Altersangaben machen.
Kinder und Jugendliche sollen sich einfach Hilfe suchen und beschweren können, wenn sie sich während der Mediennutzung bedroht oder bedrängt fühlen.
Die neue Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz soll dafür sorgen, dass diese Regelungen auch wirklich durchgesetzt werden. Einrichtungen wie die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. haben Online-Beschwerdestellen, an die sich junge Mediennutzende und auch Erwachsene wenden können, um illegale oder jugendgefährdene Inhalte zu melden.
Seit 2024 gibt es außerdem europaweit neue Regelungen für Angebote, die sich besonders an Kinder und Jugendliche richten:
Plattformen müssen ihre AGB (Geschäfts- und Nutzungsbedingungen) so erklären, dass auch junge Nutzer*innen sie gut verstehen können.
Die langen, schwer zu lesenden Texte, die bei einer Anmeldung häufig achtlos weggeklickt werden, müssen also ersetzt werden durch neue, verständliche Texte. So sollen Kinder und Jugendliche wirklich verstehen können, auf was sie sich mit einer Anmeldung einlassen.
Privatsphäre, Sicherheit und Schutz von Minderjährigen soll verbessert werden: Anbieter von Apps oder Programmen sollen Maßnahmen ergreifen, um ihre Nutzer*innen möglichst gut vor Gefahren wie Betrug, Mobbing oder Hate Speech zu schützen.
Leider sind die genauen Maßnahmen bisher nicht festgelegt, und es gibt wenig vorbildhafte Lösungen. Die Europäische Kommission kann aber Leitlinien herausgeben, um die Anbieter bei der Umsetzung der Vorsorgemaßnahmen zu unterstützen.
Auf Plattformen wie Tiktok oder Instagram legen junge Nutzer*innen Profile an, in denen auch private Informationen stehen. Nach aktuellen Regelungen darf Kindern und Jugendlichen aber keine personalisierte Werbung mehr auf Basis dieser Informationen angezeigt werden.
Auch dafür müssen die Plattformbetreiber gewissenhaft das Alter der Nutzer*innen erfragen – denn Kinder und Jugendliche können noch weniger gut durchschauen, dass personalisierte Werbung ihnen gezielt eingespielt wird, deshalb benötigen sie hier noch stärkeren Schutz als Erwachsene.
Die immer wieder vorgenommenen Überarbeitungen des Jugendschutzgesetzes sind wichtig, um gesetzliche Regelungen an die Medienrealität von Kindern und Jugendlichen anzupassen. Das Gesetz kann für Sie als Eltern eine wichtige Orientierung sein und bietet in einem gewissen Rahmen Schutz. Zumindest, wenn die Anbieter den dort festgelegten Pflichten nachkommen. Leider kann nicht sichergestellt werden, dass das immer der Fall ist. Außerdem passt ein Rahmen nicht individuell zu jedem Kind. Deshalb sollten Sie Ihr Kind vor allem in den jüngeren Jahren sehr eng bei seiner Mediennutzung begleiten. Je älter es wird, desto mehr Freiraum braucht Ihr Kind. Bleiben Sie immer im Gespräch über seinen Medienumgang. Nur so können Sie helfen, wenn es trotz Schutzmaßnahmen unangenehme Erfahrungen im Netz macht oder etwas nicht versteht.
Plätzchenduft, Shopping-Stress, leuchtende Kinderaugen: Die Feiertage rücken näher und bei vielen Kindern und Jugendlichen stehen digitale Geräte und Spiele auf der Wunschliste. Was sollten Sie als Eltern vor und nach dem Schenken beachten? Zwischen den Jahren und in den Ferien bleibt auch Zeit für gemeinsame Medienerlebnisse in der Familie. Wie kann diese sicher, altersgerecht und sogar kreativ gestaltet werden? Wir geben Ihnen in diesem Artikel einen Überblick über Angebote aus dem Elternguide.online-Partnernetzwerk.
Die Weihnachtsferien können lang sein, besonders wenn das Wetter draußen nicht so recht zum Spielen einlädt. Sicher haben Sie zuhause Geräte wie Smartphones, Tablets, Kameras oder einen Laptop herumliegen. Wie wäre es, wenn Sie und Ihr Kind einfach mal loslegen, selbst fotografieren oder filmen, neue kreative Apps ausprobieren und Medienzeit aktiv gestalten? Das macht riesig Spaß und Ihr Kind lernt nebenbei auch noch was in Sachen Medienkompetenz.
Auf der Website kinder.jff.de gibt es Vorschläge für einfache Medienprojekte, die Kinder ab 6 Jahren allein oder ab 3 Jahren mit Unterstützung von Ihnen als Eltern zuhause durchführen können. Dabei helfen kindgerechte Videoanleitungen, in denen die Umsetzung der Medienprojekte Schritt für Schritt gezeigt wird. Wie wäre es mit einem Foto-Memory mit Christbaumschmuck oder einer Hörgeschichte zum Thema Weihnachtstraditionen?
Für kleine Fotofans zwischen 8 und 12 Jahren bietet knipsclub einen sicheren Rahmen, sich in einer geschlossenen und pädagogisch betreuten Fotocommunity auszuprobieren und miteinander über Fotos auszutauschen. Auf der Website finden Sie kreative Foto-Tipps, zum Beispiel zum Malen mit Licht. Besonders in der Silvesternacht ein richtiger Hingucker!
Challenges kennen Sie bestimmt aus Social Media, z. B. Tanz-Challenges auf TikTok. Kinder und Jugendliche lieben es, sich Herausforderungen zu stellen. Challenges müssen aber nicht unbedingt nur im Internet stattfinden, Sie können sie auch zuhause in der Familie spielen! Probieren Sie doch mal die Top-Foto-Challenge, die Clip-Challenge oder die Nachstellen-Challenge aus. In unserem Elternguide-Artikel haben wir ein paar Vorschläge dazu gemacht. Weitere Advents-Challenges finden Sie auf der Website des JFF-Projekts webhelm.de.
