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MagentaTV

Internet, Telefon, Streamingdienste, Mediatheken, Fernsehen – um uns zu unterhalten und zu kommunizieren greifen wir zuhause auf viele unterschiedliche Angebote zurück. MagentaTV ist eine Plattform der Deutschen Telekom, die alles miteinander in einem Paket vereint. Wir stellen das Angebot vor und erklären, worauf Eltern achten sollten.

Kurz gefasst:

  • TV-Streamingdienst und TV-App
  • Anbieter: Deutsche Telekom
  • Bündelangebot an Fernsehprogrammen, Filmen, Serien in Verbindung mit Internet & Telefonie
  • MagentaTV: 39,95 € bis 75,95€ pro Monat; MagentaTV-App: ab 10€ pro Monat (Stand 3/23)
  • Kinder- und Jugendschutzeinstellungen vorhanden

Was bietet MagentaTV?

MagentaTV ist ein gebündeltes Angebot von Internet, Telefonie und einer Auswahl an Fernsehprogrammen und Videostreaming-Diensten wie Netflix und Disney+, die teilweise extra kosten. Die Plattform kann auf verschiedenen Geräten wie SmartTVs, Smartphones, Tablets und Computern genutzt werden. Wer keinen Internet- oder Telefon-Vertrag mit der Deutschen Telekom hat, kann über die kostenpflichtige MagentaTV-App Zugriff auf Fernsehsender und Videostreaming-Dienste erhalten. Zusätzlich zu den Basis-Angeboten können verschiedene Pakete hinzugebucht werden. Erweiterungen sind zum Beispiel für spezielle Themengebiete wie Sport, Sprachen wie Türkisch oder Polnisch oder Zielgruppen wie Kinder und Familien erhältlich.

Kindersicherung bei MagentaTV

Um MagentaTV sicher zu nutzen, lassen sich Kinder- und Jugendschutzeinstellungen auf allen Geräten vornehmen, auf denen das Angebot genutzt wird: auf Smartphones, Tablets und Computern, am SmartTV, der MagentaTV-Box und dem Media-Receiver. Ein Erwachsenen-PIN verhindert, dass Kinder und Jugendliche auf Inhalte zugreifen können, die nicht für ihr Alter freigegeben sind. Haben Inhalte keine Altersfreigabe der FSK , müssen Streamingdienste die Einschätzung selbst vornehmen. Wie dabei vorgegangen wird, ist nicht immer ersichtlich. Zusätzlich zur PIN kann eine Kauf-Sperre und eine Ausblendung von Erotik-Inhalten eingerichtet werden. Genaue Einstellungen zur Kindersicherung bei MagentaTV finden Sie auf medien-kindersicher.de.

Worauf sollten Sie als Eltern im Umgang mit MagentaTV achten?

Filme, Serien oder Fernsehshows zu schauen übt einen großen Reiz auf Kinder und Jugendliche aus. Egal ob sie sich darüber informieren, unterhalten oder nach Kindergarten und Schule entspannen – Videos zu schauen ist als Medienritual oft fester Bestandteil ihres Alltags. Ein umfassendes Angebot wie MagentaTV kann Ihr Kind dazu verlocken, endlos lange Videos zu schauen. Außerdem kann es passieren, dass Ihr Kind Inhalte angezeigt bekommt, die nicht altersgerecht sind. Beachten Sie daher folgende Punkte:

  • Überlegen Sie, wie viel Bildschirmzeit für Ihr Kind angemessen ist.
  • Legen Sie mit Ihrem Kind angemessene Medienzeiten fest und passen Sie sie je nach dem Entwicklungsstand Ihres Kindes immer wieder an.
  • Nicht alle Videos sind für Kinder geeignet, sondern können sie verstören und ängstigen. Wenn Ihr Kind noch jung ist, lassen Sie es nicht alleine vor dem Gerät.
  • Informieren Sie sich über die Alterseinstufungen der Inhalte und nehmen Sie Jugendschutzeinstellungen wie den Erwachsenen-PIN vor, damit Ihr Kind sicher streamen kann.
  • Integrieren Sie Medien in die Familienzeit und schauen Sie gemeinsam Filme und Serien. Bleiben Sie über die Inhalte im Gespräch und zeige Sie ehrliches Interesse.

Altersfreigaben bei Videospielen

Das Angebot an Videospielen ist mittlerweile riesig, man kann daher schnell den Überblick verlieren zwischen beispielsweise Abenteuer- oder Actionspielen, Lern- und Strategiespielen, Simulationen oder Rollenspielen. Als Eltern haben Sie vielleicht ein ungutes Gefühl, Ihrem Kind Videospiele zu erlauben. Schließlich hört man immer wieder, dass sie süchtig machen können oder andere negative Auswirkungen haben. Digitale Spiele können aber auch wichtige Funktionen erfüllen. Wie meist bei der Mediennutzung gilt auch hier: Das Maß und die Auswahl der Inhalte sind entscheidend für einen verantwortungsvollen Umgang. Altersfreigaben bieten eine erste Hilfe.

Welches Spiel ist für welches Alter geeignet?

Weltweit gibt es in Deutschland die verbindlichsten gesetzlichen Regeln für die Prüfung und den Verkauf von Videospielen. Der Jugendschutz spielt hierbei eine große Rolle. Denn wie bei den meisten Unterhaltungsangeboten sollten Eltern auch bei Videospielen darauf achten, dass das Produkt für das jeweilige Alter des Kindes unbedenklich ist. Orientierung geben die Alterskennzeichnungen der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle, kurz USK.

Für Sie als Eltern ist es wichtig zu wissen, dass die USK-Angaben nicht darüber informieren, ob ein Spiel für Kinder schon beherrschbar oder verständlich ist. Sie stellen auch keine pädagogischen Empfehlungen dar. Die USK-Alterskennzeichen geben Auskunft darüber, ob das Spiel aus Sicht des Jugendschutzes unbedenklich ist, also keine beeinträchtigenden Inhalte für das jeweilige Alter aufweist.

Diese USK-Kennzeichen finden sich auf jeder Spieleverpackung, jedem Datenträger und in der Regel bei jedem seriösen Online-Shop. Folgende Alterseinstufungen gibt es:

  • USK 0 (Freigegeben ohne Altersbeschränkung): Hierunter fallen familienfreundliche Spiele ohne jegliches Beeinträchtigungspotential. Sie können sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen richten.
  • USK 6 (Freigegeben ab 6 Jahren): Hierbei handelt es sich vor allem um familienfreundliche Spiele, die schon spannender und wettkampfbetonter ausfallen und für Vorschulkinder problematisch und beängstigend sein können.
  • USK 12 (Freigegeben ab 12 Jahren): Spiele dieser Art sind deutlich kampfbetonter. Gerade jüngere Kinder können hier verstörende, beängstigende und gruselige Momente erleben durch Gewalt, Schockmomente oder sexuelle Inhalte. Durch den fiktiven Kontext sind jedoch Distanzierungsmöglichkeiten vorhanden.
  • USK 16 (Freigegeben ab 16 Jahren): Bei Spielen ab 16 Jahren können Gewalthandlungen bereits stärker im Vordergrund stehen, weshalb sie eindeutig nicht mehr für Kinder geeignet sind. Kämpfe und gewalttätige Auseinandersetzungen bleiben dabei allerdings stets durch die Handlung oder Story gerahmt. Auch Inhalte mit sexuellem oder erotischem Fokus zählen zu dieser Alterskategorie.
  • USK 18 (keine Jugendfreigabe): Diese Spiele sind ausschließlich für Erwachsene, da sie nahezu ausschließlich in einer düsteren und bedrohlichen Atmosphäre deutliche, realistische und sehr brutale Gewaltdarstellungen beinhalten. Auch kann es zu unreflektierten Darstellungen von Drogenkonsum kommen, wie in Ego-Shootern oder Open-World-Games.

Seit Januar 2023 werden neben den Altersfreigaben zusätzliche Hinweise angegeben. Diese finden Sie auf der Rückseite der Spieleverpackungen und in der USK-Titeldatenbank. Die Hinweise informieren über die Gründe, die zur Alterseinstufung geführt haben (wie „Gewalt“, „Handlungsdruck“ oder „Drogen“). Und sie geben an, welche möglichen Aspekte der Nutzung Sie beachten sollten (wie „In-Game-Käufe“ oder Chats“). Hier werden die einzelnen Hinweise genauer erklärt.

Weitere Altersfreigaben

Für Europa gibt es noch die Alterskennzeichnung von PEGI (Pan European Games Information) mit den Altersstufen 3, 7, 12, 16 und 18 Jahre. Zusätzliche Symbole geben Hinweise darauf, ob bestimmte Spiele angsteinflößende, gewalthaltige oder sexuelle Inhalte thematisieren und ähnliches. Mehr dazu finden Sie beim Spieleratgeber NRW.

IARC steht für „International Age Rating Coalition“ und ist ein weltweites System zur Alterskennzeichnung von Online-Spielen und Apps. Da die immer mehr Bedeutung haben und das Internet keine Ländergrenzen kennt, haben sich die für Alterskennzeichnungen zuständigen Einrichtungen aus verschiedenen Ländern zusammengeschlossen und dieses System zur Alterskennzeichnung entwickelt. Dieser umfasst einen Fragebogen, mit dessen Hilfe Spieleentwickler von Online-Games und Spiele-Apps die Inhalte ihrer Produkte selbstständig einstufen können. Diese Angaben führen in jedem Land zu einem Kennzeichen, das den dort geltenden Jugendschutz-Regeln entspricht.  In Deutschland macht das die USK. Daher finden Sie die Hinweise der USK auf vielen Online-Plattformen, die dieses System nutzen, wie Google Play Store, Nintendo eShop, Microsoft Store, PlayStation Store, Xbox Store und Meta Quest Store. Sie sollten sich aber nicht allein darauf verlassen, da die USK die Selbsteinschätzungen der Spieleentwickler nur stichprobenartig oder auf Beschwerde hin überprüft. Nutzen Sie zusätzlich Spielebeurteilungen von pädagogischen Plattformen, wie www.spielbar.de oder den Spielerratgeber NRW.

Was Eltern beachten sollten

Beobachten Sie Ihr Kind, wie es mit den Inhalten umgeht. Es gibt Kinder, die Inhalte noch nicht gut verstehen, obwohl sie laut Altersempfehlung schon geeignet sind. Das ist nicht schlimm, jedes Kind ist anders und entwickelt sich unterschiedlich. Schauen Sie einfach, ob andere Angebote geeigneter sind.

Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender 

Die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender bieten auch für Kinder ein breites Angebot an Unterhaltung und Bildung. Eltern finden zahlreich Programme und Serien, die speziell für Kinder produziert wurden. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf diese Mediatheken, was sie für Kinder zu bieten haben und was Eltern beachten sollten. 

Kurz gefasst 

  • Bildungs- und Unterhaltungsprogramm 
  • Kindgerecht aufbereitet 
  • Jederzeit und überall verfügbar 
  • Kostenfrei 
  • Werbefrei 

Das Angebot 

Die ARD-Mediathek für Kinder bietet Eltern ein breites Angebot an kindgerechten Inhalten wie „Die Sendung mit der Maus“, „Bibi und Tina“ und „Wissen macht Ah!“. Sie sind in der Regel für Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren geeignet und bieten eine gute Möglichkeit, Kinder spielerisch an Themen wie Natur, Technik und Umwelt heranzuführen. „Die Sendung mit dem Elefanten“ ist ein beliebtes Format für jüngere Kinder. Die Mediathek hat ein umfangreiches Angebot an Nachrichtensendungen speziell für junge Zuschauerinnen und Zuschauer. Kinder können dort aktuelle Ereignisse in kindgerechter Form verfolgen und sich über das Weltgeschehen informieren.  

ZDFtivi ist das Kinder- und Jugendprogramm des ZDF mit Serien, Filmen, Märchen, Wissen, Dokumentationen und Unterhaltung für Kinder, wie „Bibi Blocksberg“, „Das Dschungelbuch“ und „JoNaLu“. Das Programm ist hauptsächlich für Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren gedacht. Speziell für ältere Kinder und Jugendliche gibt es z. B. „Die Pfefferkörner“ und „Schloss Einstein“ oder Lernprogramme wie „PUR+“. In der Mediathek gibt es zusätzlich ein umfangreiches Angebot an interaktiven Spielen und Lern-Apps, die Kindern spielerisch Wissen vermitteln. Das ZDFchen bietet Videos für Medienanfängerinnen und Vorschulkinder bis sechs Jahre, wie „Zigby, das Zebra“ und „Lieselotte“. 

KiKA ist ein gemeinsamer Sender von ARD und ZDF und richtet sich an Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren. In der KIKA-Mediathek gibt es eine große Auswahl an kinder- und jugendgerechten Inhalten wie Kinderfilme, Serien, Dokumentationen und Reportagen. Auch bietet sie Inhalte wie interaktive Spiele, Bastel- und Kochanleitungen sowie Hintergrundinformationen zu Sendungen. Die Online-Plattform ist nicht nur ein Angebot für Kinder, sondern auch für Eltern, Pädagoginnen und Lehrkräfte mit wertvollem Begleitmaterial zu den Sendungen, Informationen zum Umgang mit Medien und Spielideen. 

Die funk-Mediathek ist ein gemeinschaftliches Angebot der ARD und des ZDF mit Inhalten für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 29 Jahren. Sie bietet eine große Auswahl an Videos, Reportagen und Webserien zu Themen wie Politik, Gesellschaft, Popkultur und Wissenschaft. 

Auch die Regionalprogramme wie BR Kinder, MDR Kinder und SWR Kindernetz bieten online Kinderprogramm: Zum Beispiel bietet kinder.WDR.de Sendungen wie „Die Sendung mit dem Elefanten“ und „Die Sendung mit der Maus“. 

Alle Mediatheken bieten die Möglichkeit, Sendungen herunterzuladen und offline anzuschauen. Auch bieten die öffentlich-rechtlichen Sender Apps mit weiteren Angeboten für Kinder an, wie die ZDFtivi-App oder der KIKA-Player. Apps werden in diesem Artikel aber nicht besprochen. 

Was problematisch sein kann 

Alle Videos in den Mediatheken für Kinder sind für sie geeignet. Es gibt keine Werbung oder Kaufaufforderungen. Allerdings können Kinder von dort aus in den Erwachsenenbereich der Mediatheken gelangen, auch wenn beim Verlassen des Kinderbereichs eine Warntafel erscheint. Im Erwachsenenbereich gibt es Inhalte, die nicht für Kinder geeignet sind. Zudem können Kinder von den Mediatheken aus auch auf externe Seiten im Internet oder auf andere Mediatheken auf dem Smart TV gelangen. Sie sollten deshalb Kinder unter zwölf Jahren nicht ohne Aufsicht surfen lassen.  

Inhalte, die erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben sind, lassen sich in allen Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender erst am Abend (nach 20 oder 22 Uhr) abrufen.  

Was Eltern außerdem beachten sollten 

Achten Sie auf ein gesundes Maß an Bildschirmzeit. Die kann je nach Kind unterschiedlich ausfallen. Lassen Sie vor allem jüngere Kinder nicht unkontrolliert fernsehen und achten Sie auf Altersempfehlungen und -freigaben. Schauen Sie möglichst gemeinsam, so dass Sie Fragen beantworten können und mitbekommen, wenn Ihr Kind Angst bekommt. Legen Sie gemeinsam Regel für die Nutzung fest und wählen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind aus, welche Programme angesehen werden.

Amazon Prime Video

Für viele ist der Online-Versandhändler Amazon aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.  Sein Videostreaming-Portal Prime Video verzeichnet nach Netflix die zweitgrößte Zahl an Abonnements. Umgangssprachlich wird der Dienst auch Amazon Prime genannt, wobei hierunter mehrere Angebote fallen.

Kurz gefasst:

  • Videostreaming-Dienst im Internet
  • Vielzahl an Filmen und Serien abrufbar
  • Voraussetzung zur Nutzung ist ein Amazon-Konto und Internet-kompatibles Gerät
  • Angebot für 8,99 € monatlich oder 89,90 € jährlich erhältlich
  • integrierte Jugendschutz-Optionen

Was ist Prime Video?

Wie bei anderen Videostreaming-Diensten bietet Prime Video die Möglichkeit, eine Vielzahl an Filmen und Serien zeitlich und örtlich ungebunden anzuschauen. Dafür meldet man sich kostenpflichtig bei amazon.de mit einem eigenen Prime-Benutzerkonto an.
Die Filme und Serien lassen sich über einen Webbrowser, der Prime-Video-App oder internetfähige Geräte ansehen, wie z. B. ein Smart-TV Gerät, Spielekonsole oder Smartphone. Im Abonnement sind zahlreiche Filme und Serien zur freien Verfügbarkeit enthalten, darunter auch eigens von Amazon produzierte Formate. Darüber hinaus können Titel kostenpflichtig ausgeliehen werden, zum Beispiel ganz neue Serienstaffeln. Über Amazon Channels besteht das Angebot, themenspezifische Bezahl-Sender wie Eurosport Player dazu zu buchen. Das Teilen einer Mitgliedschaft ist bei Prime Video nicht möglich.

Die meisten Videos sind mit den gesetzlichen Alterseinstufungen der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) gekennzeichnet. Es gibt einen eigenen Bereich für Kinderinhalte. Die dort zu findenden Serien und Filme sind neben anderen Kategorisierungen in die Altersgruppen 2 – 5 Jahre, 6 – 8 Jahre und 9 – 11 Jahre unterteilt. Um Videoinhalte mit FSK18-Einstufungen anschauen zu können, muss die eigene Volljährigkeit mithilfe des Ausweises oder Reisepasses und einer Bankverbindung nachgewiesen werden.

Kindersicherung bei Prime Video

Prime Video bietet einige Sicherheitseinstellungen für Kinder:

  • Bei Prime Video besteht die Möglichkeit, verschiedene Nutzerprofile anzulegen. Unter „Wer schaut gerade“ können Nutzende Kinderprofile mit den Namen ihrer Kinder einrichten und auswählen, ob Inhalte mit den Alterskennzeichnungen FSK 0, FSK 6 und/oder FSK 12 angezeigt werden sollen.
  • In den Einstellungen lassen sich mittels der Kindersicherung Beschränkungen für Videoinhalte festlegen, mit denen das Abspielen von Videos aus bestimmten Alterskategorien blockiert wird. Dafür muss das Benutzerkonto mit einer vierstelligen PIN gesichert werden.
  • Die Option Kaufbeschränkungen verhindert durch einen PIN für Einkäufe, dass Kinder eigenständig Filme und Serien kaufen.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Ganz egal für welches Alter – bei Prime Video finden sich angesagte Serien und Filme für alle. Ohne Kindersicherung haben Minderjährige unbegrenzten Zugriff auf Inhalte, die nicht für ihr Alter geeignet sind, sie ängstigen oder überfordern können. Viele Serien und Filme haben ein FSK-Alterskennzeichen, aber nicht alle. Diese können Kinder und Jugendliche ungehindert ansehen, da die Kindersicherung hier nicht greift.
Wie bei vielen Streaming-Angeboten ist der Reiz des ständigen Weiterschauens auch bei Prime Video sehr hoch. Darauf sollten Sie Ihr Kind aufmerksam machen und mit gutem Beispiel vorangehen.

Was sagt der Anbieter?

Nach eigenen Angaben verwendet Prime Video die Einstufungen der FSK als Grundlage für die Kindersicherungseinstellungen. Liegen für z. B. sehr neue Filme oder Serienfolgen keine FSK-Einschätzungen vor, so gibt es auf der Webseite keine Angaben darüber, ob und nach welchen Kriterien die Alterseinstufungen selbst oder von Drittanbietern vorgenommen werden.

Was sollten Eltern beachten?

Sie möchten Prime Video in Ihren Familienalltag integrieren? Dann sollten Sie auf die Altersfreigaben der Filme und Serien achten, ein Kinderprofil einrichten, die Kinder- bzw. Jugendschutzoptionen entsprechend einstellen und PIN-Codes verwenden. Schützen Sie Ihr Benutzerprofil durch eine sichere PIN (keine Geburtsdaten oder einfache Abfolgen wie 1234). Denn sonst kann es passieren, dass Ihr Kind zwischen den Profilen wechselt und so vom Kinderprofil in den Erwachsenenbereich gelangt.

Um sicher zu gehen, dass die Inhalte wirklich für Ihr Kind geeignet sind, schauen Sie die Filme oder Serien, die Ihr Kind sehen möchte, vorab an. Sich zusammen einen Film anzusehen kann ein schönes Familienerlebnis sein. Gerade bei jüngeren Kindern (mind. bis zehn Jahren) ist das grundsätzlich zu empfehlen, sodass sich Ihr Kind bei gruseligen oder bedenklichen Inhalten nicht allein gelassen fühlt.
Achten Sie außerdem darauf, dass Prime Video und die Mediennutzung überhaupt nur eine Aktivität von vielen anderen Freizeitbeschäftigungen für Ihr Kind sein sollte.

In unserer Videoreihe „Sie fragen – wir antworten“ erklärt unsere Medienpädagogin Melanie Endler, warum man Kinder beim Serienschauen nicht allein lassen sollte:

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Mehr Videos finden Sie hier.

Technischer Jugendmedienschutz – Einstellungen, Apps und Programme

Kinder und Jugendliche sollen sich sicher im Internet bewegen können. Gesetzlich regelt das der Jugendmedienschutz, unter anderem mit dem Jugendschutzgesetz. Gleichzeitig gehört das Thema Online-Sicherheit zur Aufgabe von Eltern in der Medienerziehung. Lösungen zum technischen Jugendmedienschutz sind ein Baustein, Kinder zwischen Schutz, Befähigung und Teilhabe beim Umgang mit dem Internet zu begleiten. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die wichtigsten Einstellungen, Apps und Programme.

Dos und Dont’s

Sie möchten zuhause technischen Jugendmedienschutz einführen? Dann tun Sie das nicht heimlich. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, erklären Sie die App oder das Programm und nehmen Sie Einstellungen gemeinsam vor. Überlegen Sie genau, welches Schutzbedürfnis Sie und Ihr Kind haben. Erkennen Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes an und finden Sie altersgerechte Lösungen. Passen Sie die Maßnahmen an den aktuellen Entwicklungsstand und das Mediennutzungsverhalten Ihres Kindes an. Der wichtigste Punkt aber ist: Technischer Schutz kann Medienerziehung unterstützen, aber nicht ersetzen! Bleiben Sie mit Ihrem Kind im offenen Dialog, klären Sie es über Risiken auf und gestalten Sie gemeinsam Medienregeln in der Familie.

Bildschirmzeit einstellen

Always on – immer am Smartphone oder Tablet zu sein kann anstrengend sein und von dem ablenken, was es sonst noch zu tun gibt. Mithilfe der Bildschirmzeit können Sie und Ihr Kind überprüfen, wie lange Sie in welchen Apps verweilen. Verschiedene Einstellungsmöglichkeiten wie der App-Timer, der Konzentrationsmodus oder die Ruhezeit können helfen, das Gerät auch wieder weg zu legen oder sich nicht von bestimmten digitalen Verlockungen ablenken zu lassen.

Sicher surfen

Die Kindersuchmaschine fragfinn.de betreibt die Browser-App fragFINN. Die Kinderschutz-App bietet einen sicheren Surfraum mit Zugang zu geprüften, kindgerechten Internetseiten für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Auch beim Umgang mit anderen Suchmaschinen wie bing, ecosia oder google können Sie Einstellungen treffen, um eine sichere Suche im Netz zu unterstützen und unangemessene Inhalte herauszufiltern.

Kinderkonten nutzen

Der Vorteil an Kinderkonten ist, dass Sie für jedes Ihrer Kinder ein eigenes Konto anlegen und mit individuellen, altersgemäßen Einstellungen ausstatten können. Mit einem Kinderkonto bei Microsoft Family Safety lassen sich für Android-Geräte, Laptops mit Windows 10 und 11 und für die Xbox Einstellungen zur Bildschirmzeit, Inhaltsfilter, Aktivitätsberichte, Kostenkontrollen und mehr einstellen. Achten Sie darauf, dass Sie die richtige Balance zwischen Schutz und Kontrolle finden und besprechen Sie die Einstellungen mit Ihrem Kind. Wer viele Google-Angebote nutzt, kann ein Kinderkonto über den Google Family Link anlegen und so die Smartphonenutzung des eigenen Kindes kontrollieren. Inwieweit das auch für Ihren Teenager sinnvoll ist, sollten Sie sorgfältig abwägen.

Jugendschutzprogramme installieren

Wenn Sie lieber unabhängig von Anbietern und Betriebssystemen sein möchten, können Sie verschiedene Programme zum technischen Jugendmedienschutz installieren. JusProg ist ein staatlich anerkanntes Jugendschutzprogramm, das kostenfrei, datensparsam und werbefrei ist. Die Salfeld Kindersicherung ist kostenpflichtig und setzt den Fokus auf Zeitlimits und Filter sowie die Verbindung von Eltern- und Kind-Geräten.

Geräte sichern

Wussten Sie schon, dass Sie Ihren Router wie zum Beispiel die Fritz!BOX kindersicher einstellen können? Sie können Zugangsprofile erstellen, Onlinezeiten einstellen und Internetseiten sperren. Auch Spielekonsolen wie Xbox und Switch sind mit Jugendschutzeinstellungen ausgestattet, die Sie individuell einrichten können. Hier geht es vor allem um Altersbegrenzungen und bei Videospielen und die Begrenzung der Spieldauer.

Social Media – aber sicher!

Wenn Ihr Kind gerne auf Social-Media-Plattformen unterwegs ist, sollten Sie gemeinsam in den Apps Einstellungen z. B. zur Kommunikation, Kontaktaufnahme und Sichtbarkeit des Profils vornehmen. Erklären Sie Ihrem Kind, wie es Kontakte und Inhalte melden und blockieren kann. Ist Ihr Kind noch jung, kann es TikTok im begleiteten Modus nutzen. Sie als Eltern haben dabei die Möglichkeit, verschiedene Funktionen einzuschränken. Bei Instagram können Sie über die Elternaufsicht Einblick über die Kontakte und Follower erhalten und Zeitlimits festlegen. Der Family Center von Snapchat erlaubt eine Übersicht über die Nutzung des eigenen Kindes, ohne auf die Inhalte von Nachrichten und Posts zugreifen zu können. Bei YouTube können Sie entweder einen eingeschränkten Zugang einrichten oder die kindgerechte Alternative YouTube Kids verwenden.

Streamingplattformen einrichten

Bei Streaming-Diensten wie Netflix geht es vor allem darum, dass Ihr Kind ausschließlich Zugriff auf altersgerechte Filme und Serien erhält. Viele, aber nicht alle Inhalte sind FSK-geprüft und sind mit Alterseinstufungen gekennzeichnet. Richten Sie für jedes Ihrer Kinder ein eigenes Profil ein und schützen Sie Ihr Profil mit einem sicheren PIN.

Ihre Familie – Ihre Lösung!

Sie kennen Ihr Kind am besten. Sie wissen, was es gerne mit Medien macht und wo Ihr Kind besonders geschützt werden sollte. Halten Sie Ihr Wissen über Jugendschutzeinstellungen und -programme aktuell. Nutzen Sie Hilfsangebote wie medien-kindersicher.de. Dort finden Sie für jedes Gerät und Betriebssystem, für jede App, jedes angesagte Game und Social-Media-Angebot passende Einstellungen nach Altersstufen. Nutzen Sie technischen Jugendmedienschutz als Unterstützung Ihrer Medienerziehung. Begleiten Sie Ihr Kind bei der Mediennutzung, gehen Sie mit gutem Vorbild voran und fördern Sie die Medienkompetenz Ihres Kindes.

Medien selber machen: Hörprojekte mit Kindern

Wussten Sie, dass Ihr Kind schon hören kann, bevor es auf der Welt ist? Das Ohr wird als erstes Sinnesorgan während der Schwangerschaft ausgebildet.
Auch im Baby- und Kleinkindalter spielt das Hören eine besondere Rolle. Babys können schon früh Mamas Stimme erkennen. Das Hören ist wichtig für die Wahrnehmung der Umwelt und das Sprechenlernen. Da kleine Kinder noch nicht lesen können, sind sie besonders auf das Hören angewiesen. Sie bekommen gern vorgelesen oder lauschen Hörspielen. Sobald Kinder beginnen zu sprechen, erzählen sie beim Spielen vor sich hin.

Audioprojekte sind einfach umzusetzen

Gerade im Kindergartenalter lassen sich Kinder mit Hörmedien begeistern. Es müssen nicht immer Filme und Videos sein. Ab einem Alter von etwa 3 Jahren können Sie gemeinsam kleine Hörspiele produzieren oder Spiele mit Geräuschen spielen. Das schult das genaue Zuhören und hilft dabei, gut sprechen zu lernen.

Beim Spaziergang die Ohren spitzen

Mit kleinen Kindern (ca. 3 Jahre) kann man einfach einen Spaziergang machen und mal genau hinhören: Was hören wir? Was macht eigentlich alles ein Geräusch?

Auf Geräuschesafari

Wenn Ihr Kind schon etwas größer ist (ab 4 Jahren) können Sie gemeinsam auf Geräuschesafari gehen. Jedes Smartphone hat ein eingebautes Mikrofon, viele besitzen auch eine App zum Aufnehmen von Sprachmemos. Gehen Sie nach draußen, z. B. in den Wald, sammeln Sie gemeinsam die verschiedensten Geräusche. Erkennen Sie oder Ihr Kind hinterher beim Anhören wieder, was es für Geräusche waren?

Das eigene Hörspiel

Produzieren Sie ein eigenes Hörspiel (geeignet für Kinder ab ca. 4 Jahren). Fast jedes Kind hat ein Lieblingsbuch oder eine Lieblingsgeschichte. Machen Sie daraus gemeinsam ein kleines Hörspiel. Lesen Sie die Dialoge mit verteilten Rollen und überlegen Sie sich, wie man Geräusche umsetzen kann. Wie klingt es, wenn es draußen regnet oder stürmt? Einen Überblick, wie man Geräusche selbst erzeugen kann, gibt’s hier.

Hörrätsel und mehr

Wenn das Wetter nicht zum Rausgehen einlädt, kann Ihr Kind auf audiyoukids.de oder bei Planet Schule Hörrätsel lösen, selbst eine Geschichte vertonen oder ein Hörspiel zusammensetzen. Begleiten Sie Ihr Kind dabei – vor allem, wenn es noch nicht lesen kann. Ältere Kinder (ab dem Grundschulalter) lernen hier auch, Tonaufnahmen zu schneiden.

Schauen Sie außerdem auf die Lesetipps weiter unten auf dieser Seite. Dort finden Sie weitere Anregungen für kreative Medienprojeke und mehr.

Dann mal ran an die Ohren und viel Spaß beim gemeinsamen Lauschen und Geräusche machen!

Sicher streamen bei Netflix, Disney+ und Co.

In vielen Familien wird nicht mehr auf lineares Fernsehen gesetzt, d. h. anschauen, was gerade läuft. Stattdessen wird über den Smart-TV oder das Tablet das Angebot von Streamingdiensten genutzt – immer dann, wenn gerade Zeit und Lust zum Fernsehen ist.

Kinder und Jugendliche streamen gern

Das Angebot für Kinder und Jugendliche ist bei Streamingdiensten und Mediatheken quasi unbegrenzt und jederzeit verfügbar. Kinder schauen zum Teil selbstständig Filme und Serien. Umso wichtiger ist es, die Dienste so einzustellen, dass sie nur auf kindgerechte und altersgemäße Inhalte zugreifen können.

Behalten Sie im Blick, wie viel Ihr Kind schaut. Zu Bingewatching kann es auch bei Kindern und Jugendlichen kommen, wenn sie in ihrer Mediennutzung nicht begleitet werden.

Jugendschutzeinstellungen nutzen

Jugendschutzmaßnahmen sollen Kinder und Jugendliche davor bewahren, altersunangemessene Erfahrungen zu machen. Das sind beispielsweise Inhalte, die sie ängstigen oder verstören können, oder die ungewollte Kontaktaufnahme durch Fremde. Streamingdienste müssen über bestimmte Einstellungsmöglichkeiten dafür sorgen, dass eine sichere Nutzung ihres Angebots für Kinder und Jugendliche möglich ist.

Jeder Streamingdienst hat eigene Jugendschutzeinstellungen, die immer mal wieder angepasst werden. Deshalb können wir nur jeweils einen aktuellen Stand (Dezember 2022) der beliebtesten Dienste wiedergeben.

Informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Funktionen und Jugendschutzeinstellungen „Ihres“ Streaminganbieters. Viele verfügen über eigene Informationsportale für Eltern.

Amazon Prime Video

Die Kindersicherung in Prime Video finden Sie entweder in Ihrem Amazon-Konto über den Browser (Zahnrad: Einstellungen) oder in der App bei „Mein Bereich“. Hier können Sie eine PIN einrichten, nach deren Eingabe sich gesicherte Inhalte trotzdem anschauen lassen. Zudem lassen sich mit der Kindersicherung Kaufbeschränkungen und Wiedergabebeschränkungen aktivieren. Über das kostenpflichtige Zusatzabo Amazon Kids+ können Eltern einen eigenen Kinderbereich bei Amazon anlegen. Lesen Sie hier genauer nach, wie die Einrichtung der Amazon-Kindersicherung funktioniert.

Disney+

Auch bei Disney+ können Kinderprofile mit einer kindgerechten Bedienoberfläche angelegt werden. In diesen werden ausschließlich Inhalte mit Altersfreigaben von FSK 0 bis einschließlich FSK 6 angezeigt. Die Angabe von Vorlieben für bestimmte Altersfreigaben von Inhalten ist allerdings nicht möglich. Mit einer PIN kann das Anlegen neuer Profile verhindert werden. Lesen Sie mehr auf der Hilfeseite von Disney+.

Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender

Bei ARD und ZDF ist der Jugendschutz auf zwei Wegen umgesetzt: Filme, Serien und Sendungen, die für Kinder und Jugendliche unter 16 bzw. 18 Jahren nicht geeignet sind, können ohne Anmeldung erst ab 22 bzw. 23 Uhr (bis 6 Uhr) angeschaut werden. Außerdem gibt es einen Kinderbereich, der nur kindgerechte Inhalte anzeigt. Sobald dieser verlassen wird, gibt es einen Hinweis. Wer ein Konto für die Nutzung der Mediatheken einrichtet, kann zusätzlich individuelle Einstellungen vornehmen, z. B. zusätzliche Altersfreigaben, Festlegung eines Codes und das Anlegen einer personalisierten Mediathek. Mehr dazu auf den Hilfeseiten von ARD und ZDF.

Netflix

Mit der Netflix Kids-Umgebung können Sie eines oder mehrere Kinderprofile für Netflix anlegen. Diese Kindersicherung erlaubt es, Altersfreigaben für ein Profil festzulegen, einzelne Titel zu blockieren, eine PIN einzurichten und die automatische Wiedergabe zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Mit einem Kinderprofil können keine Änderungen am eigenen oder einem
anderen Profil vorgenommen werden. Die Netflix Kids-Umgebung bezieht sich nicht nur auf Filme und Serien, auch der Zugriff Netflix-Spiele kann damit eingeschränkt werden. Auf der entsprechenden Hilfe-Seite von Netflix erhalten Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Einrichtung der Kindersicherung.

Technik schützt nur teilweise

Technische Jugendschutz-Einstellungen bringen vor allem etwas, wenn Kinder darüber Bescheid wissen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren und das Ziel der Einstellungen. Sie sollten regelmäßig überdenken, ob Einstellungen angepasst werden können – gemeinsam mit Ihrem Kind.

Trotz einer Kindersicherung braucht Ihr Kind Begleitung bei seiner Mediennutzung. Seien Sie ansprechbar, wenn Fragen oder Ängste aufkommen. Und beobachten Sie Ihr Kind, wenn es Videos anschaut. Wählen Sie vorab gemeinsam Inhalte aus – dann können Sie Ihr Kind auch mal allein eine Folge anschauen lassen. Wenn Sie zusammen Medienregeln festlegen, unterstützen Sie die Förderung von Medienkompetenz.

Mehr zu den Einstellungsmöglichkeiten und genaue Anleitungen können Sie im Leitfaden von klicksafe nachlesen.

Kixi – Streaming extra für Kinder

Wer nach guten Filmen oder Podcasts für Kinder sucht, landet ganz schnell bei Kixi. Die Plattform ist ein Streamingdienst mit einer ganz speziellen Mission: Denn auf Kixi gibt es ausschließlich Angebote für Kinder.

Kurz gefasst:

  • Kinder-Streaming-Dienst mit vielfältigen Inhalten
  • Zielgruppe: Kinder von 3 bis 13 Jahren
  • kostenfreie Version mit geringem Angebot (nach Anmeldung)
  • Vollversion im Abo: 4,99 € (Browser) bzw. 6,99 € (App) im Monat
  • werbefrei

Kixi – was gibt’s da eigentlich?

Kixi preist auf seiner Webseite „pädagogisch wertvolle Kinderfilme“ an. Diese werden von einer Redaktion ausgewählt. Bei Kixi gibt es eine gute Auswahl an Angeboten für Kinder. Das sind beispielsweise Klassiker wie „Die Schneekönigin“ oder Geschichten von Astrid Lindgren ebenso wie neue Bildschirmhelden, z. B. der „Drache Kokosnuss“. Nutzende können aus vier Kategorien wählen:

  1. Filme,
  2. Serien (Trickfilme und Realfilme),
  3. Bildung und
  4. Audio

Unter „Audio“ gibt es eine Auswahl an Hörspielen und Hörbüchern. Bildungsangebote sind beispielsweise Lehrfilme aus dem schulischen Bereich, Was-ist-Was-Angebote oder Sachfilme wie „Der kleine Medicus“, aber auch Lernserien, die mit  spielerischem Charakter Wissensinhalte vermitteln. Die Angebote sind nach Alter (hier gilt die FSK-Angabe) oder Genre sortiert, so dass man schnell fündig wird.

Kixi lässt sich direkt in einem Browser über kixi.de ansehen, es funktioniert aber auch als App, über Magenta TV oder über andere Smart-TV-Apps. Für die Nutzung von Kixi ist die Registrierung mit einer E-Mail-Adresse erforderlich.

Für Kinder top …

Tatsächlich ist die Auswahl bei Kixi beachtlich und gut sortiert. Kinder können dort weitgehend bedenkenlos schauen, hören und lernen. Da die App werbefrei ist, besteht kein Risiko, dass die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer kommerzielle Links anklicken oder auf Inhalte stoßen, die eigentlich nur für Erwachsene gedacht sind.

Durch die Sortierung nach Alter wird schnell klar, welche Angebote auch für die Jüngsten geeignet sind. Da das Angebot insgesamt sehr übersichtlich gestaltet ist, finden sich Kinder auch leicht alleine zurecht. Für unterwegs kann die Offline-Funktion genutzt werden, um das Programm auch ohne Internetzugang abzurufen.

… für Eltern aber kein Freifahrtschein!

Auch wenn das Angebot für Kinder sicher ist, brauchen sie selbst beim besten Programm Begleitung.

Wählen Sie Filme, Audios usw. gemeinsam mit Ihrem Kind aus, um sicherzugehen, dass das Vorschulkind nicht aus Versehen in der Kategorie „ab 12“ stöbert. Darüber hinaus ist es wichtig, gemeinsam Nutzungsregeln festzulegen und die gesehenen Inhalte miteinander zu besprechen. Kinder haben auch nach unbedenklichen Filmen viel Gesprächsbedarf und müssen dafür einen geeigneten Ansprechpartner haben.

Falls Sie zuerst das kostenlose Angebot nutzen, sollten Sie daran denken, In-App-Käufe zu deaktivieren. Ihr Kind landet sonst sehr schnell auf kostenpflichtigen Inhalten und schließt vielleicht aus Versehen ein Abo ab.

Smart-TV – was Fernseher heute alles können

Nach der Schule aufs Sofa, Fernseher an und durch das Programm gezappt, oder gezielt am Sonntagvormittag zur „Sendung mit der Maus“ eingeschaltet – so sah fernsehen für viele Erwachsene in ihrer Kindheit aus. Heute gibt es in vielen Familien Fernseher, die auf diverse Streamingdienste und andere Online-Inhalte zugreifen können. Damit sind nicht nur quasi unendliche Möglichkeiten, sondern auch einige Risiken verbunden.

Der schlaue Fernseher ist vernetzt

„Smart“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „schlau“. Damit werden verschiedene Geräte oder Umgebungen bezeichnet, um zu beschreiben, dass diese mit dem Internet verbunden bzw. untereinander vernetzt sind und dadurch mehr können als herkömmliche Geräte. Statt Handys nutzen wir inzwischen fast ausschließlich Smartphones mit vielfältigen Funktionen und Möglichkeiten. Wenn Fernseher als Smart-TV daherkommen, können sie an das heimische Internet angeschlossen werden. Ein Smart-TV verfügt wie ein Smartphone über Apps, um Online-Angebote nutzen zu können. Apps von Streaming-Anbietern wie Netflix, Prime oder Disney+ sind bei vielen Geräten vorinstalliert. Außerdem lassen sich darüber die Mediatheken verschiedener Fernsehsender, YouTube und andere Online-Angebote aufrufen. Außerdem können Inhalte vom Smartphone auf den großen Bildschirm übertragen werden. So können z. B. Fotos und Videos, die mit dem Handy gemacht wurden, gemeinsam am Smart-TV angeschaut werden.

Nicht so smart wie gedacht

Mit einem Smart-TV stehen Kindern und Jugendlichen zusätzlich zum klassischen Fernsehprogramm theoretisch jederzeit eine Fülle von Filmen, Serien und anderen Inhalten zur Verfügung. Mit drei oder vier Jahren kann es Kindern schon gelingen, das Gerät einzuschalten, per Fernbedienung die jeweilige App zu öffnen und Inhalte anzuschauen. Wenn der Zugriff nicht geschützt ist, können Kinder so auch Sendungen sehen, die nicht für ihr jeweiliges Alter geeignet sind.

Wer mit einem Smart-TV fernsieht, kennt die Einblendungen zum Datenschutz – ähnlich wie auf Internetseiten. Denn, wenn der Fernseher permanent mit dem Internet verbunden ist, verhält es sich wie bei einem Computer oder Smartphone: Anwendungen sammeln Daten zum Nutzungsverhalten. Deshalb gibt es auch hin und wieder Werbeeinblendungen oder Hinweise auf andere Angebote des jeweiligen Senders. Viele Smart-TVs verfügen außerdem über eine Bluetooth-Schnittstelle, Sprachdienste, Mikrofone und Kameras. Diese Funktionen könnten gehackt und von fremden Personen missbraucht werden.

Maßnahmen für eine sichere Nutzung

Wie bei anderen Geräten auch, können Einstellungen am Fernseher und in Apps helfen, einen sicheren Umgang damit zu ermöglichen. Für Smart-TVs sollten Sie sich deshalb auf zwei Ebenen mit technischen Schutzmaßnahmen auseinandersetzen:

Einstellungen am Smart-TV

Bei vielen Geräten lässt sich ein Passwortschutz einrichten, so dass Ihr Kind den Fernseher erst gar nicht selbstständig anschalten kann oder bestimmte Funktionen, wie der Zugriff auf Streamingdienste, ohne PIN nicht möglich sind. Einige Fernseher haben zusätzlich eine Funktion für die Altersfreigabe. Damit können Sendungen mit bestimmten Altersfreigaben einzeln gesperrt werden, ohne dass ein Passwortschutz für das ganze Gerät erforderlich ist. In der Regel können Sie außerdem die Senderliste Ihres Fernsehers im Menü anpassen. Darüber lassen sich einzelne Sender gezielt sperren, wenn Ihr Kind darauf kein Zugriff haben soll.

Jedes Gerät funktioniert ein wenig anders, schauen Sie sich deshalb genau das Menü und die Einstellungsmöglichkeiten Ihres Smart-TVs an. Sie können auch Online-Anleitungen nutzen, wenn Sie die genaue Bezeichnung Ihres Geräts kennen und in der Suchmaschine nach „Gerätename und Kindersicherung“ suchen.

Teilweise verfügen Smart-TVs über eigene App-Stores, für die es ebenfalls Einstellungsmöglichkeiten gibt, beispielsweise einen Passwortschutz für Käufe und Installation von Apps. Wenn Sie die Internetverbindung Ihres Fernsehers nicht ständig benötigen, deaktivieren Sie diese nach jeder Nutzung von Online-Inhalten. Den WLAN-Schlüssel sollten nur Sie kennen. Außerdem sollte der Zugriff auf Bluetooth, Kamera, Mikro usw. nur aktiviert werden, wenn Anwendungen diesen unbedingt brauchen, um zu funktionieren. 

Kinderschutz der Streamingdienste

Wenn Sie Streamingdienste nutzen, sollten Sie ein eigenes Kinderprofil einrichten. Nicht selten ist ein solches bereits vorinstalliert. Dort finden sich dann nur Inhalte, die auch für Kinder freigegeben sind. Sobald die App auf dem Smart-TV gestartet wird, kann das Profil für die oder den Nutzenden angewählt werden. Profile, die nicht von Kindern genutzt werden sollen, können mit einer PIN geschützt werden.

Mehr zu den Einstellungsmöglichkeiten bei den größten Streaminganbietern finden Sie bei Schau hin!

Bei den Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender ist der Jugendschutz wie beim linearen Fernsehen geregelt. Der Zugriff auf Inhalte, die erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben sind, lassen sich erst am Abend (nach 20 oder 22 Uhr) abrufen. Außerdem gibt es einen Hinweis, wenn Nutzende andere Inhalte aufrufen möchten als die, die im Kinderbereich hinterlegt sind.

Darauf sollten Eltern außerdem achten

Lassen Sie Ihr Kind, vor allem, wenn es noch jünger ist, nicht unkontrolliert fernsehen. Schauen Sie möglichst gemeinsam, so dass Sie aufkommende Fragen beantworten können und mitbekommen, wenn Ihr Kind vor bestimmten Inhalten Angst bekommt. Wenn Sie darauf vertrauen können, dass Ihr Kind nur die abgesprochenen Videos anschaut, können Sie es auch mal alleine schauen lassen. Achten Sie jedoch auf ein gesundes Maß an Bildschirmzeit – das kann bei jedem Kind etwas anders ausfallen.

Medien unterm Weihnachtsbaum

„Lieber Weihnachtsmann, dieses Jahr wünsche ich mir ein neues Smartphone. Aber eines mit einer guten Kamera, bitte!“

Mediengeräte stehen auf vielen Wunschzetteln ganz oben. Bei den Eltern aber lösen sie oft vor allem Fragen aus. Sind Medien gute Geschenke? Welche Medien sind für welches Alter geeignet? Und was sollte beim Kauf beachtet werden?

Was sind eigentlich diese ‚Medien‘?

Vom Buch oder Hörspiel bis hin zu Spielekonsole fällt so einiges unter den Begriff Medien. Und fast alle davon tauchen irgendwann als Geschenkewünsche auf. Bei kleineren Kindern finden sich häufig Bilderbücher, Hörspiele oder Musikboxen in den Geschenken. Später gehen die Wünsche eher in Richtung Smartwatches oder Kinder-Tablets. Und wenn die Kinder älter werden, landen zunehmend Laptops und Tablets, Spielekonsolen und vor allem Smartphones auf den Wunschzetteln.

Meist fühlen sich Eltern in den ersten Jahren noch relativ sicher in der Auswahl und werden später zunehmend unsicher. Einige Dinge, die das Schenken leichter machen, lassen sich aber immer beachten!

Welche Medien sind die richtigen?

Die Frage steht im Raum, ob überhaupt Medien geschenkt werden und welche die richtigen sind? Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Entscheidung zu treffen. Die folgenden Fragen können dabei helfen:

Ist das Angebot für mein Kind geeignet?

Kinder orientieren sich oft an älteren Freundinnen und Freunden oder Geschwistern. Deshalb interessieren sie sich für Angebote, die ihrem Alter nicht angemessen sind. Als Eltern sollten Sie allerdings darauf achten, für welches Alter ein Angebot gedacht ist. Alles Wichtige dazu können Sie in unseren Beitrag „Altersgerechte Medien für mein Kind“ nachlesen.

Ist mein Kind bereit für das Gerät oder das Angebot?

Bevor Medien eingekauft werden, sollten Sie sich außerdem überlegen, ob Ihr Kind bereits in der Lage ist, damit umzugehen. Da geht es einmal um die Nutzung selbst. Hilfreich kann es sein, für sich zu beantworten, ob Ihr Kind motorisch und kognitiv schon in der Lage ist, das gewünschte Gerät zu nutzen. Es geht auch um die Frage, ob Ihr Kind, schon begründet Inhalte alleine auswählen, ob es den finanziellen Wert eines Gerätes richtig einschätzen und entsprechend vorsichtig damit umgehen kann und vieles mehr.

Vor der Anschaffung eines Smartphones eignet sich etwa der Fragebogen „Ist mein Kind bereit für ein Smartphone?“, von klicksafe, um dem nachzugehen.

Sind die Kosten angemessen?

Mediengeschenke können schnell ganz schön teuer werden. Dann stehen Sie als Eltern vor dem Dilemma: Erfüllen wir den Wunsch zum hohen Preis – oder enttäuschen wir das Kind? Oft gibt es aber noch andere Lösungen. Bei teuren Geräten bietet es sich an, zunächst mit älteren, gebrauchten Modellen zu starten. Das spart Geld und gibt die Möglichkeit, erst auszuprobieren, wie gut Ihr Kind damit umgehen kann. Bekommt Ihr Kind bereits Taschengeld, kann es auch an den Kosten beteiligt werden. So lernt es auch, den Wert des Gerätes besser einzuschätzen und geht sorgsamer damit um.

Wie geht’s nach dem Fest weiter?

Vor dem Medienkauf sollte außerdem darüber nachgedacht und gesprochen werden, wie mit den Medien später umgegangen wird. Bei jüngeren Kindern bietet sich an, gemeinsam Medienregeln auszuhandeln und in einem Mediennutzungsvertrag festzuhalten. Zusätzlich können Sie auf technische Schutzmaßnahmen zurückgreifen und diese gemeinsam mit Ihrem Kind einrichten. Viele Geräte haben eigene Jugendschutz-Einstellungen. Auch mit älteren Kindern und Jugendlichen muss über Nutzungszeiten, Kosten und verantwortungsvollen Umgang mit Inhalten gesprochen werden.

Was sonst noch wichtig ist

Alles in allem gilt für Mediengeschenke: Der Kauf allein ist nur der erste Schritt. Wichtig ist, dass Sie sowohl über den Wunsch als auch über die Nutzung mit Ihrem Kind im Gespräch bleiben. So können Sie Ihr Kind gut bei ihrer Mediennutzung begleiten, Schwierigkeiten frühzeitig entdecken und gemeinsam Lösungen finden.

Sprechen Sie sich vorher auch mit anderen Eltern ab, wenn die Geräte dort schon angeschafft wurden. Welche Erfahrungen haben sie gemacht?

Das gemeinsame Ausprobieren der Medien unter dem Weihnachtsbaum macht zusammen noch viel mehr Spaß! So lernen auch Sie das neue Gerät Ihres Kindes gleich kennen.

Huggy Wuggy – das Gruselphänomen

Auf den ersten Blick süß, auf den zweiten Blick gruselig: Das Kuscheltier Huggy Wuggy ist in und vor vielen Geschäften zu finden und ganz bestimmt nichts für Kinder. Denn Huggy Wuggy stammt eigentlich aus brutalen und erschreckenden Videos, die für Kinder schwer zu verdauen sind.

Kurz gefasst

  • als Kuscheltier allgegenwärtig
  • ursprünglich die Hauptfigur des Computerspieles „Poppy Playtime“
  • Spiel teilweise erst ab 16 Jahren freigegeben (im Google Play Store)
  • Im Internet kursieren zahlreiche Schock-Videos mit dem Kuscheltier
  • Die süße Optik spricht aber auch Kinder an

Was ist Huggy Wuggy eigentlich?

Huggy Wuggy sieht im ersten Moment aus wie ein beliebiges Kuscheltier: Es hat lange Arme und Beine, große Glubschaugen und weiches, blaues Fell. Klar, dass Kinder die Figur toll finden. Und weil Kinder eine beliebte Zielgruppe sind, wird Huggy Wuggy mittlerweile auch stark für Kinder angeboten. Das Kuscheltier gibt es bereits in allen Farben, man kann Rucksäcke, Kleidung oder Faschingskostüme damit kaufen.

Das Problem dabei: Hinter Huggy Wuggys großem, grinsenden Mund versteckt sich eine Reihe scharfer Zähne. Und hinter der putzigen Fassade versteckt sich der reine Grusel. Denn Huggy Wuggy stammt aus dem Computerspiel „Poppy Playtime“. In diesem Horror-Spiel befinden sich die Spielerinnen und Spieler in einer Spielzeugfabrik und müssen gegen lebendige, äußerst bösartige und gruselige Spielzeuge kämpfen und aus der Fabrik entkommen. Huggy Wuggy ist der Anführer der gruseligen Spielzeug-Armee, die die Spielenden verfolgt und ihnen Angst und Schrecken einjagt.

Warum ist Huggy Wuggy problematisch für Kinder?

Man könnte meinen, das Kuscheltier allein wäre kein Problem, so lange Kinder das Spiel dazu nicht spielen. Leider ist das aber etwas kurz gegriffen. Zum einen ist Huggy Wuggy schon allein aufgrund der vielen, spitzen Zähne dazu geeignet, jüngeren oder sensibleren Kindern einen gehörigen Schrecken einzujagen. Das größere Problem ist aber, dass Kinder schon sehr früh in digitalen Medien unterwegs sind. Auch, wenn die Kinder mit dem eigentlichen Spiel nicht in Kontakt kommen: Was das Internet über Huggy Wuggy bereithält, reicht auch so für Albträume. Online finden sich nämlich gruselige Bilder in großer Zahl. Auf den gängigen Video-Plattformen stehen nicht nur Lets-Play-Videos, sondern auch Videos, in denen Huggy Wuggy unvermittelt auftaucht, um Menschen zu erschrecken und Angst zu verbreiten. Für Kinder ist dieser Vermischung einer süßen, fiktiven Figur mit einer so furchteinflößenden Darstellung schwer zu verstehen und zu verarbeiten.

Was können Eltern tun?

Eltern befinden sich oft in einer schwierigen Situation, wenn das Thema zu Hause auf Huggy Wuggy kommt. Sie wollen ihre Kinder schützen, ohne aber als Spaßverderber dazustehen. Es ist deshalb wichtig, sich zunächst gut zu informieren: Wenn Sie wissen, was hinter dem Phänomen Huggy Wuggy steht, können Sie sich viel besser selbst eine Meinung bilden und mit Ihren Kindern Ihre Bedenken besprechen.

Haben Sie ein offenes Ohr für die Anliegen und Fragen Ihrer Kinder, lassen Sie sich auf ihre Sichtweise ein und interessieren Sie sich dafür. Fragen Sie nach, woher das Kind die Plüschfigur kennt, was es daran toll findet oder was es darüber schon weiß. So können Sie im Gespräch bleiben und sind Sie auch Ansprechpartner, wenn Ihr Kind vielleicht schon Inhalte gesehen hat, die es ängstigen oder verunsichern.

Vertreten Sie dennoch eine klare und begründete Position und erklären Sie Ihrem Kind, warum Sie das Kuscheltier vielleicht nicht kaufen wollen. Ein offenes und wertschätzendes Gespräch kann hier Verständnis schaffen – während Verbote oft nur dazu führen, dass Kinder nicht mehr über ihre Erlebnisse sprechen.

Weitere Informationen rund um das Phänomen Huggy Wuggy gibt es beim FLIMMO.

Spielerische Lernseiten für Grundschulkinder

Für Erwachsene und Jugendliche ist es selbstverständlich, im Internet nach Informationen zu suchen und Suchmaschinen zu verwenden. Jüngere Kinder, die gerade erst lesen und schreiben lernen, müssen erst ans Lernen übers Netz herangeführt werden. Denn es ist nicht leicht, die geeigneten Inhalte aus den großen Mengen an Informationen herauszufiltern. Außerdem sind viele Inhalte nicht für Kinder gemacht, sondern richten sich an Erwachsene. Das kann Kinder schnell überfordern.

Zum Glück gibt es online ein gutes Angebot von deutschsprachigen Kinderseiten. Die machen nicht nur Spaß, sondern helfen auch beim Lernen.

Warum sollen wir spezielle Internetseiten für Kinder nutzen? 

Wie in den ersten Jahren Kinderbücher geeignet sind, um Lesen zu lernen, sollten auch für die ersten Schritte im Netz auf Kinder ausgerichtete Angebote genutzt werden. Solche Kinderseiten sind verständlich und einfach in der Sprache. Sie sind nicht überladen, so dass Internet-Anfänger sich gut orientieren und den Umgang mit digitalen Medien lernen können. Kinder können auf diesen Seiten in einer sicheren Umgebung selbst mitmachen: Sie können mit anderen Kindern in Kontakt treten und ihre eigene Meinung äußern.

Außerdem können Kinderseiten als Lernunterstützung dienen, weil sie kindgerechte Informationen zu vielen verschiedenen Themen bieten und diese häufig spielerisch umgesetzt sind.

Was macht gute Kinderseiten zum Lernen aus? 

  • Sie sind bestärkend, begeisternd und anregend.
  • Sie haben für Erwachsene und Kinder klare und transparente Ziele.
  • Sie sind benutzerfreundlich.
  • Sie haben vertrauenswürdige Inhalte.
  • Sie bieten Sicherheit und Privatsphäre.
  • Sie legen Funktionen offen und gehen verantwortungsbewusst mit Werbung oder Produktnennungen um.

Welche Kinderseiten eignen sich für welche Lernthemen?

Rund ums Sprache- und Deutschlernen empfehlen wir folgende Seiten:

  • Amira ist ein Leseprogramm für Grundschüler. Neben Deutsch werden noch 8 weitere Sprachen angeboten. Amira erfordert die Registrierung auf der Seite.
  • Die Rechtschreibwerkstatt von Graf Ortho ist sehr einfach gehalten und hilft Schülerinnen und Schülern bei der deutschen Rechtschreibung.
  • Legakids unterstützt bei Legasthenie. Mit dem Lesemonster Lurs lernen Kinder mit Schreib- und Leseproblemen umzugehen.
  • Auf Gebärdengrips gibt es für gebärdenorientierte Kinder Erklärvideos in Gebärdensprache (und Lautsprache) zu ganz verschiedenen Themen. Auch andere Kinder können hier etwas über Gebärdensprache erfahren und lernen.
  • Beim Englischlernen hilft die Seite englischlernspiele.de. Hier können Schülerinnen und Schüler oder Eltern und Lehrpersonen Vokabeltests und andere Lernspiele machen oder selbst erstellen.
  • Kinder, die Englisch bereits verstehen und lesen können, finden auf der englischsprachigen Seite LearnEnglish Kids des British Council Sprachspiele, Lieder und vieles mehr.

Empfehlenswerte Seiten zu den Themen Mathematik und Sachkunde:

  • Bei der witzig aufgemachten Seite Coollama finden Grundschulkinder Mathespiele, Übungsblätter und mehr. Die Seite bietet außerdem Material für Eltern und Lehrpersonen. 
  • Wer seine Hausaufgaben erledigt hat, aber gern noch mehr Aufgaben für die Fächer Erdkunde, Geschichte und Mathematik (über das Grundschulniveau hinaus) sucht, wird beim Aufgabenfuchs fündig.
  • Das Online-Umweltmagazin Ökoleo bietet viel Wissenswertes und Anregungen zu Umwelt- und Sachkundethemen für Kinder mit etwas mehr Interneterfahrung. 
  • Auf dem Junior-Portal des WWF – einer der größten Naturschutzorganisationen der Welt – können Kinder viel über Tiere, Natur und Umwelt lernen.
  • NAJUversum ist eine Onlineplattform des Jugendverbandes des Deutsches Naturschutzbundes. Hier können Kinder im Grundschulalter die verschiedenen Lebensräume unseres Landes erkunden und sich Anregungen zum Basteln und Forschen holen. 
  • Tierchenwelt ist ein Online-Lexikon zum Thema Tiere – mit Texten, Fotos, Videos, Spielen und mehr.

Auch in den Bereichen Kunst und Kreativität gibt es vieles zu lernen:

  • Auf der Foto-Plattform Knipsclub können Kinder etwas über Fotografie lernen und sich, wenn sie registriert sind, auch in einem geschützten Raum austauschen. 
  • Viele Kinder malen gern. Beim Kritzel Klub können sie das digital auf einer virtuellen weißen Fläche mit unterschiedlichen Werkzeugen tun. 
  • Bei Labbé gibt es Bastel- und Spielideen für Kinder. Die zahlreichen Anregungen können auch für Eltern sehr hilfreich sein.  

Folgende Seiten beschäftigen sich mit den Lernthemen Religion und Gesellschaft:

  • Die Webseite Religionen entdecken richtet sich an Kinder und Jugendliche, die darüber jede Menge über die verschiedenen Religionen lernen können. 
  • Kirche entdecken ist eine Kinderseite der evangelischen Kirche. Mit Kira, der Elster, können Kinder virtuell eine Kirche oder die Geschichte von Martin Luther erkunden. 
  • Viele Kinder verstehen nicht, warum Menschen auf der Welt Krieg führen. Die Seite Frieden fragen greift Sorgen und Fragen von Kindern dazu kindgerecht auf.
  • Die Seite Hanisauland bietet Kindern im Alter zwischen 8 und 14 Jahren einfache und verständliche Zugänge zum Thema Politik.
  • Kindersache ist ein Angebot vom Deutschen Kinderhilfswerk. Hier finden Kinder aktuelle und kindgerechte Nachrichten, das Videoportal JUKI, ein Trickfilmstudio und zahlreiche Mitmachangebote.

Kinderseiten, die das Lernen fächerübergreifend unterstützen:

  • Auf Homeschooling4kids gibt es Lernmaterial für verschiedene Fächer (in der Grundschule) für das abwechslungsreiche Lernen zu Hause. 
  • In der Hamsterkiste finden Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 6 Lerngeschichten und Themenseite zu verschiedenen Schulfächern.
  • Planet Schule, das Schulfernsehen von SWR und WDR, hat ein Internetportal für Kinder im Grundschulalter – mit Filmen, interaktiven Spielen und mehr.
  • Die Anton-App ist eine Webseite und eine Lern-App, die wichtige Themen aus der Schule passend zum Lehrplan anbietet. Die App bietet Aufgaben und Spiele in allen Fächern wie Deutsch, Mathe, Englisch, Sachunterricht, Biologie etc. für die Klassen 1 bis 13. 
  • Verschiedene Seiten bieten gute Lexika für Kinder, um verständliche Erklärungen zu Begriffen und Themen zu finden: Das Minilexikon eignet sich für Leseanfänger. Außerdem empfehlen wir Klexikon und die Schulsuchmaschine von fragFINN.

Diese Sammlung ist nur eine Auswahl guter Kinderseiten zum Lernen. Wenn Sie weitere gute Seiten kennen, teilen Sie Ihre Erfahrungen gern über unser Kontaktformular oder via Social Media auf unserem Facebook- oder Instagram-Kanal. 

Geschichten zum Hören – Hörbücher und Apps

Junge Menschen nutzen Streamingdienste für Musik und Podcasts. Auch Hörbücher sind sehr beliebt. Wer keine Lust hat, selbst zu lesen oder unterwegs Geschichten hören möchte, nutzt sie über Apps und Audiotheken. Das Angebot für unterschiedliche Altersgruppen wächst stetig.

Hörbücher und Hörspiele

Hörbücher sind im Unterschied zu Hörspielen eingelesene Bücher. Sprecherinnen und Sprecher lesen die Bücher vor. Die Aufzeichnungen können dann über Hörbuch-Apps, Streaming-Dienste, Audiodateien oder CD angehört werden. Hörspiele unterscheiden sich von Hörbüchern darin, dass die Geschichten wie bei einem Film oder einer Serie gespielt werden – mit verteilten Rollen, Musik und Geräuschen.

Kino im Kopf – was Hörbücher leisten

Kinder mögen Geschichten – sie sind spannend, bieten Vorbilder, und vertreiben die Langeweile. Das Besondere an Audiogeschichten: Sie regen die Fantasie an und fördern die Kreativität der jungen Hörerinnen und Hörer. Ganze Welten entstehen im Kopf. Hörbücher sind eine schöne Gelegenheit, in Geschichten und andere Welten abzutauchen. Genauso können sie herausfordernde Themen aufgreifen und Kindern erklären, Werte vermitteln, Trost spenden, das Zuhören schulen und zur Sprachentwicklung beitragen.

Viele Kinder bekommen in jungen Jahren Bücher vorgelesen und verbinden diese Situationen mit positiven Gefühlen. Eltern haben nicht immer Zeit vorzulesen. Dann bieten Hörbücher und Hörspiele eine gute Ergänzung. Irgendwann fühlen sich Kinder zu alt, vorgelesen zu bekommen. Manche Kinder und Jugendliche tun sich schwer, ganze Bücher zu lesen. Andere können Bücher am besten „mit den Ohren lesen“, weil sie blind oder sehbehindert sind. Hörbücher können für Kinder, die nicht gern lesen, auch ein Anreiz sein, Bücher zu entdecken und dann selbst zum Buch zu greifen. Ein weiterer Vorteil von Hörbüchern und Hörspielen: Kinder können immer wieder in Geschichten oder Szenen reinhören, die sie inhaltlich bewegen.

Auswahl geeigneter Audioinhalte

Achten Sie auf kindgerechte und altersgemäße Audioinhalte. Es gibt Hörbücher (und Hörspiele), die Kinder emotional überfordern, verängstigen oder erschrecken können. Die Auswahl ist riesig. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl folgende Kriterien:

  • Geschichte und Figuren sind an die Lebenswelt von Kindern orientiert. Kinder können sich gut in die Hauptfigur hineinversetzen und folgen der Handlung gespannt.
  • Die Stimmen passen zur Geschichte und den Figuren. Kinder hören gerne zu. Zu viele Stimmen und Figuren können kleine Kinder überfordern.
  • Kinder mögen und brauchen klare Strukturen. Deshalb sollte die Geschichte akustisch leicht zu verstehen und zu verfolgen sein.
  • Dazu gehört auch, dass die Geschichte genug Spannung hat, um ihr zu folgen, aber nicht so viel, dass Ihr Kind diese nicht ertragen kann und sich ängstigt.

Nutzen Sie bei der Auswahl Themenfilter und achten Sie auf die Beschreibung und Altersempfehlung. Hörgeschichten, die mit dem Auditorix-Hörbuchsiegel ausgezeichnet sind, sind besonders zu empfehlen. Einen Überblick nach Alter inkl. Hörprobe zu den einzelnen Hörbüchern erhalten Sie in der Online-Datenbank von Auditorix.

Hörbücher finden

An Hörbücher und Hörspiele kommen Sie und Ihr Kind auf verschiedenen Wegen. Es gibt kostenlose und kostenpflichtige Angebote.

Kostenlose Angebote

Die meisten (öffentlichen) Bibliotheken haben ein digitales Angebot. Über die sogenannte Onleihe, die es als App gibt, können u. a. elektronische Audiodateien ausgeliehen werden. Dafür wird nur ein Büchereiausweis benötigt, den Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren in der Regel kostenlos bei ihrer örtlichen Bibliothek bekommen. Auch vor Ort werden Hörbücher verliehen z. B. auf CDs oder als Tonie-Figur für die Hörbox.

Die Audiotheken des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben ebenfalls ein großes Angebot. Die Audiotheken sind als Webversion oder App verfügbar. In der ARD-Audiothek und der Dlf Audiothek gibt es viele Audioinhalte für Kinder.

Im Internet können Sie bei vorlesen.net (auch als App verfügbar) kostenlos selbst produzierte Hörbücher und Hörspiele downloaden. Meistens handelt es sich um klassische Geschichten wie die Märchen der Gebrüder Grimm, Geschichten von Karl May usw. Es gibt einen eigenen Bereich für Kinder & Jugendliche. Ein ähnliches Angebot macht LibriVox – allerdings ist die Seite auf Englisch. Über die Filterung können auch deutsche Audioinhalte angezeigt werden.

Kostenpflichtige Angebote

Bekannte Musik-Streamingdienste – wie Spotify und Amazon Music – bieten auch Hörspiele und Hörbücher. Da die kostenlosen Accounts häufig nur Basisfunktionen haben, sind diese dafür nicht uneingeschränkt nutzbar. Spotify Kids ist nur mit Premium-Account nutzbar und bietet Zugriff auf kindgerechte Hörinhalte ohne Werbung.

Darüber hinaus gibt es Apps und Plattformen nur für Hörbücher. Am bekanntesten sind wahrscheinlich Audible, das Angebot von Amazon, und BookBeat.

  • Audible hat ein großes Angebot deutsch- und anderssprachiger Hörbücher. Es lässt sich mit einem Amazon-Account oder mit einem Audible-Account nutzen. Die Nutzung eines Hörbuchs kann einzeln oder in Form eines Abos bezahlt werden (9,95 €/Monat – Stand September 2022). Hörbücher können online heruntergeladen oder direkt über die App gehört werden. Es gibt die Möglichkeit, das Angebot in einem kostenlosen Probemonat zu testen.
  • BookBeat ist ein schwedischer Audio-Streaming-Dienst für Hörbücher, der über eine App funktioniert. Das Angebot an Hörbüchern ist vergleichbar mit Audible. Einige Bücher sind auch als E-Book zum Lesen verfügbar. Es gibt zwei Abos, die nach monatlichen Hörstunden (ab 9,99 €/Monat) variieren. BookBeat erfordert eine Registrierung – im ersten Monat kann das Angebot kostenlos getestet werden. Im „Kinderprofil“ werden nur kinderfreundliche Hörbücher angezeigt.
  • Storytel ist ebenfalls ein schwedisches Angebot und mit der entsprechenden App und nach Registrierung nutzbar. Auch hier gibt es zwei Abomodelle nach Hörstunden (ab 7,90 €/Monat) und einen kostenlosen Probezeitraum. Storytel verfügt über einen abgesicherten Kinder-Modus, der über PIN im Elternkonto gesichert wird. Darin hat Ihr Kind ein eigenes Bücherregal und Zugriff auf das Kinderangebot von Storytel.

Besonders jüngere Kinder können Geschichten über eine Hörbox anhören. Neue Inhalte können heruntergeladen und aufgespielt oder neue Figuren für die Toniebox angeschafft werden.

Was noch wichtig ist

Wenn Ihr Kind selbständig Hörbuch-Apps oder Streamingdienste nutzt, sollte der Kindermodus aktiviert sein – soweit vorhanden. Auch das Hören von Hörbüchern ist Mediennutzung, die Teil der familiären Medienregeln sein sollte. Schaffen Sie einen Ausgleich dazu, sodass sich Ihr Kind ausreichend bewegt und Abwechslung hat.

Kinderfotos im Netz

Kinderfotos sind toll! Sie zeigen ohne große Worte, wie bunt, lustig, spannend und chaotisch der Alltag mit Kindern sein kann. Dank Smartphone lassen sich schöne Momente einfach und schnell festhalten und an Familie und Freunde weitergeben. In wenigen Sekunden ist der süße Schnappschuss vom Baby mit dem ersten Brei im Gesicht über Facebook, Instagram oder WhatsApp geteilt.

Süße, lustige Fotos – aus kinderrechtlicher Sicht oft bedenklich

Was Eltern süß finden und mit der Welt teilen, kann für Kinder (später) durchaus unangenehme Folgen haben. Auch wenn Ihnen als Eltern alle Fotos Ihres Kindes gefallen, versetzen Sie sich in die Lage Ihres Kindes! Sie selbst mögen sich wahrscheinlich auch nicht auf jedem Foto. Aus kinderrechtlicher Sicht sind Kinderfotos im Netz bedenklich, denn zu oft wird ohne deren Einverständnis gepostet. Genau wie Erwachsene haben auch Kinder ein Recht auf Privatsphäre (Art. 16, UN-Kinderrechtskonvention) und das Recht am eigenen Bild und somit die Freiheit, prinzipiell selbst zu entscheiden, was und wieviel sie von sich preisgeben.

Unterschätzen Sie nicht, dass Informationen und Bilder im Netz schnell verbreitet werden und zeitlich unbegrenzt und einfach zu finden sind. Obwohl ein Foto im Profil oder Blog gelöscht wird, können die Aufnahmen weiter kursieren. Andere können diese kopieren, verfremden und weiterverbreiten. Kinderbilder können für pädophile Zwecke missbraucht werden oder unvorteilhafte Bilder können das Risiko für Cybermobbing erhöhen. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Erwachsene bewusst und rücksichtsvoll mit den Persönlichkeitsrechten Ihres Kindes im Internet umgehen.

Aber heißt das nun, niemand darf mehr ein Kinderfoto posten?

Nein, das muss es nicht heißen! Kinder sind Teil unserer Gesellschaft und deswegen sollten sie sichtbar sein – auch in der digitalen Welt. Entscheidend ist, wie Kinder dargestellt werden: In welchen Situationen sieht man Ihr Kind auf dem Foto? Ist das Gesicht genau zu erkennen? Wer kann Fotos sehen, wenn Sie sie posten? Wenn Sie ein paar Regeln beachten, spricht nichts dagegen, ein Kinderfoto zu teilen und gleichzeitig die Persönlichkeitsrechte Ihres Kindes zu wahren. Nicht zu vergessen ist das Kinderrecht auf Beteiligung (Art. 12, UN-KRK), weshalb es wichtig ist, Kinder altersgerecht einzubinden und ihr Einverständnis einzuholen. Wir haben konkrete Hinweise zur Veröffentlichung von Kinderfotos nach Altersgruppen zusammengefasst. In den nachfolgenden Links finden Sie den passenden Text für das Alter Ihres Kindes.

Tipps für die Verbreitung von Fotos von Babys und Kleinkindern

Tipps für die Verbreitung von Fotos von Kindern im (Grund-)Schulalter

Google – ohne den Internetgiganten geht fast nichts!?

„Warte, ich google das mal schnell!“. Diesen Satz haben Sie oder Ihr Kind bestimmt auch schon einmal gesagt. Google gilt als die meistbesuchte Webseite der Welt. Das Wort „googlen“ wird so häufig verwendet, dass es seit 2004 im Duden steht. Ob Suchmaschine, Kartendienst oder Mailkonto – Google gehört selbstverständlich zu unserer Mediennutzung, weil vieles im Alltag dadurch einfacher wird. Doch was steckt eigentlich dahinter?

Aufwachsen mit Google

Kinder und Jugendliche setzen Google teilweise mit dem Internet gleich. Nicht nur junge Menschen nutzen ein Android-Smartphone und sind damit automatisch mit einem Google-Konto verbunden. Sie speichern ihre Bilder in Google Fotos, teilen ihren Standort über Google Maps und nutzen den Browser Google Chrome zum Surfen im Netz.

Erwachsene kennen häufig noch die Anfangszeiten, als Google „nur“ eine Suchmaschine war. Das Motto von Google ist, „die Informationen dieser Welt zu organisieren und allgemein zugänglich und nutzbar zu machen”. Das Unternehmen dahinter – Alphabet – hat sich seit diesem ersten Produkt stetig weiterentwickelt und gehört aktuell zu den mächtigsten Konzernen der Welt.

Die Macht der Daten

Das Geschäftsmodell von Google basiert auf dem Sammeln und Verkaufen von Daten der Nutzerinnen und Nutzer. Die kostenlose Nutzung der Google-Anwendungen bezahlen Anwenderinnen und Anwender mit der Herausgabe vieler Daten. Für eine ganze Reihe von Diensten wird ein Google-Konto benötigt, wodurch das Unternehmen Daten mit einer bestimmten Person verknüpfen kann. Wer ein Android-Smartphone benutzt, hat in der Regel automatisch ein Google-Konto, weil es für viele Smartphone-Funktionen vorausgesetzt wird.

Diese Internet-Anwendungen gehören unter anderem zu Google:

  • Die Suchmaschine Google inklusive SafeSearch
  • Das Betriebssystem Android
  • Die Videoplattform YouTube inklusive YouTube Kids
  • Der Kartendienst Google Maps
  • Der E-Mail-Dienst Google Mail
  • Der App-Store Google Play
  • Der Browser Chrome
  • Der Cloud-Service Google Drive

Google steht wegen des Umgangs mit Daten der Nutzerinnen und Nutzer in der Kritik. Dem Unternehmen wird auch vorgeworfen, Suchergebnisse zu beeinflussen. Außerdem stellen sich immer wieder Fragen rund um Urheberrechte z. B. von Musikerinnen und Autoren. Google hat es geschafft, für viele Menschen unersetzlich zu sein. Menschen haben sich an die Google-Suche gewöhnt oder können nicht auf den Google Play Store verzichten.

Sicherheitsmaßnahmen von Google

Durch die Mehr-Faktor-Authentifizierung soll das eigene Google-Konto vor Angriffen von außen sicher sein. Dabei wird z. B. die Eingabe des Passworts mit einer weiteren Sicherheitsmaßnahme wie einem SMS-Code kombiniert. Außerdem sendet Google eine Benachrichtigung, wenn sich jemand von einem Gerät, welches nicht mit dem Konto verknüpft ist, anmeldet. Google blendet Werbung, die Viren enthält, gefälschte Waren zeigt und gegen Werberichtlinien verstößt, automatisch aus. Mit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung will Google dafür sorgen, dass nur Sender und Empfänger Nachrichten bekommen und lesen können.

Mit Google-Anwendungen umgehen

Der Umgang von Google mit Daten ist problematisch, deshalb ist es wichtig, seine Anwendungen bewusst und sorgsam nutzen bzw. alternative Angebote zu verwenden.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Google und sein Geschäftsmodell des Datenverkaufs. Überlegen Sie gemeinsam, wie Sie und Ihr Kind sparsam mit Daten umgehen können.

Wenn Sie nicht auf bestimmte Dienste verzichten wollen, nutzen Sie die Google-Suche, Google News oder Google Maps ohne Kontoanmeldung. Achten Sie darauf, Funktionen wie den Standort nur bei Verwendung einzelner Apps zu aktivieren, so dass Google nicht jederzeit auf zu viele Ihrer Daten zugreifen kann. Bei jüngeren Kindern kann es sinnvoll sein, Ihrem Kind mithilfe der App Google Family Link einen eingeschränkten Account einzurichten, bei älteren Kindern können Sie mit der SafeSearch-Funktion unangemessene Inhalte aus der Suche herausfiltern.

Es muss nicht immer Google sein – viele Angebote sind diskreter und sicherer. Machen Sie Ihr Kind mit alternativen Diensten vertraut, wie z. B. Suchmaschinen für Kinder und Jugendliche oder dem datensparsamen Kartendienst Open Street Maps. Wer sein Android-Gerät – für mehr Privatsphäre und Datenschutz – ohne Google nutzen möchte, muss einige Einstellungen vornehmen. Online finden sich Anleitungen, wie es geht – etwa hier (Achtung: Website mit Werbung).

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