Mit Medien können Kinder lernen, kreativ sein, sich entspannen und Spaß haben. Für Kinder ab dem Grundschulalter ist es wichtig, dass sie einen bewussten und zunehmend selbstständigeren Umgang mit Medien entwickeln. Als Eltern sind Sie dafür verantwortlich, dass der Medienkonsum nicht ausufert. Hilfreich sind gemeinsame Regeln für eine Mediennutzung in der Familie.
Kinder im Grundschulalter brauchen klare Regeln. Sie geben Sicherheit und helfen, Medien bewusst zu nutzen. Vereinbaren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind:
Kinder akzeptieren Regeln besser, wenn sie mitentscheiden dürfen. Überlegen Sie gemeinsam, was sinnvoll ist – und was passiert, wenn eine Regel gebrochen wird. Ein Mediennutzungsvertrag kann helfen, alles festzuhalten. Achten Sie darauf, Medienverbote nicht als Druckmittel einzusetzen.
Passen Sie die Medienregeln dem Entwicklungsstand Ihres Kindes an. Ab dem Jugendalter können zum Beispiel feste Medienzeiten langsam abgeschafft werden. Dennoch sollte es Regeln geben, welche Medien zu welchen Zwecken genutzt werden dürfen, zum Beispiel mit dem ersten eigenen Smartphone. Eine Begleitung durch die Eltern ist auch im Jugendalter noch wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Mediennutzung. Fragen Sie nach, wie und warum es was nutzt und wie es damit klarkommt. Seien Sie auch bei Problemen immer ansprechbar.
Spiele sind für viele Kinder besonders faszinierend – bergen aber auch Herausforderungen. Stellen Sie gemeinsam klare Regeln für Computerspiele auf:
Regeln zur Medienzeit sind oft schwer durchzusetzen – technische Hilfsmittel können dabei unterstützen. Jugendschutzfunktionen in Betriebssystemen, Einstellungen in Geräten, Apps und Spielen sowie Kinderschutz-Apps helfen, Zeitlimits und Pausenzeiten einzuhalten und Inhalte zu filtern. Allerdings sollte Ihr Kind nach und nach lernen, das Smartphone oder Tablet nach Ablauf der Bildschirmzeit von sich aus zur Seite zu legen. So übt und verinnerlicht es einen bewussten Umgang mit Medien.
Jüngere Kinder sollten neue Apps und Computerspiele nur gemeinsam mit den Eltern installieren. Mit zunehmendem Alter können Sie Ihrem Kind dann Schritt für Schritt mehr Verantwortung übertragen und die technischen Einstellungen altersgemäß anpassen.
Früher oder später hören viele Eltern: „Alle anderen haben schon ein Smartphone/spielen Konsole/dürfen TikTok nutzen!“ Lassen Sie sich davon nicht unter Druck setzen. Kinder vergleichen sich, doch jedes Kind ist anders. Erklären Sie Ihrem Kind Ihre Entscheidungen und beziehen Sie es altersgerecht mit ein. Ihr Kind wird im Schulalter zunehmend durch Freund*innen beeinflusst. Es kann helfen, sich mit anderen Eltern auszutauschen und ggf. gemeinsame Grundregeln im Klassen- oder Freundeskreis abzusprechen.
Als Eltern sind Sie eine wichtige Orientierung für Ihr Kind. Nehmen Sie Ihre Vorbildfunktion deshalb bewusst wahr – auch bezogen auf den Umgang mit Medien. Bestimmte Regeln sollten für alle gelten. Sie können beispielsweise vereinbaren, dass Smartphones nichts beim Essen zu suchen haben oder smartphonefreie Familientage einrichten.
Statt Mediennutzung nur zu reglementieren, lohnt es sich, bewusst gemeinsame Medienerlebnisse zu schaffen. Ein wöchentlicher Filmabend mit der Familie oder gemeinsames Musikhören am Wochenende stärken den Familienzusammenhalt und bieten gleichzeitig Gelegenheiten, über Inhalte zu sprechen, Medienvorlieben zu entdecken und Werte zu vermitteln.
Film- oder Spieleabend! Aber welche Filme, Serien oder Computerspiele sind überhaupt für die ganze Familie geeignet? Was bedeutet eigentlich die Altersangabe auf dem Cover oder vor dem Abspielen des digitalen Inhalts? Alterskennzeichen sollen Kinder und Jugendliche vor problematischen Inhalten schützen, sind jedoch keine Altersempfehlungen. Dieser Artikel erklärt die Unterschiede und zeigt, wie Eltern gute Entscheidungen für ihre Kinder treffen können.
In Deutschland gibt es ein System, mit dem eingeschätzt wird, ob Medien für ein junges Publikum problematisch oder schädigend sein könnten: Die Altersfreigabe oder Alterskennzeichnung. Sie wird von verschiedenen Institutionen durchgeführt:
Bei all diesen Prüfungen wird darauf geschaut, ob Medienangebote z. B. Gewalt, Sexualität, Drogenkonsum oder Diskriminierung beinhalten oder nachhaltig ängstigend wirken. Je nach Art der Darstellung dieser Inhalte, verändert sich die Altersfreigabe. Bei Spielen werden zusätzlich Nutzungsrisiken wie In-Game-Käufe und Chat-Funktionen bei der Bewertung berücksichtigt. Ist ein Film oder ein Spiel für ein bestimmtes Alter nicht freigegeben, bedeutet das zum Beispiel, dass es von Jugendschutzfiltern abgefangen wird oder im Fernsehen erst ab einer bestimmten Uhrzeit gezeigt werden darf. Im Kino oder beim Verkauf wird das Alter der Besucher*innen geprüft. Neben der Altersfreigabe werden häufig Zusatzhinweise veröffentlicht, die auf einen Blick Auskunft über die Gründe für eine Altersfreigabe geben, wie „Gewalt“ oder „Drogen“. Auf DVDs und Blu-rays zeigen die farbigen Sticker die Altersfreigabe an.
Die Medieninhalte werden daraufhin geprüft, ob sie die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen können. Ziel der Alterskennzeichnungen ist es, Heranwachsende vor traumatisierenden oder nachhaltig ängstigenden Inhalten zu schützen. Es steckt keine pädagogische Einschätzung dahinter: Die Inhalte werden nicht daraufhin geprüft, ob sie für junge Nutzer*innen interessant oder empfehlenswert sind!
Eine Empfehlung wiederum ist zunächst einmal nichts anderes als ein ‚guter Tipp‘. Empfehlungen bekommen wir von Freund*innen und Nachbar*innen, aus dem Radio – oder eben von Pädagog*innen, die Medienangebote daraufhin prüfen, ob sie für Kinder ansprechend, gut verständlich und inhaltlich wertvoll sind.
Da jede*r eine Empfehlung aussprechen kann, ist es wichtig zu hinterfragen, ob diese auch fundiert und glaubwürdig ist. Bei privaten Empfehlungen hilft da die Einschätzung der Person. Bei Artikeln oder Websites sollte man die Urheber*innen kennen und hinterfragen. Gute Quellen sind etwa:
Jedes Kind ist anders und verarbeitet belastende Momente unterschiedlich. Deshalb ist eine Kombination aus verschiedenen Informationsquellen bezüglich der Altersfreigaben und Empfehlungen sinnvoll.
Wenn Sie sich als Elternteil an die Alterskennzeichnungen halten, reduzieren Sie erheblich das Risiko, dass Ihr Kind eine nachhaltige Beeinträchtigung erfährt. Zudem verbessern Empfehlungen aus seriösen Quellen die Auswahl von guten Medienangeboten.
Optimalerweise sollten Eltern sich auch selbst ein Bild machen: Schauen Sie sich den Film vorher an, informieren Sie sich auf YouTube über das Spiel oder probieren Sie es sogar selbst aus. Denn Sie kennen Ihr Kind am besten und wissen, was es mag, was es überfordert oder wovor es Angst hat.
Nutzen Sie auch die Angebote der Selbstkontrolleinrichtungen, die zahlreiche Informationen, Begründungstexte und Zusatzhinweise zu den erteilten Kennzeichen veröffentlichen.
Und vor allem: Bleiben Sie im Gespräch! Sprechen Sie mit Ihrem Kind über dessen Medienerfahrungen. Hören Sie zu und zeigen Sie Interesse an den Filmen oder Spielen, die es liebt – aber auch an denen, die ihm nicht gefallen. So steht einem unterhaltsamen Film- oder Spieleabend mit der gesamten Familie nichts im Wege.
Ob über Suchmaschinen, Messenger oder Social Media – viele Kinder und Jugendliche stoßen heute schon früh im Netz auf pornografische Inhalte. Oft geschieht das zufällig, manchmal auch aus Neugier. Für Eltern ist das zunächst erschreckend – doch das Interesse an Sexualität gehört zur normalen Entwicklung dazu. Wichtig ist: Kinder und Jugendliche können lernen, mit solchen Inhalten umzugehen – wenn sie dabei unterstützt werden.
Während pornografische Inhalte früher nur eingeschränkt und meist kostenpflichtig verfügbar waren – etwa in Videotheken oder speziellen Magazinen – sind sie heute jederzeit und oft kostenlos im Netz abrufbar. Kinder und Jugendliche gelangen dabei nicht nur über klassische Pornoseiten an solche Inhalte – auch in sozialen Netzwerken oder über Messenger tauchen sexualisierte Darstellungen auf. Oft reicht ein Klick auf ein Bild oder einen zufälligen Link.
Plattformen wie TikTok und Instagram zeigen zwar keine explizite Pornografie, enthalten aber oft sehr freizügige, sexualisierte Inhalte, die besonders für Jüngere verwirrend oder verstörend sein können. In Internetforen wie Reddit existieren zudem Unterforen mit expliziten Inhalten – sie sind nicht immer klar als solche gekennzeichnet und lassen sich mit wenigen Klicks aufrufen.
Auch OnlyFans, ursprünglich für bezahlte Inhalte gedacht, wird häufig für erotische oder pornografische Beiträge genutzt. Zwar ist die Plattform offiziell erst ab 18 Jahren zugänglich – doch über Screenshots, Weiterleitungen oder Drittanbieter gelangt solcher Content auch auf andere Kanäle– oft ohne Alterskontrolle.
Besonders brisant sind neue Trends rund um Künstliche Intelligenz: Mit wenig Aufwand lassen sich täuschend echte Deepfakes erstellen – pornografische Videos, in denen etwa das Gesicht von Klassenkamerad*innen oder einer bekannten Person eingefügt wird. Das ist nicht nur eine Form digitaler Gewalt, sondern auch strafbar. Kinder und Jugendliche müssen wissen: Solche Inhalte sind verletzend, illegal – und können schwerwiegende Folgen haben.
In Deutschland ist es gesetzlich geregelt, dass Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren keinen Zugang zu pornografischen Inhalten haben dürfen. Dies basiert auf dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) und dem Jugendschutzgesetz (JuSchG), die solche Inhalte als entwicklungsbeeinträchtigend einstufen.
Einige Inhalte sind jedoch nicht nur für Minderjährige verboten, sondern generell strafbar – unabhängig vom Alter:
Trotz dieser Regelungen besteht in der Praxis die Herausforderung, den Schutz von Kindern und Jugendlichen effektiv umzusetzen, insbesondere im digitalen Zeitalter. Anbieter von pornografischen Inhalten sind verpflichtet, sicherzustellen, dass nur Erwachsene Zugang erhalten – beispielsweise durch Altersverifikationssysteme. In der Praxis sind jedoch viele Plattformen im Ausland ansässig und setzen diese Kontrollen unzureichend um. Oft genügt ein einfacher Klick auf „Ich bin 18“, um Zugriff zu erhalten.
Seit 2024 verpflichtet das Digitale-Dienste-Gesetz (Digital Services Act) der EU alle Anbieter zu strengeren Maßnahmen im Jugendschutz. Einige große Plattformen (z. B. Pornhub, xHamster) sperren mittlerweile Nutzer*innen aus Europa ohne Altersnachweis. Dennoch bestehen weiterhin Schlupflöcher, die den Schutz von Kindern und Jugendlichen erschweren.
Für Jugendliche in der Pubertät sind Pornos oft reizvoll – auch wegen des Verbots. Viele Jugendliche informieren sich online – besonders, wenn zu Hause nicht über Sexualität gesprochen wird. Dabei können falsche Vorstellungen entstehen:
Manche Jugendliche nutzen Pornos zur Flucht aus dem Alltag – dabei kann sich eine Gewohnheit oder sogar eine Sucht entwickeln.
Der beste Schutz ist keine App, sondern eine offene Beziehung: Sprechen Sie mit Ihrem Kind – auch über schwierige Themen wie Pornografie. Je früher Gespräche über Sexualität beginnen, desto weniger muss Ihr Kind heimlich danach suchen.
Zeigen Sie Interesse, statt zu strafen. Erklären Sie, dass Pornos inszeniert sind und oft wenig mit echter Sexualität zu tun haben. Machen Sie klar: Wer informiert ist, kann selbstbewusster und kritischer mit solchen Inhalten umgehen.
Wichtige Tipps:
Hilfsangebote nutzen
Inhalte melden
Ihr Kind ist auf problematische oder illegale Inhalte gestoßen? Gemeinsam können Sie diese Seiten melden:
Erotische Medieninhalte oder sogar Pornos sind eigentlich nichts für Kinder und Jugendliche. Aber weil sie neugierig sind und ihre Grenzen austesten möchten, können Internetangebote für Erwachsene wie z. B. OnlyFans ab dem Jugendalter spannend sein.
Auf der Website OnlyFans können Nutzer*innen Fotos und Videos von anderen User*innen ansehen. Darunter sind auch erotische und pornografische Inhalte, die allerdings nur nach Bezahlung gezeigt werden.
Im Gegensatz zu anderen Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram finanziert sich OnlyFans nicht über Werbung. Die Nutzer*innen zahlen stattdessen eine monatliche Abogebühr oder einmalig als „Pay-per-View“ für die Inhalte von einzelnen Anbieter*innen (sogenannte Creator*innen) – das können Videos, Fotos oder Musik sein. Es geht darum, dass Creator*innen auf die Wünsche ihrer Fans eingehen und auch persönliche Dinge preisgeben. Sexuelle Inhalte verstoßen auf der Seite nicht gegen die Nutzungsbedingungen und so kann mit freizügigen Auftritten Geld verdient werden.
Von Lifestyle über Mode bis zu Unterhaltung – auf der Plattform gibt es Inhalte aller Art. Auch deutsche Prominente haben OnlyFans als Einnahmequelle entdeckt. So bieten immer wieder Stars wie der Sänger Bill Kaulitz, der Rapper Fler oder die Schauspielerin Anne Wünsche kostenpflichtige Abonnements auf der Plattform an. Stars und Influencer*innen machen über ihre Kanälen auf YouTube oder Instagram für ihre kostenpflichtigen OnlyFans-Inhalte Werbung. Bei jungen Fans kann das zum Wunsch führen, auch auf der Plattform aktiv zu werden, um nichts zu verpassen.
Obwohl die Seite offiziell erst ab 18 Jahren genutzt werden darf, ist eine Registrierung ohne Altersüberprüfung möglich. Erst, wer selbst Inhalte teilen will, muss die Volljährigkeit nachweisen. Kinder und Jugendliche können sich also auf OnlyFans anmelden, anderen Nutzer*innen folgen und sogar private Nachrichten schreiben. Nur wenn sie Zugriff auf eine Kreditkarte haben, können sie den kostenpflichtigen Bereich nutzen.
OnlyFans dient der Erwachsenenunterhaltung. Es gibt dort zwar auch harmlose Inhalte. Aber die Nähe zu erotischen und pornografischen Inhalten macht es möglich, dass Kinder und Jugendliche mit für sie ungeeigneten Inhalten in Kontakt kommen. Im Internet kursieren außerdem Seiten, über die man die kostenpflichtigen Inhalte von OnlyFans angeblich auch ohne Bezahlung und Kreditkarte nutzen kann.
Auf Plattformen wie OnlyFans wird digitale Sexarbeit oft als normal oder sogar erstrebenswert gezeigt. Dadurch kann bei Kindern und Jugendlichen der Eindruck entstehen, dass es kein Problem ist, sich im Internet sexy oder nackt zu zeigen. Das kann gefährlich sein: Wenn die Hemmschwelle sinkt, erkennen junge Menschen sexuelle Übergriffe oft nicht mehr als solche. Täter*innen können das ausnutzen und versuchen, Minderjährige sexuell zu belästigen. Außerdem zeigen viele dieser Inhalte ein einseitiges und stereotypes Rollenbild: Frauen sollen oft nur schön sein und Männern gefallen – das prägt das Denken von jungen Menschen.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen darüber, auf welchen Social-Media-Plattformen es unterwegs ist und was es dort macht. Es kann auf Inhalte stoßen, die noch nicht für sein Alter geeignet sind, wie z. B. OnlyFans. Sprechen Sie die Gefahren und Risiken an und erklären Sie sachlich, warum solchen Seiten ungeeignet sind.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Themen wie Sexualität, Selbstbilder im Internet und den Umgang mit der Kontaktaufnahme von Fremden. Bestärken Sie Ihr Kind, bei unangenehmen Nachrichten oder Kontaktversuchen sofort Hilfe zu holen. Hinterfragen Sie gemeinsam Inhalte in den Medien: Warum wird ein bestimmtes Bild von Frauen oder Männern gezeigt – und wem nützt das eigentlich?
Gerade ältere Jugendliche möchten ihre Sexualität kennenlernen und nutzen dazu erotische Inhalte aus dem Netz. Das ist ganz natürlich, kann aber auch zu Problemen führen. Lesen Sie dazu mehr in unserem Beitrag “Hilfe, mein Kind schaut Pornos!”. Ist Ihr Kind bereits mit erotischen oder pornografischen Inhalten auf der Seite in Kontakt gekommen, sollten Sie auch dies gemeinsam besprechen. Ermöglichen Sie Ihrem Kind Fragen zu stellen oder mitzuteilen, wenn es überfordert ist.
Wenn Sie das Gefühl haben, zu Hause Ihrem Kind nicht helfen zu können, scheuen Sie sich nicht davor, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, zum Beispiel über digitale Beratungsangebote. Ein Anlaufpunkt können Schulpsycholog*innen sein. Ein breites Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern bietet außerdem die Nummer-gegen-Kummer.
Ihr Kind spielt digitale Spiele – am Computer, an der Konsole oder am Smartphone. Doch was ist bei der Auswahl von Spielen zu beachten und was hilft bei der Orientierung? In diesem virtuellen Elternabend dreht sich alles um Games, Jugendschutz, Alterskennzeichen und was diese für Familien bedeuten. Gemeinsam mit der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) erklären wir, wie die Alterseinstufung bei Spielen funktioniert und auf was Eltern für einen sicheren Umgang mit Games besonders achten sollten. Außerdem erhalten Sie praktische Tipps, wie der Familienalltag mit digitalen Spielen sicher gestaltet werden kann.
Nutzen Sie die Gelegenheit, live dabei zu sein und Ihre Fragen an unsere Expert*innen zu stellen – wir stehen für den Austausch bereit und liefern wertvolle Impulse für den Familienalltag!
Datum: 17.09.2025 | Zeit: 17 bis 18 Uhr
Referent*innen: Melanie Endler und Maurice Matthieu (USK)
Moderation: FSM e.V.
Plattform: Der virtuelle Elternabend wird über das Tool „Zoom“ realisiert.
Datenschutzhinweis: Zoom ist ein Service der Zoom Video Communications Inc., die ihren Sitz in den USA hat. Wir nutzen Zoom über den deutschen Betreiber easymeet24. Serverstandort von easymeet24 ist Europa. Weiterhin haben wir innerhalb des Dienstes Zoom die Konfigurationen mit dem höchsten Daten- und Sicherheitsschutz gewählt.
Bitte nehmen Sie auch von unserer Datenschutzerklärung Kenntnis.
Anmeldung:
Zum Ende der Grundschulzeit bekommen viele Kinder ein eigenes Smartphone. Damit können sie unterschiedliche Dinge machen und haben Zugang zum Internet. Neben vielen tollen Möglichkeiten sind Kinder damit aber auch Risiken ausgesetzt. Es ist besonders wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren sprechen und gemeinsam Sicherheitseinstellungen am Smartphone vornehmen.
Ohne, dass Ihr Kind etwas bemerkt, hinterlässt es durch die Benutzung eines Messengers und anderer Apps sowie durch das Surfen im Netz Datenspuren. Erklären Sie Ihrem Kind die verschiedenen Smartphone-Funktionen, und wie es diese sinnvoll einstellen kann: WLAN, Bluetooth und der Standort sollen standardmäßig ausgeschaltet bleiben und nur aktiviert werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Zum Beispiel ist GPS nötig, wenn Ihr Kind den Weg zu einem bestimmten Ort mit Hilfe einer Karten-App sucht. Überprüfen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam die App-Berechtigungen in den Einstellungen. So vermeiden Sie zum Beispiel, dass Apps ohne Grund auf die Kamera zugreifen oder Daten mit anderen Geräten und Netzwerken austauschen. Klären Sie Ihr Kind über Betrugsmaschen im Netz auf, wie zum Beispiel Spam-Mails oder Phishing. Eine zusätzliche Sicherheit bieten Virenscanner-Apps, die vor unerwünschten Viren und vor Gefahren wie dem Diebstahl von Daten, Abofallen oder Fake-Angeboten schützen können.
Für eine sichere Nutzung von Gerät und Apps ist es wichtig, Codes und Passwörter zu nutzen. Das Handy Ihres Kindes sollte nur nach Eingabe eines Codes zu benutzen sein, damit Fremde keinen Zugriff auf persönliche Daten haben. Richten Sie mit Ihrem Kind gemeinsam einen sicheren Passwortschutz ein. Das gilt auch für die Registrierung bei Social-Media-Diensten und Apps. Sichere Passwörter bestehen aus mindestens zwölf Zeichen und enthalten neben Buchstaben auch Sonderzeichen und Zahlen. Je nach Gerät kann zum Entsperren auch ein Fingerabdruck Ihres Kindes verwendet werden (z. B. Touch-ID bei iOS). Tipps zur Erstellung von sicheren Passwörtern gibt es – z. B. bei Handysektor. Bei jüngeren Kindern empfiehlt es sich, dass mindestens auch ein Elternteil die Kombination zur Bildschirmentsperrung und das Passwort kennt.
Bei Android können Sie im Play Store die Installation von Apps sperren lassen bzw. für die Installation oder In-App-Käufe ein Passwort festlegen. Aktivieren Sie hierfür die Jugendschutzeinstellungen. Sie können auswählen, welche Apps Ihr Kind auch ohne Passwort installieren kann.
iOS-Geräte bieten noch mehr Möglichkeiten in den eigenen Geräteeinstellungen. Unter Bildschirmzeit haben Sie die Option, Einschränkungen vorzunehmen und dafür einen eigenen Code zu vergeben. Sie können dann z. B. die Verwendung von bestimmten Apps erlauben oder verwehren. Es lassen sich auch Filme, Musik, Apps und TV-Sendungen mit einer höheren Altersfreigabe automatisch sperren. iOS kann Web-Inhalte in Safari und Apps automatisch filtern und ausblenden. Nehmen Sie auch im Apple App Store Sicherheitseinstellungen vor und beschränken Sie zum Beispiel In-App-Käufe mit einem Passwort.
Darüber hinaus sind zusätzliche Kinderschutz-Apps empfehlenswert:
Um Kostenfallen zu vermeiden, kann ein Tarif mit beschränktem Datenvolumen nützlich sein.
Achten Sie darauf, auch bei Social-Media-Apps gewisse Einstellungen für die Privatsphäre und Sicherheit Ihres Kindes vorzunehmen und zum Beispiel Instagram sicher zu nutzen. Manche Plattformen bieten mittlerweile spezielle Schutz- und Privatsphäre-Einstellungen jüngere Nutzer*innen an. Diese sogenannten Jugendkonten oder Teen-Profile sind Kinder unter 16 Jahren gedacht und enthalten automatisch aktivierte Schutzfunktionen, wie eingeschränkte Sichtbarkeit, strengere Kontaktmöglichkeiten und zusätzliche Sicherheitseinstellungen. Zusätzlich gibt es auf einigen Plattformen spezielle Eltern- oder Begleitungsmodi – z. B. der begleitete Modus bei TikTok. Auch die YouTube-Nutzung Ihres Kindes lässt sich je nach Alter und Entwicklungsstand sicherer gestalten. Wichtig ist, dass Ihr Kind sich bei allen Apps mit dem korrekten Alter registriert. Nur so werden die altersgerechten Einstellungen aktiviert.
Für weitere Informationen zu sicheren Smartphone-Einstellungen lohnt es sich, die Seite medien-kindersicher.de zu besuchen. Hier gibt es hilfreiche, technische Schutzlösungen für alle Geräte, Dienste und Apps Ihres Kindes Schritt für Schritt erklärt.
Denken Sie auch daran, auf dem Smartphone Ihres Kindes regelmäßig Software-Updates durchzuführen, um Sicherheitslücken zu schließen und das Risiko von z. B. Viren zu minimieren. Zusätzlich empfiehlt es sich, regelmäßig gemeinsam mit Ihrem Kind die installierten Apps zu überprüfen und nicht mehr benötigte Anwendungen zu löschen.
Empfehlenswert ist die Installation der fragFINN-App. Diese Kindersuchmaschine bietet einen geschützten Surfraum mit geprüften Internetseiten. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Kind nur auf altersgerechte und unbedenkliche Inhalte zugreifen kann, sowohl für schulische Recherche als auch für Freizeitaktivitäten.
Smartphones bringen einige Funktionen mit, um das Chatten, Surfen im Netz und die Nutzung von Apps für Ihr Kind sicherer zu gestalten. Dennoch ersetzen diese Einstellungen am Gerät oder Jugendschutz-Apps nicht die Begleitung durch Sie als Eltern. Ihr Kind sollte immer verstehen, warum gewisse Websites oder Apps gesperrt oder die GPS-Ortung deaktiviert bleiben sollte. Orientieren Sie sich bei der Kontrolle und Sicherheit außerdem immer am Alter und der Entwicklung Ihres Kindes. Greifen Sie besonders bei Jugendlichen nicht zu stark in die Privatsphäre Ihres Kindes ein. Versuchen Sie aber immer, im Gespräch mit Ihrem Kind zu bleiben und als Ansprechperson bei Fragen oder Unsicherheiten da zu sein.
Schaut Ihr Kind täglich dabei zu, wie ältere Geschwister oder Freund*innen soziale Medien nutzen? Vielleicht interessiert es sich auch schon für Plattformen wie Instagram, TikTok und Co? Social-Media-Apps stellen hohe Anforderungen an die Medienkompetenz junger Nutzer*innen. Die neue App NYZZU setzt genau hier an: Sie wurde speziell für Kinder, Jugendliche und Familien entwickelt. Sie möchte einen geschützten Raum bieten, in dem Privatsphäre, Sicherheit und ein verantwortungsvoller Medienumgang im Mittelpunkt stehen.
NYZZU ist ein soziales Netzwerk, in dem Nutzer*innen erste Schritte in digitalen Netzwerken machen können – altersgerecht und ohne überfordernde Inhalte.
Ähnlich wie bei anderen bekannten Plattformen teilen Nutzer*innen Fotos und Videos mit ihren Kontakten. Auch das Liken und Kommentieren von Beiträgen ist möglich. Im Gegensatz zu anderen Apps verzichtet NYZZU auf Algorithmen. Die Beiträge im Feed erscheinen in chronologischer Reihenfolge. So behalten die Nutzer*innen den Überblick, was ihre Freund*innen wann posten. In Gruppen lassen sich Inhalte mit mehreren Personen teilen. Eine klassische Chatfunktion gibt es nicht.
Sicherheit und Datenschutz haben bei NYZZU oberste Priorität: Freundschaften können nur zwischen Personen geschlossen werden, die sich gegenseitig im Adressbuch gespeichert haben. Dieser Schutzmechanismus soll verhindern, dass Kinder mit unerwünschten Kontakten interagieren. Persönliche Inhalte können “privat” zwischen zwei Personen geteilt werden oder für die gemeinsamen Freund*innen sichtbar gemacht werden. Alle Beiträge können zudem jederzeit gelöscht werden. Die Screenshot-Funktion ist deaktiviert, um die Verbreitung von Inhalten über die App hinaus zu verhindern.
NYZZU übernimmt viele Funktionen von klassischen sozialen Medien und unterscheidet sich dennoch von ihnen. Die neue App legt den Schwerpunkt nicht auf die beliebtesten oder viralsten Inhalte, sondern auf alltägliche, persönliche Beiträge aus dem ganz normalen Leben. Ein Like auf NYZZU kann für Kinder und Jugendliche eine größere Bedeutung haben als auf anderen Plattformen, da es weniger um die öffentliche Anerkennung geht und mehr um den Austausch mit Freund*innen und Familie. Die Abwesenheit von Algorithmen und Influencer*innen verringert den Druck und das Suchtpotenzial.
Kinder und Jugendliche können die App als digitales Fotoalbum nutzen, in dem sie ihre Erlebnisse und Erinnerungen teilen. Das Hinzufügen von Filtern und Musik zu Fotos und Videos macht NYZZU zu einem kreativen Raum, der Kindern und Jugendlichen Spaß macht.
„Respektiert eure Freundschaft“ – den Gründer*innen von NYZZU ist es besonders wichtig, einen geschützten Raum zu schaffen, in dem Freund*innen und Familienmitglieder jeden Alters sicher miteinander in Kontakt bleiben können. Auf ihrer Website setzt sich NYZZU in ihrem Codex deutlich gegen Mobbing, Diskriminierung und Missbrauch ein. Der NYZZU Codex erklärt potenzielle Kommunikationsrisiken und verweist auf digitale Beratungsangebote.
NYZZU verfolgt das Prinzip „Safety by Design“. Sicherheitseinstellungen wie Follower*innen-Anfragen sind standardmäßig aktiviert. Unangemessene Beiträge können direkt über eine Meldefunktion gemeldet werden. Das Design der Website, einschließlich der AGB, des Codex und der Datenschutzerklärung, sind jugendfreundlich gestaltet.
Kinder unter 13 Jahren benötigen die Zustimmung der Eltern, um die App nutzen zu können. Bei der Anmeldung muss die E-Mail-Adresse der Eltern angegeben und die Anmeldung per Link bestätigt werden. NYZZU ist als hochwertiges und kindgerechtes Online-Angebot Teil des Seitenstark Netzwerks.
Wenn Ihr Kind bald das erste Smartphone erhält, könnte NYZZU eine geeignete App für den Einstieg sein. Führen Sie die Registrierung gemeinsam mit Ihrem Kind durch und legen Sie gemeinsam Regeln zur Nutzung fest. Achten Sie darauf, dass beim Erstellen des Profils keine sensiblen oder personenbezogenen Daten geteilt werden.
Zeigen Sie Ihrem Kind wo es Sicherheitsfunktionen wie die Meldefunktion findet und wie es diese nutzen kann. Sprechen Sie mit ihrem Kind auch über Herausforderungen und tauschen Sie sich zum Beispiel über Kommunikationsrisiken wie Hate Speech aus. Klären Sie Ihr Kind über Privatsphäre im Netz auf und machen Sie ihm begreiflich, welche persönlichen Daten es besser nicht teilen sollte.
Damit Ihr Kind NYZZU aktiv nutzen kann, empfiehlt es sich, mit Freund*innen, Familie und anderen Eltern über die App zu sprechen. Obwohl andere Social-Media-Apps ebenfalls sehr beliebt sind, können Sie als Vorbild vorangehen und alternative Apps wie NYZZU gemeinsam mit Ihrem Kind ausprobieren. Und wenn sie Ihnen gefällt: laden Sie doch andere zum Mitmachen ein!
Spielen, Chatten, Recherchieren – Kinder sind schon früh in der digitalen Welt unterwegs. Während Eltern Kinder im Kindergarten- oder frühen Grundschulalter dabei noch eng begleiten können, haben Kinder ab etwa 10 Jahren häufig eigene Geräte. Wie können Eltern dann noch wissen, was ihre Kinder im Internet tun und sie vor ungeeigneten Inhalten und Gefahren schützen? In vielen Familien kommen dazu Kinderschutz-Apps zum Einsatz.
Kinderschutz-Apps gibt es in verschiedenen Ausführungen. Sie helfen dabei, Nutzungszeiten zu regulieren, Einstellungen am Gerät des Kindes vorzunehmen oder bestimmte Websites und Inhalte zu blockieren. Auch eine GPS-Ortung des Geräts – und damit des Kindes – ist möglich. Dabei sollte es nicht um Überwachung und Kontrolle gehen, sondern um Schutz und Begleitung Ihres Kindes. Im Folgenden stellen wir einige Apps sowie deren Vorteile und mögliche Grenzen vor.
Bevor Sie sich für eine App entscheiden, ist es wichtig, gemeinsam mit Ihrem Kind die Rahmenbedingungen und die Anforderungen zu besprechen. Wollen Sie vor allem die Bildschirmzeit festlegen oder GPS-Funktionen etwa für den Schulweg nutzen? Oder geht es darum, inhaltlich auszuwählen, welche Angebote Ihr Kind nutzen kann? Besprechen Sie solche Fragen unbedingt gemeinsam und wählen Sie dann eine App und passende Einstellungen aus, auf die Sie sich zusammen geeinigt haben – denn nur wenn Ihr Kind die Regeln und Ihre Gründe versteht, wird es sie akzeptieren und sich daran halten.
Die von der Stiftung Warentest regelmäßig gut bewertete App kostet jährlich rund 15 Euro für ein Gerät und funktioniert auf Android-Smartphones und Windows-PCs. Eltern können Zeitlimits und Einschränkungen für einzelne Apps und Websites individuell einstellen. Auch unerwünschte Seiten lassen sich über Filter sperren. Die App bietet außerdem Einblick in das Nutzungsverhalten des Kindes. Allerdings werden anonymisierte Daten an Dritte weitergeleitet – durch mögliche Datenlecks könnten diese potenziell missbraucht werden.
Diese kostenlose App von Google kann auf Android- und iOS-Geräten sowie PCs genutzt werden. Eltern koppeln sie mit dem Google-Konto ihres Kindes. App-Downloads, Internetnutzung und Bildschirmzeit lassen sich zentral verwalten. Über einen Reporting-Bereich können Eltern nachvollziehen, welche Apps und Inhalte ihr Kind nutzt. Die Einstellungen sind geräteübergreifend gültig. Zur Nutzung ist allerdings ein Google-Konto erforderlich und es werden personenbezogene Daten in der Google-Cloud gespeichert. Ältere Kinder finden im Netz teils Anleitungen, um Schutzfunktionen zu umgehen.
Bei Apple-Geräten sind die Jugendschutzeinstellungen direkt ins Betriebssystem integriert. Eltern können Downloads und Käufe genehmigen, Nutzungszeiten festlegen und Inhalte wie Websites oder Apps anhand von Altersfreigaben filtern. Auch eine Standortüberprüfung ist möglich. Dafür wird ein Apple-ID-Konto benötigt. Die Daten werden wie bei Google in der Apple-Cloud gespeichert.
Das Angebot funktioniert auf Windows-PCs und Android-Geräten. Für die Nutzung wird ein Microsoft-Konto benötigt, über das die Familienmitglieder verknüpft werden. Zeitpläne, Inhaltsfilter und Kaufbeschränkungen lassen sich für das gesamte Kinderkonto festlegen. Zudem können Standorte geteilt und Aufenthaltsorte gespeichert werden – was allerdings stark in die Privatsphäre eingreift. Microsoft betont den Datenschutz, dennoch sollten Eltern sorgfältig abwägen, welche Funktionen wirklich notwendig sind.
Diese App funktioniert geräteübergreifend und kostet im Abo zwischen 30 und 40 Euro pro Jahr. Eltern können Bildschirmzeiten festlegen, Medienpausen einrichten und die Geräte orten. Für Kinder gibt es eine eigene App mit Überblick über das eigene Nutzungsverhalten und einem Notfallbutton bei problematischen Inhalten. Die App verzichtet auf detaillierte Inhaltsberichte und überträgt nur allgemeine Nutzungsdaten, verspricht aber, schädliche Inhalte zuverlässig zu filtern. Wer sich mehr Kontrolle und Einblick wünscht, könnte hier an Grenzen stoßen.
JusProg ist das einzige staatlich anerkannte Jugendschutzprogramm in Deutschland. Die App läuft auf allen gängigen Betriebssystemen, ist kosten- und werbefrei und legt besonderen Wert auf Datenschutz. Im Zentrum steht die Filterung von Internetinhalten nach Altersstufen. Außerdem lassen sich Nutzungszeiten einschränken. Eine Überwachung oder Ortung des Kindes ist mit JusProg allerdings nicht möglich – die App versteht sich klar als pädagogisches Angebot, nicht als Kontrollwerkzeug.
JusProg kooperiert unter anderem mit fragFINN. Die App der Kindersuchmaschine zeigt ebenfalls nur geprüfte kinderfreundliche Inhalte – und ist auch ohne Registrierung nutzbar.
Wichtig bei allen Apps: Kontrolle und technische Schutzmaßnahmen ersetzen keine Medienerziehung. Kinder brauchen in erster Linie Begleitung, offene Gespräche und Unterstützung beim Lernen eines kompetenten Umgangs mit digitalen Medien. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Regeln zur Mediennutzung, Ängste und Erfahrungen. Legen Sie gemeinsam fest, welche Inhalte erlaubt sind, und erklären Sie Ihre Entscheidungen. Zeigen Sie Interesse daran, was Ihr Kind nutzt – und wie es sich dabei fühlt. So merken Sie auch frühzeitig, wenn Ihr Kind mit Risiken wie Cybermobbing, übergriffigen Kontakten oder problematischen Inhalten konfrontiert wird. Denn passieren kann das – trotz aller technischen Vorkehrungen.
Social Media und Messenger-Apps wie Instagram, TikTok, WhatsApp oder Snapchat sind bei Jugendlichen besonders beliebt. Hier posten sie Beiträge, vernetzen sich und tauschen sich über Themen aus, die sie bewegen. Natürlich sind nicht immer alle bei allen Themen einer Meinung. Genauso wie im echten Leben kommt es auch im Internet zu Konflikten, Diskussionen oder Missverständnissen unter Jugendlichen. Meistens ist das harmlos, und für Sie als Eltern besteht kein Grund zur Sorge. Doch das Internet bringt auch neue Herausforderungen: Manche Diskussionen können entgleiten und in bewusste Anfeindungen oder Hetze umschlagen.
Das Internet kann dazu beitragen, dass Hemmschwellen für Beleidigungen, Hass und Diskriminierungen sinken. Viele Menschen schreiben online schneller abwertende oder verletzende Dinge, die sie persönlich niemals aussprechen würden. Geschützt durch Anonymität und Distanz vergessen sie oft, dass auf der anderen Seite echte Menschen sitzen.
Hate Speech, also Hassrede, kann viele Formen annehmen. Oft richtet sie sich gegen ganze Gruppen – etwa Menschen mit anderer Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung oder Herkunft.
Typische Merkmale von Hate Speech sind: abwertende Sprache oder Beleidigungen, Aufruf zu Ausgrenzung oder Gewalt oder die Verbreitung menschenfeindlicher Ideologien.
Während beim Cybermobbing meist eine bestimmte Person gezielt angegriffen wird, sind von Hate Speech häufig ganze Bevölkerungsgruppen betroffen.
Wichtig zu wissen: Hasskommentare können nicht nur verletzend, sondern auch strafbar sein. Auf no-hate-speech.de wird verständlich erklärt, welche Formen von Hate Speech gegen das Gesetz verstoßen können.
Nicht jede Hassbotschaft im Netz ist sofort erkennbar. Häufig verwenden extremistische Gruppen sogenannte geheime Zeichen und Begriffe, die für Außenstehende harmlos wirken, in bestimmten Kreisen aber klare Botschaften senden.
Dog Whistling bedeutet sinngemäß: eine Botschaft senden, die nur Eingeweihte verstehen – so wie eine Hundepfeife nur für Hunde hörbar ist. Im Internet wird Dog Whistling genutzt, um radikale oder extremistische Inhalte zu verbreiten, ohne offen gegen Plattformregeln oder Gesetze zu verstoßen. Das macht es schwerer, Hass und Hetze sofort zu erkennen.
Achten Sie auf ungewöhnliche Begriffe, Emojis oder Hashtags auftauchen. Typische Beispiele sind:
Mehr Beispiele finden Sie im Artikel „Geheime Codes von Rechtsextremen online“ (Campact) oder im YouTube-Video „Dog Whistling erklärt“ (Berliner Register).
Natürlich muss nicht hinter jedem ungewöhnlichen Symbol eine böse Absicht stehen. Trotzdem lohnt es sich, bei seltsamen Symbolen oder Begriffen gemeinsam mit Jugendlichen genau hinzuschauen und nachzufragen.
Sprechen Sie über Hate Speech. Setzen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind über Diskriminierung im Netz und deren Folgen auseinander. Oft verschließen sich Jugendliche, wenn sie selbst betroffen sind und im Netz beleidigt oder angefeindet werden. Wenn es bei Ihnen zu Hause üblich ist, offen über alles zu sprechen, wird sich Ihr Kind im Fall der Fälle eher vertrauensvoll an Sie wenden. Themen für Gespräche könnten sein: Was ist respektvoller Umgang? Wie fühlt sich Hate Speech für Betroffene an? Wie kann man sich gegen Hass im Netz wehren?
Wichtig: Online sollten die gleichen Regeln gelten wie im echten Leben – Fairness, Offenheit und Wertschätzung.
Bieten Sie Unterstützung an. Signalisieren Sie Ihrem Kind, dass es nicht allein ist, wenn es Hass im Netz erlebt. Hören Sie zu und nehmen Sie Ihr Kind ernst.
Sichern Sie Beweise, indem Sie Screenshots von beleidigenden Kommentaren oder Nachrichten machen. Auf vielen Plattformen gibt es Funktionen, um Hassbotschaften zu melden – sei es direkt in der App oder über spezielle Anlaufstellen, die sich mit problematischen Inhalten im Netz befassen. Wenn nötig, können Beratungsstellen oder Online-Portale weiterhelfen.
Treten Sie aktiv gegen Hass auf. Hass im Netz sollte nicht einfach hingenommen werden. Jugendliche können lernen: Betroffene durch freundliche Kommentare zu unterstützen, Hassbotschaften zu melden und mit respektvoller Gegenrede Haltung zu zeigen (ohne sich selbst zu gefährden). Projekte wie #NichtEgal helfen Jugendlichen dabei, Zivilcourage im Netz zu zeigen und eine positive Diskussionskultur zu fördern.
Kleidung, Freizeitbedarf, Schulsachen … Einkaufen findet heute oft online statt. Vor allem junge Menschen nutzen dazu gerne beispielweise Shein und Temu. Die Shops locken mit sehr niedrigen Preisen, hohen Rabatten und gezielter Werbung – besonders auf Social Media. Doch dabei ist Vorsicht ratsam.
Lange Zeit war Amazon unangefochten der größte Onlinehändler. Doch seit einigen Jahren werden andere Plattformen immer präsenter. Sie heißen Temu, Shein, AliExpress oder Wish, haben ihren Sitz oft in asiatischen Ländern und kombinieren extrem günstige Preise mit einer auffallend aggressiven Werbestrategie. Die zwei größten und bekanntesten Anbieter sind Shein und Temu:
Auch bei AliExpress oder Wish finden sich ähnliche Angebote und Strategien – mit vergleichbaren Risiken.
Die Plattformen arbeiten mit Superlativen: Sie haben extrem große Produktpaletten, die sich rasant verändern. Sie bieten sehr niedrige Preise und sehr hohe Rabatte – und sie werben lauter, aggressiver und zugespitzter als alle anderen Anbieter.
Kinder und Jugendliche kommen um die Plattformen kaum herum: Auf sozialen Medien werden ihnen individualisierte Anzeigen ausgespielt, aber auch Influencer*innen werben häufig für die Online-Marktplätze. So machen sich die Plattformen selbst zu Online-Trends und werden damit attraktiv für junge Käufer*innen.
Die scheinbar unglaublichen Angebote haben ihren Preis:
Wenn Ihr Kind auf diesen Plattformen einkauft, ist es wichtig, dass Sie vorher gemeinsam genau hinzusehen: Besprechen Sie die Vor- und Nachteile solcher Plattformen. Überlegen Sie gemeinsam, in welchem Maß und für welche Produkte eine Nutzung sinnvoll ist. Und besprechen Sie, wie Sie den Einkauf möglichst sicher gestalten: Viele Plattformen verlangen Zahlungen per Vorkasse – das Risiko lässt sich aber verringern, indem Sie auf sichere Zahlungsarten wie Käuferschutz achten (z. B. bei PayPal oder Kreditkarten). Schauen Sie auch in die Handy-Einstellungen: Geben Sie der App nur die nötigsten Berechtigungen. Den Standort müssen Shopping-Anbieter zum Beispiel nicht kennen, und Push-Nachrichten lassen sich deaktivieren.
Hinterfragen Sie außerdem gemeinsam Werbung auf Social Media: Was ist eine echte Empfehlung und was ist bezahlte Werbung (Sponsoring)? Wenn Ihr Kind Interesse an einem Produkt zeigt, achten Sie nicht nur auf den Preis, sondern vergleichen Sie die Qualität auch bei anderen Anbietern. So vermeiden Sie Enttäuschungen oder doppelte Käufe.
Noch besser: Suchen Sie gemeinsam nachhaltige, vertrauenswürdige und günstige Alternativen zu den Marktplätzen. Second-Hand-Anbieter haben beispielsweise häufig auch eine große Auswahl an Produkten zu günstigen Preisen – und das mit viel weniger Haken.
Tipp: Nutzen Sie das Thema, um mit Ihrem Kind über Werte beim Einkaufen zu sprechen: Muss Kleidung immer neu sein? Was ist mir wichtig – Preis, Stil, Qualität, Umwelt? Wie viel brauche ich wirklich? Solche Gespräche helfen Jugendlichen, Konsum kritisch zu hinterfragen und gute Entscheidungen zu treffen.
Im Bus ein kurzes Kartenspiel, an der Supermarktkasse schnell den Rasen mähen, beim Warten auf das Essen im Restaurant noch ein bisschen auf Züge springen oder abends auf dem Sofa gemeinsam Wörter rätseln. So funktionieren Casual Games – einfache digitale Spiele. Sie reichen von kleinen Handyspielen wie Candy Crush bis hin zu großen Konsolentiteln wie Mario Party. Allen gemeinsam ist: Sie sind leicht zugänglich, unterhaltsam und oft besonders einsteigerfreundlich. Sie sind einfach, schnell und immer erreichbar. Ganz problemlos sind sie aber nicht.
Der Begriff „Casual Games“ bedeutet auf Deutsch Gelegenheitsspiele. Ihre wichtigsten Eigenschaften sind:
Bekannte Vertreter sind Candy Crush, Quizduell, Subway Surfer und Mahjong. Aber auch Stardew Valley oder Animal Crossing zählen durch ihre entspannte Spielweise und breite Zielgruppe zu den Casual Games. Mittlerweile sind diese Spiele so beliebt, dass in Deutschland mehr als die Hälfte der Menschen mindestens gelegentlich darin unterwegs sind. Im Jahr 2023 wurden deutschlandweit 5,1 Milliarden Euro Umsatz mit den kleinen Spielen gemacht.
Auch in Familien halten Casual Games häufig Einzug. Durch ihre einfache Aufmachung sprechen sie alle Familienmitglieder an und haben Fans in allen Altersgruppen. Selbst Familienmitglieder, die keine ausgesprochenen Gamer*innen sind, können sich für das „kleine Spielerlebnis zwischendurch“ häufig begeistern. In vielen Casual Games können sich Spieler*innen miteinander verknüpfen, gegeneinander spielen oder sich gegenseitig helfen. So entsteht ein gemeinsames Erlebnis, das die Familie verbindet. Aber auch Solo-Spiele wie Unpacking oder A Little to the Left laden zum Nachdenken, Ordnen und Entspannen ein – ganz ohne Zeitdruck oder Leistungszwang. Einige Spiele fördern Fähigkeiten wie Reaktionsfähigkeit, logisches Denken oder das Lösen von Problemen und bieten sich damit als unterhaltsamen und pädagogisch wertvoller Zeitvertreib für Kinder und Jugendliche an.
