Per Messenger chatten, gemeinsam Computerspiele zocken oder Social-Media-Trends mitmachen – Medien ermöglichen uns, mit anderen in Kontakt zu sein. Kinder und Jugendliche sind bei der Online-Kommunikation mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Auf Elternguide.online erklären wir, wie Sie und Ihre Familie sicher und kompetent mit Kommunikationsrisiken im Netz umgehen können.
Wenn wir Nachrichten per Messenger schreiben, verwenden wir nicht nur Buchstaben, sondern sehr gern auch sogenannte Emojis. Man sollte allerdings darauf achten, dass es dabei nicht zu Missverständnissen kommt. Chatten, posten und zocken macht Spaß. Doch ständig erreichbar zu sein, kann Kinder und Jugendliche überfordern, zu digitalem Stress und der Angst, etwas zu verpassen (FOMO) führen. Seien Sie sich Ihrer Vorbildfunktion bewusst und treffen Sie ggf. gemeinsam technische Einstellungen, um die Mediennutzung zu regulieren.
Ob beim Online-Gaming, in Video-Chats oder über Social Media – im Internet lassen sich schnell neue Leute kennenlernen. Der Kontakt mit Fremden kann riskant sein, weil man die Absichten der Person nicht kennt und nicht weiß, wer da eigentlich mit uns kommuniziert. Ist es wirklich der gleichaltrige Spielerfreund? Wenn Täter*innen Kinder oder Jugendliche anschreiben, um sexuelle Kontakte anzubahnen, spricht man von Cybergrooming. Werden vermeintlich private Aufnahmen wie Nacktbilder verwendet, um jemanden zu erpressen, nennt sich das Sextortion. Beides sind ernstzunehmende Risiken, die Sie minimieren können, wenn Sie Ihr Kind online begleiten und altersgerecht über Risiken aufklären. Wie Sie Ihr Kind vor sexueller Gewalt im Netz schützen können, erfahren Sie hier.
Manchmal kann auch die Kommunikation mit Freund*innen und Bekannten problematisch werden. Unter Jugendlichen besteht z. B. über Chatgruppen die Gefahr von Cybermobbing. Hilfreich ist es, wenn Regeln zum Umgang in Messenger-Chats vereinbart werden. Tauschen Sie sich dazu mit anderen Eltern und den Lehrkräften Ihres Kindes aus. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wie es mit Beleidigungen und fiesen Kommentaren umgehen sollte und machen Sie es auf Meldestellen aufmerksam.
Im Internet geht es nicht immer freundlich zu. Trolle und Hater starten unter dem Schutzmantel der Anonymität Angriffe und provozieren absichtlich in Kommentarspalten. Hetze im Netz kann den Spaß verderben, Videos und Fotos ins Netz zu stellen. Sich genau zu überlegen, was man postet oder teilt, ist der erste Schritt zu einem sicheren Surfvergnügen.
Sich eine eigene Meinung zu bilden, gehört zu den Entwicklungsaufgaben von Kindern und Jugendlichen. In der Orientierungsphase können sie empfänglich sein für einfache Antworten und radikale Positionen von Extremist*innen. Ob in Foren, Chats oder in Online-Games – überall im Netz können Kinder und Jugendliche auf extreme Meinungsmache und Verschwörungsmythen stoßen. Machen Sie Ihrem Kind klar, warum es nicht allen Inhalten im Netz trauen darf. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es Informationen überprüfen kann und machen Sie sich mit den verschiedenen Meldestellen im Internet vertraut.
Viele Gamer*innen zocken gemeinsam, auch wenn sie dabei an unterschiedlichen Orten sitzen. Kommuniziert wird beim Gaming über ein Headset oder die Chatfunktion innerhalb eines Spiels. Nicht immer ist klar, wer da am anderen Ende mit einem spricht. Wenn möglich, sollten Spieler*innen fremde Kontakte blockieren. Gamer*innen verwenden mitunter eine raue Sprache, den Trashtalk. Spitzen sich Beleidigungen und Konflikte zu, kann es zu Hass unter Gamer*innen kommen. Bleiben Sie mit Ihrem Kind über seine Lieblingsgames im Gespräch und nutzen Sie Lösungen des technischen Jugendmedienschutzes.
Noch mehr zu Kommunikationsrisiken und wie Sie damit umgehen können, erfahren Sie in diesen Beiträgen:
„Moment, ich muss kurz bei BeReal posten!“ – solche Aussagen kennen viele Familien. Denn die App BeReal lag 2023 unter deutschen Jugendlichen auf dem siebten Platz der beliebtesten Social-Media-Apps.
Authentizität wird dort großgeschrieben, daher punktet das Angebot mit seinem ungewöhnlichen Konzept: spontane Schnappschüsse aus dem Alltag statt inszenierter Bilder und Videos. Wir erklären das Konzept dahinter.
BeReal bedeutet übersetzt „Sei echt!“. Nutzende werden einmal am Tag von der App per Push-Nachricht zu einem Foto aufgefordert. Der zufällige Zeitpunkt variiert von Tag zu Tag und geht an alle Nutzenden gleichzeitig raus.
Innerhalb von zwei Minuten muss dann zur gleichen Zeit ein Foto mit der Front- und der Rückkamera gemacht und veröffentlicht werden. Bilder aus der Fotogalerie können nicht hochgeladen werden. Die beiden Fotos werden als Bild-im-Bild angezeigt. Danach sind auch die Fotos befreundeter Kontakte einsehbar. Die geposteten Aufnahmen löschen sich automatisch nach 24 Stunden aus dem Feed und werden unter Memories nur zur privaten Ansicht gespeichert. Bei pünktlichem Hochladen kann man pro Tag bis zu fünf weitere Schnappschüsse teilen.
Zusätzlich zur täglichen Aufforderung kann man Videos im „Behind the Scenes“-Modus aufnehmen, die zeigen, was vor oder nach dem eigentlichen Foto passiert. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Musik zu den BeReals hinzuzufügen. Über die RealChat-Funktion können Freund*innen direkt miteinander chatten und sich in bis zu zwei RealGroups mit mehreren Freund*innen verbinden.
In der App gibt es keine Filter oder Bildbearbeitung und die eigene Follower*innenzahl ist nicht öffentlich sichtbar. Auf Beiträge anderer kann man mit Emojis oder sogenannten RealMojis reagieren, das sind Grimassen, die man selbst erstellt. Öffentliche Fotos können jederzeit gesehen werden. Freund*innen lassen sich über die Synchronisation mit den eigenen Kontakten oder über die Suche nach User*innennamen finden und hinzufügen. Auch Profile aus dem öffentlichen Feed können ergänzt werden.
Neue Apps sind besonders interessant für junge Nutzer*innen, wenn sie etwas Außergewöhnliches bieten. In Zeiten von Oberflächlichkeit und Bildbearbeitung auf Sozialen Netzwerken hebt sich BeReal durch das Konzept der Spontanität und Authentizität ab. Die Spannung steigt, weil die Push-Nachricht mit der Aufforderung zur Momentaufnahme jederzeit kommen kann. Dann muss spontan und unter Zeitdruck ein Foto gemacht werden – ohne Vorbereitung oder viele Versuche, ohne Filter oder Bildbearbeitung.
Sich über die Kategorien RealBrands und RealPeople mit Marken und Promis zu verbinden und als RealFan an ihrem „echten“ Leben teilzuhaben, macht Jugendlichen Spaß und sie fühlen sich mit ihren Vorbildern verbunden.
Den Aufforderungen der App nachzukommen kann herausfordernd werden, zum Beispiel weil Jugendliche sich eigentlich gerade auf ihre Hausaufgaben konzentrieren wollen oder ihr Smartphone in der Schule nicht rausholen können. Für einige kann der Druck, der durch die Push-Nachricht ausgeübt wird, unangenehm sein oder dazu führen, dass impulsiv Fotos in Privatsituationen gemacht und veröffentlicht werden. Außerdem kann sozialer Druck entstehen, ohne Filter und Bearbeitungen besonders interessante Bilder auf der Plattform zu teilen.
BeReal erhebt personenbezogene Daten wie Name und Telefonnummer und speichert die IP-Adresse. Wenn der Zugriff auf das Adressbuch erlaubt wird, erhält die App auch Daten von Personen, die BeReal nicht nutzen. Außerdem besteht das Risiko, dass Fotos von anderen Personen, die ungewollt im Bild erscheinen, im öffentlichen Feed landen. Fotos können zudem von anderen unbemerkt per Screenshot gesichert und weiterverbreitet werden.
BeReal ist laut den Nutzungsbedingungen ab 13 Jahren erlaubt. Wird bei der Anmeldung ein Alter zwischen 13 und 15 Jahren angegeben, weist die App darauf hin, dass eine Zustimmung der Eltern erforderlich ist. Denn aufgrund der DSGVO ist die Nutzung ohne Zustimmung der Eltern erst ab 16 Jahren möglich. Dies kann jedoch leicht umgangen werden.
Die App wurde 2024 an den französischen Spieleentwickler Voodoo verkauft. Es könnten sich weitere Features ändern, Werbung wurde bereits integriert. BeReal verfügt über Community-Richtlinien und verbietet darin z. B. Belästigung, Gewalt oder Mobbing. Verstöße können direkt in der App gemeldet werden.
Wenn Ihr Kind Interesse an der App hat, sollten auch Sie sich BeReal genauer anschauen – am besten gemeinsam. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Kommunikationsrisiken, die mit der Nutzung der App verbunden sind und bleiben Sie über die Nutzungserfahrungen Ihres Kindes im Gespräch. Vereinbaren Sie vorher, welche Fotos dort veröffentlicht werden dürfen, so dass Ihr Kind in der Drucksituation bewusst reagieren kann.
Die App greift auf viele Funktionen des Smartphones zu, die teilweise unbegründet sind, z. B. Mikrofon und Standort. Prüfen Sie die App-Berechtigungen direkt nach der Registrierung und überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche Zugriffe notwendig und sinnvoll sind. Am besten stellen Sie in den Privatsphäre-Einstellungen den Account auf privat, so dass nur Personen in der Freund*innenliste die geposteten Bilder sehen können. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, dass es nur Personen als Freund*in hinzufügen sollte, die es auch tatsächlich kennt. Eine Anleitung zu weiteren Sicherheitseinstellungen von BeReal finden Sie auf der Webseite medien-kindersicher.de.
Mit dem Internet-ABC lernen Kinder, sich durch spielerische Lernmodule selbstständig und sicher im Internet zu bewegen. Eltern und Lehrkräfte erhalten in separaten Unterbereichen viele Tipps und Hilfestellungen für die Medienerziehung von Grundschulkindern.
Internet-ABC unterstützt Kinder im Grundschulalter dabei, sich schrittweise einen sicheren Umgang mit dem Internet anzueignen. Sie finden hier interaktive Lernmodule zu Themen wie Chats, Datenschutz und Recherche, abwechslungsreiche Übungen, Rätsel und Aufgaben bringen komplexe Inhalte kindgerecht und anschaulich näher. Tierische Begleiter führen Kinder durch die vier Themenbereichen „Lernen & Schule“, „Hobby & Freizeit“, „Spiel & Spaß“ und „Mitreden & Mitmachen“. Ein umfangreiches Lexikon erklärt Begriffe im Netz wie Posten oder Spam.
Internet-ABC ermöglicht Kindern ein selbstständiges Erlernen der Grundlagen für den sicheren Umgang mit dem Internet. Die Spiele und Rätsel machen Spaß und die Website wird regelmäßig aktualisiert. Mit dem sogenannten Surfschein können Kinder ihr Wissen testen und einen „Führerschein fürs Netz“ erhalten. Ein kleiner Online-Kurs zum Verständnis der technischen Grundlagen und der Bedienung von PC, Notebook und Tablet findet sich im Computer-ABC.
Im Mitmach-Bereich können Kinder Bilder kreieren, im Forum schreiben, bei Umfragen mitmachen oder den Witz des Monats kommentieren und sich so miteinander auszutauschen. Die Kommentare werden dabei zuerst auf Beleidigungen oder private Angaben geprüft und erst dann freigeschaltet.
Das Angebot richtet sich auch an Eltern und pädagogische Fachkräfte und unterstützt sie bei der Vermittlung von Medienkompetenz im Internet. Neben Tipps und Erklärungen gibt es konkrete Hilfestellungen wie z.B. den Mediennutzungsvertrag.
Der gleichnamige Anbieter des Internet-ABC ist ein Verein, in dem unter anderem alle 14 Landesmedienanstalten in Deutschland Mitglied sind. Internet-ABC verzichtet auf Werbung, ist kostenfrei und klärt genau darüber auf, welche Daten von Nutzenden erhoben werden und was mit ihnen passiert.
Eine selbstständige Mediennutzung ist wichtig für Kinder und fördert die Medienkompetenz. Angebote wie das Internet-ABC ermöglichen Kindern die Teilhabe am Internet und unterstützen Sie dabei Ihrem Kind einen verantwortungsvollen Umgang näher zu bringen. Solche Angebote sind also eine sinnvolle Ergänzung zu ihrer Medienerziehung zuhause.
Auch wenn Kinder sich auf Seiten wie Internet-ABC eigenverantwortlich bewegen können, ist es wichtig, dass Sie das Internet vorerst gemeinsam mit ihren Kindern entdecken und bei Fragen und Problemen zur Seite stehen. So wird zwar auf der Website beim Klicken auf Links vor dem Verlassen vom Internet-ABC gewarnt. Trotzdem kann Ihr Kind auf anderen Websites auf ungeeignete Inhalte stoßen. Sprechen Sie daher mit Ihrem Kind und begleiten Sie es möglichst oft bei der Mediennutzung. Hilfreich sind auch Schutzprogramme wie JusProg, die nicht altersgemäße Inhalte blockieren.
Ebenso wichtig sind gemeinsame Regeln und zeitliche Beschränkungen, in denen sich Ihr Kind alleine im Netz bewegen kann. Sie können sich über die Website Internet-ABC oder andere Angebote Tipps und Hilfe bei der Medienerziehung holen und über aktuelle Phänomene und Themen informiert bleiben. Darüber hinaus kann der Austausch mit anderen Eltern hilfreich sein.
Dieser Artikel ist Teil des Projekts „Eltern-Inspos zu Kinder-Partizipationsplattformen“, das im Rahmen des Förderprogramms „Kindgerechte digitale Angebote und Maßnahmen zur Orientierung“ der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) gefördert und in Zusammenarbeit von JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) umgesetzt wird.
Stundenlang Tiktok-Videos schauen, ständig etwas auf Instagram posten oder nur noch per Snapchat mit Freund*innen verbunden sein – haben Sie manchmal den Eindruck, das Leben Ihres Kindes spielt sich fast ausschließlich in Social Media ab?
Vielleicht drängt sich dabei die Frage auf, ob das noch eine „normale“ Nutzung ist und ab wann das eigene Kind schon süchtig ist. In diesem Artikel schauen wir genauer hin.
Jugendliche pflegen eine enge Beziehung zu ihrem Smartphone. Sie nutzen es zur Recherche, für Schulaufgaben, aber vor allem natürlich zur Kommunikation. Über das Smartphone halten sie Kontakt zu Familie und Freund*innen, bleiben up-to-date und positionieren sich in ihrer Peer-Group. Zu einem großen Teil passiert das über Social Media. Denn hier können sie sich selbst zeigen und darstellen, aufeinander reagieren und Gleichgesinnte finden.
Doch neben all der Faszination haben Social-Media-Angebote auch Haken. Die Erfolge, die Jugendliche dort in Form von Likes und Kommentaren erleben, aktivieren das Belohnungssystem. Psychologische Tricks der Plattformen fesseln unsere Aufmerksamkeit und sind darauf ausgelegt, dass wir immer mehr Zeit online verbringen. Kurz: Soziale Medien machen es uns denkbar schwer, das Handy auch mal wieder wegzulegen. Gerade Jugendliche verbringen deshalb häufig viel Zeit mit Social Media. So viel, dass bei Eltern die Sorge wächst, das könnte schon eine Sucht sein.
„2,6 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren in Deutschland“ erfüllen nach aktuellen Zahlen die Kriterien von Sucht-Verhalten in ihrem Umgang mit Social Media. Das veröffentlichte die Krankenkasse DAK auf ihrer Website im Sommer 2024. Auch das Risiko für Depressionen sei gestiegen und stehe im Zusammenhang mit einer Abhängigkeit von sozialen Medien. Doch was bedeutet das?
Wichtig ist: Social-Media-Sucht ist bislang keine eingetragene Krankheit oder Störung. Wir können also nur Verhalten beobachten, das anderen Süchten wie der Computerspielsucht ähnelt. Und wie immer ist dieses Verhalten komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Es geht nicht nur darum, wie viel Zeit Kinder und Jugendliche mit Social Media verbringen, sondern wie es ihnen dabei geht. Eine Sucht im klassischen Sinn ist erst dann vorhanden, wenn Menschen über einen langen Zeitraum mehrere Kriterien von Sucht-Verhalten zeigen. Diese Kriterien können etwa sein:
Meist entstehen Süchte nicht allein deshalb, weil ein Suchtmittel wie Social Media vorhanden ist. Vielmehr stehen sie im Zusammenhang mit anderen Ursachen, zum Beispiel mit Problemen in der Familie, sozial schwierigen Situationen, persönlichen Rückschlägen oder psychischen Problemen.
Wer an seinem Kind über Monate hinweg Suchtverhalten feststellt und es zu einem immer stärkeren Leidensdruck kommt, sollte sich dringend Hilfe holen. Für Sie als Eltern beginnen die Sorgen aber häufig schon viel früher – und es ist auch sinnvoll, schon früh und am besten präventiv zu diesem Thema aktiv zu werden:
Suchen Sie sich Hilfe, wenn Ihnen das Verhalten Ihres Kindes große Sorgen macht. Wenden Sie sich an Ihre Kinder- oder Hausarztpraxis, an die Schulsozialarbeit, an Beratungsstellen wie der Nummer gegen Kummer oder an Suchtberatungsstellen.
Klexikon ist ein Online-Lexikon als umfangreiche und verständliche Wikipedia für Kinder. Sie finden hier über 3.400 Artikel zu vielfältigen Themen für Schule und Freizeit.
Klexikon beschreibt sich selbst als die Wikipedia für Kinder. Von A-Z finden Kinder dort Wissensartikel zu den verschiedensten Themen. Die Artikel sind kindgerecht geschrieben, sodass Kinder verständliche Antworten auf ihre Fragen finden.
Auf Klexikon.de können Kinder dafür direkt im Suchfeld nach Begriffen recherchieren. In 12 Wissensgebieten – von „Bekannte Leute“, über „Körper und Gesundheit“ bis hin zu „Sport und Spaß“ oder „Politik und Gesellschaft“ – können sie zudem nach Themen in den verschiedenen Bereichen stöbern. Wer sich überraschen lassen möchte, kann auf den Reiter „Zufälliger Artikel“ klicken und bekommt per Zufall einen Text aus den über 3.400 Artikel angezeigt.
Das Klexikon ist ein Projekt der Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V. (ZUM.de). Die Artikel werden von ehrenamtlichen Autor*innen geschrieben. Zudem bietet das Klexikon zusammen mit dem Deutschen Technikmuseum und Wikimedia Schreib-Workshops für Schulklassen an. Hier lernen Kinder das Angebot kennen und können mit der Hilfe von Erwachsenen auch selbst Artikel erstellen und so das Klexikon aktiv mitgestalten. Im miniKlexikon finden sich Artikel in besonders einfacher Sprache.
Ob für die Schule oder in der Freizeit: Kinder haben viele Fragen und wollen sich zu den verschiedensten Themen informieren. Wie wir Erwachsenen informieren sie sich dabei immer mehr im Internet über Themen, die sie interessieren. Auch zum Recherchieren für die Schule greifen Kinder gerne auf Informationen im Internet zurück. Kindgerechte Angebote helfen ihnen, Antworten auf ihre Fragen zu finden.
Auch bei Websites für Kinder gilt: Berücksichtigen Sie den Entwicklungsstand Ihres Kindes und begleiten Sie ihr Kind bei der Internet-Nutzung. Schauen Sie sich insbesondere mit jüngeren Kindern zunächst gemeinsam die Website an und tauschen sich darüber aus, was ihr Kind in den Artikeln gelesen hat. Wer weiß – vielleicht lernen sie ebenso Neues dazu! Recherchieren sie auch gemeinsam nach Antworten mit Ihrem Kind im Internet und vergleichen Informationen, die sie auf verschiedenen Seiten zu einer Frage finden. So kann ihr Kind lernen, worauf man achten muss, wenn man nach Informationen im Netz sucht und wie sie einzuordnen sind.
Dieser Artikel ist Teil des Projekts „Eltern-Inspos zu Kinder-Partizipationsplattformen“, das im Rahmen des Förderprogramms „Kindgerechte digitale Angebote und Maßnahmen zur Orientierung“ der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) gefördert und in Zusammenarbeit von JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) umgesetzt wird.
Künstliche Intelligenz ist Zukunftsmusik? Von wegen! KI ist längst Teil unseres Familienalltags. Von der Gesichtserkennung im Smartphone über ‚intelligentes‘ Spielzeug im Kinderzimmer bis zur Arbeitserleichterung in der Schule oder im Job. Was bedeutet das für uns Eltern und wie sollten wir damit umgehen?
KI, also Künstliche Intelligenz, hält immer stärker Einzug in unser Leben. Unter diesem Begriff verstehen wir Computersysteme, die so trainiert sind, dass sie sich verhalten können wie intelligente Wesen. Sie können beispielsweise Aufgaben lösen, Fragen beantworten, Gesichter erkennen – und sie können aus ihren eigenen Fehlern lernen. Und bei alledem wirken sie für uns als Anwender*innen gar nicht mehr wie technische Geräte, sondern fast wie ein „echtes“ Gegenüber. Im Alltag kommen wir deshalb öfter mit KI-Tools in Kontakt, als wir denken.
Manchmal nutzen wir die Angebote ganz bewusst – manchmal steckt KI drin, wo wir vielleicht gar nicht damit gerechnet hätten. Denn die intelligenten Systeme sind wirklich schon überall:
All diese Anwendungen sind mittlerweile ziemlich ausgereift und in vielen Situationen bequem und hilfreich. Kein Wunder, dass wir sie im Familienalltag gerne annehmen.
Dennoch ist es wichtig, dass wir uns bewusst machen, was hinter den smarten Geräten steckt und auch die Stolpersteine und Herausforderungen in der Nutzung im Blick haben. Diese sind beispielsweise:
Für Eltern ergibt sich daraus eine besondere Herausforderung: Wir nutzen KI-Tools selbst im Alltag, wollen unsere Kinder im Umgang mit aktuellen Medienangeboten fit machen – und sie zugleich vor den Gefahren schützen. Wichtig ist da zunächst einmal, sich zu informieren und im Gespräch zu bleiben. Nutzen Sie Informationsangebote und Elternabende, machen Sie sich selbst schlau und hinterfragen Sie Ihre eigene Nutzung. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche KI-Tools Sie im Familienalltag verwenden möchten, wo KI Ihnen nutzt und wo sie mit Vorsicht zu genießen ist. Machen Sie – gerade zum Thema Datenschutz – gemeinsam Regeln aus und entscheiden Sie, was und wie genutzt wird.
Dazu gehört auch, Geräte sicher einzustellen und zum Beispiel die Datennutzung von Apps bewusst zu kontrollieren. Dabei helfen zum Beispiel Angebote wie die Website medien-kindersicher.
Ob Cybermobbing, Computerspielsucht oder Datenschutz: Bei Problemen und Fragen rund um das Internet können sich Jugendliche schnell, einfach und kostenlos an die jugendlichen Scouts und Experten von JUUUPORT wenden. Auf der Internetseite finden Jugendliche nun auch ein Meldeformular für problematische Inhalte im Netz.
Wenn Jugendliche Probleme oder Fragen haben, fällt es ihnen gerade bei sensiblen Themen wie beispielsweise Cybermobbing oder Sexting manchmal schwer, ihre Eltern oder andere Erwachsene anzusprechen. Bei JUUUPORT gibt es deshalb jugendliche Scouts, die etwas Ähnliches erlebt haben und andere Jugendlichen beraten können. Sie haben eine spezielle Ausbildung zu Internet-Themen und in den Bereichen Psychologie und Recht durchlaufen und können anonym angefragt werden. Wenn sie mal nicht weiterwissen, werden die Anliegen der Jugendlichen an erwachsene Expert*innen weitergeleitet, die sich dann kümmern.
JUUUPORT bietet Online-Beratung von Jugendlichen für Jugendliche an, Träger ist der Verein JUUUPORT e. V. Auf juuuport.de findet die Beratung kostenlos, anonym und datenschutzkonform statt. Neben dem Kontaktformular auf der Webseite gibt es auch die Möglichkeit sich per WhatsApp beraten zu lassen. Die Scouts antworten innerhalb von zwei Tagen. In der Rubrik „Eure Fragen“ sind Antworten der Scouts auf häufige Probleme von Jugendlichen zu finden.
Die Webseite von JUUUPORT enthält auch vielfältige Informationen zu Internetthemen. Neben einem Ratgeber zum Umgang mit Online-Gefahren wie Cybermobbing, Mediensucht oder Sexuelle Belästigung gibt es aktuelle Infos zu verschiedenen Themen wie “Künstliche Intelligenz” oder „Fake News“. Außerdem bietet JUUUPORT eine Linksammlung mit anderen Anlaufstellen für Jugendliche.
Zusätzlich können Jugendliche über ein eigenes Meldeformular Dinge melden, die nicht ins Netz gehören, zum Beispiel Gewaltvideos, Extremismus oder Hate Speech. Die Internet-Beschwerdestellen FSM, eco und jugendschutz.net kümmern sich dann um diese Beschwerden.
JUUUPORT ist auf den Social-Media-Plattformen YouTube, Facebook, Instagram, TikTok und X aktiv. Hier teilen die Scouts Fotos, Videos und Informationen über das Beratungsangebot und aktuelle Medienthemen.
Auch kostenfreie Online-Seminare für Schulen, Jugendclubs und Vereine werden von JUUUPORT angeboten. Zu den Themen zählen hier “Hass im Netz” und “WhatsApp Stress”. Vielleicht gibt es an der Schule Ihres Kindes Bedarf für ein Seminar oder Sie möchten mit Infomaterial auf das Angebot aufmerksam machen.
Erzählen Sie Ihrem Kind doch mal von JUUUPORT – vielleicht gibt es Themen, die es nicht so gerne mit Ihnen besprechen möchte, sondern lieber anonym mit anderen Jugendlichen. Wenn Ihr Kind sich selbst bei JUUUPORT engagieren und Scout werden möchte, dann kann es sich hier für ein Training anmelden.
Sie sitzen mit Ihren Kindern beim gemeinsamen Abendessen und unterhalten sich, als plötzlich Ihr Handy klingelt. Wie verhalten Sie sich? Lassen Sie sich bei der Familienzeit stören?
Solche Situationen gibt es wahrscheinlich in jeder Familie. Eigentlich wurde vereinbart, dass das Smartphone beim Essen keinen Platz hat. Aber wenn es bei Mama klingelt, meint sie vielleicht, dass es wichtig ist und geht trotzdem dran. Dabei sollten die Regeln doch für alle gelten, oder?
Seien Sie sich bewusst, dass Eltern und andere Erwachsene für Kinder eine wichtige Orientierungsfunktion haben. Kinder lernen von Ihnen, wie die Welt funktioniert und wie man sich in bestimmten Situationen verhält. Ihr Verhalten hat deshalb einen großen Einfluss darauf, wie Ihr Kind selbst Medien nutzt. Indem Sie vorleben, wie ein bewusster Umgang mit Medien aussehen kann, unterstützen Sie Ihr Kind dabei, zu lernen selbstständig, sinnvoll und verantwortungsvoll mit dem Smartphone und anderen Medien umzugehen.
Wenn Jugendliche älter werden, orientieren sie sich in ihrer Mediennutzung auch immer mehr an Gleichaltrigen und Ihr Einfluss als Eltern nimmt ab.
Vielleicht kommt es auch in Ihrer Familie manchmal wegen der Mediennutzung zum Streit, z. B. wenn Ihr Kind aus Langeweile zum Smartphone greift. Sie fänden es besser, wenn es stattdessen ein Buch lesen oder mit Freund*innen spielen würde. Überlegen Sie doch einmal, was Sie selbst in Ihrer freien Zeit tun. Schauen Sie Serien in der Mediathek oder daddeln manchmal einfach nur mit dem Handy? Dabei geht es nicht nur darum, welche Medien Sie nutzen, sondern auch wie oft, in welchen Situationen und welche Inhalte.
Sie können ja mal überlegen, wie das bei jedem Familienmitglied aussieht. Wie viel Zeit verbringt jede Person mit Medien und mit anderen Dingen? Ist das Verhältnis für Sie in Ordnung ist. Vereinbaren Sie mit Ihrer Familie Regeln zur Medienzeit und zu handyfreien Zeiten. Dazu können Sie z. B. gemeinsam einen Mediennutzungsvertrag erstellen. Oder nutzen Sie eine App, mit der Sie die Zeit am Bildschirm im Blick behalten können. Oft gibt es auch in den Handyeinstellungen die Möglichkeit, Bildschirmzeiten zu verfolgen oder Limits einzurichten.
Empfehlenswert ist es, bewusst bildschirmfreie Zeiten und Aktivitäten in den Familienalltag einzubauen, um die Medieninhalte verarbeiten zu können und dem Körper Bewegung zu gönnen.
Bleiben Sie immer im Austausch miteinander – auch wenn es um Medien geht. Durch Ihr Interesse am Medienkonsum Ihres Kindes bauen Sie Vertrauen auf. Dann nimmt Ihr Kind Sie auch ernst, wenn Sie Bedenken an bestimmten Apps oder Plattformen äußern oder es kommt zu Ihnen, wenn es unangenehmen Dingen bei der Mediennutzung begegnet. Gerade jüngere Kinder sollten mit Medien nicht allein gelassen werden. Sprechen Sie über das, was sie gesehen haben.
Reflektieren Sie auch Ihr eigenes Verhalten in den sozialen Netzwerken und halten sich selbst an die Ratschläge, die Sie Ihrem Kind geben – wie z. B. keine Fotos zu posten ohne die Einwilligung der darauf zu sehenden Personen.
Im Alltag geht es oft stressig zu und es ist manchmal schwierig, Abmachungen einzuhalten. Man ist dem Druck ausgesetzt, ständig erreichbar zu sein. Sprechen Sie auch darüber mit Ihrem Kind. Seien Sie ehrlich sich selbst gegenüber und zeigen Sie Verständnis für Ihr Kind. Hilfreich kann auch schon sein, gemeinsam zu schauen, welche Abmachungen gut laufen und welche weniger gut!
An dieser Schnitzeljagd, die mit einem Smartphone oder GPS-Gerät funktioniert, haben auch ältere Kinder und Jugendliche Spaß. Probieren Sie es aus und gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind auf diese besondere Schatzsuche.
Beim Geocaching werden mithilfe eines GPS-Empfängers kleine Schätze gesucht, die andere Spielende an unterschiedlichen Orten versteckt haben. Diese Caches befinden sich in Dosen oder Gefäßen unterschiedlicher Größe. Der jeweilige GPS-Standort wird auf einer Plattform registriert, z. B. bei geocaching.com oder opencaching.de und lässt sich per App speichern und abrufen. Wer einen Cache findet, trägt sich in ein sogenanntes Logbuch ein, das dem Cache beigelegt ist. Danach wird die Dose wieder verschlossen und an der gleichen Stelle versteckt, so dass die nächste Person ebenfalls danach suchen muss.
Geocaching ist ein beliebtes Hobby bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen. Die Schätze sind auf der ganzen Welt versteckt, so dass Sie auch im Urlaub auf die Suche gehen und spannende Orte entdecken können. Für einige Geocacher*innen geht es darum, möglichst viele Caches zu finden und sich in Logbücher auf der ganzen Welt einzutragen.
Es gibt Caches in unterschiedlichen Kategorien und Größen. Alle wichtigen Informationen dazu stecken in der Cache-Beschreibung. Bei manchen Caches wird eine besondere Ausrüstung für die Suche benötigt. Bei Rätselcaches müssen vorher Aufgaben gelöst werden, um die GPS-Koordinaten zu bekommen. Je nach Cache können schon Kinder ab 4 Jahren bei der Schatzsuche dabei sein. Ältere Kinder können schon selbst die Beschreibungen lesen und selbständiger bei der Suche sein.
Manche Caches sind nicht leicht zu finden. Das kann Kinder schnell frustrieren. Lesen Sie deshalb vorher genau die Cache-Beschreibung durch. Häufig finden sich in den Kommentaren des digitalen Logbuchs (unter jeder Cache-Beschreibung) noch wichtige Hinweise. Gelegentlich kommt es vor, dass ein Cache nicht mehr im Versteck ist, weil jemand ihn zerstört oder weggenommen hat.
In manchen Caches befinden sich Tauschgegenstände, wie eine Spielzeugfigur oder Münze. Manche Gegenstände haben eine Mission. Beispielsweise sollen sie durch Tausch in ein anderes Land oder einen anderen Ort gelangen. Alle Informationen dazu gibt es jeweils auf der Geocaching-Plattform. Eine wichtige Regel ist, dass Geocacher*innen unauffällig suchen, um nicht sogenannte Muggel auf den Cache aufmerksam zu machen. Das Wegschmeißen von Müll oder das Zerstören der Landschaft wird in der Geocaching-Community nicht gern gesehen und ist gegen die Regeln des Geocachings.
Ihr Kind liebt es, Fotos zu machen und möchte die eigenen Kunstwerke veröffentlichen? Für Instagram ist es vielleicht noch zu jung, aber im knipsclub kann es kindgerecht mehr übers Fotografieren lernen und sich darüber mit anderen austauschen.
Der knipsclub ist eine Foto-Community für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Hier können sie Fotos veröffentlichen, mit anderen teilen und sich darüber austauschen. knipsclub bietet dazu einen geschützten Raum im Internet. Über Blogbeiträge, Videoclips und Mitmachaktionen wie den „#desMonats“ lernen Kinder mehr über Fotografie und sicheres Verhalten im Internet, z.B. zu Themen wie Datenschutz, Urheberrechte und sichere Kommunikation mit anderen. Was ist ein Portrait, das richtige Licht, Wissenswertes über das Recht am eigenen Bild und vieles mehr – in den „knipstipps“ finden Kinder regelmäßig hilfreiche und praktische Tipps.
Viele Kinder lieben Bildergeschichten oder Comics und malen gerne. Mit Fotos können sie ihre Umwelt neu entdecken und lernen, mit (digitaler) Technik umzugehen. Kinder im Grundschulalter sind neugierig und wollen viel wissen. Viele sind bereits im Internet unterwegs, soziale Netzwerke werden immer interessanter. Im knipsclub können sie erste sichere Erfahrungen sammeln und lernen, worauf sie achten müssen, z.B., dass man nicht einfach Bilder von anderen ins Internet hochladen kann.
Nehmen Sie den Wunsch Ihres Kindes ernst, wenn es gerne seine Fotos mit anderen teilen und sich unabhängig im Netz bewegen möchte. Soziale Netzwerke wie Instagram bieten wenig Schutz und keine Begleitung für Kinder und sind erst ab einem Mindestalter von 13 Jahren empfohlen. Dort können sie auf Werbung, Cybermobbing und Cybergrooming stoßen, was sie überfordern oder ängstigen kann.
Im knipsclub können Sie Ihr Kind langsam an die Nutzung einer Foto-Plattform und Regeln des Internets heranführen. Für die kostenfreie Anmeldung Ihres Kindes müssen Sie eine schriftliche Einverständniserklärung hochladen. Machen Sie Ihr Kind mit den Regeln im Netz vertraut und entdecken Sie die Plattform gemeinsam. Starten Sie zum Beispiel ein gemeinsames Fotoprojekt. Dazu finden Sie hier einige Ideen.
Dieser Artikel ist Teil des Projekts „Eltern-Inspos zu Kinder-Partizipationsplattformen“, das im Rahmen des Förderprogramms „Kindgerechte digitale Angebote und Maßnahmen zur Orientierung“ der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) gefördert und in Zusammenarbeit von JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) umgesetzt wird.
Als weltweit größtes Videoportal ist YouTube mit seiner Vielfalt an Formaten und Themen bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Sie abonnieren die Kanäle ihrer Idole, beteiligen sich über Likes und Kommentare an der Community, posten selbst Videos und tauschen sich über die neuesten Clips und Trends aus.
YouTube bringt Herausforderungen mit sich wie z. B. personalisierte Werbung, nicht altersgerechte Inhalte oder Hate Speech. Jüngere Kinder können mit solchen Hürden noch nicht allein umgehen. Deshalb bietet der Anbieter Google Eltern mit YouTube Kids und der Elternaufsicht verschiedene Möglichkeiten, die YouTube-Nutzung ihres Kindes je nach Alter und Entwicklungsstand sicherer zu machen.
YouTube Kids ist eine spezielle Video-Plattform für Kinder. Sie filtert kindgerechte Inhalte mittels eines speziellen Algorithmus heraus und spielt sie in die App oder auf die Webseite ein. YouTube Kids ist einfach zu bedienen, eigene Videos können nicht hochgeladen werden.
Durch technische Fehler können ungeeignete Videos in YouTube Kids gelangen. Weitere Informationen zu dem Angebot bieten wir in diesem Elternguide-Artikel.
YouTube Kids bietet älteren Kindern nicht mehr ganz so viele Inhalte, die zu ihrem Alter und ihren Interessen passen. So werden zum Beispiel viele Let’s Play-Videos von Minecraft und Co herausgefiltert, die bei älteren Grundschulkindern hoch im Kurs sind. Haben Sie ein Kinder- und ein Eltern-Konto, können Sie einzelne Videos mit Ihrem Kind teilen und so das Angebot in YouTube Kids nach den Interessen Ihres Kindes erweitern.
Eine andere Möglichkeit ist die Elternaufsicht. Mit dieser Funktion bietet YouTube Eltern die Möglichkeit, die YouTube-Nutzung von Kindern altersgerecht einzustellen. Dafür müssen Eltern das Eltern- und Kinderkonto miteinander verknüpfen, zum Beispiel über Google Family Link. Wählen Sie in den Einstellungen des Kinderkontos die App „YouTube (Elternaufsicht)“ aus. In den „Inhaltseinstellungen“ können sie aus drei Einstellungsmöglichkeiten wählen, die wir im Folgenden erklären.
Diese weiteren Einstellungsmöglichkeiten bietet YouTube für jede Altersgruppe:
Auf Medien kindersicher und im Familienbereich von YouTube finden Sie weitere Tipps, wie Sie als Eltern YouTube sicher einstellen können.
Hinweis: Das Format YouTube Shorts zeigt einen Endlos-Feed an kurzen Videoclips und kann nicht mit Einstellungsfunktionen kontrolliert werden.
Bleiben Sie informiert über die Sicherheitseinstellungen auf YouTube und passen Sie nach Absprache mit Ihrem Kind und nach seinem Entwicklungsstand immer wieder an.
Wichtig: Einstellungen zum technischen Jugendmedienschutz ersetzen nicht die Medienerziehung. Ihr Kind kann trotzdem mit überfordernden Inhalten und Situationen konfrontiert werden. Bleiben Sie offen und interessiert und fragen Sie nach, welche Videos und Kanäle Ihr Kind begeistert und was genau es daran fasziniert. Fördern Sie die Medienkompetenz Ihres Kindes. Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen und möglichst wertfrei über Themen wie Werbung, Kommunikationsrisiken oder den Einfluss von Influencer*innen. So fühlt es sich bei Ihnen als Ansprechperson sicher und kann sich bei Problemen anvertrauen.
Mit Freund*innen chatten, Inhalte posten, Stars folgen – Social-Media-Angebote sind bei vielen Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs und wichtiger Teil ihres Alltags. In diesem Artikel stellen wir einige beliebte Plattformen und Apps vor und erklären, warum sie so faszinieren.
Tanz-Challenges, LipSyncs und Comedy – die chinesische Plattform TikTok bietet eine endlose Vielfalt an unterhaltsamen Kurzvideos und gehört zu den beliebtesten Social-Media-Apps bei Kindern und Jugendlichen. User*innen gestalten ihre Clips mit trendiger Musik, lustigen Effekten und kreativen Filtern. Ein besonderes Merkmal ist der Algorithmus, der im „Für-dich“-Feed personalisierte Inhalte passend zu den Vorlieben der Nutzer*innen anzeigt. Viralen Trends und Influencer*innen zu folgen, neue Funktionen und Videoformate zu entdecken und sich per Chat und Hashtags miteinander zu vernetzen, fasziniert Kinder und Jugendliche. TikTok birgt Risiken wie Datenschutzprobleme, ungeeignete Inhalte wie Kriegs-Videos, Pornografie oder Drogen und bringt Kommunikationsrisiken mit sich. Endloses Scrollen kann zur extremer Mediennutzung führen und digitalen Stress begünstigen. Für jüngere Kinder können Eltern die Kontrollfunktion Begleiteter Modus nutzen.
Instagram ist ein beliebtes soziales Netzwerk, auf dem Nutzer*innen Fotos und Videos teilen. Die App bietet Funktionen wie Stories, Reels und Livestreams und baut vor allem auf Ästhetik. Eine Vielzahl von Tools zur Bild- und Videobearbeitung wie Filter geben Nutzer*innen die Möglichkeit, sich kreativ auszudrücken. Die Plattform fördert Interaktion durch Likes, Kommentare und Direktnachrichten. Kinder und Jugendliche nutzen Instagram, um sich zu vernetzen, Vorbildern und Trends zu folgen und sich online darzustellen. Für junge Nutzer*innen ist es reizvoll, Selfies zu posten, ihre Wirkung auszutesten und schöne Momente mit Freund*innen und Familie zu teilen. Die Plattformgehört zum großen US-Internetkonzern Meta. Herausforderungen sind unter anderem die Scheinwelt der perfekten Selbstdarstellung und die Werbung durch Influencer*innen. Mit der Elternaufsicht lässt sich Instagram sicher einstellen und Nutzungszeiten kontrollieren.
Threads ist eine textbasierte App von Instagram, die speziell für den engen Freundeskreis entwickelt wurde. Die Funktionen von Threads sind der Plattform X ähnlich. Nutzer*innen können Fotos, Videos und Nachrichten mit ausgewählten Kontakten teilen sowie Echtzeit-Updates über ihren Standort, ihre Aktivitäten oder Stimmung anzeigen. Diese Intimität und die Verknüpfung mit Instagram machen Threads für Jugendliche attraktiv. Wie auf allen Social-Media-Plattformen bestehen Risiken in der Online-Kommunikation und in der Konfrontation mit gefährdenden Inhalten.
Snapchat ist eine Social-Media-App zum Teilen von Fotos und Videos. Die sogenannten „Snaps“ verschwinden nach 24 Stunden automatisch wieder. Die lockere, spontane Kommunikation und die lustigen Filter und Effekte machen die App bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Besonders für die Verbindung mit ihren Freund*innen nutzen junge Menschen die App. Snapchat belohnt mit der Funktion Snapstreaks den täglichen Austausch zwischen Freund*innen und vergibt Flammen-Symbole. Ist die Standortfunktion aktiviert, können User*innen auf der Snapmap sehen, wo sich die eigenen Kontakte gerade befinden. Snapchat-Nutzer*innen sind automatisch mit dem KI-Chatbot My AI befreundet, der Fragen beantwortet und wie ein „echter“ Freund chattet. Snapchat ist in Sachen Privatsphäre und Datenschutz herausfordernd und kann den Druck verstärken, ständig online sein zu müssen. Das Snapchat Family Center bietet Eltern Einstellungsmöglichkeiten wie den Aktivitätsüberblick und Inhaltskontrollen.
BeReal ist eine werbefreie Social-Media-App, in der Nutzer*innen spontane Schnappschüsse teilen. Einmal täglich erhalten alle Nutzer*innen gleichzeitig eine Benachrichtigung, um innerhalb von zwei Minuten ein Foto mit der Front- und Rückkamera aufzunehmen. Wer möchte, kann dabei seinen Standort teilen. Die Spontaneität und Echtheit machen die App bei Jugendlichen besonders beliebt. Per Kommentarfunktion und in BeReal-Gruppen können sich User*innen miteinander austauschen und vernetzen. Die Aufforderung, pünktlich ein Foto zu posten kann bei User*innen digitalen Stress auslösen und dazu verleiten, zu private Informationen preiszugeben.
Knipsclub ist eine sichere Fotocommunity, die Kinder kreativ und in geschütztem Rahmen an soziale Netzwerke heranführt. Kinder können hier unter pädagogischer Aufsicht Fotos teilen, bearbeiten und kommentieren. In Knipsclub teilen User*innen keine persönlichen Daten und alle Inhalte werden moderiert. Dies macht die Plattform zu einer guten Alternative für Eltern, die ihren Kindern einen sicheren Einstieg in soziale Medien ermöglichen möchten. Weitere geschützte Möglichkeiten sind Plattformen wie kindersache des DKHW oder das Kinderforum von Seitenstark. Diese Kinderwebseiten bieten altersgerechte Inhalte, regen zur Kreativität an und bieten moderierte Foren zu bestimmten Themen.
TikTok, Instagram, Snapchat, BeReal und Threads dürfen laut AGB ab 13 Jahren mit Zustimmung der Eltern genutzt werden. Achten Sie bei der Auswahl von Social-Media-Angeboten auf altersgerechte Medien für Ihr Kind. Wenn Ihr Kind noch jünger ist, bieten Sie ihm Alternativen wie den Knipsclub an, um den Einstieg in die Welt der Online-Vernetzung zu erleichtern. Begleiten Sie Ihr Kind aktiv beim Start mit dem eigenen Smartphone oder auf einer der beliebten Social-Media-Plattformen. Stellen Sie Smartphone und Apps kindersicher ein und sprechen Sie schon frühzeitig über Risiken bei der Social-Media-Nutzung. Klären Sie Ihr Kind über Themen wie Datenschutz, Kommunikationsrisiken und Community-Regeln auf. Bleiben Sie im Gespräch über Lieblingskanäle und Influencer*innen, um das Medienverhalten Ihres Kindes besser zu verstehen und zu unterstützen.
Eine Stunde im Internet fühlt sich manchmal wie wenige Minuten an. Dieses Gefühl kennen Erwachsene genauso wie Kinder. Eine neue Benachrichtigung, ein neuer Post, schnell noch das Level beenden und ganz kurz bei TikTok reinschauen – aber dann ist wirklich Schluss! Viele Apps sind so konzipiert, dass sie uns mit ständig neuen Reizen am Bildschirm halten. Dadurch wird es immer schwieriger, das Gerät einfach aus der Hand zu legen. Spezielle Apps zur Regulierung der Medienzeit oder Einstellungsmöglichkeiten wollen helfen, Medien bewusster zu nutzen.
Bildschirmzeit ist eine Funktion auf dem iPhone, iPad und MacBook, die Ihnen anzeigt, wie viel Zeit Sie täglich mit welchen Apps verbringen. Sie können bestimmte Apps für einen gewissen Zeitraum oder nach Ablauf einer festgelegten Zeit sperren. Außerdem ist es möglich, bestimmte Inhalte (z. B. altersbeschränkte Filme oder Spiele) zu blockieren. Mit Hilfe der Familienfreigabe – einer weiteren Funktion bei Apple – lassen sich diese Einstellungen auch auf anderen Geräten vornehmen.
So richten Sie die Bildschirmzeit ein:
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einrichtung der Bildschirmzeit finden Sie auf den Support-Seiten von Apple.
Bei Android-Geräten ist ab Android 9 Digital Wellbeing als Funktion in den Einstellungen integriert. Hier sehen Sie auf einen Blick, wie häufig das Smartphone und die einzelnen Apps verwendet wurden. Android bietet gleich drei Möglichkeiten zur Regulierung der Medienzeit:
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einstellung von Digital Wellbeing bietet Android ebenfalls an.
Kindersicherung auf Apple-Geräten: Bildschirmzeit bietet darüber hinaus die Möglichkeit, die Smartphone-Nutzung Ihres Kindes zu regulieren und beispielsweise Einkäufe im App Store oder Inhalte mit bestimmten Altersfreigaben zu verhindern. Eine genaue Anleitung zur Kindersicherung bietet der Apple-Support.
Kinderschutz bei Android-Geräten: Die Funktionen zum Kinderschutz sind bei Android-Geräten nicht direkt im Betriebssystem integriert. Über die kostenfreie App Google Family Link können Sie die Mediennutzung Ihres Kindes dennoch im Auge behalten. Genauere Informationen dazu bieten die Hilfe-Seiten von Google.
Sie sollten grundsätzlich bedenken, dass Ihr Kind sich durch die Regulierung seiner Mediennutzung von Ihnen kontrolliert fühlen könnte. Sprechen Sie deshalb offen mit Ihrem Kind über die Einstellungsmöglichkeiten und überlegen Sie gemeinsam, welche sinnvoll sind.
Da Ihr Kind mit der Zeit immer selbstständiger wird, sollten die Einstellungen regelmäßig überdacht werden. Je älter Ihr Kind ist, desto mehr weiß es natürlich auch, wie bestimmte Einstellungen zu umgehen sind. Wenn Sie Ihrem Kind Vertrauen entgegenbringen, gibt es dazu in der Regel aber keinen Grund.
Überlegen Sie auch gemeinsam, wie sie die Medienzeit und medienfreie Zeit in der Familie gestalten wollen. Gehen Sie dabei mit gutem Beispiel voran, indem Sie selbst einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien vorleben.
Bereits für die Allerkleinsten ist die Welt der Medien allgegenwärtig. Die miniKIM-Studie, initiiert vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest, bietet aufschlussreiche Daten über das Medienverhalten von Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Ergebnisse der neuesten Studie von 2023 zusammen und gibt praktische Tipps für Eltern.
Zugang zu Smart Devices: Die Studie zeigt, dass der Zugang zu intelligenten Geräten unter Kleinkindern zunimmt. Etwa jedes fünfte Kind besitzt ein eigenes Tablet und jedes zehnte Kind hat Zugang zu einem Smartphone. Diese Geräte werden häufig sowohl für Bildungszwecke als auch zur Unterhaltung genutzt.
Einstellungen der Eltern: Viele Eltern sind der Meinung, dass Smartphones viele Risiken für Kleinkinder bergen und eher kritisch zu sehen sind. Jedoch sieht auch etwa die Hälfte der Befragten Vorteile in der Nutzung, wie das Potenzial, Neues zu lernen und spielerische Bildung.
Streaming und Medienkonsum: Streaming-Dienste sind inzwischen auch bei den jüngsten Kindern beliebt und haben klassisches Fernsehen als Hauptquelle für Bewegtbildinhalte ergänzt oder sogar ersetzt.
Verantwortung und Medienerziehung: Die Studie betont die Wichtigkeit der begleiteten Mediennutzung, um eine sichere und positive Umgebung für Kleinkinder zu gewährleisten. Es wird empfohlen, dass Eltern die Medienaktivitäten ihrer Kinder überwachen und geeignete Inhalte auswählen.
Neben diesem Artikel bieten wir auch vertiefende Einblicke in die Mediennutzung älterer Kinder mit der KIM-Studie 2022 sowie von Jugendlichen mit der JIM-Studie.
Die Ergebnisse und weiterführende Informationen zur miniKIM-Studie 2023 finden Sie detailliert auf der Website des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest.
Medien sind allgegenwärtig und spielen eine zentrale Rolle im Alltag von Kindern. Die KIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest bietet regelmäßig Erkenntnisse über die Mediennutzung von Kindern zwischen sechs und 13 Jahren in Deutschland. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Ergebnisse der neuesten Studie von 2022 zusammen und gibt Tipps, wie Eltern ihre Kinder im Umgang mit Medien besser unterstützen können.
Neben diesem Artikel bieten wir auch vertiefende Einblicke in die Mediennutzung jüngerer Kinder mit der miniKIM-Studie sowie in die Mediengewohnheiten von Jugendlichen mit der JIM-Studie.
Die Ergebnisse und weiterführende Informationen zur KIM-Studie 2022 finden Sie detailliert auf der Website des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest.