Kinder wachsen heute selbstverständlich mit Medien auf. Umso wichtiger ist es, sie vor ungeeigneten Inhalten zu schützen und sie gleichzeitig dabei zu unterstützen, Medien sicher und selbstbestimmt zu nutzen. Gesetzliche Regelungen, technische Möglichkeiten und kindgerechte Angebote helfen dabei – ebenso wie Gespräche in der Familie.
Im Grundgesetz ist festgehalten, dass der Staat die Persönlichkeitsrechte aller Menschen schützen muss. Bei Kindern und Jugendlichen zählt dazu unter anderem, sie vor Einflüssen von Medien zu schützen, die für ihre Entwicklung schlecht oder gefährlich sein können. Die genauen Regelungen des Jugendmedienschutzes sind in verschiedenen Gesetzen festgelegt, vor allem im Jugendschutzgesetz und im Jugendmedienschutzstaatsvertrag. Beide legen fest, wie Medienangebote gestaltet sein und präsentiert werden müssen, um möglichst wenig Gefahr für Kinder und Jugendliche darzustellen.
Darüber hinaus gibt es die UN-Kinderrechtskonvention – hier ist international festgehalten, welche Rechte Kinder haben und welchen Schutz sie für ein gutes und sicheres Aufwachsen brauchen – auch im digitalen Raum. Kinder haben nicht nur ein Recht auf Schutz, sondern auch auf Teilhabe und Beteiligung. Sie sollen entsprechend ihres Alters in Entscheidungen einbezogen werden, die sie betreffen. Das gilt auch für die Mediennutzung. Deshalb ist es wichtig, gemeinsam mit Kindern Regeln zu entwickeln und ihre Perspektiven ernst zu nehmen.
Letztlich entscheiden Sie als Eltern, was für Ihr Kind das Beste ist. Beim Thema Mediennutzung legen Sie fest, wann Ihr Kind welche Geräte nutzen darf, welche Apps und Inhalte erlaubt sind und welche zeitlichen Vereinbarungen gelten. Die gesetzlichen Vorgaben und Alterskennzeichnungen bieten Ihnen Orientierung – und helfen, informierte Entscheidungen zu treffen.
Altersfreigaben gibt es schon lange: Kinofilme sind standardmäßig ab einem bestimmten Alter freigegeben, ebenso DVDs und Streaming-Inhalte. Auch Persönlichkeitsrechte aller Menschen und bestimmte Online-Angebote müssen gekennzeichnet werden – das verlangt der Jugendmedienschutz. Die Altersstufen reichen von „freigegeben ohne Altersbeschränkung“ über „ab 6“, „ab 12“, „ab 16 Jahren“ bis hin zu „keine Jugendfreigabe“.
Wichtig ist: Altersfreigaben sind keine pädagogischen Empfehlungen. „Ab 12 Jahren freigegeben“ bedeutet nicht, dass ein Spiel oder Film für alle Zwölfjährigen besonders geeignet ist. Es bedeutet lediglich, dass die Inhalte die Entwicklung dieser Altersgruppe nicht beeinträchtigten oder gefährden.
In der Familie können Alterskennzeichnungen ein guter Anlass sein, mit Ihrem Kind über Inhalte zu sprechen: Was gefällt ihm daran? Was verunsichert oder überfordert es vielleicht?
Alterskennzeichnungen dienen nicht nur der Orientierung, sondern auch als Grundlage für technische Schutzfunktionen. Sobald Kinder eigene Geräte nutzen – etwa das erste Smartphone – wird es schwieriger, alle Inhalte im Blick zu behalten. Kinderschutz-Apps oder Filterprogramme können Eltern dabei unterstützen, die Mediennutzung zu begleiten.
Diese Programme filtern jugendgefährdende Inhalte, bieten aber keinen hundertprozentigen Schutz. Zum einen, weil sich Inhalte im Netz ständig verändern. Zum anderen, weil Risiken wie Kontakt mit Fremden oder problematische Kommunikation unter Nutzer*innen schwerer zu filtern sind. Nutzen Sie Filter daher als ergänzendes Werkzeug, nicht als alleinige Lösung.
Tipp: Sollten Sie auf jugendgefährdende oder illegale Inhalte stoßen, können Sie diese bei der FSM-Beschwerdestelle melden.
Nicht nur Inhalte, sondern auch die Gestaltung von Apps und Geräten ist gesetzlich geregelt – insbesondere beim Thema Datenschutz. Kinder, Jugendliche und Erwachsene müssen die Möglichkeit haben, ihre Daten zu schützen und selbst zu entscheiden, welche Informationen sie preisgeben möchten.
Auf Smartphones lässt sich zum Beispiel steuern, auf welche Daten eine App zugreifen darf. Wenn Ihr Kind ein eigenes Gerät bekommt, schauen Sie sich die Datenschutz– und Sicherheitseinstellungen gemeinsam genau an und entscheiden Sie zusammen, welche Einstellungen sinnvoll sind.
Auch Plattformen wie TikTok, Instagram und Co. müssen ihren Nutzer*innen die Möglichkeit geben, sich darüber zu informieren, was mit ihren Daten passiert und eigene Entscheidungen zu treffen. Auch das sollten Sie mit Ihrem Kind besprechen und gemeinsam einstellen.
Neben rechtlichen und technischen Schutzmaßnahmen gibt es eine Vielzahl an hilfreichen Angeboten:
All diese Schutzmöglichkeiten, Empfehlungen und Hilfen können Sie nutzen, um mit Ihrem Kind die Medienwelt gemeinsam zu entdecken. Sprechen Sie über Erfahrungen, probieren Sie Dinge gemeinsam aus und reflektieren Sie, was gut läuft und was nicht.
So lernt Ihr Kind nach und nach, sich sicher in der digitalen Welt zu bewegen – mit Ihrer Begleitung, aber auch zunehmend selbstständig.
Mit Medien können Kinder lernen, kreativ sein, sich entspannen und Spaß haben. Für Kinder ab dem Grundschulalter ist es wichtig, dass sie einen bewussten und zunehmend selbstständigeren Umgang mit Medien entwickeln. Als Eltern sind Sie dafür verantwortlich, dass der Medienkonsum nicht ausufert. Hilfreich sind gemeinsame Regeln für eine Mediennutzung in der Familie.
Kinder im Grundschulalter brauchen klare Regeln. Sie geben Sicherheit und helfen, Medien bewusst zu nutzen. Vereinbaren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind:
Kinder akzeptieren Regeln besser, wenn sie mitentscheiden dürfen. Überlegen Sie gemeinsam, was sinnvoll ist – und was passiert, wenn eine Regel gebrochen wird. Ein Mediennutzungsvertrag kann helfen, alles festzuhalten. Achten Sie darauf, Medienverbote nicht als Druckmittel einzusetzen.
Passen Sie die Medienregeln dem Entwicklungsstand Ihres Kindes an. Ab dem Jugendalter können zum Beispiel feste Medienzeiten langsam abgeschafft werden. Dennoch sollte es Regeln geben, welche Medien zu welchen Zwecken genutzt werden dürfen, zum Beispiel mit dem ersten eigenen Smartphone. Eine Begleitung durch die Eltern ist auch im Jugendalter noch wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Mediennutzung. Fragen Sie nach, wie und warum es was nutzt und wie es damit klarkommt. Seien Sie auch bei Problemen immer ansprechbar.
Spiele sind für viele Kinder besonders faszinierend – bergen aber auch Herausforderungen. Stellen Sie gemeinsam klare Regeln für Computerspiele auf:
Regeln zur Medienzeit sind oft schwer durchzusetzen – technische Hilfsmittel können dabei unterstützen. Jugendschutzfunktionen in Betriebssystemen, Einstellungen in Geräten, Apps und Spielen sowie Kinderschutz-Apps helfen, Zeitlimits und Pausenzeiten einzuhalten und Inhalte zu filtern. Allerdings sollte Ihr Kind nach und nach lernen, das Smartphone oder Tablet nach Ablauf der Bildschirmzeit von sich aus zur Seite zu legen. So übt und verinnerlicht es einen bewussten Umgang mit Medien.
Jüngere Kinder sollten neue Apps und Computerspiele nur gemeinsam mit den Eltern installieren. Mit zunehmendem Alter können Sie Ihrem Kind dann Schritt für Schritt mehr Verantwortung übertragen und die technischen Einstellungen altersgemäß anpassen.
Früher oder später hören viele Eltern: „Alle anderen haben schon ein Smartphone/spielen Konsole/dürfen TikTok nutzen!“ Lassen Sie sich davon nicht unter Druck setzen. Kinder vergleichen sich, doch jedes Kind ist anders. Erklären Sie Ihrem Kind Ihre Entscheidungen und beziehen Sie es altersgerecht mit ein. Ihr Kind wird im Schulalter zunehmend durch Freund*innen beeinflusst. Es kann helfen, sich mit anderen Eltern auszutauschen und ggf. gemeinsame Grundregeln im Klassen- oder Freundeskreis abzusprechen.
Als Eltern sind Sie eine wichtige Orientierung für Ihr Kind. Nehmen Sie Ihre Vorbildfunktion deshalb bewusst wahr – auch bezogen auf den Umgang mit Medien. Bestimmte Regeln sollten für alle gelten. Sie können beispielsweise vereinbaren, dass Smartphones nichts beim Essen zu suchen haben oder smartphonefreie Familientage einrichten.
Statt Mediennutzung nur zu reglementieren, lohnt es sich, bewusst gemeinsame Medienerlebnisse zu schaffen. Ein wöchentlicher Filmabend mit der Familie oder gemeinsames Musikhören am Wochenende stärken den Familienzusammenhalt und bieten gleichzeitig Gelegenheiten, über Inhalte zu sprechen, Medienvorlieben zu entdecken und Werte zu vermitteln.
Haben Sie schon mal diese schönen Fotos gesehen, auf denen mit Licht gemalt oder geschrieben wurde? Die Bilder sehen spektakulär aus und lassen sich sogar mit dem Smartphone umsetzen.
Lightpainting heißt übersetzt Malen mit Licht. Dabei werden Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen bzw. bei Dunkelheit aufgenommen. Taschenlampen, LED-Lichter oder Wunderkerzen dienen als Lichtquellen. Mit ihnen lassen sich Bilder, Symbole oder Buchstaben in die Luft malen und auf einem Foto festhalten. Dabei entstehen wunderschöne Lichtmalereien. Die Technik, um selbst Lightpainting zu machen, haben viele Familien zu Hause. Denn mit vielen Smartphones ist Lightpainting möglich.
Bildquelle: Unsplash/Brunetto Ziosi
Lightpainting kann ein schönes Medienprojekt mit der ganzen Familie sein. Schon kleine Kinder (ab ca. 3 Jahren) können mitmachen, indem sie Lichtquellen bewegen. Ältere Kinder können lernen, wie Lichtmalerei mit dem Smartphone funktioniert. Alle können dabei gemeinsam ihre Kreativität ausleben.
Für ein solches Projekt reichen ein Smartphone, ein abgedunkelter Innenraum (mit etwas Erfahrung ist es draußen möglich) und ein paar farbenfrohe Lichtquellen., z. B.:
Sie benötigen ein Smartphone, dessen Kamera-App eine längere Belichtungszeit (Langzeitbelichtung) ermöglicht. Ob Ihr Gerät das kann, lässt sich in der Kamera-App prüfen: Suchen Sie dort nach einem „Pro-Modus“ oder „Manuellen Einstellungen“. Falls Sie dort die Belichtungszeit (meist mit „S“ oder „Shutter Speed“ bezeichnet) auf etwa 10 bis 30 Sekunden einstellen können, ist Ihr Smartphone geeignet. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es spezielle Kamera-Apps zum Herunterladen (z. B. Wow! Stuff Light Painting für Android und iOS).
Eine nächtliche Aktion in den Sommerferien draußen oder im Winter drinnen begeistert Groß und Klein. Beachten Sie, dass es ein bisschen Übung braucht, bis tolle Bilder entstehen. Mit etwas Geduld können Sie kleine Fotoprojekte wie z. B. ein Neujahrsfoto mit Wunderkerzen und den Jahreszahlen, ein Foto von vorbeifahrenden Autos auf der Autobahn oder Ihr Kind als Superheld*in mit Umhang oder Flügeln realisieren. Gemeinsam mit Ihrem Kind fallen Ihnen bestimmt viele kreative Motive ein!
Übrigens: Wenn Sie eine Digitalkamera mit einem Stativ haben, gelingen qualitativ noch bessere Lichtmalereien. Prüfen Sie, ob Sie an Ihrer Kamera längere Belichtungszeiten von ungefähr 30 Sekunden einstellen können. Auf der Webseite der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen finden Sie eine Bildanleitung zum Lightpainting mit der Kamera, die auch für Kinder leicht verständlich ist.
Mehr zum Thema Lightpainting und Fotografie mit Kindern gibt es auch bei den Kamerakindern und bei der Foto-Community Knipsclub. In diesem KiKA-Video zeigt ein Fotokünstler, mit welchen Leuchtmitteln schöne Effekte entstehen.
Snapchat ist eine kostenfreie Social-Media- und Chat-App zum Teilen von Fotos und kurzen Videos (Snaps) und Nachrichten. Das Besondere daran: Die Inhalte sind nur kurz sichtbar und verschwinden danach automatisch.
Mit Snapchat können Nutzer*innen Fotos und kurze Videos als Nachricht oder als Story an Kontakte versenden. Diese Snaps, also Schnappschüsse, sind nur für bis zu 24 Stunden sichtbar und „zerstören“ sich danach selbst. Die Fotos und Videos können mit unzähligen Filtern und Effekten bearbeitet werden. Neben privaten Storys von Freund*innen gibt es Inhalte von Stars und Marken. Snapchat zeichnet sich durch vielfältige Funktionen aus:
Neben der kostenfreien Version bietet Snapchat das kostenpflichtige Zusatzangebot Snapchat+ an. Damit können Kinder und Jugendliche in einer Art Premium-Version neue, noch nicht offiziell veröffentlichte Funktionen testen – etwa zusätzliche Designmöglichkeiten, mehr Informationen über Story-Aufrufe oder neue Optionen zur Gestaltung ihres Avatars, dem sogenannten „BitMoji“.iten, mehr Informationen über Story-Aufrufe oder neue Optionen zur Gestaltung ihres Avatars, dem sogenannten „BitMoji“.
Die App gehört zu den beliebtesten Anwendungen bei Jugendlichen ab 13 Jahren. Teenager*innen nutzen Snapchat sehr gern, um sich mit ihren Freund*innen auszutauschen. Dazu werden statt Text einfach Bilder und Videos versendet. Die Nutzung der Spaßfilter, Videos, die mit Musik unterlegt werden können, und selbst verschwindende Nachrichten machen den Reiz der App aus. Snapchat wirkt jugendlicher und verspielter als z. B. Instagram. Die Kommunikation erscheint Jugendlichen privater, da nur mit einzelnen Kontakten oder in Gruppen Inhalte ausgetauscht werden. Auf der „Snap Map“ werden Personen als Avatare dargestellt, weshalb sie wie ein Spiel wirkt.
Die Inhalte auf Snapchat verschwinden nicht vollständig, sondern sind nach einer bestimmten Zeit einfach nicht mehr direkt sichtbar. Mit etwas technischem Wissen können sie jedoch auf dem Gerät wiederhergestellt werden. Außerdem können Bilder leicht per Screenshot oder Bildschirmaufnahme gespeichert werden. Zwar erhält der Absender in der Regel eine Benachrichtigung darüber – doch auch das lässt sich mit bestimmten Tricks umgehen.
Es kann problematisch sein, wenn Kinder und Jugendliche sehr persönliche oder sogar intime Bilder und Videos verschicken – diese könnten etwa beim Cybermobbing gegen sie verwendet werden. Da viele Inhalte täglich versendet werden, ist die Kontrolle darüber schwer. Deshalb ist es wichtig, dass Nutzende wissen, wie sie Kontakte blockieren oder Inhalte melden können, vor allem bei unerwünschten Nachrichten. Kritisch ist auch die „Snap Map“, die bei jedem Öffnen der App den eigenen Standort aktualisiert – daraus lassen sich leicht Rückschlüsse auf Wohnort, Schule oder Hobbys ziehen.
Auch bestimmte Inhalte können für Kinder und Jugendliche problematisch sein. Dazu zählen nicht altersgemäße Bilder ebenso wie unangemessene Werbung oder Snaps von Marken und Produkten.
Bei Snapchat gibt es ein Belohnungssystem mit Emojis. Neben den Namen der Kontakte tauchen kleine Symbole auf, die zeigen, wie eng man mit jemandem befreundet ist. Eine Flamme mit einer Zahl bedeutet zum Beispiel, wie viele Tage man sich hintereinander Snaps geschickt hat. Laut aktueller JIM Studie sammelt jede*r dritte Jugendliche täglich Snapchat-Flammen. Solche Emojis können bei Kindern und Jugendlichen den Druck auslösen, täglich Bilder zu verschicken, um Freundschaften in der App „aufrechtzuerhalten“.
Die Nutzung von Snapchat ist laut den AGB des Anbieters Snap Inc. Jugendlichen ab 13 Jahren nur mit der Erlaubnis ihrer Eltern gestattet. Es erfolgt allerdings keine technische Prüfung der Altersangabe.
Die Verbreitung von nicht jugendfreien Inhalten (z. B. Pornografie) ist verboten. Minderjährige dürfen keine Nacktbilder oder sexuell aufreizenden Inhalte posten oder versenden. Verstöße können über das Snapchat-Sicherheitscenters gemeldet werden. Nutzer*innen können andere blockieren und melden; Verstöße gegen die Snapchat-Richtlinien werden von Snapchat-Content-Moderator*innen geprüft.
Snapchat sammelt laut Datenschutzbestimmungen viele Daten seiner Nutzer*innen, unter anderem auch bei der Nutzung von KI-Diensten wie My AI. Die Daten werden laut Anbieter verschlüsselt übertragen, können aber für personalisierte Werbung und Analysezwecke genutzt und an Drittanbieter weitergegeben werden.
Über das „Family Center“ können Eltern in der App verschiedene Kontrollfunktionen nutzen.
Wenn Ihr Kind Snapchat nutzen möchte, sprechen Sie gemeinsam über mögliche Kommunikationsrisiken wie unerwünschte Kontakte. Gehen Sie die Privatsphäre-Einstellungen zusammen durch und klären Sie, dass versendete Bilder per Screenshot gespeichert werden können. Ihr Kind sollte nur Personen hinzufügen, die es wirklich kennt. Eine gute Übersicht bietet das Jugendangebot Handysektor.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Snap Map: Welche Folgen hat es, wenn der eigene Standort sichtbar ist – und ist das wirklich nötig? Oft wird der Standort automatisch beim Öffnen der App geteilt. Das lässt sich im „Geistmodus“ (Ghost Mode) oder durch das Entziehen der Standortfreigabe verhindern. Nutzt ein Kontakt Snapchat+, sollte besonders auf das Deaktivieren der Tracking-Funktion geachtet oder die Person notfalls blockiert werden.
Das Emoji-Belohnungssystem kann dazu führen, dass Ihr Kind ständig online sein möchte – aus Angst, etwas zu verpassen (FOMO) oder Freundschaften zu verlieren. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber und ermutigen Sie es, Freundschaften auch im echten Leben und unabhängig von Apps wie Snapchat zu pflegen.
Nutzen Sie – in Absprache mit Ihrem Kind – die Kontrollfunktionen über das Family Center von Snapchat. Dort erhalten Sie z. B. einen Überblick zu den Aktivitäten ihres Kindes und können Einstellungen wie die Einrichtung von Inhaltskontrollen in der App oder das Deaktivieren des Chatbots My AI vornehmen. Um sich mit dem Konto des Kindes zu verbinden, wird ein eigener Snapchat-Account benötigt. Ihr Kind muss der Verbindung selbst zustimmen. Im Snapchat Family Safety Hub finden Sie kompakte Infos, Videos und Leitfäden zu Funktionen wie Snap Map, Sicherheitseinstellungen und Altersfreigaben.
Ihr Kind spielt digitale Spiele – am Computer, an der Konsole oder am Smartphone. Doch was ist bei der Auswahl von Spielen zu beachten und was hilft bei der Orientierung? In diesem virtuellen Elternabend dreht sich alles um Games, Jugendschutz, Alterskennzeichen und was diese für Familien bedeuten. Gemeinsam mit der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) erklären wir, wie die Alterseinstufung bei Spielen funktioniert und auf was Eltern für einen sicheren Umgang mit Games besonders achten sollten. Außerdem erhalten Sie praktische Tipps, wie der Familienalltag mit digitalen Spielen sicher gestaltet werden kann.
Nutzen Sie die Gelegenheit, live dabei zu sein und Ihre Fragen an unsere Expert*innen zu stellen – wir stehen für den Austausch bereit und liefern wertvolle Impulse für den Familienalltag!
Datum: 17.09.2025 | Zeit: 17 bis 18 Uhr
Referent*innen: Melanie Endler und Maurice Matthieu (USK)
Moderation: FSM e.V.
Plattform: Der virtuelle Elternabend wird über das Tool „Zoom“ realisiert.
Datenschutzhinweis: Zoom ist ein Service der Zoom Video Communications Inc., die ihren Sitz in den USA hat. Wir nutzen Zoom über den deutschen Betreiber easymeet24. Serverstandort von easymeet24 ist Europa. Weiterhin haben wir innerhalb des Dienstes Zoom die Konfigurationen mit dem höchsten Daten- und Sicherheitsschutz gewählt.
Bitte nehmen Sie auch von unserer Datenschutzerklärung Kenntnis.
Anmeldung:
Scrollen, tippen, liken – gerade bei Jugendlichen ist Social Media ein ständiger Begleiter. Doch auch Erwachsene kennen das: Der schnelle Blick aufs Smartphone wird zur Stunde im Feed. Umso wichtiger sind bewusste Pausen. Immer mehr Plattformen erkennen das und bieten Funktionen an, die beim digitalen Abschalten helfen sollen. Wir zeigen, welche Möglichkeiten es gibt – und wie Sie als Eltern gemeinsam mit ihren Kindern gesunde Online-Gewohnheiten fördern können.
Permanente Erreichbarkeit, ständige Reize, ununterbrochene Bildschirmzeit – das überfordert auf Dauer Körper und Geist. Gerade für Kinder und Jugendliche, deren Gehirne sich noch entwickeln, ist regelmäßiges Abschalten entscheidend. Zu viel Medienzeit kann sich negativ auf Schlaf, Konzentration und Wohlbefinden auswirken.
Digitale Pausen helfen dabei, einen bewussteren Umgang mit Medien zu entwickeln. Sie schaffen Raum für Entspannung, soziale Interaktion im echten Leben – und können auch Stress reduzieren. Denn viele Jugendliche berichten von einem Druck, immer „up to date“ zu sein oder sofort auf Nachrichten zu reagieren. Pausen sind nicht Verzicht, sondern Erholung.
Viele Plattformen und Gerätehersteller haben inzwischen Tools entwickelt, mit denen sich Nutzungszeiten begrenzen oder Auszeiten einbauen lassen. Sie sprechen dabei gezielt jüngere Zielgruppen an – aber auch Eltern können viele der Funktionen mitnutzen oder gemeinsam aktivieren.
Beide Plattformen bieten in ihren App-Einstellungen Funktionen an, die an digitale Pausen erinnern. Nutzer*innen können sich benachrichtigen lassen, wenn sie eine bestimmte Nutzungsdauer überschreiten („Take a Break“, auf Deutsch: „Mach eine Pause“) oder tägliche Limits setzen. Im Meta Family Center lassen sich verknüpfte Jugendkonten verwalten – inklusive Zeitfenstern und Aktivitätsberichten.
Gut zu wissen: Instagram blendet bei langen Scroll-Phasen gelegentlich automatisch Pausenhinweise ein – insbesondere bei jüngeren Nutzer*innen.
TikTok hat mehrere Schutzfunktionen, darunter ein Bildschirmzeit-Dashboard, tägliche Limits und Hinweise auf Pausen. Für unter 18-Jährige gilt standardmäßig eine maximale Nutzungszeit von 60 Minuten pro Tag – darüber hinaus ist ein Passwort nötig. Zusätzlich lassen sich Ruhezeiten definieren, etwa während der Hausaufgabenzeit oder nachts. Ein wöchentliches Aktivitäts-Update gibt Jugendlichen Einblick in ihre Nutzung – und regt zur Selbstreflexion an.
Die Plattform bietet unter „YouTube-Zeit ansehen“ Einblicke in das persönliche Nutzungsverhalten. Über die Funktion „Pause einlegen“ können regelmäßige Erinnerungshinweise aktiviert werden, etwa alle 15 oder 30 Minuten. Auch Schlafenszeiten lassen sich einstellen, dann werden keine Benachrichtigungen gesendet.
Tipp: YouTube Kids bietet zusätzlich elterngesteuerte Timer, um die Videonutzung automatisch zu begrenzen.
Mit der Funktion „Bildschirmzeit“ können Eltern tägliche Zeitlimits für Apps festlegen, Ruhezeiten definieren oder bestimmte Inhalte sperren. Alle Einstellungen lassen sich über die Familienfreigabe zentral verwalten. Apple zeigt zudem detaillierte Reports über die tägliche und wöchentliche Nutzung. Die „Downtime“-Funktion blockiert alle Apps außer den von den Eltern freigegebenen – etwa für Hausaufgaben oder Schlafenszeit.
Über das integrierte Tool „Digitales Wohlbefinden“ lassen sich Zeitlimits setzen, Benachrichtigungen pausieren und die App-Nutzung auswerten. Der Fokus-Modus blendet ablenkende Apps für festgelegte Zeiträume aus – etwa für Schulzeiten oder Lerneinheiten. Auch Entspannungsmodi vor dem Einschlafen sind verfügbar.
Android-Geräte bieten auch die Möglichkeit, beruhigende Schlafenszeit-Routinen mit Musik oder Bildschirm-Dimmung zu koppeln.
Übrigens: Neben den systemeigenen Funktionen gibt es auch zahlreiche Apps von Drittanbietern, die beim bewussteren Umgang mit Bildschirmzeit unterstützen können – zum Beispiel Forest (für iOS) oder StayFree (für Android). Viele dieser Anwendungen arbeiten mit spielerischen Elementen wie Belohnungssystemen: Wer das Smartphone für eine bestimmte Zeit nicht nutzt, „pflanzt“ etwa einen digitalen Baum oder sammelt Punkte.
Allerdings zeigt die Erfahrung: Je verspielter solche Apps gestaltet sind, desto eher verleiten sie dazu, doch wieder mehr Zeit am Bildschirm zu verbringen. Hier lohnt es sich, genau hinzuschauen, was wirklich hilft – und was eher ablenkt.
Die Tools können ein guter Anfang sein – sie sind aber kein Selbstläufer. Kinder (und Erwachsene) finden oft Wege, Limits zu umgehen oder Benachrichtigungen zu ignorieren. Entscheidend ist deshalb nicht nur die technische Lösung, sondern das Gespräch darüber: Warum wollen wir digitale Pausen einbauen? Wie fühlen wir uns nach langen Bildschirmzeiten – und wie nach einer Pause?
Gerade bei Jugendlichen sollte die Nutzung solcher Funktionen nicht als Strafe, sondern als Unterstützung verstanden werden. Hilfreich ist es, gemeinsam Regeln zu entwickeln – und auch die Eltern dürfen Vorbild sein.
Digitale Pausen sind kein reines Kinderthema – sie funktionieren am besten, wenn sie in der ganzen Familie verankert sind. Eltern können durch ihr eigenes Verhalten viel bewirken. Hier einige Tipps:
Gemeinsam testen: Probieren Sie Pausenfunktionen mit Ihrem Kind aus – als Experiment, nicht als Kontrolle.
Pausen sichtbar machen: Vereinbaren Sie bildschirmfreie Zeiten – etwa beim Essen, abends oder in bestimmten Räumen.
Über Gefühle sprechen: Was stresst am Online-Sein? Wann tut es gut, mal Pause zu machen?
Alternativen bieten: Helfen Sie Ihrem Kind, in Pausen etwas Schönes zu tun – lesen, malen, rausgehen.
Vorbild sein: Lassen sie sich auch als Erwachsene an eigene Pausen erinnern bzw. legen Sie selbst das Smartphone bewusst weg. Kinder orientieren sich stark an dem, was sie bei ihren Eltern sehen.
Zum Ende der Grundschulzeit bekommen viele Kinder ein eigenes Smartphone. Damit können sie unterschiedliche Dinge machen und haben Zugang zum Internet. Neben vielen tollen Möglichkeiten sind Kinder damit aber auch Risiken ausgesetzt. Es ist besonders wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren sprechen und gemeinsam Sicherheitseinstellungen am Smartphone vornehmen.
Ohne, dass Ihr Kind etwas bemerkt, hinterlässt es durch die Benutzung eines Messengers und anderer Apps sowie durch das Surfen im Netz Datenspuren. Erklären Sie Ihrem Kind die verschiedenen Smartphone-Funktionen, und wie es diese sinnvoll einstellen kann: WLAN, Bluetooth und der Standort sollen standardmäßig ausgeschaltet bleiben und nur aktiviert werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Zum Beispiel ist GPS nötig, wenn Ihr Kind den Weg zu einem bestimmten Ort mit Hilfe einer Karten-App sucht. Überprüfen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam die App-Berechtigungen in den Einstellungen. So vermeiden Sie zum Beispiel, dass Apps ohne Grund auf die Kamera zugreifen oder Daten mit anderen Geräten und Netzwerken austauschen. Klären Sie Ihr Kind über Betrugsmaschen im Netz auf, wie zum Beispiel Spam-Mails oder Phishing. Eine zusätzliche Sicherheit bieten Virenscanner-Apps, die vor unerwünschten Viren und vor Gefahren wie dem Diebstahl von Daten, Abofallen oder Fake-Angeboten schützen können.
Für eine sichere Nutzung von Gerät und Apps ist es wichtig, Codes und Passwörter zu nutzen. Das Handy Ihres Kindes sollte nur nach Eingabe eines Codes zu benutzen sein, damit Fremde keinen Zugriff auf persönliche Daten haben. Richten Sie mit Ihrem Kind gemeinsam einen sicheren Passwortschutz ein. Das gilt auch für die Registrierung bei Social-Media-Diensten und Apps. Sichere Passwörter bestehen aus mindestens zwölf Zeichen und enthalten neben Buchstaben auch Sonderzeichen und Zahlen. Je nach Gerät kann zum Entsperren auch ein Fingerabdruck Ihres Kindes verwendet werden (z. B. Touch-ID bei iOS). Tipps zur Erstellung von sicheren Passwörtern gibt es – z. B. bei Handysektor. Bei jüngeren Kindern empfiehlt es sich, dass mindestens auch ein Elternteil die Kombination zur Bildschirmentsperrung und das Passwort kennt.
Bei Android können Sie im Play Store die Installation von Apps sperren lassen bzw. für die Installation oder In-App-Käufe ein Passwort festlegen. Aktivieren Sie hierfür die Jugendschutzeinstellungen. Sie können auswählen, welche Apps Ihr Kind auch ohne Passwort installieren kann.
iOS-Geräte bieten noch mehr Möglichkeiten in den eigenen Geräteeinstellungen. Unter Bildschirmzeit haben Sie die Option, Einschränkungen vorzunehmen und dafür einen eigenen Code zu vergeben. Sie können dann z. B. die Verwendung von bestimmten Apps erlauben oder verwehren. Es lassen sich auch Filme, Musik, Apps und TV-Sendungen mit einer höheren Altersfreigabe automatisch sperren. iOS kann Web-Inhalte in Safari und Apps automatisch filtern und ausblenden. Nehmen Sie auch im Apple App Store Sicherheitseinstellungen vor und beschränken Sie zum Beispiel In-App-Käufe mit einem Passwort.
Darüber hinaus sind zusätzliche Kinderschutz-Apps empfehlenswert:
Um Kostenfallen zu vermeiden, kann ein Tarif mit beschränktem Datenvolumen nützlich sein.
Achten Sie darauf, auch bei Social-Media-Apps gewisse Einstellungen für die Privatsphäre und Sicherheit Ihres Kindes vorzunehmen und zum Beispiel Instagram sicher zu nutzen. Manche Plattformen bieten mittlerweile spezielle Schutz- und Privatsphäre-Einstellungen jüngere Nutzer*innen an. Diese sogenannten Jugendkonten oder Teen-Profile sind Kinder unter 16 Jahren gedacht und enthalten automatisch aktivierte Schutzfunktionen, wie eingeschränkte Sichtbarkeit, strengere Kontaktmöglichkeiten und zusätzliche Sicherheitseinstellungen. Zusätzlich gibt es auf einigen Plattformen spezielle Eltern- oder Begleitungsmodi – z. B. der begleitete Modus bei TikTok. Auch die YouTube-Nutzung Ihres Kindes lässt sich je nach Alter und Entwicklungsstand sicherer gestalten. Wichtig ist, dass Ihr Kind sich bei allen Apps mit dem korrekten Alter registriert. Nur so werden die altersgerechten Einstellungen aktiviert.
Für weitere Informationen zu sicheren Smartphone-Einstellungen lohnt es sich, die Seite medien-kindersicher.de zu besuchen. Hier gibt es hilfreiche, technische Schutzlösungen für alle Geräte, Dienste und Apps Ihres Kindes Schritt für Schritt erklärt.
Denken Sie auch daran, auf dem Smartphone Ihres Kindes regelmäßig Software-Updates durchzuführen, um Sicherheitslücken zu schließen und das Risiko von z. B. Viren zu minimieren. Zusätzlich empfiehlt es sich, regelmäßig gemeinsam mit Ihrem Kind die installierten Apps zu überprüfen und nicht mehr benötigte Anwendungen zu löschen.
Empfehlenswert ist die Installation der fragFINN-App. Diese Kindersuchmaschine bietet einen geschützten Surfraum mit geprüften Internetseiten. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Kind nur auf altersgerechte und unbedenkliche Inhalte zugreifen kann, sowohl für schulische Recherche als auch für Freizeitaktivitäten.
Smartphones bringen einige Funktionen mit, um das Chatten, Surfen im Netz und die Nutzung von Apps für Ihr Kind sicherer zu gestalten. Dennoch ersetzen diese Einstellungen am Gerät oder Jugendschutz-Apps nicht die Begleitung durch Sie als Eltern. Ihr Kind sollte immer verstehen, warum gewisse Websites oder Apps gesperrt oder die GPS-Ortung deaktiviert bleiben sollte. Orientieren Sie sich bei der Kontrolle und Sicherheit außerdem immer am Alter und der Entwicklung Ihres Kindes. Greifen Sie besonders bei Jugendlichen nicht zu stark in die Privatsphäre Ihres Kindes ein. Versuchen Sie aber immer, im Gespräch mit Ihrem Kind zu bleiben und als Ansprechperson bei Fragen oder Unsicherheiten da zu sein.
Schaut Ihr Kind täglich dabei zu, wie ältere Geschwister oder Freund*innen soziale Medien nutzen? Vielleicht interessiert es sich auch schon für Plattformen wie Instagram, TikTok und Co? Social-Media-Apps stellen hohe Anforderungen an die Medienkompetenz junger Nutzer*innen. Die neue App NYZZU setzt genau hier an: Sie wurde speziell für Kinder, Jugendliche und Familien entwickelt. Sie möchte einen geschützten Raum bieten, in dem Privatsphäre, Sicherheit und ein verantwortungsvoller Medienumgang im Mittelpunkt stehen.
NYZZU ist ein soziales Netzwerk, in dem Nutzer*innen erste Schritte in digitalen Netzwerken machen können – altersgerecht und ohne überfordernde Inhalte.
Ähnlich wie bei anderen bekannten Plattformen teilen Nutzer*innen Fotos und Videos mit ihren Kontakten. Auch das Liken und Kommentieren von Beiträgen ist möglich. Im Gegensatz zu anderen Apps verzichtet NYZZU auf Algorithmen. Die Beiträge im Feed erscheinen in chronologischer Reihenfolge. So behalten die Nutzer*innen den Überblick, was ihre Freund*innen wann posten. In Gruppen lassen sich Inhalte mit mehreren Personen teilen. Eine klassische Chatfunktion gibt es nicht.
Sicherheit und Datenschutz haben bei NYZZU oberste Priorität: Freundschaften können nur zwischen Personen geschlossen werden, die sich gegenseitig im Adressbuch gespeichert haben. Dieser Schutzmechanismus soll verhindern, dass Kinder mit unerwünschten Kontakten interagieren. Persönliche Inhalte können “privat” zwischen zwei Personen geteilt werden oder für die gemeinsamen Freund*innen sichtbar gemacht werden. Alle Beiträge können zudem jederzeit gelöscht werden. Die Screenshot-Funktion ist deaktiviert, um die Verbreitung von Inhalten über die App hinaus zu verhindern.
NYZZU übernimmt viele Funktionen von klassischen sozialen Medien und unterscheidet sich dennoch von ihnen. Die neue App legt den Schwerpunkt nicht auf die beliebtesten oder viralsten Inhalte, sondern auf alltägliche, persönliche Beiträge aus dem ganz normalen Leben. Ein Like auf NYZZU kann für Kinder und Jugendliche eine größere Bedeutung haben als auf anderen Plattformen, da es weniger um die öffentliche Anerkennung geht und mehr um den Austausch mit Freund*innen und Familie. Die Abwesenheit von Algorithmen und Influencer*innen verringert den Druck und das Suchtpotenzial.
Kinder und Jugendliche können die App als digitales Fotoalbum nutzen, in dem sie ihre Erlebnisse und Erinnerungen teilen. Das Hinzufügen von Filtern und Musik zu Fotos und Videos macht NYZZU zu einem kreativen Raum, der Kindern und Jugendlichen Spaß macht.
„Respektiert eure Freundschaft“ – den Gründer*innen von NYZZU ist es besonders wichtig, einen geschützten Raum zu schaffen, in dem Freund*innen und Familienmitglieder jeden Alters sicher miteinander in Kontakt bleiben können. Auf ihrer Website setzt sich NYZZU in ihrem Codex deutlich gegen Mobbing, Diskriminierung und Missbrauch ein. Der NYZZU Codex erklärt potenzielle Kommunikationsrisiken und verweist auf digitale Beratungsangebote.
NYZZU verfolgt das Prinzip „Safety by Design“. Sicherheitseinstellungen wie Follower*innen-Anfragen sind standardmäßig aktiviert. Unangemessene Beiträge können direkt über eine Meldefunktion gemeldet werden. Das Design der Website, einschließlich der AGB, des Codex und der Datenschutzerklärung, sind jugendfreundlich gestaltet.
Kinder unter 13 Jahren benötigen die Zustimmung der Eltern, um die App nutzen zu können. Bei der Anmeldung muss die E-Mail-Adresse der Eltern angegeben und die Anmeldung per Link bestätigt werden. NYZZU ist als hochwertiges und kindgerechtes Online-Angebot Teil des Seitenstark Netzwerks.
Wenn Ihr Kind bald das erste Smartphone erhält, könnte NYZZU eine geeignete App für den Einstieg sein. Führen Sie die Registrierung gemeinsam mit Ihrem Kind durch und legen Sie gemeinsam Regeln zur Nutzung fest. Achten Sie darauf, dass beim Erstellen des Profils keine sensiblen oder personenbezogenen Daten geteilt werden.
Zeigen Sie Ihrem Kind wo es Sicherheitsfunktionen wie die Meldefunktion findet und wie es diese nutzen kann. Sprechen Sie mit ihrem Kind auch über Herausforderungen und tauschen Sie sich zum Beispiel über Kommunikationsrisiken wie Hate Speech aus. Klären Sie Ihr Kind über Privatsphäre im Netz auf und machen Sie ihm begreiflich, welche persönlichen Daten es besser nicht teilen sollte.
Damit Ihr Kind NYZZU aktiv nutzen kann, empfiehlt es sich, mit Freund*innen, Familie und anderen Eltern über die App zu sprechen. Obwohl andere Social-Media-Apps ebenfalls sehr beliebt sind, können Sie als Vorbild vorangehen und alternative Apps wie NYZZU gemeinsam mit Ihrem Kind ausprobieren. Und wenn sie Ihnen gefällt: laden Sie doch andere zum Mitmachen ein!
Spielen, Chatten, Recherchieren – Kinder sind schon früh in der digitalen Welt unterwegs. Während Eltern Kinder im Kindergarten- oder frühen Grundschulalter dabei noch eng begleiten können, haben Kinder ab etwa 10 Jahren häufig eigene Geräte. Wie können Eltern dann noch wissen, was ihre Kinder im Internet tun und sie vor ungeeigneten Inhalten und Gefahren schützen? In vielen Familien kommen dazu Kinderschutz-Apps zum Einsatz.
Kinderschutz-Apps gibt es in verschiedenen Ausführungen. Sie helfen dabei, Nutzungszeiten zu regulieren, Einstellungen am Gerät des Kindes vorzunehmen oder bestimmte Websites und Inhalte zu blockieren. Auch eine GPS-Ortung des Geräts – und damit des Kindes – ist möglich. Dabei sollte es nicht um Überwachung und Kontrolle gehen, sondern um Schutz und Begleitung Ihres Kindes. Im Folgenden stellen wir einige Apps sowie deren Vorteile und mögliche Grenzen vor.
Bevor Sie sich für eine App entscheiden, ist es wichtig, gemeinsam mit Ihrem Kind die Rahmenbedingungen und die Anforderungen zu besprechen. Wollen Sie vor allem die Bildschirmzeit festlegen oder GPS-Funktionen etwa für den Schulweg nutzen? Oder geht es darum, inhaltlich auszuwählen, welche Angebote Ihr Kind nutzen kann? Besprechen Sie solche Fragen unbedingt gemeinsam und wählen Sie dann eine App und passende Einstellungen aus, auf die Sie sich zusammen geeinigt haben – denn nur wenn Ihr Kind die Regeln und Ihre Gründe versteht, wird es sie akzeptieren und sich daran halten.
Die von der Stiftung Warentest regelmäßig gut bewertete App kostet jährlich rund 15 Euro für ein Gerät und funktioniert auf Android-Smartphones und Windows-PCs. Eltern können Zeitlimits und Einschränkungen für einzelne Apps und Websites individuell einstellen. Auch unerwünschte Seiten lassen sich über Filter sperren. Die App bietet außerdem Einblick in das Nutzungsverhalten des Kindes. Allerdings werden anonymisierte Daten an Dritte weitergeleitet – durch mögliche Datenlecks könnten diese potenziell missbraucht werden.
Diese kostenlose App von Google kann auf Android- und iOS-Geräten sowie PCs genutzt werden. Eltern koppeln sie mit dem Google-Konto ihres Kindes. App-Downloads, Internetnutzung und Bildschirmzeit lassen sich zentral verwalten. Über einen Reporting-Bereich können Eltern nachvollziehen, welche Apps und Inhalte ihr Kind nutzt. Die Einstellungen sind geräteübergreifend gültig. Zur Nutzung ist allerdings ein Google-Konto erforderlich und es werden personenbezogene Daten in der Google-Cloud gespeichert. Ältere Kinder finden im Netz teils Anleitungen, um Schutzfunktionen zu umgehen.
Bei Apple-Geräten sind die Jugendschutzeinstellungen direkt ins Betriebssystem integriert. Eltern können Downloads und Käufe genehmigen, Nutzungszeiten festlegen und Inhalte wie Websites oder Apps anhand von Altersfreigaben filtern. Auch eine Standortüberprüfung ist möglich. Dafür wird ein Apple-ID-Konto benötigt. Die Daten werden wie bei Google in der Apple-Cloud gespeichert.
Das Angebot funktioniert auf Windows-PCs und Android-Geräten. Für die Nutzung wird ein Microsoft-Konto benötigt, über das die Familienmitglieder verknüpft werden. Zeitpläne, Inhaltsfilter und Kaufbeschränkungen lassen sich für das gesamte Kinderkonto festlegen. Zudem können Standorte geteilt und Aufenthaltsorte gespeichert werden – was allerdings stark in die Privatsphäre eingreift. Microsoft betont den Datenschutz, dennoch sollten Eltern sorgfältig abwägen, welche Funktionen wirklich notwendig sind.
Diese App funktioniert geräteübergreifend und kostet im Abo zwischen 30 und 40 Euro pro Jahr. Eltern können Bildschirmzeiten festlegen, Medienpausen einrichten und die Geräte orten. Für Kinder gibt es eine eigene App mit Überblick über das eigene Nutzungsverhalten und einem Notfallbutton bei problematischen Inhalten. Die App verzichtet auf detaillierte Inhaltsberichte und überträgt nur allgemeine Nutzungsdaten, verspricht aber, schädliche Inhalte zuverlässig zu filtern. Wer sich mehr Kontrolle und Einblick wünscht, könnte hier an Grenzen stoßen.
JusProg ist das einzige staatlich anerkannte Jugendschutzprogramm in Deutschland. Die App läuft auf allen gängigen Betriebssystemen, ist kosten- und werbefrei und legt besonderen Wert auf Datenschutz. Im Zentrum steht die Filterung von Internetinhalten nach Altersstufen. Außerdem lassen sich Nutzungszeiten einschränken. Eine Überwachung oder Ortung des Kindes ist mit JusProg allerdings nicht möglich – die App versteht sich klar als pädagogisches Angebot, nicht als Kontrollwerkzeug.
JusProg kooperiert unter anderem mit fragFINN. Die App der Kindersuchmaschine zeigt ebenfalls nur geprüfte kinderfreundliche Inhalte – und ist auch ohne Registrierung nutzbar.
Wichtig bei allen Apps: Kontrolle und technische Schutzmaßnahmen ersetzen keine Medienerziehung. Kinder brauchen in erster Linie Begleitung, offene Gespräche und Unterstützung beim Lernen eines kompetenten Umgangs mit digitalen Medien. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Regeln zur Mediennutzung, Ängste und Erfahrungen. Legen Sie gemeinsam fest, welche Inhalte erlaubt sind, und erklären Sie Ihre Entscheidungen. Zeigen Sie Interesse daran, was Ihr Kind nutzt – und wie es sich dabei fühlt. So merken Sie auch frühzeitig, wenn Ihr Kind mit Risiken wie Cybermobbing, übergriffigen Kontakten oder problematischen Inhalten konfrontiert wird. Denn passieren kann das – trotz aller technischen Vorkehrungen.
Kleidung, Freizeitbedarf, Schulsachen … Einkaufen findet heute oft online statt. Vor allem junge Menschen nutzen dazu gerne beispielweise Shein und Temu. Die Shops locken mit sehr niedrigen Preisen, hohen Rabatten und gezielter Werbung – besonders auf Social Media. Doch dabei ist Vorsicht ratsam.
Lange Zeit war Amazon unangefochten der größte Onlinehändler. Doch seit einigen Jahren werden andere Plattformen immer präsenter. Sie heißen Temu, Shein, AliExpress oder Wish, haben ihren Sitz oft in asiatischen Ländern und kombinieren extrem günstige Preise mit einer auffallend aggressiven Werbestrategie. Die zwei größten und bekanntesten Anbieter sind Shein und Temu:
Auch bei AliExpress oder Wish finden sich ähnliche Angebote und Strategien – mit vergleichbaren Risiken.
Die Plattformen arbeiten mit Superlativen: Sie haben extrem große Produktpaletten, die sich rasant verändern. Sie bieten sehr niedrige Preise und sehr hohe Rabatte – und sie werben lauter, aggressiver und zugespitzter als alle anderen Anbieter.
Kinder und Jugendliche kommen um die Plattformen kaum herum: Auf sozialen Medien werden ihnen individualisierte Anzeigen ausgespielt, aber auch Influencer*innen werben häufig für die Online-Marktplätze. So machen sich die Plattformen selbst zu Online-Trends und werden damit attraktiv für junge Käufer*innen.
Die scheinbar unglaublichen Angebote haben ihren Preis:
Wenn Ihr Kind auf diesen Plattformen einkauft, ist es wichtig, dass Sie vorher gemeinsam genau hinzusehen: Besprechen Sie die Vor- und Nachteile solcher Plattformen. Überlegen Sie gemeinsam, in welchem Maß und für welche Produkte eine Nutzung sinnvoll ist. Und besprechen Sie, wie Sie den Einkauf möglichst sicher gestalten: Viele Plattformen verlangen Zahlungen per Vorkasse – das Risiko lässt sich aber verringern, indem Sie auf sichere Zahlungsarten wie Käuferschutz achten (z. B. bei PayPal oder Kreditkarten). Schauen Sie auch in die Handy-Einstellungen: Geben Sie der App nur die nötigsten Berechtigungen. Den Standort müssen Shopping-Anbieter zum Beispiel nicht kennen, und Push-Nachrichten lassen sich deaktivieren.
Hinterfragen Sie außerdem gemeinsam Werbung auf Social Media: Was ist eine echte Empfehlung und was ist bezahlte Werbung (Sponsoring)? Wenn Ihr Kind Interesse an einem Produkt zeigt, achten Sie nicht nur auf den Preis, sondern vergleichen Sie die Qualität auch bei anderen Anbietern. So vermeiden Sie Enttäuschungen oder doppelte Käufe.
Noch besser: Suchen Sie gemeinsam nachhaltige, vertrauenswürdige und günstige Alternativen zu den Marktplätzen. Second-Hand-Anbieter haben beispielsweise häufig auch eine große Auswahl an Produkten zu günstigen Preisen – und das mit viel weniger Haken.
Tipp: Nutzen Sie das Thema, um mit Ihrem Kind über Werte beim Einkaufen zu sprechen: Muss Kleidung immer neu sein? Was ist mir wichtig – Preis, Stil, Qualität, Umwelt? Wie viel brauche ich wirklich? Solche Gespräche helfen Jugendlichen, Konsum kritisch zu hinterfragen und gute Entscheidungen zu treffen.
Im Bus ein kurzes Kartenspiel, an der Supermarktkasse schnell den Rasen mähen, beim Warten auf das Essen im Restaurant noch ein bisschen auf Züge springen oder abends auf dem Sofa gemeinsam Wörter rätseln. So funktionieren Casual Games – einfache digitale Spiele. Sie reichen von kleinen Handyspielen wie Candy Crush bis hin zu großen Konsolentiteln wie Mario Party. Allen gemeinsam ist: Sie sind leicht zugänglich, unterhaltsam und oft besonders einsteigerfreundlich. Sie sind einfach, schnell und immer erreichbar. Ganz problemlos sind sie aber nicht.
Der Begriff „Casual Games“ bedeutet auf Deutsch Gelegenheitsspiele. Ihre wichtigsten Eigenschaften sind:
Bekannte Vertreter sind Candy Crush, Quizduell, Subway Surfer und Mahjong. Aber auch Stardew Valley oder Animal Crossing zählen durch ihre entspannte Spielweise und breite Zielgruppe zu den Casual Games. Mittlerweile sind diese Spiele so beliebt, dass in Deutschland mehr als die Hälfte der Menschen mindestens gelegentlich darin unterwegs sind. Im Jahr 2023 wurden deutschlandweit 5,1 Milliarden Euro Umsatz mit den kleinen Spielen gemacht.
Auch in Familien halten Casual Games häufig Einzug. Durch ihre einfache Aufmachung sprechen sie alle Familienmitglieder an und haben Fans in allen Altersgruppen. Selbst Familienmitglieder, die keine ausgesprochenen Gamer*innen sind, können sich für das „kleine Spielerlebnis zwischendurch“ häufig begeistern. In vielen Casual Games können sich Spieler*innen miteinander verknüpfen, gegeneinander spielen oder sich gegenseitig helfen. So entsteht ein gemeinsames Erlebnis, das die Familie verbindet. Aber auch Solo-Spiele wie Unpacking oder A Little to the Left laden zum Nachdenken, Ordnen und Entspannen ein – ganz ohne Zeitdruck oder Leistungszwang. Einige Spiele fördern Fähigkeiten wie Reaktionsfähigkeit, logisches Denken oder das Lösen von Problemen und bieten sich damit als unterhaltsamen und pädagogisch wertvoller Zeitvertreib für Kinder und Jugendliche an.
Bei allem Spielspaß sollten Sie als Eltern stets auch die problematischen Seiten von sogenannten „Handtaschenspielen“ im Blick behalten – und diese mit Ihrem Kind besprechen:
So können Casual Games ein schöner Zeitvertreib beim Warten auf den Bus sein – ohne unerwünschte Nebenwirkungen.
Egal ob witzige Tierbilder mit Sprechblasen, verfremdete Pressefotos oder neu interpretierte Szenen aus Filmen und Serien – Memes sind heutzutage überall im Internet zu finden. Memes werden durch das Teilen in sozialen Netzwerken schnell sehr bekannt und sind auch bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Sie spiegeln Humor und Gruppenzugehörigkeit wider, können aber auch problematische Inhalte transportieren und verbreiten.
Ein Bild, ein Video oder ein Filmausschnitt wird dann zum Meme, wenn es aus seinem ursprünglichen Kontext gerissen und mit einem neuen, oft humorvollen Text versehen wird. Besonders lustig sind Memes, wenn man das Original kennt – denn der Witz entsteht meist aus der überraschenden Kombination von Bekanntem und Neuem. Der Text ist dabei häufig ironisch gemeint.
Hinter Memes steckt oft eine kreative Idee, die immer wieder neu interpretiert wird und sich stetig weiterentwickelt. Memes werden auch genutzt, um Gefühle zu zeigen oder auf aktuelle politische und gesellschaftliche Themen aufmerksam zu machen. Berühmte Persönlichkeiten wie Goethe oder Napoleon oder Figuren aus Filmen und Comics bekommen neue, zeitgemäße Aussagen in den Mund gelegt. So wird aktueller Bezug zur heutigen Wirklichkeit hergestellt.
Das Besondere an Memes ist, dass dieselben Bilder immer wieder verwendet und mit einem neuen Text versehen werden. Ein bekanntes Beispiel ist „Hide the Pain Harold“ (Deutsch: „Verbirg den Schmerz, Harold“), das diesem Artikel als Beitragsbild dient. Dieses Meme zeigt den Ungarn Arató András mit einem gequälten Lächeln und wurde zu einem der bekanntesten Reaktionsbilder im Internet.
Es gibt verschiedene Meme-Formate: Ein klassisches Beispiel ist ein Bild mit einem witzigen Spruch in großer, weißer Schrift. Andere Memes bestehen aus Screenshots von Chats, Comic-Zeichnungen oder kurzen Videoclips. Viele Memes folgen bestimmten Vorlagen oder Trends. Wer sich in der Meme-Welt auskennt, erkennt diese Muster sofort.
Für viele Jugendliche sind Memes weit mehr als bloße Unterhaltung – sie gehören fest zu ihrer (digitalen) Sprache. Mit Memes können sie Stimmungen, Gedanken oder Meinungen ausdrücken. Durch Ironie und Übertreibung lassen sich auch schwierige oder unangenehme Themen leichter ansprechen. Wer aktuelle Memes kennt oder selbst gestaltet, zeigt Zugehörigkeit zur eigenen Peer-Group.
Zudem fördern sie die Kreativität: Jugendliche probieren sich aus in Bildbearbeitung, Sprache und der Verbindung zu Trends in Social Media und Popkultur. Da Memes schnell erstellt und geteilt werden können, bieten sie eine einfache Möglichkeit, sich humorvoll und individuell mitzuteilen. Die visuelle Kommunikation ist ihnen ohnehin vertraut – Emojis, GIFs und Bilder ersetzen oft ganze Texte. Und da Kinder und Jugendliche gerne lachen und scherzen, treffen Memes genau ihre Vorlieben und verbreiten sich entsprechend schnell. Memes sind so beliebt, dass sie auch in der Offline-Welt präsent sind – zum Beispiel als Party-Kartenspiele oder Pausenhofgespräche.
Auch wenn viele Memes harmlos oder lustig wirken, können sie problematische Inhalte transportieren. Manche Memes enthalten diskriminierende, rassistische oder sexistische Aussagen, machen sich über Minderheiten lustig oder verbreiten Verschwörungstheorien und politische Propaganda. Extremistische Gruppen nutzen Memes, um ihre Ideologien zu verbreiten – gerade bei Jugendlichen, die oft nicht hinterfragen, welche Botschaft dahintersteckt.
Oft werden sie anonym erstellt und rasant weiterverbreitet – ohne Rücksicht auf Urheberrechte oder die abgebildeten Personen. Besonders kritisch wird es, wenn Menschen durch Memes bloßgestellt oder herabgewürdigt werden, etwa wegen eines sichtbaren Handicaps. Wenn sich solche Inhalte stark verbreiten, kann das für die betroffenen Personen große negative Folgen haben.
Sie müssen kein*e Meme-Expert*in sein, um Ihr Kind gut zu begleiten – ein grundlegendes Verständnis reicht aus, um im Gespräch zu bleiben. Zeigen Sie Interesse an der Mediennutzung Ihres Kindes. Fragen Sie ruhig nach: Welches Meme ist gerade angesagt? So entsteht ein offener Austausch – auch über problematische oder verletzende Inhalte.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über einen respektvollen Umgang miteinander im Netz, die Grenzen von Humor und mögliche Diskriminierung. Unterstützen Sie es dabei, Inhalte kritisch zu hinterfragen: Wer steckt hinter einem Meme? Welche Botschaft wird vermittelt? Welche Wirkung kann es auf andere haben? Gehen Sie dabei mit gutem Beispiel voran: reflektieren Sie Ihre eigene Online-Kommunikation kritisch und sprechen Sie mit gemeinsam mit Ihrem Kind über Ihre Erfahrungen.
Auch Menschen, die sich für eine wertschätzende Kommunikationskultur im Netz engagieren, nutzen Memes, um Hass und Extremismus etwas entgegenzusetzen – eine Sammlung solcher Memes finden Sie zum Beispiel auf dem Instagram-Profil von Gustaver der Liebe.
Wenn Sie und Ihr Kind gern Memes anschauen oder teilen, werfen Sie gemeinsam einen kritischen Blick auf die Inhalte. Oder gestalten Sie selbst kreative und lustige Memes, zum Beispiel mit dem Online-Tool Meme Generator von imgflip.com oder der App Mematic. Das macht Spaß und fördert die Medienkompetenz.
Imgflip
Falschmeldungen, „Fake News“, alternative Fakten oder Verschwörungsmythen – diese Begriffe hört man immer wieder, wenn es um Nachrichten und Informationen im Netz geht. Doch sie meinen nicht unbedingt das Gleiche. Wir erklären, was die Begriffe unterscheidet – und worauf Sie als Eltern achten sollten.
Desinformationen sind Inhalte, die nachweislich falsch oder irreführend sind – und mit Absicht verbreitet werden. Oft wirken sie auf den ersten Blick glaubwürdig, weil sie in eine Geschichte verpackt sind, einzelne wahre Fakten enthalten oder stark emotionalisiert dargestellt werden.
Das Ziel von Desinformation ist es, Menschen zu verunsichern, bestimmte Meinungen zu beeinflussen oder gezielt Stimmung zu machen – etwa gegen einzelne Gruppen oder politische Entscheidungen. Oft geht es dabei auch um wirtschaftliche Interessen, zum Beispiel durch Werbeeinnahmen auf unseriösen Websites. Besonders problematisch wird Desinformation, wenn sie das Vertrauen in Wissenschaft, Medien oder demokratische Prozesse untergräbt. Sie kann so eine ernsthafte Bedrohung für die Demokratie darstellen.
Gerade in Krisenzeiten, wie während der Corona-Pandemie oder im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine, spielen Desinformationen eine große Rolle.
„Fake News“ ist ein Begriff, der häufig im Alltag verwendet wird – meist als Synonym für Desinformationen. Wörtlich übersetzt heißt das: „gefälschte Nachrichten“.
Aber: Der Begriff wird auch gezielt genutzt, um kritische Berichterstattung in seriösen Medien schlechtzumachen oder politische Gegner*innen zu diskreditieren.
Daher ist es wichtig: Prüfen Sie genau, ob es sich wirklich um eine absichtlich manipulierte Nachricht handelt – oder ob der Begriff nur benutzt wird, um eine andere Meinung abzuwerten.
Tipp: Wenn Kinder oder Jugendliche von „Fake News“ sprechen, fragen Sie nach, was sie genau damit meinen – und schauen Sie sich die Quelle gemeinsam an.
Einen guten Einstieg ins Thema bietet das Modul „Informieren“ aus dem Genial-Digital-Material des Deutschen Kinderhilfswerks. Hier lernen Kinder spielerisch, wie sie Informationen im Netz besser einschätzen und hinterfragen können.
Falschinformationen sind Inhalte, die nicht richtig sind – aber ohne Absicht weitergegeben werden. Zum Beispiel, weil jemand etwas falsch verstanden hat oder eine veraltete Information teilt.
Auch in den Medien kann es zu Fehlern kommen, etwa bei der Recherche oder Übersetzung. Früher nannte man das manchmal eine „Zeitungsente“. Wichtig ist, dass solche Fehler später richtiggestellt werden.
Satire ist eine künstlerische Form, mit der gesellschaftliche oder politische Themen überspitzt dargestellt werden, zum Beispiel in der heute-show, beim Postillon oder in Memes.
Manchmal arbeitet Satire mit ähnlichen Mitteln wie Desinformation – etwa Übertreibung oder Vereinfachung. Aber: Sie ist nicht dazu gedacht, Menschen absichtlich zu täuschen.
Ziel von Satire ist es, Kritik zu üben und zum Nachdenken anzuregen. Kinder und Jugendliche brauchen manchmal Hilfe, um Satire richtig einzuordnen – sprechen Sie gemeinsam darüber.
Propaganda bedeutet: Informationen und Botschaften werden gezielt verbreitet, um die öffentliche Meinung in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Das kann durch Sprache, Bilder, Musik oder auch Falschinformationen passieren. Propaganda wird oft in politischen Konflikten eingesetzt – früher auf Plakaten oder im Radio, heute auch über soziale Medien und Messenger-Dienste.
Verschwörungsmythen behaupten, dass hinter großen Ereignissen geheime Gruppen oder Mächte stecken. Diese Erzählungen bieten einfache Erklärungen für komplexe Zusammenhänge – ohne dafür wissenschaftliche Belege oder Beweise zu liefern.
Zum Beispiel:
Solche Mythen teilen die Welt in „gut“ und „böse“ ein – und machen oft bestimmte Gruppen für alles verantwortlich. Gefährlich wird es, wenn sie Hass und Misstrauen schüren oder den Glauben an Wissenschaft und Demokratie untergraben.
Diese Erzählungen sind keine wissenschaftlichen Theorien, sondern beruhen auf unbelegten Behauptungen. Deshalb sprechen Fachleute bewusst von Verschwörungsmythen oder Verschwörungserzählungen – und nicht von „Verschwörungstheorien“.
TikTok gehört für viele Kinder und Jugendliche zum Alltag. Sie schauen sich Kurzvideos an, lassen sich unterhalten, informieren sich oder posten selbst Inhalte. Was genau sie sich dort ansehen oder veröffentlichen, wissen viele Eltern nicht – und machen sich Sorgen. Umso wichtiger ist es, die Sicherheitseinstellungen der App zu kennen – und im Gespräch zu bleiben.
Mit dem „Begleiteten Modus“ (auch „Family Pairing“ genannt) bietet TikTok eine Möglichkeit, bestimmte Funktionen der App auf dem Kinderkonto gemeinsam zu steuern. Dazu gehören:
Zusätzliche Schutzfunktionen greifen automatisch, je nach Altersangabe im Profil:
TikTok ist laut den Nutzungsbedingungen ab 13 Jahren erlaubt. Für Kinder unter 16 Jahren ist die Zustimmung der Eltern notwendig.
Tipp: Kinder können TikTok auch ohne Account im Browser ansehen – so ist ein vorsichtiger Einstieg möglich, ohne Inhalte selbst zu posten oder zu kommentieren.
Wenn Sie den Begleiteten Modus aktivieren möchten, gehen Sie so vor:
Diese Einstellungen können Sie anpassen
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind bei der Anmeldung das korrekte Geburtsdatum angibt. Nur dann greifen altersgerechte Schutzmaßnahmen. Prüfen Sie gemeinsam die Datenschutzeinstellungen und erklären Sie, warum ein privates Konto sinnvoll ist. Auch ältere Jugendliche sollten sich überlegen, ob sie ihre Inhalte öffentlich zeigen möchten.
Als Eltern können Sie nicht direkt nachverfolgen, welche Videos Ihr Kind sich ansieht oder mit wem es schreibt. Nachrichten oder Kommentare sind für Sie nicht sichtbar – so bleibt die Privatsphäre Ihres Kindes weitestgehend gewahrt. Umso wichtiger sind gegenseitiges Vertrauen und die Frage: Kann Ihr Kind Medien bereits bewusst und sicher nutzen?
Besprechen Sie unbedingt regelmäßig gemeinsam, ob die getroffenen Einstellungen noch passen oder angepasst werden sollten. Treffen Sie Entscheidungen nicht über den Kopf Ihres Kindes hinweg, sondern mit ihm zusammen. So fördern Sie Verständnis und Eigenverantwortung. Erklären Sie auch, welche Aspekte der App Sie kritisch sehen und welche Regeln für die Nutzung in ihrer Familie gelten.
Bleiben Sie im Gespräch: Fragen Sie nach, was auf TikTok gerade angesagt ist, was Ihr Kind interessiert oder welche Influencer*innen es spannend findet. So bleiben Sie nah dran – und Ihr Kind fühlt sich ernst genommen.
Denken Sie daran: TikTok sammelt Daten über das Nutzungsverhalten. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wie personalisierte Inhalte, Werbung und In-App-Käufe funktionieren – und überlegen Sie gemeinsam, welche Datenschutz-Einstellungen sinnvoll sind.
Mehr Informationen rund um TikTok finden Sie hier.
Kinder und Jugendliche wachsen in einer digitalen Welt auf, in der sie täglich mit Online-Medien in Berührung kommen. Um ihnen einen sicheren Umgang mit dem Internet zu ermöglichen, sind klare Regeln und effektive Schutzmaßnahmen unerlässlich. Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) spielt hierbei eine zentrale Rolle. Wir erklären, wie die FSM den Jugendmedienschutz gestaltet und warum sie für Eltern so wichtig ist.
Die FSM ist eine von der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) anerkannte Selbstkontrolleinrichtung im Bereich Jugendmedienschutz. Sie setzt sich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor jugendgefährdenden Online-Inhalten ein und unterstützt Anbieter digitaler Medien bei der Umsetzung von Jugendschutzmaßnahmen. Dabei arbeitet sie eng mit vielen anderen Institutionen aus dem Bereich zusammen – in Deutschland und international.
Die FSM verfolgt das Ziel, einen wirksamen Jugendmedienschutz in digitalen Angeboten zu gewährleisten. Ihre Hauptaufgaben:
Die FSM ist Teil des Systems der regulierten Selbstregulierung in Deutschland. Sie arbeitet eng mit anderen Selbstkontrolleinrichtungen wie der USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle), der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) und der FSF (Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen) zusammen. So fördern die Selbstkontrollen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Behörden und Politik für einen effektiven Jugendmedienschutz.
Der digitale Jugendschutz ist ein dynamisches Feld, das ständig neue Herausforderungen mit sich bringt:
Für Eltern ist es oft schwierig einzuschätzen, welche Inhalte im Internet für ihre Kinder geeignet sind. Die FSM bietet Unterstützung dabei, dass Jugendmedienschutz in den Familien ankommt:
Mehr Informationen gibt es direkt auf der Website der FSM: www.fsm.de