Das Smartphone ist erst wenige Jahre alt und schon kaputt. Doch muss es deshalb gleich durch ein brandneues Gerät ersetzt werden? Was in der Textilbranche längst etabliert ist, wird auch bei Elektronik immer beliebter: technische Geräte gebraucht kaufen. Das schont sowohl den Geldbeutel als auch die Umwelt. Wir beleuchten die Hintergründe und stellen ausgewählte Shops vor.
Für die Herstellung von Smartphones, Tablets und Co werden viele wertvolle Ressourcen wie Kunststoffe, Metalle und seltene Erden benötigt. Einige Rohstoffe werden in Ländern wie dem Kongo abgebaut und damit bewaffnete Konflikte und Kinderarbeit unterstützt. Bei der Produktion tritt jede Menge CO2 in die Atmosphäre aus. Ist das Gerät kaputt und kommt in den Abfall, belastet es in Form von Elektroschrott die Umwelt erneut. Das sind nur einige der problematischen Hintergründe der heutigen Elektronikindustrie. Wer hierzu eine Alternative sucht, ist auf dem Gebrauchtwarenmarkt richtig.
Die nachhaltige Alternative zum Neukauf ist die Anschaffung eines gebrauchten Gerätes. Nicht nur Smartphones, Tablets und Laptops sind auf dem Second-Hand-Markt erhältlich. Auch Smartwatches, Kameras und Konsolen oder Zubehör wie Kopfhörer, Kabel und Hüllen werden über Online-Shops angeboten. Und das zu deutlich günstigeren Preisen als Neuware. Vorab werden alle Mediengeräte geprüft, gereinigt, repariert und aufbereitet. Sämtliche Daten werden gelöscht und das Gerät in den Werkszustand zurückgesetzt. So werden gebrauchte Geräte als neuwertig weiterverkauft und damit der Lebenszyklus von Elektronik verlängert. Der Gebrauchtmarkt leistet einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und schont wertvolle Ressourcen.
Der Berliner Online-Shop rebuy.de wurde von der Stiftung Warentest 2023 mit der Testnote 2,2 als bester Anbieter für aufbereitete Smartphones ausgezeichnet. Das deutsche Unternehmen überzeugte vor allem durch die hohe Qualität der angebotenen Smartphones.
Refurbed.de (engl. refurbed = generalüberholt) bietet nicht nur hochwertige, gebrauchte Elektronik zu günstigen Preisen. Für jedes verkaufte Gerät pflanzt das deutsche Unternehmen einen Baum und wirbt damit für Klimaneutralität. Auch große Händler bieten instandgesetzte Produkte mit Garantie an, wie zum Beispiel Amazon Renewed, Ebay Refurbished oder B-Ware bei Media Markt.
Ob im Freundeskreis oder in der Online-Werbung – Kinder und Jugendliche bekommen ständig die neueste Technik angepriesen. Doch muss es wirklich immer das neueste Gadget sein? Gerade jüngere Kinder können gut mit einem kostengünstigeren Gebrauchtmodell einsteigen. Das erste Smartphone bietet einen guten Anlass für die Anschaffung eines Second-Hand-Geräts. Damit müssen sich Kinder und Jugendliche nicht verstecken oder gar schämen. Nachhaltigkeit ist bei jungen Menschen in, und das völlig zurecht! Wer über die Hintergründe Bescheid weiß, trägt sein gerettetes Gerät mit Stolz und kann Vorbild für die Peergroup sein.
Kaufen Sie gebrauchte Ware am besten über den Online-Handel und nicht über Privatverkäufe. Große Shops prüfen und überholen die Geräte und versehen sie mit einer Garantie. Überlegen Sie, wie viel Geld Sie ausgeben möchten und in welchem gebrauchten Zustand Sie die Elektronik erwerben möchten. Lesen Sie die Produktbeschreibungen sorgfältig durch und achten Sie auch auf Hinweise wie Nichtraucher- oder oder tierfreier Haushalt. Pflegen Sie Ihre Geräte gut, schonen Sie den Akku und zeigen Sie Ihrem Kind, wie es lange Freude an seinen Geräten hat. Ist es unreparierbar kaputt, entsorgen Sie es gemeinsam fachgerecht, zum Beispiel über den Wertstoffhof. So kommen wertvolle Bestandteile wieder zum Einsatz. Möchte Ihr Kind als Geschenk zum Geburtstag unbedingt ein neues Gerät mit den neusten Funktionen? Dann überlegen Sie doch gemeinsam, ob Sie das alte Gerät via Online-Handel verkaufen. So bleibt es im Kreislauf und bekommt die Chance auf ein zweites Leben.
Besonders Jugendliche in der Pubertät wollen ihre eigene Sexualität entdecken, sich ausprobieren und testen, wie sie auf andere Menschen wirken. Dies geschieht auch im digitalen Raum via Messenger oder Sozialem Netzwerk. Wir erklären, was Sexting ist und worauf man achten sollte.
Sexting meint also das Versenden von erotischen Nachrichten, freizügigen Bildern oder Videos, wie Bilder in Shorts, Badeanzug oder ganz oben ohne sein. Dabei will man sich möglichst sexy in Szene setzen, um auf das Gegenüber attraktiv zu wirken. Übrigens ist Sexting kein Phänomen, das nur unter Jugendlichen vorkommt. Ganz im Gegenteil: Viel häufiger versenden Erwachsene solche Bilder.
Grundsätzlich ist Sexting nichts Schlechtes: Es kann ein Liebesbeweis sein, der Versuch, den Schwarm zu beeindrucken oder einfach das Ausprobieren der eigenen Wirkung. Jedoch stellt sich ein grundsätzliches Problem: Beziehungen zwischen Menschen verändern sich. Vertrauen ist nicht immer gegeben. Man kann nicht wissen, was mit den eigenen Bildern geschieht. Zum Beispiel können Bilder, die einvernehmlich und im Vertrauen zugeschickt wurden, dann ungefragt oder ohne Einverständnis an andere weitergesendet werden.
Sexting an sich ist also nicht schlecht, sondern der Missbrauch der Bilder durch andere Personen ist das Problem – und kann auch strafbar sein. Jugendliche, deren Bilder genutzt werden, sind in diesem Fall die Opfer. Sie sind überhaupt nicht zu verurteilen.
Klären Sie Ihr Kind in Bezug auf Sexting auf. Sprechen Sie ganz offen und achten Sie selbst die Privatsphäre Ihres Kindes. So können Sie Ihr Kind unterstützen, sicher und verantwortungsbewusst mit digitalen Medien umzugehen. Unterstützen Sie Ihr Kind, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln und ermutigen Sie es, sich einer erwachsenen Person anzuvertrauen, wenn es belästigt, bedroht oder Opfer von Missbrauch von Sexting geworden ist. Sollte das jemals vorkommen: Helfen Sie Ihrem Kind, den Missbrauch zur Anzeige zu bringen und das entsprechende Material löschen zu lassen, Erklären Sie Ihrem Kind, dass es nichts falsch gemacht hat. Auf www.safer-sexting.de können Sie und Ihr Kind sich umfangreich informieren, was beim Sexting erlaubt ist, worauf man achten sollte, was dringend zu unterlassen ist und wo es Unterstützung gibt.
Internet, Telefon, Streamingdienste, Mediatheken, Fernsehen – um uns zu unterhalten und zu kommunizieren greifen wir zuhause auf viele unterschiedliche Angebote zurück. MagentaTV ist eine Plattform der Deutschen Telekom, die alles miteinander in einem Paket vereint. Wir stellen das Angebot vor und erklären, worauf Eltern achten sollten.
MagentaTV ist ein gebündeltes Angebot von Internet, Telefonie und einer Auswahl an Fernsehprogrammen und Videostreaming-Diensten wie Netflix und Disney+, die teilweise extra kosten. Die Plattform kann auf verschiedenen Geräten wie SmartTVs, Smartphones, Tablets und Computern genutzt werden. Wer keinen Internet- oder Telefon-Vertrag mit der Deutschen Telekom hat, kann über die kostenpflichtige MagentaTV-App Zugriff auf Fernsehsender und Videostreaming-Dienste erhalten. Zusätzlich zu den Basis-Angeboten können verschiedene Pakete hinzugebucht werden. Erweiterungen sind zum Beispiel für spezielle Themengebiete wie Sport, Sprachen wie Türkisch oder Polnisch oder Zielgruppen wie Kinder und Familien erhältlich.
Um MagentaTV sicher zu nutzen, lassen sich Kinder- und Jugendschutzeinstellungen auf allen Geräten vornehmen, auf denen das Angebot genutzt wird: auf Smartphones, Tablets und Computern, am SmartTV, der MagentaTV-Box und dem Media-Receiver. Ein Erwachsenen-PIN verhindert, dass Kinder und Jugendliche auf Inhalte zugreifen können, die nicht für ihr Alter freigegeben sind. Haben Inhalte keine Altersfreigabe der FSK , müssen Streamingdienste die Einschätzung selbst vornehmen. Wie dabei vorgegangen wird, ist nicht immer ersichtlich. Zusätzlich zur PIN kann eine Kauf-Sperre und eine Ausblendung von Erotik-Inhalten eingerichtet werden. Genaue Einstellungen zur Kindersicherung bei MagentaTV finden Sie auf medien-kindersicher.de.
Filme, Serien oder Fernsehshows zu schauen übt einen großen Reiz auf Kinder und Jugendliche aus. Egal ob sie sich darüber informieren, unterhalten oder nach Kindergarten und Schule entspannen – Videos zu schauen ist als Medienritual oft fester Bestandteil ihres Alltags. Ein umfassendes Angebot wie MagentaTV kann Ihr Kind dazu verlocken, endlos lange Videos zu schauen. Außerdem kann es passieren, dass Ihr Kind Inhalte angezeigt bekommt, die nicht altersgerecht sind. Beachten Sie daher folgende Punkte:
Das Angebot an Videospielen ist mittlerweile riesig, man kann daher schnell den Überblick verlieren zwischen beispielsweise Abenteuer- oder Actionspielen, Lern- und Strategiespielen, Simulationen oder Rollenspielen. Als Eltern haben Sie vielleicht ein ungutes Gefühl, Ihrem Kind Videospiele zu erlauben. Schließlich hört man immer wieder, dass sie süchtig machen können oder andere negative Auswirkungen haben. Digitale Spiele können aber auch wichtige Funktionen erfüllen. Wie meist bei der Mediennutzung gilt auch hier: Das Maß und die Auswahl der Inhalte sind entscheidend für einen verantwortungsvollen Umgang. Altersfreigaben bieten eine erste Hilfe.
Weltweit gibt es in Deutschland die verbindlichsten gesetzlichen Regeln für die Prüfung und den Verkauf von Videospielen. Der Jugendschutz spielt hierbei eine große Rolle. Denn wie bei den meisten Unterhaltungsangeboten sollten Eltern auch bei Videospielen darauf achten, dass das Produkt für das jeweilige Alter des Kindes unbedenklich ist. Orientierung geben die Alterskennzeichnungen der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle, kurz USK.
Für Sie als Eltern ist es wichtig zu wissen, dass die USK-Angaben nicht darüber informieren, ob ein Spiel für Kinder schon beherrschbar oder verständlich ist. Sie stellen auch keine pädagogischen Empfehlungen dar. Die USK-Alterskennzeichen geben Auskunft darüber, ob das Spiel aus Sicht des Jugendschutzes unbedenklich ist, also keine beeinträchtigenden Inhalte für das jeweilige Alter aufweist.
Diese USK-Kennzeichen finden sich auf jeder Spieleverpackung, jedem Datenträger und in der Regel bei jedem seriösen Online-Shop. Folgende Alterseinstufungen gibt es:
Seit Januar 2023 werden neben den Altersfreigaben zusätzliche Hinweise angegeben. Diese finden Sie auf der Rückseite der Spieleverpackungen und in der USK-Titeldatenbank. Die Hinweise informieren über die Gründe, die zur Alterseinstufung geführt haben (wie „Gewalt“, „Handlungsdruck“ oder „Drogen“). Und sie geben an, welche möglichen Aspekte der Nutzung Sie beachten sollten (wie „In-Game-Käufe“ oder Chats“). Hier werden die einzelnen Hinweise genauer erklärt.
Für Europa gibt es noch die Alterskennzeichnung von PEGI (Pan European Games Information) mit den Altersstufen 3, 7, 12, 16 und 18 Jahre. Zusätzliche Symbole geben Hinweise darauf, ob bestimmte Spiele angsteinflößende, gewalthaltige oder sexuelle Inhalte thematisieren und ähnliches. Mehr dazu finden Sie beim Spieleratgeber NRW.
IARC steht für „International Age Rating Coalition“ und ist ein weltweites System zur Alterskennzeichnung von Online-Spielen und Apps. Da die immer mehr Bedeutung haben und das Internet keine Ländergrenzen kennt, haben sich die für Alterskennzeichnungen zuständigen Einrichtungen aus verschiedenen Ländern zusammengeschlossen und dieses System zur Alterskennzeichnung entwickelt. Dieser umfasst einen Fragebogen, mit dessen Hilfe Spieleentwickler von Online-Games und Spiele-Apps die Inhalte ihrer Produkte selbstständig einstufen können. Diese Angaben führen in jedem Land zu einem Kennzeichen, das den dort geltenden Jugendschutz-Regeln entspricht. In Deutschland macht das die USK. Daher finden Sie die Hinweise der USK auf vielen Online-Plattformen, die dieses System nutzen, wie Google Play Store, Nintendo eShop, Microsoft Store, PlayStation Store, Xbox Store und Meta Quest Store. Sie sollten sich aber nicht allein darauf verlassen, da die USK die Selbsteinschätzungen der Spieleentwickler nur stichprobenartig oder auf Beschwerde hin überprüft. Nutzen Sie zusätzlich Spielebeurteilungen von pädagogischen Plattformen, wie www.spielbar.de oder den Spielerratgeber NRW.
Beobachten Sie Ihr Kind, wie es mit den Inhalten umgeht. Es gibt Kinder, die Inhalte noch nicht gut verstehen, obwohl sie laut Altersempfehlung schon geeignet sind. Das ist nicht schlimm, jedes Kind ist anders und entwickelt sich unterschiedlich. Schauen Sie einfach, ob andere Angebote geeigneter sind.
„Alle Cookies erlauben“, „Nur noch 5 Stück auf Lager!“ – kommt Ihnen so etwas bekannt vor? Vielleicht haben Sie beim Surfen schon einmal etwas angeklickt oder beim Online-Shopping mehr Geld ausgegeben, obwohl Sie das eigentlich nicht wollten. Dahinter steckt ein Mechanismus, der Userinnen und Usern auf Webseiten, beim Online-Handel, in Apps und Games bewusst täuscht.
Dark Patterns (engl.: “dunkle Muster”) sind darauf angelegt, Internet-Nutzende zu Aktionen zu bewegen, die nicht in ihrem Interesse stehen, sondern zugunsten der Anbietenden wirken. Dabei wird sowohl mit Gestaltungsprinzipien aus dem Grafikdesign als auch mit Tricks aus der Verhaltenspsychologie gearbeitet. Ziel ist es, an persönliche Daten von Userinnen und Usern zu gelangen oder zum übermäßigen Kauf von Produkten, Abos oder Verträgen verführen sollen. Bekannte Beispiele sind:
Auch Kinder und Jugendliche begegnen manipulativen Strategien tagtäglich im Netz. Besonders auf Social-Media-Plattformen, in Apps oder Videospielen müssen sie mit versteckten Informationen, Werbe-Bannern, Verkaufsstrategien und psychologischen Tricks umgehen. Die speziellen Algorithmen und endlosen Feeds von TikTok, Instagram und Co sind bewusst so gemacht, dass Userinnen und Usern so lange wie möglich in den Apps verweilen. Likes und Kommentare begeistern, erzeugen aber auch sozialen Druck. In Videospielen wie Fortnite und Gaming-Apps wie Coin Master kommen unter anderem Mechanismen wie unnötiger Zeitdruck, aufdringliche In-App-Käufe und undurchsichtige Lootboxen zum Einsatz. Auf Webseiten und Suchmaschinen ist es nicht immer leicht, Werbung von Inhalt zu unterscheiden. Besonders jüngere Kinder haben noch nicht die Erfahrung und Reife, Dark Patterns zu durchschauen und sich nicht von Emotionen leiten zu lassen.
Seien Sie vorsichtig beim Surfen im Internet, schützen Sie die Daten Ihres Kindes und animieren Sie Ihr Kind, sparsam mit Daten umzugehen. Besprechen Sie mit ihrem Kind den bewussten Umgang mit Geld und begleiten Sie es bei ersten Bestellungen oder Bezahlvorgängen online. Klären Sie Ihr Kind über die Mechanismen von Online-Werbung und Verkaufstricks im Internet auf. Beachten Sie folgende Hinweise und besprechen Sie sie mit Ihrem Kind:
Darüber hinaus können Lösungen aus dem technischen Jugendmedienschutz die sichere Internet-Nutzung Ihres Kindes unterstützen, zum Beispiel Jugendschutzfilter, Zugriffsbeschränkungen oder Ad-Blocker.
Sind solche Strategien überhaupt erlaubt? Rechtlich bewegen sich Dark Patterns in einer Grauzone. Wenn Sie oder Ihr Kind negative Erfahrungen damit gemacht haben, melden Sie sie gemeinsam bei der Verbraucherzentrale: verbraucherzentrale.de/beschwerde.
Sie kommen ins Wohnzimmer, Ihr Kind sitzt vor der Spielkonsole. Aufgeregt ruft es ins Headset: „Ah Mist, ich bin knocked, einer ist Heaven, einer Zig-Zag hinter der Drywall und looted die Chest, pass auf, der oben hat ‘ne Purple Shotty und camped mich!“1. Sie haben gehört, was Ihr Kind gesagt hat – doch was es bedeutet, ist Ihnen schleierhaft?
Nicht nur verschiedene Landessprachen, Dialekte und Akzente prägen die Sprache von Kindern und Jugendlichen. Auch die Kreise, in denen sie sich bewegen, haben Auswirkungen auf ihre Ausdrucksweise. Wer viel zockt, verwendet oft einen bestimmten Gaming-Wortschatz.
Die meisten Videospiele werden online gespielt und die Gaming-Sprache nimmt eine wichtige Rolle bei der Kommunikation zwischen den Spielenden ein. Oftmals ist es notwendig, schnell und effizient Informationen mit anderen zu teilen, um die Zusammenarbeit zu verbessern und das Spiel zu gewinnen. Die Gaming-Sprache bietet hier eine gute Möglichkeit, sich mit anderen effizient zu verständigen und eine erfolgreiche Strategie zu entwickeln.
Gaming-Sprache trägt zur Schaffung von Identität und Gemeinschaft bei. Mit ihrem Gaming-Slang zeigen Gamerinnen und Gamer, dass sie Teil einer bestimmten Gruppe sind. Die gemeinsame Sprache dient auch dazu, soziale Normen und Erwartungen innerhalb der Gaming-Community zu etablieren und zu verstärken. Gängige Begriffe hat die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) in ihrem Lexikon aufgeführt.
Die Gaming-Sprache wird von Jugend- und Netzkulturen beeinflusst und ist ein sehr facettenreiches Phänomen. Mit „Smash“ und „Sus“ waren 2022 wieder zwei Begriffe aus dem Gaming unter den Top 10 der Jugendwörter des Jahres. Die Gaming-Sprache verändert sich stetig: neue Wörter und Ausdrücke werden eingeführt, während andere langsam verschwinden oder an Bedeutung verlieren. Dies liegt zum einen daran, dass sich die Art der Spiele im Laufe der Zeit ändert. Zum anderen zeichnet sich jedes Game-Genre durch eigene Wörter aus. In Fifa heißt es: „GKs die ja mal Trash sind“ (d. h. der Torwart/die Torwärtin, der/die nicht gut spielt) und „Boah der Bronze banked wieder“ (d. h. er oder sie manipuliert die Wertung seines Teams absichtlich, indem er Spielerinnen und Spieler mit schlechter Wertung auf die Ersatzbank schickt und damit vom System gegen tendenziell schwächere Spielerinnen und Spieler gepaart wird).In Fall Guys geht es um „Proxy Strats“ (d. h. der Versuch das Spiel durch absichtliches Zurückfallen zu Beginn der Runde zu gewinnen) oder um „Jump-Dives“ (d. h. Kombination aus Springen und „nach vorne werfen“).
Gaming-Sprache hat Einfluss auf andere Bereiche der Popkultur und wird gleichzeitig von der Popkultur mitgeprägt. Immer häufiger werden Ausdrücke und Begriffe aus der Gaming-Sprache in Musik, Film und Werbung übernommen. Zum Beispiel verwenden Rapper wie Travis Scott und Drake in ihren Texten Ausdrücke wie „loot“ (engl. für „Beute“) und „pogchamp“ (ein Emote auf der Livestreaming-Plattform „Twitch“). Unternehmen wie Coca-Cola und KFC greifen in ihren Werbekampagnen Gaming-Begriffe und -Themen auf und richten sich damit an eine bestimmte Zielgruppe.
Bedenken Sie, dass die Sprache Ihres Kindes durch den Gebrauch von Gaming-Sprache nicht nachhaltig verändert oder verschlechtert wird. Ihr Kind spricht eventuell mit seinen Freundinnen und Freunden für Außenstehende völlig unverständlich. Das heißt aber nicht, dass es nicht eine angemessene Ausdrucksweise in Schul- und später auch in Arbeitskontexten finden wird.
Trotzdem ist es wichtig, die Wörter gemeinsam mit Ihrem Kind einmal unter die Lupe zu nehmen, da sich in der Gaming-Sprache häufig diffamierende oder beleidigende Ausdrücke finden. So werden Begriffe wie etwa „Huan“ als Kurzform für „Hurensohn“ oder „Fag“ als Kurzform für „Faggot“, das englische Pendant zu „Schwuchtel“, verwendet. Kinder und Jugendliche greifen derartige Ausdrücke oft unüberlegt auf und verwenden sie selbst, ohne darüber nachzudenken. Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen darüber, warum der Gebrauch dieser Wörter problematisch ist. Erklären Sie ihm, was die Wörter überhaupt bedeuten und machen Sie deutlich, dass Sie solche Begriffe nicht tolerieren.
Zu unterscheiden sind solche Beleidigungen von dem Phänomen Trashtalk, welcher sich in der Gaming-Sprache als Umgangsform in bestimmten Gaming-Gruppen etabliert hat. Zeigen Sie Interesse für das Hobby Ihres Kindes, beobachten Sie es beim Spielen und zocken Sie gemeinsam eine Runde. So können Sie sich selbst ein Bild von der Gaming-Kultur machen und sich mit Ihrem Kind auf Augenhöhe über Games austauschen.
knocked: Auf dem Boden liegend, aber noch nicht ausgeschieden.
Heaven: Eine Ortsangabe, die sich auf einen höher gelegenen Punkt bezieht.
Zig-Zag: Eine Ortsangabe, die sich auf eine Z-förmige Wand bezieht.
Drywall: Eine Wand, welche von Projektilen durchschlagen werden kann.
looted: Engl. für plündern, hier auch: durchsuchen.
Purple Shotty: Eine seltene Schrotflinte im Spiel Fortnite.
camped: Jemand sitzt in der Nähe und wartet darauf, dass Teammitglieder zu Hilfe kommen.
Es ist ein neues Computerspiel auf dem Markt! Aber lohnt es sich, das zu kaufen? Macht es Spaß? Wie genau sieht es aus und welche Tricks gibt es für das Spiel? Solche Fragen stellt sich vielleicht auch Ihr Kind, wenn es von einem neuen Game hört. Auf der Suche nach Antworten schaut es sich erstmal ein „Let’sPlay“ bei YouTube oder Twitch an. Aber was ist das überhaupt?
Übersetzt heißt Let’s Play „Lasst uns spielen!“. In diesen Videos zeigen Spielerinnen und Spieler, wie sie ein Videospiel an- oder sogar komplett durchzocken. Dabei filmen sie gleichzeitig sich selbst und ihren Bildschirm. Zuschauende bekommen einen Einblick ins Spiel und hören die Kommentare der Spielenden. Let’s Plays werden entweder vorher aufgezeichnet und auf eine Videoplattform hochgeladen oder als Livestream gesendet.
Zum einen finden Kinder und Jugendliche es spannend, sich ein Spiel mal aus einer anderen Perspektive anzusehen und möchten mehr darüber lernen.
Wie auch bei anderen YouTube-Stars geht es zum anderen um die Nähe zu den Let’s Playerinnen und Let’s Playern. Zuschauerinnen und Zuschauer können mitfiebern und die persönlichen Reaktionen der Spielenden erleben. Durch die Kommentarfunktion bei YouTube können Fans mitdiskutieren und fühlen sich dadurch noch mehr involviert. Viele aktive Let’sPlayerinnen und Let’s Player veröffentlichen regelmäßig ihre Videos, was einer Daily Soap ähnelt, die die jungen Zuschauenden besonders in den Bann zieht. Viele der sogenannten Streamerinnen und Streamer gehen auf die Kommentare ihres Publikums ein und erzählen oft mehr von sich selbst als nur über das Spiel. Erfolgreiche YouTuberinnen oder YouTuber, die Let’sPlays streamen, sind meist sehr individuell. Eine humorvolle Moderation und comedyhafte Inhalte machen ihre Videos besonders unterhaltsam.
Nicht nur auf der weltweit größten Let’s Play-Plattform YouTube können diese Gamingvideos angesehen werden. Auch Twitch wird dafür genutzt. Hier können Fans sogar direkt in einem Chat schreiben und so noch persönlicher kommunizieren.
Besonders beliebt sind diese Videos bei Jugendlichen ab 13 Jahren, aber schon Kinder ab ca. 10 Jahren fangen an, sich für solche Videos zu begeistern. In Let’sPlays werden Spiele aus jedem Genre und mit jeder Altersfreigabe (USK) gespielt. So können auch Jüngere verleitet werden, Spielinhalte zu sehen, die eigentlich erst für Jugendliche ab 16 oder sogar ab 18 Jahren freigegeben sind. Viele Let’s Playerinnen und Let’s Player zeigen in ihren Videos auch die von ihnen selbst als besonders spannend empfundenen Momente, die mitunter sehr gewaltvoll, grausam oder sexistisch sein können.
Professionelle Let’sPlayerinnen und Let’s Player investieren sehr viel Zeit in die Games. Sie arbeiten manchmal mit den Spieleherstellern direkt zusammen und es kann zu gezieltem Product-Placement kommen – auch wenn nicht gesondert auf eine gesponserte Verbindung hingedeutet wird. Durch Abonnements auf Twitch oder Spendenaufrufe auf YouTube werden Zuschauende dazu gebracht, Geld für Ihre Lieblingsstars auszugeben. So kommentieren manche Streamerinnen und Streamer live, wenn eine Person etwas gespendet hat.
Der erste und sicherste Tipp ist hier, dass Sie sich die Let’sPlays zusammen mit Ihrem Kind anschauen. Sprechen Sie darüber, was Ihren Sohn oder Ihre Tochter daran fasziniert, aber auch was es bei Let‘s Plays zu beachten gibt und was problematisch sein kann. Machen Sie Ihr Kind auf Kommunikationsrisiken im Netz aufmerksam, klären Sie es über die Geschäftsmodelle von Influencerinnen und Influencern auf und informieren Sie sich über die Alterseinstufungen der Lieblingsspiele Ihres Kindes. Let’s Plays können Jugendliche animieren, selbst zum YouTuber oder zur YouTuberin zu werden und das eigene Hobby Gaming in Let’s Plays-Videos zu zeigen. Was Sie tun können, wenn Ihr Kind professionell auf YouTube agieren möchte, erklären wir in diesem Artikel.
Let’sPlays sind sehr beliebt und das hat auch seinen Grund! Es kann unglaublich viel Spaß machen, seinen Idolen zuzuschauen, wie sie ein neues Spiel anspielen und Aufgaben humorvoll meistern – oder eben auch nicht! Denn die Spielerinnen und Spieler sind eben auch nur junge Menschen, eventuell sogar im gleichen Alter wie die Zuschauenden selbst und das macht es eben gerade so faszinierend.
Die Leidenschaft für Videospiele ist für viele Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, unverkennbar. Ob auf einer Konsole, einem PC oder einem Smartphone – Videospiele bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, um sich zu unterhalten, neue Erfahrungen zu sammeln und Fähigkeiten zu verbessern. Aber was genau macht den Reiz des Zockens aus?
Einer der wichtigsten Ressourcen von Videospielen ist die Möglichkeit, in andere Welten einzutauchen und sich in verschiedene Charaktere zu versetzen. Die Spielerinnen und Spieler regen ihre Kreativität und Vorstellungskraft an. Sie erleben Abenteuer, treffen Entscheidungen und lösen Probleme außerhalb der begrenzten Möglichkeiten unserer realen Welt.
Für Nicht-Spielende ist es mitunter gar nicht so leicht, sich da hineinzufühlen. Sprechen Sie offen mit ihrem Kind über seine gemachten Erfahrungen und versuchen Sie diese nachvollziehen zu können. Setzen Sie sich neben Ihr Kind, wenn es spielt und beobachten, was es spielt und wie es spielt. Lassen Sie sich das Spiel erklären und spielen Sie gemeinsam. Wenn Ihr Kind das Gefühl bekommt, Sie als Elternteil interessieren sich wirklich für das, was es dort tut, spricht Ihr Kind offener darüber.
Viele Games sind auf Wettbewerb ausgelegt, was viele Spielende reizt. Ob gegen andere Spielerinnen und Spieler oder gegen die KI (Künstliche Intelligenz) des Spiels – Kinder und Jugendliche können ihre Fähigkeiten mit anderen messen und sich so beweisen. Das gibt ein gutes Gefühl von Zufriedenheit und Stolz, besonders wenn sie dabei erfolgreich sind.
Ihr Kind erzählt stolz von einem virtuellen Sieg? Reden Sie die Errungenschaften nicht klein. Für Kinder und Jugendliche sind sie genauso wichtig und relevant wie das Gewinnen eines Fußballspiels oder das Erstellen eines Kunstwerks. Zeigen Sie Ihrem Kind Anerkennung. Beachten Sie: Games sind so gemacht, dass Spielende immer weiterspielen wollen und das nächste Level oder den nächsten Sieg schaffen möchten. Vereinbaren Sie Regeln, wann mit dem Zocken Schluss ist.
Ein weiterer Faktor, der den Reiz des Spielens ausmacht, ist die Fähigkeit, Stress abzubauen und zu entspannen. Viele Menschen nutzen Videospiele als Ausgleich zu ihrem hektischen Alltag. Sich auf etwas anderes zu konzentrieren kann helfen, um eine Pause von den Herausforderungen des täglichen Lebens zu machen.
Beim Gaming kommen viele Spielende in einen „Flow“ (Englisch für „fließen“). Mit „Flow“ meint die Psychologie einen Zustand, der Leichtigkeit beschreibt, bei dem Menschen in ihrem Tun voll aufgehen und alles um sich herum vergessen. Die Belohnungssysteme in Videospielen sind darauf ausgelegt, gerade dieses „Flow-Erlebnis“ aktiv zu fördern und auszubauen.
Seien Sie sich bewusst, dass Ihr Kind manchmal im „Flow“ ist und es nicht zwangsläufig böse Absicht ist, wenn es auch nach mehrfacher Aufforderung nicht zum Essen kommt. Bei allem Verständnis ist es trotzdem wichtig, Grenzen zu setzen.
Online-Spiele sind zu einem Medium geworden, das Kinder und Jugendliche nutzen, um ihre Freundinnen und Freunde zu treffen und sich über ihre Interessen auszutauschen. Dabei ist die Art des Kontakts zwar rein virtuell, die wichtigen Sozialisierungsprozesse für Ihr Kind entstehen aber trotzdem. Besonders Kinder und Jugendliche aus ländlichen Regionen haben in Games die Chance, ihren Freundeskreis „zu treffen“ auch wenn sie weit weg wohnen.
Ihr Kind kommuniziert in Gaming-Chats und nutzt digitale Tools wie Discord, um sich auszutauschen? Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Plattform-Regeln. Machen Sie Ihrem Kind Kommunikationsrisiken wie Cybergrooming bewusst und schaffen Sie eine vertrauensvolle Gesprächsbasis, damit Ihr Kind bei Problemen jederzeit auf Sie zukommen kann.
Videospiele können auch ein wertvolles Lerninstrument sein. Viele Spiele wie Minecraft erfordern das Anwenden von mathematischen und logischen Fähigkeiten. Auch das Lernen neuer Sprachen und Kulturen kann durch Spiele erleichtert werden, wie beim englischsprachigen Among Us. Manche Spiele fördern auch die Entwicklung kritischen Denkens und Entscheidungsfindung.
Diese Lernerfahrungen sind ein wichtiger Bestandteil der heutigen Zeit. Unser Alltag ist geprägt von Sozialen Netzwerken, Computertechnik, Smartphones, Kryptowährungen und vielem mehr. Um da mithalten zu können, ist es wichtig, eine schnelle Auffassungsgabe zu trainieren, das grundsätzliche technische Verständnis zu schulen und vor allem logische Problemlösungsfähigkeiten auszubauen. Das alles macht Ihr Kind automatisch und begeistert durch das Spielen von Computerspielen.
Bleiben Sie über das Hobby Ihres Kindes informiert, wählen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam Games nach Interesse und Entwicklungsstand aus und achten Sie auf die Altersbeschränkungen von Videospielen. Das Wichtigste für Kinder und Jugendliche beim Spielen ist, neben allen genannten Punkten, dass es Spaß macht. Nicht alles im Leben von Kindern und Jugendlichen muss ein Ziel verfolgen, oder wie schon der Duden dazu schreibt: „[Spielen ist] sich zum Vergnügen, Zeitvertreib und allein aus Freude an der Sache selbst auf irgendeine Weise betätigen, mit etwas beschäftigen“.
„Frag doch einfach einen Chatbot!“ – so oder so ähnlich könnte es in Zukunft heißen, wenn es um die Recherche im Internet oder das Beantworten kniffeliger Fragen geht. Das Chatprogramm ChatGPT ist derzeit in aller Munde, auch Kinder und Jugendliche probieren das Sprachprogramm aus. Wir geben einen Einblick in das Tool.
Der Chatbot gibt Nutzerinnen und Nutzern mittels maschinellem Lernen Antworten aus dem Netz. Wir haben uns mit ihm ein wenig unterhalten.
Frage: Was ist ChatGPT?
Antwort: ChatGPT ist ein Computer-Modell, das von OpenAI entwickelt wurde, um Gespräche mit Menschen zu führen. Es ist besonders gut darin, Fragen zu beantworten und Gespräche zu führen, indem es auf großen Mengen von Texten trainiert wurde.
Frage: Mit was für Texten wurde ChatGPT trainiert?
Antwort: ChatGPT wurde mit Texten wie Nachrichtenartikeln, Büchern, Gesprächen und anderen Dokumenten aus dem Internet trainiert.
Frage: Schreib uns bitte eine Inhaltsangabe zu „George Orwell: 1984“ in zwei Sätzen.
Antwort: „1984“ von George Orwell ist eine Dystopie, in der eine totalitäre Regierung jeden Aspekt des Lebens ihrer Bürger kontrolliert. Der Protagonist, Winston Smith, arbeitet für die Regierung, rebelliert jedoch gegen sie und trifft auf eine Frau namens Julia, aber wird schließlich gefangen genommen und „umprogrammiert“.
Frage: Hat ChatGPT auf alles eine Antwort?
Antwort: Nein, ChatGPT hat nicht auf alles eine Antwort. Es ist ein Computer-Modell und kann manchmal falsche oder ungenaue Antworten geben, besonders auf seltsame oder unbekannte Fragen. Es ist wichtig, die Antworten von ChatGPT zu überprüfen und mit Vorsicht zu verwenden.
Frage: Was machen Kinder und Jugendliche mit ChatGPT?
Antwort: Kinder und Jugendliche können mit ChatGPT reden und es Fragen stellen, wie sie es mit einem Freund oder einer Online-Suchmaschine tun würden. ChatGPT kann ihnen helfen, Antworten auf Fragen zu finden, die sie interessieren. Einige Kinder nutzen es auch, um ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche lernen, wie sie sicher und verantwortungsbewusst mit Technologie umgehen können, einschließlich von ChatGPT.
ChatGPT ist eine fortschrittliche Sprach-KI, die mehr kann als herkömmliche Suchmaschinen und Sprachassistenten. Es kann originelle Texte schreiben, fließende Konversationen führen, Texte in andere Sprachen übersetzen und komplexe Aufgaben ausführen. Es kann faszinierend sein, wie schnell und unkompliziert geantwortet und interessante und unterhaltsame Informationen geliefert werden. Manche Kinder und Jugendliche haben auch einfach Spaß an einer Unterhaltung mit einem virtuellen Gegenüber oder an unerwarteten Antworten. Auch können die Technologie hinter ChatGPT beeindruckend und Interaktionen mit einer KI spannend sein. Dies unterstützt Kinder und Jugendliche in ihrer Selbsterforschung und fördert Kreativität und sprachliche Fähigkeiten.
Laut OpenAI sollen Kinder und Jugendliche wie folgt geschützt werden:
Erklären Sie Ihrem Kind, dass nicht alles, was das Chatprogramm sagt, wahr oder korrekt ist. ChatGPT wurde mit Texten trainiert, und weiß daher nur, was es gesehen hat. Es kann Fehler machen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind die erhaltenen Informationen mit anderen Quellen überprüft. Probieren Sie das am besten mal gemeinsam aus und erklären Sie ihm, wie es mit Desinformationen umgehen kann.
Der Chatbot kann bei schulischen Aufgaben unterstützen. Er kann zum Beispiel etwas in einfachen Worten beschreiben. ChatGPT sollte keine Hausaufgaben für Ihr Kind erledigen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass ChatGPT ein Werkzeug ist und keine perfekte Quelle. ChatGPT kann nicht denken.
Bleiben Sie mit Ihrem Kind im Gespräch und klären Sie es über gefährdende Inhalte im Netz auf. Der Chatbot wurde auch mit Texten trainiert, die für Ihr Kind unangemessen sein können. Erarbeiten Sie gemeinsam Grenzen und Regeln für die Nutzung.
Sie und Ihr Kind sollten keine persönlichen Daten übermitteln. Ermutigen Sie Ihr Kind, Sie im Falle eines Problems zu informieren. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind versteht, wie es seine Privatsphäre schützen kann.
Für viele ist der Online-Versandhändler Amazon aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sein Videostreaming-Portal Prime Video verzeichnet nach Netflix die zweitgrößte Zahl an Abonnements. Umgangssprachlich wird der Dienst auch Amazon Prime genannt, wobei hierunter mehrere Angebote fallen.
Wie bei anderen Videostreaming-Diensten bietet Prime Video die Möglichkeit, eine Vielzahl an Filmen und Serien zeitlich und örtlich ungebunden anzuschauen. Dafür meldet man sich kostenpflichtig bei amazon.de mit einem eigenen Prime-Benutzerkonto an.
Die Filme und Serien lassen sich über einen Webbrowser, der Prime-Video-App oder internetfähige Geräte ansehen, wie z. B. ein Smart-TV Gerät, Spielekonsole oder Smartphone. Im Abonnement sind zahlreiche Filme und Serien zur freien Verfügbarkeit enthalten, darunter auch eigens von Amazon produzierte Formate. Darüber hinaus können Titel kostenpflichtig ausgeliehen werden, zum Beispiel ganz neue Serienstaffeln. Über Amazon Channels besteht das Angebot, themenspezifische Bezahl-Sender wie Eurosport Player dazu zu buchen. Das Teilen einer Mitgliedschaft ist bei Prime Video nicht möglich.
Die meisten Videos sind mit den gesetzlichen Alterseinstufungen der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) gekennzeichnet. Es gibt einen eigenen Bereich für Kinderinhalte. Die dort zu findenden Serien und Filme sind neben anderen Kategorisierungen in die Altersgruppen 2 – 5 Jahre, 6 – 8 Jahre und 9 – 11 Jahre unterteilt. Um Videoinhalte mit FSK18-Einstufungen anschauen zu können, muss die eigene Volljährigkeit mithilfe des Ausweises oder Reisepasses und einer Bankverbindung nachgewiesen werden.
Prime Video bietet einige Sicherheitseinstellungen für Kinder:
Ganz egal für welches Alter – bei Prime Video finden sich angesagte Serien und Filme für alle. Ohne Kindersicherung haben Minderjährige unbegrenzten Zugriff auf Inhalte, die nicht für ihr Alter geeignet sind, sie ängstigen oder überfordern können. Viele Serien und Filme haben ein FSK-Alterskennzeichen, aber nicht alle. Diese können Kinder und Jugendliche ungehindert ansehen, da die Kindersicherung hier nicht greift.
Wie bei vielen Streaming-Angeboten ist der Reiz des ständigen Weiterschauens auch bei Prime Video sehr hoch. Darauf sollten Sie Ihr Kind aufmerksam machen und mit gutem Beispiel vorangehen.
Nach eigenen Angaben verwendet Prime Video die Einstufungen der FSK als Grundlage für die Kindersicherungseinstellungen. Liegen für z. B. sehr neue Filme oder Serienfolgen keine FSK-Einschätzungen vor, so gibt es auf der Webseite keine Angaben darüber, ob und nach welchen Kriterien die Alterseinstufungen selbst oder von Drittanbietern vorgenommen werden.
Sie möchten Prime Video in Ihren Familienalltag integrieren? Dann sollten Sie auf die Altersfreigaben der Filme und Serien achten, ein Kinderprofil einrichten, die Kinder- bzw. Jugendschutzoptionen entsprechend einstellen und PIN-Codes verwenden. Schützen Sie Ihr Benutzerprofil durch eine sichere PIN (keine Geburtsdaten oder einfache Abfolgen wie 1234). Denn sonst kann es passieren, dass Ihr Kind zwischen den Profilen wechselt und so vom Kinderprofil in den Erwachsenenbereich gelangt.
Um sicher zu gehen, dass die Inhalte wirklich für Ihr Kind geeignet sind, schauen Sie die Filme oder Serien, die Ihr Kind sehen möchte, vorab an. Sich zusammen einen Film anzusehen kann ein schönes Familienerlebnis sein. Gerade bei jüngeren Kindern (mind. bis zehn Jahren) ist das grundsätzlich zu empfehlen, sodass sich Ihr Kind bei gruseligen oder bedenklichen Inhalten nicht allein gelassen fühlt.
Achten Sie außerdem darauf, dass Prime Video und die Mediennutzung überhaupt nur eine Aktivität von vielen anderen Freizeitbeschäftigungen für Ihr Kind sein sollte.
In unserer Videoreihe „Sie fragen – wir antworten“ erklärt unsere Medienpädagogin Melanie Endler, warum man Kinder beim Serienschauen nicht allein lassen sollte:
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Kinder und Jugendliche sollen sich sicher im Internet bewegen können. Gesetzlich regelt das der Jugendmedienschutz, unter anderem mit dem Jugendschutzgesetz. Gleichzeitig gehört das Thema Online-Sicherheit zur Aufgabe von Eltern in der Medienerziehung. Lösungen zum technischen Jugendmedienschutz sind ein Baustein, Kinder zwischen Schutz, Befähigung und Teilhabe beim Umgang mit dem Internet zu begleiten. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die wichtigsten Einstellungen, Apps und Programme.
Sie möchten zuhause technischen Jugendmedienschutz einführen? Dann tun Sie das nicht heimlich. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, erklären Sie die App oder das Programm und nehmen Sie Einstellungen gemeinsam vor. Überlegen Sie genau, welches Schutzbedürfnis Sie und Ihr Kind haben. Erkennen Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes an und finden Sie altersgerechte Lösungen. Passen Sie die Maßnahmen an den aktuellen Entwicklungsstand und das Mediennutzungsverhalten Ihres Kindes an. Der wichtigste Punkt aber ist: Technischer Schutz kann Medienerziehung unterstützen, aber nicht ersetzen! Bleiben Sie mit Ihrem Kind im offenen Dialog, klären Sie es über Risiken auf und gestalten Sie gemeinsam Medienregeln in der Familie.
Always on – immer am Smartphone oder Tablet zu sein kann anstrengend sein und von dem ablenken, was es sonst noch zu tun gibt. Mithilfe der Bildschirmzeit können Sie und Ihr Kind überprüfen, wie lange Sie in welchen Apps verweilen. Verschiedene Einstellungsmöglichkeiten wie der App-Timer, der Konzentrationsmodus oder die Ruhezeit können helfen, das Gerät auch wieder weg zu legen oder sich nicht von bestimmten digitalen Verlockungen ablenken zu lassen.
Die Kindersuchmaschine fragfinn.de betreibt die Browser-App fragFINN. Die Kinderschutz-App bietet einen sicheren Surfraum mit Zugang zu geprüften, kindgerechten Internetseiten für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Auch beim Umgang mit anderen Suchmaschinen wie bing, ecosia oder google können Sie Einstellungen treffen, um eine sichere Suche im Netz zu unterstützen und unangemessene Inhalte herauszufiltern.
Der Vorteil an Kinderkonten ist, dass Sie für jedes Ihrer Kinder ein eigenes Konto anlegen und mit individuellen, altersgemäßen Einstellungen ausstatten können. Mit einem Kinderkonto bei Microsoft Family Safety lassen sich für Android-Geräte, Laptops mit Windows 10 und 11 und für die Xbox Einstellungen zur Bildschirmzeit, Inhaltsfilter, Aktivitätsberichte, Kostenkontrollen und mehr einstellen. Achten Sie darauf, dass Sie die richtige Balance zwischen Schutz und Kontrolle finden und besprechen Sie die Einstellungen mit Ihrem Kind. Wer viele Google-Angebote nutzt, kann ein Kinderkonto über den Google Family Link anlegen und so die Smartphonenutzung des eigenen Kindes kontrollieren. Inwieweit das auch für Ihren Teenager sinnvoll ist, sollten Sie sorgfältig abwägen.
Wenn Sie lieber unabhängig von Anbietern und Betriebssystemen sein möchten, können Sie verschiedene Programme zum technischen Jugendmedienschutz installieren. JusProg ist ein staatlich anerkanntes Jugendschutzprogramm, das kostenfrei, datensparsam und werbefrei ist. Die Salfeld Kindersicherung ist kostenpflichtig und setzt den Fokus auf Zeitlimits und Filter sowie die Verbindung von Eltern- und Kind-Geräten.
Wussten Sie schon, dass Sie Ihren Router wie zum Beispiel die Fritz!BOX kindersicher einstellen können? Sie können Zugangsprofile erstellen, Onlinezeiten einstellen und Internetseiten sperren. Auch Spielekonsolen wie Xbox und Switch sind mit Jugendschutzeinstellungen ausgestattet, die Sie individuell einrichten können. Hier geht es vor allem um Altersbegrenzungen und bei Videospielen und die Begrenzung der Spieldauer.
Wenn Ihr Kind gerne auf Social-Media-Plattformen unterwegs ist, sollten Sie gemeinsam in den Apps Einstellungen z. B. zur Kommunikation, Kontaktaufnahme und Sichtbarkeit des Profils vornehmen. Erklären Sie Ihrem Kind, wie es Kontakte und Inhalte melden und blockieren kann. Ist Ihr Kind noch jung, kann es TikTok im begleiteten Modus nutzen. Sie als Eltern haben dabei die Möglichkeit, verschiedene Funktionen einzuschränken. Bei Instagram können Sie über die Elternaufsicht Einblick über die Kontakte und Follower erhalten und Zeitlimits festlegen. Der Family Center von Snapchat erlaubt eine Übersicht über die Nutzung des eigenen Kindes, ohne auf die Inhalte von Nachrichten und Posts zugreifen zu können. Bei YouTube können Sie entweder einen eingeschränkten Zugang einrichten oder die kindgerechte Alternative YouTube Kids verwenden.
Bei Streaming-Diensten wie Netflix geht es vor allem darum, dass Ihr Kind ausschließlich Zugriff auf altersgerechte Filme und Serien erhält. Viele, aber nicht alle Inhalte sind FSK-geprüft und sind mit Alterseinstufungen gekennzeichnet. Richten Sie für jedes Ihrer Kinder ein eigenes Profil ein und schützen Sie Ihr Profil mit einem sicheren PIN.
Sie kennen Ihr Kind am besten. Sie wissen, was es gerne mit Medien macht und wo Ihr Kind besonders geschützt werden sollte. Halten Sie Ihr Wissen über Jugendschutzeinstellungen und -programme aktuell. Nutzen Sie Hilfsangebote wie medien-kindersicher.de. Dort finden Sie für jedes Gerät und Betriebssystem, für jede App, jedes angesagte Game und Social-Media-Angebot passende Einstellungen nach Altersstufen. Nutzen Sie technischen Jugendmedienschutz als Unterstützung Ihrer Medienerziehung. Begleiten Sie Ihr Kind bei der Mediennutzung, gehen Sie mit gutem Vorbild voran und fördern Sie die Medienkompetenz Ihres Kindes.
„Ich muss Schluss machen, mein Akku ist fast alle!“ – kommt Ihnen das bekannt vor? Gerade war das Smartphone oder Tablet noch vollgeladen, schon blinkt es wieder rot. Welche Funktionen besonders viel Energie verbrauchen und wie Sie die Akkuleistung von mobilen Geräten steigern können, erfahren Sie in diesem Artikel.
In Smartphones und Tablets sind Lithium-Ionen-Akkus verbaut. Sie speichern Energie, geben sie in den Stromkreislauf des Geräts ab und nehmen über ein Kabel neuen Strom auf. Lassen Sie Ihr Gerät nicht vollständig entladen, laden Sie es aber auch nicht ganz auf. Laut TÜV Süd beträgt der ideale Akkustand 30 bis 70 Prozent. Das Gerät nachts am Stromkabel hängen zu lassen, ist keine gute Idee. Teurere Modelle besitzen ein Batteriesteuerungssystem, das den Ladeprozess automatisch regelt. Verwenden Sie das mitgelieferte Ladegerät des Herstellers, denn dann passen Ladeleistung und -geschwindigkeit optimal zu Ihrem Gerät.
Akkus sind sehr sensible Bestandteile von Smartphones und Tablets. Schützen Sie Ihre Geräte vor Nässe und Feuchtigkeit, vor Kälte und Hitze sowie vor Stößen und Stürzen. Dadurch verhindern Sie die Schädigung der Akkuzellen.
Die Akkulaufzeit erhöhen Sie mit folgenden Tipps:
Damit Sie und Ihr Kind länger Freude an Ihrem Gerät haben, überprüfen Sie gemeinsam die Einstellungen am Smartphone und Tablet. Wer viel am Gerät ist, verbraucht auch viel Akku. Besonders energiehungrig sind Spiele-Apps wie Clash of Clans und Videostreaming. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und seien Sie ein Vorbild für einen bewussten Medienumgang. Überlegen Sie gemeinsam, wie Sie die Mediennutzung in der Familie gestalten möchten und vereinbaren Sie Regeln, die für alle gelten. Gerade bei jüngeren Kindern können Einstellungen zur Bildschirmzeit helfen, die Zeit am Gerät zu regulieren.
Sollte der Akku einmal nicht reichen, können Sie für unterwegs eine Powerbank mitnehmen. Ist der Energiespender trotz aller Energiesparmaßnahmen häufig schnell leer, kaufen Sie nicht gleich ein neues Gerät, sondern lassen Sie den Akku vom Hersteller austauschen. Das schont sowohl unsere Umwelt als auch Ihren Geldbeutel.
Eigentlich ist es verboten – und doch erstaunlich präsent: Auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Facebook, aber auch in Messengern wie WhatsApp und Telegram gibt es eine Drogenszene, in der teilweise auch sehr junge Nutzerinnen und Nutzer aktiv sind.
Über Social-Media-Plattformen wie TikTok finden illegale Drogen ihren Weg in die Öffentlichkeit. Unter entsprechenden Hashtags finden sich auf der beliebten Kurzvideo-App Videos von Nutzerinnen und Nutzern, die über ihren eigenen Drogenkonsum sprechen oder diesen live zeigen. Das geht von Gras und Pilzen bis hin zu Meth, MDMA oder Heroin. Sowohl nach den deutschen Jugendmedienschutzgesetzen als auch laut Community-Regeln der Plattformen sind solche Videos verboten. Manche Videos stammen von Kindern und Jugendlichen, die über Likes und Kommentare Zuspruch für ihr Verhalten bekommen.
Durch Social Media ist nicht nur das Thema Drogen an sich sichtbarer geworden. Über entsprechende Websites oder Gruppen ist unter Umständen auch der Weg zu den Drogen selbst einfacher, wenn dort Kontakt zu Dealerinnen und Dealern hergestellt werden kann.
Das Problem mit dieser Drogenszene, die nur einen Klick entfernt ist: Die bunten Bilder, der dargestellte Spaß, das Gefühl, sich in einer Gruppe Gleichgesinnter zu befinden sowie verbindende Elemente wie die Musik wirken zunächst einladend. Häufig wird Drogenkonsum in den Videos verharmlosend dargestellt, Experimente werden von anderen Nutzerinnen und Nutzern gelobt und unterstützt. So kann bei Heranwachsenden ein völlig falsches Bild von Drogenkonsum als Freizeitspaß entstehen. Gerade Kinder und Jugendliche, die nach Halt und Bestätigung suchen, können sich von solchen Inhalten leicht angezogen fühlen.
Problematisch kann es sein, dass Plattformen ihren Nutzerinnen und Nutzern mithilfe von Algorithmen oft ähnliche Videos erneut vorschlagen. Damit können Themen, mit denen man sich beschäftigt, immer präsenter werden.
Erlaubt sind solche Videos laut der Community-Richtlinien natürlich nicht – weder Konsum und Verherrlichung noch der Verkauf von Drogen auf den Plattformen. TikTok sperrt deshalb offensichtliche Hashtags oder löscht Beiträge und Gruppen, wenn diese auffallen oder gemeldet werden. Nicht alle neu erfundenen Hashtags können aber immer sofort blockiert werden.
Sowohl was den Medien- als auch was Drogenkonsum angeht, ist der goldene Weg eine vertrauensvolle Beziehung und offene Kommunikation. Bleiben Sie mit Ihrem Kind in Kontakt und zeigen Sie Interesse an ihm und seiner Mediennutzung. Im besten Fall merken Sie frühzeitig, wenn Ihr Kind auf zweifelhafte Inhalte stößt oder Fragen oder Probleme hat. Dann können Sie gemeinsam einen Weg finden, um damit umzugehen.
Ist Ihr Kind noch sehr jung, können Sie seine Mediennutzung auch technisch kontrollieren – zum Beispiel mithilfe des Begleiteten Modus bei TikTok.
Sollten Sie das Gefühl haben, Ihr Kind verändert sich, hat psychische Probleme oder ist möglicherweise bereits in Kontakt mit Drogen, gibt es verschiedene Schritte:
Auf der Bühne oder von der Konserve, auf Vinyl gepresst oder digital abrufbar – Musik begleitet uns unser ganzes Leben lang in unterschiedlichsten Formen. Aktuell im Trend: Musik als Livestream, bei YouTube oder auf anderen Plattformen. Für junge Menschen ist das eine beliebte Möglichkeit, ihre Lieblingsmusik zu hören und gleichzeitig mit anderen in Kontakt zu bleiben.
Auf den ersten Blick sieht es ein bisschen aus wie eine Rückkehr zum linearen Fernsehen: Musik wird live gesendet – und die Nutzenden haben die Möglichkeit, sich einzuklicken und mitzuhören, wenn sie möchten. Sie wählen die Lieder nicht selbst einzeln aus, sondern rufen eine Playlist ab, die jemand für sie zusammengestellt hat.
Tatsächlich gibt es auch viele Ähnlichkeiten – aber auch Unterschiede zu VIVA, MTV und Co. oder 1990er Jahre:
Bei den Nutzenden sind Livestreams tatsächlich sehr beliebt: 30 Prozent der YouTube-Nutzerinnen und -Nutzern einer weltweiten Studie von Datareport gab 2022 an, mindestens einen Livestream pro Woche zu sehen.
Für Kinder und Jugendliche bedient der Livestream gleich zwei wichtige Bedürfnisse. Zum einen können sie sich hier mit ihrer Lieblingsmusik versorgen und inspirieren lassen. Je nach Geschmack und Situation finden sie immer das passende Angebot – etwa die Hits des Jahres für die Silvesterparty oder LoFi-Kanäle. (LoFi steht für „Low Fidelity“ und bezeichnet Musik, die mit einfachen technischen Geräten aufgenommen wurde und eine beliebte akustische Begleitung beim Lernen sind). Gleichzeitig bietet der Live-Chat ihnen die Möglichkeit, sich parallel mit dem Freundeskreis, mit anderen Zuhörenden oder den Urheberinnen und Urhebern des Streams auszutauschen. So finden sie Verbindung und Gemeinschaft – und Menschen mit ähnlichem Musikgeschmack.
Kinder und Jugendliche mit eigenem Profil können auch selbst Livestreams anbieten. So werden sie selbst kreativ, teilen sich mit und verleihen sich Ausdruck.
Im Großen und Ganzen scheinen Livestreams also ein gutes Angebot für Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber aller Art zu sein. Grundsätzlich dürfen Minderjährige YouTube nur mit der Erlaubnis ihrer Eltern nutzen. Die Nutzung von YouTube ist in Deutschland ab einem Mindestalter von 16 Jahren gestattet. Ab 13 Jahren können Eltern ihren Kindern die Nutzung über den Family Link freigeben.
Einige Dinge gibt es in Sachen Musik-Livestreams zu beachten – und die sollten Eltern unbedingt ansprechen, bevor sie ihre Kinder in die Weiten von YouTube entlassen:
Das Handy vibriert, eine Nachricht kommt an. Doch der Klick auf die Benachrichtigung enthält eine unschöne Überraschung: statt einer Nachricht aus dem Freundeskreis erscheint ein obszönes Foto auf dem Bildschirm. Wenn Menschen Fotos ihrer Geschlechtsteile ohne Einverständnis an andere schicken, nennt sich das Cyberflashing. Gerade für Kinder und Jugendliche kann das sehr unangenehm bis verstörend sein.
Neue Medienangebote und technische Möglichkeiten machen vieles in der Kommunikation leichter. Manchmal öffnen sie aber auch Tür und Tor für unschöne Phänomene. Cyberflashing ist ein solches.
Meist sind es Männer, die ihre Geschlechtsteile fotografieren und die entstandenen Fotos – sogenannte „Dickpics“ – an Frauen senden. Manchmal werden diese Bilder ungefragt über Messenger an eigene Kontakte geschickt. Häufiger aber nutzen die Sender soziale Netzwerke oder Dating-Apps, um ihre Bilder zu verschicken und richten sie an Personen, die sie kaum oder gar nicht kennen.
Verschärft hat sich das Problem durch Funktionen wie AirDrop: Damit können Inhalte auch an fremde Geräte in der Nähe verschickt werden – ohne dass die Nummer oder ein Klarname angezeigt werden. So können Frauen Bilder von unbekannten erhalten und wissen nicht einmal, von wem. Warum vor allem Männer solche Bilder versenden, ist nicht ganz klar. Es könnte eine Form des Exhibitionismus sein oder der Wunsch, eine sexuelle Beziehung anzubahnen oder ähnliche Bilder zurückzubekommen.
Für die Betroffenen ist der Empfang eines ungewollten Dickpics in der Regel etwas Unangenehmes. Je nach Situation kann das Bild nur nerven, ekeln, verstören oder traumatisieren – gerade, wenn es Jugendliche und junge Erwachsene trifft, oder in einer Situation passiert, in der noch andere das Display sehen können. Sprechen Sie offen und sachlich mit Ihrem Kind über das Phänomen Cyberflashing. Wenn Ihr Kind sicher sein kann, dass es solche Themen mit Ihnen besprechen kann, wird es auf Sie zukommen, falls es zu einem Vorfall kommen sollte.
Schnappschüsse vom Intimbereich ungefragt zu erhalten ist nicht nur unangenehm – es ist für die versendende Person auch strafbar. Nach Paragraph 184 im Strafgesetzbuch fällt Cyberflashing unter das „Verbreiten pornografischer Schriften“. Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat und kann bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe nach sich ziehen. Wenn Sie oder Ihr Kind ein Dickpic erhalten, sollten Sie sich wehren. Sie können den Vorfall bei der nächsten Polizei-Station anzeigen. Es gibt auch Online-Portale, die eine Anzeige schnell und einfach möglich machen, etwa die Webseite dickstinction.com. Wenn Sie die Vermutung haben, dass Ihr Kind selbst solche Bilder verschickt, müssen Sie das unbedingt ernsthaft besprechen. Am besten ist es, wenn Sie Ihr Kind auf mögliche Konsequenzen und die unangenehme Situation für Empfängerin und Empfänger hinweisen, bevor es überhaupt dazu kommt. Bleiben Sie deshalb im Austausch über die Mediennutzung Ihres Kindes!
Um möglichst keine ungewünschten Bilder zu empfangen, ist es empfehlenswert, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Sicherheitseinstellungen am Smartphone gründlich checken. AirDrop, aber auch Bluetooth sollten am besten ausgeschaltet sein, wenn Ihr Kind sich im öffentlichen Raum bewegt.
Unerwartete Nachrichten von unbekannten Personen sollte Ihr Kind gar nicht erst annehmen. Einige Messenger wie Signal bieten außerdem Einstellungen an, mit denen Personen, die noch nicht im Telefonbuch sind, erst eine Kontaktanfrage stellen müssen, bevor sie etwas senden dürfen.