Kinder haben viele Fragen und lernen früh, dass sie ihre Fragen im Internet beantwortet werden. Wie wird Weihnachten in anderen Ländern gefeiert? Welche Basteltipps und welche Backrezepte gibt es rund um Weihnachten? Die Kindersuchmaschine fragFINN bietet Kindern Zugang zu 3.500 geprüfte Websites, darunter rund 400 Kinderseiten. Grundschulkinder können hier in einem geschützten Surfraum ihre ersten Interneterfahrungen machen und lernen, mit Suchmaschinen und Suchergebnissen umzugehen. Beim fragFINN-Adventskalender können Kinder jeden Tag ein Türchen öffnen, dahinter verbergen sich Links zu anderen Kinderseiten mit vielfältigen Infos und Angeboten passend zur Winterzeit.
Weitere spielerische Lernseiten finden Sie in diesem Elternguide-Artikel.
Bestimmt schaut Ihr Kind auch gerne Videos. Wenn Sie noch passende Filme, Serien oder YouTube-Clips suchen, schauen Sie doch mal bei FLIMMO vorbei.
Neben Altersangaben und pädagogischen Empfehlungen für alle Formate aus TV, Streaming, YouTube, TikTok und Instagram finden Sie unter dem Special „Highlights im Advent“ winterliche Filmtipps vom Grüffelokind über den Grinch bis zum Polarexpress. So ein gemeinsamer Fernsehabend kann, besonders wenn es draußen so kalt und dunkel ist wie in den Winterferien, ein richtig schönes Familienerlebnis sein. Was es zu beachten gibt, wenn Medien auf dem Wunschzettel stehen, erklärt FLIMMO in diesem Artikel.
Wann das eigene Kind reif für das erste Smartphone ist, müssen Eltern je nach Entwicklungs- und Erfahrungsstand individuell entscheiden. Schließlich steht Ihrem Kind mit einem Smartphone theoretisch die ganze Welt des Internets mit all seinen Chancen, aber auch Risiken offen. klicksafe bietet umfangreiche Informationen für Eltern. Überprüfen Sie über die Checkliste zur Smartphone-Reife, ob ein Smartphone schon unter den Weihnachtsbaum gehört. Ist die Entscheidung positiv ausgefallen? Dann informieren Sie sich über technische Einstellungsmöglichkeiten für Android und iOS und schauen Sie sich die Anleitungen in Form von Erklärvideos an. Alle Informationsmaterialien von klicksafe finden Sie in diesem Themenspecial.
Sie möchten Ihr Kind auf das erste Smartphone unter dem Weihnachtsbaum vorbereiten? Kindgerechte Informationen zum ersten Smartphone gibt es im Kindermagazin Genial Digital vom Deutschen Kinderhilfswerk. Die fragFINN-App ermöglicht Ihrem Kind einen geschützten Surfraum auf seinem ersten Smartphone und gibt ihm Zugang zu den qualitätsvollen, positiven Angeboten.
Überlegen Sie, alternativ eine Smartwatch anzuschaffen? Dann sehen Sie sich diesen Themenbereich von klicksafe an. Beachten Sie: technische Schutzmaßnahmen ersetzen nicht das Gespräch und die Medienregeln in der Familie. Bleiben Sie mit Ihrem Kind in Kontakt und begleiten Sie es bei den ersten Schritten mit Smartwatch oder Smartphone.
Neben Gesprächen und Medienregeln ist der technische Jugendmedienschutz ein wichtiger Baustein der Medienerziehung. Nutzen Sie die Einstellungen zur Bildschirmzeit und Digital Wellbeing auf Smartphones, um Zeitlimits für das gesamte Gerät oder für verschiedene Apps einzustellen und Inhalte zu filtern. Das Jugendschutzprogramm JusProg bietet für mobile Geräte und Laptops eine präzise Filtermöglichkeit für Websites und sichere Voreinstellungen. Google Family Links und YouTube Kids bieten in der Welt des Internetgiganten Google die Möglichkeit, Medienerlebnisse für Ihr Kind sicherer zu machen. Auch Social-Media-Apps wie Instagram und TikTok bieten Sicherheitsfeatures und Möglichkeiten der Begleitung durch Eltern. Streaming in der Familie kann eine schöne Beschäftigung in den Ferien sein. Fast alle Streaming-Angebote haben zertifizierte Angebote zum Jugendschutz. Nutzen Sie eigene Kinderprofile und die Jugendschutzfunktion mit der PIN. Viele der Jugendschutzprogramme wurden von der Gutachterkommission der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) freigegeben. Mehr zu technischen Lösungen im Jugendmedienschutz finden Sie auf der Webseite der FSM.
Detaillierte Anleitungen zu allen Geräten gibt es auf der Website medien-kindersicher.de.
Welche Spiele soll ich meinem Kind zu Weihnachten schenken? Sind Games für Kinder im Vorschulalter in Ordnung? Im Familienbereich der USK-Website und über die USK-Broschüren erhalten Sie alle Informationen zu den Alterskennzeichen der USK, den Zusatzhinweisen und zum Umgang mit dem Thema Games in der Familie.
Die USK-Kennzeichen geben an, ab welchem Alter ein Spiel keine Entwicklungsbeeinträchtigungen hervorruft. Die Zusatzhinweise wie „Fantasy-Gewalt“ oder „Handlungsdruck“ geben Eltern gute Hinweise, ob ein Spiel für das eigene Kind geeignet ist. Pädagogische Einschätzungen zu Spielen finden Sie beim Spieleratgeber NRW. Beschreibungen beliebter Spiele wie Fortnite, Minecraft oder Roblox sind auf Elternguide.online verfügbar. Im USK-Lexikon werden die wichtigsten Begriffe, Geräte und Genres erklärt.
Sie möchten Ihrem Kind zu Weihnachten mit einem Game eine Freude machen? Informieren Sie sich über die Vertriebswege von Games und über technische Vorsorgemaßnahmen. Sowohl an Konsolen als auch in Game-Stores und den Spielen selbst lassen sich verschiedenste Einstellungen zum Jugendschutz vornehmen. Spielen Sie zusammen mit Ihrem Kind und stellen Sie ihm interessierte Fragen zu seinen Lieblingsspielen.
Das Team von Elternguide.online wünscht Ihnen und Ihrer Familie eine schöne Weihnachtszeit und viel Freude im sicheren und kreativen Umgang mit Medien!
FSK, USK, PEGI, FSF und FSM – das alles sind Abkürzungen für Einrichtungen des Jugendmedienschutzes, sogenannte Selbstkontrollinstanzen. Ihre Logos und Alterseinstufungen begegnen Eltern überall: in App-Stores, bei Streamingdiensten, auf DVDs oder in Fernsehprogrammen. Wir erklären, wer oder was genau dahintersteckt.
Das Jugendschutzgesetz und der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag regeln, dass Medien die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nicht gefährden dürfen – etwa durch Gewalt oder andere kritische Inhalte. Altersgrenzen wie ab 0, 6, 12, 16 oder 18 Jahren helfen dabei, Inhalte entsprechend einzuordnen.
Die Prüfung erfolgt durch verschiedene Selbstkontrollinstanzen:
Tipp: FSK-Angaben helfen bei der Einschätzung, ob ein Inhalt grundsätzlich für Jugendliche freigegeben ist. Sie sind keine Empfehlung und helfen nicht dabei zu entscheiden, ob Ihr Kind den Inhalt emotional verarbeiten kann. Plattformen wie FLIMMO bieten ergänzende pädagogische Empfehlungen.
Tipp: Plattformen wie der Spieleratgeber NRW bewerten Apps nicht nur nach Alter, sondern auch nach ihrem pädagogischen Wert.
Tipp: Prüfen Sie Alterseinstufungen und besprechen sie gemeinsam mit ihrem Kind, welche Inhalte sinnvoll sind.
Bei den Alterseinstufungen handelt es sich um eine Maßnahme des Jugendschutzes. Es geht darum, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung nicht zu beeinträchtigen, z. B. durch die Darstellung von Gewalt oder von sexuellen Handlungen. Die Altersfreigaben sind verbindlich. Ein Spiel ab 18 darf nicht an Jüngere verkauft werden und Filme, die ab 12 sind, dürfen in Kinos nicht von jüngeren Kindern ohne erwachsene Begleitperson besucht werden.
In den eigenen vier Wänden ist das etwas anders: Der Staat regelt grundsätzlich nicht, welche Medieninhalte Ihr Kind zu Hause schauen darf. Sie dürfen ihrem Kind mediale Inhalte zugänglich machen, die nicht für sein Alter freigegeben sind. Dabei darf aber die Erziehungspflicht nicht verletzt werden. Sie müssen einschätzen, wie Ihr Kind mit bestimmten Inhalten umgeht und ob es diese verarbeiten kann. Die Alterseinstufungen bieten eine gute Orientierung! FSK-, USK- und FSF-Angaben geben keine Auskunft darüber, ob Kinder die Inhalte schon verstehen und sie aus pädagogischer Sicht für ein bestimmtes Alter empfohlen werden. Auf den Internetseiten der Selbstkontrollen lassen sich allerdings die einzelnen Begründungen eingeordneter Filme, Serien und Spiele nachlesen. Zusätzlich sollten Sie sich pädagogische Empfehlungen anschauen, wie für Games den Spieleratgeber NRW und spielbar.de und für Filme, Serien und Fernsehprogramme das Angebot von FLIMMO.
Mit dem ersten Smartphone Ihres Kindes suchen Eltern oft nach Lösungen, um die Mediennutzung sicher zu gestalten. Kidgonet ist eine Kinderschutz-App, die durch einfache Bedienung und ihren besonderen Fokus auf Datenschutz überzeugen möchte. Wir haben uns das Angebot genauer angeschaut.
Wenn Kinder das erste Smartphone bekommen, haben Eltern oft viele Fragen: Wie viel Nutzung ist sinnvoll? Wie können wir die Nutzungszeiten gemeinsam festlegen und auch kontrollieren? Wie kann ich mein Kind schützen und gleichzeitig unterstützen, das Smartphone sinnvoll zu nutzen? Häufig kommen hierbei Jugendschutz-Apps oder –Programme ins Spiel. Angebote wie Google Family Link, JusProg oder die Salfeld Kindersicherung versprechen Eltern Überblick und Kontrolle über die Mediennutzungszeiten ihres Kindes. Auch Kidgonet möchte Eltern und Kindern den Start in die selbständige Mediennutzung erleichtern. Die App gibt es im Abo – je nach Vertragsdauer zahlen Familien zwischen 29,64 und 39,48 € im Jahr. Eltern können mit der App die Gerätenutzung ihres Kindes festlegen und überprüfen: Die Eltern selbst registrieren sich sehr unkompliziert im Kidgonet-Elternportal und legen dort fest, wie lange ihr Kind Medien nutzen darf und stellen „Medienpausen“ ein. Im Elternportal können sie auch sehen, wie viel Zeit ihr Kind schon genutzt hat. Die Kinder haben auf dem Smartphone eine eigene App, die mit einem Ampel-System das eigene Zeitbugdet anzeigt. Die App kann Bildschirmzeiten von verschiedenen Geräten addieren, so dass die Bildschirmzeit auch für mehrere Geräte eingestellt werden kann.
Das Besondere: Kidgonet übermittelt Eltern nur reine Zeiten. Es kann nicht angezeigt werden, welche Inhalte das Kind nutzt. Und auch der Anbieter selbst verspricht, keine Daten weiterzuleiten oder zu speichern. Mit all dem sollen Daten und Privatsphären der Kinder geschützt werden. Und indem Eltern ermutigt werden, über die Inhalte mit ihren Kindern ins Gespräch zu kommen, anstatt Apps einfach zu deaktivieren.
Um dennoch einen inhaltlichen Schutz anzubieten, hat Kidgonet laut eigenen Angaben einen altersgerechten Filter integriert. Nach welchen Kriterien dort gefiltert wird, ist nicht genauer beschrieben. Für die Kinder wiederum hat die App einen Notfall-Button und einen Direktlink zum Jugendberatungsangebot installiert. Das Angebot ist für Kinder ab der Grundschulalter geeignet.
Wie bei allen technischen Nutzungsbegrenzungen sollte auch bei der Verwendung von Kidgonet immer klar sein, dass eine reine Zeitbegrenzung keine Medienerziehung ersetzt. Zwar kann die Dauer der Mediennutzung durch die App kontrolliert werden – die Inhalte bleiben davon aber unberührt. Eltern sollten sich nicht in Sicherheit wiegen und der Mediennutzung ihres Kindes nach wie vor Beachtung schenken.
Auch der integrierte Filter darf nicht als Ersatz für die eigene Vorsicht im Umgang mit Inhalten angesehen werden. Kein Filter ist zu 100 Prozent sicher. Die letzte Verantwortung, Inhalte einzuschätzen, bleibt bei den Kindern bzw. Eltern selbst.
Wichtig ist außerdem, dass eingestellte Zeiten, Medienpausen etc. mit den Kindern gut besprochen und möglichst gemeinsam festgelegt werden. Wenn Kinder sich hier ungefragt bevormundet fühlen, kann der vermeintliche Schutz schnell nach hinten los gehen – indem die Kinder etwa andere Wege finden, sich Medienzeiten zu verschaffen. Sei es bei Freund*innen oder über andere Geräte.
Grundsätzlich muss die Einschränkung der Privatsphäre immer sensibel behandelt werden.
Kidgonet sieht sich als Unterstützung bei der Begrenzung von Nutzungszeiten. Daher sollte die App nicht als Ersatz für Medienerziehung und Kommunikation über Inhalte Verstanden werden. Dazu betonen die Macher*innen in ihrem „Elternratgeber“: „Die Vorbildfunktion der Eltern, gemeinsame Mediennutzung und die Einbeziehung der Kinder in die Entscheidungsfindung sind Schlüsselelemente, um ein gesundes digitales Umfeld zu schaffen.“
Kidgonet ist eine reine Zeitbegrenzung – und keine inhaltliche Erziehungshilfe. Die App kann genutzt werden, um Medienzeiten festzulegen und zu begrenzen. Am besten funktionieren solche Medienzeiten natürlich, wenn sie in der Familie gemeinsam besprochen und ggf. durch einen Kompromiss ausgehandelt werden, so dass auch die Kinder mit ihrem Zeitbudget einverstanden sind.
Mindestens genauso wichtig ist es, Ihr Kind inhaltlich bei der Mediennutzung zu begleiten. Unabhängig davon, wie lang oder kurz Ihr Kind sein Smartphone oder Tablet nutzt – bleiben Sie im Gespräch darüber, welche Programme und Inhalte es verwendet, welche Fragen oder Probleme es hat und wie es ihm geht. Nur so kann Ihr Kind lernen, Angebote einzuschätzen, sinnvoll auszuwählen und gut mit Schwierigkeiten umzugehen. Diese Medienerziehung kann keine technische Begrenzung ersetzen.
Passen Sie die Einstellungen und Absprachen regelmäßig an das Alter und die Bedürfnisse Ihres Kindes an. Mit zunehmender Selbstständigkeit sollten die Einschränkungen gelockert werden.
Call of Duty ist eine der weltweit erfolgreichsten Ego-Shooter-Spiel-Reihen. In rasanter Geschwindigkeit kämpfen Spieler*innen als Soldat*in gegen andere oder in einem futuristischen Krieg gegen Aliens und Zombies. Ziel ist es, die Feind*innen durch Waffengewalt zu erschießen (engl. = shoot).
Die Spieler*innen schlüpfen in die Rolle von Soldat*innen und befinden sich an unterschiedlichen, historischen oder ausgedachten Kriegsschauplätzen. Dort liefern sie sich ständige Schusswechsel mit Feind*innen, von denen möglichst viele getötet werden müssen. Im Mehrspieler-Modus wird online im Netzwerk gegen und mit anderen Spieler*innen gespielt.
Seit 2003 erscheint fast jedes Jahr ein neuer Teil der Spielereihe. Es gibt dabei immer mehr Funktionen oder andere Welten, die die Community an Call of Duty binden soll. Die verschiedenen Spiele bauen nicht aufeinander auf. Zu den beliebtesten Games der Story-Reihe zählen “Black Ops” und “Modern Warfare”.
Im Online-Battle-Royal-Modus „Warzone“ kämpfen Spieler*innen gegeneinander auf einer Map (= Spielwelt) mit dem Ziel, möglichst lange zu überleben. Dieser neue Modus begeistert viele Spieler*innen besonders stark, da er einen neuen Reiz in die über 27 verschiedenen Call of Duty-Titel bringt.
Die Entwickler der Call of Duty-Reihe bieten mit dem Game ein authentisches und ästhetisches Spielerlebnis im Militärbereich, das Jugendliche wie Erwachsene begeistert. Die Faszination ist vergleichbar mit dem Anschauen eines Actionfilms, nur dass die Spieler*innen selbst in die Rolle von Soldat*innen schlüpfen. Dabei wirkt das Spiel sehr realitätsnah und gleichzeitig ist es eine Simulation. Diese Art zu kämpfen ist für die meisten Gamer*innen in Wirklichkeit nicht vorstellbar und damit klar von der Realität zu trennen.
Auf Jugendliche üben Spiele, die noch nicht für ihr Alter gedacht sind, einen besonderen Reiz aus, weshalb Call of Duty auch von unter 18-Jährigen gespielt wird. Sie wollen sich austesten und ausprobieren oder sich gegenüber Gleichaltrigen beweisen, indem sie solche Spiele spielen oder vorgeben, das zu tun.
Waffengewalt, Giftgas- und Drohnenangriffe, deutlich sichtbares Töten und Blutbäder sind Teil des Spiels. Aufgrund seiner gewalthaltigen Handlung und Atmosphäre ist das Spiel nicht für Kinder und Jugendliche geeignet. Für das Verständnis der Spielgeschichte und für die moralischen Entscheidungen im Spiel bedarf es der Fähigkeit zur Reflexion und eine gewisse Reife. Immer wieder werden die Auswirkungen von Computerspielen wie Call of Duty diskutiert. Problematisch ist die Ego-Shooter-Perspektive, wodurch die Ereignisse aus der Sicht der Spielfigur gezeigt werden. Ob dies zu einem höheren Maß an Aggressionen aufgrund einer stärkeren Identifikation mit der Figur auslöst, konnte wissenschaftlich bisher nicht bestätigt werden. Es handelt sich dabei um keine realistische Kriegssimulation.
Activision der Publisher von Call of Duty hat mittlerweile auch in den Online-Titeln wie „Warzone“ oder „Modern Warfare“ In-Game-Käufe hinzugefügt. Mit den Call of Duty Points (CP) können Spieler*innen Geld für Skins und Waffen und andere Spielinhalte ausgeben. Auch ein Battle Pass, ein häufiges Belohnungssystem in Videospielen, ist in Call of Duty mittlerweile vorhanden. Solche Nutzungsrisiken stellen jedoch in der Regel eher für jüngere Spieler*innen mögliche Probleme dar.
Das Spiel richtet sich an Erwachsene ab 18 Jahren. Herausgeber ist Activision, einer der weltweit größten Spielehersteller mit Hauptsitz in den USA. Laut seinen Nutzungsbedingungen können Erziehungsberechtigte einem Activision-Konto zustimmen, wenn ihr Kind über 13 Jahre und unter 18 Jahre alt ist. Der Anbieter gibt an, keine personenbezogenen Daten von Minderjährigen zu speichern.
Als Eltern können Sie zwar entscheiden, ob Sie Ihr Kind Spiele spielen lassen, die für ihr Alter laut USK nicht angemessen sind. Sie können am ehesten einschätzen, ob es virtuelle Gewalt von realer Gewalt unterscheiden kann und ob die Kriegsdarstellungen beängstigend auf Ihr Kind wirken können. Dennoch sollten Sie bedenken, dass die Alterseinschränkungen nicht ohne Grund erfolgen. Auf Seiten wie spielbar.de oder Spieleratgeber NRW finden Sie pädagogische Beurteilungen zu unterschiedlichen Spielen.
Bleiben Sie immer im Gespräch mit Ihrem Kind, so dass Sie wissen, was es spielt und wie es mit Spielen umgeht. Fragen Sie auch nach, was sich Ihr Kind auf YouTube anschaut. Möglicherweise sind auch Videos über Computerspiele – sogenannte Let’s Plays – dabei.
Nicht immer stimmt es, wenn Kinder von Freund*innen erzählen, denen es angeblich erlaubt ist, Ego-Shooter wie Call of Duty zu spielen. Tauschen Sie sich dazu mit anderen Eltern aus. Sie müssen für sich und Ihre Familie entscheiden, was das Beste für Ihr Kind ist.
Sie können Call of Duty: Mobile oder andere jugendbeeinträchtigende Spiele oder Apps übrigens auch über die Familienfreigabe-Funktion oder direkt in den Einstellungen auf dem Smartphones Ihres Kindes sperren, z. B. über die Bildschirmzeit.
Auf dem Internetportal HanisauLand.de werden Kinder zwischen 8 und 14 Jahren altersgerecht und spielerisch in die Welt der Politik eingeführt. Im einem moderierten Mitmachbereich können sie ihre Meinung teilen und diskutieren.
Im HanisauLand gibt es für Kinder viel zu entdecken und noch dazu wird dabei spielerisch Wissen über Demokratie vermittelt: In der Comic-Reihe des Angebots bauen Hasen, Nilpferde und Säue gemeinsam eine Demokratie auf – das HanisauLand. Es gibt jede Menge Spiele und Quizze sowie Buch- und Filmtipps zum Stöbern für Kinder. Im „Kalender“ werden neben berühmten Persönlichkeiten wichtige politische und historische Ereignisse vorstellt. Im Bereich „Spezial“ werden Themen aus Politik, Geschichte, Miteinander und Religionen aufgegriffen und anschaulich aufgearbeitet.
Kinder können sich außerdem an vielen Stellen beteiligen und das HanisauLand mitgestalten: Im Lexikon werden so nicht nur politische Begriffe für Kinder erklärt, sondern Kinder können auch unbekannte Begriffe und Fragen einreichen. Im Bereich „Deine Meinung“ können Kinder sich zu Kinderrechte-Themen wie „Handyverbot an Schulen“ oder „Wahlrecht für Jugendliche“ austauschen. Sie bekommen Hintergrundinformationen und sind dann aufgefordert, sich mit ihrer Meinung zu beteiligen und gemeinsam zu diskutieren. Außerdem können sie sich unter „Post“ mit ihren Anliegen und Fragen an die Redaktion wenden.
Um sich zu beteiligen, ist keine E-Mail-Adresse nötig, ein Fantasiename genügt. Alle Beiträge werden vor der Veröffentlichung von der Redaktion geprüft, persönliche Daten oder Beleidigungen und Beschimpfungen werden gelöscht.
HanisauLand ist so eine tolle Möglichkeit für Kinder, mehr über das Zusammenleben in einer Demokratie und über Regeln im Internet zu erfahren. Selbst das Impressum und die Datenschutzerklärung sind in einer extra Version für Kinder formuliert.
Die Redaktion von HanisauLand erstellt und prüft alle Inhalte für Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren. Wenn Links von der Website hin zu anderen Seiten leiten, werden Kinder darauf hingewiesen und müssen noch einmal bestätigen, dass sie die Website verlassen wollen. Dennoch ist es gerade bei jüngeren Kindern wichtig, dass Sie Ihr Kind vor allem bei der erstmaligen Nutzung begleiten. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nur auf altersgerechte Inhalte zugreifen kann. Dabei helfen auch Einstellungsmöglichkeiten am Gerät oder in Apps. Beachten Sie außerdem, dass die vereinbarten Mediennutzungszeiten mit Ihrem Kind eingehalten werden und bleiben Sie im Austausch mit Ihrem Kind.
Dieser Artikel ist Teil des Projekts „Eltern-Inspos zu Kinder-Partizipationsplattformen“, das im Rahmen des Förderprogramms „Kindgerechte digitale Angebote und Maßnahmen zur Orientierung“ der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) gefördert und in Zusammenarbeit von JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) umgesetzt wird.
Sie zählen zu den beliebtesten Online-Formaten bei Kindern und Jugendlichen: Challenges – Herausforderungen. Leute filmen sich z. B. bei der #FortniteDanceChallenge dabei, wie sie die Tänze der Charaktere aus dem Spiel Fortnite nachahmen. Oder sie singen bei der #PutYourFingerDownChallenge zu Ausschnitten von zehn Songs und senken für jeden Song, den sie kennen, einen Finger.
Challenges gibt es auf fast allen Social-Media-Plattformen. Besonders beliebt sind sie bei TikTok. Challenges können lustig sein und Aufmerksamkeit für eine bestimmte Sache erregen. Es kann aber auch mal gefährlich werden, wenn vor allem Jüngere versuchen, bestimmte Challenges nachzuahmen.
Bekannt geworden ist dieses Internetphänomen wahrscheinlich durch die Ice-Bucket-Challenge, bei der Teilnehmende sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf geschüttet haben, um auf die Krankheit ALS aufmerksam zu machen. Der Trend diente einem wohltätigen Zweck. Auch andere Challenges verfolgen eine positive Absicht. Bei der #ChalkYourWalkChallenge bemalen Menschen Gehwege bunt, um anderen eine freundliche Botschaft zu hinterlassen und fördern damit das Gemeinschaftsgefühl.
Einige Challenges dienen der reinen Unterhaltung, wie zum Beispieldas Nachahmen von Tänzen und Liedern. Bei der #BoredInTheHouseChallenge filmen Teilnehmende sich selbst oder ihre Haustiere bei (humorvollen) Aktivitäten. Musikalisch unterlegt sind die Clips mit dem entsprechenden Song. Menschen stellen sich verschiedenen Gechicklichkeits- oder Fitness-Herausforderungen, nehmen das Ganze per Video auf und laden es dann in den Sozialen Netzwerken hoch. Bei der #PlankChallenge geht es darum, die Anzahl von Liegestütze täglich zu steigern.
Häufig werden Challenges dabei mit bestimmten Hashtags versehen. Die Idee dahinter ist es, die eigene Interpretation der Challenge zu posten und das Video ebenfalls unter dem Hashtag zu veröffentlichen. Diese Videos gehen innerhalb von Stunden viral und werden von User*innen auf der ganzen Welt geteilt und nachgemacht. Auch Unternehmen nutzen Hashtags, um mehr Bekanntheit bei jungen Menschen zu bekommen.
Heranwachsende finden es spannend, sich mit anderen zu messen und Dinge nachzuahmen. Das muss nicht gleich in einem Video passieren, sondern kann auch im Alltag, zu Hause oder in der Schule sein. Auf dem Schulhof wird gemeinsam gesungen oder versucht, eine Tanzchallenge nachzumachen.
Bestimmte Challenges können jungen Nutzer*innen ein starkes Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit vermitteln. Durch Likes und Kommentare geben sie sich gegenseitig Feedback und nehmen Kontakt zueinander auf. Auch Anerkennung und Nervenkitzel sind für junge Menschen Gründe, Challenges mitzumachen.
Challenges gehören zum festen Bestandteil vieler Social-Media-Communitys und werden auch von Influencer*innen mitgemacht. Das animiert ihre jungen Follower*innen, sich anzuschließen und dem Trend zu folgen.
Nicht jede Challenge ist harmlos. Es gibt auch gefährliche und riskante Challenges. Wenn Jugendliche zum Nachahmen aufgefordert werden, sie sich der Gefahr aber nicht bewusst sind, wird das zum Problem. Manche Challenges rufen zu Mutproben auf. Andere fordern dazu auf, Dinge zu essen, die nicht dazu gedacht sind. Oder es geht darum, abzunehmen und möglichst dünn zu sein.
Hinter manchen gefährlichen Challenges stecken sogenannte Hoaxes. Das sind ausgedachte Geschichten, die als Challenge verbreitet werden. Kinder und Jugendliche werden zu riskanten Aktivitäten animiert, weil sonst angeblich etwas Schlimmes passieren würde. Gefährlich sind am Ende die Hoax-Challenges selbst. Lesen Sie mehr dazu in unserem Beitrag zu Kettenbriefen.
Sich mit Gleichgesinnten vernetzen, sich selbst etwas beweisen oder Aufmerksamkeit bekommen, sind Gründe, warum Jugendliche sich auch auf gefährliche Challenges einlassen.
Um gefährlichen Challenges entgegenzuwirken, löscht TikTok Clips mit gefährlichen Inhalten oder sperrt bestimmte Suchbegriffe. Häufig werden Videos jedoch mit abgewandelten Begriffen wie Challange statt Challenge versehen oder Unterstriche hinzugefügt und umgehen so der Sperrung.
Manche Inhalte von Challenges sind jugendgefährdend, zum Beispiel wenn es um Schmerz, Ekel oder Grusel geht. Social-Media-Anbieter löschen gelegentlich gefährliche Inhalte, aber das verhindert nicht, dass andere riskante Challenges zum Trend werden. Auf YouTube und TikTok ist es verboten, solche Challenges einzustellen. Bei TikTok erhalten User*innen direkt eine Warnung, wenn vermeintliche riskante Challenge-Videos im Feed auftauchen. Außerdem gibt es Aufklärungsvideos dazu.
Bleiben Sie offen für lustige, harmlose oder sogar hilfreiche Challenges. Vielleicht möchten Sie sich auch gemeinsam mit der ganzen Familie an solche Herausforderungen wagen.
Time to BRAWL! Coole Figuren, spannende Matches, Juwelen und Trophäen – das ist die bunte Spielwelt von Brawl Stars. Wir stellen die beliebte Handy-App vor.
Brawl Stars ist ein mobiles Battle-Arena-Spiel für Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets, entwickelt vom finnischen Spieleanbieter Supercell. Es basiert auf dem „Free-to-play“ Modell und ist grundsätzlich kostenfrei. Im Spiel kämpft man entweder allein oder in Teams von zwei oder drei Personen gegen Freund*innen oder andere Spieler*innen an. Eine Spielrunde dauert nur wenige Minuten.
Die Spieler*innen steuern dabei Charaktere, sogenannte „Brawler“. Jeder Brawler verfügt über eigene Fähigkeiten und Spielstile. Ziel ist es, Gegner*innen und andere Teams zu besiegen, Edelsteine zu sammeln oder bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Im Laufe des Spiels können neue Brawler freigeschaltet, deren Fähigkeiten verbessert und ihr Aussehen mit Skins und Accessoires angepasst werden. Diese Extras werden mit den erspielten In-Game-Münzen (Coins) erworben oder durch Belohnungen gezogen. Mit echtem Geld lassen sich In-Game-Münzen kaufen und damit einen schnelleren Spielfortschritt erzielen.
Die farbenfrohe und lebendige Grafik sowie die einfache Steuerung machen das Spiel für Spieler*innen aller Altersgruppen zugänglich und unterhaltsam. Brawl Stars bietet außerdem regelmäßige Updates, Events und eine aktive Community, die das Spiel frisch und fesselnd hält.
Kostenlos Spiele-Apps sind für viele Kinder und Jugendliche interessant, da sie kostenfreien Spielspaß versprechen. Besonders das gemeinsame Spielen im Team und der Wettkampf gegen andere Spieler*innen ist aufregend und macht Spaß. Die Runden sind kurzweilig und man kann schnell vorankommen. Auch die Optik des Spiels begeistert: In Cartoon-Grafik ist im Spiel alles bunt gestaltet und die Brawler sehen witzig aus. Wer eine Runde gewinnt, erhält Belohnungen.
Im Spiel gibt es Lootboxen (Überraschungsboxen) mit Sternsymbol – auch „Starrdrops“ genannt. Wer die Starrdrops öffnet, erhält zufällige Belohnungen wie neue Skins, Sprays, Accessoires, Coins, Juwelen oder neue Brawler. Der Überraschungseffekt und die Aussicht auf stärkere Charaktere kann Kinder und Jugendliche schnell motivieren, immer weiterzuspielen, um mehr Starrdrops zu erhalten und immer „mächtiger” für Duelle zu werden.
Die kurzen Spielrunden und regelmäßigen Belohnungen machen das Spiel attraktiv und verleiten dazu, ständig weiterspielen zu wollen.
Bei Brawl Stars wird in Teams gespielt. Spieler*innen können Clubs erstellen und beitreten. Ihr Kind kann so in Kontakt mit fremden Personen kommen, die im schlechtesten Fall nicht die Personen sind, für die sie sich ausgeben. Im Anschluss an zufällige Spielerunden kann Ihr Kind Freundschaftsanfragen von Spieler*innen erhalten. Hier besteht die Gefahr von Cybermobbing und Cybergrooming.
Um die Chance auf seltene Brawler oder neue Coins zu bekommen, könnte Ihr Kind dazu verleitet werden, echtes Geld für Spielgegenstände und Lootboxen ausgeben zu wollen. Diese Käufe ermöglichen es, den Lieblingsbrawler mit besseren Fähigkeiten ausstatten. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, sogenannte “Brawl Pässe” zu erwerben, die deutlich mehr Belohnungen und schnelleren Spielfortschritt bieten. Mit solchen Mechanismen verdient der Spieleanbieter viel Geld.
Auf der offiziellen Webseite des Anbieters Supercell gibt es einen Leitfaden für Eltern. Hier wird u. a. auf vorhandene In-App-Käufe im Spiel hingewiesen und erklärt, wie Eltern diese verwalten und ggf. ausschalten können. Supercell gibt an, persönliche Daten nicht für gewerbliche Zwecke oder anderweitig an Dritte weiterzugeben. Zum sicheren Chatten hat der Anbieter eine “schwarze Liste” erstellt. Bestimmte Begriffe werden damit schnell und automatisch aus den Chats entfernt. Chatnachrichten lassen sich stumm schalten und werden dann nicht mehr angezeigt.
Am besten entdecken Sie zu Beginn gemeinsam das Spiel. Spielen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam, um die Begeisterung Ihres Kindes für das Spiel zu verstehen.
Seien Sie vorsichtig bei Drittanbietern, die Verbesserungen bei Brawl Stars wie z. B. kostenlose Juwelen anbieten. Hier werden oft persönliche Informationen und/oder Geld gefordert, ohne das versprochene Produkt zu liefern.
Auf dem Kinderportal Frieden-fragen.de werden Fragen zu Krieg, Streit, Gewalt und Frieden kindgerecht erklärt. Kinder finden altersgerechte Informationen und individuelle Antworten auf ihre Fragen. So wird ein sensibler Zugang zu schwierigen Themenbereichen ermöglicht.
Krieg und Frieden, Streit und Gewalt – das sind Themen, die auch schon jüngere Kinder beschäftigen. Dabei haben sie oft viele Fragen, die gar nicht so leicht zu beantworten sind. Auf Frieden-fragen.de werden Kinderfragen individuell beantwortet . Die Antworten erhalten die Kinder als E-Mail (sofern angegeben) oder sie werden auf der Website veröffentlicht. So finden sich auch schon Antworten auf viele gestellte Fragen von Kindern zum Nachlesen.
Das Projekt der Berghof Foundation / Friedenspädagogik Tübingen nimmt sich auch schwierigen Fragen an. Über ihren Ansatz scheibt Frieden-fragen.de, dass sie sich „an den Grundwerten Frieden, Gerechtigkeit und Gewaltfreiheit und dem Stand der Wissenschaft orientieren. Differenzen und Kontroversen in Politik und Gesellschaft werden benannt und sichtbar gemacht.“ Es sollen Zusammenhänge erkennbar gemacht werden und für Kinder auch Wissen über Hintergründe und das Zusammenleben von Menschen und Staaten vermittelt werden.
Neben dem Frageportal und Sachinformationen finden Kinder verschiedene Bereiche zum Stöbern. Es gibt Geschichten von Kindern und Erwachsenen aus der ganzen Welt zu entdecken sowie Bilder und Videos zum Anschauen. Die Figuren Sakina, Cody und Frieda begleiten Kinder durch das Angebot. Im Lexikon werden viele schwierige Begriffe kindgerecht erklärt.
Außerdem bietet die Website verschiedene Mitmach-Angebote für Kinder. Es gibt Anregungen, wie sich Kinder selbst für ein friedliches Miteinander stark machen können, z.B. können sie mit Hilfe der Friedensmaschine Friedensnachrichten für Mitschüler*innen gestalten.
Im Erwachsenbereich finden Lehrkräfte weitere Hintergrundinformationen und Begleitmaterialien für den Unterricht.
Das Angebot vermittelt auf sensible und altersgerechte Weise Informationen zu Kriegen . Dennoch können Themen um Krieg und Streit Kinder überfordern, ängstigen oder verunsichern. Viele Kinder haben auf Social Media, im Fernsehen, im Unterricht oder auf dem Pausenhof von aktuellen Kriegen mitbekommen. Manche sind selbst durch z.B. Verwandte oder eigner Fluchterfahrung von der Thematik betroffen. Nehmen Sie die Sorgen Ihres Kindes zu diesen Themen ernst und begleiten Sie es dabei, Antworten auf seine Fragen zu finden. Sie kennen Ihr Kind am besten und können einschätzen, mit welchen Medieninhalten es zurechtkommt. Schauen Sie sich das Angebot Frieden-fragen.de am besten gemeinsam an. Dann merken Sie direkt, wie ihr Kind auf die Inhalte reagiert und können ihr Kind dementsprechend unterstützen. Lesen Sie hier mehr zu den Themen Krieg in den Medien oder Nachrichten für Kinder und Jugendliche.
Dieser Artikel ist Teil des Projekts „Eltern-Inspos zu Kinder-Partizipationsplattformen“, das im Rahmen des Förderprogramms „Kindgerechte digitale Angebote und Maßnahmen zur Orientierung“ der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) gefördert und in Zusammenarbeit von JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) umgesetzt wird.
Per Messenger chatten, gemeinsam Computerspiele zocken oder Social-Media-Trends mitmachen – Medien ermöglichen uns, mit anderen in Kontakt zu sein. Kinder und Jugendliche sind bei der Online-Kommunikation mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Auf Elternguide.online erklären wir, wie Sie und Ihre Familie sicher und kompetent mit Kommunikationsrisiken im Netz umgehen können.
Wenn wir Nachrichten per Messenger schreiben, verwenden wir nicht nur Buchstaben, sondern sehr gern auch sogenannte Emojis. Man sollte allerdings darauf achten, dass es dabei nicht zu Missverständnissen kommt. Chatten, posten und zocken macht Spaß. Doch ständig erreichbar zu sein, kann Kinder und Jugendliche überfordern, zu digitalem Stress und der Angst, etwas zu verpassen (FOMO) führen. Seien Sie sich Ihrer Vorbildfunktion bewusst und treffen Sie ggf. gemeinsam technische Einstellungen, um die Mediennutzung zu regulieren.
Ob beim Online-Gaming, in Video-Chats oder über Social Media – im Internet lassen sich schnell neue Leute kennenlernen. Der Kontakt mit Fremden kann riskant sein, weil man die Absichten der Person nicht kennt und nicht weiß, wer da eigentlich mit uns kommuniziert. Ist es wirklich der gleichaltrige Spielerfreund? Wenn Täter*innen Kinder oder Jugendliche anschreiben, um sexuelle Kontakte anzubahnen, spricht man von Cybergrooming. Werden vermeintlich private Aufnahmen wie Nacktbilder verwendet, um jemanden zu erpressen, nennt sich das Sextortion. Beides sind ernstzunehmende Risiken, die Sie minimieren können, wenn Sie Ihr Kind online begleiten und altersgerecht über Risiken aufklären. Wie Sie Ihr Kind vor sexueller Gewalt im Netz schützen können, erfahren Sie hier.
Manchmal kann auch die Kommunikation mit Freund*innen und Bekannten problematisch werden. Unter Jugendlichen besteht z. B. über Chatgruppen die Gefahr von Cybermobbing. Hilfreich ist es, wenn Regeln zum Umgang in Messenger-Chats vereinbart werden. Tauschen Sie sich dazu mit anderen Eltern und den Lehrkräften Ihres Kindes aus. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wie es mit Beleidigungen und fiesen Kommentaren umgehen sollte und machen Sie es auf Meldestellen aufmerksam.
Im Internet geht es nicht immer freundlich zu. Trolle und Hater starten unter dem Schutzmantel der Anonymität Angriffe und provozieren absichtlich in Kommentarspalten. Hetze im Netz kann den Spaß verderben, Videos und Fotos ins Netz zu stellen. Sich genau zu überlegen, was man postet oder teilt, ist der erste Schritt zu einem sicheren Surfvergnügen.
Sich eine eigene Meinung zu bilden, gehört zu den Entwicklungsaufgaben von Kindern und Jugendlichen. In der Orientierungsphase können sie empfänglich sein für einfache Antworten und radikale Positionen von Extremist*innen. Ob in Foren, Chats oder in Online-Games – überall im Netz können Kinder und Jugendliche auf extreme Meinungsmache und Verschwörungsmythen stoßen. Machen Sie Ihrem Kind klar, warum es nicht allen Inhalten im Netz trauen darf. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es Informationen überprüfen kann und machen Sie sich mit den verschiedenen Meldestellen im Internet vertraut.
Viele Gamer*innen zocken gemeinsam, auch wenn sie dabei an unterschiedlichen Orten sitzen. Kommuniziert wird beim Gaming über ein Headset oder die Chatfunktion innerhalb eines Spiels. Nicht immer ist klar, wer da am anderen Ende mit einem spricht. Wenn möglich, sollten Spieler*innen fremde Kontakte blockieren. Gamer*innen verwenden mitunter eine raue Sprache, den Trashtalk. Spitzen sich Beleidigungen und Konflikte zu, kann es zu Hass unter Gamer*innen kommen. Bleiben Sie mit Ihrem Kind über seine Lieblingsgames im Gespräch und nutzen Sie Lösungen des technischen Jugendmedienschutzes.
Noch mehr zu Kommunikationsrisiken und wie Sie damit umgehen können, erfahren Sie in diesen Beiträgen: