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Casual Games – Spiele für zwischendurch

Im Bus ein kurzes Kartenspiel, an der Supermarktkasse schnell den Rasen mähen, beim Warten auf das Essen im Restaurant noch ein bisschen auf Züge springen oder abends auf dem Sofa gemeinsam Wörter rätseln. So funktionieren Casual Games – einfache digitale Spiele. Sie reichen von kleinen Handyspielen wie Candy Crush bis hin zu großen Konsolentiteln wie Mario Party. Allen gemeinsam ist: Sie sind leicht zugänglich, unterhaltsam und oft besonders einsteigerfreundlich. Sie sind einfach, schnell und immer erreichbar. Ganz problemlos sind sie aber nicht.

Was sind Casual Games?

Der Begriff „Casual Games“ bedeutet auf Deutsch Gelegenheitsspiele. Ihre wichtigsten Eigenschaften sind:

  • Sie sind oft kostenlos verfügbar und meist sowohl über Smartphones, PC’s aber auch Konsolen nutzbar.
  • Sie haben einfache Spielprinzipien, die sofort verstanden und umgesetzt werden können.
  • Sie lassen sich in kleinen Häppchen jederzeit spielen.
  • Sie arbeiten meist mit Belohnungen, Ranglisten und knalliger Optik, um Nutzer*innen zum Weiterspielen zu motivieren.

Bekannte Vertreter sind Candy Crush, Quizduell, Subway Surfer und Mahjong. Aber auch Stardew Valley oder Animal Crossing zählen durch ihre entspannte Spielweise und breite Zielgruppe zu den Casual Games. Mittlerweile sind diese Spiele so beliebt, dass in Deutschland mehr als die Hälfte der Menschen mindestens gelegentlich darin unterwegs sind. Im Jahr 2023 wurden deutschlandweit 5,1 Milliarden Euro Umsatz mit den kleinen Spielen gemacht.

Casual Gaming in der Familie

Auch in Familien halten Casual Games häufig Einzug. Durch ihre einfache Aufmachung sprechen sie alle Familienmitglieder an und haben Fans in allen Altersgruppen. Selbst Familienmitglieder, die keine ausgesprochenen Gamer*innen sind, können sich für das „kleine Spielerlebnis zwischendurch“ häufig begeistern. In vielen Casual Games können sich Spieler*innen miteinander verknüpfen, gegeneinander spielen oder sich gegenseitig helfen. So entsteht ein gemeinsames Erlebnis, das die Familie verbindet. Aber auch Solo-Spiele wie Unpacking oder A Little to the Left laden zum Nachdenken, Ordnen und Entspannen ein – ganz ohne Zeitdruck oder Leistungszwang. Einige Spiele fördern Fähigkeiten wie Reaktionsfähigkeit, logisches Denken oder das Lösen von Problemen und bieten sich damit als unterhaltsamen und pädagogisch wertvoller Zeitvertreib für Kinder und Jugendliche an.

Was sollten Eltern beachten?

Bei allem Spielspaß sollten Sie als Eltern stets auch die problematischen Seiten von sogenannten „Handtaschenspielen“ im Blick behalten – und diese mit Ihrem Kind besprechen:

  • Altersangaben: Besprechen Sie mit Ihrem Kind, welche Apps es auf dem eigenen Smartphone nutzen darf. Achten Sie dabei auf die Alterskennzeichen der USK und informieren Sie sich über passende, altersgerechte Angebote. Ein Blick auf die USK-Kennzeichen verrät auch, ob im Spiel noch zusätzlich Geld ausgegeben werden kann oder ob eine Chatfunktion enthalten ist. Der Spieleratgeber NRW prüft und beschreibt Spiele aus pädagogischer Sicht. Die Bewertungen sind eine gute Grundlage, um sich selbst ein Bild zu machen – zum Beispiel zu Candy Crush.
  • Zeit: Klick, Belohnung, nochmal! Casual Games sind oft vollgepackt mit Anreizen, Belohnungen und kleinen Herausforderungen, die dazu verleiten, immer weiterzuspielen. Gerade Kindern fällt es daher schwer, rechtzeitig aufzuhören und die Spiele in einem gesunden Maß zu nutzen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen über die Nutzung dieser Spiele-Apps. Vereinbaren Sie gemeinsam ein Zeitbudget und nutzen sie die Einstellungsmöglichkeiten an den Geräten, um Ihr Kind bei der bewussten Nutzung zu unterstützen.
  • Kosten: Auch wenn viele Casual Games zunächst kostenlos heruntergeladen werden können, bedeutet das nicht, dass sie wirklich nichts kosten. Viele Angebote setzen auf In-Game-Käufe. Mit diesen Mikrotransaktionen lassen sich gegen echtes Geld zum Beispiel Kräfte verstärken oder nützliche Gegenstände erwerben. Das kann sich schnell summieren und teuer werden. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, wie viel Geld es ausgeben kann. Deaktivieren Sie gegebenenfalls In-App-Käufe im Google Play Store oder Apple App Store auf dem Smartphone oder nutzen Sie alternativ eine Gutscheinkarte für die App-Stores. Einige Casual Games müssen nur einmal bezahlt werden, bieten dafür aber ein vollständiges und hochwertiges Spielerlebnis ganz ohne In-App-Käufe oder Werbung.
  • Daten: Ein weiteres Thema ist der Datenschutz: Nicht alle Anbieter gehen sorgfältig mit persönlichen Daten um. Wenn Ihr Kind hier leichtfertig Informationen angibt, lässt sich oft nicht nachvollziehen, wofür diese verwendet werden. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, welche Daten es wo preisgeben darf und welche nicht.

So können Casual Games ein schöner Zeitvertreib beim Warten auf den Bus sein – ohne unerwünschte Nebenwirkungen.

Podcasts für Jugendliche

Es gibt sie bereits seit der Jahrtausendwende – einen festen Platz im Alltag haben sie aber erst in den letzten Jahren gefunden, vor allem seit der Coronapandemie: Podcasts. Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland hört regelmäßig Podcasts – Jugendliche sogar noch etwas mehr als Erwachsene. Viele Formate richten sich gezielt an junge Menschen, andere eher an Erwachsene.

Was ist ein Podcast?

Podcasts sind Audio-Sendungen, die man online anhören oder abonnieren kann – ähnlich wie Radiosendungen, aber flexibler: Man kann sie jederzeit und überall hören. Der Name setzt sich aus „Pod“ (Playable on demand – also „auf Abruf abspielbar“) und „Cast“ (Rundfunksendung) zusammen.

Neben klassischen Audio-Podcasts gibt es auch Video-Podcasts oder Formate, die beides kombinieren. Die meisten Podcasts erscheinen regelmäßig in Serienform – mit einem festen Thema, etwa Sport, Kultur oder Nachrichten. Manchmal sind die Folgen in sich abgeschlossen, manchmal bauen sie aufeinander auf.

Podcasts sind im Trend

Audioformate sind praktisch: Sie lassen sich gut unterwegs hören und können schnell mal die Langeweile vertreiben. Es gibt Podcasts, in denen sich Menschen locker über ihren Alltag oder „Gott und die Welt“ unterhalten – und andere, die sich gezielt mit bestimmten Themen beschäftigen. Viele Jugendliche mögen Podcasts, weil sie gleichzeitig unterhaltsam und informativ sind. Oft entsteht beim Zuhören das Gefühl, den Podcaster*innen besonders nah zu sein – vor allem, wenn sie über persönliche Dinge sprechen. Das wirkt manchmal ähnlich wie bei Influencer*innen auf Social Media.

Es gibt viele Podcasts, die ganz bewusst für Jugendliche gemacht sind und sich Jugendthemen widmen. Häufig stehen dabei die „Hosts“ (also die Personen, die durch den Podcast führen) stark im Vordergrund. Jugendliche hören dann nicht nur wegen der Inhalte, sondern vor allem wegen der Person zu, etwa wenn Influencer*innen eigene Podcasts haben. Sehr beliebt bei Jugendlichen sind z. B. die Podcasts „Dick & Doof“, „Hobbylos“ oder „Gemischtes Hack“. Aber auch True-Crime-Podcasts werden gern gehört, also Formate, in denen echte Kriminalfälle erzählt werden wie in „Mordlust“ oder „ZEIT Verbrechen“.

Was sollten Eltern beachten?

Podcasts müssen bisher nicht – im Sinne des Jugendschutzes – mit einer Alterskennzeichnung versehen werden; anders als bei Videos oder Games. Eine Kennzeichnung ist zwar längst angedacht, aber die Menge an Podcasts mach die Umsetzung schwierig. Jede*r kann also einen Podcast produzieren und veröffentlichen – mit beliebigen Inhalten. Fragen Sie deshalb regelmäßig nach, welche Podcasts Ihr Kind hört und informieren Sie sich darüber.

Ein weiterer Punkt: Viele Podcasts enthalten Werbung – oft wird sie direkt von den Hosts gesprochen und ist nicht immer klar erkennbar. Werbung kann beeinflussen, gerade bei jungen Menschen. Viele Podcasts werden darüber finanziert.

Außerdem schlagen Plattformen wie Spotify, Apple Podcasts oder Deezer automatisch neue Inhalte vor – basierend auf dem Hörverhalten. Nicht alle vorgeschlagenen Formate sind altersgerecht. Haben Sie ein wachsames Auge – oder entdecken Sie gemeinsam mit Ihrem Kind passende Inhalte.

Hörempfehlungen für Jugendliche

Podcast, die sich konkret an Jugendliche richten, sind in der Regel werbefrei, haben eine Altersempfehlung und gehen auf Themen ein, die junge Menschen interessieren. Aber es gibt durchaus auch Podcasts, die keine konkrete Altersempfehlung haben, sich aber trotzdem gut für Jugendliche eignen. Hier ein paar Tipps:

  • Wo drückt’s? – empfohlen ab 13 Jahren, verfügbar über diverse Plattformen (u. a. Spotify und Podimo): Zwei Schauspielerinnen aus der Jugendserie DRUCK sprechen über ihre persönlichen Erfahrungen rund um erste Liebe, nervige Eltern oder Mobbing. Zwar gibt es seit 2020 keine neuen Folgen mehr – die alten sind aber weiterhin beliebt.
  • Heinefunk – empfohlen ab 11 Jahren, verfügbar über diverse Plattformen (u. a. Apple Podcast und Spotify): Auch der Podcast eines Gymnasiums kann spannend sein, denn hier kommen Schüler*innen selbst zu Wort. Es geht um das aktuelle Schulleben, was auch für Außenstehende interessant sein kann – oder die Anregung einen eigenen Schulpodcast auf die Beine zu stellen.
  • TWEEN Screen – empfohlen ab 11 Jahren; verfügbar über ARD Audiothek und Podimo: Der Jugendpodcast vom MDR befasst sich mit dem Thema Mediennutzung und beantwortet Fragen jugendlicher Nutzer*innen.
  • Podcast zum Mitmachen – empfohlen ab 14 Jahren, verfügbar u. a. über ARD Audiothek und Spotify: „Schreib mich ab“ ist nicht nur eine spannende Krimi-Story, sondern ein interaktives Podcast-Erlebnis. Über das Instagram-Profil zum Podcast können die jungen Hörer*innen selbst mitbestimmen, wie sich die Geschichte entwickelt.
  • Hören, fühlen, verstehen – empfohlen ab 12 Jahren, verfügbar über viele Portale (u. a. Spotify): Vier junge Moderator*innen laden spannende Gäste ein und sprechen über alles, was sie gerade so bewegt. Alltag und Ausnahmesituation, Ernährung, Politik, Tabus. „Wie wir fühlen“ ist spannend zum Zuhören und um sich selbst und die eigenen Gefühle zu sortieren.
  • Aha-Effekt to go – empfohlen ab 12 Jahren, verfügbar u. a. über ihre Website und Spotify: Eine Journalistin und sechs engagierte Jugendliche gehen den Themen auf den Grund, die sie schon immer interessieren und recherchieren zu Themen wie schwarze Löcher, selbstfahrende Autos oder Hafermilch. „Die Wissenschaftsreporter“ ist geballtes Wissen von und für Jugendliche.
  • Immer bestens informiert – empfohlen ab 9 bzw. 14 Jahren, u. a. in der ARD Audiothek & Spotify: Für Kinder und Jugendliche gibt es jede Menge gute Nachrichtenpodcasts. Etwa die NDR-Kindernachrichten, die wöchentlich die aktuellen News für Kinder ab 9 Jahren präsentieren, oder „0630“, wo die Moderator*innen jeden Morgen knapp, informativ und verständlich das Wichtigste aus aller Welt für Jugendliche ab etwa 14 Jahren zusammenfassen.