Bei allem Spielspaß sollten Sie als Eltern stets auch die problematischen Seiten von sogenannten „Handtaschenspielen“ im Blick behalten – und diese mit Ihrem Kind besprechen:
So können Casual Games ein schöner Zeitvertreib beim Warten auf den Bus sein – ohne unerwünschte Nebenwirkungen.
Kinder und Jugendliche begeistern sich für Handy-, Computer- und Konsolenspiele auf Plattformen wie Xbox, PC, Playstation oder Nintendo Switch. Das Informationsangebot „Games in der Familie“ der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bietet pädagogische Bewertungen beliebter Spiele und unterstützt Eltern dabei, den Überblick zu behalten.
Das Angebot umfasst eine Auswahl an Spielbewertungen – von besonders beliebten Titeln bis hin zu Spielen mit Lerneffekt. Die Rezensionen enthalten neben der Spielbeschreibung auch Angaben zu Genre, Spielmodus (z. B. alleine oder Multiplayer), Spielzeit, empfohlener Altersgruppe und unterstützten Plattformen. So können Eltern besser einschätzen, ob ein Spiel zu ihrem Familienalltag passt. Zusätzlich liefert jede Rezension eine pädagogische Einschätzung, die Lernziele und mögliche Risiken wie Gewaltinhalte oder übermäßiges Belohnungssystem beleuchtet.
Neben den Spielbewertungen bietet „Games in der Familie“ einen kompakten Elternratgeber, der Fragen zur alltäglichen Nutzung von Medien und Videospielen beantwortet. Beispielsweise:
Ein umfangreiches Glossar erklärt zudem wichtige Begriffe aus der Gaming-Welt – von „Lootboxen“ bis „Open World“.
Jugendliche können sich über aktuelle Spiele informieren und so selbst besser einschätzen, welches Spiel für ihr Alter geeignet ist. Das fördert ihre Medienkompetenz und hilft, eigene Spielwünsche zu reflektieren.
Die pädagogischen Einschätzungen der bpb unterscheiden sich teils deutlich von den Altersfreigaben der USK. Während die USK auf inhaltliche Risiken (z. B. Gewalt oder Schreckmomente) und Nutzungsrisiken (z. B. Chats oder In-Game-Käufe) auf Grundlage des Jugendschutzgesetzes achtet, bezieht die bpb Faktoren wie Spieltiefe, emotionale Belastung und Altersverständnis ein.
Ein Spiel kann von der USK ab 6 Jahren freigegeben sein, von der bpb aber erst ab 12 Jahren empfohlen werden, weil z. B. komplexe Inhalte oder Online-Interaktionen enthalten sind.
Beziehen Sie idealerweise bei der Spielauswahl mehrere Faktoren mit ein. Jedes Kind entwickelt sich individuell und reagiert unterschiedlich. Holen Sie verschiedene Einschätzungen ein, tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus und probieren Sie Spiele nach Möglichkeit selbst aus. Begleiten Sie Ihr Kind im Spielalltag, sprechen Sie über Spielinhalte – und hören Sie zu, warum ein Spiel fasziniert.
Verbieten Sie digitale Spiele nicht grundsätzlich, erklären Sie Ihre Bedenken. So versteht ihr Kind besser, warum es ein bestimmtes Spiel (noch) nicht spielen darf.
Die bpb bietet mit der Eltern-LAN ein ergänzendes Veranstaltungsformat an: Elternabende, die in der Regel von 19.20 Uhr bis 22.00 Uhr stattfinden, bei denen Erwachsene selbst spielen können, um die Faszination und Herausforderungen digitaler Spiele kennenzulernen. Pädagogisch begleitet wird dabei diskutiert, wie Medienerziehung gelingen kann – auch im Dialog mit Kindern.
Neben dem Angebot „Games in der Familie“ lohnt sich auch ein Blick auf den Spieleratgeber NRW, ein umfangreiches Informationsportal zur pädagogischen Bewertung digitaler Spiele. Das Angebot richtet sich ebenfalls an Eltern, Fachkräfte und Jugendliche und wird von Medienpädagog*innen gemeinsam mit jungen Spieler*innen erstellt.
Das frühere Angebot www.spielbar.de wurde Anfang 2025 in die Website der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) integriert. Inhalte, die zuvor auf Spielbar zu finden waren, sind nun Teil von „Games in der Familie“. Das neue Angebot bietet mehr Übersicht, eine verbesserte Suche und neue Formate – etwa Video-Rezensionen. Wer Games gezielt in Schule oder politischer Bildung einsetzen möchte, findet zusätzlich das neue Angebot „Games zur politischen Bildung“.
Falschmeldungen, „Fake News“, alternative Fakten oder Verschwörungsmythen – diese Begriffe hört man immer wieder, wenn es um Nachrichten und Informationen im Netz geht. Doch sie meinen nicht unbedingt das Gleiche. Wir erklären, was die Begriffe unterscheidet – und worauf Sie als Eltern achten sollten.
Desinformationen sind Inhalte, die nachweislich falsch oder irreführend sind – und mit Absicht verbreitet werden. Oft wirken sie auf den ersten Blick glaubwürdig, weil sie in eine Geschichte verpackt sind, einzelne wahre Fakten enthalten oder stark emotionalisiert dargestellt werden.
Das Ziel von Desinformation ist es, Menschen zu verunsichern, bestimmte Meinungen zu beeinflussen oder gezielt Stimmung zu machen – etwa gegen einzelne Gruppen oder politische Entscheidungen. Oft geht es dabei auch um wirtschaftliche Interessen, zum Beispiel durch Werbeeinnahmen auf unseriösen Websites. Besonders problematisch wird Desinformation, wenn sie das Vertrauen in Wissenschaft, Medien oder demokratische Prozesse untergräbt. Sie kann so eine ernsthafte Bedrohung für die Demokratie darstellen.
Gerade in Krisenzeiten, wie während der Corona-Pandemie oder im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine, spielen Desinformationen eine große Rolle.
„Fake News“ ist ein Begriff, der häufig im Alltag verwendet wird – meist als Synonym für Desinformationen. Wörtlich übersetzt heißt das: „gefälschte Nachrichten“.
Aber: Der Begriff wird auch gezielt genutzt, um kritische Berichterstattung in seriösen Medien schlechtzumachen oder politische Gegner*innen zu diskreditieren.
Daher ist es wichtig: Prüfen Sie genau, ob es sich wirklich um eine absichtlich manipulierte Nachricht handelt – oder ob der Begriff nur benutzt wird, um eine andere Meinung abzuwerten.
Tipp: Wenn Kinder oder Jugendliche von „Fake News“ sprechen, fragen Sie nach, was sie genau damit meinen – und schauen Sie sich die Quelle gemeinsam an.
Einen guten Einstieg ins Thema bietet das Modul „Informieren“ aus dem Genial-Digital-Material des Deutschen Kinderhilfswerks. Hier lernen Kinder spielerisch, wie sie Informationen im Netz besser einschätzen und hinterfragen können.
Falschinformationen sind Inhalte, die nicht richtig sind – aber ohne Absicht weitergegeben werden. Zum Beispiel, weil jemand etwas falsch verstanden hat oder eine veraltete Information teilt.
Auch in den Medien kann es zu Fehlern kommen, etwa bei der Recherche oder Übersetzung. Früher nannte man das manchmal eine „Zeitungsente“. Wichtig ist, dass solche Fehler später richtiggestellt werden.
Satire ist eine künstlerische Form, mit der gesellschaftliche oder politische Themen überspitzt dargestellt werden, zum Beispiel in der heute-show, beim Postillon oder in Memes.
Manchmal arbeitet Satire mit ähnlichen Mitteln wie Desinformation – etwa Übertreibung oder Vereinfachung. Aber: Sie ist nicht dazu gedacht, Menschen absichtlich zu täuschen.
Ziel von Satire ist es, Kritik zu üben und zum Nachdenken anzuregen. Kinder und Jugendliche brauchen manchmal Hilfe, um Satire richtig einzuordnen – sprechen Sie gemeinsam darüber.
Propaganda bedeutet: Informationen und Botschaften werden gezielt verbreitet, um die öffentliche Meinung in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Das kann durch Sprache, Bilder, Musik oder auch Falschinformationen passieren. Propaganda wird oft in politischen Konflikten eingesetzt – früher auf Plakaten oder im Radio, heute auch über soziale Medien und Messenger-Dienste.
Verschwörungsmythen behaupten, dass hinter großen Ereignissen geheime Gruppen oder Mächte stecken. Diese Erzählungen bieten einfache Erklärungen für komplexe Zusammenhänge – ohne dafür wissenschaftliche Belege oder Beweise zu liefern.
Zum Beispiel:
Solche Mythen teilen die Welt in „gut“ und „böse“ ein – und machen oft bestimmte Gruppen für alles verantwortlich. Gefährlich wird es, wenn sie Hass und Misstrauen schüren oder den Glauben an Wissenschaft und Demokratie untergraben.
Diese Erzählungen sind keine wissenschaftlichen Theorien, sondern beruhen auf unbelegten Behauptungen. Deshalb sprechen Fachleute bewusst von Verschwörungsmythen oder Verschwörungserzählungen – und nicht von „Verschwörungstheorien“.
TikTok gehört für viele Kinder und Jugendliche zum Alltag. Sie schauen sich Kurzvideos an, lassen sich unterhalten, informieren sich oder posten selbst Inhalte. Was genau sie sich dort ansehen oder veröffentlichen, wissen viele Eltern nicht – und machen sich Sorgen. Umso wichtiger ist es, die Sicherheitseinstellungen der App zu kennen – und im Gespräch zu bleiben.
Mit dem „Begleiteten Modus“ (auch „Family Pairing“ genannt) bietet TikTok eine Möglichkeit, bestimmte Funktionen der App auf dem Kinderkonto gemeinsam zu steuern. Dazu gehören:
Zusätzliche Schutzfunktionen greifen automatisch, je nach Altersangabe im Profil:
TikTok ist laut den Nutzungsbedingungen ab 13 Jahren erlaubt. Für Kinder unter 16 Jahren ist die Zustimmung der Eltern notwendig.
Tipp: Kinder können TikTok auch ohne Account im Browser ansehen – so ist ein vorsichtiger Einstieg möglich, ohne Inhalte selbst zu posten oder zu kommentieren.
Wenn Sie den Begleiteten Modus aktivieren möchten, gehen Sie so vor:
Diese Einstellungen können Sie anpassen
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind bei der Anmeldung das korrekte Geburtsdatum angibt. Nur dann greifen altersgerechte Schutzmaßnahmen. Prüfen Sie gemeinsam die Datenschutzeinstellungen und erklären Sie, warum ein privates Konto sinnvoll ist. Auch ältere Jugendliche sollten sich überlegen, ob sie ihre Inhalte öffentlich zeigen möchten.
Als Eltern können Sie nicht direkt nachverfolgen, welche Videos Ihr Kind sich ansieht oder mit wem es schreibt. Nachrichten oder Kommentare sind für Sie nicht sichtbar – so bleibt die Privatsphäre Ihres Kindes weitestgehend gewahrt. Umso wichtiger sind gegenseitiges Vertrauen und die Frage: Kann Ihr Kind Medien bereits bewusst und sicher nutzen?
Besprechen Sie unbedingt regelmäßig gemeinsam, ob die getroffenen Einstellungen noch passen oder angepasst werden sollten. Treffen Sie Entscheidungen nicht über den Kopf Ihres Kindes hinweg, sondern mit ihm zusammen. So fördern Sie Verständnis und Eigenverantwortung. Erklären Sie auch, welche Aspekte der App Sie kritisch sehen und welche Regeln für die Nutzung in ihrer Familie gelten.
Bleiben Sie im Gespräch: Fragen Sie nach, was auf TikTok gerade angesagt ist, was Ihr Kind interessiert oder welche Influencer*innen es spannend findet. So bleiben Sie nah dran – und Ihr Kind fühlt sich ernst genommen.
Denken Sie daran: TikTok sammelt Daten über das Nutzungsverhalten. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wie personalisierte Inhalte, Werbung und In-App-Käufe funktionieren – und überlegen Sie gemeinsam, welche Datenschutz-Einstellungen sinnvoll sind.
Mehr Informationen rund um TikTok finden Sie hier.
Ob in Social-Media-Feeds, Messengern oder Podcasts – täglich überfluten uns unzählige Nachrichten, Meldungen und Geschichten im Netz. Dabei ist es manchmal gar nicht so leicht, zwischen Wahrheit und Täuschung zu unterscheiden. Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie sie falsche Informationen im Internet erkennen können, ist eine echte Herausforderung. Dieser Artikel bietet praktische Ratschläge dazu und erklärt, wie Sie mit Ihrem Kind darüber ins Gespräch kommen können.
In unsicheren Zeiten verbreiten sich „Fake News“ besonders schnell. Wir Menschen sind dann ohnehin verunsichert und selbst Expert*innen oder Politiker*innen haben keine Antworten auf alle Fragen – wie z. B. während der Coronakrise oder bei Kriegen. „Fake News“ verbreiten bewusst Gerüchte oder sogar hasserfüllte Meldungen, die Ängste schüren und uns vorsätzlich täuschen sollen. Sie bieten oft einfache Erklärungen und können das Gefühl vermitteln, Sicherheit zu geben. Sie sind aber nicht wahr.
Häufig sind diese gefälschten Nachrichten so geschickt gemacht, dass sie auf den ersten Blick wie seriöse Nachrichten wirken. Menschen, die „Fake News“ glauben, teilen sie weiter, sodass immer mehr Leute darauf hereinfallen. Das Problem daran ist: Je häufiger solche Inhalte angeklickt werden, desto häufiger werden sie angezeigt – und von Menschen für wahr gehalten. Das kann problematisch sein, insbesondere wenn es sich um politische Beiträge mit extremistischem oder populistischem Hintergrund handelt oder Verschwörungsmythen verbreitet werden.
Auch Inhalte, die vor allem jüngere Kinder verunsichern oder ängstigen können, sind problematisch. Besonders Deep-Fake-Videos wirken täuschend echt. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, dass nicht jede Information im Internet wahr ist sowie die Unterschiede zwischen Desinformationen, Falschmeldungen und Satire zu kennen.
Zu erkennen, ob es sich tatsächlich um Desinformation oder Falschmeldungen handelt, kann eine knifflige Aufgabe sein. Daher ist es hilfreich, klare Schritte zu befolgen, um die Verbreitung von Desinformation einzudämmen:
Quellenüberprüfung
Überprüfen Sie, woher die Nachricht stammt und wer sie verfasst hat. Sind die Autor*innen bekannt und Expert*innen für das Thema? Handelt es sich um eine seriöse Internetseite?
Faktencheck
Versuchen Sie, die Nachricht bei verschiedenen Quellen zu überprüfen. Fragen Sie sich, wie aktuell die Informationen sind, und prüfen Sie, woher die genannten Zahlen und Daten stammen sowie in welchem Kontext sie erhoben wurden.
Prüfen der Nachrichtenform
Achten Sie auf die Art und Weise, wie die Nachricht präsentiert wird. Ist die Sprache seriös und sachlich, oder wird emotionale Sprache und übermäßige Großschreibung verwendet? Enthält der Artikel Schlagworte wie „Lügenpresse“ oder ähnliche provokante Begriffe? Könnte der Artikel satirisch gemeint sein?
Beweise überprüfen
Stellen Sie sicher, dass Fotos und Videos zur Nachricht passen und aktuell sind. Achten Sie auf Bildunterschriften und darauf, ob sie das Beschriebene tatsächlich darstellen oder aus einem anderen Zusammenhang stammen.
Gemeinsamer Fakten-Check
Diskutieren Sie Nachrichten und Meldungen als Familie gemeinsam. Ihr Kind sollte verstehen, dass nicht alles, was im Internet steht, per WhatsApp verschickt wird oder von einem KI-Chatbot stammt der Wahrheit entsprechen muss. Wenn Sie gemeinsam Nachrichten überprüfen, kann es nach und nach lernen, wahr und falsch zu unterscheiden. Fragen Sie nach der Meinung Ihres Kindes und teilen Sie Ihre eigenen Gedanken. So können Sie und Ihr Kind sicherer und besser vorbereitet sein, um falsche Informationen im Internet zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Hier sind einige Tipps, wo Sie Nachrichten überprüfen können und wie Sie und Ihr Kind den Umgang damit spielerisch lernen können: