„Frag doch einfach einen Chatbot!“ – so könnte es bald heißen, wenn es um das Suchen von Informationen oder das Beantworten von Fragen geht. ChatGPT, ein KI-basierter Chatbot, wird immer bekannter und auch von Kindern und Jugendlichen zunehmend genutzt. Wir geben einen Einblick in das Tool.
ChatGPT ist ein Computerprogramm, das mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt wurde, um Fragen zu beantworten und Texte zu erstellen. Es basiert auf riesigen Datenmengen aus verschiedenen Quellen, wie Büchern, Nachrichten und Gesprächen. Nutzer*innen können direkt mit dem Programm chatten – und das in erstaunlich natürlicher Sprache. Es lässt sich zudem in Apps wie WhatsApp integrieren, was die Nutzung noch einfacher und flexibler macht.
In der kostenpflichtigen Version kann ChatGPT auch aktuelle Informationen aus dem Internet abrufen. Diese Funktion ist besonders praktisch für die Beantwortung von Fragen, die aktuelle Ereignisse oder Trends betreffen. In der Basisversion hingegen hat ChatGPT nur einen Wissensstand bis 2021, was zu veralteten Informationen führen kann.
Ein Beispielgespräch
Frage: Hey ChatGPT, ich plane einen Geburtstag für meinen Sohn. Kannst du mir helfen?
ChatGPT: Klar! Wie alt wird dein Sohn und was mag er besonders gerne? Dann können wir Ideen für Spiele, Deko oder Essen sammeln.
Frage: Er wird neun und liebt Dinosaurier. Hast du Vorschläge?
ChatGPT: Wie wäre es mit einer Dino-Schatzsuche im Garten? Ihr könnt kleine Dinosaurier-Figuren verstecken und eine Karte zeichnen. Auch Dino-förmige Kekse oder Muffins wären eine schöne Idee. Soll ich dir ein Rezept heraussuchen?
Linus: Gute Idee! Kannst du mir noch Tipps für Einladungen geben?
ChatGPT: Sicher! Du könntest Einladungen in Form von Dinosaurier-Spuren machen. Auf jede Spur schreibst du die Details der Party, und die Kinder können sie als kleines Abenteuer sehen. Soll ich dir eine Vorlage erstellen?
ChatGPT ist einfach zugänglich, schnell und vielseitig. Es kann kreative Texte verfassen, komplexe Fragen beantworten und in verschiedenen Sprachen kommunizieren. Für viele fühlt es sich an, als würden sie mit einem echten Menschen schreiben. Die Fähigkeit, Texte kreativ zu verfassen, komplexe Fragen zu beantworten und verschiedene Sprachen zu beherrschen, begeistert viele. Zudem kann ChatGPT die Kreativität und das Sprachverständnis fördern.
Kinder und Jugendliche nutzen ChatGPT zum Beispiel für:
Laut OpenAI sollen Kinder und Jugendliche wie folgt geschützt werden:
Der Anbieter weist auch darauf hin, dass Nutzer*innen darauf achten sollen, persönliche Daten nicht zu teilen. Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass Funktionen wie die Integration in Apps mit Bedacht genutzt werden sollten.
Erklären Sie Ihrem Kind, dass nicht alles, was das Chatprogramm sagt, wahr oder korrekt ist. ChatGPT wurde mit Texten trainiert, und weiß daher nur, was es gesehen hat. Es kann Fehler machen. Fördern Sie das kritische Denken Ihres Kindes, indem Sie es ermutigen, die Antworten von ChatGPT zu hinterfragen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind die erhaltenen Informationen mit anderen Quellen überprüft. Probieren Sie das am besten mal gemeinsam aus und erklären Sie ihm, wie es mit Desinformationen umgehen kann.
Der Chatbot kann bei schulischen Aufgaben unterstützen. Er kann zum Beispiel etwas in einfachen Worten beschreiben. ChatGPT sollte keine Hausaufgaben für Ihr Kind erledigen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass ChatGPT ein Werkzeug ist und keine perfekte Quelle. ChatGPT kann nicht denken.
Bleiben Sie mit Ihrem Kind im Gespräch und klären Sie es über gefährdende Inhalte im Netz auf. Der Chatbot wurde auch mit Texten trainiert, die für Ihr Kind unangemessen sein können. Erarbeiten Sie gemeinsam Grenzen und Regeln für die Nutzung.
Erklären Sie Ihrem Kind, dass es ein Recht auf Sicherheit und Datenschutz hat. Sie und Ihr Kind sollten keine persönlichen Daten übermitteln. Ermutigen Sie Ihr Kind, Sie im Falle eines Problems zu informieren. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind versteht, wie es seine Privatsphäre schützen kann.
Video- oder Spieleabend? Aber welche Filme, Serien oder Computerspiele sind überhaupt für die ganze Familie geeignet? Was bedeutet eigentlich die Altersangabe auf dem Cover? Altersfreigaben schützen vor bedenklichen Inhalten, sind jedoch keine Altersempfehlungen. Dieser Artikel erklärt die Unterschiede und zeigt, wie Eltern gute Entscheidungen für ihre Kinder treffen können.
In Deutschland gibt es ein System, mit dem eingeschätzt wird, ob Medien für ein junges Publikum problematisch oder schädigend sein könnten: Die Altersfreigabe oder Alterskennzeichnung. Sie wird von verschiedenen Institutionen durchgeführt:
Bei all diesen Prüfungen wird darauf geschaut, ob Medienangebote Gewalt, Sexualität, Drogenkonsum oder Diskriminierung beinhalten oder besonders erschreckend wirken. Je mehr solcher Inhalte, desto höher fällt die Altersfreigabe aus. Nach der Prüfung erhalten die Angebote die bunten Sticker mit den Altersangaben darauf, die weithin bekannt sind. Ist ein Film oder ein Spiel für ein bestimmtes Alter nicht freigegeben, bedeutet das zum Beispiel, dass es von Jugendschutzfiltern abgefangen wird oder im Fernsehen erst ab einer bestimmten Uhrzeit gezeigt werden darf. Im Kino wird das Alter der Besucher*innen geprüft.
Die Medieninhalte werden daraufhin geprüft, ob sie die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen können. Ziel der Alterskennzeichnungen ist es, junge Heranwachsende vor traumatisierenden oder beängstigenden Inhalten zu schützen. Es steckt keine pädagogische Einschätzung dahinter: Die Inhalte werden nicht daraufhin geprüft, ob sie für junge Nutzer*innen interessant oder empfehlenswert sind!
Eine Empfehlung wiederum ist zunächst einmal nichts anderes als ein ‚guter Tipp‘. Empfehlungen bekommen wir von Freund*innen und Nachbar*innen, aus dem Radio – oder eben von Pädagog*innen, die Medienangebote daraufhin prüfen, ob sie für Kinder ansprechend, gut verständlich und inhaltlich wertvoll sind.
Da jede*r eine Empfehlung aussprechen kann, ist es wichtig zu hinterfragen, ob diese auch fundiert und glaubwürdig ist. Bei privaten Empfehlungen hilft da die Einschätzung der Person. Bei Artikeln oder Websites sollte man die Urheber*innen kennen und hinterfragen. Gute Quellen sind etwa:
Die Altersfreigabe schützt vor bedenklichen Inhalten, aber sie ist keine Empfehlung. Empfehlungen hingegen können von jeder Person ausgesprochen werden, die ein Interesse an Medien hat – die Kriterien dafür sind jedoch oft unklar. Deshalb ist eine Kombination aus verschiedenen Informationsquellen wichtig.
Wenn Eltern sich an Alterskennzeichnungen halten, können sie schon einmal erschreckende oder beängstigende Inhalte vermeiden. Zudem erhöhen Empfehlungen aus seriösen Quellen die Trefferquote für ein gutes Medienangebot enorm.
Optimalerweise sollten Eltern sich auch selbst ein Bild machen: Schauen Sie sich den Film vorher an, informieren Sie sich auf YouTube über das Spiel oder probieren Sie es sogar selbst aus. Denn Sie kennen Ihr Kind am besten und wissen, was es mag, was es überfordert oder wovor es Angst hat.
Und vor allem: Bleiben Sie im Gespräch! Sprechen Sie mit Ihrem Kind über dessen Medienerfahrungen. Hören Sie zu und zeigen Sie Interesse an den Filmen oder Spielen, die es liebt – aber auch an denen, die ihm nicht gefallen.
Und falls dann doch der falsche Film gewählt wurde – kein Problem! Es gibt immer noch den spontanen Popcorn-Abend auf dem Sofa.
Die JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) 2024 liefert spannende Einblicke in die Mediennutzung Jugendlicher (12 bis 19 Jahre) in Deutschland. Sie wird jedes Jahr vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest durchgeführt. Hier fassen wir die wichtigsten Ergebnisse für Eltern zusammen und geben Tipps, wie sie ihre Kinder unterstützen können.
Im Jahr 2024 verbringen Jugendliche im Durchschnitt 201 Minuten pro Tag online – das ist weniger als im Jahr 2023 (224 Minuten) und der niedrigste Wert seit 2016. Viele Jugendliche genießen es inzwischen, bewusst Zeit ohne Smartphone zu verbringen: 60 Prozent sagen, dass sie solche Pausen regelmäßig einlegen.
Das Smartphone bleibt dennoch das wichtigste Gerät: 96 Prozent der Jugendlichen nutzen es jeden Tag. Sie schreiben Nachrichten, schauen Videos, nutzen Social Media oder recherchieren für die Schule.
Soziale Medien spielen auch eine Rolle bei der Informationssuche: 37 Prozent der Jugendlichen informieren sich über aktuelle Themen auf Plattformen wie Instagram oder TikTok. Allerdings vermeiden 63 Prozent sogar gezielt Nachrichten, weil sie von negativen Meldungen belastet werden.
KI-Tools wie ChatGPT werden immer beliebter: 62 Prozent der Jugendlichen haben sie schon genutzt, vor allem für die Schule (65 %). Auch Funktionen in Apps wie Google Assistant oder Snapchat-KI finden Anklang. Jugendliche nutzen diese nicht nur zum Lernen, sondern auch für kreative Projekte oder Hobbys.
Trotz digitaler Medien bleiben persönliche Treffen und Sport wichtig: 65 Prozent der Jugendlichen treffen regelmäßig Freund*innen oder treiben Sport. Jüngere Jugendliche verbringen häufiger Zeit mit der Familie, während ältere ihre Freizeit oft selbst organisieren – etwa mit Hobbys oder ehrenamtlichem Engagement. Die Freizeitgestaltung ist zunehmend von digitalen Medien begleitet, z. B. durch Gaming und Online-Tutorials.
Probleme wie Fake News, Cybermobbing und Kontakt mit problematischen Inhalten sind allgegenwärtig. 61 Prozent der Jugendlichen berichten von Begegnungen mit Fake News, während extremistische und beleidigende Inhalte als besonders belastend wahrgenommen werden.
Diese Herausforderungen unterstreichen die Notwendigkeit, Medienkompetenz zu fördern. Schulen und Eltern können eine Schlüsselrolle spielen, indem sie den kritischen Umgang mit Informationen und die Bedeutung digitaler Sicherheit vermitteln
Neben diesem Artikel bieten wir auch vertiefende Einblicke in die Mediennutzung von Kleinkindern mit der miniKIM-Studie sowie in die Mediengewohnheiten von Kindern mit der KIM-Studie 2022.
Die Ergebnisse und weiterführende Informationen zur JIM-Studie 2024 finden Sie detailliert auf der Website des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest.
Viele Jugendliche sind von Cybermobbing betroffen. Was steckt hinter diesem Phänomen und wie konkret erleben junge Menschen Mobbing in der digitalen Welt? Welche Warnzeichen gibt es, welchen Einfluss haben KI und neue technische Entwicklungen oder wann sollten Sie die Polizei einschalten?
Im virtuellen Elternabend blicken wir aus rechtlicher und medienpädagogischer Sicht auf Cybermobbing. Ziel ist es, Ihnen als Eltern Möglichkeiten für Aufklärung und Begleitung sowie auch Unterstützung beim Umgang mit akuten Problemlagen aufzuzeigen. Neben Tipps für die Medienerziehung lernen Sie Anlaufstellen für Beratung und Hilfe kennen.
Seien Sie live dabei und stellen Sie Ihre Fragen an unsere Expertinnen – wir geben Antworten und stehen für den Austausch zur Verfügung!
Der virtuelle Elternabend ist eine Veranstaltung im Rahmen des Safer Internet Day 2025 – mehr über den Aktionstag erfahren Sie bei klicksafe.
Datum: 13.02.2025 | Zeit: 17 bis 18 Uhr
Referentinnen: Ulrike Bastians und Lidia de Reese (FSM)
Plattform: Der virtuelle Elternabend wird über das Tool „Zoom“ realisiert.
Datenschutzhinweis: Zoom ist ein Service der Zoom Video Communications Inc., die ihren Sitz in den USA hat. Wir nutzen Zoom über den deutschen Betreiber easymeet24. Serverstandort von easymeet24 ist Europa. Weiterhin haben wir innerhalb des Dienstes Zoom die Konfigurationen mit dem höchsten Daten- und Sicherheitsschutz gewählt.
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Anmeldung:
„Spiele für die Ewigkeit“ – das ist das Motto von GOG.com. Die mehrsprachige Spieleplattform bietet eine riesige Auswahl an alten und neueren Spielen an. GOG.com ist besonders beliebt bei Spieler*innen, die Games selbst herunterladen und besitzen möchten.
GOG.com (ehemals „Good Old Games“) ist die digitale Vertriebsplattform des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt. Zu den bekanntesten Titeln des Spieleentwicklers gehören Cyberpunk2077 und The Witcher. Auf der Plattform werden seit 2008 Spiele des eigenen Studios vertrieben und eine Sammlung handverlesener Spiele angeboten. Die Plattform widmet sich der Erhaltung alter Computerspiele, die mangels zuständiger Rechteinhaber*innen nicht mehr zu modernen Systemen kompatibel sind. User*innen finden hier sowohl große Spieletitel als auch kleinere Games und Retro-Klassiker. Im Gegensatz zu anderen Stores sind die Spiele bei GOG.com nicht an einen Account gebunden oder kopiergeschützt. Nutzer*innen können die erworbenen Spiele herunterladen und auf dem eigenen Gerät abspeichern. Mit dem Kauf der Spiele werden die Entwickler*innen direkt unterstützt.
Über GOG Galaxy können User*innen nicht nur Spiele kaufen und spielen – sondern sich auch online mit Freund*innen verbinden. Die Plattform erinnert an vergleichbare Vertriebsplattformen wie Steam und Epic Games, also eine digitale Spielebibliothek und eine Chatplattform für Spieler*innen. Spieler*innen legen einen Account an und sammeln die gekauften Spiele in der eigenen, digitalen Bibliothek. Die Plattform bietet einen zuverlässigen Kund*innensupport, sichere Käufe und eine lebendige Community.
GOG.com bietet Spieler*innen nicht nur brandneue Games, sondern auch Retro-Klassiker an. So ist es auch jüngeren Gamer*innen möglich, erste Versionen von bestimmten Spielen zu spielen. Außerdem sind hier Spiele verfügbar, die es sonst nur sehr schwer oder gar nicht mehr zu kaufen gibt. Die Plattform bietet DRM-freie Spiele an. DRM steht für „Digital Rights Management“ und schützt Games vor der Weitergabe und Vervielfältigung an Dritte. DRM-freie Spiele lassen sich ohne Kopierschutz herunterladen und auf verschiedenen Computern gleichzeitig installieren und spielen.
Ein GOG-Account lässt sich ganz einfach mit einer E-Mailadresse erstellen. In den Nutzungsbedingungen von GOG.com ist festgelegt, dass für die Erstellung eines Accounts ein Mindestalter von 16 Jahren gilt und unter 18-Jährige die Zustimmung ihrer Erziehungsberichtigten benötigen. Das Alter wird jedoch nicht näher kontrolliert: bei der Anmeldung muss dafür lediglich ein Häkchen aktiviert werden.
Obwohl GOG Galaxy eine beeindruckende Sammlung von Spielen anbietet, ist ihre Auswahl im Vergleich zu größeren Plattformen wie Steam begrenzt. Dies liegt mitunter daran, dass nicht alle Entwickler*innen und Publisher bereit sind, ihre Spiele ohne DRM anzubieten.
GOG.com und GOG Galaxy bietet Spieleentwickler*innen eine kostenlose Plattform, um ihre Games an den Markt zu bringen. Für jedes Spiel gilt ein Rückgaberecht von 30 Tagen, wenn das Spiel nicht funktioniert. GOG.com gibt an, keine Daten von User*innen-Geräten zu speichern und keine personenbezogenen Daten mit Dritten zu teilen. Außerdem können User*innen mit einem einzigen Klick alle importierten Daten von den GOG-Servern löschen.
Im GOG– Verhaltenskodex stellt GOG einen Leitfaden für den Umgang untereinander auf. So verbietet der Anbieter Fehlverhalten wie Mobbing oder Belästigung und droht mit Konsequenzen wie Sperrung des Nutzer*innen-Kontos. Über das Melden bei GOG-Mitarbeiter*innen oder GOG-Community-Moderator*innen können User*innen Fehlverhalten anderer User*innen anzeigen.
Altersüberprüfungen werden bei GOG.com und GOG Galaxy nicht wahrgenommen, sodass auch Kinder unter 16 Jahren problemlos einen Account auf GOG.com erstellen können. Besprechen Sie mit ihrem Kind Regeln zum Erstellen von eigenen (Spiele-)Accounts und sensibilisieren Sie ihr Kind auch für Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre im Netz.
Beachten Sie bei der Auswahl der Games die Alterskennzeichen der USK und ermöglichen Sie Ihrem Kind nur Zugang zu altersgerechten Spielen. GOG.com gibt Hinweise über Altersfreigaben einzelner Spiele. Dennoch werden auch Spiele vertrieben, die (noch) keine Altersfreigabe der USK haben.
Da die Spielzeit über die Spieleplattform nicht eingeschränkt werden kann, nutzen Sie bei Bedarf die Einstellungsmöglichkeiten am PC zur Bildschirmzeit. Technischer Jugendmedienschutz ist kein Ersatz für die Medienerziehung, sondern kann sie nur unterstützen. Bleiben Sie interessiert und tauschen Sie sich mit Ihrem Kind zu seinen Lieblingsspielen und zu seinen Spiel- und Interaktionserlebnissen aus. Klären Sie es über Risiken wie zum Beispiel den Umgang mit dem Kontakt zu Fremden auf. Handeln Sie gemeinsam Regeln zum Umgang mit Games in der Familie aus, an die sich alle Familienmitglieder halten.
Digitale Medien bereichern unseren Alltag in vielfältiger Weise: Musikprogramme am Frühstückstisch, Navigationsapps unterwegs oder Chats zur Freizeitorganisation. (Bildschirm-)Geräte helfen uns zu lernen, zu arbeiten und machen oft Freude. Kein Wunder, dass sie fester Bestandteil unseres Alltags geworden sind, sei es zu Hause oder im öffentlichen Raum.
Mit der wachsenden Bedeutung von Medien wird jedoch auch die Fähigkeit immer wichtiger, sie verantwortungsvoll und kompetent zu nutzen. Medienkompetenz ist heute genauso essenziell wie Lesen, Schreiben oder Rechnen, um sich in der modernen Welt sicher und erfolgreich bewegen zu können. Wer nicht weiß, wie man Medien gezielt und reflektiert einsetzt, kann schnell auf Schwierigkeiten stoßen. Aber was genau bedeutet Medienkompetenz?
Medienkompetent zu sein bedeutet mehr, als nur ein Gerät bedienen zu können. Das gehört zwar dazu, doch im Kern geht es um den bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit den Inhalten. Dazu zählen folgende Aspekte:
Wer medienkompetent ist, weiß, warum und wie sie*er Medien nutzt, kann negative Auswirkungen erkennen und ihnen entgegenwirken, während positive Aspekte gezielt gefördert werden.
Der Ruf nach „mehr Medienkompetenz“ richtet sich oft an Kinder und Jugendliche. Verständlich, da sie die Welt von morgen gestalten. Diese Welt kennen wir zwar noch nicht, aber sie wird stark von Medien geprägt sein, insbesondere vom Internet.
Man kann sich das Internet wie eine Stadt vorstellen: Es gibt Spielplätze und schöne Geschäfte, aber auch Verkehr und fremde Menschen. Eltern schicken ihre kleinen Kinder nicht einfach allein los, sondern begleiten sie, erklären Regeln und zeigen, worauf zu achten ist. Genau so sollte es im Internet sein. Begleiten Sie Ihr Kind bei der Erkundung der digitalen Welt.
Medienkompetenz zu entwickeln ist von Anfang an eine gemeinsame Aufgabe – in der Familie, im Kindergarten und in der Schule. Je jünger das Kind, desto mehr Verantwortung tragen die Eltern und dienen als Vorbild. Mit zunehmendem Alter können und sollten Kinder und Jugendliche eigene Erfahrungen machen dürfen – auch mit eigenen Geräten. Gemeinsame Regeln und ein offenes Gespräch sind dabei hilfreich.
Medienkompetenz ist kein „Kinderspiel“, sie ist für Erwachsene genauso wichtig! Eltern, die ihre Kinder beim verantwortungsvollen Umgang mit Medien begleiten möchten, müssen selbst medienkompetent sein. Nur wer digitale Technologien und Plattformen versteht, kann Orientierung bieten und als Vorbild agieren. Setzen Sie sich daher aktiv mit digitalen Themen auseinanderzusetzen – durch gemeinsame Projekte mit ihren Kindern, den Austausch mit anderen Eltern oder durch Weiterbildungsangebote in Schulen und Bildungszentren. Auch Lehrkräfte sind gefragt, ihre eigene Medienkompetenz zu stärken, um dieses Wissen weiterzugeben. Hilfreiche Informationen finden Sie beispielsweise in den ARD-Angeboten wie „Gemeinsam Medienkompetenz stärken“.
Darüber hinaus profitieren auch Berufstätige und ältere Menschen von einer besseren Medienkompetenz. Berufliche Weiterbildung und digitale Arbeitsprozesse erfordern oft neue Fähigkeiten. Für Senioren bieten Medien zahlreiche Möglichkeiten, etwa den Kontakt zu Enkelkindern über Videochats. Wer seine eigene Medienkompetenz testen möchte, kann dies mit einem Selbsttest herausfinden.
Haben Sie und Ihr Kind feste Medienrituale, wie das tägliche Vorlesen vor dem Schlafengehen oder das gemeinsame Schauen der Lieblingsserie am Wochenende? Solche Rituale entwickeln sich oft ganz von allein und werden zu festen Bestandteilen des Familienlebens. Sie sind eine wunderbare Möglichkeit, Struktur und Nähe zu schaffen.
Medienrituale sind wiederkehrende Aktivitäten, bei denen Medien wie Bücher, Fernseher, Tablets oder Musik eine Rolle spielen. Sie können von Familie zu Familie unterschiedlich aussehen: gemeinsame Filmabende am Wochenende mit Popcorn und Kuscheldecken, Videotelefonate mit den Großeltern oder Musikhören mit den Eltern. Manche Rituale haben feste Zeiten, andere entstehen spontan, wie das Hören eines Hörbuchs während des Frühstücks.
Gemeinschaft erleben: Medienrituale bieten Familien die Gelegenheit, gemeinsam Zeit zu verbringen. Dabei steht oft nicht das Medium selbst im Mittelpunkt, sondern das gemeinsame Erleben. Ein Filmabend wird besonders schön, wenn man danach über die Geschichte spricht und zusammen lacht oder mitfühlt.
Sicherheit und Struktur geben: Rituale helfen Kindern, sich im Alltag zurechtzufinden. Wenn beispielsweise jeden Abend ein Kapitel aus dem Lieblingsbuch vorgelesen wird, wissen Kinder: Jetzt ist es Zeit, sich auf die Nacht vorzubereiten. Das gibt ihnen Orientierung und stärkt das Gefühl von Sicherheit.
Anreize schaffen: Medienrituale können auch motivieren. Wenn Ihr Kind nach dem Zähneputzen und Anziehen des Schlafanzugs noch Zeit für eine Folge der Lieblingsserie hat, wird es die Abendroutine vielleicht mit mehr Freude erledigen.
Gemeinsame Familienzeit ist immer wertvoll. Es spricht nichts dagegen, wenn Sie gemeinsame Momente mit Medien wie Fernseher, Tablet oder Spielekonsole schaffen. Oft spielt das Medium sowieso nur eine Nebenrolle. Wichtig ist, sich füreinander Zeit zu nehmen und gemeinsam Dinge zu erleben. Medienrituale schaffen Ihnen als Eltern auch Freiräume: Sie arbeiten Nachrichten ab oder entspannen nach einem anstrengenden Arbeitstag, während Ihr Kind eine Runde zockt, eine Folge schaut oder eine Geschichte hört oder liest.
Achten Sie aber darauf, dass Tablet und Co. nicht den Babysitter bzw. Sie als Elternteil ersetzen. Gemeinsame Familienzeiten, in denen Medien keine Rolle spielen, sind mindestens genauso wichtig wie Zeiten mit Medien. Gemeinsame Erlebnisse wie ein Ausflug ins Schwimmbad oder den Zoo tut Ihnen bestimmt genauso gut wie Ihrem Kind!
Minecraft ist eine Art Lego für Computer, Spielekonsole oder Mobilgerät, bei dem sich Spieler*innen aus virtuellen Klötzen mit viel Kreativität und Geschick eine eigene Welt erschaffen.
Die Welt in Minecraft besteht aus Würfeln und Blöcken, die immer gleich groß sind. Sie wird nach dem Prinzip des Sandbox-Spiels jedes Mal neu erstellt und sieht deshalb immer anders aus. Die Würfel können aus verschiedenen Materialien wie Holz oder Erde bestehen. Je nach Spielmodus werden die Würfel unterschiedlich genutzt:
Im Kreativ-Modus kombinieren die Spieler*innen die Würfel und bauen Häuser, Modelle oder sogar funktionierende Computer. Die verwendeten Materialien müssen dabei nicht gesammelt werden, sie stehen den Spielenden direkt zur Verfügung und können unendlich oft gebraucht werden. Damit erschaffen sie sich eine ganz eigene Welt, die sie kreativ gestalten und stetig verändern können. Diese Funktion wird inzwischen sogar von Schulen zum Lernen verwendet, weil Minecraft das räumliche Denken und die Kreativität von Kindern fördert. Auch im Informatik-Unterricht kommt der Kreativmodus zum Einsatz, er eignet sich zum Beispiel als Einstieg ins Programmieren.
Im Überlebensmodus müssen die Spieler*innen mithilfe der Materialien und Werkzeuge gegen Monster kämpfen und sich in der Nacht in der selbstgebauten Hütte verstecken. Der große Unterschied zum Kreativmodus ist hierbei, dass die Materialien selbst gesammelt werden und zusätzlich noch ein Hungerbalken und Lebensbalken verwaltet werden müssen. Alle nicht sammelbaren Objekte und Gegenstände, wie Truhen, Schwerter, Türen, Öfen etc. müssen an einem sogenannten „Crafting Table“ erst einmal hergestellt werden. Der Schwierigkeitsgrad kann je nach Altersgruppe zwischen „friedlich“, „leicht“, „normal“ und „schwer“ angepasst werden.
Trotz der einfachen Grafik, die nur aus großen Pixeln besteht, ist Minecraft bei Kindern sehr beliebt. Minecraft setzt der Kreativität keine Grenzen. Die Spieler*innen können sich ihre ganz eigene virtuelle Welt schaffen und sind davon begeistert, Landschaften und Gebäude zu konstruieren und die dafür benötigten Rohstoffe anzuschaffen. Beim Spielen mit anderen Spieler*innen wird die Konkurrenz und Strategie besonders herausgefordert, aber auch das gemeinsame Erstellen von Welten kann viel Spaß bedeuten und erfordert, dass man sich miteinander abstimmt.
Auf Online-Servern kommen Minecraft-Spieler*innen aus der ganzen Welt zusammen, um verschiedene Spiele und Abenteuer gemeinsam zu erleben. Zu den angesagtesten Modi gehören Bedwars, Oneblock, Skywars, Build Battle, Murder Mystery und Parkour. Je nach Spiel-Modi gelten besondere Einstellungen und Regeln für das Zusammenspiel, was für Kinder und Jugendliche abwechslungsreich und spannend ist.
Minecraft bringt eine große Community zusammen und bietet viele Möglichkeiten für Let’s Play-Videos auf YouTube und Live-Streams auf Twitch. Kinder und Jugendliche schauen ihren Lieblings-Streamer*innen zu, lernen dabei Tipps und Tricks, tauschen sich mit anderen aus oder stellen selbst Inhalte online. So können sie Minecraft auch anders erleben, ohne selbst zu spielen.
Minecraft ist von der USK ab einem Alter von sechs Jahren freigegeben. Wie gut Kinder mit dem Spiel zurechtkommen, hängt unter anderem vom gewählten Spiel-Modus ab: Während der Kreativ- und Abenteuermodus einfach zu handhaben sind, sind Überlebens- und Hardcoremodus mehr auf Verteidigung und Überleben ausgerichtet. Hier gilt es Hindernisse zu überwinden, wie zum Beispiel die Begegnung mit Monstern, was eine gewisse Spannung mit sich bringt.
Da das Spiel keine eigenen Grenzen setzt, z. B. durch verschiedene Level, verleitet es dazu, endlos zu spielen und sich ganz in der virtuellen Welt zu verlieren. Auch kann die Steuerung des Spiels für ungeübte Spieler*innen schwierig sein.
Minecraft bietet In-App-Käufe, z. B. über den „Minecraft Marketplace“ (engl. für „Marktplatz“) an. Das ist eine Plattform, auf der Spieler*innen Skins, Mini-Spiele und andere Inhalte wie z.B. Maps oder Ressourcenpakete wie Möbel etc. gekauft werden können. Die In-Game-Währung von Minecraft nennt sich „Minecoins“. Ein beliebtes Angebot sind PvP-Karten, bei der nach dem Prinzip „Player vs. Player“ Spieler*innen in verschiedenen Spielwelten gegeneinander antreten. Solche kostenpflichtigen Elemente sind für Kinder und Jugendliche reizvoll, weil sie das Spielerlebnis erweitern.
Einige Bezahl-Angebote sind für jüngere Kinder ungeeignet, zum Beispiel die „Scary Mods“, mit der die Spielumgebung durch gruselige Kreaturen, düstere Umgebungen, unheimliche Geräusche und Ereignisse spannender gemacht werden soll.
Minecraft gehört seit 2014 zu Microsoft. Auf der Webseite gibt es die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen auf Deutsch. Daten werden verarbeitet und zur Produktverbesserung genutzt und unter Umständen auch weitergegeben.
Das Spiel soll die Kreativität und Problemlösefähigkeit fördern. In Schweden (dem Herkunftsland des Minecraft-Entwicklers Markus Persson), steht es sogar auf dem Lehrplan. Jedoch gibt es ein paar Dinge, die Sie als Eltern beachten sollten:
Jüngere Kinder sollten beim Spielen anfangs begleitet werden und sich eher im Kreativmodus oder auf leichteren Schwierigkeitsgraden des Überlebensmodus bewegen. Für ältere Kinder kommt später vielleicht auch der Hardcore-Modus in Frage.
Wie immer bei der Mediennutzung sollten Sie ein Auge darauf haben, wie viel Zeit Ihr Kind mit dem Spiel verbringt. Achten Sie auf die Einhaltung festgelegter Mediennutzungszeiten und besprechen Sie gemeinsam in der Familie, welche Modi Ihr Kind spielen darf. Achten Sie auf altersgerechte Inhalte und kontrollieren Sie, welche Inhalte Ihr Kind kaufen und verwenden darf. Einige Angebote auf dem „Marketplace“ sind für jüngere Kinder nicht geeignet.
Spieler*innen können sich in Minecraft über die Chat-Funktion miteinander austauschen. Dabei sind Kinder Kommunikationsrisiken wie Konflikten, Cybermobbing aber auch Cybergrooming ausgesetzt. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über einen respektvollen Umgang miteinander im Chat, ermutigen Sie es, unangemessene Nachrichten zu blockieren und zu melden. So kann sich Ihr Kind vor Belästigungen schützen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es persönliche Informationen wie Namen und Adresse im Chat nicht preisgeben darf.
Über die Parental Control Funktion eines Microsoft Accounts können Sie Kommunikationsfunktionen nur auf Freunde beschränken oder vollständig deaktivieren. Auch der Zugriff auf In-Game-Käufe lässt sich über die Kontrollfunktion regeln.
Das Spiel wurde im Rahmen des Projekts „Gaming ohne Grenzen“ auf Barrierefreiheit geprüft. In den Bereichen Verstehen, Steuern und Hören macht Minecraft laut Testergebnis in Sachen Barrierefreiheit schon vieles richtig. Das Spiel ist für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen durchaus geeignet. Im Bereich „Sehen“ wurden allerdings einige Hürden festgestellt, was die Nutzung für Menschen mit Sehbeeinträchtigung erschwert. Mojang ist als Entwicklerstudio aber auch daran interessiert und arbeitet daran, die Barrierefreiheit weiter auszubauen.
Die Filmwelt ist spannend und vielseitig – und gerade Kinder und Jugendliche lieben es, in Geschichten einzutauchen und sich mit Medienheld*innen zu identifizieren. Doch nicht jedes Angebot, das verlockend aussieht, ist für junge Zuschauer*innen geeignet. Als Eltern ist es Ihre Aufgabe, Ihrem Kind Zugang zu altersgerechten Inhalten zu geben. Doch wie gelingt der Überblick im Dschungel der Streamingdienste, TV-Programme, Kinofilme, Social-Media-Kanäle und Mediatheken?
Pädagogische Altersempfehlungen und unabhängige Film-Rezensionen können Ihnen dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und gemeinsam mit Ihrem Kind passende Inhalte auszuwählen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen vier Plattformen vor.
Ihr Kind möchte selbst im Netz nach spannenden Filmen suchen? KinderFilmWelt ist ein kostenfreies und sicheres Filmportal, das sich direkt an Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren richtet. Hier finden junge Filmfans kindgerechte Kritiken zu aktuellen Kinofilmen, TV-Ausstrahlungen, Streaming-Angeboten und DVD/Blu-ray-Veröffentlichungen. Die Filme werden von der Redaktion bewertet und mit pädagogischen Altersempfehlungen versehen. Sie zeigen, ab welchem Alter die Filme besonders empfehlenswert und leicht verständlich sind. User*innen können Filme mit bis zu fünf Herzen selbst bewerten. Die Seite bietet ein Filmlexikon, das Begriffe aus der Filmwelt erklärt und bietet die Möglichkeit, über Lernfilme hinter die Kulissen des Filmemachens zu schauen. Herausgegeben wird KinderFilmWelt vom Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF), das vom Bundesfamilienministerium gefördert wird. Das Portal trägt das Seitenstark-Gütesiegel für digitale Kindermedien.
Mehr Infos: https://www.kinderfilmwelt.de/
Sie benötigen Unterstützung, aus der Vielzahl an Bewegtbildangeboten etwas Passendes für Ihr Kind herauszusuchen? FLIMMO ist ein kosten- und werbefreier Ratgeber, der Familien bei der Auswahl von TV-Sendungen, Streaming-Inhalten und Social-Media-Kanälen unterstützt. Mit einem Ampelsystem zeigt FLIMMO, ob ein Film, eine Serie oder ein Online-Kanal für Kinder geeignet ist. Altersempfehlungen helfen bei der Auswahl altersgerechter Inhalte. Pädagogische Einschätzungen erläutern, was Kindern an den Inhalten gefällt, welche Aspekte problematisch sein könnten und worauf Eltern besonders achten sollten. Zusätzlich bietet FLIMMO praktische Tipps zur Medienerziehung in der Familie, wie etwa Empfehlungen zum ersten Kinobesuch oder Tipps zum Ausschalten. Herausgegeben wird FLIMMO von der Programmberatung für Eltern e.V.
Mehr Infos: Elternguide-Artikel FLIMMO
Sie möchten eintauchen in die Welt des Films und sich inspirieren lassen? filmdienst.de ist ein Online-Portal für Kino, Filmkultur und Filmkritik, das von der Katholischen Filmkommission für Deutschland herausgegeben wird. Es bietet umfassende Bewertungen und Kritiken, Interviews und Portraits von Filmemacher*innen und Aktuelles aus der Filmkultur wie zum Beispiel Festivalberichte. Die Plattform bietet für Sie als Eltern pädagogisch empfohlene Kinder- und Jugendfilme und thematische Filmempfehlungen, wie etwa zu Freundschaft oder Schule. Pädagogische Altersempfehlungen geben einen Hinweis, ab wann sich das (gemeinsame) Anschauen lohnt. Das erleichtert Ihnen die Suche nach passenden Filmen für verschiedene Anlässe oder Interessen Ihres Kindes.
Mehr Infos: https://www.filmdienst.de/suche/filme
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) ist eine unabhängige Institution, die Filme nach ihrer Qualität begutachtet und herausragende Werke mit den Prädikaten „wertvoll“ oder „besonders wertvoll“ auszeichnet. Die Prädikate weisen auf eine besondere inhaltliche und künstlerische Qualität hin. Auf der Webseite finden Eltern in der Kategorie „Kinder- und Jugendfilme“ hochwertige Filme zu vielfältigen, spannenden Themen – auch abseits der bekannten Blockbuster. In der „Kurzfilm-Edition“ gibt die FBW empfehlenswerte Kurzfilme für Kinder ab 4 Jahren samt medienpädagogischem Begleitmaterial als DVD heraus. Ein weiteres Angebot ist die FBW-Jugend Filmjury, in der Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren Filme bewerten und ihre Empfehlungen auf der Jugendjury-Webseite veröffentlichen. Diese Kritiken geben Kindern und Eltern zusätzliche Einblicke in altersgerechte Filmangebote.
Mehr Infos: https://www.fbw-filmbewertung.com/kinderfilme
Pädagogische Empfehlungen sind nicht zu verwechseln mit Alterseinstufungen nach dem Jugendschutzgesetz. Altersfreigaben wie etwa die der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) verfolgen das Ziel, Kinder und Jugendliche vor entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten zu schützen. Sie sind keine Empfehlung und können nichts darüber aussagen, ob Ihr Kind den Inhalt gut verarbeiten kann.
Pädagogische Empfehlungen bewerten, ob ein Film oder eine Serie inhaltlich und emotional für eine bestimmte Altersgruppe verständlich, ansprechend und förderlich ist. Pädagogische Einschätzungen zeigen auf, wie ein Medium Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung unterstützen oder anregen kann. So werden zum Beispiel Filme und Serien empfohlen, die Themen wie Freundschaft, Mut oder Zusammenhalt aufgreifen und für bestimmte Werte stehen.
Verlassen Sie sich jedoch nicht ausschließlich auf Empfehlungen, da jedes Kind sich unterschiedlich entwickelt. Begleiten Sie Ihr Kind von Beginn an aktiv bei der Mediennutzung und beobachten sie es, um zu verstehen, wie es auf bestimmte Inhalte reagiert.
So wie die Straßenverkehrsordnung Regeln für einen sicheren Verkehr aufstellt, sorgt das Jugendschutzgesetz dafür, dass Kinder und Jugendliche in der Medienwelt geschützt werden. Gerade in einer digitalisierten Gesellschaft ist es wichtiger denn je, jungen Menschen Orientierung und Schutz zu bieten.
Das Jugendschutzgesetz, kurz JuSchG, regelt unter anderem, wie Medien heute gestaltet sein müssen, damit Kinder und Jugendliche bei ihrer Nutzung keinen Gefahren ausgesetzt werden. Die umfassend modernisierte Fassung, die seit Mai 2021 gilt, nimmt digitale Dienste stärker in den Fokus. Während in früheren Versionen vor allem sogenannte Trägermedien wie Videokassetten und DVDs, CR-ROMs oder Tonträger im Vordergrund standen, berücksichtigt das aktualisierte Gesetz auch die Herausforderungen des Internets. Medienanbieter müssen sich daran halten, sonst drohen ihnen Strafen. Das ist aber gar nicht so einfach, weil es ein deutsches Gesetz ist und das Internet keine Ländergrenzen kennt. Wenn die Anbieter bestimmter Angebote ihren Sitz in Deutschland haben, müssen sie diesen Regeln aber folgen. Zusätzlichen Druck bringt der Digital Services Act (DSA) der EU mit sich, der seit Anfang 2024 europaweit einheitliche Regeln für Anbieter digitaler Dienste vorsieht.
Das Jugendschutzgesetz legt fest, in welchem Alter Jugendliche Zugang zu bestimmten Medien haben dürfen – bei Filmen, Sendungen und auch bei Online-Angeboten. Dabei greift es auf die Altersfreigaben der Selbstkontrollinstanzen zurück. Anbieter werden zu Voreinstellungen verpflichtet, die Kinder und Jugendliche insbesondere vor Interaktionsrisiken wie Mobbing, sexualisierter Ansprache (Cybergrooming), Hassrede, Tracking und Kostenfallen schützen.
Viele Online-Angebote und Apps haben deshalb integrierte Jugendschutzeinstellungen, zum Beispiel TikTok und Instagram. Sie führen genaue Kontrollen durch, wie alt Nutzer*innen sind, oder lassen sich sogar über Videoverfahren die Identität beweisen. Trotzdem ist es schwierig, diese Regel umzusetzen: Bei einer einfachen Abfrage des Alters lässt sich kaum sicher herausfinden, ob die Antwort wirklich stimmt.
Das Gesetz sieht auch verlässliche einheitliche Alterskennzeichen für Spiele und Filme vor, die online genutzt werden. Außerdem wird die Einordnung nicht mehr nur an den Inhalten festgemacht, sondern auch bezogen auf mögliche Interaktionsrisiken wie Cybergrooming und Kostenfallen.
Zuvor galten die bekannten Alterskennzeichnungen der USK und FSK nur für Spiele und Filme, die auf sogenannten Trägermedien (wie CD-ROMs oder Videokassetten) erhältlich waren. Online-Anbieter mussten keine Altersangaben machen.
Kinder und Jugendliche sollen sich einfach Hilfe suchen und beschweren können, wenn sie sich während der Mediennutzung bedroht oder bedrängt fühlen.
Die neue Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz soll dafür sorgen, dass diese Regelungen auch wirklich durchgesetzt werden. Einrichtungen wie die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. haben Online-Beschwerdestellen, an die sich junge Mediennutzende und auch Erwachsene wenden können, um illegale oder jugendgefährdene Inhalte zu melden.
Seit 2024 gibt es außerdem europaweit neue Regelungen für Angebote, die sich besonders an Kinder und Jugendliche richten:
Plattformen müssen ihre AGB (Geschäfts- und Nutzungsbedingungen) so erklären, dass auch junge Nutzer*innen sie gut verstehen können.
Die langen, schwer zu lesenden Texte, die bei einer Anmeldung häufig achtlos weggeklickt werden, müssen also ersetzt werden durch neue, verständliche Texte. So sollen Kinder und Jugendliche wirklich verstehen können, auf was sie sich mit einer Anmeldung einlassen.
Privatsphäre, Sicherheit und Schutz von Minderjährigen soll verbessert werden: Anbieter von Apps oder Programmen sollen Maßnahmen ergreifen, um ihre Nutzer*innen möglichst gut vor Gefahren wie Betrug, Mobbing oder Hate Speech zu schützen.
Leider sind die genauen Maßnahmen bisher nicht festgelegt, und es gibt wenig vorbildhafte Lösungen. Die Europäische Kommission kann aber Leitlinien herausgeben, um die Anbieter bei der Umsetzung der Vorsorgemaßnahmen zu unterstützen.
Auf Plattformen wie Tiktok oder Instagram legen junge Nutzer*innen Profile an, in denen auch private Informationen stehen. Nach aktuellen Regelungen darf Kindern und Jugendlichen aber keine personalisierte Werbung mehr auf Basis dieser Informationen angezeigt werden.
Auch dafür müssen die Plattformbetreiber gewissenhaft das Alter der Nutzer*innen erfragen – denn Kinder und Jugendliche können noch weniger gut durchschauen, dass personalisierte Werbung ihnen gezielt eingespielt wird, deshalb benötigen sie hier noch stärkeren Schutz als Erwachsene.
Die immer wieder vorgenommenen Überarbeitungen des Jugendschutzgesetzes sind wichtig, um gesetzliche Regelungen an die Medienrealität von Kindern und Jugendlichen anzupassen. Das Gesetz kann für Sie als Eltern eine wichtige Orientierung sein und bietet in einem gewissen Rahmen Schutz. Zumindest, wenn die Anbieter den dort festgelegten Pflichten nachkommen. Leider kann nicht sichergestellt werden, dass das immer der Fall ist. Außerdem passt ein Rahmen nicht individuell zu jedem Kind. Deshalb sollten Sie Ihr Kind vor allem in den jüngeren Jahren sehr eng bei seiner Mediennutzung begleiten. Je älter es wird, desto mehr Freiraum braucht Ihr Kind. Bleiben Sie immer im Gespräch über seinen Medienumgang. Nur so können Sie helfen, wenn es trotz Schutzmaßnahmen unangenehme Erfahrungen im Netz macht oder etwas nicht versteht.
Plätzchenduft, Shopping-Stress, leuchtende Kinderaugen: Die Feiertage rücken näher und bei vielen Kindern und Jugendlichen stehen digitale Geräte und Spiele auf der Wunschliste. Was sollten Sie als Eltern vor und nach dem Schenken beachten? Zwischen den Jahren und in den Ferien bleibt auch Zeit für gemeinsame Medienerlebnisse in der Familie. Wie kann diese sicher, altersgerecht und sogar kreativ gestaltet werden? Wir geben Ihnen in diesem Artikel einen Überblick über Angebote aus dem Elternguide.online-Partnernetzwerk.
Die Weihnachtsferien können lang sein, besonders wenn das Wetter draußen nicht so recht zum Spielen einlädt. Sicher haben Sie zuhause Geräte wie Smartphones, Tablets, Kameras oder einen Laptop herumliegen. Wie wäre es, wenn Sie und Ihr Kind einfach mal loslegen, selbst fotografieren oder filmen, neue kreative Apps ausprobieren und Medienzeit aktiv gestalten? Das macht riesig Spaß und Ihr Kind lernt nebenbei auch noch was in Sachen Medienkompetenz.
Auf der Website kinder.jff.de gibt es Vorschläge für einfache Medienprojekte, die Kinder ab 6 Jahren allein oder ab 3 Jahren mit Unterstützung von Ihnen als Eltern zuhause durchführen können. Dabei helfen kindgerechte Videoanleitungen, in denen die Umsetzung der Medienprojekte Schritt für Schritt gezeigt wird. Wie wäre es mit einem Foto-Memory mit Christbaumschmuck oder einer Hörgeschichte zum Thema Weihnachtstraditionen?
Für kleine Fotofans zwischen 8 und 12 Jahren bietet knipsclub einen sicheren Rahmen, sich in einer geschlossenen und pädagogisch betreuten Fotocommunity auszuprobieren und miteinander über Fotos auszutauschen. Auf der Website finden Sie kreative Foto-Tipps, zum Beispiel zum Malen mit Licht. Besonders in der Silvesternacht ein richtiger Hingucker!
Challenges kennen Sie bestimmt aus Social Media, z. B. Tanz-Challenges auf TikTok. Kinder und Jugendliche lieben es, sich Herausforderungen zu stellen. Challenges müssen aber nicht unbedingt nur im Internet stattfinden, Sie können sie auch zuhause in der Familie spielen! Probieren Sie doch mal die Top-Foto-Challenge, die Clip-Challenge oder die Nachstellen-Challenge aus. In unserem Elternguide-Artikel haben wir ein paar Vorschläge dazu gemacht. Weitere Advents-Challenges finden Sie auf der Website des JFF-Projekts webhelm.de.
Kinder haben viele Fragen und lernen früh, dass sie ihre Fragen im Internet beantwortet werden. Wie wird Weihnachten in anderen Ländern gefeiert? Welche Basteltipps und welche Backrezepte gibt es rund um Weihnachten? Die Kindersuchmaschine fragFINN bietet Kindern Zugang zu 3.500 geprüfte Websites, darunter rund 400 Kinderseiten. Grundschulkinder können hier in einem geschützten Surfraum ihre ersten Interneterfahrungen machen und lernen, mit Suchmaschinen und Suchergebnissen umzugehen. Beim fragFINN-Adventskalender können Kinder jeden Tag ein Türchen öffnen, dahinter verbergen sich Links zu anderen Kinderseiten mit vielfältigen Infos und Angeboten passend zur Winterzeit.
Weitere spielerische Lernseiten finden Sie in diesem Elternguide-Artikel.
Bestimmt schaut Ihr Kind auch gerne Videos. Wenn Sie noch passende Filme, Serien oder YouTube-Clips suchen, schauen Sie doch mal bei FLIMMO vorbei.
Neben Altersangaben und pädagogischen Empfehlungen für alle Formate aus TV, Streaming, YouTube, TikTok und Instagram finden Sie unter dem Special „Highlights im Advent“ winterliche Filmtipps vom Grüffelokind über den Grinch bis zum Polarexpress. So ein gemeinsamer Fernsehabend kann, besonders wenn es draußen so kalt und dunkel ist wie in den Winterferien, ein richtig schönes Familienerlebnis sein. Was es zu beachten gibt, wenn Medien auf dem Wunschzettel stehen, erklärt FLIMMO in diesem Artikel.
Wann das eigene Kind reif für das erste Smartphone ist, müssen Eltern je nach Entwicklungs- und Erfahrungsstand individuell entscheiden. Schließlich steht Ihrem Kind mit einem Smartphone theoretisch die ganze Welt des Internets mit all seinen Chancen, aber auch Risiken offen. klicksafe bietet umfangreiche Informationen für Eltern. Überprüfen Sie über die Checkliste zur Smartphone-Reife, ob ein Smartphone schon unter den Weihnachtsbaum gehört. Ist die Entscheidung positiv ausgefallen? Dann informieren Sie sich über technische Einstellungsmöglichkeiten für Android und iOS und schauen Sie sich die Anleitungen in Form von Erklärvideos an. Alle Informationsmaterialien von klicksafe finden Sie in diesem Themenspecial.
Sie möchten Ihr Kind auf das erste Smartphone unter dem Weihnachtsbaum vorbereiten? Kindgerechte Informationen zum ersten Smartphone gibt es im Kindermagazin Genial Digital vom Deutschen Kinderhilfswerk. Die fragFINN-App ermöglicht Ihrem Kind einen geschützten Surfraum auf seinem ersten Smartphone und gibt ihm Zugang zu den qualitätsvollen, positiven Angeboten.
Überlegen Sie, alternativ eine Smartwatch anzuschaffen? Dann sehen Sie sich diesen Themenbereich von klicksafe an. Beachten Sie: technische Schutzmaßnahmen ersetzen nicht das Gespräch und die Medienregeln in der Familie. Bleiben Sie mit Ihrem Kind in Kontakt und begleiten Sie es bei den ersten Schritten mit Smartwatch oder Smartphone.
Neben Gesprächen und Medienregeln ist der technische Jugendmedienschutz ein wichtiger Baustein der Medienerziehung. Nutzen Sie die Einstellungen zur Bildschirmzeit und Digital Wellbeing auf Smartphones, um Zeitlimits für das gesamte Gerät oder für verschiedene Apps einzustellen und Inhalte zu filtern. Das Jugendschutzprogramm JusProg bietet für mobile Geräte und Laptops eine präzise Filtermöglichkeit für Websites und sichere Voreinstellungen. Google Family Links und YouTube Kids bieten in der Welt des Internetgiganten Google die Möglichkeit, Medienerlebnisse für Ihr Kind sicherer zu machen. Auch Social-Media-Apps wie Instagram und TikTok bieten Sicherheitsfeatures und Möglichkeiten der Begleitung durch Eltern. Streaming in der Familie kann eine schöne Beschäftigung in den Ferien sein. Fast alle Streaming-Angebote haben zertifizierte Angebote zum Jugendschutz. Nutzen Sie eigene Kinderprofile und die Jugendschutzfunktion mit der PIN. Viele der Jugendschutzprogramme wurden von der Gutachterkommission der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) freigegeben. Mehr zu technischen Lösungen im Jugendmedienschutz finden Sie auf der Webseite der FSM.
Detaillierte Anleitungen zu allen Geräten gibt es auf der Website medien-kindersicher.de.
Welche Spiele soll ich meinem Kind zu Weihnachten schenken? Sind Games für Kinder im Vorschulalter in Ordnung? Im Familienbereich der USK-Website und über die USK-Broschüren erhalten Sie alle Informationen zu den Alterskennzeichen der USK, den Zusatzhinweisen und zum Umgang mit dem Thema Games in der Familie.
Die USK-Kennzeichen geben an, ab welchem Alter ein Spiel keine Entwicklungsbeeinträchtigungen hervorruft. Die Zusatzhinweise wie „Fantasy-Gewalt“ oder „Handlungsdruck“ geben Eltern gute Hinweise, ob ein Spiel für das eigene Kind geeignet ist. Pädagogische Einschätzungen zu Spielen finden Sie beim Spieleratgeber NRW. Beschreibungen beliebter Spiele wie Fortnite, Minecraft oder Roblox sind auf Elternguide.online verfügbar. Im USK-Lexikon werden die wichtigsten Begriffe, Geräte und Genres erklärt.
Sie möchten Ihrem Kind zu Weihnachten mit einem Game eine Freude machen? Informieren Sie sich über die Vertriebswege von Games und über technische Vorsorgemaßnahmen. Sowohl an Konsolen als auch in Game-Stores und den Spielen selbst lassen sich verschiedenste Einstellungen zum Jugendschutz vornehmen. Spielen Sie zusammen mit Ihrem Kind und stellen Sie ihm interessierte Fragen zu seinen Lieblingsspielen.
Das Team von Elternguide.online wünscht Ihnen und Ihrer Familie eine schöne Weihnachtszeit und viel Freude im sicheren und kreativen Umgang mit Medien!
Ob Chatbots wie My AI oder digitale Assistenten wie Alexa – Künstliche Intelligenz hat längst den Einzug in den Familienalltag genommen. Das macht neugierig und regt zum selbst Ausprobieren an. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen ein paar Möglichkeiten, wie Kinder und Jugendliche KI-Tools kreativ nutzen können.
KI-Bildgeneratoren ermöglichen Ihrem Kind, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und spannende Kunstwerke zu erschaffen. Es kann zum Beispiel Bilder im Stil verschiedener Kunstrichtungen wie Impressionismus oder Pop-Art gestalten oder sich von berühmten Künstler*innen inspirieren lassen. Eine Möglichkeit der Umsetzung bietet Leonardo.AI. Das Tool gibt es als App für Android und iOS oder kann direkt im Internet-Browser genutzt werden. Pro Tag stehen in der kostenfreien Version 150 Tokens (eine Art digitale Währung) zur Verfügung, womit sich mindestens 10 Bilder generieren lassen. Ihr Kind kann auch eigene Bilder und Videos hochladen und im Stil berühmter Künstler*innen bearbeiten. Achten Sie hierbei jedoch auf Datenschutz und Privatsphäre Ihres Kindes. Leonardo AI hat eine USK-Freigabe ab 12 Jahren.
Weitere Infos: https://leonardo.ai/
Vom Geburtstagslied bis zum Hip-Hop-Song – mit dem Tool Suno kann Ihr Kind vielfältige Songs aus Instrumenten und Gesang generieren lassen. Das Programm erstellt Lieder basierend auf Eingaben von Anweisungen (genannt: Prompts). Zum Beispiel: „Erstelle einen fröhlichen Popsong über den Wandertag der 4b in den Stadtwald“. Täglich können bis zu zehn Songs generiert werden, mit jedem Prompt erhält Ihr Kind zwei Lied-Vorschläge. Diese kann es sich direkt anhören und gegebenenfalls herunterladen. Die Liedtexte kann Ihr Kind entweder selbst schreiben oder automatisch vom Programm generieren lassen. Die entstandenen Songs dürfen für nicht-kommerzielle Zwecke genutzt werden. Für die Nutzung ist eine kostenfreie Registrierung, zum Beispiel mit einem Google-Konto, notwendig. Laut AGB darf das Tool ab 13 Jahren verwendet werden, die USK Altersfreigabe hinsichtlich des Jugendschutzes lautet „ab 12 Jahren“. Suno steht als App für Android und iOS sowie als Browser-Anwendung zur Verfügung.
Weitere Infos: https://suno.com/
Draußen regnet es und alle Aktivitäten für zuhause scheinen ausgeschöpft zu sein? Wie wäre es mit einer besonderen Malaktion? Mit ChatGPT lassen sich nicht nur Schulaufgaben unterstützen, sondern auch Malvorlagen ganz nach den Wünschen Ihres Kindes erstellen. Dazu gibt Ihr Kind den Befehl, wie das Bild aussehen soll, in das Chatfenster ein und erhält von dem Chatbot ein generiertes Bild. ChatGPT hat eine USK-Freigabe ab 0 Jahren und darf laut AGB ab 13 Jahren mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten genutzt werden. Wie das Tool genau funktioniert und was Sie beachten sollten, erklären wir Ihnen in diesem Artikel: https://www.elternguide.online/chatgpt/
Mit dem niedrigschwelligen Designprogramm Canva kann Ihr Kind mit vielfältigen KI-Tools und Bearbeitungsfunktionen selbst kreativ werden. Das Programm lässt sich entweder über die Website oder über die Canva-App für Android und iOS verwenden. Es eignet sich hervorragend dafür, eigene Comics oder Fotostorys zu gestalten. Das geht so:
Um mit Canva zu arbeiten, ist eine Anmeldung erforderlich. Laut AGB ist das Tool für Kinder bis 13 Jahre nur mit Einwilligung der Eltern erlaubt, die USK Altersfreigabe lautet „ab 0 Jahren“. Das Tool ist kostenfrei, zusätzliche Inhalte können mit einem kostenpflichtigen Abo freigeschalten werden.
Weitere Infos: https://canva.com
Wenn Ihr Kind kreative KI-Tools nutzen möchte, sollten Sie als Eltern auf folgende Punkte achten:
FSK, USK, PEGI, FSF und FSM – das alles sind Abkürzungen für Einrichtungen des Jugendmedienschutzes, sogenannte Selbstkontrollinstanzen. Ihre Logos und Alterseinstufungen begegnen Eltern überall: in App-Stores, bei Streamingdiensten, auf DVDs oder in Fernsehprogrammen. Wir erklären, wer oder was genau dahintersteckt.
Das Jugendschutzgesetz und der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag regeln, dass Medien die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nicht gefährden dürfen – etwa durch Gewalt oder andere kritische Inhalte. Altersgrenzen wie ab 0, 6, 12, 16 oder 18 Jahren helfen dabei, Inhalte entsprechend einzuordnen.
Die Prüfung erfolgt durch verschiedene Selbstkontrollinstanzen:
Tipp: FSK-Angaben helfen bei der Einschätzung, ob ein Inhalt grundsätzlich für Jugendliche freigegeben ist. Sie sind keine Empfehlung und helfen nicht dabei zu entscheiden, ob Ihr Kind den Inhalt emotional verarbeiten kann. Plattformen wie FLIMMO bieten ergänzende pädagogische Empfehlungen.
Tipp: Plattformen wie der Spieleratgeber NRW bewerten Apps nicht nur nach Alter, sondern auch nach ihrem pädagogischen Wert.
Tipp: Prüfen Sie Alterseinstufungen und besprechen sie gemeinsam mit ihrem Kind, welche Inhalte sinnvoll sind.
Bei den Alterseinstufungen handelt es sich um eine Maßnahme des Jugendschutzes. Es geht darum, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung nicht zu beeinträchtigen, z. B. durch die Darstellung von Gewalt oder von sexuellen Handlungen. Die Altersfreigaben sind verbindlich. Ein Spiel ab 18 darf nicht an Jüngere verkauft werden und Filme, die ab 12 sind, dürfen in Kinos nicht von jüngeren Kindern ohne erwachsene Begleitperson besucht werden.
In den eigenen vier Wänden ist das etwas anders: Der Staat regelt grundsätzlich nicht, welche Medieninhalte Ihr Kind zu Hause schauen darf. Sie dürfen ihrem Kind mediale Inhalte zugänglich machen, die nicht für sein Alter freigegeben sind. Dabei darf aber die Erziehungspflicht nicht verletzt werden. Sie müssen einschätzen, wie Ihr Kind mit bestimmten Inhalten umgeht und ob es diese verarbeiten kann. Die Alterseinstufungen bieten eine gute Orientierung! FSK-, USK- und FSF-Angaben geben keine Auskunft darüber, ob Kinder die Inhalte schon verstehen und sie aus pädagogischer Sicht für ein bestimmtes Alter empfohlen werden. Auf den Internetseiten der Selbstkontrollen lassen sich allerdings die einzelnen Begründungen eingeordneter Filme, Serien und Spiele nachlesen. Zusätzlich sollten Sie sich pädagogische Empfehlungen anschauen, wie für Games den Spieleratgeber NRW und spielbar.de und für Filme, Serien und Fernsehprogramme das Angebot von FLIMMO.
Welche Wörter haben Sie benutzt, als Sie jünger waren – und wie fanden das Ihre Eltern? Überlegen Sie mal! Denn es ist vollkommen normal, dass Sie Ihr Kind manchmal nicht verstehen, weil es Wörter benutzt, die Sie nicht kennen oder verstehen.
Unsere Sprache ist geprägt von der Welt der Erwachsenen. Jugendliche haben das starke Bedürfnis, eine eigene Identität auszubilden, selbstständig zu werden und sich von Erwachsenen abzugrenzen. Das kommt auch in der sogenannten Jugendsprache zum Ausdruck, mit der sie eine eigene Welt erschaffen. Mit eigener Sprache, oder zumindest eigenen Begriffen, schaffen sie etwas Eigenes und Jugendtypisches. Das verbindet und schafft Selbstvertrauen. Den “veralteten” Slang der Eltern zu verwenden, würde altmodisch und uncool klingen.
In jeder neuen Generation, in bestimmten Jugendszenen und sogar an unterschiedlichen Orten verändert sich Jugendsprache und es gibt andere Wörter und Ausdrücke. Typisch ist, dass Jugendliche einfacher sprechen als Erwachsene. Dabei benutzen sie manchmal auch ungewöhnliche oder ungewohnte Begriffe. Die Sprache ist weniger “richtig”, weil Jugendliche spontaner sprechen. Dafür transportiert sie wesentlich mehr Gefühle und Stimmungen.
Auch die Kommunikation im Netz hat einen starken Einfluss darauf, wie Jugendliche sprechen oder schreiben. Im Messenger-Chat zum Beispiel werden Emojis und Sticker verwendet. Die Sprache wird deutlich verkürzt und ist oft fehlerhaft. Begriffe aus der Gaming– und Rap-Szene, von Influencer*innen und vor allem aus dem im Netz dominierenden Englisch werden übernommen. Viele Begriffe spiegeln sich in Hashtags wider, wie zum Beispiel #staywoke zur Sichtbarkeit von sozialer Ungleichheit. Welche Sprache Jugendliche gebrauchen, ist abhängig davon, wo sie sich im Internet bewegen und welcher Trend gerade angesagt ist. Damit zeigen sie, welcher Jugendkultur sie sich zugehörig fühlen und welchen medialen Vorbildern sie nacheifern.
Checken Sie doch mal Ihr Wissen rund um die Sprache Ihres Kindes aus. Folgende Wörter werden im Jahr 2024 besonders gern benutzt. Am Ende des Beitrags finden Sie die Auflösung.
Es gibt also keinen ernsthaften Grund, sich Sorgen zu machen, wenn Sie Ihr Kind manchmal nicht verstehen. Respektieren Sie den Wunsch nach Abgrenzung und haben Sie grundsätzlich Verständnis dafür, wenn Ihr Kind andere Wörter benutzt als Sie. Das bedeutet aber nicht, dass Sie sich alles von ihm sagen lassen müssen. Gerade wenn die Sprache unanständig, verletzend oder beleidigend ist. Sagen Sie das Ihrem Kind. Verdeutlichen Sie ihm, warum es auch mit anderen nicht so sprechen soll, und vereinbaren Sie, wenn nötig, Regeln zum Umgang miteinander. Auch in der Online-Kommunikation kann der Einsatz von Jugendsprache problematisch sein, etwa beim Trashtalk in Online-Spielen oder bei Cybermobbing. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über einen respektvollen Umgang im Internet. Die gleichen Regeln, die offline für ein faires und wertschätzendes Miteinander gelten, sollten auch online beachtet werden: Fairness, Offenheit und Respekt.
Sie sind und bleiben der Erwachsene, von dem sich Ihr Kind unterscheiden möchte. Versuchen Sie deshalb nicht, sich sprachlich anzunähern. Das wird Ihr Kind eher als Eindringen in seine Intimsphäre empfinden. Sprechen Sie so, wie Sie es immer tun. Trotzdem können Sie sich gelegentlich über die fantasievollen Wortschöpfungen Ihres Kindes freuen und nachfragen, wenn Sie etwas nicht verstehen!
Lösungen:
Call of Duty ist eine der weltweit erfolgreichsten Ego-Shooter-Spiel-Reihen. In rasanter Geschwindigkeit kämpfen Spieler*innen als Soldat*in gegen andere oder in einem futuristischen Krieg gegen Aliens und Zombies. Ziel ist es, die Feind*innen durch Waffengewalt zu erschießen (engl. = shoot).
Die Spieler*innen schlüpfen in die Rolle von Soldat*innen und befinden sich an unterschiedlichen, historischen oder ausgedachten Kriegsschauplätzen. Dort liefern sie sich ständige Schusswechsel mit Feind*innen, von denen möglichst viele getötet werden müssen. Im Mehrspieler-Modus wird online im Netzwerk gegen und mit anderen Spieler*innen gespielt.
Seit 2003 erscheint fast jedes Jahr ein neuer Teil der Spielereihe. Es gibt dabei immer mehr Funktionen oder andere Welten, die die Community an Call of Duty binden soll. Die verschiedenen Spiele bauen nicht aufeinander auf. Zu den beliebtesten Games der Story-Reihe zählen “Black Ops” und “Modern Warfare”.
Im Online-Battle-Royal-Modus „Warzone“ kämpfen Spieler*innen gegeneinander auf einer Map (= Spielwelt) mit dem Ziel, möglichst lange zu überleben. Dieser neue Modus begeistert viele Spieler*innen besonders stark, da er einen neuen Reiz in die über 27 verschiedenen Call of Duty-Titel bringt.
Die Entwickler der Call of Duty-Reihe bieten mit dem Game ein authentisches und ästhetisches Spielerlebnis im Militärbereich, das Jugendliche wie Erwachsene begeistert. Die Faszination ist vergleichbar mit dem Anschauen eines Actionfilms, nur dass die Spieler*innen selbst in die Rolle von Soldat*innen schlüpfen. Dabei wirkt das Spiel sehr realitätsnah und gleichzeitig ist es eine Simulation. Diese Art zu kämpfen ist für die meisten Gamer*innen in Wirklichkeit nicht vorstellbar und damit klar von der Realität zu trennen.
Auf Jugendliche üben Spiele, die noch nicht für ihr Alter gedacht sind, einen besonderen Reiz aus, weshalb Call of Duty auch von unter 18-Jährigen gespielt wird. Sie wollen sich austesten und ausprobieren oder sich gegenüber Gleichaltrigen beweisen, indem sie solche Spiele spielen oder vorgeben, das zu tun.
Waffengewalt, Giftgas- und Drohnenangriffe, deutlich sichtbares Töten und Blutbäder sind Teil des Spiels. Aufgrund seiner gewalthaltigen Handlung und Atmosphäre ist das Spiel nicht für Kinder und Jugendliche geeignet. Für das Verständnis der Spielgeschichte und für die moralischen Entscheidungen im Spiel bedarf es der Fähigkeit zur Reflexion und eine gewisse Reife. Immer wieder werden die Auswirkungen von Computerspielen wie Call of Duty diskutiert. Problematisch ist die Ego-Shooter-Perspektive, wodurch die Ereignisse aus der Sicht der Spielfigur gezeigt werden. Ob dies zu einem höheren Maß an Aggressionen aufgrund einer stärkeren Identifikation mit der Figur auslöst, konnte wissenschaftlich bisher nicht bestätigt werden. Es handelt sich dabei um keine realistische Kriegssimulation.
Activision der Publisher von Call of Duty hat mittlerweile auch in den Online-Titeln wie „Warzone“ oder „Modern Warfare“ In-Game-Käufe hinzugefügt. Mit den Call of Duty Points (CP) können Spieler*innen Geld für Skins und Waffen und andere Spielinhalte ausgeben. Auch ein Battle Pass, ein häufiges Belohnungssystem in Videospielen, ist in Call of Duty mittlerweile vorhanden. Solche Nutzungsrisiken stellen jedoch in der Regel eher für jüngere Spieler*innen mögliche Probleme dar.
Das Spiel richtet sich an Erwachsene ab 18 Jahren. Herausgeber ist Activision, einer der weltweit größten Spielehersteller mit Hauptsitz in den USA. Laut seinen Nutzungsbedingungen können Erziehungsberechtigte einem Activision-Konto zustimmen, wenn ihr Kind über 13 Jahre und unter 18 Jahre alt ist. Der Anbieter gibt an, keine personenbezogenen Daten von Minderjährigen zu speichern.
Als Eltern können Sie zwar entscheiden, ob Sie Ihr Kind Spiele spielen lassen, die für ihr Alter laut USK nicht angemessen sind. Sie können am ehesten einschätzen, ob es virtuelle Gewalt von realer Gewalt unterscheiden kann und ob die Kriegsdarstellungen beängstigend auf Ihr Kind wirken können. Dennoch sollten Sie bedenken, dass die Alterseinschränkungen nicht ohne Grund erfolgen. Auf Seiten wie spielbar.de oder Spieleratgeber NRW finden Sie pädagogische Beurteilungen zu unterschiedlichen Spielen.
Bleiben Sie immer im Gespräch mit Ihrem Kind, so dass Sie wissen, was es spielt und wie es mit Spielen umgeht. Fragen Sie auch nach, was sich Ihr Kind auf YouTube anschaut. Möglicherweise sind auch Videos über Computerspiele – sogenannte Let’s Plays – dabei.
Nicht immer stimmt es, wenn Kinder von Freund*innen erzählen, denen es angeblich erlaubt ist, Ego-Shooter wie Call of Duty zu spielen. Tauschen Sie sich dazu mit anderen Eltern aus. Sie müssen für sich und Ihre Familie entscheiden, was das Beste für Ihr Kind ist.
Sie können Call of Duty: Mobile oder andere jugendbeeinträchtigende Spiele oder Apps übrigens auch über die Familienfreigabe-Funktion oder direkt in den Einstellungen auf dem Smartphones Ihres Kindes sperren, z. B. über die Bildschirmzeit.