Mehr Tipps für Podcasts für Jugendliche finden Sie bei Webhelm und beim Stadtmagazin Känguru.

Das Internetphänomen Memes

Egal ob witzige Tierbilder mit Sprechblasen, verfremdete Pressefotos oder neu interpretierte Szenen aus Filmen und Serien – Memes sind heutzutage überall im Internet zu finden. Memes werden durch das Teilen in sozialen Netzwerken schnell sehr bekannt und sind auch bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Sie spiegeln Humor und Gruppenzugehörigkeit wider, können aber auch problematische Inhalte transportieren und verbreiten.

Was sind Memes?

Ein Bild, ein Video oder ein Filmausschnitt wird dann zum Meme, wenn es aus seinem ursprünglichen Kontext gerissen und mit einem neuen, oft humorvollen Text versehen wird. Besonders lustig sind Memes, wenn man das Original kennt – denn der Witz entsteht meist aus der überraschenden Kombination von Bekanntem und Neuem. Der Text ist dabei häufig ironisch gemeint.

Hinter Memes steckt oft eine kreative Idee, die immer wieder neu interpretiert wird und sich stetig weiterentwickelt. Memes werden auch genutzt, um Gefühle zu zeigen oder auf aktuelle politische und gesellschaftliche Themen aufmerksam zu machen. Berühmte Persönlichkeiten wie Goethe oder Napoleon oder Figuren aus Filmen und Comics bekommen neue, zeitgemäße Aussagen in den Mund gelegt. So wird aktueller Bezug zur heutigen Wirklichkeit hergestellt.

Das Besondere an Memes ist, dass dieselben Bilder immer wieder verwendet und mit einem neuen Text versehen werden. Ein bekanntes Beispiel ist „Hide the Pain Harold“ (Deutsch: „Verbirg den Schmerz, Harold“), das diesem Artikel als Beitragsbild dient. Dieses Meme zeigt den Ungarn Arató András mit einem gequälten Lächeln und wurde zu einem der bekanntesten Reaktionsbilder im Internet.

Es gibt verschiedene Meme-Formate: Ein klassisches Beispiel ist ein Bild mit einem witzigen Spruch in großer, weißer Schrift. Andere Memes bestehen aus Screenshots von Chats, Comic-Zeichnungen oder kurzen Videoclips. Viele Memes folgen bestimmten Vorlagen oder Trends. Wer sich in der Meme-Welt auskennt, erkennt diese Muster sofort.

Was Kinder und Jugendliche an Memes fasziniert

Für viele Jugendliche sind Memes weit mehr als bloße Unterhaltung – sie gehören fest zu ihrer (digitalen) Sprache. Mit Memes können sie Stimmungen, Gedanken oder Meinungen ausdrücken. Durch Ironie und Übertreibung lassen sich auch schwierige oder unangenehme Themen leichter ansprechen. Wer aktuelle Memes kennt oder selbst gestaltet, zeigt Zugehörigkeit zur eigenen Peer-Group.

Zudem fördern sie die Kreativität: Jugendliche probieren sich aus in Bildbearbeitung, Sprache und der Verbindung zu Trends in Social Media und Popkultur. Da Memes schnell erstellt und geteilt werden können, bieten sie eine einfache Möglichkeit, sich humorvoll und individuell mitzuteilen. Die visuelle Kommunikation ist ihnen ohnehin vertraut – Emojis, GIFs und Bilder ersetzen oft ganze Texte. Und da Kinder und Jugendliche gerne lachen und scherzen, treffen Memes genau ihre Vorlieben und verbreiten sich entsprechend schnell. Memes sind so beliebt, dass sie auch in der Offline-Welt präsent sind – zum Beispiel als Party-Kartenspiele oder Pausenhofgespräche.

Wenn Memes missbraucht werden

Auch wenn viele Memes harmlos oder lustig wirken, können sie problematische Inhalte transportieren. Manche Memes enthalten diskriminierende, rassistische oder sexistische Aussagen, machen sich über Minderheiten lustig oder verbreiten Verschwörungstheorien und politische Propaganda. Extremistische Gruppen nutzen Memes, um ihre Ideologien zu verbreiten – gerade bei Jugendlichen, die oft nicht hinterfragen, welche Botschaft dahintersteckt.

Oft werden sie anonym erstellt und rasant weiterverbreitet – ohne Rücksicht auf Urheberrechte oder die abgebildeten Personen. Besonders kritisch wird es, wenn Menschen durch Memes bloßgestellt oder herabgewürdigt werden, etwa wegen eines sichtbaren Handicaps. Wenn sich solche Inhalte stark verbreiten, kann das für die betroffenen Personen große negative Folgen haben.

Was sollten Eltern beachten?

Sie müssen kein*e Meme-Expert*in sein, um Ihr Kind gut zu begleiten – ein grundlegendes Verständnis reicht aus, um im Gespräch zu bleiben. Zeigen Sie Interesse an der Mediennutzung Ihres Kindes. Fragen Sie ruhig nach: Welches Meme ist gerade angesagt? So entsteht ein offener Austausch – auch über problematische oder verletzende Inhalte.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über einen respektvollen Umgang miteinander im Netz, die Grenzen von Humor und mögliche Diskriminierung. Unterstützen Sie es dabei, Inhalte kritisch zu hinterfragen: Wer steckt hinter einem Meme? Welche Botschaft wird vermittelt? Welche Wirkung kann es auf andere haben? Gehen Sie dabei mit gutem Beispiel voran: reflektieren Sie Ihre eigene Online-Kommunikation kritisch und sprechen Sie mit gemeinsam mit Ihrem Kind über Ihre Erfahrungen.

Auch Menschen, die sich für eine wertschätzende Kommunikationskultur im Netz engagieren, nutzen Memes, um Hass und Extremismus etwas entgegenzusetzen – eine Sammlung solcher Memes finden Sie zum Beispiel auf dem Instagram-Profil von Gustaver der Liebe.

Wenn Sie und Ihr Kind gern Memes anschauen oder teilen, werfen Sie gemeinsam einen kritischen Blick auf die Inhalte. Oder gestalten Sie selbst kreative und lustige Memes, zum Beispiel mit dem Online-Tool Meme Generator von imgflip.com oder der App Mematic. Das macht Spaß und fördert die Medienkompetenz.

Imgflip

Das Angebot „Games in der Familie“ – Pädagogische Bewertungen beliebter Videospiele

Kinder und Jugendliche begeistern sich für Handy-, Computer- und Konsolenspiele auf Plattformen wie Xbox, PC, Playstation oder Nintendo Switch. Das Informationsangebot „Games in der Familie“ der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bietet pädagogische Bewertungen beliebter Spiele und unterstützt Eltern dabei, den Überblick zu behalten.

Kurz gefasst: 

  • Pädagogische Beurteilungen beliebter Games für Kinder und Jugendliche​
  • Einschätzungen zu Spielinhalten, Lernpotenzialen und Risiken
  • Elternratgeber mit Tipps zur Medienerziehung
  • Kostenlos, ohne Werbung, unabhängig und öffentlich finanziert (bpb)
  • Mit begleitenden Angeboten wie Elternabenden (Eltern-LAN)

Was bietet „Games in der Familie“? 

Das Angebot umfasst eine Auswahl an Spielbewertungen – von besonders beliebten Titeln bis hin zu Spielen mit Lerneffekt. Die Rezensionen enthalten neben der Spielbeschreibung auch Angaben zu Genre, Spielmodus (z. B. alleine oder Multiplayer), Spielzeit, empfohlener Altersgruppe und unterstützten Plattformen. So können Eltern besser einschätzen, ob ein Spiel zu ihrem Familienalltag passt. Zusätzlich liefert jede Rezension eine pädagogische Einschätzung, die Lernziele und mögliche Risiken wie Gewaltinhalte oder übermäßiges Belohnungssystem beleuchtet.

Neben den Spielbewertungen bietet „Games in der Familie“ einen kompakten Elternratgeber, der Fragen zur alltäglichen Nutzung von Medien und Videospielen beantwortet. Beispielsweise: 

  • Was sollte bei der Auswahl von Videospielen beachtet werden?
  • Wie können Spielzeiten mit Kindern vereinbart werden?
  • Ab wann sind gewisse Spielangewohnheiten bedenklich?

Ein umfangreiches Glossar erklärt zudem wichtige Begriffe aus der Gaming-Welt – von „Lootboxen“ bis „Open World“.

Ist „Games in der Familie“ auch etwas für Kinder und Jugendliche? 

Jugendliche können sich über aktuelle Spiele informieren und so selbst besser einschätzen, welches Spiel für ihr Alter geeignet ist. Das fördert ihre Medienkompetenz und hilft, eigene Spielwünsche zu reflektieren.

Was sollten Eltern beachten? 

Die pädagogischen Einschätzungen der bpb unterscheiden sich teils deutlich von den Altersfreigaben der USK. Während die USK auf inhaltliche Risiken (z. B. Gewalt oder Schreckmomente) und Nutzungsrisiken (z. B. Chats oder In-Game-Käufe) auf Grundlage des Jugendschutzgesetzes achtet, bezieht die bpb Faktoren wie Spieltiefe, emotionale Belastung und Altersverständnis ein.

Ein Spiel kann von der USK ab 6 Jahren freigegeben sein, von der bpb aber erst ab 12 Jahren empfohlen werden, weil z. B. komplexe Inhalte oder Online-Interaktionen enthalten sind.

Beziehen Sie idealerweise bei der Spielauswahl mehrere Faktoren mit ein. Jedes Kind entwickelt sich individuell und reagiert unterschiedlich. Holen Sie verschiedene Einschätzungen ein, tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus und probieren Sie Spiele nach Möglichkeit selbst aus. Begleiten Sie Ihr Kind im Spielalltag, sprechen Sie über Spielinhalte – und hören Sie zu, warum ein Spiel fasziniert.

Verbieten Sie digitale Spiele nicht grundsätzlich, erklären Sie Ihre Bedenken. So versteht ihr Kind besser, warum es ein bestimmtes Spiel (noch) nicht spielen darf.

Die bpb bietet mit der Eltern-LAN ein ergänzendes Veranstaltungsformat an: Elternabende, die in der Regel von 19.20 Uhr bis 22.00 Uhr stattfinden, bei denen Erwachsene selbst spielen können, um die Faszination und Herausforderungen digitaler Spiele kennenzulernen. Pädagogisch begleitet wird dabei diskutiert, wie Medienerziehung gelingen kann – auch im Dialog mit Kindern.

Weitere Informationen

Neben dem Angebot „Games in der Familie“ lohnt sich auch ein Blick auf den Spieleratgeber NRW, ein umfangreiches Informationsportal zur pädagogischen Bewertung digitaler Spiele. Das Angebot richtet sich ebenfalls an Eltern, Fachkräfte und Jugendliche und wird von Medienpädagog*innen gemeinsam mit jungen Spieler*innen erstellt.

Sie suchen spielbar.de?

Das frühere Angebot www.spielbar.de wurde Anfang 2025 in die Website der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) integriert. Inhalte, die zuvor auf Spielbar zu finden waren, sind nun Teil von „Games in der Familie“. Das neue Angebot bietet mehr Übersicht, eine verbesserte Suche und neue Formate – etwa Video-Rezensionen. Wer Games gezielt in Schule oder politischer Bildung einsetzen möchte, findet zusätzlich das neue Angebot „Games zur politischen Bildung“.

Beliebte Spiele: Roblox

Aus Bausteinen eigene Welten bauen, in fantasievolle Rollen schlüpfen und spannende Missionen erfüllen – die Onlinespiele-Plattform Roblox erfreut sich bei Jugendlichen immer noch großer Beliebtheit. Da auch Chatfunktionen enthalten sind und manche mit ihren Spielen Geld verdienen, verbindet Roblox Spiel, Social Media und kreatives Gestalten auf einer Plattform – weshalb seit Januar 2025 eine Altersfreigabe ab 16 Jahren gilt.

Kurz gefasst

  • Altersangaben: freigegeben ab 16 Jahren (USK), empfohlen ab 16 Jahren (Spieleratgeber NRW)
  • Nutzer*innen können eigene Spiele erstellen, die Spiele anderer nutzen und miteinander in Interaktion treten
  • mit Windows, Mac, iOS, Android, Amazon-Geräten und Xbox spielbar
  • größtenteils kostenlos
  • Problematische Inhalte: Gewaltdarstellungen, In-App-Käufe

Was ist Roblox?

Die beiden Wörter Robots (dt.: Roboter) und Blocks (dt.: Blöcke) ergeben zusammen den Namen der Spieleplattform Roblox. Hier lassen sich virtuelle Welten im Lego-Stil erschaffen und spielen, was vor allem Jugendliche begeistert. Roblox ist eine Mischung aus Spielewelt und sozialem Netzwerk und erinnert an Minecraft.

Nach der Registrierung auf roblox.com erhalten die Spielenden eine vorgefertigte Spielfigur (Avatar), die sie nach Belieben anpassen können. Kleidung oder eine andere Frisur sind kostenlos. Einige Extra-Accessoires kosten Geld in Form der eigenen Währung Robux. Funktionen wie das Erstellen von Spielen sowie das Spielen selbst sind frei verfügbar.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

Viele Jugendliche lieben das Spiel, weil sie ganz einfach selbst Spiele entwickeln können. Registrierte Nutzende können mit dem Bau-Tool “Roblox-Studio” ihre eigenen Spiele erstellen und sie mit anderen teilen. Es lassen sich einfache Bauwerke, aber auch komplexe Erlebniswelten wie Städte und Freizeitparks gestalten. In der Community von Roblox können sich Jugendliche miteinander kreativ austoben und chatten.

Roblox ist besonders bei jungen Spieleentwickler*innen beliebt, da sie dort eigene Spiele gestalten und veröffentlichen können. Wird ein Spiel von anderen Nutzer*innen häufig gespielt und Geld investiert, besteht die Möglichkeit, dass auch die Entwickler*innen – also zum Beispiel Ihr Kind – einen Anteil daran verdienen.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hat im Januar 2025 die Altersfreigabe für Roblox von 12 auf 16 Jahre angehoben. Für diese Entscheidung gab es mehrere ausschlaggebende Gründe:

  • Gewalt und problematische Inhalte: Einige von Nutzer*innen erstellte Spiele auf der Plattform enthalten Szenen, die Gewalt darstellen und für jüngere Spieler*innen ungeeignet sind.
  • Kommunikationsrisiken: Die Plattform ermöglicht es Nutzer*innen, über Text- und Sprach-Chats zu kommunizieren. Deshalb bestehen Risiken wie z. B. Cybermobbing, Cybergrooming und Hate Speech.
  • Erhöhte Kaufanreize: Roblox bietet zahlreiche In-Game-Käufe an, die insbesondere für Jugendliche einen starken Anreiz zum Geldausgeben darstellen können.
  • Glücksspielmechanismen: Einige Spiele enthalten Elemente, die Glücksspiel ähneln, wie etwa den Kauf von zufälligen virtuellen Gegenständen (Lootboxen).

Zusätzlich bemängelte die USK fehlende wirksame Vorsorgemaßnahmen seitens der Plattformbetreiber, wie etwa unzureichend gesicherte Kinderkonten und das Fehlen von Alterskennzeichnungen nach deutschen Standards. Aufgrund dieser Aspekte wurde die Altersfreigabe angepasst, um den Jugendschutz zu gewährleisten und Eltern eine bessere Orientierung zu bieten.

Das sagt der Anbieter

Der Anbieter Roblox Corporation betont auf seiner Plattform, Sicherheit und Datenschutz sehr ernst zu nehmen. Es gibt ein Meldesystem für unangemessene Chatnachrichten und einen Chatfilter. Nach der Registrierung wird bei Nutzer*innen unter 13 Jahren automatisch ein Konto im „Datenschutzmodus“ erstellt. Jüngere Spieler*innen haben dann z. B. keinen Zugriff auf die Social-Media-Funktionen. Manche Spiele sind außerdem erst ab einem bestimmten Alter freigegeben. Moderator*innen prüfen, ob hochgeladenes Bild- und Videomaterial den Ansprüchen zu jugendgerechten Inhalten genügt. Unangemessene Inhalte werden aktiv gefiltert und gelöscht. All das setzt jedoch voraus, dass die Altersangabe der Spieler*innen bei der Anmeldung wahrheitsgemäß angegeben wurde.

Roblox bietet verschiedene Sicherheitsfunktionen an, mit denen Sie das Spiel Ihres Kindes besser im Blick haben können. Über die Roblox-Webseite können sich Eltern über die Kindersicherung informieren.

Roblox wird immer wieder vorgeworfen, sowohl die Inhalte als auch die Kommunikation der Nutzenden untereinander nicht ausreichend zu moderieren und nicht konsequent genug gegenüber Verstößen der Community-Richtlinien vorzugehen. Jugendliche können in den Spielen beispielsweise auf diskriminierende und extremistische Inhalte stoßen.

Das sollten Eltern beachten

Grundsätzlich gibt der Staat mit den Alterskennzeichen keine Vorschriften, welche Medieninhalte Eltern ihren Kindern zu Hause erlauben dürfen. Dennoch sollten Sie darauf achten, Ihrem Kind nur Spiele zur Verfügung zu stellen, die für sein Alter geeignet und entsprechend freigegeben sind. Beachten Sie deshalb die Kennzeichnung ab 16 Jahren.

Wenn Ihr Kind unter 16 Jahre alt ist und bereits ein Roblox-Konto hat, sind Sie nicht dazu verpflichtet, das Konto aufgrund der Altershochstufung zu löschen. Es ist jedoch ratsam, dass Sie sich mit der geänderten Altersfreigabe und deren Gründen auseinandersetzen und entscheiden, ob die Plattform für Ihr Kind noch geeignet ist. Wenn Sie die Nutzung nicht komplett verbieten möchten, können Sie beispielsweise gemeinsam die Kontoeinschränkungen prüfen und gegebenenfalls anpassen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Altershochstufung und warum die Freigabe angepasst wurde. Wenn Sie sich dazu entscheiden, dass Ihr Kind ein bereits bestehendes Roblox-Konto löschen soll, sprechen Sie ebenfalls mit ihm darüber und erklären Sie Ihre Beweggründe. Wenn Sie bereits ein Jugendschutzprogramm verwenden, kann es je nach Einstellung sein, dass Programme mit einer Freigabe ab 16 Jahren automatisch gesperrt werden.

Nehmen Sie die Registrierung und die Erstellung eines Profils gemeinsam mit Ihrem Kind vor und entdecken Sie zusammen die Roblox-Spielewelt. Sprechen Sie mit ihm über seine Spielerlebnisse. Lassen Sie sich zeigen, was Ihr Kind spielt und fragen Sie nach, warum es bestimmte Spiele mag und mit wem es Kontakt hat.

Stellen Sie das Konto so ein, dass Ihrem Kind möglichst altersgerechte Spiele angezeigt werden. Verwenden Sie eine Eltern-PIN, sodass nur Sie die Einstellungen ändern können. Haben Sie auch einen Blick auf die getätigten In-App-Käufe. Weisen Sie Ihr Kind darauf hin, über die Plattform keine privaten Daten weiterzugeben. Klären Sie Ihr Kind über Kommunikationsrisiken im Netz auf und ermuntern Sie es, verdächtige oder unangenehme Kontakte zu blockieren und zu melden. Chat-Möglichkeiten lassen sich einschränken oder sogar deaktivieren und die Sichtbarkeit des Alters ausschalten. Alle wichtigen Schritte zur Kindersicherung bei Roblox finden Sie auch auf medien-kindersicher.de.

Jugendliche und ihre medialen Vorbilder

Ob in Serien und Mangas, in Videospielen und Social Media oder in der Welt der Stars – überall begegnen Jugendlichen Figuren und Charaktere, die sie begeistern. Ob Superhelden wie Spider Man, Spielfiguren wie Ahri, Animecharaktere wie Levi Ackerman oder Stars wie Billie Eilish – Teenager betrachten die verschiedensten Medienfiguren als ihre Vorbilder und schauen zu ihnen auf.

Was mediale Vorbilder für Jugendliche bedeuten

Erinnern Sie sich noch, wie begeistert Ihr Kind vor ein paar Jahren von seinen Lieblingsfiguren aus Film und Fernsehen erzählt hat? Von klein auf orientieren sich Kinder an ihren liebsten Medienfiguren. Auch Jugendliche suchen sich ihre Vorbilder nicht nur in ihrer direkten Umgebung in Familie, Freundeskreis oder Vereinen, sondern verstärkt in den von ihnen genutzten Medienangeboten.

Die eigene Identität herauszubilden ist eine der wichtigsten Aufgaben im Jugendalter. Medieninhalte und -figuren übernehmen für Jugendliche dabei wichtige Funktionen. So können mediale Vorbilder dabei helfen, eigene Wertvorstellungen zu entwickeln. Sie können jungen Menschen nicht nur Orientierung und Halt bieten, sondern sogar zum Ausprobieren und Experimentieren mit verschiedenen Identitäten und Rollen inspirieren. Es sind Charaktereigenschaften wie Mut, Ehrlichkeit, Loyalität, Aufrichtigkeit und Durchhaltevermögen, die besonders gut bei Jugendlichen ankommen. Aber auch Figuren, die besonders witzig oder originell sind oder große Ziele verfolgen, faszinieren sie.

Besonders wichtig für Teenager ist der gemeinsame Austausch über ihre medialen Idole, wodurch ein Gemeinschaftsgefühl entsteht. Oft zeigt sich in Kleidung, (Jugend-)Sprache oder Hobbys, aber auch in der Mediennutzung selbst, welchen medialen Vorbildern sie sich nahe fühlen. Jugendkulturen, wie E-Boys und E-Girls sind unter Jugendlichen populär und durch die Zugehörigkeit zu solchen Strömungen grenzen sie sich auch innerhalb ihrer Peergroup voneinander ab.

Welche medialen Vorbilder gibt es?

Neben einer Vielzahl fiktiver Charaktere aus Filmen, Serien, Games und Büchern begeistern auch reale Menschen aus der Medienwelt Jugendliche. Das können Prominente aus Film- und Musikindustrie oder Social-Media-Stars sein. Bei dieser Vielfalt an Medienfiguren kann es passieren, dass man den Überblick verliert. Hier ein paar Beispiele:

  • Prominente aus dem Show- und Sportbusiness wie Ariana Grande, Cristiano Ronaldo oder Giulia Gwinn sind wichtige Figuren, die sich Jugendliche zum Vorbild nehmen und denen sie nacheifern. Auch YouTube-Stars wie Julien Bam, Gronkh oder Shirin David sind bei Jugendlichen sehr beliebt. Vor allem als Influencer*innen bieten Stars ein hohes Identifikationspotenzial und lassen ihre Follower*innen aktiv an ihrem Leben teilhaben. Diese vermeintliche Nähe kann dazu führen, dass sie von Ihrem Kind auch als “bester Freund” oder “große Schwester” betrachtet werden
  • Auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok und Co können Jugendlichen mediale Vorbilder finden, die genau zu ihren Interessen passen. Bekannte Fitness-Influencer*innen sind beispielsweise Sophia Thiel oder Laura Sophie, im Bereich Lifestyle treffen Jugendliche unter anderem auf Julienco sowie die Zwillinge Lisa und Lena. Wenn es um Fashion geht folgen sie unter anderem Madeleine Darya Alizadeh (Dariadaria) oder Helge Mark und wenn sie sich für Schminktipps und Hautpflege interessieren sind Beauty-Influencer*innen wie Paula Wolf und Maxim Giacomo interessant. LukasBS und Pandorya hingegen sind bekannte Let’s Player*innen und auch mit Jasmin Gnu findet sich zunehmend Diversität in der Gaming-Szene. Immer mehr Influencer*innen, sogenannte Sinnfluencer*innen, beschäftigen sich online auf ihren Kanälen mit gesellschaftlich relevanten Themen. In Deutschland sind hierfür vor allem Luisa Neubauer in Sachen Umwelt und Rezo für seinen politischen Content bekannt. Wer DIYs liebt, findet womöglich mit Easy Alex oder Linda Seel Vorbilder. Manchmal möchten sich Jugendliche auch einfach nur die Zeit vertreiben. Einige Influencer*innen bieten auf ihren Kanälen beste Unterhaltung – oft ohne sich dabei auf ein bestimmtes Thema festzulegen.
  • Es gibt Held*innen, wie aus dem Marvel Universum, die gemeinsam oder allein die Welt retten. Verschiedenste Charaktere, wie Spider Man, Iron Man, Black Widow, Thor und Hulk kommen zusammen und bilden gemeinsam mit vielen weiteren Figuren „The Avengers“ (zu Deutsch: die Rächer), um das Universum zu beschützen.
  • Das Harry Potter Universum ist auch heute noch sehr beliebt. Ob die Romane oder die Filme – die Charaktere verzaubern die Jugendlichen auch heute noch. Mit der Kinofilmreihe Fantastische Tierwesen sind neben Harry Potter, Hermine Granger und Ron Weasley neue Charaktere wie Newt Scamander und Jacob Kowalski eingeführt worden, die für Begeisterung auf der Leinwand sorgen.
  • Animes sind japanische Zeichentrickserien, für die sich viele Jugendliche begeistern. Hier kämpfen Held*innen aus anderen Welten gegen Dämonen und Monster, um Menschen zu beschützen. Bekannte Figuren sind zum Beispiel Tanjiro, Zenitsu und Nezuko aus Demon Slayer oder Satoru Gojo und Yuji Itadori aus Jujutsu Kaisen.

Was sollten Eltern beachten?

Eltern müssen die medialen Idole ihrer Kinder nicht mögen. Tauschen Sie sich dennoch mit Ihrem Kind über ihre Medienheld*innen aus. Fragen Sie nach, welche ihrer Charaktereigenschaften Ihrem Kind besonders gut gefallen.

In Medien finden sich auch Figuren wieder, die als Vorbilder nicht gut geeignet sind. Sie können problematische Verhaltensweisen vorleben oder fragliche Wertvorstellungen vermitteln. Mitunter reproduzieren sie stereotype Geschlechterbilder, Vorurteile oder Klischees, die ein falsches oder unvollständiges Weltbild ergeben. Bei der politischen Meinungsbildung nehmen mediale Vorbilder eine wichtige Rolle ein, deren Verantwortung sie nicht immer gerecht werden. Jugendliche sind in der Orientierungsphase besonders anfällig für Populismus, Extremismus und Desinformation. Das gilt vor allem dann, wenn solche Inhalte von ihren Lieblings-Influencer*innen stammen. Auch in Zusammenhang mit Werbung kann die Vorbildfunktion von Internet-Stars zweifelhaft werden. Wenn beispielsweise beliebte Influencer*innen Produkte anpreisen, kann dies mitunter indirekt oder versteckt geschehen.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über kritische Verhaltensweisen und klären Sie über Klischees auf. Bleiben Sie beim Nachfragen neutral und unvoreingenommen und lassen Sie sich auf ihre Welt der medialen Vorbilder ein. Vielleicht hilft es, wenn Sie sich an Ihre eigene Jugend und Ihre Idole erinnern. Wie haben Sie sich damals gefühlt?

Virtueller Elternabend am 19.05.2025 von 17 bis 18 Uhr

Mein erstes Smartphone – so startet Ihr Kind sicher und entspannt 

Bald hält Ihr Kind sein erstes Smartphone in den Händen – und mit ihm viele neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen. Im virtuellen Elternabend erhalten Sie alltagstaugliche Tipps zu sicheren Einstellungen, zum Schutz persönlicher Daten und kindgerechten Apps. Wir geben Tipps zur Medienerziehung und zeigen auf, wie Sie Ihr Kind für einen kompetenten Umgang mit Kontaktrisiken, Kostenfallen und Co. stärken können. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Kind im verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien begleiten – für eine sichere und positive Smartphone-Nutzung von Anfang an!

Nutzen Sie die Gelegenheit, live dabei zu sein und Ihre Fragen an unsere Expert*innen zu stellen – wir stehen für den Austausch bereit und liefern wertvolle Impulse für den Familienalltag!

Informationen und Anmeldung

Datum: 19.05.2025 | Zeit: 17 bis 18 Uhr

Referentinnen: Sophie Pohle (Deutsches Kinderhilfswerk) und Sophia Mellitzer (JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis)

Moderation: Nils Rudolf (FSM e.V.)

Plattform: Der virtuelle Elternabend wird über das Tool „Zoom“ realisiert.

Datenschutzhinweis: Zoom ist ein Service der Zoom Video Communications Inc., die ihren Sitz in den USA hat. Wir nutzen Zoom über den deutschen Betreiber easymeet24. Serverstandort von easymeet24 ist Europa. Weiterhin haben wir innerhalb des Dienstes Zoom die Konfigurationen mit dem höchsten Daten- und Sicherheitsschutz gewählt.
Bitte nehmen Sie auch von unserer Datenschutzerklärung Kenntnis.

Anmeldung:

    Hiermit melde ich mich zum virtuellen Elternabend von Elternguide.online am 19.05.2025 um 17.00 Uhr verbindlich an.

    * = Pflichtangabe
    Die erhobenen Daten dienen ausschließlich der Verarbeitung Ihrer Anfrage und werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Daten werden nach Abschluss der Bearbeitung und Durchführung des Webinars gelöscht. Mit dem Absenden der Nachricht willigen Sie in die diesbezügliche Datenverarbeitung ein.
    Bitte nehmen Sie auch von unserer Datenschutzerklärung Kenntnis.

    „Fake News“, Verschwörungsmythen und Desinformation – Was heißt das eigentlich?

    Falschmeldungen, „Fake News“, alternative Fakten oder Verschwörungsmythen – diese Begriffe hört man immer wieder, wenn es um Nachrichten und Informationen im Netz geht. Doch sie meinen nicht unbedingt das Gleiche. Wir erklären, was die Begriffe unterscheidet – und worauf Sie als Eltern achten sollten.

    Desinformation

    Desinformationen sind Inhalte, die nachweislich falsch oder irreführend sind – und mit Absicht verbreitet werden. Oft wirken sie auf den ersten Blick glaubwürdig, weil sie in eine Geschichte verpackt sind, einzelne wahre Fakten enthalten oder stark emotionalisiert dargestellt werden.

    Das Ziel von Desinformation ist es, Menschen zu verunsichern, bestimmte Meinungen zu beeinflussen oder gezielt Stimmung zu machen – etwa gegen einzelne Gruppen oder politische Entscheidungen. Oft geht es dabei auch um wirtschaftliche Interessen, zum Beispiel durch Werbeeinnahmen auf unseriösen Websites. Besonders problematisch wird Desinformation, wenn sie das Vertrauen in Wissenschaft, Medien oder demokratische Prozesse untergräbt. Sie kann so eine ernsthafte Bedrohung für die Demokratie darstellen.

    Gerade in Krisenzeiten, wie während der Corona-Pandemie oder im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine, spielen Desinformationen eine große Rolle.

    „Fake News“

    Fake News“ ist ein Begriff, der häufig im Alltag verwendet wird – meist als Synonym für Desinformationen. Wörtlich übersetzt heißt das: „gefälschte Nachrichten“.

    Aber: Der Begriff wird auch gezielt genutzt, um kritische Berichterstattung in seriösen Medien schlechtzumachen oder politische Gegner*innen zu diskreditieren.

    Daher ist es wichtig: Prüfen Sie genau, ob es sich wirklich um eine absichtlich manipulierte Nachricht handelt – oder ob der Begriff nur benutzt wird, um eine andere Meinung abzuwerten.

    Tipp: Wenn Kinder oder Jugendliche von „Fake News“ sprechen, fragen Sie nach, was sie genau damit meinen – und schauen Sie sich die Quelle gemeinsam an.

    Einen guten Einstieg ins Thema bietet das Modul „Informieren“ aus dem Genial-Digital-Material des Deutschen Kinderhilfswerks. Hier lernen Kinder spielerisch, wie sie Informationen im Netz besser einschätzen und hinterfragen können.

    Falschinformationen

    Falschinformationen sind Inhalte, die nicht richtig sind – aber ohne Absicht weitergegeben werden. Zum Beispiel, weil jemand etwas falsch verstanden hat oder eine veraltete Information teilt.

    Auch in den Medien kann es zu Fehlern kommen, etwa bei der Recherche oder Übersetzung. Früher nannte man das manchmal eine „Zeitungsente“. Wichtig ist, dass solche Fehler später richtiggestellt werden.

    Satire

    Satire ist eine künstlerische Form, mit der gesellschaftliche oder politische Themen überspitzt dargestellt werden, zum Beispiel in der heute-show, beim Postillon oder in Memes.

    Manchmal arbeitet Satire mit ähnlichen Mitteln wie Desinformation – etwa Übertreibung oder Vereinfachung. Aber: Sie ist nicht dazu gedacht, Menschen absichtlich zu täuschen.

    Ziel von Satire ist es, Kritik zu üben und zum Nachdenken anzuregen. Kinder und Jugendliche brauchen manchmal Hilfe, um Satire richtig einzuordnen – sprechen Sie gemeinsam darüber.

    Propaganda

    Propaganda bedeutet: Informationen und Botschaften werden gezielt verbreitet, um die öffentliche Meinung in eine bestimmte Richtung zu lenken.

    Das kann durch Sprache, Bilder, Musik oder auch Falschinformationen passieren. Propaganda wird oft in politischen Konflikten eingesetzt – früher auf Plakaten oder im Radio, heute auch über soziale Medien und Messenger-Dienste.

    Verschwörungsmythen

    Verschwörungsmythen behaupten, dass hinter großen Ereignissen geheime Gruppen oder Mächte stecken. Diese Erzählungen bieten einfache Erklärungen für komplexe Zusammenhänge – ohne dafür wissenschaftliche Belege oder Beweise zu liefern.

    Zum Beispiel:

    • Die Anschläge vom 11. September 2001 seien „inszeniert“ gewesen.
    • Impfstoffe würden heimlich gefährliche Stoffe enthalten.
    • „Die Medien“ seien gesteuert und sagten „nicht die Wahrheit“.

    Solche Mythen teilen die Welt in „gut“ und „böse“ ein – und machen oft bestimmte Gruppen für alles verantwortlich. Gefährlich wird es, wenn sie Hass und Misstrauen schüren oder den Glauben an Wissenschaft und Demokratie untergraben.

    Diese Erzählungen sind keine wissenschaftlichen Theorien, sondern beruhen auf unbelegten Behauptungen. Deshalb sprechen Fachleute bewusst von Verschwörungsmythen oder Verschwörungserzählungen – und nicht von „Verschwörungstheorien“.

    TikTok gemeinsam sicher nutzen

    TikTok gehört für viele Kinder und Jugendliche zum Alltag. Sie schauen sich Kurzvideos an, lassen sich unterhalten, informieren sich oder posten selbst Inhalte. Was genau sie sich dort ansehen oder veröffentlichen, wissen viele Eltern nicht – und machen sich Sorgen. Umso wichtiger ist es, die Sicherheitseinstellungen der App zu kennen – und im Gespräch zu bleiben.

    Was TikTok für Eltern anbietet

    Mit dem „Begleiteten Modus“ (auch „Family Pairing“ genannt) bietet TikTok eine Möglichkeit, bestimmte Funktionen der App auf dem Kinderkonto gemeinsam zu steuern. Dazu gehören:

    • Bildschirmzeit begrenzen: Legen Sie fest, wie lange Ihr Kind TikTok täglich nutzen darf.​
    • Inhalte filtern: Bestimmen Sie, welche Videos im „Für dich“-Feed angezeigt werden, um sicherzustellen, dass nur altersgerechte Inhalte sichtbar sind.​
    • Nachrichten steuern: Entscheiden Sie, wer mit Ihrem Kind über Direktnachrichten kommunizieren kann – oder deaktivieren Sie diese Funktion vollständig.​
    • Benachrichtigungen einschränken: Legen Sie fest, zu welchen Zeiten TikTok Benachrichtigungen sendet, um Ablenkungen während wichtiger Zeiten wie Schulstunden oder Schlafenszeit zu minimieren.
    • Pausen einplanen: Planen Sie regelmäßige Pausen oder Ruhezeiten, in denen die Nutzung der App unterbrochen wird (z. B. während der Hausaufgaben oder nachts.).
    • Nutzungsübersicht: Im sogenannten Bildschirmzeit-Dashboard erhalten Sie Einblick in die Aktivitäten Ihres Kindes, einschließlich der Konten, denen es folgt, sowie blockierter und blockierender Nutzer*innen.​

    Zusätzliche Schutzfunktionen greifen automatisch, je nach Altersangabe im Profil:

    • Nutzer*innen unter 16 Jahren erhalten nach 22 Uhr eine Erinnerung, die zur App-Pause auffordert. Wenn die Nutzung fortgesetzt wird, erscheint eine zweite Erinnerung. Zusätzlich wird eine Entspannungshilfe angeboten, die beruhigende Musik abspielt.
    • Für Unter-18-Jährige sind stark verändernde Schönheitsfilter deaktiviert, um den Druck durch unrealistische Ideale zu reduzieren.
    • Bei Konten von 13- bis 15-Jährigen ist das Profil standardmäßig privat – nur bestätigte Kontakte dürfen Inhalte sehen oder kommentieren.

    So richten Sie den „Begleiteten Modus“ ein

    TikTok ist laut den Nutzungsbedingungen ab 13 Jahren erlaubt. Für Kinder unter 16 Jahren ist die Zustimmung der Eltern notwendig.

    Tipp: Kinder können TikTok auch ohne Account im Browser ansehen – so ist ein vorsichtiger Einstieg möglich, ohne Inhalte selbst zu posten oder zu kommentieren.

    Wenn Sie den Begleiteten Modus aktivieren möchten, gehen Sie so vor:

    1. Installieren Sie die TikTok-App auf dem Smartphone Ihres Kindes und Ihrem eigenen.
    2. Öffnen Sie die App auf Ihrem Gerät, gehen Sie zu den Einstellungen und wählen Sie „Begleiteter Modus“ oder „Family Pairing“.
    3. Scannen Sie den angezeigten QR-Code mit dem Gerät Ihres Kindes, um beide Konten zu verbinden.
    4. Nehmen Sie die gewünschten Einstellungen gemeinsam vor.​

    Diese Einstellungen können Sie anpassen

    • Tägliche Bildschirmzeit: Wählen Sie 40, 60, 90 oder 120 Minuten – individuell für jeden Tag. Nach Ablauf muss ein Code eingegeben werden.
    • Eingeschränkter Modus: TikTok filtert automatisch Inhalte, die nicht altersgerecht sind. Zusätzlich lassen sich Begriffe oder Hashtags manuell blockieren.
    • Direktnachrichten: Nur Freund*innen dürfen Nachrichten senden – oder Sie deaktivieren die Funktion vollständig.
    • Ruhezeiten: Erinnerungen an Pausen sowie ein Schlafenszeit-Modus sorgen für appfreie Zeiten (z. B. ab 21 Uhr). Es kann ein individueller Zeitplan erstellt werden
    • Benachrichtigungen: Push-Mitteilungen können zeitlich begrenzt werden, um weniger Ablenkung zu schaffen (z. B. nachts oder während der Schulzeit).

    Was Eltern noch beachten sollten

    Achten Sie darauf, dass Ihr Kind bei der Anmeldung das korrekte Geburtsdatum angibt. Nur dann greifen altersgerechte Schutzmaßnahmen. Prüfen Sie gemeinsam die Datenschutzeinstellungen und erklären Sie, warum ein privates Konto sinnvoll ist. Auch ältere Jugendliche sollten sich überlegen, ob sie ihre Inhalte öffentlich zeigen möchten.

    Als Eltern können Sie nicht direkt nachverfolgen, welche Videos Ihr Kind sich ansieht oder mit wem es schreibt. Nachrichten oder Kommentare sind für Sie nicht sichtbar – so bleibt die Privatsphäre Ihres Kindes weitestgehend gewahrt. Umso wichtiger sind gegenseitiges Vertrauen und die Frage: Kann Ihr Kind Medien bereits bewusst und sicher nutzen?

    Besprechen Sie unbedingt regelmäßig gemeinsam, ob die getroffenen Einstellungen noch passen oder angepasst werden sollten. Treffen Sie Entscheidungen nicht über den Kopf Ihres Kindes hinweg, sondern mit ihm zusammen. So fördern Sie Verständnis und Eigenverantwortung. Erklären Sie auch, welche Aspekte der App Sie kritisch sehen und welche Regeln für die Nutzung in ihrer Familie gelten.

    Bleiben Sie im Gespräch: Fragen Sie nach, was auf TikTok gerade angesagt ist, was Ihr Kind interessiert oder welche Influencer*innen es spannend findet. So bleiben Sie nah dran – und Ihr Kind fühlt sich ernst genommen.

    Denken Sie daran: TikTok sammelt Daten über das Nutzungsverhalten. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wie personalisierte Inhalte, Werbung und In-App-Käufe funktionieren – und überlegen Sie gemeinsam, welche Datenschutz-Einstellungen sinnvoll sind.

    Mehr Informationen rund um TikTok finden Sie hier.

    Mit „Fake News“, Desinformation und Falschmeldungen im Internet umgehen

    Ob in Social-Media-Feeds, Messengern oder Podcasts – täglich überfluten uns unzählige Nachrichten, Meldungen und Geschichten im Netz. Dabei ist es manchmal gar nicht so leicht, zwischen Wahrheit und Täuschung zu unterscheiden. Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie sie falsche Informationen im Internet erkennen können, ist eine echte Herausforderung. Dieser Artikel bietet praktische Ratschläge dazu und erklärt, wie Sie mit Ihrem Kind darüber ins Gespräch kommen können.

    Fake News, Desinformation und Falschmeldungen – der Unterschied

    • Falschmeldungen sind Fehler in Nachrichten, die unabsichtlich passieren. Auch Internetnutzer*innen können versehentlich Fehlinformationen veröffentlichen. Oft werden sie später korrigiert.
    • Desinformation bedeutet, dass falsche Informationen bewusst verbreitet werden, um Menschen zu manipulieren und in die Irre zu führen.
    • „Fake News“ ist ein umgangssprachlicher Begriff für Desinformation und bezeichnet absichtlich gefälschte Nachrichten. Er wird auch politisch genutzt, um unliebsame Meinungen oder klassische Medien zu abzuwerten und Zweifel zu säen.

    Warum sind „Fake News“ gefährlich?

    In unsicheren Zeiten verbreiten sich „Fake News“ besonders schnell. Wir Menschen sind dann ohnehin verunsichert und selbst Expert*innen oder Politiker*innen haben keine Antworten auf alle Fragen – wie z. B. während der Coronakrise oder bei Kriegen. „Fake News“ verbreiten bewusst Gerüchte oder sogar hasserfüllte Meldungen, die Ängste schüren und uns vorsätzlich täuschen sollen. Sie bieten oft einfache Erklärungen und können das Gefühl vermitteln, Sicherheit zu geben. Sie sind aber nicht wahr.

    Häufig sind diese gefälschten Nachrichten so geschickt gemacht, dass sie auf den ersten Blick wie seriöse Nachrichten wirken. Menschen, die „Fake News“ glauben, teilen sie weiter, sodass immer mehr Leute darauf hereinfallen. Das Problem daran ist: Je häufiger solche Inhalte angeklickt werden, desto häufiger werden sie angezeigt – und von Menschen für wahr gehalten. Das kann problematisch sein, insbesondere wenn es sich um politische Beiträge mit extremistischem oder populistischem Hintergrund handelt oder Verschwörungsmythen verbreitet werden.

    Auch Inhalte, die vor allem jüngere Kinder verunsichern oder ängstigen können, sind problematisch. Besonders Deep-Fake-Videos wirken täuschend echt. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, dass nicht jede Information im Internet wahr ist sowie die Unterschiede zwischen Desinformationen, Falschmeldungen und Satire zu kennen.

    Wie Sie Nachrichten überprüfen können

    Zu erkennen, ob es sich tatsächlich um Desinformation oder Falschmeldungen handelt, kann eine knifflige Aufgabe sein. Daher ist es hilfreich, klare Schritte zu befolgen, um die Verbreitung von Desinformation einzudämmen:

    Quellenüberprüfung

    Überprüfen Sie, woher die Nachricht stammt und wer sie verfasst hat. Sind die Autor*innen bekannt und Expert*innen für das Thema? Handelt es sich um eine seriöse Internetseite?

    Faktencheck

    Versuchen Sie, die Nachricht bei verschiedenen Quellen zu überprüfen. Fragen Sie sich, wie aktuell die Informationen sind, und prüfen Sie, woher die genannten Zahlen und Daten stammen sowie in welchem Kontext sie erhoben wurden.

    Prüfen der Nachrichtenform

    Achten Sie auf die Art und Weise, wie die Nachricht präsentiert wird. Ist die Sprache seriös und sachlich, oder wird emotionale Sprache und übermäßige Großschreibung verwendet? Enthält der Artikel Schlagworte wie „Lügenpresse“ oder ähnliche provokante Begriffe? Könnte der Artikel satirisch gemeint sein?

    Beweise überprüfen

    Stellen Sie sicher, dass Fotos und Videos zur Nachricht passen und aktuell sind. Achten Sie auf Bildunterschriften und darauf, ob sie das Beschriebene tatsächlich darstellen oder aus einem anderen Zusammenhang stammen.

    Gemeinsamer Fakten-Check

    Diskutieren Sie Nachrichten und Meldungen als Familie gemeinsam. Ihr Kind sollte verstehen, dass nicht alles, was im Internet steht, per WhatsApp verschickt wird oder von einem KI-Chatbot stammt der Wahrheit entsprechen muss. Wenn Sie gemeinsam Nachrichten überprüfen, kann es nach und nach lernen, wahr und falsch zu unterscheiden. Fragen Sie nach der Meinung Ihres Kindes und teilen Sie Ihre eigenen Gedanken. So können Sie und Ihr Kind sicherer und besser vorbereitet sein, um falsche Informationen im Internet zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.

    Weitere Tipps

    Hier sind einige Tipps, wo Sie Nachrichten überprüfen können und wie Sie und Ihr Kind den Umgang damit spielerisch lernen können:

    Beliebte Spiele: Minecraft Dungeons

    Packende Kämpfe, epische Dungeons und spannende Geschichten voller Geheimnisse – das erwartet Spieler*innen in Minecraft Dungeons. Das Abenteuer-Rollenspiel aus dem Minecraft-Universum spricht besonders ältere Kinder und Jugendliche an, die Action lieben und schnelle Belohnungen suchen.

    Kurz gefasst

    • Spin-Off-Game des beliebten Sandbox-Spiels Minecraft
    • Action-Rollenspiel im Hack&Slay-Stil von Mojang Studios (Microsoft) in Zusammenarbeit mit Double Eleven
    • Altersangaben: freigegeben ab 12 Jahren (USK), empfohlen ab 12 Jahren (Spieleratgeber NRW)
    • Minecraft Dungeons gibt es für den Computer (ab 19,99€ Standard-Edition) und für Konsolen wie z. B. Playstation, Xbox und Switch (ab 19,99€ Standard-Edition)
    • lokal oder online mit max. vier Spieler*innen spielbar
    • In-Game-Käufe und DLC (Erweiterungen) verfügbar

    Minecraft Dungeons

    Minecraft Dungeons ein Action-Abenteuer-Spiel im beliebten Minecraft-Universum. Es zeichnet sich durch den Hack&Slay-Stil aus — ein Genre, das von schnellen, actionreichen Kämpfen mit vielen Gegner*innen lebt. Im Gegensatz zum klassischen Minecraft, das vor allem auf Kreativität und Sandbox-Elemente setzt, legt Minecraft Dungeons den Fokus auf Kampf und Abenteuer. In Computerspielen bezeichnet ein Dungeon ein unterirdisches oder verlassenes Gebiet, das von Spieler*innen erkundet werden kann. Diese Dungeons sind oft mit Hindernissen, Gegner*innen und Rätseln gefüllt, die überwunden werden müssen, um Belohnungen oder Fortschritte im Spiel zu erzielen.

    Minecraft Dungeons ist in der Vogelperspektive gehalten. Spieler*innen begeben sich auf eine epische Reise, um die Welt vor dem bösen Arch-Illager zu retten, der mit seiner dunklen Macht das Land bedroht. Ein zentrales Gameplay-Element ist das Sammeln von Ausrüstung und Waffen. Im Laufe des Spiels finden die Spieler*innen viele unterschiedliche Rüstungen, Schwerter, Bögen und magische Artefakte, die ihre Fähigkeiten verbessern und ihnen helfen, stärker werdende Gegner*innen zu besiegen. Besonders interessant ist das Loot-System, das für ständige Belohnung sorgt und den Wiederspielwert des Spiels deutlich erhöht. Minecraft Dungeons bietet verschiedene Schwierigkeitsgrade, die es den Spieler*innen ermöglichen, ihre Herausforderung selbst anzupassen.

    Was fasziniert Kinder/Jugendliche daran?

    Minecraft Dungeons ist bei Kindern besonders beliebt, weil es viele Elemente aus dem klassischen Minecraft-Spiel aufgreift und gleichzeitig eine neuartige und spannende Erfahrung bietet. In Minecraft Dungeons schlüpfen die Spieler*innen in die Rolle von Abenteuer*innen, die durch verschiedene Gebiete ziehen, um gegen Horden von Feind*innen zu kämpfen. Es gibt zahlreiche Dungeons, die es zu erkunden gilt. Zufällig generierte Karten machen das Spiel abwechslungsreich und spannend. Das Spiel lässt sich allein oder im Koop-Modus mit bis zu vier Spieler*innen spielen. Minecraft Dungeons ist leicht zugänglich und nicht so komplex wie andere Action-Role-Playing-Games. Die Steuerung ist einfach, sodass auch jüngere Kinder ohne viel Frustration in die Spielwelt eintauchen können.

    Was kann problematisch sein an dem Angebot?

    Minecraft Dungeons beinhaltet actionreiche Kämpfe gegen verschiedene Feind*innen, darunter bekannte Vertreter*innen aus Minecraft (z.B. Zombies, Spinnen, Skelette) und andere Fantasy-Kreaturen. Die Gewalt im Spiel ist grafisch eher harmlos dargestellt und zeigt keine brutalen Szenen. Die häufige Auseinandersetzung mit Gegner*innen könnte für sensible Kinder dennoch unangenehm oder beunruhigend sein.

    Minecraft Dungeons bietet die Möglichkeit, online mit anderen Spieler*innen zu kooperieren. Das Spiel bietet dabei zwar keine direkte Chat-Funktion, aber es kann in Gruppen gespielt werden. Spieler*innen verwenden hierbei häufig zusätzliche Plattformen oder Apps, um zu kommunizieren. Kinder und Jugendliche können so mit anderen Online-Spieler*innen interagieren, was Kommunikationsrisiken mit sich bringen kann, sogar wenn das Spiel selbst keine Sprach- oder Textchatfunktionen anbietet.

    Das Spiel bietet verschiedene Kaufoptionen für zusätzliche Inhalte, darunter kosmetische Gegenstände wie neue Skins oder Ausrüstungen. Es gibt auch kostenpflichtige saisonale Erweiterungen (DLC) und Packs im Angebot.

    Was meint der Anbieter?

    Auf der Minecraft-Webseite sind die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen auf Deutsch verfügbar. Daten werden unter Wahrung der DSGVO angemessen geschützt. Minecraft Dungeons ist mit einem Microsoft-Konto verknüpft, über das Eltern eine Kindersicherung einrichten können.

    Was sollten Eltern beachten?

    Minecraft Dungeons ist ein spannendes Spiel für ältere Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Achten Sie darauf, Ihrem Kind Zugang zu altersgerechtenSpielen zu geben, vereinbaren Sie klare Regeln zum Umgang mit Games in der Familie.

    Technische Vorsorgemaßnahmen können hierbei helfen. Folgende Funktionen können Sie als Eltern über die Kindersicherung des Microsoft-Kontos einstellen, um den Umgang mit Minecraft Dungeons noch sicherer zu machen:

    • Einschränkung der Spielzeit: Sie können die Zeit limitieren, die Ihr Kind mit dem Spiel verbringt.
    • Online-Spielaktivitäten: Sie können den Zugriff auf Multiplayer- und Online-Funktionen einschränken, sodass Ihr Kind nur mit Freund*innen oder ausgewählten Personen spielen kann.
    • In-Game-Käufe: Sie können den Zugriff auf Mikrotransaktionen einschränken.

    Weitere Informationen zu den Einstellungen des Microsoft-Kontos finden Sie bei medien-kindersicher.de

    Jugendschutz im Netz – Die Rolle der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM)

    Kinder und Jugendliche wachsen in einer digitalen Welt auf, in der sie täglich mit Online-Medien in Berührung kommen. Um ihnen einen sicheren Umgang mit dem Internet zu ermöglichen, sind klare Regeln und effektive Schutzmaßnahmen unerlässlich. Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) spielt hierbei eine zentrale Rolle. Wir erklären, wie die FSM den Jugendmedienschutz gestaltet und warum sie für Eltern so wichtig ist.

    Wer ist die FSM?

    Die FSM ist eine von der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) anerkannte Selbstkontrolleinrichtung im Bereich Jugendmedienschutz. Sie setzt sich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor jugendgefährdenden Online-Inhalten ein und unterstützt Anbieter digitaler Medien bei der Umsetzung von Jugendschutzmaßnahmen. Dabei arbeitet sie eng mit vielen anderen Institutionen aus dem Bereich zusammen – in Deutschland und international.

    Aufgaben der FSM

    Die FSM verfolgt das Ziel, einen wirksamen Jugendmedienschutz in digitalen Angeboten zu gewährleisten. Ihre Hauptaufgaben:

    • Beschwerdestelle für problematische Inhalte: Nutzer*innen können über die FSM-Beschwerdestelle gesetzlich verbotene oder jugendgefährdende Online-Inhalte melden. Dazu gehören beispielsweise gewalthaltige, pornografische oder extremistische Inhalte. Die FSM prüft jede Beschwerde einzeln und leitet bei Verstößen Maßnahmen ein – entweder durch Zusammenarbeit mit den betroffenen Anbietern oder durch Weiterleitung an Behörden. Die Meldung kann über ein Online-Beschwerdeformular auf der FSM-Website eingereicht werden.
    • Selbstkontrolle und Altersklassifizierung: Als anerkannte Selbstkontrolle nach dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) unterstützt die FSM Unternehmen, ihre Angebote jugendgerecht zu gestalten. Dazu gehören beispielsweise die Altersbewertung von Inhalten, die Entwicklung technischer Jugendschutzlösungen (z. B. Jugendschutzprogramme wie JusProg) sowie die Beratung zu gesetzlichen Vorgaben. Digitale Plattformen und Medienanbieter, die sich der FSM anschließen, profitieren von der Möglichkeit, ihre eigenen Schutzmaßnahmen durch die FSM prüfen und zertifizieren zu lassen.
    • Medienbildung und Aufklärung: Die FSM engagiert sich in der Medienbildung, um Eltern, Lehrkräfte und Kinder über Risiken im Netz aufzuklären. Sie stellt praxisnahe Materialien bereit, organisiert Veranstaltungen und kooperiert mit Initiativen wie klicksafe oder fragFINN. Ein Beispiel ist unser Projekt Elternguide.online, das spezielle Leitfäden und Tools für Eltern bietet.

    Die FSM im System des Jugendmedienschutzes

    Die FSM ist Teil des Systems der regulierten Selbstregulierung in Deutschland. Sie arbeitet eng mit anderen Selbstkontrolleinrichtungen wie der USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle), der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) und der FSF (Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen) zusammen. So fördern die Selbstkontrollen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Behörden und Politik für einen effektiven Jugendmedienschutz.

    Herausforderungen im digitalen Jugendschutz

    Der digitale Jugendschutz ist ein dynamisches Feld, das ständig neue Herausforderungen mit sich bringt:

    • Neue Technologien: Die FSM muss sich mit Entwicklungen wie Künstlicher Intelligenz (z. B. Deep Fakes) oder neuen Online-Plattformen auseinandersetzen. Neue Medienphänomene erfordern neue Ansätze im Jugendschutz.
    • Grenzen der Selbstkontrolle: Die FSM stößt an ihre Grenzen, wenn es um Inhalte auf ausländischen Servern geht. Bei der Bekämpfung von Missbrauchsdarstellungen im Netz arbeitet sie eng mit internationalen Partner*innen zusammen.

    Warum ist die FSM für Eltern wichtig?

    Für Eltern ist es oft schwierig einzuschätzen, welche Inhalte im Internet für ihre Kinder geeignet sind. Die FSM bietet Unterstützung dabei, dass Jugendmedienschutz in den Familien ankommt:

    • Jugendschutzprogramme: Diese helfen Eltern, den Zugang zu ungeeigneten Inhalten zu beschränken.
    • Informationsangebote: Projekte wie Elternguide.online bieten praktische und wertvolle Tipps zur sicheren Mediennutzung.
    • Beschwerdemöglichkeiten: Eltern können problematische Inhalte direkt melden.

    Mehr Informationen gibt es direkt auf der Website der FSM: www.fsm.de

    Computerspiele gegen Extremismus

    Computerspiele bieten Kindern und Jugendlichen jede Menge Unterhaltung, ermöglichen soziale Kontakte und können sogar beim Lernen helfen. Doch in den virtuellen Welten gibt es auch Gefahren wie Desinformation und extremistische Ansprachen. Gleichzeitig bieten Games aber auch Chancen, um Erinnerungskultur zu leben, demokratische Werte zu vermitteln und Extremismus entgegenzuwirken. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie als Eltern achten sollten und wie Sie Computerspiele sinnvoll nutzen können.

    Wie Extremismus in Games vorkommen kann

    Viele Online-Games leben von Interaktivität und dem Austausch mit anderen Spieler*innen. So wie in anderen sozialen Räumen gibt es hier ebenfalls Herausforderungen. Auch extremistische Gruppen nutzen Spiele und Gaming-Communities gezielt, um junge Menschen zu beeinflussen. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen:

    • Versteckte Botschaften: Extremistische Ideologien können durch bestimmte Symbole, Sprache oder Erzählungen in Spielen transportiert werden.
    • Gezielte Ansprachen: Extremist*innen suchen Kommunikationsplattformen für Gamer*innen wie zum Beispiel Discord gezielt nach jungen Menschen, um sie zu manipulieren.
    • Spezielle Spiele mit radikalen Inhalten: Es gibt Games, die gezielt entwickelt wurden, um extremistische Ideologien zu verbreiten und Kinder und Jugendliche zu indoktrinieren.

    Mehr zum Thema Extremismus in Online-Games lesen Sie in diesem Elternguide-Artikel.

    Schutz durch Altersfreigaben

    Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) prüft Spiele und vergibt Altersfreigaben. Dabei wird unter anderem darauf geachtet, wie mit extremistischen Symbolen umgegangen wird. Verfassungswidrige Zeichen wie Hakenkreuze sind nach dem Strafgesetzbuch verboten. Sie dürfen nur unter bestimmten Bedingungen gezeigt werden, z. B. in einer kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte. Bei der Prüfung achtet die USK unter anderem auf das Verhältnis von Gut und Böse im Spiel, auf den historischen Kontext und die Einordnung des Geschehens und darauf, ob extremistische Symbole nur dekorativ genutzt oder kritisch reflektiert werden.

    Erinnerungskultur und Games

    Spiele können ein wertvolles Mittel sein, um Geschichte erlebbar zu machen und Jugendliche für die Gefahren extremistischer Ideologien zu sensibilisieren. Besonders „Serious Games“ – also Spiele mit einem Bildungsauftrag – können hierzu beitragen. Sie vermitteln Wissen und binden Spieler*innen aktiv in Problemlösungen ein. In Serious Games sind Spieler*innen sehr involviert, befinden sich mitten in der Geschichte und müssen als Betroffene selbst handeln. Dadurch lernen sie, was Risiken von Extremismus sind und was die Menschen in der Vergangenheit bedroht hat.

    Beispiele für solche Serious Games sind:

    • Spuren auf Papier: Das Game thematisiert die NS-Krankenmorde und lädt zur Auseinandersetzung mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte ein.
    • Through the Darkest of Times: Hier versetzen sich die Spieler*innen in die Zeit des Nationalsozialismus und erleben, wie Widerstand geleistet wurde.
    • Die Kinder vom Bullenhuser Damm: Das Spiel erzählt die Geschichte von Kindern, an denen im Dritten Reich medizinische Experimente durchgeführt wurden.

    Solche Spiele erzählen Geschichte interaktiv und fördern das Verständnis für geschichtliche Zusammenhänge. Eine Datenbank mit Erinnerungskultur-Spielen finden Sie auf der Webseite der Stiftung Digitale Spielekultur

    Extremismusprävention durch Gaming

    Nicht nur speziell entwickelte Lernspiele, sondern auch bekannte Unterhaltungsspiele können genutzt werden, um extremistische Inhalte kritisch zu hinterfragen. Das sogenannte „Serious Gaming“ bedeutet, dass Spiele für Bildungszwecke genutzt werden, die ursprünglich nicht dafür gedacht waren. Ein Beispiel ist Call of Duty: WWII, wo in einem Kapitel die Verbrechen der Nazis realistisch dargestellt werden.

    Außerdem gibt es Spiele, die sich mit Radikalisierung auseinandersetzen, zum Beispiel:

    • Hidden Codes: Das Spiel zeigt, wie extremistische Gruppen Jugendliche ansprechen und welche Strategien sie nutzen.
    • Tell Me Why: In dem Game werden Identitätsfragen thematisiert und Empathie für diskriminierte Gruppen gefördert.

    Sogenannte „Cozy Games“ wiederum, wie Stardew Valley oder Venba, beschäftigen sich zwar nicht mit dem Thema, bieten jedoch entspannte Spielerlebnisse in positiven, unterstützenden Welten und können junge Spieler*innen dabei unterstützen, ein gesundes Weltbild zu entwickeln.

    Was Eltern tun können

    Als Eltern haben Sie eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Ihr Kind bei seiner Games-Nutzung zu begleiten und vor extremistischen Inhalten zu schützen. Hier sind einige Tipps:

    • Informieren Sie sich über die Spiele, die Ihr Kind nutzt. Fragen Sie nach, was Ihr Kind in den Spielen erlebt, und zeigen Sie offenes Interesse.
    • Spielen Sie mit! Gemeinsames Spielen stärkt die Beziehung und gibt Ihnen einen Einblick in die Inhalte.
    • Die USK prüft, ob extremistische Symbole in Spielen in einem angemessenen und vertretbaren Zusammenhang verwendet werden. Beachten Sie die USK-Alterskennzeichen und die Zusatzhinweise wie Handlungsdruck, Gewalt, Schreckmomente. Beobachten Sie, wie Ihr Kind mit damit umgeht.
    • Klären Sie Ihr Kind über Desinformation auf und üben Sie mit Ihrem Kind, kritisch mit Informationen umzugehen.
    • Nutzen Sie technische Schutzmaßnahmen. Schränken Sie zum Beispiel die Kontaktmöglichkeiten ein und erklären Sie Ihrem Kind, wie es Kontakte blockieren und verdächtige Inhalte melden kann.
    • Achten Sie darauf, in welchen Online-Communitys Ihr Kind unterwegs ist. Extremist*innen nutzen soziale Netzwerke und Gaming-Plattformen, um junge Menschen zu beeinflussen.

    Wenn Sie das Verhalten Ihres Kindes auffällig finden oder sich Sorgen um Ihr Kind machen, wenden Sie sich an Beratungsstellen für Eltern und Jugendliche und informieren Sie sich auf Plattformen wie ZEBRA über Radikalisierung im Internet. Mehr zum Thema Extremismusprävention im Gaming-Bereich erfahren Sie in der Broschüre „Gaming gegen Rechtsextremismus“ der Amadeu Antonio Stiftung.

    Lesen in Zeiten von Social Media

    Bücher und TikTok – wie passt das zusammen? Junge Menschen zeigen, dass es geht. TikTok ist längst mehr als eine Plattform für Tanzvideos: Viele nutzen sie, um sich über aktuelle Trends zu informieren – darunter auch angesagte Bücher. Auch auf YouTube und Instagram gibt es eine aktive Buch-Community, die sich über Lektüre austauscht.

    Von Bookfluencer*innen und Booktoker*innen

    Das Lesen von Büchern scheint in Zeiten von Social Media an Bedeutung zu verlieren. Doch der Trend von Booktok beweist das Gegenteil: Digitale und analoge Medien schließen sich nicht aus!

    Der Begriff Booktok setzt sich aus „Book“ (engl. für Buch) und „TikTok“ zusammen. Unter dem Hashtag #booktok teilen Nutzer*innen Buchtipps in kreativen Kurzvideos – fernab trockener Literaturbesprechungen. Die Inhalte sind unterhaltsam und visuell ansprechend, wodurch junge Menschen zum Lesen inspiriert werden. Besonders beliebt sind Genres wie Romance, Fantasy, Krimi/Thriller, Young Adult und Dark Romance.

    Dark Romance ist eine besonders beliebte Richtung in der Romance-Literatur. Die Geschichten sind oft intensiv, dramatisch und thematisieren nicht selten düstere oder tabuisierte Inhalte. Eltern sollten aufmerksam sein: Oft geht es um Machtungleichgewichte, toxische Abhängigkeiten oder psychologische Manipulation in Beziehungen. Ein offenes Gespräch hilft Jugendlichen, problematische Darstellungen kritisch zu hinterfragen.

    Auch Verlage und Buchhandlungen haben den Trend erkannt. Sie präsentieren in Buchläden oft eigene „BookTok“-Tische mit den beliebtesten Titeln. Bestseller entstehen nicht mehr nur durch klassische Rezensionen, sondern durch virale TikTok-Trends.

    Bookstagram und BookTube: Lesen auf Instagram und YouTube

    Neben TikTok gibt es auf Instagram die Buch-Community „Bookstagram“. Dort teilen Leser*innen ästhetische Bilder ihrer aktuellen Lektüre, schreiben Rezensionen und veranstalten Leserunden. Im Vergleich zu TikTok wird hier intensiver über Bücher diskutiert. In den Kommentaren entstehen echte Buchempfehlungen und neue Lesekreise.

    Auch YouTube hat mit „BookTube“ eine feste Anlaufstelle für Leseratten. Dort gibt es ausführliche Buchbesprechungen, Lesemonate und sogenannte TBR-Listen (To Be Read), in denen Nutzer*innen ihre geplante Lektüre vorstellen.

    Apps als Lesemotivation

    Bestimmte Apps machen das Lesen spannender – und manchmal sogar zur Challenge. Sie helfen dabei, das eigene Leseverhalten zu tracken und Leseziele zu setzen. Dazu gehören:

    • GoodReads: Eine weltweit genutzte Plattform für Buchbewertungen und Empfehlungen.
    • Read-O: Gamifiziert das Lesen und belohnt Nutzer*innen für abgeschlossene Bücher.
    • Bookstats: Bietet detaillierte Statistiken über das eigene Leseverhalten.
    • Booksup: Ermöglicht den Austausch mit anderen Leser*innen in einer Social-Media-Umgebung.

    Viele dieser Apps bieten die Möglichkeit, Rezensionen zu schreiben und sich mit anderen zu vernetzen. Vor der Nutzung sollten jedoch die Datenschutzrichtlinien geprüft werden, um zu sehen, welche Daten gesammelt und weitergegeben werden.

    Was Eltern beachten sollten

    Auch wenn Social Media das Lesen fördert, sollten Eltern ein paar Dinge im Blick behalten:

    • Werbung versus ehrliche Empfehlungen: Viele Influencer*innen erhalten Bücher kostenfrei oder werden dafür bezahlt, bestimmte Titel zu bewerben. Nicht alle Rezensionen sind objektiv. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, wie es Werbung von echten Empfehlungen unterscheiden kann.
    • Kostenfalle Buchkäufe: Ein Hype kann schnell zu spontanen Buchkäufen führen. Klären Sie mit Ihrem Kind, welche Bücher wirklich gewünscht sind und welche ausgeliehen werden können.
    • Datenschutz und Privatsphäre: Viele Lese-Apps und Social-Media-Plattformen sammeln persönliche Daten. Prüfen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Datenschutzeinstellungen und überlegen Sie, welche Informationen wirklich preisgegeben werden müssen. Kinder haben ein Recht auf Schutz ihrer Daten!
    • Kritischer Umgang mit Inhalten: Besonders bei Genres wie Dark Romance ist es wichtig, mit Jugendlichen über problematische Beziehungsmuster zu sprechen und einen reflektierten Blick auf die Geschichten zu entwickeln. Bleiben Sie offen und wertschätzend: Fragen Sie Ihr Kind, „Was fasziniert dich an der Geschichte?“ oder „Wie findest du das Verhalten der Figuren?“. So fördern Sie einen reflektierten Blick, helfen dabei, zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden, und unterstützen Ihr Kind, problematische Darstellungen kritisch zu hinterfragen – ohne seine Leseleidenschaft zu bremsen.

    Schauen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche Bücher wirklich spannend sind. Bibliotheken oder digitale Angebote wie Onleihe bieten viele Möglichkeiten – ganz ohne teure Buchkäufe.

    Coding für Kinder – Programmieren lernen macht Spaß!

    Apps, ferngesteuerte Autos, Automaten – in unserer zunehmend digitalen Welt sind Programmierkenntnisse eine wertvolle Fähigkeit. Altersgerechte Apps und Programme führen Kinder spielerisch ans Coding (engl. für Programmieren) heran und fördern dabei Kreativität, logisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten.

    Warum ist Coding für Kinder sinnvoll?

    • Kreativität und Problemlösung: Kinder lernen, Ideen in digitale Projekte umzusetzen.
    • Logisches Denken: Sie verstehen, wie Abläufe strukturiert werden müssen.
    • Sicherer Umgang: Programmierkenntnisse helfen, digitale Technologien besser zu verstehen und verantwortungsbewusst zu nutzen.

    Unsere Empfehlungen

    Scratch: Scratch ist eine bildorientierte, visuelle Programmiersprache und eine Online-Plattform, die vom MIT Media Lab speziell für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren entwickelt wurde. Kinder können damit schrittweise spielerisch das Programmieren erlernen. Mit einer einfachen Drag-and-Drop-Oberfläche können sie eigene Animationen, Spiele und interaktive Geschichten erstellen. Die Software ist äußerst ansprechend und gibt Ihrem Kind die Möglichkeit, eigene Welten zu gestalten. Zudem gibt es einegroße Online-Community, in dem Ihr Kind Coding-Projekte teilen und sich von anderen inspirieren lassen kann. Es gibt auch eine App-Version, die offline genutzt werden kann.

    ScratchJr: Für jüngere Kinder (ab 5 Jahren) gibt es ScratchJr, das eine einfache visuelle Programmierung für erste Coding-Erfahrungen bietet. Die App ermöglicht es, eigene interaktive Geschichten und Spiele zu gestalten, indem Ihr Kind grafische Programmblöcke aneinanderfügt, um Figuren zu bewegen und Aktionen wie Hüpfen, Tanzen und Singen zu erzeugen. Die Figuren lassen sich anpassen und eigene Stimmen und Geräusche hinzufügen. ScratchJrüberzeugt durch seine einfache Bedienbarkeit und das kindgerechte Design.

    OctoStudio: Mit einer intuitiven, blockbasierten Programmiersprache können Nutzer*innen interaktive Animationen und Spiele direkt auf ihrem Smartphone oder Tablet erstellen. Die App wurde von der Lifelong Kindergarten Group des MIT Media Lab entwickelt und ermöglicht es, Fotos und Klänge aufzunehmen und diese mit Programmierblöcken lebendig zu machen. Besonders hervorzuheben ist die Nutzung der Gerätesensoren: Durch Schütteln, Kippen oder Springen können Projekte interaktiv gesteuert werden. OctoStudio ist werbefrei, enthält keine In-App-Käufe und sammelt keine Nutzer*innendaten. Die App ist in mehr als 20 Sprachen verfügbar, darunter Deutsch, und kann kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store heruntergeladen werden.

    Programmieren mit der Maus: Diese Website richtet sich an Kinder ab 8 Jahren und vermittelt spielerisch Programmiergrundlagen, inspiriert von „Die Sendung mit der Maus“. Die beliebte TV-Figur aus der Sendung weckt das Interesse am Coding und begleitet Ihr Kind durch das Programm. Die Webanwendung nutzt Scratch als Basis, erlaubt jedoch nicht, eigene Projekte zu veröffentlichen. „Programmieren mit der Maus“ setzt auf unterhaltsame Spiele und Aktivitäten zur ansprechenden Wissensvermittlung. Die Plattform bietet strukturierte Anleitungen, die Kinder Schritt für Schritt durch die Programmierwelt führen. Das erfolgreiche Lösen von Aufgaben stärkt das Selbstvertrauen der Kinder und macht Spaß. Die Website fördert kreatives Lernen und macht Programmieren für Kinder zugänglich.

    Ronjas Roboter: Ronjas Roboter ist eine App für iOS und Android, entwickelt von der Stiftung Kinder Forschen. Sie führt Kinder von 6 bis 12 Jahren spielerisch an Programmierung und Robotik heran. Die App besteht aus zwei pfiffigen Spielen: „Roberta rast“, bei dem Ihr Kind Programmierkonzepte erlernt, und „Sprich wie Roberta“, das die Computersprache Binärcode (aus 1 und 0) vermittelt. Für fortgeschrittene Kinder gibt es mit der grafischen Programmiersprache OPEN Roberta die Möglichkeit, tiefer in die Welt des Programmierens einzutauchen. Hierbei wird kreatives Denken gefördert und Ihr Kind kann eigene Lösungen für knifflige Herausforderungen ausbrüten. Ihr Kind kann sich im Spiel Abzeichen und Belohnungen verdienen und Coding-Projekte mit anderen Kindern zusammen im Team gestalten.

    Programmieren bis es dunkel wird – was sollten Eltern beachten?

    Beim Programmieren kann Ihr Kind die Zeit vergessen. Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Regeln für die Bildschirmzeit auf. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind soziale Kontakte pflegt und Zeit im Freien verbringt. Auch kann es gelegentlich zu Frustration kommen, wenn Herausforderungen auftreten. Unterstützen Sie Ihr Kind, ermutigen Sie es – und lernen Sie dabei selbst noch etwas dazu. Es gibt auch Schul- und Freizeitangebote, bei denen Kinder die Programme erlernen können. Mit der Suchmaschine für Kinder fragFINN finden Sie Angebote in Ihrer Nähe.

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