Ob als Podcast, Buch, Magazin, Serie oder Film – echte Kriminalfälle und wahre Verbrechen sind nach wie vor total angesagt. Auch für Jugendliche ist das Genre „True Crime“ spannend. Doch woher kommt die Faszination und worauf sollten Sie als Eltern achten?
Bei True Crime (deutsch etwa: „wahre Verbrechen“) werden keine fiktiven Geschichten, sondern reale Kriminalfälle nacherzählt. Die geschilderten Straftaten, häufig Vermissten- oder Mordfälle, sind oft ungewöhnlich oder haben besondere mediale Aufmerksamkeit bekommen, weil die Rechtsentscheidung umstritten war. Die Tatsache, dass die Fälle tatsächlich passiert sind, lässt sie in den Augen der Zuschauenden authentisch wirken. Dabei werden die Kriminalfälle sehr unterschiedlich erzählt: Es gibt Dokumentationen, die die Fälle eher sachlich und realitätsnah schildern. Andere Darstellungen wirken wie ein Film – in ihnen sind Szenen nachgestellt oder Einzelheiten erfunden, um die Geschichten noch interessanter zu machen.
Für die Nutzerinnen und Nutzer liegt die Spannung vor allem darin, bei der Aufklärung oder Erklärung eines wahren Verbrechens „dabei“ zu sein. Echte Menschen haben diese Dinge aus bestimmten Gründen getan, und man möchte mehr über die Motive für die Tat und die näheren Umstände erfahren. Meist kommen auch Ermittlerinnen und Ermittler oder Angehörige der Opfer zu Wort und schildern aus ihrer Perspektive, was geschehen ist.
Das Erzählen von spannenden und vor allem realen Geschichten löst bei vielen Nervenkitzel aus. Sich in das Opfer hineinversetzen, die Motive von Täterinnen und Täter ergründen, miträtseln und Taten interpretieren – Kinder und Jugendliche reizt das Nacherleben echter Kriminalfälle. Gerade für Jugendliche ist die Beschäftigung mit der menschlichen Psyche und der Persönlichkeitsentwicklung interessant. Auch der Hang zum „Verbotenen“ und Ungewöhnlichen dieser Geschichten anziehend. Wenn Kinder in die Pubertät kommen, möchten sie ihre Grenzen austesten. Dazu gehört auch, sich Dinge anzuschauen oder anzuhören, die eigentlich nicht für ihr Alter geeignet sind, weil sie belastend wirken oder Angst machen können. Während viele ältere Kinder und Jugendliche True-Crime-Geschichten als unterhaltsam erleben und beispielsweise „ihren“ Krimi-Podcast bei langen Bahnfahrten oder beim Zimmeraufräumen nutzen, sind jüngere Kinder mit den erzählten Kriminalfällen oft überfordert.
Die Beliebtheit des Genres führt dazu, dass es ein immer größeres Angebot gibt. Jugendliche, die das Format besonders mögen, schauen sich vielleicht wenig andere Inhalte an. Das kann ihren Blick auf die Welt einengen, die anscheinend nur düster und gewaltvoll ist.
Die Schilderung realer Gewalttaten kann Kindern und Jugendlichen Angst machen, selbst Opfer von Verbrechen zu werden. Besonders Szenen, mit denen sie sich identifizieren können setzen jungen Menschen zu, wie zum Beispiel Gewalt an Kindern oder Beziehungsgeschichten rund um Familie und Partnerschaft. Vor allem Jüngeren gelingt es häufig nicht, zu erkennen, dass ein Verbrechen bereits viele Jahre zurückliegt oder eine Darstellung bewusst zugespitzt ist, um Spannung zu erzeugen.
Nicht jede Serie oder jeder Podcast ist gleich sorgfältig recherchiert. Es kommen Geschichten in den Umlauf, die so vielleicht gar nicht stattgefunden haben. Zum Teil wird die Realität verzerrt oder vereinfacht dargestellt, weil es zu aufwändig und uninteressant wäre, die realen Abläufe eines Falls mit langen Gerichtsverhandlungen, Befragungen usw. abzubilden.
Häufig steht der Täter oder die Täterin im Mittelpunkt einer True Crime-Story. Das kann dazu führen, dass die Zuschauenden von dieser Person fasziniert sind, wodurch wiederum die Taten selbst verharmlost und Mitgefühl für die Opfer vermindert werden können.
Kritisch zu sehen ist außerdem der Umgang mit Geschlechterrollen innerhalb des Genres. In vielen Geschichten sind die Opfer weiblich. Frauen werden häufig als macht- und wehrlose Personen und nicht als selbstbestimmt und stark dargestellt.
Jede erzählte Geschichte berührt Kinder und Jugendliche anders. Es gibt Elemente in True-Crime-Stories, die junge Menschen überfordern, verunsichern oder verängstigen können. Deshalb sollten Sie darauf achten, ob die True-Crime-Sendung oder der Podcast auch für das Alter Ihres Kindes freigegeben bzw. empfohlen ist. Behalten Sie im Blick, was sich Ihr Kind anschaut und suchen Sie das Gespräch.
Klären Sie Ihr Kind darüber auf, dass sich nicht alle True-Crime-Formate an Fakten orientieren und wie es deren Wahrheitsgehalt überprüfen kann – gerade wenn um Sendungen aus dem Bereich TrashTV geht. Fragen Sie nach, was Ihr Kind an True Crime fasziniert. Egal, ob Nervenkitzel, Rätselraten oder Interesse an Ermittlungsarbeiten im Vordergrund stehen: Verlieren Sie nicht aus den Augen, dass es sich um True Crime handelt, also um echte Verbrechen, die echtes Leid verursacht haben.
Zum Weiterlesen: Welchen Blick Jugendliche auf True-Crime-Formate haben, untersuchte das Projekt „True.Crime.Story“ der Selbstkontrolle Fernsehen e. V. (FSF) und des JFF – Institut für Medienpädagogik. Videos mit Stimmen der befragten Jugendlichen und ein Bericht finden sich auf der Webseite von Medienradar.
Kinderfotos online teilen, in Minecraft chatten oder das erste Smartphone einrichten – im Familienalltag mit Medien gibt es vielfältige Berührungspunkte mit dem Thema Privatsphäre. Doch was bedeutet Privatsphäre eigentlich genau? Und was können Eltern tun, um die Privatsphäre Ihres Kindes im Internet ausreichend zu schützen? Darum geht es in diesem Artikel.
Wenn wir über Privatsphäre sprechen, meinen wir den persönlichen Bereich im Leben eines Menschen. Das ist der Teil, der um uns herum ist und in dem wir Dinge privat tun können. Im Bereich der Privatsphäre können wir unser Leben so leben, wie wir möchten, ohne dass es andere Menschen etwas angeht.
Während wir uns zuhause vor neugierigen Blicken mit Vorhängen schützen, gibt es in der digitalen Welt andere Dinge, auf die wir achten müssen. Die Privatsphäre im Internet zu wahren bedeutet konkret, dass persönliche Informationen und Aktivitäten online geschützt sind. Dazu gehören persönliche Daten wie den Name, Alter, Adresse und andere private Details. Das beginnt schon vor der Geburt mit dem Teilen von Ultraschallbildern, geht über die Nutzung von Babyphone-Apps bis hin zu Smart Toys im Kinderzimmer. Sobald ihr Kind bewusst im Netz unterwegs ist, sollten Sie das Thema Privatsphäre im Internet mit ihm besprechen und Ihrem Kind erklären, wie es umsichtig mit privaten Informationen und Online-Aktivitäten umgehen kann. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es persönliche Details nicht mit Fremden teilen sollte. Klären Sie Ihr Kind über das Thema Betrug im Netz auf. Sensibilisieren Sie es dafür, wie es Abo-Fallen, Fake-Gewinnspiele und Co erkennen kann, um dem kriminellen Missbrauch der eigenen Daten vorzubeugen.
Spätestens ab dem Wechsel zur weiterführenden Schule erhalten viele Kinder ihr erstes eigenes Smartphone. Je nachdem, welches Handy Ihr Kind hat (Apple oder Android), gibt es Möglichkeiten, bestimmte Einstellungen für Apps vorzunehmen, um die Privatsphäre zu schützen:
In der vernetzten Welt von heute ist es sehr wichtig, die Privatsphäre Ihres Kindes insbesondere bei der Nutzung von Social-Media-Plattformen zu schützen:
Lösungen zum technischen Jugendmedienschutz wie Jugendschutzprogramme oder den Begleiteten Modus bei TikTok sind eine Möglichkeit, die Sicherheit Ihres Kindes bei der Mediennutzung zu erhöhen. Sie ersetzen jedoch nicht Ihre verantwortungsvolle Rolle in der Medienerziehung. Ein offenes Gespräch zwischen Ihnen als Eltern und Ihrem Kind über das, was es online erlebt, ist sehr wichtig, um es dabei zu unterstützen, sich sicher und verantwortungsvoll im Netz zu bewegen.
Für Eltern ist es eine Herausforderung, angesichts des riesigen Angebots im Fernsehen und auf Streaming-Plattformen den Überblick zu behalten: Kino- und Fernsehfilme, Serien, nichtfiktionale Formate wie Reportagen und Dokumentationen, Casting-, Stunt- und Gameshows, Erotikangebote, Musikvideos sowie Doku-Soaps oder Coaching-Sendungen. Welche Medieninhalte sind für mein Kind altersgerecht, welche sind ungeeignet und vor welchen sollte ich mein Kind schützen? Eine erste Orientierung für altersgerechte Sendungen bieten die Altersfreigaben und die damit verbundenen Sendezeiten – sie beruhen oft auf einer Bewertung der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF).
Die FSF ist ein gemeinnütziger, gesetzlich anerkannter Verein, der private Fernsehveranstalter, Telemedienanbieter und Streamingdienste darin unterstützt, die Jugendschutzbestimmungen in Deutschland umzusetzen. Dazu bietet die FSF die Prüfung von Inhalten durch unabhängige Fachleute an, die Altersfreigaben und Sendezeiten festlegen, unzulässige Inhalte identifizieren und ggf. Schnitte empfehlen.
Grundlage der Prüfung ist der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV), der den Schutz Minderjähriger vor ungeeigneten Medieninhalten regelt. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche vor entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten zu schützen, z.B. vor drastischen Gewaltdarstellungen, übermäßig ängstigenden Szenen oder fragwürdigen Vorbildern. Diese Inhalte werden mit Blick auf die Fähigkeiten der verschiedenen Altersgruppen bewertet und mit den Freigaben 6, 12, 16 oder 18 versehen. In Mediatheken oder Streamingdiensten werden diese Alterskennzeichen angezeigt, im Fernsehen sind sie mit bestimmten Sendezeiten verbunden:
Die Altersfreigaben sind bei vielen Anbietern darüber hinaus als technische Kennzeichen hinterlegt, die von Jugendschutzprogrammen erkannt werden können. Weitere Informationen gibt es hier auf der FSF-Webseite.
Die FSF prüft Inhalte aller Genres, vor allem Serien, Dokumentationen und Filme, die im Fernsehen oder auf Online-Plattformen gezeigt werden. Aber auch Werbespots und Programmtrailer, Musikvideos, Showformate, Doku-Soaps oder Reportage- und Nachrichtensendungen können jugendschutzrelevant sein und zur Prüfung eingereicht werden.
Die FSF prüft auf Antrag die Inhalte, die Fernsehsender oder Anbieter von Streamingdiensten vorlegen. Die Bewertung erfolgt in Prüfausschüssen mit drei oder fünf unabhängigen Prüferinnen und Prüfern. Diese kommen aus unterschiedlichen Fachrichtungen wie Medienbildung, Psychologie, Medienwissenschaft oder Recht. Ein Programm wird gesichtet und mögliche Risken werden diskutiert. Die Entscheidung für die angemessene Altersfreigabe wird mit einfacher Mehrheit getroffen. Nähere Informationen zur Programmprüfung finden sich auf der FSF-Webseite.
Die zentralen Risikobereiche sind Gewalt, Angst und Desorientierung. Wesentlich für die Bewertung ist der Zusammenhang.
Bei Gewaltdarstellungen geht es beispielsweise darum, ob die Gewalt im Gesamten positiv erscheint und so die Gewalt- und Konfliktbereitschaft von Kindern und Jugendlichen erhöhen könnte: Wird die dargestellte Gewalt eher befürwortet oder abgelehnt? Wird sie als etwas Faszinierendes dargestellt? Wirkt sie eher künstlich oder realistisch? Wird sie vom Bösewicht oder vom Helden bzw. von der Heldin ausgeübt? Und ist sie am Ende erfolgreich?
Ähnliche Fragen stellen sich auch beim Wirkungsrisiko der Desorientierung, z.B. bei Darstellungen von Vorurteilen oder Rollenklischees, von Drogenmissbrauch oder von Risikoverhalten: Erscheinen problematische Verhaltensweisen attraktiv und nachahmenswert oder werden sie kritisch kommentiert oder abgelehnt?
Risiken einer übermäßigen Ängstigung kommen vor allem bei den unteren Altersgruppen in Betracht. Jüngere Kinder können Schreckmomente oder Bilder von Gewalt oder Verletzungen oft nicht angemessen verarbeiten oder sich von belastenden Themen wie Trennung der Eltern abgrenzen.
Inwieweit Medieninhalte geeignet sind, Ängste auszulösen oder das Wertebild von Kindern und Jugendlichen negativ zu beeinflussen, hängt von der Fähigkeit der jeweiligen Altersgruppe ab, belastende Szenen zu verkraften und problematische Aussagen einzuordnen und zu hinterfragen. Mehr Informationen zu den Wirkungsrisiken bietet die FSF-Webseite.
Alterskennzeichnungen und Sendezeiten sind eine Orientierungshilfe, sollten aber nicht alleinige Grundlage für die Medienauswahl sein. Jedes Kind entwickelt sich individuell und hat unterschiedliche Bedürfnisse und Reifegrade. Nutzen Sie daher weitere Informationen, um einzuschätzen, ob ein Inhalt für Ihr Kind geeignet ist und seiner persönlichen Situation entspricht. Altersfreigaben sind keine Empfehlungen!
Begleiten Sie die Mediennutzung Ihres Kindes. Sprechen Sie mit ihm über seine Medienerlebnisse und helfen Sie ihm dabei Medieninhalte zu verstehen und einzuordnen. Die Bewertungen der FSF können Sie dabei unterstützen, eine bewusste und altersgerechte Auswahl zu treffen.
Eltern können sich mit Anmerkungen und Beschwerden zu TV- oder Streaming-Inhalten an die FSF-Beschwerdestelle richten. In begründeten Fällen wird eine Prüfung eingeleitet.
Ob im Kino, auf DVDs, beim Streamen von Serien oder Fernsehen schauen – die Alterskennzeichen der FSK begegnen Kindern, Jugendlichen und Eltern häufig in ihrem Medienalltag. Was sich hinter den FSK-Bewertungen verbirgt, wie die Einstufungen Eltern bei der Auswahl geeigneter Filme unterstützen und junge Menschen vor potentiell ungeeigneten Inhalten schützen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.
Die FSK steht für „Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft.“ Sie ist eine deutsche Institution, die sich mit der Altersfreigabe von filmischen Inhalten auf allen Vertriebswegen wie Kino, DVD/Blu-ray und Streaming beschäftigt.
Die Aufgabe der FSK besteht darin, filmische Inhalte altersgerecht einzustufen und zu kennzeichnen. Dabei prüfen sie den gesamten Inhalt und die Darstellung von problematischen Aspekten wie Gewalt und Sexualität. Die Kennzeichnung mit einer Altersfreigabe erfolgt in Form von farbigen Symbolen wie „ab 0“ oder „ab 6“. Die Symbole sind z. B. auf Verpackungen wie der DVD-Hülle zu finden.
Die FSK-Bewertungen beruhen auf dem Jugendschutzgesetz (JuSchG). Es enthält rechtliche Bestimmungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor ungeeigneten Inhalten. Die FSK ist keine staatliche Institution, sondern eine Selbstkontrolleinrichtung der Filmwirtschaft, die in Deutschland von verschiedenen Interessenverbänden unter dem Dach der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft getragen wird. Staatliche Vertreterinnen und Vertreter sind in den Prüfungen aber unmittelbar beteiligt.
Die FSK bewertet verschiedene Medien der Film- und Unterhaltungsbranche, wenn eine Prüfung beantragt wird, insbesondere
Nicht alle Medien werden von der FSK bewertet. Computerspiele prüft die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), für bestimmte Fernsehinhalte und Streaming-Angebote ist (auch) die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF e.V.) zuständig.
Die Altersbeschränkungen dienen dem Jugendschutz in Deutschland und richten sich nach der Medienkompetenz, die verschiedenen Altersgruppen von Kindern und Jugendlichen zugesprochen wird. Bei der FSK arbeiten ehrenamtliche Prüferinnen und Prüfer aus ganz Deutschland. Sie kommen aus unterschiedlichen Berufsfeldern, z. B. aus dem Journalismus, der Medienwissenschaft, der Pädagogik und Justiz.
Die Ausschussprüfungen finden bei der FSK in Wiesbaden statt. Nach der gemeinsamen Sichtung der filmischen Inhalte wird diskutiert und über die Altersfreigabe abgestimmt. Grundlage für die Bewertung sind das Jugendschutzgesetz und die Grundsätze der FSK. Berücksichtigt werden die Handlung, die Dialoge, die Darstellung der Charaktere, die visuelle Gestaltung, bestimmte Themen wie Gewalt und Sexualität sowie die Musik.
Alternativ können Antragstellende nach einer Schulung ihre Inhalte mit dem FSK-Klassifizierungstool bewerten lassen. Die endgültige Entscheidung über das Prüfergebnis treffen dann die staatlichen Vertreter*innen bei der FSK. Mehr Informationen zu den Prüfverfahren finden sich in den Grundsätzen der FSK sowie auf der FSK-Website.
Folgende Anhaltspunkte und Problembereiche haben für die jeweiligen Freigabe eine besondere Relevanz:
Seit 2023 setzt die FSK eine neue Bestimmung im Jugendschutzgesetz um und ergänzt die bekannten Altersfreigaben um zusätzliche Hinweise. Diese sogenannten „Deskriptoren“ sollen die wesentlichen Gründe für die Freigabe erklären und Familien so mehr Orientierung bei der Auswahl von Filmen und Serien bieten. Nähere Informationen finden sich auf der Webseite der FSK.
Die Altersfreigaben der FSK dienen dem Jugendschutz, um sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche nicht durch für sie ungeeignete Inhalte beeinträchtigt werden. Die Freigaben sind verbindlich, das heißt zum Beispiel: Filme ab 12 Jahren dürfen von jüngeren Kindern im Kino nur in Begleitung eines Erwachsenen besucht werden.
Der Staat legt nicht fest, welche Filme Kinder zu Hause anschauen dürfen. Eltern können ihren Kindern auch Medien zugänglich machen, die nicht für ihr Alter freigegeben sind. Sie dürfend dabei ihre Erziehungspflicht nicht vernachlässigen:
„Ich will aber länger fernsehen, nur noch ein bisschen!“ – dieser Kindersatz dürfte den meisten Eltern vertraut sein. Fernsehen – egal ob über die klassischen Angebote oder per Streaming – ist ein beliebtes Streitthema in Familien und führt oft zu Diskussionen. Die Wünsche der Kinder mit den Vorstellungen der Erwachsenen zu vereinbaren, ist nicht immer einfach. Wie lange kann ich mein Kind ohne schlechtes Gewissen fernsehen lassen? Wie wähle ich geeignete Sendungen aus? Auf welchen Geräten und Kanälen wird geschaut? Genau um Fragen solcher Art zu beantworten, wurde FLIMMO ins Leben gerufen, der Elternratgeber für TV, Streaming, YouTube und Kino.
Auf der Website flimmo.de können Sie sich als Eltern schnell informieren, ob eine bestimmte Serie oder Sendung für Ihr Kind geeignet ist. Sie erfahren außerdem, was aktuell im Fernsehen läuft und ob etwas Geeignetes für Ihr Kind dabei ist. Kinder nutzen nicht nur das klassische Fernsehprogramm, sondern schauen auch auf Streamingplattformen, YouTube oder in Mediatheken. Die FLIMMO-Expertinnen versuchen alle interessanten Angebote für Kinder zu prüfen. Dabei steht die Perspektive der jungen Mediennutzenden im Mittelpunkt: Was gefällt ihnen an Filmen, Serien oder Shows? Was bereitet ihnen Probleme? Was schauen sie sich gerne an und warum? Wie gehen sie mit Medienerlebnissen um und wie verarbeiten sie diese?
Die Einschätzungen weisen auf Problematisches hin oder warnen vor möglicher Überforderung. Genauso wird deutlich gemacht, was Kinder im jeweiligen Alter interessiert, sie fasziniert oder amüsiert. Pädagogische Einschätzungen machen deutlich, was Kindern an einem Film oder einer Serie gefällt, was problematisch sein kann und worauf Eltern besonders achten sollten. FLIMMO greift außerdem Fragen rund um die Medienerziehung in der Familie auf: Wieviel Medienzeit ist in Ordnung? Welche Regeln helfen und wie bekommt man Geschwister unter einen Hut? Was ist im Umgang mit YouTube wichtig? Der Ratgeber hilft Eltern mit kurzen Informationen und praktischen Tipps, den Herausforderungen des Medienalltags zu begegnen.
FLIMMO bespricht Filme, Serien, Dokus und Kinofilme, die Kinder zwischen 3 und 13 Jahren gerne sehen – oder sehen wollen. Eine Ampel zeigt auf einen Blick, ob ein Film, eine Serie oder ein YouTube-Kanal für Kinder geeignet ist oder nicht – und wenn ja, ab welchem Alter:
Grün: Diese Inhalte sind ab dem jeweiligen Alter geeignet und kommen gut bei Kindern an. Sie finden Unterhaltsames, Spannendes, Lustiges und Lehrreiches.
Gelb: Es gibt aus pädagogischer Sicht problematische Aspekte. Das können fragwürdige Rollenbilder sein oder Heldinnen, die ausschließlich auf Gewalt setzen. Eltern sollten im Blick behalten, wie Kinder damit umgehen und gegebenenfalls gegensteuern.
Rot: Es gibt Elemente, die Kinder überfordern, verunsichern oder ängstigen können. Unabhängig vom Alter sind solche Inhalte für Kinder nicht geeignet.
FLIMMO ist ein Projekt des gemeinnützigen Vereins Programmberatung für Eltern e.V. Es ist wissenschaftlich und pädagogisch fundiert. Erfahrene Medienpädagogen des JFF – Institut für Medienpädagogik kümmern sich um die Inhalte und Bewertungen. Außerdem befragt FLIMMO regelmäßig 3- bis 13-Jährige zu ihren Vorlieben.
Auch wenn sich das Angebot in erster Linie an Sie als Eltern richtet, kann es spannend sein, sich gemeinsam mit Ihrem Kind durch die Inhalte der Website zu klicken. Das einfache und übersichtliche Bewertungssystem von FLIMMO eignet sich gut, um passende Inhalte zu finden. Wenn Ihr Kind von einer interessanten Serie oder einem YouTube-Kanal erzählt, können Sie gemeinsam nachschauen, was im FLIMMO dazu steht.
Einladungen für den Kindergeburtstag, Weihnachtsgeschenke für die Eltern, selbstgemachter Schmuck – oder gleich ein neuer Wohnzimmerschrank aus Omas alter Kommode? Wer Lust hat, sich handwerklich kreativ zu betätigen, muss heutzutage nicht lange nach Anleitungen und Ideen suchen, denn auf Videoplattformen wie YouTube und auf Social-Media-Apps wie Instagram tummeln sich jede Menge Selbermach-Profis, die ihre Ideen und Anleitungen gerne weitergeben: Die DIY-Influencerinnen und -Influencer.
DIY kommt vom englischen „Do it yourself“, also „mach es selber“. Und die machen vom Kuchen über die Winterjacke bis zum Rennrad wirklich alles selbst, erklären die Arbeitsschritte – und haben meist auch noch die passenden Produkt-Tipps im Gepäck.
Wer sich einmal auf den gängigen Plattformen umgesehen hat, weiß: Selbermachen lässt sich fast alles. Mit genug Geduld, Motivation und den richtigen Materialien. Entsprechend gibt es DIY-Kanäle zu allen möglichen Themen, wir stellen drei vor.
Sally Özcan etwa hat ihre Leidenschaft für Süßes zum Beruf gemacht. Auf ihrem Account „Sallys Welt“ bäckt Sally alles, vom Keks bis zur aufwändigen Motivtorte – und alle können mitmachen. Der Spaß an hübschen Süßspeisen hat bereits 2 Millionen YouTube-Abonnentinnen und -Abonnenten angelockt, so dass Sally neben Video und ihrem Blog auch einen Podcast und einen eigenen Shop betreibt.
Wer statt Mehl und Zucker lieber Holz und Stein mag, findet etwa bei Easy Alex jede Menge Ideen und Anleitungen. Der Heimwerker füllt seinen Instagram-Account mit Ideen zum Thema „Hausumbau, Room Makeovers“ und mehr und spricht damit etwa 250 000 Follower*innen an.
Und wenn das Haus fertig ist und die Deko noch fehlt? Dann gibt es eine ganze Menge „Deko“-Kanäle, auf denen die Ideen zur Haus- und Lebens-Gestaltung scheinbar nie ausgehen. Linda Seel etwa zeigt uns allerlei kreative Beschäftigungs-Ideen, von Sticken über IKEA-Hacks bis zur kompletten Raumgestaltung und hat damit auf YouTube 130.000
Abonnent*innen gefunden.
Während Basteln mit Mama und Papa irgendwann im Grundschulalter meist deutlich absinkt im Coolness-Ranking, ist Selbermachen mit dem Tablet plötzlich der letzte Schrei. Für Kinder und Jugendliche sind die DIY-Erklärbären im Internet teilweise echte Stars und Vorbilder. Denn hier finden alle genau die Nische, die ihnen Spaß macht. Ob es aufwändige Cupcakes sind oder Papp-Kunstwerke, die Palette ist schier unerschöpflich. Junge Kreative können genau die Anleitungen und Ideen finden, die ihnen gefallen und Spaß machen – auch weit jenseits des elterlichen Repertoires. Hier können Kinder und Jugendliche etwas lernen und gestalten, auf das sie selbst stolz sind. Oft sind es aufwändige Dinge, die selbst die Erwachsenen nicht können und deshalb umso mehr bewundern. In einer Lebensphase, in der junge Menschen ständig auf der Suche sind nach eigenen Talenten, Themen und ihrer Identität, kann das sinnstiftend sein. Und als netter Nebeneffekt springen bisweilen Geschenke für die ganze Familie dabei raus.
Eltern dürfen sich grundsätzlich einmal freuen, wenn das eigene Kind per Online-Bastelbuch seine kreative Seite entdeckt. Dennoch gibt es auch hier ein paar Punkte zu besprechen:
Nicht alle Anleitungen sind tatsächlich so einfach mit einem Fingerschnipsen umgesetzt, wie es im Video scheint. Damit Ihr Kind nicht schnell frustriert ist und die Lust am Selbermachen wieder verliert: Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, Anleitungen zu finden, die im Schwierigkeitsgrad dem Können und den Erfahrungen Ihres Kindes entsprechen.
Zudem ist es bei DIY-Influencerinnen und -Influencern wie bei anderen in der Branche auch: Sie verdienen mit ihren Inhalten Geld. Sie empfehlen Produkte oder Inhalte, die sie von Firmen als Werbepartnerschaft bezahlt bekommen – aber nicht unbedingt, weil diese inhaltlich tatsächlich überzeugen. Fördern Sie die Medienkompetenz Ihres Kindes, indem sie ihm helfen, diese Zusammenhänge zu verstehen und die Videos entsprechend kritisch zu hinterfragen.
Chips und Popcorn raus, ab auf’s Sofa – wir schauen Computerspiele. Richtig gelesen: PC-Spiele können nicht nur selbst gezockt werden. Wer möchte, kann auch anderen beim Spielen zusehen – den sogenannten Let’s Plays. Let’s Playerinnen und Let’s Player sind teilweise richtige Stars und verdienen eine Menge Klicks und Geld damit, sich beim Spielen zu filmen und andere dabei zuschauen zu lassen.
Let’s Plays gibt es schon fast so lange, wie es Computerspiele gibt. Der Name dafür entstand etwa 2007 und ist eine Wortschöpfung aus der englischen Aufforderung „Let’s play“, also „Lasst uns (zusammen) spielen“. Let’s Playerinnen und Let’s Player sind sowas wie die Erklärbären der Computerspielszene. Sie spielen Games, zeigen ihre Strategien und Tricks, steuern noch ein paar eigene Meinungen und Kommentare bei – und stellen das Ganze als Video auf Plattformen wie YouTube oder Twitch online.
Manchmal dokumentieren die Gaming-Stars ihre Spielaktivitäten live und unterhalten sich parallel mit ihrem Publikum, manchmal produzieren sie auch fertige Videos und der Austausch findet in der Kommentarspalte statt.
Let’s Player oder Let’s Playerinnen können eigentlich alle sein, die über ein Videospiel und eine Kamera verfügen. Mittlerweile gibt es eine fast unüberschaubare Anzahl an Gamerinnen und Gamern, die zum gemeinsamen Spielen und Diskutieren einladen.
Einige davon bringen es allerdings zu besonderer Berühmtheit und sind teilweise auch über die Computerspiel-Szene hinaus bekannt.
Gronkh etwa ist ein Name, den bestimmt viele schon einmal gehört haben. Erik Range, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, war einer der ersten deutschen Let’s Player und ist seit 2010 auf seinem YouTube-Kanal aktiv. Etwa fünf Millionen Abonnent*innen begleiten ihn da auf seine digitalen Abenteuer. Der ausgebildete Fachinformatiker ist neben seinen Let’s Play-Videos auch selbst Computerspieleentwickler, hat mehrere Unternehmen gegründet und gewann verschiedene Auszeichnungen für seine Videos.
Simon Unge (bürgerlich Simon Wiefels) mischt seit 2011 in der Online-Video-Szene mit. Er spielte auf seinen Kanälen vor allem das Open-World-Spiel Minecraft und organisierte darin auch verschiedene Großprojekte mit anderen Gaming-Stars. Unge verursachte 2014 einigen Medienwirbel durch einen öffentlichen Konflikt mit seinem Netzwerk Mediakraft Networks, er erreicht über seine verschiedenen Kanäle rund 2 Millionen Fans.
Elias „Eli“ Nerlich, im Internet als EliasN97 oder Eligella bekannt, startete mal als E-Sportler und nahm so erfolgreich an FIFA-Wettbewerben teil, dass er Profispieler für Hertha BSC wurde. Seit 2017 lässt er andere FIFA-Fans außerdem auf seinem YouTube-Kanal zusehen, wie er digitale Bälle kickt und hat dort fast 1,5 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten.
Unter spiele-affinen Kindern und Jugendlichen (aber auch bei einem älteren Publikum) sind Let’s Play-Videos sehr beliebt. Hier können sie sich über ein Spiel informieren und eine Meinung bilden, können sich Tipps für bestimmte Aufgaben oder Herausforderungen mitnehmen oder einfach zuschauen, weil es Spaß macht.
Doch nicht nur wegen der Spiele werden Let’s play-Videos geschaut: Auch die Let’s Player und Let’s Playerinnen selbst sind oft richtige Stars. Sie haben häufig ein bestimmtes Thema, spielen also vorrangig Spiele aus einem konkreten Genre. Viele kommentieren ihre Videos sehr lustig oder unterhaltsam und machen so ein ganz eigenes Erlebnis daraus. Ihre Fans sind deshalb oft treue Anhänger, die auch untereinander eine Community finden, in der sie sich austauschen und über ein gemeinsames Hobby Freundschaften schließen – während die Gaming-Influencerinnen und -Influencer selbst bisweilen viel Geld mit Werbung, Merchandise oder Veranstaltungen verdienen.
Schauen Sie sich Let’s Plays gemeinsam mit Ihrem Kind an. So bekommen Sie ein Gefühl dafür, was Ihr Kind an den Lieblings-Influencerinnen und Influencern begeistert. Außerdem: Auch für Sie Eltern können Let’s Play-Videos eine gute Möglichkeit sein, Einblick in ein Hobby Ihres Kindes zu bekommen und darüber vielleicht ins Gespräch zu kommen.
Ist Ihr Kind noch jünger, achten Sie darauf, dass es keine Let’s Play-Videos von Spielen anschaut, die noch nicht ab ihrem Alter freigegeben sind. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wie Gaming-Stars ihr Geld verdienen und unterstützen Sie es dabei, Produktplatzierungen und Werbung sowie Spendenaufrufe kritisch zu hinterfragen. So fördern Sie die Medienkompetenz Ihres Kindes.
Im Internet und in sozialen Netzwerken begegnen uns täglich unzählige Nachrichten, Meldungen und Geschichten. Wie können Kinder und Jugendliche erkennen, ob sie einer Meldung oder einem Beitrag vertrauen können? Wir zeigen Ihnen, wie Desinformation im Netz aussehen kann und wie Kinder und Jugendliche damit umgehen können. Sie erfahren, wie Sie ihre Kinder aufklären und beim Umgang mit Desinformation begleiten können. Außerdem bekommen Sie Tipps für altersgerechte Informationsangebote.
Seien Sie live dabei und stellen Sie Ihre Fragen an unsere Expertinnen – wir geben Antworten und stehen für den Austausch zur Verfügung!
Datum: 08.11.2023 | Zeit: 17 bis 18 Uhr
Ablauf: Medienpädagogischer Input und anschließender offener Austausch
Referentinnen / Moderation: Jo Schuler und Lidia de Reese (FSM e.V.)
Plattform: Der virtuelle Elternabend wird über das Tool „Zoom“ realisiert.
Datenschutzhinweis: Zoom ist ein Service der Zoom Video Communications Inc., die ihren Sitz in den USA hat. Wir nutzen Zoom über den deutschen Betreiber easymeet24. Serverstandort von easymeet24 ist Europa. Weiterhin haben wir innerhalb des Dienstes Zoom die Konfigurationen mit dem höchsten Daten- und Sicherheitsschutz gewählt.
Bitte nehmen Sie auch von unserer Datenschutzerklärung Kenntnis.
Anmeldung:
TikTok gehört noch immer zu den beliebtesten Apps unter Jugendlichen. Sie ist eine Plattform für kreative Kurzvideos aller Art.
TikTok ist Social-Media-Plattform und Video-App in einem: Userinnen und User können bei TikTok aus einer bunten Sammlung von bekannten Popsongs, beliebten Audios und Zitaten, z. B. aus Filmen, wählen. Dazu „singen“ oder „sprechen“ sie Playback und filmen ihre Choreografie innerhalb der App mit dem Smartphone. Aber auch komplett selbst kreierte Kurzvideos werden umgesetzt. Die meisten Videos sind ein paar Sekunden bis wenige Minuten lang. Bestimmte Clips lösen einen richtigen Hype aus, werden nachgeahmt oder im Sinne eines Trends oder einer Challenge weitergeführt.
Die Videos der TikTokerinnen und TikToker, deren Account öffentlich ist, lassen sich über einen Browser anschauen, ohne dass man bei der App angemeldet sein muss. Um selbst Videos zu erstellen, wird allerdings ein Account benötigt.
TikTok bringt immer mehr Funktionen heraus, z. B. sich im Duett mit anderen Usern filmen, die Clips anderer weiterführen (Stitch) oder Livestreams. Auch Unternehmen nutzen die Plattform, um darüber zu werben.
Jugendliche nutzen TikTok gern zum Spaß und für den Austausch untereinander. Auf TikTok lassen sich die jungen Nutzenden unterhalten, suchen nach Vorbildern, an denen sie sich orientieren können, stellen sich selbst dar und erhoffen sich positive Rückmeldung von anderen.
TikTok ist außerdem eine tolle Plattform, um die eigene Kreativität auszuleben. Die Hürde, ein eigenes Video zu erstellen und zu teilen, ist niedrig: In der App gibt es viele Videoeffekte und eine Musikbibliothek mit beliebten Songs, die sofort verwendet werden können.
Kinder und Jugendliche schätzen an TikTok, dass es darin weniger um Perfektion und Professionalität geht, wie auf Instagram oder YouTube, sondern Kreativität und Spaß im Vordergrund stehen. Die Videos sind näher am Alltag und die TikTokerinnen und TikToker werden als nahbarer empfunden.
Es gibt eine Reihe von Dingen, die Sie und Ihr Kind vor der Nutzung der App berücksichtigen sollten:
TikTok ist sich der Gefahr von verstörenden und unerwünschten Inhalten bewusst und passt seine Sicherheitseinstellungen immer wieder an. Folgende Sicherheitsfeatures stehen Jugendlichen und Ihnen als Eltern zur Verfügung:
Generell lassen sich Accounts melden und/oder blockieren und es gibt einen Filter für beleidigende Kommentare.
In der App wird nach der Registrierung durch einen roten Punkt auf die Einstellungen verwiesen. Im Sicherheitszentrum der TikTok-Website können Eltern Tipps nachlesen.
Personen, die selbst TikToks erstellen und veröffentlichen, können seit einiger Zeit „Alle Kommentare filtern“ und einzeln freigeben. Wer die TikToks anderer kommentieren möchten, wird vorher gefragt, ob dieser Kommentar auch wirklich veröffentlicht werden soll. Außerdem gibt es einen Hinweis auf die Community-Richtlinien, die unangemessene Sprache und Hate Speech verbieten.
TikTok steht wegen seiner Moderationsregeln in der Kritik, denn offenbar wird durch den speziellen Algorithmus stark kontrolliert, welche Videos die Nutzenden sehen können. Auf diese Kritik hat TikTok reagiert. Nutzende haben mittlerweile mehr Optionen, Einfluss auf die vom TikTok-Algorithmus angezeigten Inhalte in ihrem Feed zu nehmen:
Sie können Videos nun mit „nicht interessiert“ markieren oder konkrete Inhalte mit bestimmten Hashtags oder Wörtern automatisch herausfiltern. Seit März 2023 stellt TikTok eine Neustart-Option für den Für-Dich-Feed zur Verfügung. Wer findet, dass die vorgeschlagenen Videos sich wiederholen oder nicht mehr zu den Interessen passen, kann den Feed zurücksetzen und nutzt die App wie nach der erstmaligen Anmeldung. Trotz dieser Maßnahmen bleibt der Für-Dich-Feed Algorithmus-gesteuert und bleibt somit nach wie vor in der Hand des Anbieters. So filtert TikTok zum Beispiel immer wieder Videos von Menschen mit Beeinträchtigungen heraus und je nach Nutzungs-Land kann es sein, dass die Videos der Zensur ihrer dortigen Regierungen unterliegen.
Wenn Ihr Kind sich bei TikTok anmelden möchte, fragen Sie nach seiner Motivation. Sehen Sie sich vor dem Download gemeinsam die Nutzungsbedingungen an. Bei Handysektor finden Sie diese in einem kurzen Überblick. Um TikTok zu erkunden, ist es nicht notwendig, einen Account zu erstellen. Vielleicht ist das Surfen auf TikTok via Browser für den Anfang eine gute Option für Ihr Kind, um herauszufinden, ob ihm TikTok überhaupt gefällt.
Wenn es irgendwann einen Account geben soll, richten Sie diesen gemeinsam ein und probieren Sie zusammen die ersten Schritte aus. Geben Sie das richtige Geburtsjahr an. Für 13- bis 17-Jährige greifen gewisse Sicherheitsfeatures, die den Jugendschutz erhöhen. Eine Anleitung zu kindersicheren Einstellungen TikTok finden Sie auf medien-kindersicher.de.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die möglichen Gefahren. Besonders wichtig ist, auf die Privatsphäre zu achten und in den Videos nicht zu viel von sich preiszugeben. Im privaten Modus ist mehr Kontrolle möglich. So ist die Kommunikation nur mit Freundinnen und Freunden möglich und Ihr Kind behält den Überblick darüber, wer die Videos sehen kann.
Versichern Sie Ihrem Kind, dass es sich jederzeit an Sie wenden kann, sollte es Beleidigungen erhalten oder belästigt werden. Zeigen Sie ihm außerdem, wie man unangemessene Inhalte blockieren und melden kann. Mehr Informationen dazu bietet der Leitfaden für Eltern von TikTok in Zusammenarbeit mit der FSM.
Um die eigene Privatsphäre und die von anderen besser zu schützen, muss bei einem Video nicht unbedingt immer das Gesicht zu sehen sein. Mit Hilfe von Emoji-Stickern oder anderen kreativen Lösungen ist das möglich.
In der Welt der sozialen Medien sind bestimmte Formate zu regelrechten Trendsettern geworden, die Millionen von Nutzern weltweit begeistern. Reels, DIY-Trends, Lifehacks oder Reaction Videos – wir stellen euch ein paar beliebte Formate auf Social Media vor.
Ein Reel ist ein beliebtes Videoformat, das auf verschiedenen Social-Media-Plattformen verwendet wird, zum Beispiel auf Instagram oder TikTok. Es handelt sich um kurze Videoclips, die normalerweise 15 bis 60 Sekunden lang sind und verschiedene Szenen oder Momente präsentieren. Das Ziel besteht darin, Inhalte auf unterhaltsame und ansprechende Weise zu präsentieren, indem kurze Videos verwendet werden, um Geschichten zu erzählen oder interessante Dinge zu zeigen. Reels können genutzt werden, um lustige Momente, Tutorials, Tipps oder einfach nur kreative Videos zu teilen und Spaß zu haben. Insbesondere Jugendliche nutzen Reels, um ihre Kreativität auszudrücken, sich mit Gleichaltrigen zu verbinden und Inhalte zu teilen, die für sie interessant oder unterhaltsam sind. Darüber hinaus können sie durch Reels Teil der Online-Community werden und neue Trends entdecken. In gewisser Weise sind Reels vergleichbar mit YouTube Shorts, da sie darauf abzielen, kurze und unterhaltsame Videos zu präsentieren
DIY steht für “Do It Yourself“, was auf Englisch „Mach es selbst“ bedeutet. Auf verschiedenen Social-Media-Plattformen werden unter diesem Begriff Anleitungen für kleine und größere kreative Projekte zum Selbermachen geteilt: Von einfachen Nähprojekten bis zum Möbelbau ist alles dabei. Dabei geht es nicht immer darum, etwas völlig Neues zu schaffen. Unter dem Begriff des „Upcycling“ findet man kreative Ideen, wie man kaputte Gegenstände oder alte Kleidung weiterverwenden, umfunktionieren und aufwerten kann. Das schont die Umwelt und spart teures Material aus dem Kreativmarkt. Viele YouTuber und Bloggerinnen erstellen Anleitungen in Form von Videotutorials oder kommentieren Fotostrecken, um einzelne Arbeitsschritte verständlich zu erklären, auch für Laien ohne Vorkenntnisse.
Da es Projekte in allen Schwierigkeitsgraden gibt, findet jedes Familienmitglied eine passende Aufgabe. Gemeinsam kann man beispielsweise Dekoration für das Zuhause gestalten oder ein originelles Geburtstagsgeschenk für Großeltern oder gute Freundinnen kreieren. Wir haben übrigens auch Anleitungen für kreative Medienprojekte.
Ein Lifehack ist eine ungewöhnliche, aber einfache Lösung für alltägliche Probleme: Zum Beispiel kann man mit einer Büroklammer schnell eine Halterung für das Smartphone basteln oder das Bügelbrett als höhenverstellbaren Schreibtisch nutzen. Lifehacks sind oft überraschend und wirken genial. Die kleinen Anleitungen werden häufig in Form von kurzen Videos auf TikTok, Facebook oder Instagram geteilt und versprechen, das Leben auf unterhaltsame Weise ein Stückchen einfacher zu machen. Auf YouTube findet man auch sogenannte Compilations, also Zusammenstellungen von Lifehack-Videos, die zur Unterhaltung angeschaut werden können. Lifehacks machen Spaß und viele von ihnen verwenden Gegenstände, die bereits zu Hause zu finden sind, so dass sie alle direkt ausprobieren können.
Bei einem Reaction Video filmen sich Social-Media-Nutzerinnen, während sie ein anderes Video anschauen. Das Reaction Video zeigt meistens ihre Reaktion auf das Gesehene. Ist das Video bekannt, auf das reagiert wird, macht es Spaß, die Reaktion zu beobachten und mit der eigenen zu vergleichen. Es kann auch unterhaltsam sein, wenn man vorhersehen kann, wie die Reaktion ausfallen wird und dann genau das passiert, was man erwartet hat – oder wenn man überrascht wird. Wenn man das ursprüngliche Video nicht kennt, kann das Schauen eines Reaction Videos neugierig darauf machen.
Oft wird auf Videos reagiert, in denen es eine unvorhersehbare Wendung gibt, die den Betrachter zum Beispiel erschrecken. Es ist am besten, sich ein solches Video anzusehen, um zu verstehen, was Reaction Videos sind – z. B. dieses mit Billie Eilish. Oder lassen Sie sich von Ihrem Kind welche zeigen.
Viele YouT YouTuber nehmen regelmäßig Reaction Videos auf, auch auf TikTok sind sie ein beliebtes Format. Beim Erstellen von Reaction Videos sollte man darauf achten, die Urheberrechte zu wahren. Es können rechtliche Probleme auftreten, da das Zeigen eines großen Teils des Videos, auf das reagiert wird, eine Verletzung des Urheberrechts darstellen und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Das Video kann dann gesperrt werden. Reaction Videos bieten daher eine guter Gelegenheit, mit Ihrem Kind über rechtliche Regelungen im Internet zu sprechen – egal, ob es selbst eines aufnehmen will oder sich diese Videos einfach gerne anschaut.
Es gibt noch viele weitere beliebte Formate auf Social Media, die bei Kindern und Jugendlichen beliebt sind. Wir haben bereits in eigenen Beiträgen über diese berichtet und möchten Ihnen hier noch einmal einen kurzen Überblick geben: Let’s Play-Videos, Challenges, Tutorials, Memes, Stories, Pranks, Unboxing–Videos, Live-Formate und Vlogs
Von der Eiskönigin über Bibi und Tina direkt ins Wohnzimmer von Beauty-Influencerinnen. Betrachtet man das Angebot in unseren Medien wird schnell klar, was Mädchen mögen – oder mögen sollen. Vom ersten (pinken) Spiel-Handy zum Netflix-Angebot für Jugendliche sind die Inhalte oft stark auf Geschlechtsstereotype getrimmt und lassen wenig Raum für Zwischentöne. Doch ist das wirklich, was Mädchen mögen? Und wie können Sie als Eltern die Reise Ihrer Tochter durch die rosa-hellblaue Medienwelt angemessen gestalten?
XX oder XY: Unser Geschlecht ist die erste Schublade, in die wir meist schon vor der Geburt gesteckt werden. Für viele Menschen passt das Geschlecht, das sie nach Chromosom und primären Geschlechtsorganen zugeordnet bekommen. Doch nicht für alle. Manche sind etwa nicht binär oder trans. Und selbst, wer sich als Mädchen oder Junge wohlfühlt, möchte deshalb noch längst nicht automatisch mit allen Klischees verbunden werden. Für Eltern und Pädagog*innen gilt deshalb auch unabhängig von der Mediennutzung: Genau hinschauen und offen bleiben sind wichtig, um Kinder individuell zu sehen und zu begleiten. Deshalb nutzen wir in diesem Text das Sternchen an Mädchen* – um zu zeigen, dass jede Form von Geschlechtsidentität gemeint ist.
Mehr Informationen zum Themen Queerness gibt es u. a. kindgerecht im Buch „Was ist eigentlich dieses LGTBQI*?“ und bei Kindersache vom Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW) aufbereitet sowie beim Queer-Lexikon.
Wenn Mädchen* und Jungen* beginnen, sich in Medienwelten zu bewegen, scheint das Geschlecht noch mehr Gewicht zu bekommen als ohnehin schon. Zwar geht es technisch ähnlich los: Die meisten Kinder interessieren sich im Kindergarten für Hörspiele und Videos, entdecken im Lauf der Grundschule das Internet und wünschen sich dann auch ein Smartphone. Inhaltlich bewegen sich Mädchen* und Jungen* aber häufig in zwei Welten. Denn Mädchen* werden vom Marketing gezielt anders angesprochen als Jungen* und viele alternative Angebote gibt es nicht. So nutzen Mädchen* häufig Angebote, die scheinbar auf ihre Geschlechtsidentität zugeschnitten sind. Sie schauen Barbie und Pferde-Videos, lesen Feengeschichten und sehen später eher Casting-Shows oder bewundern Beauty-Influencerinnen wie Bibi.
Das Bild, das junge Mädchen* dort von der Welt präsentiert bekommen, ist häufig gefärbt von Stereotypen und Vereinfachungen: Mädchen* lieben natürlich rosa, interessieren sich für Mode und Schminke, werden als hilfsbedürftig dargestellt und sind schlecht in Mathe. Manche Mädchen* scheinen gerade diese Klischees (zumindest phasenweise) zu lieben – andere finden vielleicht kaum Alternativen oder beugen sich dem Gruppendruck in Kindergarten und Schule.
Natürlich müssen nicht sofort alle Alarmglocken klingeln, wenn Ihre Tochter Arielle oder Gabby’s Dollhouse mag. Weibliche Figuren in allen Varianten sind für junge Menschen eine Möglichkeit, die eigene Identität auszuprägen. Gerade an stereotypen Figuren testen sie eigene Geschlechterbilder aus – und grenzen sich eventuell auch bewusst davon ab. Gleichzeitig kann ein Zuviel solcher Identifikationsfiguren auch dazu führen, dass sich Klischees im Kopf festsetzen und Kinder daran hindern, eine eigene, unabhängige Geschlechtsidentität ausbilden. Schauen Sie deshalb genau hin und beobachten Sie, wir Ihr Kind über die Medieninhalte spricht.
Sie als Eltern sind auf dem Weg der individuellen Entwicklung wichtige Begleiter*innen. Sie dienen selbst als Vorbilder – in der Art, wie Sie Ihre eigene Geschlechtsidentität leben, aber auch durch Ihre Mediennutzung. Reflektieren Sie, wie Sie selbst über Mädchen* und Jungen* sprechen und reflektieren Sie mit Ihrer Tochter* gemeinsam die Mädchenbilder in den Medien. Seien Sie ein*e offene Gesprächspartner *in, mit denen Ihre Tochter* Vorlieben, Fragen und auch Klischees besprechen kann. Bieten Sie alternative (Medien-)Angebote an, mit denen Ihr Kind Inhalte ausprobieren kann, die andere Schwerpunkte setzen.
Wenn Sie aufgeschlossen für die Themen, Fragen und Interessen Ihres Kindes sind und Sie es liebevoll und vorurteilsfrei begleiten, helfen Sie Ihrem Kind am meisten. Denn so können junge Mädchen* ohne Angst nach ihrer eigenen Identität suchen und sie leben.
Bob der Baumeister und Ninjago, Kriegsfilme und Ballerspiele. Wer an „Jungen-Medien“ denkt, bekommt schnell viele Klischees zusammen. Da geht es um Kraft und Kampf, um Härte und Gewinnen und um klassische Männlichkeitsbilder.
Doch passt dieses Medienangebot wirklich zu allen Jungs? Und wie können Sie als Eltern Ihren Sohn durch die stereotypen Medienbilder hin zu einer individuellen Entwicklung begleiten?
XX oder XY: Unser Geschlecht ist die erste Schublade, in die wir meist schon vor der Geburt gesteckt werden. Für viele Menschen passt das Geschlecht, das sie nach Chromosom und primären Geschlechtsorganen zugeordnet bekommen. Doch nicht für alle. Manche sind etwa nicht binär oder trans. Und selbst, wer sich als Mädchen oder Junge wohlfühlt, möchte deshalb noch längst nicht automatisch mit allen Klischees verbunden werden. Für Eltern und Pädagog*innen gilt deshalb auch unabhängig von der Mediennutzung: Genau hinschauen und offen bleiben sind wichtig, um Kinder individuell zu sehen und zu begleiten. Deshalb nutzen wir in diesem Text das Sternchen an Jungen* – um zu zeigen, dass jede Form von Geschlechtsidentität gemeint ist.
Mehr Informationen zum Themen Queerness gibt es u. a. kindgerecht im Buch „Was ist eigentlich dieses LGTBQI*?“ und bei Kindersache vom Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW) aufbereitet sowie beim Queer-Lexikon.
Jungen* wachsen heute von Anfang an mit Medien auf. Als Kindergartenkinder schauen sie Videos oder hören Hörspiele, in der Grundschule werden Smartphones und Spielekonsolen interessant. Dabei fällt auf, dass Jungen* häufig sehr früh andere Interessen entwickeln und andere Inhalte konsumieren als Mädchen*. Das zeigt zum Beispiel die aktuelle KIM-Studie. Sie interessieren sich stärker für Sitcoms oder Cartoons, zeigen mehr Interesse an Gaming und Action als Mädchen* und suchen sich meist männliche Vorbildfiguren – zunächst Figuren wie Feuerwehrmann Sam oder Superhelden, später Komiker, Musiker oder Sportler. Häufig sind dies Figuren und Personen, die sehr stereotype Bilder von Männern* als starke, harte Typen mit Macht, Geld und wenig emotionaler Erreichbarkeit verkörpern.
Warum Jungen* oft Angebote mögen, in denen überspitzte, stereotype Männlichkeitsbilder gepflegt werden, kann verschiedene Gründe haben: Eigene Vorliebe, Druck aus der Freundschaftsgruppe oder auch ein Mangel an Alternativen.
Für viele Eltern ist das eine schwierige Situation. Sie fragen sich, wie sehr sie den Klischees entgegenwirken sollten; wie sie mit Themen wie Gewalt oder Sexismus umgehen können – und wie viel Klischee in den Medien überhaupt in Ordnung ist.
Überspitzungen und Klischees sind auch Mittel, die gerade junge Menschen nutzen, um sich an diesen extremen Darstellungen eigene Meinungen und Identitäten zu bilden. Sie können helfen Kindern und Jugendlichen, Identitäten auszuprobieren, zu reflektieren und zu eigenen Überzeugungen zu gelangen.
Dabei spielen direkte Bezugspersonen wie Sie als Eltern eine wichtige Rolle. Durch die Art, wie Sie selbst Ihre (Geschlechts-)Identität leben und welche Medien Sie nutzen, prägen Sie Ihr Kind mit. Überlegen Sie, wie Sie selbst über Mädchen* und Jungen* sprechen und welche Geschlechterstereotype in Ihrem Leben präsent sind.
Für heranwachsende Jungen* ist es gerade in der unsicheren Phase der Selbstfindung wichtig, in den Eltern offene und liebevolle Gesprächspartner*innen zu finden. Kommen Sie mit Ihrem Kind über in den Medien dargestellte Klischees ins Gespräch. Bieten Sie Ihrem Kind Alternativen für vielfältige Medienangebote an und begleiten Sie Ihr Kind bei der Findung der eigenen Geschlechtsidentität, indem Sie gemeinsam nach anderen und vielfältigen Vorbildfiguren suchen.
Wenn Jungen* mit unterstützenden, reflektierten Erwachsenen und vielfältigen Angeboten – auch in den sozialen Medien – aufwachsen können, fällt es ihnen leichter, für sich selbst einen individuellen und guten Umgang mit Männlichkeit* und Klischees zu finden.
Netflix gehört zu den beliebtesten Streaming-Portalen in Familien. Wir erklären, was es zu beachten gilt, wenn Ihr Kind dort Filme oder Serien ansehen möchte.
Netflix ist ein Videostreaming-Dienst, bei dem man mit einem eigenen Account uneingeschränkten Zugriff auf eine riesige Auswahl von Filmen und Serien hat. Das Unternehmen hat die Nutzungsrechte dafür und produziert teilweise auch selbst Filme und Serien. Wer Netflix nutzen möchte, muss monatlich zwischen 4,99 € und 17,99 € zahlen. Im günstigsten Abo-Modell läuft zwischendurch Werbung. Wer mehr bezahlt, kann auf bis zu vier Geräten gleichzeitig streamen. Pro Account können bis zu fünf Profile angelegt werden mit unterschiedlichen Einstellungen, z. B. Alterseinstufung, Altersfreigabe, Untertitel-Anzeige oder Wiedergabe-Einstellungen. Auch die Film- und Serien-Vorschläge im Profil halten sich an diese Einstellungen, was aber wirklich vorgeschlagen wird, errechnet ein Algorithmus aus dem Sehverhalten der einzelnen Nutzerinnen.
Netflix bietet Inhalte für jedes Alter. Für die Filme und Serien übernimmt der Streaming-Dienst die vorhandene FSK-Freigabe. Gibt es keine FSK-Bewertung, werden die Altersbewertungen selbst vorgenommen, dabei muss sich Netflix an deutsches Recht halten.
Aufgrund des großen Angebots gibt es auch unzählige Inhalte für ältere Jugendliche (ab 16 Jahren) und Erwachsene (ab 18 Jahren), die für Kinder und Jugendliche verängstigend und problematisch sein können. Kindersicherungen lassen sich mittels Eingabe eines PINs für ausgewählte Alterseinstufungen oder bestimmte Film-/Serientitel einrichten. Zusätzlich können Profile mit einer PIN geschützt und spezielle Kinderprofile eingerichtet werden.
Anders als beim analogen, linearen Fernsehen kann man theoretisch unbegrenzt immer weiterschauen. Der Reiz, sehr viel Zeit auf Netflix zu verbringen, ist daher hoch. Hier ist Eigenverantwortung gefragt, die eigene Sehzeit zu begrenzen. Was manchem Erwachsenen schon schwer fällt, ist für Kinder und auch Jugendliche noch schwieriger zu kontrollieren.
Netflix zeigt die jeweilige Altersfreigabe für Filme/Serien an verschiedenen Stellen an, auf der Überblicksseite zum Film, bei den Detailinformationen oder als Einblendung zu Beginn beim Abspielen. Auch können einzelne Titel für einzelne Profile gesperrt werden. Diese tauchen dann auch in der Suche oder in der Vorschlagsliste nicht mehr auf. Zusätzlich können einzelne Profile – z. B. das Profil für Erwachsene oder ältere Kinder – mit einer PIN versehen werden, so dass jüngere Kinder keinen Zugriff haben. Auch ist das Anlegen von Kinderprofilen möglich. Sie als Eltern haben damit die Möglichkeit, dem Alter ihres Kindes entsprechende Einstellungen vorzunehmen. So können Sie beispielsweise auch nachvollziehen, welche Inhalte Ihr Kind in den letzten Tagen gesehen hat oder Sie können das automatische Abspielen der nächsten Folge einer Serie verhindern.
Das Account-Sharing, also das Nutzen eines Accounts von mehreren Personen gleichzeitig, ist je nach Abo eingeschränkt möglich. Erlaubt ist dies allerdings nur mit Personen, die im selben Haushalt leben. Verstöße gegen diese Nutzungsbedingung sollen ab 2023 kostenpflichtig werden.
Achten Sie auf die Altersfreigaben der Filme und Serien. Verwenden Sie die Kinder- bzw. Jugendschutz-Optionen, indem Sie entsprechende Profile anlegen und diese mit einer sicheren PIN schützen. Nur so können Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind nicht vom Kinderprofil aus im Erwachsenenbereich landen kann.
Lassen Sie sich im Kinderprofil ausschließlich kindgerechte Titel anzeigen, diese richten sich nach den Altersfreigaben 0, 6, 12, 16 oder ab 18 Jahren. Überlegen Sie, ob das automatische Abspielen weiterer Folgen für Sie wirklich sinnvoll ist. Auch können Sie im Kinderprofil Animationseffekte beim Navigieren auf dem Fernseher reduzieren lassen. Nutzen Sie beim Schauen auf portablen Geräten gerne die Bildschirmsperre, so dass vor allem kleinere Kinder am Gerät nichts selbst verstellen können.
Behalten Sie die Bildschirmzeit Ihres Kindes im Auge. Legen Sie am besten gemeinsam Medienregeln fest – und gehen selbst mit gutem Beispiel voran. Die Medienzeit sollte nur eine von vielen anderen, nicht-medienbezogenen Aktivitäten sein. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie viel Zeit Ihr Kind vor dem Fernseher oder Laptop verbringen sollte, schauen Sie doch mal in unser Video: „Wie viel Medienzeit ist zu viel?“
Fragen Sie Ihr Kind nach seinen Lieblingsserien oder -filmen und schauen Sie sich diese am besten gemeinsam an, so dass sich Ihr Kind auch bei gruseligen Szenen nicht allein gelassen fühlt. Auch kann so aus dem gemeinsamen Erlebnis ein schönes Ritual entstehen.
Star Trek, Top Gun, Paw Patrol – der Streamingdienst Paramount+ bietet eine Vielzahl an Filmen und Serien diverser Genres für Erwachsene und Kinder. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf den Dienst und stellen dessen wichtigste Einstellungen für Kinder vor.
Der Streamingdienst der US-Mediengruppe Paramount hat eine Auswahl an Filmen und Serien zu bieten. Mit dabei Blockbuster wie The Lost City oder La La Land, exklusive Serien wie Star Trek: Strange New Worlds oder Yellowstone und Live-Sportveranstaltungen wie Spiele der NFL oder UEFA Champions League.
Die Plattform ist in einer eigenen Kategorie für Kinderprogramme unterteilt und bietet eine große Auswahl an Zeichentrickserien, Kinderfilmen und Live-Action-Programmen wie sämtliche Staffeln von Paw Patrol, SpongeBob Schwammkopf und Spotlight. Darüber hinaus gibt es auch Originalinhalte, die speziell für Kinder produziert wurden, wie Kamp Koral.
Der Preis für den Streamingdienst liegt unter dem der Konkurrenz. Der Katalog ist im Vergleich zu Netflix, Amazon Prime Video, Disney+ und Co. noch relativ dünn, aber gewiss umfangreich genug und wächst wöchentlich weiter.
Ohne Kindersicherung haben Minderjährige im Streamingdienst unbegrenzten Zugriff auf alle Inhalte – auch auf die, die nicht für ihr Alter und ihre Entwicklungsstufe geeignet sind, sie ängstigen oder überfordern können. Nutzen Sie daher die Möglichkeit, Profile mit einer PIN zu schützen und Kinderprofile einzurichten.
Wie jeder Streamingdienst reizt auch Paramount+ ungemein mit der Option, stetig unbegrenzt weiterschauen zu können. Bei Serien wird automatisch eine Folge nach der nächsten abgespielt. Für Kinder und Jugendliche ist es mindestens so schwer wie für Erwachsene, hier eigenverantwortlich zu handeln. Machen Sie Ihr Kind darauf aufmerksam und gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Zusätzlich können Sie in den Kinderprofilen die Bildschirmzeit begrenzen.
Wichtig zu beachten ist auch, dass Kinder nicht immer in der Lage sind, die Unterschiede zwischen Fiktion und Realität zu erkennen. Nehmen Sie sich daher Zeit, Ihr Kind zu begleiten und über Inhalte zu sprechen, die Ihr Kind auf Paramount+ sieht, und helfen ihm zu verstehen, was vor sich geht.
Paramount+ bietet die Möglichkeit, Profile mit einer PIN zu schützen und Kindersicherungseinstellungen vorzunehmen. Diese Einstellungen sind allerdings standardmäßig deaktiviert. Eltern müssen diese eigenständig tätigen.
Grundlage für die Einstellungen sind Alterseinstufungen. Paramount macht keine Angaben dazu, nach welchen Kriterien die Freigaben erfolgen.
Internet, Telefon, Streamingdienste, Mediatheken, Fernsehen – um uns zu unterhalten und zu kommunizieren greifen wir zuhause auf viele unterschiedliche Angebote zurück. MagentaTV ist eine Plattform der Deutschen Telekom, die alles miteinander in einem Paket vereint. Wir stellen das Angebot vor und erklären, worauf Eltern achten sollten.
MagentaTV ist ein gebündeltes Angebot von Internet, Telefonie und einer Auswahl an Fernsehprogrammen und Videostreaming-Diensten wie Netflix und Disney+, die teilweise extra kosten. Die Plattform kann auf verschiedenen Geräten wie SmartTVs, Smartphones, Tablets und Computern genutzt werden. Wer keinen Internet- oder Telefon-Vertrag mit der Deutschen Telekom hat, kann über die kostenpflichtige MagentaTV-App Zugriff auf Fernsehsender und Videostreaming-Dienste erhalten. Zusätzlich zu den Basis-Angeboten können verschiedene Pakete hinzugebucht werden. Erweiterungen sind zum Beispiel für spezielle Themengebiete wie Sport, Sprachen wie Türkisch oder Polnisch oder Zielgruppen wie Kinder und Familien erhältlich.
Um MagentaTV sicher zu nutzen, lassen sich Kinder- und Jugendschutzeinstellungen auf allen Geräten vornehmen, auf denen das Angebot genutzt wird: auf Smartphones, Tablets und Computern, am SmartTV, der MagentaTV-Box und dem Media-Receiver. Ein Erwachsenen-PIN verhindert, dass Kinder und Jugendliche auf Inhalte zugreifen können, die nicht für ihr Alter freigegeben sind. Haben Inhalte keine Altersfreigabe der FSK , müssen Streamingdienste die Einschätzung selbst vornehmen. Wie dabei vorgegangen wird, ist nicht immer ersichtlich. Zusätzlich zur PIN kann eine Kauf-Sperre und eine Ausblendung von Erotik-Inhalten eingerichtet werden. Genaue Einstellungen zur Kindersicherung bei MagentaTV finden Sie auf medien-kindersicher.de.
Filme, Serien oder Fernsehshows zu schauen übt einen großen Reiz auf Kinder und Jugendliche aus. Egal ob sie sich darüber informieren, unterhalten oder nach Kindergarten und Schule entspannen – Videos zu schauen ist als Medienritual oft fester Bestandteil ihres Alltags. Ein umfassendes Angebot wie MagentaTV kann Ihr Kind dazu verlocken, endlos lange Videos zu schauen. Außerdem kann es passieren, dass Ihr Kind Inhalte angezeigt bekommt, die nicht altersgerecht sind. Beachten Sie daher folgende Punkte: